DE2547534C2 - Cyclopropancarbonsäureester, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung - Google Patents
Cyclopropancarbonsäureester, Verfahren zu deren Herstellung und deren VerwendungInfo
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- DE2547534C2 DE2547534C2 DE2547534A DE2547534A DE2547534C2 DE 2547534 C2 DE2547534 C2 DE 2547534C2 DE 2547534 A DE2547534 A DE 2547534A DE 2547534 A DE2547534 A DE 2547534A DE 2547534 C2 DE2547534 C2 DE 2547534C2
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Description
Cl
3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an
sich bekannter Weise eine Verbindung der allgemeinen Formel II
CN
CH-R
CH-R
in der R eine Hydroxylgruppe, ein Halogenatom oder einen Arylsulfonylrest bedeutet, mit einer Cyclopropancarbonsäure
der allgemeinen Formd III
C = CH-CH CH-C —OH
/ \ / Il
X CO
CH3 CH3
in der X ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom bedeutet, oder ihrem reaktionsfähigen Derivat umsetzt.
4. Verwendung der Verbindungen gemäß Anspruch 1 als Wirkstoffe in Pestiziden.
Es sind verschiedene Cyclopropancarbonsäureester mit Insektiziden Eigenschaften bekannt. Pyrethrum-Inhaltsstoffe
enthalten ebenfalls derartige Ester. Diese Pyrethrum-Inhaltsstoffe werden in großem Umfang zur
Bekämpfung von Schadinsekten im Haushalt und in der Landwirtschaft verwendet, da sie nicht nur eine hohe
insektizide Aktivität, sondern auch eine niedrige Warmblütertoxizität besitzen. Andererseits sind diese Verbindungen
teuer, und ihre Dauerwirkung läßt zu wünschen übrig. Dementsprechend wurden zahlreiche Versuche
unternommen, die verschiedensten homologen Verbindungen herzustellen. Die meisten Versuche waren auf die
Herstellung der Alkoholkomponenten dieser Ester gerichtet. Es sind nur sehr wenige erfolgreiche Versuche
bekar n, Säurekomponenten herzustellen, die in ihrer Wirkung den Naturprodukten, wie Chrysanthemumsäure
und P> rethrinsäure, vergleichbar sind.
Typisch für die meisten Insektizide vom Cyclopropancarbonsäureesterlyp ist ihre rasche knock-down-Wirkung
neben einer starken abtötenden Wirkung. Die Pyrethrinsäureester haben eine verhältnismäßig hohe
knock-down-Wirkung. Diese Verbindungen sind schwierig herzustellen, und deshalb wurden sie in technischem
Ausmaß praktisch nicht verwendet. Statt dessen wurden Pyrethrumextrakte als Insektizide verwendet.
Aufgabe der Erfindung war es, neue Cyclopropancarbonsäureester zu schaffen, die sich durch eine bessere
insektizide und acarizide Wirkung auszeichnen als die bekannten Insektizide vom Cyclopropancarbonsäureestertyp.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst
Gegenstand der Erfindung sind somit Cyclopropancarbcnsäureester der allgemeinen Formel
(D
CH3
CH3
in der X ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom bedeutet Eine bevorzugte Verbindung der allgemeinen Formel I ist:
10
15
20
25
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel I, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man in an sich bekannter Weise eine Verbindung der allgemeinen Formel II
CN
CH-R
(Π)
in der R eine Hydroxylgruppe, ein Halogenatom oder einen Arylsulfoxyrest bedeutet, mit einer Cyclopropancarbonsäure
der allgemeinen Formel III
C = CH-CH —
-CH- C — OH
Il ο
(HD
CH3 CH3
in der X die vorstehende Bedeutung hat, oder ihrem reaktionsfähigen Derivat umsetzt.
Gegebenenfalls wird das erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart eines Lösungsmittels und/oder eines
Kondensationsmittels und/oder eines Katalysators durchgeführt. Die reaktionsfähigen Derivate der Alkohole
der allgemeinen Formel II (R = OH) sind die Halogenide und die Arylsulfonate, insbesondere die Tosylate. Als
reaktionsfähige Derivate der Cyclopropancarbonsäure der allgemeinen Formel III kommen beispielsweise die
Säurehalogenide, Säureanhydride, niederen Alkylester und Alkalimetallsalze in Frage.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I kommen in geometrischen Isomeren vor, die sich von den
Carbonsäuren der allgemeinen Formel III ableiten, sowie in optischen Isomeren, die sich von den asymmetrischen
Kohlenstoffatomen des Alkohols der allgemeinen Formel II und der Carbonsäure der allgemeinen Formel
III ableiten. Sämtliche Isomeren werden erfindungsgemäß beansprucht
Die Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel I werden nachstehend eingehender
erläutert.
