DE2318955A1 - Penicillinsaeuren, ein verfahren zu ihrer herstellung, sowie ihre verwendung als arzneimittel - Google Patents
Penicillinsaeuren, ein verfahren zu ihrer herstellung, sowie ihre verwendung als arzneimittelInfo
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Description
Zentralbereich
Patente, Marken
und Lizenzen
Patente, Marken
und Lizenzen
Si/As _„,
509 Leverkusen, Bayerwerk
1 3. APR. 1973
Penicillinsäuren, ein Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie
ihre Verwendung als Arzneimittel
ihre Verwendung als Arzneimittel
(Zusatz zur Patentanmeldung P 21 52 967.9 vom 23.10.71)
Die vorliegende Erfindung, die eine Fortentwicklung der Erfindung
der Hauptanmeldung P 21 52 967.9 vom 23.10.71 darstellt,
betrifft neue kristalline Penicillinsäuren, ein Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie ihre Verwendung als Arzneimittel
in der Human- und Tiermedizin, als therapeutische Mittel bei Geflügel, Säugetieren und Fischen, als Futtermittelzusätze
und als wachstumsfördernde Mittel bei Tieren, insbesondere ihre orale und parenterale Verwendung als antibakterielle Mittel, vor allem bei durch Bakterien aus den
Familien der Enterobacteriaceae, der Pseudomonas- und Aeromonasbakterien verursachten Infektionskrankheiten. Sie sind oral und parenteral anwendbar.
Familien der Enterobacteriaceae, der Pseudomonas- und Aeromonasbakterien verursachten Infektionskrankheiten. Sie sind oral und parenteral anwendbar.
Es ist bereits bekannt geworden, daß sich antibakterielle · Mittel wie Ampicillin /USA-Patentschrift 2 985 64§7 bei der
Therapie von Infektionen durch Gram-positive und Gram-negative Bakterien als sehr wirksam erweisen. Sie vermögen jedoch
nicht Infektionen, die z.B. durch Bakterien der Gruppe Klebsiella-Aerobacter
oder durch indolpositive Proteus-Stämme
verursacht werden, zu bekämpfen.
verursacht werden, zu bekämpfen.
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Carbenicillin /USA-Patentschriften 3 142 673 und 3 282 9267
ist zwar beim Menschen bei Infektionen durch Bakterien der Gruppe Klebsiella-Aerobacter wirksam, jedoch nur, wenn es in
anhaltend hoher Dosierung, wie man sie nur durch Infusion erreicht, gegeben wird.
-BiureidoJ-acetamido-penicillansäuren sind aus der USA-Patentschrift
Nr. 3 483 188 und der deutschen Offenlegungs-.
schrift Nr. 1 959 920 bekannt, alle diese 6-(ck Biureido)-acetamido-penicillansäuren
enthalten keinen Acylrest an dem in der 5-Stellung befindlichen Stickstoffatom des Biureidorestes.
Demgegenüber betrifft die vorliegende Erfindung Methylpenicilline,
die in der Methylgruppe durch einen Rest B und einen Acyl-Biureido-Rest substituiert sind, dessen Carbonylfunktion
in der Acyl-Gruppe durch eine -SOp-G-ruppe ersetzt sein
kann:
5 4 3 2 1
Acyl-N-C-N-C-NH- (=E ist : = 0,= S, = N-)
Acyl-N-C-N-C-NH- (=E ist : = 0,= S, = N-)
E 0(S)
Auch die Hauptanmeldung P 21 52 967.9 vom 23.10.71, betrifft solche Penicilline, die dort jedoch nicht in Form der haltbaren,
kristallinen, freien Säuren erhalten wurden.
Es wurde nun gefunden, daß in Fortentwicklung der Erfindung
der Hauptanmeldung die neuen kristallinen und von organischen
Lösungsmitteln und Begleitstoffen freien Penicillinsäuren der allgemeinen Formel Ii
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A-Z-NH-GH-C ONH-j—(^
COOH
worin A eine Gruppe
darstellt,
X eine Gruppe -S- oder -C-
0 S
Il Il
Y eine Gruppe -C-, -C-,
NH
-C- oder -C- darstellt,
worin
R einen geradkettxgen oder verzweigten Alkylrest mit bis zu
5 C-Atomen darstellt,
Ϊ I
55 eine Gruppe -C- oder -C— ist,
eine Gruppe
-σ
\G 12. oder 3
oder G G
j I .C=G-
G/ 0
oder 1
ist,
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Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen (gegebenenfalls substituiert),
Alkenyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl, mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen, Cycloalkenyl
mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen, Phenyl (gegebenenfalls substituiert), HJJ-, R-NH-, (R)2N-, Aryl-NH-, Alkoxy/**
und Cycloalkoxy, J* mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen, Aryloxy,
Γ » Thienyl, Pyridyl, Furyl oder Wasserstoff, ψ
Wasserstoff oder R bedeutet, wobei R die oben angegebene
Bedeutung hat,
B eine Gruppe der Formel
und Π Ι
R2, R5 und Ε ■ Wasserstoff, Halogen, R-, R-O-, R-S-, "
— — — R-SO-, R-SO2-, Nitro, Hydroxy, (R)2N-,
R-CONH- oder R-COO- bedeutet, wobei R die
oben angegebene Bedeutung hat und die bezüg-
* lieh des Chiralitätszentrums C in den beiden
möglichen R- und S-Konfigurationen und als Gemische der daraus resultierenden TJiastereomeren
vorliegen können, starke antibakterielle Eigenschaften aufweisen.
Weiterhin wurde gefunden, daß man in Fortentwicklung der
Erfindung der Hauptanmeldung die kristallinen Penicillinsäu-
wenn X gleichzeitig -CO- ist,
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ren der allgemeinen Formel I erhält, wenn man Verbindungen
der allgemeinen Formel II
B-GH-G O-flH-,
NH2
worin B und C die oben angegebene Bedeutung haben, mit
Verbindungen der allgemeinen Formel III,
A-Z-W III
worin A die oben angegebene Bedeutung hat und W Halogen, Azid oder eine Gruppe -N-Niedrigalkyl
NO
bedeutet,
in Wasser in einem pH-Bereich von 1 bis 9 bei einer Temperatur im Bereich von etwa 0 C bis +50 G umsetzt.
