DE2308612B2 - Waessriges anorganisches beschichtungsmittel - Google Patents
Waessriges anorganisches beschichtungsmittelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Beschichtungsmittel auf der Grundlage eines in einem wässerigen
Medium dispergierten anorganischen Bindemittels und schwitzwasserbindenden Füllstoffen.
Als Kondensation wird hier die Erscheinung bezeichnet, daß Wasserdämpfe bei Temperaturen unterhalb
ihres Taupunktes ,in festen Gegenständen zu Wassertropfen
kondensieren. Wenn eine solche Kondensation an Betonflächen oder anderen festen Gegenständen
erfolgt, kann dadurch eine Korrosion und Schimmelbildung verursacht werden. Die Verhinderung einer
solchen Kondensation erfordert, obgleich theoretisch möglich, in der Praxis komplizierte Methoden, während
einfache Mittel zur wirksamen Verhinderung der Kondensation bislang nicht gefunden wurden. Ein
anorganisches Beschichtungsmittel zur Bildung eines Überzuges mit ausgezeichneten kondensationsverhindernden
Eigenschaften wurde daher bislang noch nicht vorgeschlagen. Obgleich beispielsweise anorganische
Beschichtungsmittel wie wässerige breiige Massen von Zement, Gips, Kalk od. dgl. mit einem Gehalt an
Bimsstein oder aufgeschäumtem Perlit als Füll- oder Zuschlagsstoff bekannt sind, können daraus erzeugte
Überzüge nicht ausreichend vor unerwünschter Kondensation schützen.
Andererseits ist ein Schwitzwasserbildung verhinderndes wässeriges Anstrichmittel bekannt (DT-AS
10 27 824), das auf Grundlage filmbildender Bindemittel einen Zusatz eines zellenartigen bzw. porösen Stoffes
geringer Wärmeleitfähigkeit, vorzugsweise Diatomeenerde in einer Korngröße zwischen 1 und 40 μηι enthält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Beschichtungsmittel der eingangs genannten Art so zu
verbessern, daß es ein gegenüber den bekannten Mitteln erhöhtes kondensationsverhinderndes Verhalten zeigt
und unkompliziert verarbeilbar sowie auf Gebäude oder Baumaterialien auftragbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß es als Füllstoff ein gekörntes aufgeschäumtes und
gebranntes Kieselsäuregelprodukt mit einer kontinuierlichen Oberflächenschicht und einer durch halbgeschlossene
Zellen bzw. Poren gebildeten inneren Struktur
ι» enthält.
In der vorliegenden Beschreibung bedeutet die Bezeichnung »praktisch nicht hygroskopisch«, daß das
gekörnte aufgeschäumte und gebrannte Produkt auf der Basis von Kieselsäuregel bzw. Silicagel keine — oder
wenn — nur eine Zunahme von nicht mehr als 0,5 Gew.-% (bezogen auf das ursprüngliche Gewicht)
zeigt, wenn es 24 Stunden lang in einer bei 60"C und
98% relativer Feuchtigkeit gehaltenen Kammer aufbewahrt wird. Die »Wasseraufnahme« in Zusammenhang
mit dem Zuschlagsstoff wird durch 24 Stunden langes völliges Eintauchen der Probe in Wasser von 200C nach
der Japanischen Industrienorm »JIS A-1134« bestimmt.
Bei Untersuchungen der Anmelderin wurde festgestellt, daß durch Zugabe des speziellen aufgeschäumten
Produktes auf Kieselsäuregelbasis als Zuschlagsstoff zu einem herkömmlichen anorganischen Beschichtungsmittel,
das ein wässeriges Medium und einen anorganischen Binder umfaßt, ein Überzug erhältlich ist, der für
lange Zei;jn frei von unerwünschten Kondensations-
JO phänomenen ist. Eine solche Wirkung wurde bislang
durch herkömmliche organische oder anorganische Beschichtungsmittel nicht erreicht, die nach dem Stande
der Technik bekannte Zuschlagsstoffe wie gekörnten Bimsstein, aufgeschäumten Perlit, Diatomeenerde usw.
J5 enthielten oder auch nicht enthielten.
