DE2324658B2

DE2324658B2 - Sonde zum koagulieren von koerpergewebe

Info

Publication number: DE2324658B2
Application number: DE19732324658
Authority: DE
Inventors: Siegfried 7134 Knittlingen Hiltebrandt
Original assignee: Richard Wolf GmbH
Current assignee: Richard Wolf GmbH
Priority date: 1973-05-16
Filing date: 1973-05-16
Publication date: 1977-06-30
Also published as: GB1461810A; US3920021A; DE2324658A1; GB1461809A

Description

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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sonde zum Koagulieren von Körpergewebe, bestehend aus zwei an die Pole einer HF-Stromquelle anzuschließenden, durch einen Isolierkörper voneinander getrennten, im distalen Endbereich eines Sondenschaftes vorgesehenen Elektroden, die mit dem Isolierkörper einen Zylinder mit halbkugeligem distalem Abschluß bilden.

Um bei der Koagulation von Körpergewebe unkontrollierbare Stromübergänge bei der sogenannten monopolaren H F-Koagulation zwischen einer kleinflächigen Elektrode und einer großflächigen Massenelektrode zu vermeiden, ist man schon dazu übergegangen, die beiden Elektroden gleicher Fläche am distalen Ende einer Koagulationssonde durch eine Isolierung voneinander getrennt anzuordnen und an die Pole einer HF-Stromquelle anzuschließen, um dadurch kurze Strompfade zwischen den Elektroden und eine direkte Koagulation zwischen ihnen zu erreichen.

Man ist dabei z.B. nach der US-PS 19 83 669 so vorgegangen, daß zwei schraubenförmig gewundene Drähte mit einer Isolierschicht zwischen sich die Elektroden am distalen Sondenende bilden.

Dadurch können auf der ganzen Länge des Sondenkopfes Stromübergänge zwischen den Elektroden und damit an nicht gewünschten Körperstellen auftreten, so daß dadurch keine gezielte Koagulation

durchführbar ist.

Man hat nach der US-PS 16 41 184 den aus Isoliermaterial bestehenden Sondenkopf schon zylindrisch mit halbkugeligem distalen Abschluß ausgebildet und in den Umfang des Kopfes zwei schraubenförmig über die Kopflänge verlaufende Elektroden eingebettet, um durch diese Formgebung Verletzungen beim Einführen der Sonde in Körperhöhlen zu vermeiden. Auch in diesem Fall sind keine gezielten Koagulationen durchführbar, da die Berührungsflächen am Körpergewebe in der Körperhöhle nicht genau genug zu bestimmen sind.

In den bekannten Fällen ist auch die Herstellung der Koagulationssonden besonders schwierig und ungenau und man ist nicht in der Lage, Elektroden unterschiedlicher Flächen gegeneinander auszutauschen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei Koagulationssonden der eingangs erwähnten Art mit zwei an die Pole einer HF-Stromquelle anzuschließenden Elektroden eine einfache Serienfertigung und genaue Montage mit gezielter Koagulation zu ermöglichen.

Dies wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die eine Elektrode als Ringelektrode ausgebildet ist und mit einem ringförmigen Isolierkörper und einer halbkugeligen Elektrode mit zapfenförmigen Ansätzen zusammensetzbar ist oder dadurch, daß der halbkugelige distale Abschluß aus einem Isolierkörper besteht und beide Elektroden als Ringelektroden mit einem ringförmigen Isolierkörper zwischen sich ausgebildet sind und alle Teile durch zapfenförmige Ansätze zusammensetzbar sind.

Damit hat man es in der Hand, die beiden Elektroden mit der Isolierung in Serie herzustellen und in einfacher Weise exakt zu montieren. Dabei ist es möglich, die Elektrodenflächen und damit den Grad der Koagulation im Bereich der Elektroden unterschiedlich zu machen, so daß dadurch je nach Wunsch die Stromdichte an einer Elektrode größer ist als an der anderen Elektrode, so daß damit die Möglichkeit besteht, die eine oder andere Elektrode mehr oder weniger stark in den Koagulationsvorgang einzubeziehen, womit genau gezielte Koagulationen durchführbar sind. Zusätzlich wird durch die Erfindung erreicht, daß Verletzungen in der Körperhöhle beim Einführen der Sonde in bekannter Weise vermieden werden und daß punktförmige Koagulationen durch die verhältnismäßig kleinen Durchmesser und den geringen Elektrodenabstand durchführbar sind, oder es können kleinste zu koagulierende Gewebeteile mit den beiden Elektroden in Koniakt gebracht werden, um z. B. unter hoher Stromdichte Blutungen im Koagulieren von Eileitern, bei der Leberbiopsie od. dgl. zu stillen.