Mit dem Ausdruck "Niedrigalkyl" werden sowohl eine geradkettige
als auch eine verzweigte Alkylgruppe mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen verstanden. Im Zusammenhang mit anderen
Gruppen, wie in "Diniedrigalkylamino" bezieht sich der Ausdruck "-niedrigalkyl-" nur auf den Alkylteil der betreffenden
Gruppe.
Wie aus der Penicillinchemie bekannt ist, lassen sich O^-
substituierte d -Aminomethylpenicilline wie Ampicillin mit Acylcarbamoylierungsmitteln wie Benzoylisocyanat oder
N-Benzoyl-N-methyl-carbamoylchlorid in inerten organischen
Lösungsmitteln wie Chloroform oder Methylenchlorid oder in
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Gemischen aus Wasser und inerten organischen Lösungsmitteln wie Tetrahydrofuran oder Dimethylformamid umsetzen. Der Zusatz
organischer lösungsmittel erfolgte, um eine bessere Löslichkeit der Carbamoylierungsmittel zu erreichen und die
durch Wasser verursachte Hydrolyse der.Carbamoylierungsmittel
zurückzudrängen» Vor der Aufarbeitung der Reaktionsansätze muß das organische Lösungsmittel unter schonenden
Bedingungen entfernt werden, was quantitativ nur schwer möglich ist. Bedingt durch die große Anzahl von Amidbindungen
in den bei der Reaktion entstehenden Acylureido- oder Acylbiureidopenicillinen
werden, organische Lösungsmittel.wie Tetrahydrofuran, Essigester, Methylenchlorid oder Dimethylformamid hartnäckig festgehalten; die Herstellung derartiger
Penicilline frei von solchen Lösungsmitteln ist daher auf dem herkömmlichen Weg schwierig. Falls an die Aufarbeitung
ein weiterer Trocknungsschritt unter verschärften Bedingungen wie z.B. erhöhter Temperatur zur Entfernung von Lösungsmittelresten
angeschlossen wird, steigt der Zersetzungsgrad des empfindlichen Penicillansaurekems an. Ferner ist bekannt,
daß man die bei der Carbamoylierung entstandenen Penicilline durch Ansäuern der Lösungen und Extraktion der freien Penicillinsäuren
mit organischen Lösungsmitteln wie Essigester isolieren kann. Aus dem organischen Lösungsmittel muß die
gelöste Penicillinsäure möglichst schnell mit Fällungsmitteln wie Natrium-2-äthylhexanoat als Natriumsalz ausgefällt
werden, um die in Lösung erfolgende Zersetzung der Penicillinsäuren zu vermeiden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich die erfindungsgemäßen
Penicillinsäuren in hoher Ausbeute dadurch herstellen
lassen, daß man die Verbindungen der allgemeinen Formel II mit Verbindungen der allgemeinen Formel III in
Wasser ohne Zusatz eines organischen Lösungsmittels umsetzt und anschließend einen sauren pH-Wert von etwa 1 bis 5 ein-
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stellt, wobei die erfindungsgemäßen Penicillinsäuren frei von organischen Lösungsmitteln und in stabiler kristalliner
Form anfallen und isoliert werden können. Überraschenderweise
führt die erfindungsgemäße Reaktion auch dann zu hohen Ausbeuten an Penicillinsäuren, wenn in Wasser schwerlösliche
oder unlösliche Verbindungen der allgemeinen Formel III verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Penicilline und das
erfindungsgemäße Verfahren stellen somit eine Bereicherung der Technik dar.
Verwendet man i-Chlorcarbonyl^-oxo^-meayl-imidazolidin
und Ampicillin als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsablauf z.B. durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:
und Ampicillin als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsablauf z.B. durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:
-COCl +
(R)
CH-CONH
CH
CH,
0OH
H2O / NaOH 20°0 / pH 7
(R)
-C ONH-CH-C ONH
-C ONH-CH-C ONH
(in Lösung) (J
COONa
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409843ΠΟ98
/ HCl
CONH-CH-CONH
PH 2 r ^ w. J
COOH
Die in der vorliegenden Erfindung als Ausgangsmaterial verwendeten
Verbindungen der allgmeinen Formel II sind bereits bekannt; sie können bezüglich der Konfiguration am asymmetrischen
Zentrum in der Seitenkette ( : C ) in der D- = R-Form oder L== S-Form vorkommen. Sie sind in der deutschen
Patentschrift Nr. 1 156 078, in den USA-Patenten Nr. 3 342 677, 3 157 640, 2 985 648, 3 140 282, 3 144 445, in dem
Südafrikanischen Patent Nr. 68/P290 in der belgischen Patentschrift Nr. 737 451 sowie in J. Chem. Soo. (C) 197.1,
1920 und in J. med. Chem. 14, 117 (1971) beschrieben. Alle
Kristallformen und Salze der Verbindungen der allgemeinen Formel II sind als Ausgangsmaterial für die erfindungsgemäße
Reaktion geeignet.
Die als Ausgangsstoffe für die vorliegende Erfindung verwendeten Verbindungen der allgemeinen Formel III sind bislang
noch nicht bekannt» können aber hergestellt werden* in dem man - in dem Falle, daß W Halogen ist - Verbindungen
der allgmeinen Formel A-H, in denen A die Oben angegebene Bedeutung hat, mit Kohlensäuredihalögeniden W-CO-W gegebenenfalls
in Gegenwärt einer Base in einem inerten Organischen
Lösungsmittel wie Chloroform oder Tetrahydrofuran oder in
Mischungen aus Wasser und einem organischen Lösungsmittel
wie Chloroform bei einer !Temperatur von Ö bis 10O0C umsetzt
und die dabei erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel
IiI durch Abfiltrieren, Extraktion oder Abdampfen des Löaungs-
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1OSB
mittels isoliert. Statt der Verbindungen der allgemeinen
Formel A-H können auch die durch Silylierung der Verbindungen der allgemeinen Formel A-H mit Silylierungsmitteln wie Trimethylchlorsilan
oder Hexamethyldisilazan erhaltenen Verbindungen der allgmeinen Formel A-Si(R),, bei denen R die oben
angegebene Bedeutung hat, bei der Reaktion eingesetzt werden.