Der gemäß der Erfindung zu verwendende Zuschlagsstoff ist ein z.B. in der DT-OS 2128 708
vorgeschlagenes gekörntes aufgeschäumtes und gebranntes Produkt auf der Basis von Kieselsäuregel, das
4(i eine kontinuierliche Oberflächenschicht und einen
halbgcichlossen zellularen Körper besitzt. Das heißt, das aufgeschäumte Produkt besitzt eine große Anzahl
von halbgeschlossenen Poren in seinem Innern und ist daher sehr leicht und hat üblicherweise eine effektive
4: Dichte von nicht mehr als 0,6 g/cm'. Vorzugsweise liegt
die effektive Dichte im Bereich von 0,1 bis 0,5 g/cmJ.
Allgemein liegt das Produkt in Form von aufgeschäumten Körnern oder Granalien mi. einer Korngröße
von etwa 0,5 bis 25 mm, vorzugsweise 0,5 bis 8 mm,
to vor und hat eine sehr geringe spezifische Oberfläche
von nicht mehr als 0,7 m2/g, vorzugsweise von 0,05 bis 0,5 m2/g. Die Größe der halbgeschlossenen Poren im
Innern desselben liegt üblicherweise im Bereich von I bis 100 μ. Das aufgeschäumte Produkt sollte praktisch
Ti nicht hygroskopisch sein, aber ein ziemlich großes
Wasseraufnahmevermögen besitzen. Die Wasseraufnahmeeigenschaften des aufgeschäumten Produktes
entsprechen Werten von 10 bis 400Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 300 Gew.-%.
wi Da der erfindungsgemäß zu verwendende Füll- oder
Zuschlagsstoff ein aufgeschäumtes und gebranntes Produkt auf der Basis von Kieselsäuregel ist, hat er eine
sehr hohe Chemikalienbeständigkeit und ist frei von Änderungen der Qualität über eine lange Zeitdauer
ι.) hinweg, und er besitzt eine mechanische Festigkeit, die
hoch genug ist, so daß der aufgeschäumte Körper seine Gestalt über längere Zeiten hinweg beibehält.
Der erfindungsgemäß zu verwendende. Füll- oder
Zuschlagsstoff mit derart besonderem Aufbau und Eigenschaften ist als Zuschlagsstoff für kondcnsationsverhindernde
Beschichtungsmittel sehr geeignet. Er ist nicht hygroskopisch, jedoch wasseraufnehmend, so daß
er nur bei einer Kondensation von Luftfeuchtigkeit auf dem Füllstoff das resultierende Wasser in seinem Innern
absorbiert. Darüber hinaus absorbiert der Füll- oder Zuschlagsstoff wegen seiner ziemlich hohen Wasseraufnahmefähigkeit
nahezu alles kondensierte Wasser.
Auf der anderen Seile wird das einmal aufgenonimene
Wasser allmählich wieder abgegeben, wenn der Wassergehalt in der Luft sinkt (d. h., wenn die Luft
trocken wird) unter Wiederherstellung der für eine erneute Wasseraufnahme brauchbaren Bedingungen.
Derartige Eigenschaften sind den erfindungsgemäß zu verwendenden Zuschlagsstoffen speziell eigen und
können beispielsweise von aufgeschäumtem Perlit kaum erwartet werden, der als ein typisches anorganisches
gekörntes aufgeschäumtes Material bekannt ist, das in seinem Innern aus einer nahezu völlig geschlossenen
Zellstruktur besteht.
Infolge der Tatsache, daß ein Hauptteil der Bereiche oder Stellen, wo Kondensation verhindert werden soll,
Wände und Decken sind, muß der zu verwendende Zuschlagsstoff ferner relativ leicht sein. Zusätzlich muß
ein solcher Zuschlagsstoff, der der Atmosphäre über lange Gebrauchszeiten hinweg ausgesetzt wird, frei von
Änderungen seiner Qualität und Gestalt sein. Beide Erfordernisse werden nahezu perfekt vom erfindungsgemäß
zu verwendenden Füll- oder Zuschlagsstoff erfüllt, der mit einer effektiven Dichte von nicht mehr
als 0,6 g/cm3 und insbesondere in der Gegend vonO,! bis
0,5 g/crn-' außerordentlich leicht ist und aufgrund seiner Zusammensetzung aus aufgeschäumtem Silicagel mit
hoher chemischer Beständigkeit sehr stabil ist.