In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und werden nachstehend beschrieben.

Es zeigt:

F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Koagulationsvorrichtung nach der Erfindung,

F i g. 7. einen Schnitt durch das distale Ende einer weiteren Vorrichtung,

Fig.3; einen Schnitt durch das distale Ende einer anderen möglichen Ausführungsform

Die Vorrichtung besteht aus einem flexiblen oder starren Schaft 1, durch den die beiden elektrischen Versorgungsleitungen 2, 3 verlaufen, die distalseitig jeweils mit den beiden Elektroden und proxima'seitig mit den metallischen Steckerpolen 4 und 5 durch Lötung

oder auf andere Weise verbunden sind. Zwischen den Steckerpolen befindet sich eine Buchse 6 aus isolierendem Kunststoff. Der Schaft 1 faßt eng über eine Absetzung des äußeren Steckerpols 4 und kann mit diesem durch Verkleben, Aufschrumpfen oder auf andere beliebige Weise verbunden sein. Die Steckerteile 4, 5 und 6 sind über die in der Zeichnung angedeuteten Gewinde fest miteinander verschraubt und bilden einen Stecker, der in einen entsprechenden Anschluß des HF-Versorgungsgerätes bzw. in einen von diesem Gerät kommende Steckdose gesteckt werden kann. Ie nach Anschlußart kann der Stecker auch abweichend von der Darstellung nach Fig. 1 als negativer Steckeranschluß ausgebildet sein. Im übrigen können entsprechende Stecker- und Anschlußteile auch für die ,₅ in den übrigen Darstellungen gezeigten Vorrichtungen verwendet werden, so daß sich diesbezüglich eine Wiederholung der Darstellung und Beschreibung erübrigt.

Gemäß F i g. 1 ist das äußerste distale und aus _2Ü Kunststoff hergestellte Vorrichtungsendte:' 7 unter anderem zur Vermeidung von Gewebeverletzungen ballig geformt. Die beiden Elektroden 8 und 9 sind als Ringkörper ausgebildet, die durch ein Distanzstück 10 aus Isoliermaterial auf Abstand gehalten werden. Weiterhin weisen das Distanzstück und die beiden Elektroden entsprechend der Darstellung sich gegenseitig abstützende und ineinandergreifende Ansätze und Schultern auf, wodurch sie in ihrer Einbaulage relativ zur Vorrichtungslängsachse 11 fixiert werden. Das Endteil 7 ist mit einem Gewindeansatz 7a in eine Gewindebohrung des Distanzstücks 10 geschraubt, während das Distanzstück wiederum mit einem Gewindesatz 10a in eine Gewindebohrung der Elektrode 9 geschraubt ist, die am Umfang abgesetzt ist, um das hohle distale Ende des Schaftes 1 über die Absetzung schieben zu können. Eine sichere Verbindung zwischen den Teilen 1 und 9 kann durch zusätzliche Anwendung eines Klebemittels gewährleistet werden.

Die jeweils an das zu koagulierende Körpergewebe anzulegenden Bereiche der Elektroden 8 und 9 stellen sich als Zylinderflächen 8a, 9a dar, deren Achse mit der Vorrichtungsachse 11 zusammenfällt. Man erkennt, daß die von den Abmessungen des Distanzstücks 10 bestimmte Strecke zwischen den beiden Elektroden kurz ist, was zu den eingangs erwähnten Vorteilen führt. Der Durchmesser des distalen Vorrichtungskopfes und damit der Elektroden kann, wenn die Vorrichtung als Sonde in Verbindung mit einem Endoskop verwendet wird, beispielsweise zwei bis fünf mm betragen, obwohl diese Angabe keine Bindung an die erwähnten Maße beinhalten soli. Deutlich werden soll hierdurch nur, daß der wirksame Abstand zwischen den Elektrodenflächen 8a und 9a tatsächlich äußerst gering gehalten werden kann, wenn man dieses wünscht.