Verbindungen der allgemeinen Formel III, in denen W Azid ist, können aus den Verbindungen der allgemeinen Formel III, in
denen W Halogen ist, durch Umsetzung mit Salzen der Stickstoffwasserstoffsäure
erhalten werden. Verbindungen der allgemeinen Formel III, in denen W N-Niedrigalkyl bedeutet,
NO
können durch Umsetzung von Verbindungen der allgemeinen Formel A-H mit Niedrigalkylisocyanaten in inerten organischen
Lösungsmitteln und nachfolgende Nitrosierung mit Salpetriger
Säure oder Estern der Salpetrigen Säure wie Isoamylnitrit
hergestellt werden. Die Verbindungen der allgemeinen Formel A-H können durch Umsetzung von Verbindungen
der allgemeinen Formel
HN NH
A
A
in denen Q und Y die oben angegebene Bedeutung haben, mit Verbindungen der allgemeinen Formel-R..-X-W oder R..-X-O-X-R..,
in denen H1, X und W die oben angegebene Bedeutung haben,
in inerten organischen Lösungsmitteln gegebenenfalls in Gegenwart einer Base bei Temperaturen von etwa 0-100 C hergestellt
werden. Statt der Verbindungen der allgemeinen Formel
Le A U 985 - 9 -
JU
HF NH
können auch Verbindungen der allgemeinen Formel
(R)^Si-N NH oder (R)5Si-N N-Si(R)5, in denen
VoV
R, Q und Y die oben angegebene Bedeutung haben und die mit Silylierungsmitteln wie Trimethylchlorsilan oder Hexamethyl
disilazan aus den .Verbindungen der allgemeinen Formel
HN NH
hergestellt werden können, in die Reaktion eingesetzt werden. Die Konfiguration der asymmetrischen Zentren des 6-Aminopenicillansäurekerns
in den Verbindungen der allgemeinen Formel II soll mit derjenigen der entsprechenden asymmetrischen Zentren
der 6-Aminopenicillansäure, die z.B. aus Penicillin G durch fermentative Prozesse gewonnen wurde, identisch sein.
Als Beispiele für die erfindungsgemäß einsetzbaren Verbindungen der allgemeinen Formel II seien genannt:
D-<3(-Amino-benzylpenicillin,
D-Ot-Amino-p-hydroxy-benzylpenicillin,
D- (X -Amino- O{-{ 1,4-cyclohexadien-l-yl) -me thylpenieillin,
D-iX-Amino-p-nitrobenzylpenicillin, '
<X -Amino-p-chlor-benzylpenicillin,
o( -Amino-p-fluor-benzylpenicillin,
Le A 14 985 - 10
409 8/. 3/ 109 8
44
cA-Amino-m-fluor-benzylpenieillin,
Ot-Amino-o-fluor-benzylpenicillin,
C^-Amino-p-dimethylamino-benzylpenicillin,
rjv-Amino-p-me sy lpenic illin,
cA-Amino-p-methylthio-benzylpenicillin sowie
ck -Amino— (λ-tüienyl-methylpenieillin.
Als Beispiele für die erfindungsgemäß einsetzbaren Verbindungen
der allgemeinen Formel III seien genannt:
1-Chlorcarbony1-2-oxo—3-acetyl-imidazolidin,
1-Chlor carbonyl-2-oxo-3-πlesyl-imidazolidin,
1-Chlorcarbonyl—2—oxo-3-phenylsulfonyl-imidazolidin,
1-Chlorcarbonyl—2-oxo—3-thienyl(2)-sulfonyl-imidazolidin,
i-Chlorcarbonyl^-oxo^-benzoyl-imidazolidin,
1-Chlorcarbonyl-2-oxo-3-furoyl(2)-imidazolidin, 1-Chlorcarbonyl—2-oxo-3-cyclohexyloxy-carbonyl-imidazolidin,
1—Chlorcarbony1-2-0X0-3—butyryl-imidazolidin,
1 -Chlor earbonyl^-oxo^-meayl—1 f 3-diaza-cyclohexan,
1-Chlorcarbonyl—2-oxo-3-phenylsulfonyl-1,3-diaza-cyclohexan,
1-Chlorcarbonyl-2-oxo-3-phenoxycarbonyl-imidazolidin,
1-Chlorcarbonyl-2—oxo-3-aminocarbonyl-imidazolidin,
1 -Chlorcarbonyl—2-0X0-3—methylaminocarbonyl-imidazolidin,
1-Ghlorcarbonyl-2-oxo_3—dimethylaminoearbonyl-imidazolidin,
1-ίί-Nitroso-Iί-methyl-aminocarbonyl-2-imino-3-acetyl-imidazolidint
1—N-Ni troso-N-me thy l-aminocarbonyl^-imino^—mesyl-imidazolidin,
1-N-Nitroso-N-methyl-aminocarbonyl-2-imino-3-phenylsulfonylimidazolidin
sowie
1-Chlorcarbonyl-2-thio-3—mesyl-imidazolidin.
1-Chlorcarbonyl-2-thio-3—mesyl-imidazolidin.
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40984 3/109 6
Die erfindungsgemäße Reaktion wird in Wasser als einzigem
Lösungs- oder Suspendierungsmittel durchgeführt.
Die erfindungsgemäße Reaktion kann bei pH-Werten von 1 bis 9, vorzugsweise bei pH 5-8 oder bei pH 1,5 bis 3» O
durchgeführt werden.