Das Verfahren zur Erzeugung des erfindungsgemäß zu verwendenden Füll- oder Zuschlagsstoffs ist nicht
besonders beschränkt, solange der Füll- oder Zuschlagsstoff mit dem. obigen besonderen Aufbau und den
genannten Eigenschaften erhalten werden kann. Typischerweise kann der Füllstoff durch Gelieren von
Kieselsäuresol bei einem pH-Wert von nicht mehr als 7, Trocknen des resultierenden Gels und Brennen des
getrockneten Gels bei 1000 bis 1600°C zum Aufschäumen
mit oder ohne Vorbrennen bei 500 bis 900°C oder durch Zusatz von wasserunlöslichem anorganischem
Pulver zum Kieselsäuresol unter gleichmäßiger Dispersion desselben, Gelieren der Dispersion bei einem
pH-Wert nicht über 7 und nachfolgendes Trocknen und Brennen des resultierenden Silicagels zum Aufschäumen
desselben erzeugt werden.
Bei einer solchen Herstellung ist es erforderlich, daß die Gelbildung beim Kieselsäuresol bei einem pH-Wert
von nicht über 7 vorgenommen wird. Wenn die Gclbildung unter alkalischen Bedingungen bei einem
pH-Wert über 7 erfolgt, erhält man Kieselsäuregel mit verminderter spezifischer Oberfläche, das kein gleichmäßiges
aufgeschäumtes Frodukt liefert. Das Vorbrennen, das nicht immer notwendig sein mag, ist bei einem
solchen Kieselsäuregel sehr wirksam, das von einem Sieb mit 0,177 mm lichter Maschenweite zurückgehalten
wird und ergibt im gegebenen Fall ein gleichmäßiges aufgeschäumtes Produkt mit stark verbesserter mechanischer
Festigkeit.
Ein solches aufgeschäumtes Produkt führt demgemäß beim Einbringen in das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel
zu einem Überzug von größerer Festigkeit, der mithin erwünscht ist. Ferner verleiht die Verwendung
von Kieselsäure- bzw. Silicagel, das unter Zugabe von wasserunlöslichem anorganischem Pulver zum
Kieselsäuresol und Gelieren der Mischung bei einem pH-Wert nicht über 7 hergestellt ist, dem erhaltenen
aufgeschäumten Produkt eine stark verbesserte chemische Beständigkeit und eine viel höhere Abriebhärte:
Die Verwendung solcher aufgeschäumter Produkte ist sehr brauchbar, da sie zu Überzügen mit verbesserter
chemischer Beständigkeit und hoher Härte führt.
Der gemäß der Erfindung zu verwendende Binder umfaßt unterschiedliche anorganische Binder. Beispiele
dafür sind Zement, Gips, Kalk, Wasserglas, Dolomit, Aluminiumphosphat, Natriumaluminat usw. Von diesen
werden Zement, Gips und Kalk bevorzugt. Der zu verwendende Zement ist vorzugsweise Portlandzement
und Keen-Zement (Keen's cement). Der Gips ist vorzugsweise Gipsputz, während als bevorzugter Kalk
Dolomit-Putz u.dgl. in Frage kommen. Die anorganischen Binder bzw. Bindemittel können allein oder in
Mischung miteinander verwendet werden. Die obigen anorganischen Binder können in Kombination mit
Tonen oder Leimen wie Chondrus ocellatus, Gloiopeltis
furcata, Gummiarabikum, Casein, Dextrin, Stärke, Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Polyvinylalkohol
u. dgl. wasserlöslichen hochmolekularen Substanzen verwendet werden. Neben diesen können Verstärkungsmittel
wie Asbest, Steinwolle, Baumwolle, Polyamidfaser und ähnliche organische oder anorganische
Fasern und Härtungsmittel wie Calciumchlorid usw. bei Bedarf verwendet werden. Ferner können unterschiedliche,
in der Technik übliche Zusätze wie Pigmente, Sfcekmittel usw. zum erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
zugegeben werden.
Das Verhältnis des Füllstoffs gemäß der Erfindung zum obengenannten Bindemittel kann gemäß der
Erfindung abhängig von der Art des verwendeten Bindemittels oder dem Bereich bzw. der Stelle, wo die
erfindungsgemäße Zusammensetzung aufgebracht werden soll und anderen Faktoren variieren, es wird jedoch
derart geeignet ausgewählt, daß die gewünschte kondensationshindernde Eigenart und Festigkeit des
Überzuges sichergestellt wird. Ein typisches Gewichtsverhältnis von Füllstoff gemäß der Erfindung zu
Bindemittel liegt näherungsweise im Bereich zwischen 1 : 0,02 und 1 : 2 und vorzugsweise zwischen 1 : 0,02 und
1 :1.
