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Zweikreis-Eremsanlage für Kraftfahrzeuge, bei der die Hinterachsbremsen
verschiedenen Bremskreisen zugeordnet sind und die zwei Druckminderer aufweist.
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Die Erfindung betrifft eine Zweikreis-Bremsanlage für Kraftfahrzeuge,
bei der die Hinterachsbremsen verschiedenen Bremskreisen zugeordnet sind und die
zwei Druckminderer aufweist, bei welchen a) in einem Zylinder ein Kolben geführt
ist, der aus einem einen wesentlich geringeren Durchmesser als die Zylinderbohrung
aufweisenden Kolbenschaft und einem gsgenüber dem Kolbenschaft im Durchmesser vergröBerten
Kolbenkopf besteht; b) der Kolbenschaft aus einer in der Stirnwand des Zylindersvorgesehenen
Öffnung aus dem Zylinder herausragt; c) der Kolben eine Ringdichtung aus federndem
Material trägt, die den Innenraum des Zylinders in eine radial durch den KolbenschaFt
und die Wand der Zylinderbohrung begrenzte, mit dem Hauptzylinder verbundene Hochdruckkammer
sowie eine zwischen dem Kolbenkopf und einer die Zylinderbohrung abschließende,
mit den Radbremszylindern verbundene Niederdruckkammer unterteilt; d) die Ruhelage
des Kolbens von einer den Kolben in Richtung auf die Niederdruckkammer drückende
Federkraft bestimmt ist; e) der Innendurchmesser der Ringdichtung kleiner ist als
der AuBendurchmesser des Kolbenkopfes, jedoch größer als der Außendurchmesser des
zugeordneten Kolbenschaftabschnittes;
f) der Außendurchmesser der
Ringdichtung vor dem Einbau in die Zylinderbohrung geringfügig gröBer ist als der
Durchmesser der Zylinderbohrung und 9) die Ringdichtung mit dem Kolbenkopf zusammen
ein Ventil bildet, welches in der Ruhelage des Kolbens zwischen der Hochdruck--und
der Niederdruckkammer eine Verbindung freigibt und diese Verbindung bei einer Bewegung
des Kolbens entgegen der Wirkung der Federkraft durch Anlage des Kolbenkopfes an
die Ringdichtung sperrt.
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Ein weitgehend dieser Ausbildung entsprechender Druckminderer ist
durch die DT-AS 1 555 387 schon vorgeschlagen worden. Hier ist an der Abschlußschraube
des Zylinders eine in die Niederdruckkammer ragende, ringförmige axiale Verlängerung
vorgesehen, deren Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser des Kolbenkopfes
und die in der Ruhelage des Kolbens die Bewegung der Ringdichtung in Richtung auf
die Niederdruckkammer zu begrenzt und dadurch die Bildung eines radialen Spaltes
zwischen dem Kolbenkopf und der Ringdichtung bewirkt.
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Zu der durch das Ventil gesteuerten Verbindung gehört auch ein axialer
Spalt, der zwischen der ringförmigen axialen Verlängerung und dem Kol benkopf vorgesehen
und mittels der Ringdichtung zu schließen bzw. zu öffnen ist. Das Schließen der
Verbindung erfolgt hierbei durch Anlegen einer acharfkantigen, ringförmigen Dichtungslippe,
die am Kolbenkopf angeordnet ist und sich axial an die Ringdichtung anlegen kann.
Aus dieser Gestaltung heraus ergeben sich zwei Nachteile: Zum ersten besteht durch
die Anordnung des axialen Ringspaltes - insbesondere bei hohen Betätigungsdrücken
- die Gefahr, daß die Ringdichtung in den Ringspalt hineingequetscht wird. Zum zweiten
besteht durch die scharfkantige Ausgestaltung der Ringdichtungslippe an dem Kolbenkopf
die Gefahr, daß die seitliche Dichtungsfläche der Ringdichtung einem erhöhten Verschleiß
ausgesetzt~ist. Beide Umstände können dazu führen, daß die Ringdichtung ihre Dichtwirkung
vorzeitig verliert, so daß der Druckminderer seine Funktion nicht mehr erfüllen
kann.
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Bei einer Zweikreis-Bremsanlage, dessen erster Kreis der Vorderachse
und dessen zweiter Kreis der Hinterachse zugeordnet ist, braucht lediglich ein einziger
Druckminderer in den Hinterachskreis eingeschaltet zu sein. Bei einer Kreisaufteilung
jedoch, bei der die Hinterachsbremsen verschiedenen Bremskreisen zugeordnet sind,
sind zwei Druckminderer erforderlich. Die beiden Druckminderer müssen genau aufeinander
abgestimmt sein. Dies mag zwar bei fest eingestellten Druckminderern ohne großen
Aufwand möglich sein.