Die zur Einhaltung eines bestimmten pH, beispielsweise von
5 bis 8, verwendeten Basen und säurebindenden Mittel sind anorganische Basen wie Alkali- oder Erdalkalihydroxide
oder anorganische säurebindende Mittel wie Erdalkalioxide, Erdalkalicarbonate oder Puffergemische oder organische
Basen wie Triäthylamin, N-Methylpiperidin oder sterisch
gehinderte sekundäre Amine wie Diisopropylamin. Die Menge der verwendeten Basen ist durch die Einhaltung eines gewünschten
pH festgelegt.
Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich
variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen 0
und 500C, vorzugsweise zwischen 0 und 2O0C* Die Umsetzung
kann bei Normaldruck, aber auch bei erhöhtem oder erniedrigtem
Druck durchgeführt werden. Im allgemeinen arbeitet man bei Normaldruck.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können
die Reaktionspartner in äquimolekularen Mengen miteinander zur Reaktion gebracht werden. Es kann jedoch zweckmäßig
sein, einen der beiden Reaktionspartner im Überschuß zu verwenden, um die Ausbeute zu erhöhen. Beispielsweise kann man
die Reaktionspartner der allgemeinen Formel Il mit einem
Überschuß von 0,1 bis 0,3 Moläqtiivalenten einsetzen und dadurch eine geringere Zersetzung der Reaktionspartner der
allgemeinen Formel III in Wasser erreichen* Der Überschuß
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409843/1096
der Reaktionspartner der allgemeinen Formel II läßt sich wegen der guten Löslichkeit in wäßrigen Säuren beim Aufarbeiten
des Reaktionsgemisches leicht entfernen. Andererseits kann man aber auch mit Vorteil die Reaktionspartner der allgemeinen
Formel III mit einem Überschuß von beispielsweise 0,1 bis 1,0 Moläquivalenten einsetzen. Dadurch werden die Reaktionspartner
der allgemeinen Formel II besser ausgenützt und die als Nebenreaktion in Wasser ablaufende Hydrolyse der
Reaktionsteilnehmer der allgemeinen Formel III kompensiert. Da die im Oberschuß zugesetzten Verbindungen der allgemeinen
Formel III sich in Wasser rasch in neutrale Acyl-Harnstoffe
oder Acyl-Thioharnstoffe umwandeln, die sich leicht entfernen lassen, wird die Reinheit der Penicilline hierdurch kaum
beeinträchtigt.
Die Aufarbeitung der Reaktionsansätze erfolgt dadurch, daß mit anorganischen Säuren wie Salzsäure, Schwefelsäure oder
Phosphorsäure oder mit in Wasser leichtlöslichen organischen
Säuren wie Oxalsäure oder Citronensäure ein saurer pH-Wert von 1 bis 4 eingestellt wird, wobei die erfindungsgemäßen
Penicilline der allgemeinen Formel I aus der wäßrigen Phase auskristallisieren und anschließend abgesaugt und getrocknet
werden.
Die Penicillinsäuren der vorliegenden Erfindung lassen sich nach den üblichen Methoden der Penicillinchemie in ihre
nichttoxischen pharmazeutisch verträglichen Salze umwandeln.
Zu den nichttoxischen, pharmazeutisch verträglichen Salzen gehören Salze der sauren Carboxylgruppe, wie die Natrium,
Kalium, Magnesium, Calcium, Aluminium und Ammoniumsalze, und nichttoxische substituierte Ammoniumsalze mit Aminen
wie Di- und Triniedrigalkylaminen, Procain, Dibenzylamin,
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409843/109b
Kf ,,!P-Dibenzy läthy lendiamin, N-Benzyl-ß-phenyl-äthylamin,
N-Methyl— und N-ÄVthylmorpholin, 1-Ephenamin, Dehydroabietylamin,
N-ÜP-Bis-dehydroabietyläthylendiamin, N-Niedrigalkylpiperidin
und andere Amine, die zur Bildung von Salzen von Penicillinen verwendet worden sind.
Als neue Wirkstoffe seien im einzelnen genannt:
Kristalline D-d\-/_ ^-Oxo-^-mesyl-imidazolidin—l-yl)-carbonylaminö7-benzylpenicillinsäure:
(R) -C ONH-CH-O OHH-p-v^L^CHj
COOH
Kristallines Monohydrat der D- ^-,
din-i-ylj-carbonylaminoy-benzylpenicillinsäure:
(R)
I-C ONH-CH-C ONH
. H2O
Le A H 985 -H-
0 9 8 U 3 / 1 0 9 5
Kristalline D-cL-/(2-Oxo-3-mesyl-imidazolidin-1-yl)-carbonylaminoZ-p-hydroxy-benzylpenicillinsäure:
CH-SO9N N-CONH-CH-OONH
3 W '
COOH OH
Kristalline D-cÄ-/^2-0xo-3-mesyl~imidazolidin-1-yl)-carbonylamino/~cA-(1,4-eyclohexadien-1-yl)-methylpenicillinsäure:
l (H)
-SO0-N N-CONH-CH-CONH
3 2 \_y
COOH
Kristalline D- «^-^/Xa-Oxo-^-pnenylsulf onyl-imidazolidin-1-yl)
earbonylamino7-benzylpenicillinsäurei
Γ A-SO0N N-CONH-CH-CONHn
Kristalline D- ^-/12-0xo-3-plienylsulfonyl-imidazolidin-1 ■
yl)-carbonylamino7-p-hydroxy-benzyIpenicillansäure:
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4098^3/1095
(R) XV-SOji V-C ONH-CH-'
COOH OH
Kristalline D-cA-/^2-0xo-3-phenylsulfonyl-imidazolidin-
1-yl)-carbonylamino7~d\ -(1 ,4-cyclohexadien-1-yl)-methylpenicillinsäure:
(R) ,.. J-C ONH-CH-
COOH
Kristalline D-<X -/I2-0xo-3-aoetyl-imidazolidin-1-yl)■
carbonylaminoZ-benzylpenicillinsäure:
(E)
CH3C ONji-C ONH-CH-C ONH
Kristalline D-c^-ZT2-Oxo-3-benzoyl-imidazolidin-1-yl)·
carbonylaminoZ-benzylpenicillinsäure:
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4098Α3/ΤΌ95
(R)
CONH-CH-GONH-T
ON N-
COOH
Kristalline D-C^-/X2-Oxo-3-thienyl-2-yl-sulfonyl-imidazolidin-1-yl)-carbonylamin^7-benzylpenicillinsäure:
N-CONH-CH-CONH
!00H
Die neuen Wirkstoffe weisen starke antibakterielle Wirkungen auf. Sie können in der Human- und Tiermedizin zur Behandlung
und Vorbeugung aller Krankheiten verwendet werden, die durch
Bakterien verursacht werden, die durch die neuen Penicilline bei entsprechender Dosierung gehemmt werden. Als Bakterien,
die durch die neuen Wirkstoffe der vorliegenden Erfindung besonders gut gehemmt werden, seien im einzelnen genannt:
E. coli 14} E. coli C 165; Proteus vulgaris 1017; Klebsieila
K 10} Klebsiella 63j Salmonella ap.j Shigella sp.; Enterobacter
sp.; Serratia sp.; Proteus, indolnegativ, sp.; Proteus, indolpositiv, sp.; Pasteurella pseudotuberculosis;
Brucella sp.j Haemophilus influenzae; Bordetella bronchiseptica; Bacteroides sp.; Staphylococcus aureus 133; Neisseria
catarrhalis sp.; Diplococcus pneumoniae sp.; Streptococcus
pyogenes W; Enterococcus sp.; lactobacillus sp.; Coryne-
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409843/109
"bacterium diphteriae gravis; Corynebacterium pyogenes M;
Clostridium botuliniumj Clostridium tetani; Borrelia sp.; Pseudomonas aeruginosa sp.} Aeromonas hydrophila sp..