Das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel liegt in Form von wäßrigen Dispersionen oder Pasten vor, bei
denen Bindemittel, Füllstoff und andere Zusätze in
so Wasser dispergiert sind. Die Zusammensetzung kann unter Bildung einer Deckschicht auf einen Bereich oder
eine Stelle aufgebracht werden, wo Kondensation verhindert werden soll. Bei Verwendung eines anorganischen
Binders zur Erzielung eines teigigen Beschichtungsmittels kann dieses auf ein Grundmaterial
aufgeschichtet bzw. aufgetragen werden. Der beschichtete Gegenstand kann dann als ein Bereich oder eine
Stelle verwendet werden, wo Kondensation verhindert werden soll. Wenn ein Überzug mit rauher Oberfläche
ho erforderlich ist, wird die Oberfläche des Überzuges nach
dem Auftragen im Verlaufe des Trocknens mit Wasser gewaschen, so daß ein Teil des Füllstoffs vom Überzug
vorsteht.
LS folgen Beispiele zur Erläuterung der Erfindung. Im
i>"i Rahmen der Beispiele wird auf die Zeichnungen Bezug
genommen, bei denen F i g. 1 bis 7 Kurvenbilder für die kondensationsverhindernde Eigenschaft unterschiedlicher Überzüge darstellen.
1 lerstellung eines crfindungsgcmäU
zu verwendenden Füll- bzw. Zuschlagsstoffs
zu verwendenden Füll- bzw. Zuschlagsstoffs
Wasserglas mit einem Na2O/Si02-Molverhältnis von
1 :3,l wurde auf eine SiO2-Konzcntration von
8,5 Gew.-% verdünnt. Das verdünnte Wasserglas wurde unter Rühren in Schwefelsäure mit einer Konzentration
von 15Gcw.-°/o gegossen zur Herstellung von Kieselsäuresol
mit einem pH-Wert von 3,0, das zum Gelieren zur Erzielung von Hydrokieselsäuregel auf faO'C erhitzt
wurde. Das Hydrokieselsäuregel wurde mit Wasser gewaschen und 10 Stunden lang bei 250°C getrocknet
unter Erzeugung von Kieselsäuregel mit einem Gehalt von l,5Gew.-% einer wasserlöslichen Komponente
(Glaubersalz).
Ein Anteil des resultierenden Kieselsäuregels mil Siebdurehgang durch ein Sieb mit 1,68 mm lichter
Maschenweite, das jedoch von einem Sieb mit 0,841 mm lichter Maschenweite zurückgehalten wurde, wurde
30 Minuten lang bei 700°C vorgebrannl und dann 6 Minuten lang in einem rotierenden Brennofen bei
14000C gebrannt zur Erzielung eines aufgeschäumten
Produktes mit einer effektiven Dichte von 0,21 g/cm3. Das aufgeschäumte Produkt wurde entzweigeschnitten
zur Überprüfung seines Gefüges unter einem Mikroskop, wodurch bestätigt werden konnte, daß das
Produkt eine zusammenhängende verglaste Oberflächenschicht und eine große Anzahl von halbgeschlosscncn
Poren hatte, die in seinem Innern durch verglaste Trennwände definiert wurden. Das Produkt war
praktisch nicht hygroskopisch, zeigte jedoch eine Wasseraufnahme von 300 Gew.-%.
