DE2449711C3 - Verfahren zur Herstellung von Asparagin und N-Acetyl-asparagin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Asparagin und N-Acetyl-asparaginInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C237/00—Carboxylic acid amides, the carbon skeleton of the acid part being further substituted by amino groups
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
CH,
CONH2
COO ΜΙ
CH-NH-R1
CH-NH-R1
CH2
COOR2
COOR2
(II)
worin M für ein Kation steht, R2 für eine aliphatische
Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen steht und R1 die oben angegebenen Bedeutungen besitzt, unter
atmosphärischem Druck bei einer Temperatur nicht über 40° C während einer Zeit von weniger als 8
Stunden in wäßrigem Medium mit Ammoniak umsetzt und Asparagin oder N-Acetyl-asparagin
durch Ansäuerr. des Reaktionsmediums abtrennt.
Asparagin, ein Amid der allgemeinen Formol:
COOH
COOH
CH-NH,
CH,
CONH2
existiert in zwei enantiomorphen Formen, nämlich der D- und der L-Form, und zwar aufgrund des Vorhandenseins
eines Asymmetriezentrums in der 2-Stellung, d. h. also am Kohlenstoffatom, welches die Aminogruppe
trägt.
Die Synthese von L-Asparagin durch Behandlung des jS-L-Asparaginsäure-methylesters mit Hilfe einer alkoholischen
Ammoniaklösung ist von A. F. Beecham, J. Am. Chem. Soc. 76, 4615 (1954) beschrieben. Diese
Behandlung muß jedoch etwa zwei Tage ausgeführt werden, um brauchbare Ausbeuten zu erzielen.
Zur Herstellung von N-Acetyl-asparagin ist es aus einem Buch mit dem Titel »Synthetic Production and
Utilization of Amino Acids«, Tokio 1974, Seiten 76 und
77 bekannt, Asparagin in konzentrierter Essigsäure mit Essigsäureanhydrid umzusetzen. Es werden dabei
ziemlich gute Ausbeuten erhalten, jedoch ist das Verfahren mit Essigsäure und Essigsäureanhydrid
wegen der Aggressivität und der Geruchsentwicklung durch diese Stoffe unangenehm.
Es w-.ärde nunmehr gefunden, daß es möglich ist, das
weiter oben genannte Verfahren nach A. F. Beecham bei Einhaltung gewisser Voraussetzungen auch in einem
wäßrigen Medium durchzuführen.
Demgemäß betrifft die Erfindung also ein Verfahren zur Herstellung von Asparagin und N-Acetyl-asparagin
der allgemeinen Formel:
(D in
worin R1 für Wasserstoff oder Acetyl steht, d a durch
gekennzeichnet, daß man ein Salz eines Esters von Asparaginsäure oder N-Acetylasparaginsäure
der allgemeinen Formel:
COOH
CH-NH-R1
CH,
CONH,
worin R1 für Wasserstoff oder Acetyl steht, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Salz eines Esters von Asparaginsäure oder N-Acetyl-asparaginsäure
der allgemeinen Formel:
COO ΜΙ
CH-NH-R1
CH-NH-R1
CH,
COOR2
worin M für ein Kation steht, R2 für eine aliphatische Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen steht und R1 die
oben angegebenen Bedeutungen besitzt, unter atmosphärischem Druck bei einer Temperatur nicht über
40° C während einer Zeit von weniger als 8 Stunden in wäßrigem Medium mit Ammoniak umsetzt und
Asparagin oder N-Acetyl-asparagin durch Ansäuern des Reaktionsmediums abtrennt.
Es ist überraschend, daß dieses Verfahren bei atmosphärischem Druck und bei Raumtemperatur in
weniger als 8 Stunden durchgeführt werden kann.
Beim Fehlen irgendwelcher Angaben über die D- bzw. L-Konfiguration beziehen sich die chemischen
Bezeichnungen in dieser Beschreibung auf irgendein Enantiomer oder auf ein Gemisch aus diesen, beispielsweise
auf ein racemisches Gemisch, da nämlich das chemische Verfahren durch die Chiralität des Moleküls
nicht beeinflußt wird.