Die neuen Wirkstoffe können in bekannter Weise in die üblichen
Formulierungen übergeführt und in üblicher Weise angewendet werden. So können sie alleine oder in Kombination mit
einer pharmazeutisch unbedenklichen Trägersubstanz nach üblicher pharmazeutischer Verfahrensweise formuliert und verabreicht
werden.
Für die orale Verabreichung können sie in Form von Tabletten, die z.B. zusätzlich Stärke, Milchzucker, gewisse Typen von
Tonerde usw. enthalten können, oder in Form von Kapseln, Tropfen oder Granulaten, alleine oder zusammen mit denselben
oder äquivalenten Zusätzen gegeben werden. Sie können außerdem oral in Form von Säften oder Suspensionen, die
für solche Zwecke übliche Geschmackskorrigentien oder Farbstoffe
enthalten können, gegeben werden.
Ferner können die neuen Wirkstoffe durch parenterale Applikation z.B. intramuscular oder subcutan verabreicht werden.
Die neuen Wirkstoffe können in üblicher Weise angewendet werden. Bei oraler oder parenteraler Verabreichung ist eine
Dosierung von 25 000 bis 1 Mill. E/kg Körpergewicht/Tag zweckmäßig (1 Mol Penicillin entspricht bekanntlich
5,9514-10 E.). Man kann sie als Einzeldosis oder verteilt
auf mehrere Dosen geben. Für eine lokale Anwendung kann man die neuen Wirkstoffe als Salben oder Puder zubereiten und
anwenden.
In der Veterinärmedizin können die erfindungsgemäßen Penicilline mit dem Futter, über Zubereitungen oder über das Trinkwasser
verabreicht werden.
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(R) CH3SO2N Ir-C ONH-CH-
ι 3
COOH · H,
204 Gew.-Teile Ampicillin-Trihydrat wurden in 3000 Vol.-Teilen Wasser suspendiert und mit 2 η NaOH unter äußerer Kühlung
und Zusatz von Eisstücken auf pH = 8,5 gebracht, wobei das Ampicillin weitgehend in lösung ging. Nun fügte man 123 Gew.-Teile
1-Chlorcarbonyl-2-oxo-3-mesyl-imidazolidin in Substanz portionsweise unter Rühren im Verlauf von 15 Min· zu, bieLt
dabei den pH durch Zugabe weiterer Natronlauge bei 7-8 und rührte noch ca. 3 Stunden nach, bis zur Aufrechterhaltung
des pH 7-8 keine NaOH-Zugabe mehr erforderlich war und eine klare Lösung entstanden war. Durch Zutropfen von 1 η Salzsäure
wurde im Verlauf einer Stunde unter starkem Rühren . auf pH = 2,0 gestellt, wobei die Penicillinsäure auskristallisierte.
Man rührte noch 30 Min. unter Eiskühlung nach, saugte ab, schlämmte erneut in 6000 Vol.-Teilen Wasser auf,
rührte 15 Minuten kräftig durch, saugte erneut ab und wiederholte den Vorgang noch einmal. Der so erhaltene noch stark
wasserhaltige Kristallkuchen wurde auf einem Blech verteilt und unter gelegentlichem Umrühren und Mörsern 24 Std. mittels
Ventilator an der Luft getrocknet. Das Produkt zeigte bei 12 stündigem Nachtrocknen über P2Oj- im Vakuumtrockenschrank
keinen nennenswerten Gewichtsverlust mehr.
Ausbeute: 254 Gew.-Teile = 90,5 # der Theorie an kristallinem
Monohydrat (unter dem Mikroskop sichtbare Nadeln) der D-öC-/l2-0xo-3-mesyl-imidazolidin-1-yl)-carbonylamino7-benzylpenicillin-Säure.
Le A 14 985 - 19 -
409843/1096
ß-Lactamgehalt (jodometrisch) s 94.96 /Λ Dezogen auf
ß-Lactamgehalt (enzymatisch) i100 $ \ / Monohydrat.
Der ß-Lactamgehalt veränderte sich nicht bei 2 monatiger
Lagerung des Produktes bei Raumtemperatur. Wassergehalt nach Fischers 3,6 $ = 1,1 Mol.
