DE2308643B2 - Meßanordnung zur Lagebestimmung mit einem PräzisionsmaBstab - Google Patents
Meßanordnung zur Lagebestimmung mit einem PräzisionsmaBstabInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßanordnung zur Lagebestimmung mit einem gegenüber einem Gitter
beweglichen, mittels einer Lichtquelle beleuchteten und zu interpolierenden Präzisionsmaßstab, der sich in einer
zur Gitterebene parallelen Ebene befindet sowie mit mindestens einem fotoelektrischen Wandler, welcher
den mit dem Gitter optisch zusammenwirkenden Präzisionsmaßstab abtastet.
Bekannte Meßeinrichtungen besitzen einen Maßstab mit einer Teilung aus feinen Strichlinien, die in
regelmäßigen gegenseitigen Abständen angeordnet sind. Ein solcher Maßstab weist Meßlücken auf, so daß
Stellen zwischen den Strichlinien interpoliert werden müssen. Dafür wurden bereits verschiedene Lösungen
bekannt, die jedoch allgemein den Nachteil haben, daß sie entweder sehr zeitaufwendig zu handhaben sind
5 oder ungenau sind oder aufwendig in der Herstellung.
Ein Problem bei der Herstellung von Präzisionsmaschinen und -geräten ist es, die Lage eines Stellglieds in
Bearbeitungsmaschinen mit einer Genauigkeit von wenigstens ± 1 μΐη und in Meßmaschinen oder -geräten
ίο mit einer Genauigkeit von wenigstens ±0,1 μΐη zu
messen. Die dafür bekannten Lösungen lassen sich in folgende Gruppen unterteilen:
a) lichtinterferometer. Diese sind jedoch sehr
empfindlich gegenüber äußeren Einwirkungen und
is daher außerhalb von Laboratorien praktisch nicht
dnsetzbar.
b) Geteilte Maßstäbe mit z. B. Strichlinien von 10 μπι
Breite an jeder mm-Stelle. Sie machen einen sehr feinen
Interpolator erforderlich, mit dem sich zwar genau messen läßt, jedoch bei optischer Ablesung ein
erheblicher Zeitaufwand erforderlich ist Bei elektrischen Maßstäben ist eine sehr feine interpolation
aufgrund unbestimmter Fehler nicht möglich.
c) Maßstäbe mit Feinteilung, die als Gitter bezeichnet werden. Gitter haben den Vorteil, daß zur genauen
Lagenbestimmung eine weniger feine Interpolation notwendig ist Das bedeutet aber, daß die Gittersteigung
für Bearbeitungsmaschinen 2 μπι und für Meßmaschinen
oder -geräte 0,2 μπι betragen müßte. Derartige
feine Teilungen sind jedoch nur unter erheblichem Aufwand herstellbar.
Eine bekannte Meßeinrichtung (DE-AS 12 66 001) weist zwei Strichmaßstäbe auf, die übereinanderliegend
zueinander verschiebbar sind und mit einer Lampe zu durchleuchten sind Bei ihrer gegenseitigen Verschiebung
treten örtliche Helligkeitsschwankungen auf, die durch Fotozellen in Spannungsschwankungen umzuwandeln
sind. Einfacher ist die Ausbildung bei einer anderen bekannten Meßeinrichtung (DE-AS 10 93 099),
die nur ein materielles Gitter auf ν eist, das mit seiner
Abbildung in Wechselwirkung treten kann durch Verwendung eines Hohlspiegels.
Aus einer weiteren Veröffentlichung (Optics Communications; Vol. 1,Nr. 1, April 1969, S. 5-8) ist es bekannt,
Gitter auf holographischem Wege herzustellen. Hierbei resultieren daher letztlich wiederum materielle Gitter,
die leicht Beschädigungen unterworfen sein können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung zum Messen und Interpolieren zu schaffen, die im Aufbau
einfach ist und für die Bedürfnisse des Präzisions-Maschinenbaus eine ausreichend hohe Meßgenauigkeit
bietet.
Gemäß der Erfindung ist die Anordnung dadurch gekennzeichnet, daß von der Lichtquelle zwei konvergierende,
monochromatische Lichtbündel derart ausgehen, daß im Kreuzungsbereich der Lichtbündel das
Gitter bildende Interferenzstreifen gleicher Breiten resultieren, und daß die Steigungshöhe dieses Gitters
einstellbar ist.
ω Die Vorteile dieser Anordnung liegen in folgendem:
a) Es lassen sich Interferenzstreifen mit jeder gewünschten Feinheit unter Beibehaltung eines hohen
Kontrastes erzeugen. Bei Abbildung eines Gitters mit einer sphärischen Abbildungsoptik ist diese Feinheit
nicht erzielbar.
b) Der Bereich, in dem die Streifen erzeugt werden, ist so breit oder »tief«, daß die Höhe des Maßstabs absolut
unkritisch ist.
c) Die modulierten Lichtbündel können zur gleichen
Seite reflektiert werden, auf der sich die Lichtquelle befindet Bei Verwendung eines teilweise reflektierenden
und teilweise durchlässigen Maßstabs kann daher das von dem Maßstab durchgelassene Licht außer
Betracht gelassen werden. In der Praxis werden vornehmlich opake und reflektierende Metallmaßstäbe
verwendet.
