DE2313887B2 - Reibungsarme, gefederte und wiegenlose fuehrung und abstuetzung zwischen dem wagenkasten und den drehgestellen von schienenfahrzeugen - Google Patents
Reibungsarme, gefederte und wiegenlose fuehrung und abstuetzung zwischen dem wagenkasten und den drehgestellen von schienenfahrzeugenInfo
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Description
Bekannt und vielfach üblich sind Schienenfahrzeuge, deren Wagenkasten über eine Wiege auf dem
Drehgestellrahmen abgestützt ist, wobei der Horizontalführung zwischen Wagenkasten und Drehgestell ein
Drehzapfen dient. Der Wiegebalken und insbesondere seine Aufhängung im Drehgestellrahmen ermöglicht
begrenzte Querbewegungen zwischen Wagenkasten und Drehgestell, wodurch die Einwirkung
der von der Radführung im Gleis herrührenden dyna-
as mischen Querkräfte auf den Wagenkasten gemildert
wird. Gleichzeitig ist die Wiegenanordnung so getroffen, daß nach einer Auslenkung zwischen Wagenkasten
und Drehgestell diese in ihre Normalstellung zueinander zurückgeführt werden. Der Drehzapfen
dient neben der Horizontalführung insbesondere der Übertragung der Brems- und Antriebskräfte zwischen
Wagenkasten und Drehgestell. Diese Lösungen haben jedoch trotz ihres hohen Entwicklungsstandes und des
mit ihnen erzielbaren Komforts eine Reihe von Nachteilen. Insbesondere sind sie kompliziert und kostspielig,
sich verändernde Reibungsverhältnisse ergeben veränderliche mechanische Kennwerte, der
Wartungs- und Unterhaltsaufwand ist hoch und schließlich ist der Gewichts- und Raumbedarf hoch.
Um die geschilderten Nachteile zu verringern, wurden nicht nur die Wiegendrehgestelle und ihre Verbindung
mit dem Wagenkasten konstruktiv verbessert, sondern es wurden auch wiegenlose Drehgestelle
entwickelt, bei denen der Wagenkasten statt über eine Wiege über Schraubenfedern auf dem Drehgestell abgestützt
wird. Diese wiegenlosen Drehgestelle haben den Vorteil, daß sie konstruktiv relativ einfach sind,
weil die teure und aufwendige Wiegenkonstruktion wegfällt und die Schraubenfedern gleichzeitig der lot-
rechten Federung und der Querführung zwischen Wagenkasten und Drehgestell dienen. Ihr Nachteil ist jedoch,
daß die relativ hohe Quersteifigkeit der Schraubenfedern hohe Spurkranzdrücke beim
Durchfahren von Kurven ergibt, was wieder zu hohem Spurkranz- und Schienenverschleiß führt. Außerdem
läßt der mit diesen Lösungen erzielbare Komfort zu wünschen übrig.
Der Spurkranzverschleiß wird nun bei einer bekannten Lösung verringert, bei der zwischen einer lot-
^o rechten, in den Drehgestellrahmen hineinragenden
Konsole des Wagenkastens und dem Drehgestellrahmen Metall-Gummifederelemente angeordnet sind
(DT-OS 1605072). Durch Anordnung und Ausbildung sind die Federelemente in Fahrzeuglängsrichtung
relativ steif, in Fahrzeugquerrichtung dagegen relativ weich. Dadurch können Brems- und Antriebskräfte
relativ spiellos zwischen Wagenkasten und Drehgestell übertragen werden, während die Quer-
führung relativ weich ist. Die Federelemente sind auch so angeordnet, daß sie relativ große federnde lotrechte
Bewegungen zwischen Wagenkasten und Drehgestell zulassen. Diese Lösung enthält im einzelnen jedoch
nichts über die seitliche Abstützung des Wagenkastens auf dem Drehgestell und über die Abstimmung der
Nachgiebigkeit der Federelemente in den verschiedenen Federrichtungen.