Penicillingehalt (einheitliches Hauptprodukt) in der Trockensubstanz
97,5 # nach analytischer Craig-Verteilung.
berechnet (mit 1,1 Mol H2O)i C 45,1 H 4,9 N 12,5 S 11,5
gefunden t C 44,3 H 4,4 N 12,1 S 11,5
IR-Banden bei 3700-2800, 3355, 3320, 3063, 3025, 2978, 2930,
1770, 1720, 1668, 1517, 1389, 1354, 1253, 1210, 1168, 1130, 973 und 764 cm"1 (in KBr)
NMR-Signale belTT= 2,4-2,8 (5 H), 4,4 (1 H), 4,5 (2 H),
(XnCD3OD) 5,7 (1 H), 6,0-6,4 (4H), 6,7 (3 H),-
8,5 (3 H) und 8,6 ppm (3 H).
CH5-SO
COOH . ' H2O
Le A 14 985 - 20 -
40984 3/109 5
23T8355 3/
2,5 Grew.-Teile D-^1-Amino-1,4-cyclohexadienyl(1 )-methylpenicillin
wurden in 50 Vol.-Teilen Wasser suspendiert, mit der
gerade nötigen Menge 2 η Natronlauge unter Rühren in Lösung
gebracht, anschließend unter Kühlung mit Eis/Wasser 1-Ghlorcarbonyl-2-oxo-3-methylsulfonyl-imidazolidin
(1,6 Gew.-Teile) eingetragen und der pH der Mischung dabei durch entsprechende
Zugabe von 2 η Natronlauge auf 7 gehalten. Nachdem von dem Reaktionsgemisch keine Natronlauge mehr verbraucht
wurde, säuerte man mit 1n Salzsäure langsam (30 Minuten) bis auf pH 2 an. Das dabei als freie Säure ausfallende
D-oC-/(2-Oxo-3-methylsulfonyl-imidazolidin-1-yl)-carbonylamino/-1,4-cyclohexandienyl-i-methylpenicillin
wurde abgesaugt, mit Wasser gewaschen und an der Luft (Luftstrom) oder
im Exsiccator getrocknet. Unter dem Mikroskop erkennt man, daß das Penicillin in kristalliner Form vorliegt (Nadeln).
Ausbeute: 2,5 Gew.-Teile (65 % der Theorie) ß-Lactamgehalt: 92,3 $>
Das Penicillin lag als Monohydrat vor.
berechnet (als Monohydrat): C 45,0 H 5,2 N 12,5 S 11,4
gefunden : 0 44,9 H 5,3 N 12,4 S 11,2
NMR-Signale bei Z = 4,05 (1 H), 4,25 (2 H), 4,4 (2 H), 4,95
(1 H), 5,6 (1 H), 6,05 (4H), 6,65 (3H),
7,25 (4 H) und 8,2-8,5 ppm (6 H).
IR-Banden (Carbonylbereich) bei 1780, 1735, 1670 und 1530 cm""1
(in Nujöl).
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409843/1095
^ 2318355
(R)
CH,-S0o-N "N-CO-NH-CH-CO-NH-v-3
2 \ / . F
COOH
Bei der Umsetzung von 2,5 Gew.-Teilen D-# -Amino-p-hydroxybenzylpenicillin-trihydrat
mit 1,3 Gew.-Teilen 1-Chlorcarbonyl-2-oxo-3-methylsulfonyl-imidazolidin,
in der im Beispiel 2 beschriebenen Weise, wurde das D- d>
-/l2-0xo-3-methylsulfonylimidazolidin-1-yl)-carbonyl-amino_7-p-hydroxy-benzylpenicillin
in einer Ausbeute von 60 fi erhalten. Unter dem Mikroskop erkennt man, daß das Penicillin in kristalliner
Form (Nadeln) vorliegt.
ß-Iactamgehaltj 94 ί>
Das Penicillin lag als Dihydrat vor.
berechnet (als Dihydrat)« C 42,6 H 4,9 N 11,8 S 10,8
gefunden χ C 42,9 H 4,5 N 11,9 S 11,0
gefunden χ C 42,9 H 4,5 N 11,9 S 11,0
NMR-Signale bei £= 2,5-2,8 (2 H), 3,0-3,3 (2 H), 4,3-4,6
(in CD5OD) (.3 H), 5,35 (1 H), 5,9-6,3 (4H), 6,65
(in CD5OD) (.3 H), 5,35 (1 H), 5,9-6,3 (4H), 6,65
(3 H) und 8,3-8,6 ppm (6 H).
IR-Banden (Carbonylbereich) bei 1780, 1735, 1670 und 1525
cm" (in Nujol).
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409843/1095
ν/
(R)
N N-CO-NH-CH-CO-NH-
COOH
204- Gew.-Teile Ampicillin-trihydrat wurden in 2400 Vol.-Teilen
Eiswasser suspendiert. Unter äußerer Kühlung und unter gutem
Rühren stellte man bei Temperaturen zwischen 0° und +50C,
durch Zugabe von 51 G-ew.-Teilen Triäthylamin, das gut wasserlösliche
Triäthylaminsalz des Ampicillins her. Der pH-Wert der Lösung lag bei 8,5»
Innerhalb von 30 Minuten trug man 116 Gew.-Teile 1-Chlorcarbonyl-2-oxo-3-mesyl-imidazolidin
portionsweise bei einer Temperatur zwischen 0° und +50C ein. Den pH-Wert hielt man
durch Zugabe von Triäthylamin zwischen 7-8 konstant.
Der Ansatz wurde noch 5 Stunden bei 0° bis +50O und pH 7-8
gerührt. Mit verdünnter Salzsäure (1:1) stellte man unter Eiskühlung auf pH 2 ein. Es wurde 30 Minuten gerührt.
Die auskristallisierte Penicillinsäure wurde auf einer Zentrifuge isoliert. Das schleuderfeuchte Produkt schlämmte
man in 5000 Vol.-Teilen dest. Wasser an und rührte 30 Minuten bei Raumtemperatur. Die Penicillinsäure wurde wieder geschleudert.
Das Anschlämmen wurde sooft wiederholt bis die: ablaufende Mutterlauge chloridfrei war. Das Produkt wurde
bei 20-25° im Luftstrom bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.