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend unter Bezugnahme auf eine Zeichnung erläutert
In der Zeichnung zeigen:
Fig.3: einen Ausschnitt aus einer abgeänderten
Ausführungsform der Anordnung nach F i g. 2.
In Fig. 1 sind mit la und \b zwei konvergierende
monochromatische Lichtbündel bezeichnet, welche in ihrem Kreuzungsbereich Interferenzstreifen 2 gleicher
Breiten erzeugen. Der hier beispielsweise dargestellte Maßstab 3 ist transparent und besteht aus einer opaken
Beschichtung mit transparenten Schlitzen oder Strichlinien 5. Im Interferenzstreifenbereich befinden sich ein
oder mehrere Schlitze 5. Wenn ein oder mehrere Schlitze auf einen bzw. mehrere helle Streifen zentriert
sind, wird mehr Licht durchgelassen als wenn sich der
oder die Schlitze in zentrischer Lage zu einem bzw. mehreren dunklen Streifen befinden. Der Abstand
zwischen zwei Schlitzen muß kleiner sein als die Länge des Streifenfeldes, damit sich bei Verschiebung des
Maßstabs keine Meßlücke ergibt
Gemäß einem Anwendungsbeispiel wird ein Gitter mit einer Steigungshöhe von z. B. 2 μπι verwendet, bei
dem die Strichlinien auf einem reflektierenden Metallmaßstab aufgebracht sind. Die Herstellung eines
derartigen Gitters kann vermittels Hochleistungsinterferenz erfolgen. Der Maßstab muß im allgemeinen aus
Metall bestehen, damit sein Wärmeausdehnungskoeffizient in etwa dem der Maschine und dem der zu -to
bearbeitenden oder zu vermessenden Werkstücke entspricht Die Steigungshöhe von 2 μπι sei hier nur als
typisches Beispiel angeführt, da bei Zählung der »schwarzen« und der »weißen« Stellen der Teilung eine
Steigungshöhe von 1 μιη erhalten wird und da eine auf
1/10 leicht durchführbare Interpolation die Lagenbestimmung auf etwa 0,1 μΐη genau gestattet Kleinere
Steigungshöhen als 2 μίτι sind aus herstellungstechnischen
Gründen schwieriger, während größere Steigungshöhen eine feinere und damit weniger genaue so
Interpolation erforderlich machen.
Der Präzisionsmaßstab 3 wird in den Bereich gebracht, in dem sich zwei monochromatische, kohärente
Lichtbündel einer kontinuierlich strahlenden Lichtquelle kreuzen. Der Kreuzungswinkel der Lichtbündel
ist so bemessen, daß die im Raum parallel zueinander verlaufenden Interferenzstreifen ein Gitter bilden,
welches die gleiche Steigungshöhe wie der Maßstab (d. h. beispielsweise 2 μηι) aufweist Wenn nun die hellen
Streifen auf die reflektierenden Gitterbereiche treffen, wird sämtliches Licht reflektiert Wenn die hellen
Streifen des Gitters jedoch auf die nichtreflektierenden Bereiche auftreffen, wird das Licht gestreut. Auf diese
Weise läßt sich eine sehr intensive Modulation des reflektierten Lichts erzielen. (Bei Verwendung eines
Maßstabs mit reflektierenden und transparenten Bereichen kann diese Modulation auch im durchfallenden
Licht erhalten werden.) Bei Verschiebung des Maßstabs in bezug auf das Interferenzstreifenfeld findet eine
sinusförmige Veränderung des Lichtstroins statt, der ein
gewisses Beleuchtungsstärkenkontinuum überlagert ist
Vermittels einer oder mehrerer, schnell ansprechender Fotozellen lassen sich die Lichtstromwerte in
elektrische Signale umsetzen, wodurch die Anzahl der Lichtstromschwankungen bei einer Lagenänderung des
Maßstabs gemessen werden kann. Gleichzeitig wird dabei das Beleuchtungskontinuum unterdrückt Die
entsprechende Anordnung ist in F i g. 2 dargestellt
Da die Lichtstromschwankungen (und die elektrischen Signale) sinusförmig sind, ist der Interpolationsvorgang nach bekannten Verfahren durch Kombination
zweier, um eine Viertelsteigungshöhe zueinander versetzter Signale, die beispielsweise von zwei um eine
Viertelsteigungshöhe zueinander versetzten Meßpunkten ausgehen, ganz erheblich erleichtert Zur Interpolation
braucht daher nur die Phase _;es kombinierten Signais in bezug auf die beiden ünprungssignaie
gemessen zu werden. In gleicher Weise gestatten zwei um eine Viertel Phase zueinander versetzte Signalzüge
in bekannter Weise die Zählung der Signaldurchgänge bei gleichzeitiger Anzeige der Verlagerungsrichtung.