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Bei hinterachs-lastabhängigen Druckminderern jedoch, ergeben sich
erhebliche Schwierigkeiten in der Abstimmung.
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Bei Druckminderern bei Zweikreis-Bremsanlagen ist schon vorgeschlagen
worden, die Minderwirkung des Druckminderers des einen Kreises auszuschalten, wenn
der andere Kreis ausgefallen ist. Man benutzt hierzu einen sogenannten "by-pass".
Diese Einrichtung erhöht jedoch wesentlich den Herstellungsaufwand für einen Druckminderer.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
für eine Zweikreis-Bremsanlage für Kraftfahrzeuge, bei der die Hinterachsbremsen
verschiedenen Bremskreisen zugeordnet sind, einen Doppel-Druckminderer zu schaffen,
bei dem die vorgenannten Nachteile nicht auftreten können.
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Diese Aufgabe wird bei einer Zweikreis-Bremsanlage der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die beiden Druckminderer in Reihe hintereinander angeordnet
sind, daß die Federkraft von dem Kolben des ersten Druckminderers auf den Kolben
des zweiten Druckminderers übertragen wird und daß der die Federkraft übertragende
Abschnitt des Kolbens des ersten Druckminderers in einer Kammer angeordnet ist,
die einem Druck ausgesetzt ist, der im wesentlichen dem Atmosphärendruck entspricht.
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Durch die vorgenannte erfindungsgemäe Ausbildung eines Doppel-Druckrtiinderers,
wird für beide Bremskreise nur eine einzige Federanordnung benötitgt, sei sie fest
eingestellt oder lastabhängig angeordnet.
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Des weiteren kann auf die Anordnung eines by-pass verzichtet werden;
bei
Ausfall eines Kreises wird der Beginn der Druckminderung für den noch intakten Kreis
um das Doppelte nach oben verschoben.
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Das bedeutet demnach, daß nicht nur - wie bei den bekannten bypass-Anlagen
- die Minderwirkung aufgehoben wird, so daß sich ein höherer Druck im Hinterachsbremskreis
aufbauen kann, sondern daß nach Erreichen eines beetitrimten Druckwsrtes im intakten
Vorderradbremskreis der Druck im noch intakten Hinterschsbremskreis gemindart wird.
Der neue, erhähte Punkt, ab welchem die Druckminderung erfolgt, kann durchaus noch
unterhalb des sogenannten Blokkierpunktes der zugeordneten Räder liegen. In jedem
Falle wird bei der vorgenannten erfindungsgemäßen Ausbildung eine verbesserte Bremswirkung
srzialt.
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Die dam Atmosohärendruck ausgesetzts Kammer kann in einer ersten Ausgestaltung
der Erfindung uber eine radiale Bohrung ^m Gehäuss mit der Atmosphäre in Verbindung
stahen. Eine zwsits Möglichkeit besteht auch darin, daß die Kammer über axiale Bchrungen
in den Kolben und im Zylinder mit der Atmosphäre in Verbindung eteht.
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Im letztgenannten Falls ist durch Anordnung von exislen Durchgangsbehrungen
Sn den Kolben die Zylinderbohrung als Sacklochbchrung ausgeführt.
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Um Stufen in der Zylinderbohrung zu vermeiden kann die Kammer in einer
in den Zylinder eingesetzten Hülse angeordnet sein.
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Es führt zu einer billigeren Herstellung und vermeidet Veruechslungen
der Kolben, wenn die Kolben und die Ventile beider Druckminderer gleich ausgebildet
sind.
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Eine zweckmäßige, kompakte Ausführung ist erzielt, indem die beiden
Druckminderer in einem gemeinsamen Zylinder angeordnet sind, der von einem Stopfen
verschlossen ist.
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Eine Verbesserte, langlebige Ventileinrichtung ist dadurch geschaffen,
daß die Verbindung des Ventile als eine Gruppe von in radialem Bereich der Ringdichtung
verlaufenden, den Kolbenkopf
axial durchdringenden Bohrungen ausgebildet
ist.