1. Umsetzung der Carbonsäure der allgemeinen Formel III oder ihres Säurehalogenids
oder Säureanhydrids mit dem Alkohol der allgemeinen Formel II
oder Säureanhydrids mit dem Alkohol der allgemeinen Formel II
Bei Verwendung der freien Cyclopropancarbonsäure kann die Veresterung unter wasserabspaltenden Bedingungen
durchgeführt werden. In diesem Fall wird die Umsetzung der Cyclopropancarbonsäure der allgemeinen
40
45
50
55
60
65
Formel III mit dem Alkohol der allgemeinen Formel II bei erhöhten Temperaturen in Gegenwart eines sauren
Katalysators, wie einer Mineralsäure oder p-Toluolsulfonsäure, und eines Lösungsmittels, das ein azeotrop-siedendes
Gemisch mit dem bei der Umsetzung entstehenden Wasser bildet, wie Benzol oder Toluol durchgeführt
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können auch durch Umsetzen der Carbonsäure der allgemeinen
Formel III mit dem Alkohol der allgemeinen Formel II bei Raumtemperatur oder darüber in einem inerten
Lösungsmittel, wie Benzol oder Petroläther, und in Gegenwart eines wasserbindenden Mittels, wie Dicyclohexylcarbodümid,
hergestellt werden.
Bei Verwendung eines Cyclopropancarbonsäurehalogenids wird die Umsetzung mit dem Alkohol der allgemeinen
Formel II in Gegenwart eines Halogcnwasserstoffacceptors, beispielsweise einer organischen tertiären
ίο Base, wie Pyridin oder Triethylamin, durchgeführt Als Säurehalogenide kommen alle Halogenide, vorzugsweise
die Chloride, in Frage. Die Umsetzung wird vorzugsweise auch in einem inerten Lösungsmittel durchgeführt, wie
Benzol, Toluol oder Petroläther. ,„,._,,.„_,
Bei Verwendung eines Anhydrids der Cyclopropancarbonsäure der allgemeinen Formel ΙΠ wird kein Kondensationsmittel
benötigt In diesem Fall kann die Umsetzung bei erhöhten Temperaturen und in Gegenwart eines
inerten Lösungsmittels durchgeführt werden.
Bei Verwendung von niederen Alkylestern der Cyclopropancarbonsäure der allgemeinen Formel III wird die
Umsetzung bei erhöhten Temperaturen in Gegenwart eines basischen Katalysators, wie Natriumäthoxid, und
vorzugsweise eines inerten Lösungsmittels, wie Benzol oder Toluol, durchgeführt Spezielle Beispiele für bevorzugt
eingesetzte niedere Alkylester smd der Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl- und n-Butylester.
2. Umsetzung eines Halogenids oder Arylsulfonats des Alkohols der allgemeinen Formel II
mit der Cyclopropancarbonsäure der allgemeinen Formel III
mit der Cyclopropancarbonsäure der allgemeinen Formel III
Als Halogenatome kommen vorzugsweise Chlor- oder Bromatome in Frage, es können jedoch auch andere
Halogenide des Alkohols eingesetzt werden. Die Cyclopropancarbonsäure der Formel III wird vorzugsweise in
Form ihres Alkalisalzes oder als Salz einer organischen tertiären Base eingesetzt Die Umsetzung kann auch in
Gegenwart einer Base durchgeführt werden, die das Salz mit der Cyclopropancarbonsäure bildet Vorzugsweise
wird die Umsetzung ebenfalls in einem inerten Lösungsmittel, wie Benzol oder Aceton, und bei erhöhter
Temperatur bis zur Rückflußtemperatur des verwendeten Lösungsmittels durchgeführt
Die verfahrensgemäß eingesetzte Cyclopropancarbonsäure der Formel III, in der X ein Chloratom bedeutet
ist von J. Farkas und Mitarbeiter, Chem. Listy, Bd. 52 (1958), S. 688 (C. A, Bd. 52 [1958], Spalte 13 650) beschrieben.