Eine im Zusammenhang mit der Erfindung interessierende Art der seitlichen Abstützung des Wagenkastens
auf dem Drehgestell ist nun /war ebenfalls offenbart (DT-OS 1605056). Diese Abstützung erfolgt
mit hintereinander geschalteten Schrauben- und Gummifedern in der Art, daß sich jede Schraubenfeder
am einen Fahrzeugteil (Wagenkasten oder Drehgestellrahmen) drekt, am anderen Fahrzeugteil
(Drehgestellrahmen oder Wagenkasten) über die jeweilige, als geschichtete Gummifeder ausgebildete
Gummifeder abstützt. Diese Lösung offenbart aber nichts über die Horizontalführung unter Einschluß der
Übertragung der Brems- und Antriebskräfte zwischen Wagenkasten und Drehgestell. Diese Art der Abstützung
in Verbindung mit einer besonderen Querführung ist zwar ebenfalls bekannt (DT-OS 1530090),
diese Querführung ist aber eine relativ aufwendige Lenkerführung.
Schließlich ist eine Wagenkastenabstützung auf dem Drehgestellrahmen bekanntgeworden, bei der
seitlich angeordnete, quaderförmige Gummielemente Anwendung finden (DT-OS 2001 282). Diese Gummielemente
sind so angeordnet, daß die längeren Grundflächenseiten in Fahrzeuglängsrichtung liegen.
Im übrigen handelt es sich aber um ein übliches Wiegendrehgestell.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Verbindung zwischen Wagenkasten und Drehgestell zu schaffen, die zumindest den Komfort
hochentwickelter Wiegendrehgestelle bietet, dabei aber baulich wesentlich einfacher und verschleißarm
ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wendet die Erfindung die Kombination der folgenden, je für sich bekannten
Merkmale an:
a) an beiden Fahrzeuglängsseilen sind zwischen dem Drehgestellrahmen und- dem Fahrzeugkasten
Schraubenfedern angeordnet, die sich am einen der beiden Fahrzeugteile direkt, am anderen
Fahrzeugteil über ebene, geschichtete Gummistützfedern abstützen,
b) zwischen dem Drehgestellrahmen und dem unteren Ende einer lotrecht nach unten in den
Drehgestellrahmen ragenden Konsole des Fahrzeugkastens sind - in Fahrte Liglängsrichtung zu
beiden Seiten der Konsole einander gegenüberliegend - geschichtete Gummifedern angeordnet,
die sowohl mit der Konsole als auch mit dem Drehgestellrahmen fest verbunden sind,
c) sowohl die Gummistützfedern nach dem Teilmerkmal a) als auch die Gummifedern nach dem
Teilmerkmal b) sind quaderförmig derart, daß die längeren Grundflächenseiten in Fahrzeugquerrichtung
weisen, wogegen die kürzeren Grundflächenseiten der der Abstützung dienenden Gummifedern in Fahrzeuglängsrichtung, die
kürzeren Grundflächenseiten der der Führung dienenden Gummifedern senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung
angeordnet sind.
Ein Schienenfahrzeug mit diesen Merkmalen ist baulich einfach, weil die im allgemeinen übliche Wiege
und der mit ihr verbundene Aufwand wegfallen. Trotzdem ist der Komfort nicht schlechter als bei Wiegendrehgestellen.
Der lotrechten Federung dienen vor allem die Schraubenfedern, wie sie allgemein auch in
einer Wiege Verwendung finden. Die Horizontalbewegungen zwischen Wagenkasten und Drehgestell
sind aber noch weicher als bei einem Wiegendrehgestell durch deren Wiegenpendel. Beim Durchfahren
von Kurven wird der Einstellung der Drehgestelle unter dem Wagenkasten ein Widerstand entgegengesetzt,
der nahe dem erreichbaren Minimum liegt. Hierdurch und durch die verwendeten, Verschleißes
freien Elemente ist schließlich ein Verschleiß in der Führung zwischen Wagenkasten und Drehgestellen
praktisch nicht vorhanden. Die Quaderform der laminierten Gummifedern ermöglicht dabei in den verschiedenen
horizontalen Richtungen die für die jeweilige Richtung erwünschte Federungs- bzw. Führungscharakteristik
in optimaler Weise. Die erfindungsgemäße Kombination der angeführten drei Merkmale
erfüllt damit die gestelle Aufgabe in optimaler Weise, nämlich zuverlässig und einfach.
a5 Weitere Merkmale, die die erfindungsgemäße Lösung ausgestalten, sind Gegenstand der Unteiansprüche, für deren Gegenstände kein selbständiger Schutz geltend gemacht wird.
a5 Weitere Merkmale, die die erfindungsgemäße Lösung ausgestalten, sind Gegenstand der Unteiansprüche, für deren Gegenstände kein selbständiger Schutz geltend gemacht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des Drehgestelles,
Fig. 2 den Längsmittenschnitt des obigen Drehgestelles,
Fig. 3 die Draufsicht desselben Drehgestelles, und
Fig. 3 die Draufsicht desselben Drehgestelles, und
Fig. 4 einen Querschnitt des Drehgestelles, schematisch dargestellt.