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Um jegliche Verschiebung infolge äußerer Einflüsse auf die Ringdichtung
zu verhindern, können zumindest in einem Teil der Bohrungen Stifte mit erheblichem
Spiel gelagert sein, die in der Ruhestellung sich einerseits am Gehäuse abstützen
und andererseits unter Bildung eines Spalts die Ringdichtung mit Abstand zum Kolbenkopf
halten. Durch diese AusfUhrung ist auch eine gewisse Reinigungswirkung der Bohrungen
erzielbar.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet durch
die Verwendung des Druckminderers in einer Zweikreis-Bremsanlage, bei der die Bremse
des linken-Vorderrads zusammen mit der Bremse des rechten Hinterrads an dem ersten
Bremskreis und die Bremse des rechten Vorderrads zusammen mit der Bremse des linken
Hinterrads an dem zweiten Bremskreis angeschlossen ist. Durch die Verwendung eines
erfindungsgemäßen Druckminderers in einer derartigen, bekannten Zweikreie-Bremsanlage
wird bei mäßigem Aufwand eine erhebliche Verbesserung der BremsWirkung bei einer
Zweikreis-Bremsanlage mit einem ausgefallenen Kreis erzielt. Eine zweite Anwendungsmöglichkeit
besteht in der Verwendung des Druckminderers in einer Zweikreis-Bremsanlage, deren
VorderradbremsEn Doppelzylinder aufweisen, von denen Je einer eines Rades zusammen
mit dem rechten Hinterrad - Bremszylinder den ersten Bremskreis und von denen Jeweils
der zweite eines Rades zusammen mit dem linken Hinterrad - Bremszylinder den zweiten
Bremskrsis bilden. Eine Erhöhung der Sicherheit kann auch durch die Verwendung des
Druckminderers in einer Voll-Zweikreis-Bremsanlage erreicht werden.
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Drei beispielsweise AusfUhrungsformen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen axialen LSngsschnitt
durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten Doppel-Druckminderer, Fig. 2 eine Einzelheit
des in Fig. 1 gezeigten Druckminderer, in vergrbßertsm Maßstab, Fig. 3 eine Einzelheit
des in Fig. 1 gezeigten Druckminderers, in perspektlvischer Ansicht,
Fig.
4 eine erfindungsgemäße Zweikreie-Bremeanlage, bei der die Bremse des hinteren Vorderrades
zusammen mit der Bremse des rechten Hinterrades an dem ersten Bremskreis und die
Bremse des rechten Vorderrades zusammen mit der Bremse des linken Hinterrades an
den zweiten Bremskreis angeschlossen ist, unter Verwendung eines fest eingestellten
Druckminderers für die Hinterräder, Fig. 5 eine erfindungsgamäße Zweikreis-Bremsanlage,
deren Vorderradbremsen Doppelzylinder aufweisen, von denen -Je einer eines Rades
zusammen mit dem rechten Hinterrad-Bremszyrinder den ersten Bremskreis und von denen
jeweils der zweite eines Rades zusammen mit dem linken Hinterrad-Bremszylinder den
zweiten Bremskreis bilden, unter Verwendung eines fest eingestellten Druckminderers
für die Hinterräder, Fig. 6 eine erfindungagemäße Zweikreis-remsanlage nach Art
einer Voll-Zweikreis-Bremsanlage, unter Verwendung eines hinterachs-lastabhängigen
Druckminderers für die Hinterräder und Fig. 7 den Druckverlauf in einer Hinterradbremse
in Abhängigkeit vom Druckverlauf der zugeordneten Vorderradbremse bei der Verwendund
eines hinterachsNlastabhängigen Druckminderer sowohl während der Betätigung mit
zwei ordnungagemäßen Bremekreisen als auch bei Ausfall des anderen Kreises.
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Der Druckminderer umfaßt ein Zylinder-Gehäuse 1 mit den Anschlüssen
2, 2', 3 und 3', die mit einer Zylinderbohrung 4 mit dem Durchmesser D1 in Verbindung
stehen. Die Zylinderbohrung 4 ist als Stufenbohrung
ausgebildet
und verjüngt sich unter Bildung eines-Absatzes 5 auf die Bohrung 4a mit dem Durchmesser
D2. Unter Bildung eines Absatzes 6 steht die Bohrung 4 über die Bohrung 7 mit der
Außenluft in Verbindung. Zwischen den Anschlüssen 2 und 3' ist eine Hülse 8 eingesetzt,
die mittels Sprengringe 9 und 10 gehalten und mittels Dichtungen 11 und 12 abgedichtet
ist. Die Hülse 8 umfaßt zwei Bohrungen 8a und Bb mit dem Durchmesser Dz bzw. D schen
den Dichtungen 11 und 12 steht die Bohrung Bb über radiale Bohrungen 13, über eine
Ringnut 14 und über eine Bohrung 15 im Gehäuse 1 mit der Außenluft in Verbindung.