Die Cyclopropancarbonsäure läßt sich aus Chloral und Isobuten herstellen. Die reaktionsfähigen Derivate
der Cyclopropancarbonsäure lassen sich in an sich bekannter Weise herstellen.
Die Halogenide und Alkylsulfonate der Alkohole der allgemeinen Formel II können in an sich bekannter Weise
durch Halogenierung oder Umsetzung mit p-Toluolsulfochlorid hergestellt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nachstehend anhand von Beispielen erläutert
Zunächst werden Standardvorschriften gegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nachstehend anhand von Beispielen erläutert
Zunächst werden Standardvorschriften gegeben.
A) Umsetzung des Cyclopropancarbonsäurehalogenids mit dem Alkohol
Eine Lösung von 0,05 Mol des Alkohols in dem dreifachen Volumen wasserfreien Benzols wird mit 0,075 Mol
Pyridin versetzt. Diese Lösung wird mit einer Lösung von 0,053 Mol des Cyclopropancarbonsäurechlorids im
dreifachen Volumen wasserfreien Benzols versetzt. Es erfolgt eine exotherme Reaktion. Das Reaktionsgemisch
wird 15 bis 18 Stunden verschlossen stehengelassen. Das auskristallisierte Pyridinhydrochlorid wird durch
Zusatz einer geringen Menge Wasser gelöst, die wäßrige Lösung abgetrennt und die organische Lösung
nacheinander nnt 5prozentiger Salzsäure, gesättigter wäßriger Natriumbicarbonatlösung und gesättigter wäßriger
Kochsalzlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und sodann eingedampft. Der als Rückstand
verbleibende E^terkann an Kieselgel chromatographisch gereinigt werden.
so B) Umsetzung der Cyclopropancarbonsäure mit dem Alkohol unter wasserabspaltenden Bedingungen
Eine Lösung von 0,05 Mol des Alkohols in der dreifachen Volumenmenge Benzol wird mit einer Lösung von
0,05 Mol der Cyclopropancarbonsäure in der dreifachen Volumenmenge Benzol versetzt Das Gemisch wird mit
0,08 Mol Dicyclohexylcarbodiimid vers3tzt und 15 bis 18 Stunden verschlossen stehengelassen. Hierauf wird die
Lösung 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt und sodann gemäß Verfahren (A) aufgearbeitet.
C) Umsetzung des Cyclopropancarbonsäureanhydrids mit dem Alkohol
Eine Lösung von 0,05 Mol des Alkohols in der dreifachen Volumenmenge Toluoi wird mit 0,05 Mol eines
gemischten Cyclopropancarbonsäureanhydrids (hergestellt aus der Cyclopropancarbonsäure und Essigsäureanhydrid)
versetzt, und das erhaltene Gemisch wird 3 Stunden auf 1000C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf eine
Temperatur von unter 1O0C wird das Gemisch mit lOprozentiger Natronlauge neutralisiert. Die gebildete
Carbonsäure wird in Form des Natriumsalzes wiedergewonnen. Anschließend wird die organische Lösung
gemäß Verfahren (A) aufgearbeitet.
D) Umsetzung des niederen Alkylesters der Cyclopropancarbonsäure mit dem Alkohol
Eine Lösung von 0,05 Mol des Alkohols und 0,05 Mol des Äthylesters der Cyclopropancarbonsäure in der
fünffachen Volumenmenge wasserfreien Toluols wird mit 0,005 Mol Natriumäthoxid versetzt und unter Rückfluß
erhitzt. Dabei wird das entstandene Äthanol als azeotrop siedendes Gemisch mit dem verwendeten Lösungsmittel
durch Destillation abgetrennt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch mit kaltem Wasser versetzt.
Die Lösung trennt sich in zwei Schichten. Das Produkt wird gemäß Verfahren (A) aufgearbeitet.
E) Umsetzung der Carbonsäure mit dem Halogenid des Alkohols
Eine Lösung von 0,05 Mol des Halogenids des Alkhols und 0,06 Mol der Cyclopropancarbonsäure in der
dreifachen Volumenmenge Aceton wird auf 15 bis 20° C erwärmt. Die Lösung wird tropfenweise und unter
Rühren mit einer Lösung von 0,08 Mol Triäthylamin in der dreifachen Volumenmenge Aceton versetzt. Nach
beendeter Zugabe wird das Gemisch 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch vom auskristallisierten Triäthylamin-hydrochlorid abfiltriert und das Filtrat eingedampft. Der Rückstand
wird mit der dreifachen Volumenmenge Benzol versetzt und die Lösung gemäß Verfahren (A) aufgearbeitet.