Herstellung des erfindungsgemäßen
Beschichtungsmittel
Beschichtungsmittel
30 Volumteile Portlandzement und 12 Volumteile Wasser wurden gemischt und zu einer pastösen Masse
verknetet bzw. vermischt. Zu der Mischung wurden 10 Volumteile des wie oben erhaltenen Zuschlagsstoffs
hinzugefügt und die resultierende Mischung zur Erzielung des erfindungsgemäßen Beschichtungsmittels
völlig durchgeknetet. Der verwendete Portlandzement hatte folgende Zusammensetzung:
SiO2 | 22Gew.-% |
CaO | 65 Gcw.-% |
MgO | 2 Gcw.-% |
Fe2Oi | 1 Gew.-% |
Brcnnverlust | 1 Gew.-% |
Dicke von 8 mm beschichtet und getrocknet. Der be O1C gehaltene Kegel bzw. Trichter wurde 3 Stunder
lang in bei 60" C gesättigten Wasserdampf gebracht. Da·
auf dem Überzug kondensierte Wasser wurde in cinetr
unterhalb des Kegels angeordneten Mcßzylindei gesammelt und die mit Ablauf der Zeit gesammelte
Menge gemessen. Die Zunahme des Gewichts dei Beschichtung durch Aufnahme von Wasser mit der Zeil
wurde ebenfalls bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Fig. 1 wiedergegeben, in dei
die Menge des kondensierten Wassers durch die vol ausgezogenen Kurven und die Gewichtszunahme des
Überzuges durch die gestrichelten Linien wiedcrgcge ben sind. Die Ergebnisse mit der Zusammensetzung
gemäß Beispiel 1 sind mit I bezeichnet und die von der Vergleichsbcispielen I und 2 mit C-I bzw. C-2.
Vcrgleichsbeispiel 2a
Zu einem weiteren Vergleich wurde eine Beschich tungsmittelzusammcnsctzung in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 mit der Ausnahme hergestellt, daß Diato meenerdc des Korngrößenbereichs zwischen 2 mm unc
0,7 mm lichter Siebmaschenweite als Füllstoff verwen det wurde.
Die Menge des kondensierten Wassers und die Gewichtszunahme des Überzugs wurden in gleichei
Weise wie im Beispiel 1 bestimmt.
Die Ergebnisse hiervon sind ebenfalls in F i g. 1 dargestellt, wo sie mit C-15 bezeichnet sind.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, gibt das aufgeschäumte
Produkt gemäß der Erfindung eine ausgezeichnete kondensationsverhindernde Wirkung. Mehr im einzel
nen läßt das aufgeschäumte Produkt gemäß dei Erfindung über eine Zeitdauer von etwa 80 Minuter
hinweg keinerlei Kondensation zu, während dit Kondensation bei Verwendung von Perlit (Kurve C-I
Vcrgleichsbeispiel 1), Quarzsand (Kurve C-2; Ver gleichsbeispiel 2) oder Diatomeenerde (Kurve C-15
Vcrgleichsbeispiel 2a) in etwa 20 Minuten erfolgt.
Verglcichsbeispielc 1 und 2
Zum Vergleich wurden 2 Arten von Beschichtungsmitteln
in gleicher Weise wie im Beispiel 1 hergestellt, nur daß die folgenden durch ein Sieh mit etwa 2,00 mm
hindurchgehenden Füllstoffe, die jedoch von einem Sieb mit 0,707 mm lichter Maschenweite zurückgehalten
wurden, anstelle des im Beispiel 1 eingesetzten Füllstoffs verwendet wurden.
Verwendeter Füllstoff
Verglciehsbcispiel 1: Perlit
Vergleichsbcispiel 2: Quar/sand
Die Oberfläche eines Kegels bzw. Trichters mit 20 cm
Durchmesser und 15 cm Höhe wurde mit einer Kelle mit
den ein/einen Hesehiehtunpniiiteln gemäß Beispiel I
und Vernlcichsbeisniel I It/w. 2 mit einer mittleren
In gleicher Weise wie im Beispiel 1 wurde eir Beschichtungsmittel hergestellt, nur daß Gipsmörte
anstelle des im Beispiel 1 verwendeten Portlandzement! verwendet wurde.
Vergleichsbeispiele 3 und 4
2 Arten von Beschichtungsmittel wurden in gleichei Weise wie im Beispiel 2 hergestellt, nur daß die
folgenden, durch ein Sieb mit etwa 2,00 mm lichtei Maschenweite hindurchgehenden Füllstoffe, die jedoch
durch ein Sieb mit 0,707 mm lichter Maschenweitt zurückgehalten wurden, als Zuschlagsstoffe verwende
wurden.
Verwendete Zuschlagsstoffc
Vcrgleichsbeispiel 3: Perlit wie bei Vcrgleichsbci
spiel 1;
wi Verglciehsbcispiel 4: Quarzsand wie bei Vcrgleichsbci
spiel 2.