Bei den in den F i g. 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen ist übereinstimmend die eine, das distale Vorrichtungsende bildende Elektrode 12 bzw. 13 als balliger Kopf bzw. im wesentlichen halbkugelförmig ausgebildet, während die andere Elektrode 14 bzw. 15 wieder durch einen Ringkörper dargestellt wird, dessen an das Körpergewebe anzulegender Bereich wie beim Ausführungsbeispie! nach F i g. 1 eine Zylinderfiäche hat, deren Achse mit der Vorrichtungslängsachse 11 zusammenfällt. Beide Elektroden 12, 14 bzw. 13, 15 werden durch ein Distanzstück 16 bzw. 17 aus Isoliermaterial auf Abstand gehalten und stehen im übrigen mit dem Distanzstück über verschraubte und den Zeichnungen zu entnehmende Gewinde in Verbindung.

Gemäß Fig. 2 ist die ballige Elektrode 12 mit einem Gewindeansatz in die Gewindebohrung des Distanzstückes 16 eingeschraubt, während die Ringelektrode 14 auf eine Absetzung des Distanzstückes geschoben ist. Weiterhin ist das Distanzstück in ein Isolierteil 18 geschraubt, das mit dem Schaft 1 dadurch in Verbindung gebracht ist, daß das distale hohle Schattende über eine Absetzung des Isolierteils 18 geschoben und dort mit diesem mittels eines Klebers od. dgl. verbunden ist.

Bei der Ausführung nach F i g. 3 ist die als Ringkörper ausgebildete Elektrode 15 am Außenumfang abgesetzt, während das distale Schaftende auf diese Absetzung geschoben und dort durch ein Klebemittel fixiert ist.

Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß die sowohl zur Behandlung vor Menschen als auch von Tieren geeignete Vorrichtung einerseits als Sonde verwendet werden kann, und zwar in Kombination mit Endoskopen. Das Endoskop weist zu diesem Zweck einen Sondenkanal auf, durch den das Gerät vom proximalen Ende aus eingeführt und durch den Endoskopschaft hindurch an den Behandlungsort geführt werden kann. Andererseits kann man die Vorrichtung natürlich auch so ausbilden, daß sie unabhängig von Endoskopen verwendbar ist, indem sie mit dem distalen Ende direkt an den Behandlungsort gebracht wird. In diesem Falle wird man den Vorrichtungsschaft relativ starr ausführen können. Dieser Weg schließt natürlich nicht die Möglichkeit aus, daß man den Koagulationsvorgang mit einem Endoskop beobachten kann, das durch einen zweiten Einstich in die Körperhöhle eingeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Sonde zum Koagulieren von Körpergewebe, bestehend aus zwei an die Pole einer HF-Stromquelle anzuschließenden, durch einen Isolierkörper voneinander getrennten, im distalen Endbereich eines Sondenschaftes vorgesehenen Elektroden, die mit dem Isolierkörper einen Zylinder mit halbkugeligem distalem Abschluß bilden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Elektrode als Ringelektrode (14, 15) ausgebildet ist und mit einem ringförmigen Isolierköper (16, 17) und einer halbkugeligen Elektrode (12,13) mit zapfenförmigen Ansätzen (18,18a^zusammensetzbar ist.

2. Sonde zum Koagulieren von Körpergewebe, bestehend aus zwei an die Pole einer HF-Stromquelle anzuschließenden, durch einen Isolierkörper voneinander getrennten, im distalen Endbereich eines Sondenschaftes vorgesehenen Elektroden, die mit dem Isolierkörper einen Zylinder mit halbkugeligern distalem Abschluß bilden, dadurch gekennzeichnet, daß der halbkugelige distale Abschluß aus einem Isolierkörper (7) besteht, und beide Elektroden als Ringelektroden (8,9) mit einem ringförmigen Isolierkörper (10) zwischen sich ausgebildet sind und alle Teile durch zapfenförmige Ansätze (7a, iOa) zusammensetzbar sind.

3. Sonde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zapfenförmigen Ansätze Gewindezapfen sind.

4. Sonde nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die halbkugelige Elektrode (12) mit einem Gewindezapfen in eine Gewindebohrung des Isolierkörpers (16) geschraubt ist, daß die Ringelektrode (14) auf eine Abstufung des Isolierkörpers (16) geschoben ist und der Isolierkörper in einen Isolierteil (18) geschraubt ist, der mit einer Abstufung in das distale Schaftende eingesetzt ist.