F) Umsetzung des Salzes der Cyclopropancarbonsäure mit dem Arylsulfonat des Alkohols
Eine Lösung von 0,05 Mol des Arylsulfonats in der dreifachen Volumenmenge Aceton wird allmählich und
unter Rühren bei Raumtemperatur mit 0,06 Mol des Natriumsalzes der Cyclopropancarbonsäure versetzt. Das
Natriumsalz wurde durch Umsetzen der Cyclopropancarbonsäure in Wasser mit einer äquimolaren Menge
Natriumhydroxid und anschließendes Eindampfen des Reaktionsgemisches zur Trockene hergestellt. Das erhaltene
Reaktionsgemisch wird 30 Minuten unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch
von den entstandenen Kristallen abfiltriert und das Filtrat eingedampft Der Rückstand wird in der dreifachen
Voiumenmenge Benzol gelöst und die erhaltene Lösung gemäß Verfahren (A) aufgearbeitet.
Mehrere Cyclopropancarbonsäureester, die nach den vorgenannten Standardverfahren hergestellt wurden,
sind in Tabelle I aufgeführt
Herstellungsbeispiele
Alkohol oder Derivat
Carbonsäure oder Derivat
Verfahren
3-(4-FIuorphenoxy)-<z-cyanobenzylalkohol
3-(4-Fluorphenoxy)-«-cyanobenzylalkohol
2,2-Dimethyl-3-(/?v(?-dichlorvinyl)- A
cyclopropan-1 -carbonsäurechlorid
Natrium-2,2-dimethyl-3-(/?,#-dibrom- E
Natrium-2,2-dimethyl-3-(/?,#-dibrom- E
vinyl)-cyclopropan-1 -carboxylat
Tabelle I (Fortsetzung)
Her- Ester
stellungs- Name
beispiele
beispiele
Ausbeute, Brechungs-% index
3-(4- Fluorphenoxy)-a:-cyano-benzyl-2',2'-dimethyl-S'-i/^-dichlorvinylJ-cyclopropan-l
'-carbonsäureester 3-(4-Fluorphenoxy)-«-cyanobenzyl-2'^'-dimethyl-S'-i/j^-dibromviny^-cyclopropan-l'-carbonsäureester
95
90
90
ns
1,5593
rig
1,5649
rig
1,5649
Nachstehend ist eine weitere Verbindung der Erfindung angegeben, die nach den vorstehenden Verfahren
hergestellt werden kann.
CN
CH =
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I weisen eine sehr gute insektizide Wirkung auf und sind hierin
bekannten Insektiziden überlegen. Sie können im Haushalt und in der Landwirtschaft zur Bekämpfung von
Stubenfliegen, grünen Reisblatthüpfern, Kohlschaben, Armyworms und Cutworms und Milben eingesetzt werden.
Ferner haben die Verbindungen der allgemeinen Formel I mitizide und akarizide Eigenschaften.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel I als Pestizide,
beispielsweise in Form von Öllösungen, emulgierbaren Konzentraten, benetzbaren Pulvern, Stäubemitteln,
Aerosolen, Moskitowendeln und Ködermitteln, wobei man sich üblicher Träger, Verdünnungs- oder Hilfsmittel
bedient.