Die Menge des kondensierten Wassers und die Gewichtszunahme des Überzuges wurden in gleichei
Weise wie oben beschrieben, bestimmt; die Ergebnissi sind in Fig. 2 dargestellt. In dieser zeigen die vol
ausgezogenen Kurven die Menge des kondensiertci Wassers ii η ti die gestrichelten Kurven die Gewiehts/u
nähme des Überzuges. Im übrigen bezeichnet Il die
Kurven für Beispiel 2 und C-3 bzw. CA markieren die
Werte für die Vergleichsbcispiele 3 und 4.
Beispiele 3 und 4
2 Arten von Beschiehlungsmitteln wurden durch
Mischen und Verkneten von Portlandzement wie im Beispiel 1, Bcntonit, gemäß Beispiel 1 eingesetztem
l-'iillstoff und Wasser in den nachfolgend angegebenen
Mengenverhältnissen hergestellt.
Anteile der Komponenten
Portlandzement
Bcntonit
Füllstoff
Wasser
50 Vol.-Tcilc
15 Vol.-Teile
50 Vol.-Teile
120 Vol.-Teile
50 Vol.-Teile
30 Vol.-Teile
150 Vol.-Teile
150 Vol.-Teile
Vergleichsbcispiele 5 und 6
Zum Vergleich wurden 2 Arten von Zusammensetzung in gleicher Weise wie im Beispiel 3 hergestellt, nur
da(3 die folgenden Zuschlagsstoffe anstelle des im Beispiel 3 eingesetzten Füllstoffs verwendet wurden.
Verwendeter Zuschlagsstoff
Verglcichsbeispiel 5: Perlit wie bei Vergleichsbeispicl
1;
Verglcichsbeispiel 6: Quarzsand wie bei Vergleichsbeispiel 2. ω
Die Menge des kondensierten Wassers wurde in gleicher Weise wie im Beispiel 1 bestimmt, nur daß der
Überzug durch Aufsprühen unter Erzeugung eines Überzuges von 2 mm Dicke hergestellt wurde.
Die Ergebnisse sind in F i g. 3 wiedergegeben, in der
die Kurven für die Beispiele 3 und 4 mit 111 und IV bezeichnet sind, während die Kurven für die Vergleichsbcispiele
5 und 6 durch C-5 bzw. CS gekennzeichnet werden.
Beispiele 5 und 6
2 Arten von Beschichtungsmittel wurden durch Mischen und Verkneten von Portlandzement wie im
Beispiel 1, Bentonit, Füllstoff gemäß Beispiel 1 und Wasser in den nachfolgend angegebenen Mengenverhältnissen
hergestellt.
Anteile der Komponenten
50
Portlandzement
Bentonit
Füllstorr
Wasser
Bentonit
Füllstorr
Wasser
50 Vol.-Teile
12 Vol.-Teile
100 Vol.-Teile
75 Vol.-Teile
50 Vol.-Teile
30 Vol.-Teile
250 Vol.-Teile
85 Vol.-Teile
Vcrglcichsbeispiclc 7 und 8
Zum Vergleich wurden 2 Arten von Bcschichlungsmitteln
in gleicher Weise wie im Beispiel 5 hergestellt, M) nur daß die folgenden Zuschlagsstoffe anstelle des im
Beispiel 5 eingesetzten Füllstoffs verwendet wurden:
Angewandter Zuschlagssloff
Verglcichsbeispiel 7: Perlit wie bei Vcrgleichsbei- (ιΓ>
spiel I;
Verglcichsbeispiel 8: Quarzsand wie bei Verglcichsbei-
Verglcichsbeispiel 8: Quarzsand wie bei Verglcichsbei-
snicl 2.
Die Menge des kondensierten Wassers wurde ir gleicher Weise wie im Beispiel I bestimmt, nur daß dei
Überzug durch Beschichten mit einer Kelle in 3 mn Dicke hergestellt wurde. Die Ergebnisse sind in Fig. ^
dargestellt, in der die Ergebnisse für die Beispiele 5 unc 6 mil V und Vl bezeichnet sind, während diejenigen dei
Vergleichsbcispiele 7 und 8 durch C-I bzw. C-S markier
werden.
Beispiele 7 und 8
2 Arten von Beschichtungsmitteln wurden durcr Vermischen und Verkneten von Wasserglas mit einerr
Na2O/SiO2-Molverhältnis von 1 :2,9 und einer Fest
Stoffkonzentration von 40 Gew.-%, Calciumbicarbonat Natriumsilicofluorid und gemäß Beispiel 1 verwende
tem Füllstoff in den nachfolgend angegebenen Mengen Verhältnissen hergestellt.