Das Gehäuse 1 wird von einem eingeschraubten Verschluß stopfen 16 verschlossen.
Innerhalb des Verschlußstopfens 16 ist die Zylinderbohrung 4 auf die Bohrung 16a
mit dem Durchmesser D3 vermindert Zur Abdichtung dient ein O-Ring 16c.Der Verschlußstopfen
16 steht mit einer zentralen Bohrung 16b mit dem Durchmesser D2 mit der Außenluft
iii 4erblndung.
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Innerhalb des Gehäuses 1 sind hintEresnande¢-7 ohne axiales Spiel
zwei Kolben 17 und 17t gelagert; beide ío7ban 17 und 17' haben den selben Aufbau
und dieselben Abmessungen. Gleiche Bauteile sind deshalb in der Zeichnung mit gleichen
Bezugszeichen, aber mit Index versehen. Der Kolben 17 weist zwischen den Anschlüssen
2 und 3 einen Kolbenkopf 18 auf, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser
des übrigen Kolbenkörpere. In der Ruhestellung des Druckminderers stützt sich der
Kolben 17 über einen im Durchmesser verminderten Abschnitt 19 am Absatz 6 unter
der Einwirkung einer Federkraft F ab.
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Zur Abdichtung ist in einer Ringnut der Bohrung 4a ein Dichtring
2D angeordnet. Zwischen dem Kolbenkopf 18 und dem Absatz 5 ist eine Niederdruckkammer
21 gebildet, die über den Anschluß 3 mit den Radbremszylindern in Verbindung steht,
deren Druck gemindert werden soll.
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Auf dem Abschnitt 19 ist ein Ring 22 mit Spiel aufgeschoben, der
mit einer Anzahl von axialen Stiften 23 und 23a versehen ist. Die Stifte 23 und
23a sowie der Ring 22 sind einteilig aus einem geeigneten Kunststoff, z.B. Polyamid,
im Spritzguß hergestellt. Der Ring 22 wird von einem Sprengring 24 auf dem Abschnitt
19 gehalten. Die Stifte 23a können sich am Absatz 5 abstützen, während sich die
Stifte 23 mit Spiel durch eine Anzahl axialer Durchgangshohrungen 25 im Kolbenkopf
18 erstrecken. Die Stifte 23 ragen bis in eine Nut 26
d88 Kolbens
17. In der Nut 26 ist mit axialem und
Kolben 17 ein slastischer Dichtring 27 eingebracht. Uer Dichtring 27 liegt an seinem
gewölbten Außenumfang 28 unter radialer Spannung dichtend an der Zylinderbohrung
4 an. Mit einer Seitenfläche 29 liegt er an der Nutwand des Kolbens 17 an, während
zwischen seiner 'Seitenfläche 30 und dem Kolbenkopf 18 ein radialer Spalt 31 vorgesehen
ist. Dieser Spalt 31 wird von den Stiften 23 und 23a in der Ruhestelluna des Druckminderera
aufrecht gehalten. Der
Spalt 31 steht mit einem
Spalt 32 zwischen dem Dichtring 27 und dem Nutgrund in Verbindung. Der Spalt 32
hat über etwa axial verlaufende Bohrungen 33 Verbindung mit der Bohrung 4, die im
Abschnitt 34 die eigentliche Hochdruckkammer bildet.
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Die Hochdruckkammer 34 steht über den Anschluß 2 mit dem Hauptbremszylinder
HZ in Verbindung. Im Bereich der Bohrung Bb ist der Kolben 17 im Durchmesser zu
einer Nut verringert und mit einer Dichtmanschette 35 versehen, welche die Hochdruckkammer
34 gegen eine Kammer 36 abdichtet, die mit der Außenluft in Verbindung steht. An
dem Kolben 17 liegt der Kolben 17' unter der Federkraft F an. Der Abschnitt 19'
ist gegen die Bohrung Ba in der Hülse 8 mittels des Dichtringes ZO' abgedichtet.
Die Stifte 23a' können sich an der Seitenfläche 37 der gehäusefesten Hülse 8-abstützen.