Nachstehend werden in Versuchsbeispielen die pestiziden Wirkungen der Verbindungen der allgemeinen
Formel I erläutert
Versuchsbeispiel 1
Insektizide Wirkung gegenüber Larven von Spodoptera litura
Insektizide Wirkung gegenüber Larven von Spodoptera litura
Die Verbindungen der Beispiele I1 2 und 3 werden einzeln zu 20prozentigen emulgierbaren Konzentraten
konfektioniert. Zum Vergleich wurden Vergleichsverbindungen ebenfalls zu einem 20prozentigen emulgierbaren
Konzentrat konfektioniert Die erhaltenen emulgierbaren Konzentrate werden mit Wasser auf die zu
untersuchende Konzentration verdünnt Jeweils 10 ml der erhaltenen verdünnten Emulsion werden auf Chinakohl
im 3- bis 4blättrigen Stadium gespritzt Anschließend werden die Blätter des Chinakohls in Petrischalen mit
einem Durchmesser von 14 cm und einer Höhe von 7 cm gelegt und 10 Larven von Spodoptera litura in der
dritten Erscheinungsform werden in die Petrischale gegeben. Nach 2 Tagen wird die Zahl der toten und lebenden
Larven bestimmt um den Wert für die LC50 (die Konzentration, bei der 50% der Larven sterben) zu berechnen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle H zusammengefaßt:
Teslverbindungen
LC50 | Relative |
Wirkung | |
(PP η) | (DDVP = 100) |
10 | 4500 |
26 | 1730 |
23 | 1956 |
Verbindungen der Beispiele 1
2
3
2
3
Vergleichsverbindungen (A)*)
CH3 CH3
C Cl
CH2-OC-CH CH-CH =
-O
Il ο
Cl
Cl-^ ^O
Cl
40
CH3 CH3
C Cl
CH2-OC-CH CH-CH = C 70
1125
643
-O
CH3 CH3
CN C
I / \ CH-OC-CH CH-CH=C
Cl
Cl
18
2500
CH3
*) Verbindungen der DE-OS 23 26 077.
**) O.O-Dimethyl-O^-dichlorvinylphosphat.
37
450
1216
100
Versuchsbeispiel 2
Pestizide Wirkung gegenüber erwachsenen Stubenfliegen (Musca domestica)
Pestizide Wirkung gegenüber erwachsenen Stubenfliegen (Musca domestica)
Die Verbindung (3) wird mit raffiniertem Kerosin zu einem ölspritzmittel konfektioniert. Als Vergleichsverbindung
wird Pyrethrin zu einem ölspritzmittel verarbeitet.
Unter Verwendung des Drehtisches von Campbell (Soap and Sanitary Chemicals, Bd. 14 [1938], S. 119) werden
jeweils 5 ml der ölspritzmittel versprüht. 20 Sekunden nach dem Versprühen wird die Schließvorrichtung
geöffnet, und eine Gruppe von etwa 100 erwachsenen Stubenfliegen (Musca Domestica) wird dem sich absetzenden
Nebel 10 Minuten ausgesetzt Sodann werden die Stubenfliegen in einen anderen Käfig verbracht, gefüttert
und einen Tag bei Raumtemperatur stehengelassen. Hierauf wird die Zahl der toten und lebenden Stubenfliegen
bestimmt, um die Mortalität nach der Methode von Finney zu berechnen. Die LD5O-Werte sind in Tabelle III
zusammengefaßt
Testverbindung LC50 Relative
Wirkung
(mg/ml) (Pyrethrin = 100)
Verbindung der Erfindung (3) 8 2750
Vergleichsverbindungen (C)*)
CH CH3
CN C
CH-OC-CH CH-CH=C 10 2200
Vergleichsverbindung
Pyrethrin (F) 220 100
·) Verbindung der DE-OS 23 26 077.
40
40
Aufgrund ihrer ausgezeichneten Insektiziden, akariziden und mitiziden Wirkung können die Verbindungen
der allgemeinen Formel I beispielsweise zur Bekämpfung von Fliegen, Stechmücken, Kakerlaken, Milben,
Mehlmotten, Reisbohrern sowie zur Bekämpfung von Schädlingen in Getreidespeichern, in der Landwirtschaft
Gartenbau und Forstwirtschaft sowie auch zur Bekämpfung von Tierparasiten, wie Läusen und Zecken, einge-
setzt werden. Die Verbindungen der allgemeinen Formel I zeichnen sich durch eine niedrige Toxizität und ihre
Unschädlichkeit gegenüber Säugetieren aus. Sie können auf Pflanzen vor der Ernte, aus Verpackungsmaterial
für Lebensmittel und gefahrlos im Haushalt Garten und Gewächshaus eingesetzt werden.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können entweder allein oder zusammen mit üblichen Trägerstoffen
und/oder Verdünnungsmitteln und/oder Hilfsstoffen eingesetzt werden. Zur Verstärkung der Wirkung
können sie mit Synergisten für Pyrethroide, wie <*-[2-(2-Butoxyäthoxy)-äthoxy]-4,5-methylendioxy-2-propyIto]uol
(Piperonyl butoxid), l,2-Methylendioxy-4-[2-(octylsulFinyl)-propyl]-benzol (Sulfoxid), 4-(3,4-Methylendioxyphenyl)-5--.ethyJ-l,3-dicxan
(Sufroxan), N^-Äthylhexyli-bicycloi^lJhepta-S-en^^-dicarboxiinid (MGK-264),
Octachlordipropyläther (S-421) und Isobornylthiocyanacetat (Thanite) oder mit anderen bekannten Synergisten
für Allethrin und Pyrethrin eingesetzt werden.