Der Ester der Asparaginsäure oder der N-Acetylasparaginsäure
der Formel II ist ein Ester, bei dem sich die Estergruppe in J?-Stellung dieser Asparaginsäure
befindet, d. h. also ein jS-Aspartat.
Das Salz des Esters der Formel Il kann irgendein lösliches Salz, beispielsweise ein Ammoniumsalz, ein
Alkalisalz oder ein Erdalkalisalz, sein. Vorzugsweise wird das Ammoniumsalz verwendet, das gewünschten-FaIIs
in situ mittels Ammoniak während der Umsetzung des Esters in Amid erzeugt werden kann, wobei von
einer Lösung oder einer Suspension der entsprechenden freien Säure ausgegangen wird.
Die Temperatur, bei welcher die Reaktion ausgeführt wird, ist das Ergebnis eines Kompromisses. Zwar wird
durch eine Erhöhung der Temperatur die Reaktionsgeschwindigkeit gesteigert, aber bei höheren Temperaturen
ist die bei einem gegebenen Druck im wäßrigen Medium lösbare Ammoniakmenge, d. h. also die
Konzentration des wäßrigen ammoniakalischen Mediums wesentlich geringer. Bei atmosphärischem Druck
ist dieser Kompromiß in einem Temperaturbereich von
O bis 40° C am günstigsten. Vorzugsweise wird bei etwa
Raumtemperatur gearbeitet Die Reaktionszeit hängt etwas von der Temperatur ab. In der Praxis ist eine
Reaktionszeit von 2 bis 8 Stunden für die Erzielung beträchtlicher Mengen Endprodukt ausreichend. Vor- j
zugsweise wird kein stöchiometrisches Verhältnis von 1 Mol Ammoniak auf 1 Mol Ester, sondern ein Überschuß
an Ammoniak, beispielsweise 3 bis 15 Mol Ammoniak je
Mol Ester, verwendet.
Die Ansäuerung des Reaktionsmediums kann mit ι ο irgendeiner Säure, wie z. B. Salzsäure oder Schwefelsäure,
erfolgen, die eine ausreichende Absenkung des pH ermöglicht, d. h. auf einen pH in der Größenordnung
von 5,4 für das eigentliche Asparagin (isoelektrischer Punkt) oder auf einen pH unterhalb 4, vorzugsweise 2,5, ι ■-,
für N-Acetyl-asparagin. Darüber hinaus ist es möglich, das überschüssige Ammoniak vor der Ansäuerung
abzutreiben, was ganz einfach durch Verdampfen unter einem Teilvakuum oder durch Einblasen von Luft oder
eines inerten Gases geschehen kann, wobei der dabei gewonnene Ammoniak vorteilhafterweise zurückgewonnen
wird. Nach der Ansäuerung kann das ausgefallene Reaktionsprodukt leicht durch Filtration
abgetrennt werden. Nach Waschen und Trocknen wird ein Produkt mit einer Reinheit in der Größenordnung 2>
von 99% erhalten. Wenn diese Reinheit nicht genügt, kann man das Produkt in Wasser Umkristallisieren.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Asparagin aus
einem Ammoniumsalz des entsprechenden 0-Methyl- «1
esters oder j9-Äthylesters der Asparaginsäure hergestellt.
Gemäß einer ersten Variante dieser bevorzugten Ausführungsform wird L-Asparagin hergestellt, welches
in Form des Monohydrats gewonnen wird, wobei von einem angesäuerten Reaktionsmedium ausgegangen
wird, dem Methanol zugegeben worden ist (um die Löslichkeit des L-Asparagins zu verringern).