Anteile der Komponenten
Wasserglas
Calciumbicarbonat
Natriumsilicofluorid
Füllstoff
Calciumbicarbonat
Natriumsilicofluorid
Füllstoff
80 Vol.-Teile 50 Vol.-Teile
20 Vol.-Teile 60 Vol.-Teile
80 Vol.-Teile Vol.-Teile
20 Vol.-Teile 120 Vol.-Teile
Vergleichsbeispiele 9 und 10
Zum Vergleich wurden 2 Arten von Beschichtungs mitteln in gleicher Weise wie im Beispiel 7 hergestellt
nur daß die folgenden Zuschlagsstoffe anstelle de: gemäß Beispiel 7 eingesetzten Füllstoffs verwende
wurden:
Verwendeter Zuschlagsstoff
Vcrgleichsbeispiel 9: Perlit wie bei Vergleichsbei
spiel 1;
Vergleichsbeispiel 10: Quarzsand wie bei Vergleichs
Vergleichsbeispiel 10: Quarzsand wie bei Vergleichs
Die Menge des kondensierten Wassers wurde ir gleicher Weise wie im Beispiel 1 bestimmt, nur daß dei
Überzug durch Aufsprühen in einer Dicke von 2 mn erzeugt wurde. Die Ergebnisse sind in F i g. 5 dargestellt
in der die mit den Zusammensetzungen gcmäl Beispiel 7 und 8 erhaltenen Ergebnisse mit VII und VIl
bezeichnet sind, während diejenigen der Vergleichsbei spiele 9 und 10 mit C-9 bzw. C-10 markiert werden.
Beispiele 9 und 10
2 Arten von Beschichtungsmilteln wurden durcl
Mischen und Verkneten von Wasserglas wie in der Beispielen 7 und 8, Calciumbicarbonat, Natriumsilico
fluorid und gemäß Beispiel 1 verwendetem Füllstoff ir den nachfolgend angegebenen Mcngenvcrhüllnisscr
hergestellt.
Anteile der Komponenten
Wasserglas
Calciumbicarbonat
Natriumsilicofluorid
Rillstoff
Calciumbicarbonat
Natriumsilicofluorid
Rillstoff
80 Vol.-Teile
75 Vol.-Teile
25 Vol.-Tcilc
150 Vol.-Tcilc
80 Vol.-Teile
75 Vol.-Teile
30 Vol.-Tcilc
400 Vol.-Teile
Vergleichsbeispiele 11 und 12
Zum Vergleich wurden 2 Arten von Beschichtungsmittel
in gleicher Weise wie im Beispiel 9 hergestellt, nur daß die folgenden Zuschlagsstoffe anstelle des
gemäß Beispiel 9 eingesetzten Füllstoffs verwendet wurden.
Benutzter Zuschlagstoff
Vergleichsbeispiel 11: Perlit wie bei Vergleichsbeispiel
I;
Vcrgleichsbeispiel 12: Quarzsand wie bei Vergleichsbeispicl
2.
Die Menge des kondensierten Wassers wurde in gleicher Weise wie im Beispiel 1 bestimmt, nur daß der
Überzug durch Beschichten mit der Kelle in einer Dicke von 3 mm erzeugt wurde. Die Ergebnisse sind in F i g. 6
wiedergegeben, in der die mit den Zusammensetzungen gemäß Beispiel 9 und 10 erhaltenen Ergebnisse mit IX
und X bezeichnet sind, während die Ergebnisse der Vergleichsbeispiele 11 und 12 durch C-Il bzw. C-12
markiert werden.
Beispiele 11 und 12
Herstellung eines weiteren erfindungsgemäß
zu verwendenden Füllstoffes
zu verwendenden Füllstoffes
Kieselsäuresol mit einem pH-Wert von 1,9 wurde in gleicher Weise wie beim Beispiel 1 beschrieben ju
hergestellt. Zu dem Sol wurde unter Rühren Chromoxid (Cr2Oj) in einer Menge von 2 Gew.-°/o (bezogen auf das
SiGvGewicht im Sol) unter Bildung einer homogenen Mischung zugesetzt. Die Mischung wurde für die
Gelbildung zur Erzielung von Hydrokieselsäuregel auf j·-»
6O0C erwärmt. Das Hydrokieselsäuregel wurde mit Wasser gewaschen und 10 Stunden lang bei 200° C
getrocknet unter Erzeugung von Kieselsäuregel mit l,6Gew.-% einer wasserlöslichen Komponente (Glaubersalz).