im allgemeinen sind Chrysanthemumsäureester gegenüber Licht, Wärme und Oxydation empfindlich. Dementsprechend
können den Verbindungen der allgemeinen Formel I noch Antioxydationsmittel und bzw. oder
UV-AbsorptionsmitteL wie Phenolderivate, beispielsweise BHT (2,6-D-tert-butyl-4-methylphenol) und BHA
(3-tert-Butyl-4-hydroxyanisoI), Bisphenolderivate, Arylamine, wie Phenyl-a-naphthylamin, Phenyl-^-naphthylamin
oder das Kondensationsprodukt von Phenetidin und Aceton, oder Benzophenonverbindungen als Stabilisa-
toren einverleibt werden.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können auch mit anderen physiologisch aktiven Verbindungen
kombiniert werden, wie anderen bekannten Cyclopropancarbonsäureestern, wie Allethrin, N-(Chrysanthemoxymethyl)-3,4Ä6-tetrahydrophthalimid
(Tetramethrin), S-Benzyl-S-furylmethylchrysanthemat (Chrysron), 3-Phenoxybenzylchrysanthemat
S-Propargylfurfurylchrysanthemat 2-Methyl-5-pΓopargyl-3-furylmethylchΓysanthemat
und ihren d-trans-Chrysanthemumsäureestern oder d-cis-trans-Chrysanthemumsäureestern, Pyrethrumextrakten,
oder d-trans-Chrysanthemumsäure oder d-cis-trans-Chrysanthemumsäureestern von d-Allethrolon, Organo-chlor-Insektiziden,
wie DDT (Dichlor-diphenyl-trichloräthan), BHC (1 ^AS.e-Hexachlorcyclohexan), Methoxychlor,
Organo-phosphor-Insektiziden, wie O,O-Dimethyl-O-{3-methyl-4-nitrophenyl)-thiophosphat (Su-
mithion), O.O-Dimethyl-CM-cyanphenylthiophosphat (Cyanox), O,O-Dimethyl-O-(2£-dichlorvinyl)-phosphat
(DDVP), Carbamat-Insektiziden, wie l-Naphthyl-N-methylcarbamat, 3,4-Dimethylphenyl-N-methylcarbamat
(Meobal), oder anderen Insektiziden, oder mit anderen landwirtschaftlichen Chemikalien, wie Fungiziden, Neniatiziden, Akariziden, Herbiziden, Pflanzenwuchsreglern, Düngemitteln, mikrobiellen Pestiziden, wie BT-Präparaten, BM-Präparaten und Insektenhormor.en, zu Mehrzweckpräparaten verarbeitet werden.
Nachstehend werden Beispiele für pestizide Präparate und ihre Wirkungen gegeben. Teile beziehen sich auf
das Gewicht
Präparat 1
Jeweils 0,1 Teil des d-trans-Isomers der Verbindungen 1 bis 3 werden in jeweils 99,9 Teilen raffiniertem
Kerosin gelöst Es werden Ölspritzmittel erhalten.
Präparat 2
Gemische aus jeweils 0,05 Teilen des dl-trans-lsomers der Verbindungen 1 bis 3 und 0,2 Teilen Piperonylbutoxid werden in jeweils 99,75 Teilen raffiniertem Kerosin gelöst Es werden Ölspritzmittel erhalten.
Präparat 3
Gemische aus jeweils 20 Teilen der Verbindungen 1 bis 3, 15 Teilen Sorpol SM-200 (Gemisch aus einem
nichtionogenen Netzmittel vom Alkylphenoltyp und einem anionischen Netzmittel vom Dodecylbenzolsulfonsäuretyp) und 65 Teilen Xylol werden gründlich miteinander vermischt Es werden emulgierbare Konzentrate
erhalten.
Präparat 4
Gemische aus jeweils 10 Teilen des dl-trans-Isomers der Verbindungen 1 bis 3,20 Teilen Octachlordipropyläther (S-421), 15 Teilen Sorpol SM-200 und 55 Teilen Xylol werden gründlich miteinander vermischt. Es werden
emulgierbare Konzentrate erhalten.