Gemäß einer zweiten Variante dieser bevorzugten Ausführungsform wird ot-(N-Acetyl)-/?-L-asparagin hergestellt,
welches gewünschtenfalls in L-Asparagin hydrolysiert werden kann.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. In den Beispielen sind die Prozentangaben
in Gewicht ausgedrückt. 4 >
18,3 g Chlorhydrat des 0-L-Asparaginsäure-methylesters
werden in 80 ml einer Lösung aufgelöst, die 20 g Ammoniak enthält. Hierauf wird die Reaktion 3 Stunden ίο
unter mäßigem Rühren ablaufen gelassen, worauf dann der Ammoniaküberschuß unter einem Teilvakuum von
12 mm Hg abgetrieben wird. Dann v.'ird der ph durch Zusatz von 10 g 32%iger Salzsäure auf 5,4 abgesenkt
Das Asparagin fällt in Form des Monohydrats aus. Dann werden dem Gemisch 200 g Methanol zugesetzt, worauf
auf O0C abgekühlt wird. Die Kristalle werden durch Filtration abgetrennt und mit 20 ml einer gesättigten
wäßrigen Lösung (ungefähr 2%) von L-Asparagin gewaschen und dann bei 700C getrocknet Auf diese
Weise werden 12 g L-Asparagin-monohydrat (Ausbeute 80%) mit den folgenden Charakteristiken erhalten:
weißes kristallines Pulver
M-V0C + 34,1° (c=5;HC16n)
F235°C
nur ein Fleck bei Dünnschichtchromatografie
Die Charakteristiken entsprechen einer Reinheit von mindestens 99%.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch von 19,75 g des Chlorhydrats von 0-L-Asparaginsäure-äthylester
ausgegangen wird. Dabei werden 10,5 g L-Asparaginmonohydrat (Ausbeute 70%) erhalten,
welches die gleichen Charakteristiken wie in Beispiel 1 aufweist.
Beispfel 3
18,8 g a-(N-Acetyl)-0-L-asparaginsäure-methylester
werden in 100 ml einer Lösung aufgelöst, die 25 g Ammoniak enthält. Die Reaktion wird 5 Stunden unter
mäßigem Rühren bei Raumtemperatur ablaufen gelassen, worauf der Ammoniaküberschuß unter einem
Teil vakuum von 12 mm Hg abgetrieben wird. Hierauf wird der pH durch Zusatz von 10 g 50%iger
Schwefelsäure auf 2,5 abgesenkt. Das <x-(N-Acetyl)-L-asparagin
fällt aus. Das Gemisch wird auf 00C abgekühlt, und die Kristalle werden durch Filtration
abgetrennt. Hierauf wird mit 20 ml Methanol gewaschen und dann bei 70°C getrocknet. Auf diese Weise
werden 8 g (x-(N-Acetyl)-L-asparagin (Ausbeute 45%) mit den folgenden Charakteristiken erhalten:
weißes kristallines Pulver
M "C- 1,5° (C= 2; H2O)
FI60°C
nur ein Fleck bei Dünnschichtchromatografie
Die Charakteristiken entsprechen einer Reinheit von mindestens 99%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Asparagin und N-Acetyl-asparagin d.-.r allgemeinen Formel:COOHi
CH-NH-R1
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1267374A CH592049A5 (de) | 1974-09-18 | 1974-09-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2449711A1 DE2449711A1 (de) | 1976-04-01 |
DE2449711B2 DE2449711B2 (de) | 1979-12-13 |
DE2449711C3 true DE2449711C3 (de) | 1980-08-21 |
Family
ID=4385313
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742449711 Expired DE2449711C3 (de) | 1974-09-18 | 1974-10-18 | Verfahren zur Herstellung von Asparagin und N-Acetyl-asparagin |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH592049A5 (de) |
DE (1) | DE2449711C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4133688A1 (de) * | 1991-10-11 | 1993-04-15 | Chemie Linz Deutschland | Verfahren zur herstellung einer aliphatischen, geradkettigen omega-aminocarbonyl-aminocarbonsaeure |
-
1974
- 1974-09-18 CH CH1267374A patent/CH592049A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1974-10-18 DE DE19742449711 patent/DE2449711C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2449711B2 (de) | 1979-12-13 |
DE2449711A1 (de) | 1976-04-01 |
CH592049A5 (de) | 1977-10-14 |
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