Ein Anteil des Kieselsäuregels mit Siebdurchgang durch ein Sieb mit ,',68 mm lichter Maschenweite, das
jedoch von einem Sieb mit 0,5 mm lichter Maschenweite zurückgehalten wurde, wurde 30 Minuten lang bei
650"C vorgebrannt und dann in einem rotierenden Brennofen 6 Minuten lang bei 12500C gebrannt zur
Erzielung eines aufgeschäumten Produktes mit einer effektiven Dichte von 0,30 g/cm1. Das aufgeschäumte
Produkt erwies sich unter dem Mikroskop als von gleicher Struktur wie das gemäß Beispiel I erhaltene
Produkt. Das resultierende Produkt war praktisch nicht hygroskopisch, zeigte jedoch eine Wasseraufnahme von
280 Gew.-%.
Herstellung der erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
2 Arten von Beschichlungsmitteln wurden durch Mischen und Verkneten von Portlandzement wie im
Beispiel 1, einer wäßrigen Emulsion von Acrylnitril-Vinylacctat-Copolymerem
mit einer Konzentration von 50Gew.-%, Calciumbicarbonat, wie oben erhaltenem
Füllstoff und Wasser in den nachfolgend angegebenen Mengenverhältnissen hergestellt.
Anteile der Komponenten
Portlandzement
Polymeremulsion
Calciumbicarbonat
Füllstoff
Wasser
lOOVol.-Tcile
15 Vol.-Teile 60 Vol.-Tcile
100 Vol.-Teile 15 Vol.-Teile
100 Vol.-Teile 15 Vol.-Teile
70 Vol.-Teile
160 Vol.-Teile 20 Vol.-Teile
Vergleichsbeispiele 13 und 14
Zum Vergleich wurden 2 Arten von Zusammensetzungen in gleicher Weise wie im Beispiel 11 hergestellt,
nur daß die folgenden Zuschlagsstoffe anstelle des wie oben erhaltenen Füllstoffs verwendet wurden.
Benutzter Zuschlagsstoff
Verglcichsbeispicl 13: Perlit wie bei Vcrgleichsbeispiel
1;
Vergleichsbeispiel 14: Quarzsand wie bei Vergleichsbeispiel 2.
Die Menge des kondensierten Wassers wurde in gleicher Weise wie im Beispiel I bestimmt, nur daß der
Überzug durch Aufsprühen in einer Dicke von 2 mm erzeugt wurde. Die Ergebnisse sind in F i g. 7 wiedergegeben,
in der die mit den Zusammensetzungen von Beispiel 11 und 12 erhaltenen Ergebnisse mit Xl und XII
markiert sind, während die Ergebnisse der Vergleichsbeispiele 13 bzw. 14 mit C-13 bzw. C-14 bezeichnet sind.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Beschichtungsmittcl auf der Grundlage eines in einem wässerigen Medium dispergierten anorganischen
Bindemittels und sehwitzwasserbindcnden Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
es als Füllstoff ein gekörntes aufgeschäumtes und gebranntes Kieselsäuregelprodukt mit einer kontinuierlichen
Oberflächenschicht und einer durch halbgeschlossene Zellen bzw. Poren gebildeten
inneren Struktur enthält.
2. Beschichtungsmittel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß es ein gekörntes aufgeschäumtes
und gebranntes Kieselsäuregelprodukt mit einer effektiven Dichte von nicht mehr als 0,6 g/cm1 und
insbesondere zwischen 0,1 und 0,5 g/cm- enthält.
3. Beschichtungsmittcl nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß es das gekörnte aufgeschäumte
und gebrannte Kieselsäuregelprodukt in einem Gewichtsverhältnis zum Bindemittel zwischen
1 :0,02 und 1 :2, insbesondere zwischen I : 0,02 und I : 1,enthält.
4. Beschichtungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das aufgeschäumte Kieselsäuregelprodukt ein über seine Masse verteiltes dispergiertes wasserunlösliches
Pulver von I bis 100 μm Teilchengröße aus
Metalloxid oder -mischoxiden außer Alkalimetalloxiden
oder aus Keramik-Rohmaterialien enthält.
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