Präparat 5
Ein Gemisch aus 03 Teilen des dl-trans-Isomers der Verbindung 1, 0,1 Teil d-trans-Chrysanthemumsäureester
von Chrysron, 7 Teilen Xylol und 7,6 Teilen raffiniertem Kerosin wird in eine Sprühdose abgefüllt Nach dem
Aufsetzen des Ventils werden 85 Teile verflüssigtes Erdgas als Treibmittel eingefüllt Man erhält ein Aerosolpräparat
Präparat 6
Fin C-: misch aus 0,3 g des d-trans-Isomers der Verbindung 1, 0,3 g Allethrin und 0,6 g BHT in 20 ml Methanol
wird unter Rühren mit 98,8 g eines Moskitowendelträgers, einem 3:5:1-Gemisch aus Tabupulver, Pyrethrummark und Sägemehl, gründlich vermischt. Das erhaltene Gemisch wird nach dem Verdampfen des Methanols mit
150 ml Wasser verknetet zu einem Moskitowendel verformt und getrocknet.
Präparat 7
Gemische aus jeweils 0,15 g des dl-trans-Isomers der Verbindungen 2 und 3 und 0,2 g des d-trans-Isomers von
Allethrin in 20 ml Methanol werden mit 99,65 g des Moskitowendelträgers von Präparat 6 gründlich vermischt.
Das erhaltene Gemisch wird nach dem Verdampfen des Methanols mit 150 ml Wasser verknetet zu einem
Moskitowendel verformt und getrocknet
Präparat 8
Gemische aus jeweils 1 Teil des dl- irans-Isomers der Verbindungen 1 bis 3 und 2 Teilen 1 -Naphthyl-N-methylcarbamat in 20 Teilen Aceton werden in einem Mörser mit 97 Teilen Diatomeenerde einer Teilchengröße
entsprechend der lichten Maschenweite 0,05 mm verrührt Sodann wird das Aceton abgedampft. Es werden
Stäubemittel erhalten.
Präparat 9
Gemische aus jeweils 3 Teilen des dl-trans-Isomers der Verbindungen 1 bis 3 und 5 Teilen Natriumligninsulfonat (Toyolignin CT) werden in einem Mörser mit 92 Teilen Siiiciumdioxidpulver gründlich verrührt. Das erhaltene Gemisch wird mit 10 Gewichtsprozent Wasser verknetet, granuliert und das Granulat an der Luft getrocknet.
Die pestiziden Wirkungen der auf die vorstehende Weise hergestellten pestiziden Mittel ist in den Beispielen
erläutert.
Verwendungsbeispiele
Beispiel 1
Nach der Drehtisch-Methode von Campbell (Soap and Sanitary Chemicals, Bd. 14 [19381 Nr. 6, S. 119) werden
jeweils 5 ml der ölspritzmittel der Präparatebeispiele 1 und 2 versprüht Eine Gruppe von etwa 100 erwachsenen Stubenfliegen (Musca domestic») wird dem absteigenden Nebel 10 Minuten ausgesetzt Innerhalb 24
Stunden sind mehr als 80 Prozent der Stubenfliegen getötet
che Verdünnung verdünnt 2 Liter der Verdünnung werden in einen Polystyrolbehälter mit den Abmessungen 23 χ 30 cm in einer Höhe von 6 cm eingefüllt Etwa 100 Moskitolarven der letzten Erscheinungsform (Culex
is pipiens pallens) werden in dem Behälter freigesetzt Innerhalb 24 Stunden sind mehr als 90 Prozent der Larven getötet
45 Tage alte Reispflanzen in Blumentöpfen werden mit 10 ml pro Topf einer wäßrigen, 200fachen Verdünnung
der im Präparatebeispiel 3 erhaltenen emulgierbaren Konzentrate gespritzt Anschließend wird jeder Blumen
topf mit einem Drahtnetz bedeckt, unter dem 30 erwachsene grüne Reisblatthüpfer (Nephotettix cincticeps)
freigelassen werden. Nach 24 Stunden sind mehr als 90 Prozent der Blatthüpfer getötet
In einer Petrischale mit einem Durchmesser von 14 cm werden 10 Larven der Kohlschabe (Plutella xylostella)
in der dritten bis vierten Erscheinungsform freigesetzt Auf die Larven werden mit einem Sprühturm 5 ml einer
wäßrigen, lOOOfachen Verdünnung des im Präparatebeispiel 4 erhaltenen emulgierbaren Konzentrats versprüht