Zwischen der Hülse 8 und dem Kolbenkopf 18 ist die Nisderdruckksmmer 21' gebildet,
die mit dem Anschluß 3' in Verbindung steht und mittels des Dichtringes 27' gegen
die Hochdruckkammer 34' verschließbar ist. Die Hochdruckkammer 34'steht mit dem
Anschluß 2' in Verbindung. Im Bereich der Bohrung 16a ist der Kolben 17' im Durchmesser
zu einer Nut verringert und mit einer Dichtmanschette 35' versehen, welche die Hochdruckkammer
34' gegen die Kammer 38 im Stopfen 16 abdichtet.
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Innerhalb b des Verschlugstopfens 16 ist im Anschluß an den Kolben
17' ein Druckstück 39 gelagert und in der Bohrung 16b mit Spiel geführt.
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Das Druckstück 39 dient hier zur Übertragung der Kraft F auf die Kolben
17' und 17 und soll den Kolben 17 von radialen Kräften freihalten. Auf das Druckstück~39
wirkt eine in den Fig. 4 bis 6 dargestellte, vorgespannte Feder mit der Kraft F
ein. Die Kraft F kann bei der Verwen dung des Druckminderers als fest eingestellter
Druckminderer - siehe Fig. 4 und 5 - von einer auf einen bestimmten Wert vorgespannten
Druckfeder
erzeugt sein. Bei der Verwendung des Druckminderers
als sogenannter lastabhängiger Druckminderer - siehe Fig. 6 - kann die Kraft F auch
in Abhängigkeit von z.B. der Hinterachslast eines Kraftfahrzeuges variieren. Wie
aus dem Stand der Technik bekannt, kann die Feder auch innerhalb des Zylinder-Gehäuses
1, z.B. in der Kammer -3B, angeordnet sein.
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In der Ruhestellung befinden sich die Kolben 17 und 17' und alle anderen
Bauteile in der gezeichneten Lage (Fig. 1.). Die Ringe 22 und 22' und die Stifte
23, 23', 23a und 23a' sind an sich nicht erforderlich, um die Dichtringe 27 und
27 in der Lage zu halten: denn nach Einbau der Kolben 17 und 17' befinden sich die
Dichtringe 27 und 27' infolge ihres Reibschlusses mit der Bohrung 4 in der gezeigten
Stellung. Lediglich, um eventuellen äußeren Einflüssen jegliche Möglichkeit zu nehmen,
die Dichtringe 27 und 27' zu verschieben, sind die Ringe 22 und 22' und die Stifte
23, 23t, 23a und 23a' vorgesehen.
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Die Funktion des Druckminderers ist folgende: a). bei intakter Anlage:
Bei Bremsbetätigung strömt das Druckmittel vom HauptbremszyLinder HZ durch den Anschluß
2 in die Hochdruckkammer 34, durch die Bohrungen 33, durch den Spalt 32, durch den
Spalt 31, durch die Bohrungen 25, durch die Niederdruckkammer 21, über den Anschluß
3 zu den Radzylindern RZ. Der Druck in der Hochdruckksmmer 34 erzeugt zwei Kraftkomponenten
auf den Kolben 17: Der Druck p wirkt einerseits über die Fläche A1 aus D1 o Dz nach
rechts und über die Fläche A2 aus D1 - D3 nach links. Da D3 > D2' ergibt sich
eine resultierende Fläche AR aus D3 - D2 als Druckangriffsfläche, über die der Druck
p den Kolben 17 nach rechts zu verschieben sucht: FR - P (D3 - D2). Im anderen Bremskreis,
Anschlüsse 22 und 32* wird eins entsprechende Druckkraft FR aufgebracht. Ist der
Druck in der Bremsanlage auf den vorbestimmten Wert A (Fig. 7) gestiegen, so reicht
die Summe aus FR + FR = 2 FR aus, um die Kraft F der vorgespannten Feder zu Uberwinden:
Die Druckminderung in der Hintarradbremss beginnt. Auf Fig. 2 bezogen heißt das:
Der Abschnitt 19
des Kolbens 17 hebt sich vom Boden 6 ab, der Spalt
vermindert sich, und der Kolbenkopf 18 gelangt schließlich an den Dichtring 27 zur
Anlage. Hierdurch werden die axialen Bohrungen 23 von der Seitenfläche 30 des Dichtringes
27 verschlossen, die Verbindung der Hochdruckkammer 34 zu der Niederdruckkammer
21 ist unterbrochen. SinngemBß gilt das gleiche für den anderen Bremskreis, das
hei3t,die Verbindung der Hochdruckkammer 34' zu der Niederdruckkammer 31' ist unterbrochen.