Ausbeute an D-t^-/"(2-0xo-3-mesyl-imidazolidin-1-yl)-carbonylaminqZ-benzyl-penicillinsaure-monohydrat
245-255 Gew.-Teile = 87,5 - 91 $> d.Th..
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ß-Lactamgehalt (jodometrisch) s 91 9^
ß-Lactamgehalt (enzymatisch) : 90 fo
Beispiel 5 (Formel siehe Beispiel 4)
204 Gew.-Teile Ampicillin-trihydrat wurden in 2400 Vol.-Teilen
Eiswasser suspendiert. Unter äußerer Kühlung und unter gutem Rühren stellte man bei Temperaturen zwischen 0° und
+50C durch Zugabe von 10 $iger Natronlauge, die 20 Gew.-Teile
Natriumhydroxid enthielt, eine Lösung des Natriumsalzes her, die auf pH 8,5 eingestellt wurde. Innerhalb von 30 Minuten
trug man 116 Gew.-Teile i-Chlorcarbonyl^-oxo^-mesyl-imidazolidin
portionsweise bei einer Temperatur zwischen 0° und +5 0 ein. Den pH^Wert hielt man durch Zugabe von Triäthylamin
zwischen 7-8 konstant. Der Ansatz wurde noch 5 Stunden
bei 0° bis +50C und pH 7-8 gerührt. Mit verdünnter Salzsäure
(1:1) stellte man unter Eiskühlung auf pH 2 ein. Es wurde 30 Minuten gerührt. Die auskristallisierte Penicillinsäure
wurde auf einer Zentrifuge isoliert. Das schleuderfeüchte Produkt schlämmte man in 5000 Vol.-Teilen dest. Wasser an
und rührte 30 Minuten bei Raumtemperatur. Die Penicillinsäure wurde wieder geschleudert. Das Anschlämmen wurde sooft
wiederholt bis die ablaufende Mutterlauge chloridfrei war. Das Produkt wurde bei 20-25°0 im Luftstrom bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.
Ausbeute an D-<X,-/~(2-Oxo-3-mesyl-imidazolidin-1-yl)-carbonylamino_7-benzyl-penicillinsäure-monohydrat
235-250 Gew.-Teile = 84 - 89,5 % d.Th.
Beispiel 6 (Formel siehe Beispiel 4)
204 Gew.-Teile Ampicillin-trihydrat wurden in 2400 Vol.-Teilen
Eiswasser suspendiert. Unter äußerer Kühlung und unter
gutem Rühren stellte man bei Temperaturen zwischen 0 und +5°,
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durch Zugabe von 51 Gew.-Teilen Triäthylamin, daa gut wasserlösliche
Triäthylaminsalz des Ampicillins her. Der pH-Wert der. Lösung lag bei 8.5. Innerhalb von 30 Minuten trug man
116 Gew.-Teile 1-Chlorcarbonyl-2-oxo-3-mesyl-imidazolidin portionsweise bei Temperaturen zwischen 0 und +5 C ein.
Der pH-Wert wurde durch Zugabe von 10 folger Natronlauge
zwischen 7-8 konstant gehalten. Der Ansatz wurde noch 5 Stunden bei 0° bis +5° und pH 7-8 gerührt. Mit verdünnter Salzsäure
(1:1) stellte man unter Eiskühlung auf pH 2 ein. Es wurde 30 Minuten gerührt. Die auskristallisierte Penicillinsäure
wurde auf einer Zentrifuge isoliert. Das schleuderfeuchte Produkt schlämmte man in 5000 Vol.-Teilen dest. Wasser
an und rührte 30 Minuten bei Raumtemperatur. Die Penicillinsäure wurde wieder geschleudert. Das Anschlämmen wurde
sooft wiederholt, bis die ablaufende Mutterlauge chloridfrei war. Das Produkt wurde bei 20-25° im Luftstrom bis
zur Gewichtskonstanz getrocknet.
Ausbeute an D-o6 -/"^-Oxo^-mesyl-imidazolidin-i-ylJ-carbonylamino_7-benzyl-penicillinsäure-monohydrat
230 - 240 Gew.-Teile = 82 - 85,5 % d.Th.
Le A U 985 - 25 -
409843/1.095
Claims (19)
1. Penicilline gemäß Hauptanmeldung P 21 52 967.9 der allgemeinen
Formel I:
A-Z-NH-CH-C ONH
CH3 COOH
worin A eine Gruppe
R1-X-N N- darstellt
1 W
O O
Il J
X eine Gruppe -S- oder -C-,
OS NH NR
I " ■ 1 1
Y eine Gruppe -C-, -C-, -C- oder -C- darstellt, worin
R einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
bis zu 5 C-Atomen darstellt,
■f I
£ eine Gruppe -C- oder -C- ist,
Ie A 14 985 - 26 -
409843/1095
eine Gruppe
- ist
O oder 1
Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen (gegebenenfalls substituiert), Alkenyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen,
Cycloalkyl mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen, Cycloalkenyl mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen, Phenyl (gegebenenfalls
substituiert), HoN-, R-NH-, (R)2N-, ArylNH-, Alkoxy- ^
und Cycloalkoxy p,mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen, Aryloxy T, Thienyl, Pyridyl, Furyl oder Wasserstoff γ,
Gr Wasserstoff oder R bedeutet, wobei R die oben angegebene Bedeutung hat,
B eine Gruppe der Formel
U~
und M
R2, R-z und R. Wasserstoff, Halogen, R-, R-O-, R-S-,
— — — R-SO-, R-SO2-, Nitro-, Hydroxy, (R)2N-,
R-CONH- oder R-COO- bedeutet,. wobei R
die oben angegebene Bedeutung hat und die bezüglich des Chiralitätszentrums C in
den beiden möglichen R- und S-Konfigurationen und als Gemische der daraus resultierenden
Oiastereomeren vorliegen,
dadurch gekennzeichnet, daß diese Penicilline hier in Form S* wenn X gleichzeitig -CO- ist,
IeA U 985
- 27 -
der freien, kristallinen Säuren vorliegen.