Anschließend werden die Larven in eine andere Petrischale mit Chinakohlblättern verbracht Nach 48 Stunden
sind mehr als 90 Prozent der Larven getötet
Die insektizide Wirkung des im Präparatebeispiel 5 hergestellten Aerosolpräparats gegenüber erwachsenen
Stubenfliegen wird nach der Aerosol-Testmethode bestimmt die in »Soap and Chemical Specialities«, Bluebook
(1965), beschrieben ist Es wird eine Peet Grady Kammer der Kantenlänge 30,5 cm verwendet Das Aerosolpräparat
kann innerhalb 15 Minuten mehr als 80 Prozent der Fliegen bewegungsunfähig machen. Am nächsten Tag
sind mehr als 70 Prozent der Fliegen getötet
Etwa 50 erwachsene Stechmücken (Culex pipiens pallens) werden in einem würfelförmigen Glaskasten der
Kantenlänge 70 cm freigelassen. In dem Glaskasten wird ein Batterie-Ventilator mit einem Flügeldurchmesser
von 13 cm betrieben. Anschließend werden 0,1 g der in den Präparatebeispielen 6 und 7 hergestellten Moskitowendel
an beiden Enden angezündet und in die Mitte des Bodens des Glaskastens gelegt Innerhalb 20 Minuten
sind mehr als 90 Prozent der Stechmücken bewegungsunfähig. Nach 24 Stunden sind mehr als 80 Prozent der
Stechmücken getötet
so B e i s ρ i e 1 7
Die im Präpai atebeispiel 8 hergestellten Stäubemittel werden auf den Boden von Petrischalen mit einem
Durchmesser von 14 cm in einer Menge von 2 g/m2 gleichmäßig verteilt. Sodann wird Butter an die Innenwand
der Petrischale etwa 1 cm oberhalb des Bodens verschmiert. Hierauf wird eine Gruppe von 10 Kakerlaken
(Blattella germanica) in jede Petrischale gegeben und mit dem Stäubemittel 30 Minuten zusammengebracht.
Innerhalb von 3 Tagen sind mehr als 90 Prozent der bewegungsunfähig gemachten Kakerlaken abgetötet
In einen 14 Liter fassenden Eimer aus Polypropylen werden 10 Liter Wasser sowie 1 g der im Präparatebeispie'
9 hergestellten Granulate gegeben. Einen Tag später werden 100 Moskitolarven der letzten Erscheinungsform
(Culex pipiens pallens) in das Wasser gegeben. Die Zahl der lebenden und der toten Larven wird bestimmt.
Innerhalb 24 Stunden sind mehr als 90 Prozent der Larven getötet.
B e i s ρ i e I 9
Reispflanzen im Bestockungsstadium werden in Blumentöpfen gezogen und 5 cm tief in Wasser eingestellt. In
das Wasser in jedem Topf werden 10 kg pro 10 Ar der im Präparatebeispiel 9 hergestellten Granulatpräparate
gegeben. Die Töpfe werden mit einem Drahtnetz bedeckt, unter dem kleine braune Pflanzenhüpfer (Laodelphax
striatellus) freigelassen werden. Nach 24 Stunden sind mehr als 90 Prozent der Pflanzenhüpfer getötet
Bohnen werden in Blumentöpfen ausgesät Nach 9 Tagen werden die Bohnenpflanzen im 2blättrigen Stadium
mit 10 bis 15 roten Milben (Tetranychus cinnabarinus) pro Blatt infiziert und 1 Woche bei 27°C in einem
Thermostaten stehengelassen. Danach haben sich die Milben stark vermehrt Hierauf werden die Pflanzen in
einer Menge von 10 ml pro Blumentopf auf einem Drehtisch mit einer wäßrigen, 200fachen Verdünnung der in
Präparatebeispiel 3 hergestellten emulgierbaren Konzentrate gespritzt Nach 10 Tagen sind die Pflanzen praktisch frei von Schädigung.
11
Claims (2)
1. Cyclopropancarbonsäureester der allgemeinen Formel I
CN 3
CH—O—C—CH—CH—CH=C
CH3 CHj
in der X ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom bedeutet
2. Verbindung der Formel
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