Die in Fig.2 dargestellte Anordnung weist ein Kösters-Prisma 6 auf, welches aus zwei Prismen mit
einem Scheitelwinkel von jeweils 30° und einer halbreflektierenden Zwischenschicht 7 besteht. Das
einfallende Lichtbündel a+b ist parallel, kohärent und monochromatisch. Das Lichtbündel wird typischerweise
von einem Helium-Neon-Laser erzeugt Im Prisma wird das Lichtbündel in die beiden sich kreuzenden
Lichtbündel a und b aufgespalten, welche ein ebenes Streifenfeld fp bilden. Das Steigungsverhältnis, d. h. der
gegenseitige Streifenabstand läßt sich durch Veränderung des Winkels α beliebig einstellen.
Der Maßstab 8 stellt ein Gitter mit der glichen Steigungshöhe wie das durch das Interferenzstreifenfeld
fp gebildete Gitter dar und reflektiert oder reflektiert nick, die Lichtbündel a'und b', was jeweils von seiner
Stellung abhängig ist Die reflektierten Lichtbündel a' und b' werden vermittels der Linse 9 auf die Fotozelle 10
abgebildet
Die zwischen den Lichtbündeln a' und b' erzeugten
Interferenzlinien haben eine festgelegte Lage im Raum und werden bei Verschiebung des Maßstabs oder
Gitters 8 nicht moduliert. Die Lichtbündel beeinflussen die Messung in keiner Weise, da der Maßstab 8 in
keinem Falle so eben ist, daß eine vollflächige Reflexion erfolgt und sich die Lichtbündel a' und b' gegenseitig
auslöschen. Um diesen Extremfall zu vermeiden, kann dip. A'-.crdnung in jedem Falle leicht unsymmetrisch
ausgelegt werden. Eine plane Glasplatte 11 mit zueinander parallelen Oberflächen läßt sich entsprechend
F i g. 3 in den halben Querschnitt eines oder beider Lichtbündel einbringen, um einen beliebig
großen phasenversetzten Bereich zu erhalten. In diesem Falle sind die beiden reflektierten Lichtbündel a'+b'
verdoppelt und lassen sich auf bekannte Weise vermittels (hier nicht dargestellter) zweier Able;ikspiegel
und zweier Fotozellen in der Weise trennen, daß zur Interpolation oder Zählung in beiden Richtungen zwei
Signale erhalten werden.
Claims (7)
1. Meßanordnung zur Lagebestimmung mit einem gegenüber einem Gitter beweglichen, mittels einer
Lichtquelle beleuchteten und zu interpolierenden Präzisionsmaßstab, der sich in einer zur Gitterebene
parallelen Ebene befindet sowie mit mindestens einem fotoelektrischen Wandler, welcher den mit
dem Gitter optisch zusammenwirkenden Präzisionsmaßstab abtastet, dadurch gekennzeichnet,
daß von der Lichtquelle zwei konvergierende, monochromatische Lichtbündel (la, lö; a, b) derart
ausgehen, daß im Kreuzungsbereich der Lichtbündel das Gitter bildende Interferenzstreifen (fp) gleicher
Breiten resultieren, und daß die Steigungshöhe dieses Gitters einstellbar ist
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steigungshöhe des Gitters durch die Wahl der Lichtwellenlänge einstellbar ist
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steigungshöhe des Gitters durch
die Wahl des zwischen den Achsen der beiden Lichtbündel (la, ib, a, b) eingeschlossenen Winkels
fixj einstellbar ist
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Licb'.bündel aus einander
gleichen Lichtkegeln bestehen, die in konvergierenden Ebenen liegen und die Steigungshöhe des
Gitters in Abhängigkeit von der Lage der Schnittebene zu ändern ist
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das durch die Stellung des Maßstabs in bezug auf das aus Interferenzstreifen gleicher
Breiten gebildete Gitter modulierte Licht mit einer Fotozelle aufzufangen ist unu das von dieser
erzeugte Signal einem numerischen Zählwerk zuzuführen ist, mit dem die Anzahl der Streifen
anzeigbar ist, um welche der Maßstab in bezug auf das Gitter verlagert ist
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kösters-Prisma (6) vorgesehen ist,
dessen halbreflektierende Zwischenschicht (7) senkrecht zu dem Maßstab (8) ausgerichtet ist
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Maßstab (8) und dem
Kösters-Prisma (6) eine plane Glasplatte (11) mit zueinander parallelen Oberflächen im Bereich des
halben Lichtbündels (a+b) angeordnet ist und zwei Fotozellen (10) derart angeordnet sind, daß sie die
um eine Viertelwellenlänge zueinander versetzten Lichtstrahlen auffangen.
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