Radsätze 1 des Drehgestelles sind über Winkelhebel-Radlenker 2 in der üblichen Weise an einen
Drehgestellrahmen 3 unter Zwischenschaltung einer zwischen Radsatz und Drehgestellrahmen vorgesehene
sogenannte Primärfederung 4 (Fig. 1 und 2) angeschlossen.
Ein Fahrzeugkasten 5 stützt sich senkrecht, über an beiden Längsseiten des Drehgestelles außen angebrachte
Schraubenfedern 6 und damit in Reihe geschaltete laminierte Wagenkasten-Gummistützfedern
7 gegen Konsolen des Drehgestellrahmens 3 ab.
Ein Teil der Zug- und Bremskräfte, ferner der Fahrzeugquerkräfte wird über eine Konsole 9 auf den
Fahrzeugkasten S bzw. das Drehgestell übertragen. Weitere laminierte Gummifedern 10 sind zwischen
der am Fahrzeugkasten befestigten, nach unten ragenden Konsole 9 und dem Drehgestellrahmen 3 mit
entsprechender Vorspannung in waagerechter Lage eingebaut.
Die Ebenen zwischen den Schraubenfedern 6 und den Wagenkasten-Gummistützfedern 7 sind mit einer
Stabilisatorvorrichtung 8 verbunden, deren Gestaltung in Fig. 3 und 4 gut erkennbar ist. Zwischen dem
Drehgestellrahmen 3 und dem Fahrzeugkasten 5 bzw. der Konsole 9 sind Gummianschläge 12 angebracht.
Zwischen der am Fahrzeugkasten S befestigten Konsole 9 und dem Drehgestellrahmen 3 sind die Iaminierten
Gummifedern 10 mit entsprechender Vorspannung mit Hilfe einer zweckmäßig ausgebildeten
einstellbaren Vorspannvorrichtung 11 eingebaut, die nach ihrem Einbau auch beim Aus- und Einbinden
des Drehgestelles zwischen den Gummifedern 10 verbleibt. Durch die einstellbare Vorspannvorrichtung 11
läßt sich die Steifigkeit der resultierenden Querfederung des Fahrzeuges beeinflussen.
Die an den äußeren Längsseiten des Drehgestelles angebrachten, aus in Reihe geschalteten Schraubenfedern
6 und Wagenstützgummifedern 7 bestehenden Federsysteme sind gegen außerhalb der Längsträger
des Drehgestelles abgesenkt angeordnete Konsolen abgestützt.
Zwischen der Stabilisatorvorrichtung 8 und dem Drehgestellrahmen 3 ist zur Dämpfung der senkrechten
Schwingungen ein Schwingungsdämpfer 13 eingebaut, während zur Dämpfung der Querschwingungen
und der Neigung zum Taumeln Schwingungsdämpfer 14 zwischen Querträger des Drehgestellrahmens und
dem Hauptquerträger des Fahrzeugkastens S vorgesehen sind.
Die Federsysteme der elastischen Verbindung zwischen dem Drehgestell nach der Erfindung und dem
Wagenkasten wirken wie folgt:
Die in der Sekundär-Federstufe befindlichen Schraubenfedern 6 und die daran angeschlossenen
Gummifedern 7 werden zusammen mit den den Drehzapfen ersetzenden laminierten Gummifedern
10 unter Wirkung der im Betrieb auftretenden Kräfte verhältnisgleich ihren auf ihrer Achse senkrechten
Steifigkeiten in Fahrzeug-Quer- und Längsrichtung ausgelenkt. Aus diesem Grunde sind die laminierten
Gummistützfedern 7 und die laminierten Gummifedem 10 von Rechteckform. Das Verhältnis der Seitenlängen
des Rechteckes ist so bestimmt, daß das hieraus entstandene Federsystem in Fahrzeug-Querrichtung
die gewünschte Rückstellkraft liefert und zugleich der kleinstmögliche Krümmungswiderstand erreicht
wird.