Infolge des Durchmesserunterschiedes D3 - D2 wird in den Kammern 36 und 38 euft
durch die Entlüftungsbohrungen 15 bzw. 16b verdrängt.
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Nach einem gewissen weiteren Anstieg des durch den Anschluß 2 herangeführten
Druckes wird in der Hochdruckkammer 34 eine Druckkraft
erzeugt, die zusammen mit der}Kraft F schließlich den Kolben 17 nach links verschiebt.
Entsprechend verschiebt sich der Kolben 1?'.
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Durch die Verschiebung des Kolbens 17 nach links hebt der Kolbenkopf
18 von dem Dichtring 27 ab, so daß durch den Spalt 31 und durch die Bohrungen 25
wiederum eine Verbindung zwischen der Hochdruckkammer 34 und der Niederdruckkammer
21 hergestellt ist. Sinngemäß gilt das gleiche für den zweiten Bremskreis: Eine
Verbindung zwischen der Hochdruckkammer 34' und der Niederdruckkammer 21' ist wiedeergestellt.
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Infolge das Druckanstieges in der Niederdruckkemmer 21 verschiebt
sich der Kolben 17 wiederum nach rechts in die Schließstellung.
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Der Kolben 17' verschiebt sich in entsprechender Weise. Dieser Ablauf
wiederholt sich in kaum merklichen Stufen, so daß schließlich ein stetig verminderter
Druckaufbau Ph im Jeweiligen Hinterradbrsmszylinder RZ im Vergleich zu dem Vorderradhremakreis
Pv festzustellen ist.
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Bei welchem Druckwert im Vorderradbremakreis der Druck im Hinterradbremszylinder
gemindert werden soll, ist durch einen sogenannten lastabhängigen Druckminderer,
wie in Fig. 6 und 7 angedeutet, variabel.
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Der Punkt A in Fig. 7 entspricht einer sehr niedrigen Achalast, der
Punkt 8 einer hohen Achslast.
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Bei Beendigung des Brsmsvorganges sinkt dar Druck in der Hochdruckkammer
34. Dsr Dichtring 27 bewegt sich nun unter dem Druck in der Niederdruckkammer 21
nach rechts und öffnet den Durchgang durch die Bohrungen 25, so daß das Druckmittel
aus dem Radbremskreis RZ zum Hauptzylinder HZ zurückströmen kann. Das gleiche gilt
sinngemBß für' den anderen druckgeminderten Bremakreis. Schlie3-lich legt sich der
Absatz 19 des Kolbens 17 unter der Kraft F wieder an den Boden 6 der Bohrung 4 an,
der Kolben 17' und alle anderen Bauteile nehmen die in Fig. 1 gezeichnete Stellung
wieder ein. Die aus den Kammern 36 und 39 verdrängte Luft kann nun durch die Bohrungen
15 bzw. 16b wieder eintreten.
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b) bei einem ausgefallenen Bremskreis Kann sich bei einem Ausfall
eines Bremskreises kein Druck aufbauen, z.B. in dem Bremskreis, der mit den Anschlüssen
2' und 3' gekenn* zeichnet ist, so geschieht folgendes: In der Niederdruckkammer
21 baut sich - wie oben beschrieben - ein Druck auf 1 der unter der Kraft FR versucht,
den Kolben 17 nach rechts zu verschieben. Da sich im ausgefallenen Bremakreis kein
entsprechender Druck aufbauen kann, fehlt die zweite Kraft FR, arbeitet FR somit
allein gegen die Kraft F. Es muß demnach.doppelt so viel Druck im noch intakten
Bremskreis aufgebaut werden, bis zwei auf den Kolben 17 erzeugt sind, um die Kraft
F zu überwinden: Der Beginn der Druckminderung im noch intakten Kreis wird nach
oben verschoben, auf den Punkt A' des Diagramms in Fig. 7. Nun erst erfolgt bei
weiterer Druckerhöhung im Vorderradbremskreis eine Druckminderung im Hinterradzylinder
RZ. Bei Ausfall eines Bremakreises ergibt sich gemäß Fig. 7 Punkt Al bei einer niedrigen
Belastung der Hinterachse, Punkt Bt bei einer hohen Belastung der Hinterachse, wenn
gern. Fig. 6 ein lastabhängiger Druckminderer benutzt wird. In Fig. 6 ist die Hinterachse
strichpunktiert angedeutet. Bei einem fest singestellten Druckminderer srhöht sich
der feste Schaltpunkt ebenfalls um das Doppelte.
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- Ansprüche -