2. Penicillinsäuren nach Anspruch 1 in der Form des Monohydrats.
3. Penicillinsäuren nach Anspruch 1, in denen B Phenyl ist.
4. Penicillinsäuren nach Anspruch 1, in denen B p-Hydroxyphenyl ist.
5. Penicillinsäuren nach Anspruch 1, in denen B 1,4-Cyclohexadien-1-yl
ist.
6. Penicillinsäuren nach Anspruch 1, in denen C in der R = D-Konfiguration vorliegt.
7. Penicillinsäuren nach Anspruch 1, in denen A
CH,S0o-NN- ist.
3 2 W
8. Penicillinsäuren nach Anspruch 1, in denen A
SO0N N- ist
9. D-^-/T2-0xo-3-mesyl-imidazolidin-1 -yl)-car"bonylamino7-benzylpenicillinsäure
in kristalliner Form.
Le A 14 985 - 28 -
409843/1095
N-CONH-CH-CONH (R)
COOH
10. D-iA-/l2-0xo-3-mesyl-imidazolidin-1-yl)-carbonylamino7-p-hydroxy-benzylpenicillinsäure
in kristalliner Form.
0
,N N-C
,N N-C
CH,S0oN N-CONH-CH-CONH 3 2>^ ^ ι
COOH
11. D-a-/l2-0xo-3-mesyl-imidazolidin-1-yl)-carbonylaminq/-cA—(1^-cyclohexadien-i-yl)-methylpenicillinsäure
in kristalliner Form.
,N N-CONH-CH-CONH -\~/ (R)
00H
12. D-ck-/(2-0xo-3-phenylsulfonyl-imidazolidin-T-yl)-carbonyramino/-benzylpenicillinsäure
in kristalliner Porm.
Le A 14 985
- 29 -
4098U3/ 109 5
N N-C ONH-CH-C ONH V-/ (E)
COOH
13· Verfahren zur Herstellung von kristallinen Penicillinsäuren
der allgemeinen Formel I
*
A-Z-NH-CH-OONH
A-Z-NH-CH-OONH
B η<
worin A eine Gruppe
R1-X-N N- darstellt,
0 X eine Gruppe -S- oder -6— ,
Q S NH NR J- II Il Il
Y eine Gruppe -C-, -C-, -C- oder -C- darstellt,
Le A U 985 - 30 -
409843/109b
worin
R einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit bis
zu 5 C-Atomen darstellt,
0 S
Il Ii
IZ eine Gruppe -C- oder -C- ist,
IZ eine Gruppe -C- oder -C- ist,
eine Gruppe
\G/
oder 2 oder 3
=C— ist,
O oder 1
Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen (gegebenenfalls substituiert), Alkenyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen,
Cycloalkyl mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen, Cycloalkenyl,
mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen, Phenyl (gegebenenfalls substituiert) HpN-, R-NH-, (R)?N-, ArylNH-, Alkoxy- Φ»
und Cycloalkoxy ji mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen,
Aryloxy j , Thienyl, Pyridyl, Puryl oder Wasserstoff j,
Wasserstoff oder R bedeutet, wobei R die oben angegebene Bedeutung hat,
eine Gruppe der Formel
Φ wenn X gleichzeitig -CO- ist,
und
Le A U 985
409843/109h
R2, R, und R ' Fasserstoff, Halogen, R-, R-O-, R-S-,
— — — R-SO-, R-SO2-, Nitro, Hydroxy, (R)2N-,
R-CONH- oder R-COO- "bedeutet, wobei E
die oben angegebene Bedeutung hat und die bezüglich des Chiralitätszentrums C in den
beiden möglichen R- und S-Konfigurationen und als Gemische der daraus resultierenden
Diastereomeren vorliegen,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Fortentwicklung der Erfindung der Hauptanmeldung Verbindungen der allgemeinen
Formel II
B-CH-C0-l·
II
COOH
worin B und C die oben angegebene Bedeutung haben, mit Verbindungen
der allgemeinen Formel III
A-Z-W III
worin A die oben angegebene Bedeutung hat und W Halogen, Azid oder eine Gruppe -N-Niedrigalkyl
NO bedeutet,
wobei mit dem Ausdruck "Niedrigalkyl" sowohl eine geradkettige
als auch eine verzweigte Alkylgruppe mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen verstanden wird, in Wasser in einem
pH-Bereich von 1 bis 9 bei einer Temperatur im Bereich von etwa O0C bis +500C umsetzt.
Le A U 985 ■ ■ ■ - 52 -
409843/1096
14. Verfahren nach Anspruch 13 zur Herstellung von D-d -/J2-Oxo—3—mesyl-imidazolidin—1-yl)-carbonylamino7—benzylpeni—
cillinsäure in kristalliner Form.
15. Verfahren nach Anspruch 13 zur Herstellung von D-d —
/X2-Oxo-3-mesyl-imidazolidin-1-yl)-carbonylamino7-p-iiydroxybenzylpenicillinsäure
in kristalliner Form.
16. Verfahren nach Anspruch 13 zur Herstellung von D-d>-£[2—Oxo—3-mesyl-imidazolidin-1-yl)-carbonylamino7-£/l
-(1,4-cyclohexadien-1-yl)-methylpenicillinsäure
in kristalliner Form.
17. Verfahren nach Anspruch 13 zur Herstellung von D-ck-/T2~0xo-3-phenylsulfonyl-imidazolidin-1-yl)—carbonylamino7-benzylpenicillinsäure
in kristalliner Form.
18. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
mindestens einer Penicillinsäure gemäß Anspruch 1 bis 12.
19. Verfahren zur Herstellung von atibakteriellen Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man Penicilline gemäß Anspruch
bis 12 mit inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Trägerstoffen vermischt.
Verfahrender Behandlung von ^b_akteriellej^Erk]rankunge
dadurch gekennzeichnet, .aaß maif^Penicill^le gemäß Anqprucl
1 bis y& Menschen "oder Tieren appla.ziß-f't, die &L· bakteriellen
Erkrankungen erkrankt sind.
L-
Ie A 14 985 - 33 -
409843/1096
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