Die senkrechte Schwingung des Fahrzeugkastens 5 wird durch die mit Gummigelenk eingespannten, zwischen
der Stabilisatorvorrichtung 8 und dem Drehgestellrahmen 3 montierten Schwingungsdämpfer 13,
1S die Querschwingungen sowie das Taumeln des Drehgestelles
hingegen werden durch den zwischen dem Querträger des Drehgestellrahmens 3 und dem
Hauptquerträger des Fahrzeugkastens 5 montierten, gleichermaßen mit Gummigelenk ausgeführten
Schwingungsdämpfer 14 gedämpft.
Bei etwa der Hälfte der maximalen Querverstellung stößt die Seitenfläche der Konsole 9 an einem auf dem
Drehgestellrahmen 3 montierten Gummianschlag 12 auf, durch welchen bei der weiteren Verschiebung die
a5 auf den Fahrzeugkasten 5 wirkende Rückstellkraft
progressiv erhöht wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Reibungsarme, gefederte und wiegenlose Führung und Abstützung zwischen dem Wagenkasten
und den Drehgestellen von Schienenfahrzeugen, gekennzeichnet durch die Kombination
der folgenden für sich bekannten Merkmale:
a) an beiden Fahrzeuglängsseiten sind zwischen dem Drehgestellrahmen und dem Fahrzeugkasten
(S) Schraubenfedern (6) angeordnet, die sich am einen der beiden Fahrzeugteile direkt, am anderen Fahrzeugteil über ebene,
geschichtete Gummistützfedern (7) abstützen,
b) zwischen dem Drehgestellrahmen und dem unteren Ende einer lotrecht nach unten in
den Drehgestellrahmen ragenden Konsole
(9) des Fahrzeugkastens (S) sind - in Fahrzeuglängsrichtung zu beiden Seiten der Konsole
einander gegenüberliegend - geschichtete Gummifedern (10) angeordnet, die sowohl mit der Konsole als auch mit dem
Drehgestellrahmen fest verbunden sind,
c) sowohl die Gummistützfedern (7) nach dem Teilmerkmai a) als auch die Gummifedern
(10) nach dem Teilmerkmal b) sind quaderförmig derart, daß die längeren Grundflächenseiten
in Fahrzeugrichtung weisen, wogegen die kürzeren Grundflächenseiten der der Abstützung dienenden Gummifedern in
Fahrzeuglängsrichtung, die kürzeren Grundflächenseiten der der Führung dienenden
Gummifedern senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung angeordnet sind.
2. Führung und Abstützung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen
Schraubenfeder!» (6) am Drehgestellrahmen direkt, am Wagenkasten über die geschichteten
Gummistützfedern (7) abgestützt sind.
3. Führung und Abstützung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die geschichteten
Gummifedern, zumindest aber die Gummifedern (10) zwischen Konsole (9) und Drehgestellrahmen,
in Richtung ihrer Längsachsen vorgespannt sind.
4. Führung und Abstützung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
den seitlichen Abstützfedern eine horizontal wirkende Stabilisierungsvorrichtung (8) zwischen den
Gummistützfedern (7) und den Schraubenfedern (6) zugeordnet ist.
5. Führung und Abstützung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Querspiel zwischen Fahrzeugkasten und Drehgestell durch von etwa der Hälfte des zulässigen
Querspieles an progressiv wirksam werdende elastische Anschläge (Gummianschlag 12) begrenzt
wird.
6. Führung und Abstützung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß den geschichteten
Gummifedern (10) zwischen Konsole (9) und Drehgestellrahmen eine Vorrichtung (Vorspannvorrichtung
11) zur Änderung der Vorspannung zugeordnet ist.
7. Führung und Abstützung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenfedern zwischen Fahrzeugkasten und
Drehgestell gegen außerhalb der Drehgesteillängsträger abgesenkt ausgebildete Konsolen abgestützt
sind .
8 Führung und Abstützung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Drehgestellrahmen (3) und Stabilisatorvorrichtung (8) ein Schwingungsdämpfer (13) und
zwischen Querträger des Drehgestellrahmens und dem Hauptquerträger des Fahrzeugkastens (5)
weitere Schwingungsdämpfer (14) eingebaut sind.
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