DE2235531C3 - Verfahren und Einrichtung zum Abscheiden von feinsten Fremdstoffpartikeln aus einem Gasstrom - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Abscheiden von feinsten Fremdstoffpartikeln aus einem GasstromInfo
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- DE2235531C3 DE2235531C3 DE2235531A DE2235531A DE2235531C3 DE 2235531 C3 DE2235531 C3 DE 2235531C3 DE 2235531 A DE2235531 A DE 2235531A DE 2235531 A DE2235531 A DE 2235531A DE 2235531 C3 DE2235531 C3 DE 2235531C3
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abseheiden von feinsten Fremdstoffpartikeln aus einem Gasstrom,
indem der Gasstrom in einer Vorbehandlungssuife ionisiert und dann zur Abscheidung der Fremdstoffpartikel
durch ein Füllkörperbett mit dielektrischen h-> Füllkörpern hindurchgeführt wird. Ferner bezieht sich
die Erfindung auf eine zweckdienliche Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Abluftreinigung müssen aus der Abluft Staub, Nebel oder auch Schadgase entfernt werden. Für die
Staubabscheidung sind neben den mechanischen Filteranlagen und den elektrischen Entstaubern Naßwäscher
gebräuchlich, die auch für die Gasabsorption und somit bei einer Mischbeladung der Abluft mit Staub und
Schadgas verwendbar sind
Die herkömmlichen Wäscher, bei denen die Waschflüssigkeit ein Füllkörperbett durchströmt, arbeken im
Gegensatz zu den Elektrofiltern mit geringem Energiebedarf. Mit ihnen lassen sich Partikel von über 3 Mikron
nahezu vollständig aus dem Gasstrom herausholen. Feinere Partikel unter 3 Mikron oder sogar unter 1
Mikron verbleiben aber zu einem erheblichen Teil in dem Gasstrom und werden mit diesem ins Freie
abgeführt.
Für die Abscheidung feinster Partikel unter 3 Mikron oder sogar unter 1 Mikron hat man in der Vergangenheit
mit hohem Energiebedarf arbeitende Filtereinrichtungen, wie insbesondere elektrostatische Filter, eingesetzt
Aus US-PS 29 90 912 ist eine Filtereinrichtung für diese Zwecke bekannt, bei welcher der mit feinsten
Partikeln beladene Gasstrom zunächst einer Ionisierungsstufe zugeführt wird, um eine elektrostatische
Aufladung der Partikel zu erreichen. Das Gasstrom durchströmt anschließend ein Füllkörperbett, um die
elektrostatisch aufgeladenen Partikel an den Füllkörpern zur Abscheidung zu bringen. Das Füllkörperbett
besteht hier aus sphärischen Füllkörpern, die einen Durchmesser von 3 bis 4,5 mm aufweisen und aus einem
dielektrischen Material, wie Glas oder Kunststoff, gefertigt sind. Ein solcher Trockenentstauber erfordert
aufgrund der verwendeten kleinen sphärischen Füllkörper und des dadurch bedingten Strömungswiderstandes
einen hohen Energieaufwand und verlangt ferner einen regelmäßigen Austausch der mit den abgeschiedenen
Schadstoffen behafteten Füllkörpermasse. Für die Gasabsorption ist dieser elektrostatische Filter nicht
geeignet.
Aus CH-PS 4 05 243 ist ein Reinigungsverfahrn mit
dielektrischem Naßfüllkörperbett und nachgeschaltetem Elektroabscheider bekannt. Bei diesem Vefahren
durchströmt das Rohgas zunächst eine Sprühkammer, um die gröberen Fremdstoffpartikel abzuscheiden. Zur
Feinreinigung dient ein Naßfilter, der von einem /.. B. aus Glaskugeln bestehenden Filterbett gebildet wird.
Das vorgereinigte Gas gelangt dann in den Elektroabscheider, in welchem die Nachreinigung des Gasstromes
unter Verwendung von mit Waschflüssigkeit besprühten Plattenelektroden durchgeführt wird. Auch diese
mehrstufige Abscheidevorrichtung erfordert einen hohen Energie- und Bauaufwand.
Durch US-PS 15 08 331 ist schließlich ein mehrstufiges
Abscheideverfahren bekannt, bei welchem zunächst eine Vorabscheidung mittels eines Zyklons, dann eine
elektrostatische Reinigungsstufe und schließlich eine Nassabscheidung in einem Füllkörpcrturm erfolgt. Die
elektrostatische Reinigungsstufe isl hier ein selbständi
ger Abscheider, in welchem ein erheblicher Teil der Gasverschmutzungen /ur Abscheidung gelangt. Die
nachgeschaltete Abseheidestufe verwendet ein Füllkörperbett aus elektrisch leitfähigen Füllkörpern, so daß die
in dem Gasstrom noch als Reslverunreinigung enthaltenen elektrostatisch geladenen Partikel ihre Ladung an
die Füllkörper abgeben und sich dabei an den Füllkörpern ablagern. Zur Reinigung der Füllkörper wir
das Fülikörperbctt mit Wasser besprüht. Das elektrisch leitende Fülikörperbctt ist über das Apparategehäuse
geerdet Auch dieses bekannte mehrstufige Abscheideverfahren erfordert einen hohen Energie- und Apparateaufwand.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß sich mit
ihm feinste Verunreinigungen in der Größenordnung von 3 Mikron und selbst ultrafeine Partikel von 1
Mikron und darunter mit hohem Wirkungsgrad auf wirtschaftliche Weise aus einem Gasstrom entfernen
lassen. Ferner üezweckt die Erfindung eine Einrichtung, mit der sich das Verfahren bei Vermeidung eines
übermäßig hohen Bau- und Betriebskostenaufwandes mit gutem Erfolg durchführen läßt
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß der ionisierte
Gasstrom durch das dielektrische Füilkörperbett eines Wäschers hindurchgeführt wird, in dem die Waschflüssigkeit
und über diese das dielektrische Füilkörperbett elektrisch neutral gehalten werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird demgemäß die Abscheidung der vom Gasstrom
mitgeführten festen und/oder flüssigen feinsten Fremdstoffpartikel
in einem mit geringem Energiebedarf arbeitenden Wäscher durchgeführt, dessen Einsatzbereich
durch die elektrostatische Vorbehandlung des Gasstromes in der lonisierungsstufe auf den Bereich der
Feinstabscheidung erweitert wird, für den er bisher nicht geeignet war. Mit der Erfindung gelingt es, den
Abscheideeffekt und die Leistungsfähigkeit der herkömmlichen Wäscher mit Füilkörperbett erheblich zu
steigern und dabei auch feinste und ultrafeinste Partikel mit hohem Wirkungsgrad aus dem Gasstrom herauszuholen,
was bei den herkömmichen Wäschern nicht oder nur unzulänglich möglich war. Die vom Gasstrom
mitgeführten Parikel werden in der vorgeschalteten lonisierungsstufe elektrisch aufgeladen, ohne daß hier
aber eine gezielte und beabsichtige Abscheidung über das unvermeidbare Maß hinaus stattfindet. Dies ist im
Hinblick auf den Abscheideeffekt des Verfahrens bedeutsam, da sich die elektrisch aufgeladenen Partikel
innerhalb des Wäschers gegenseitig im Sinne einer Begünsigung des Abscheideeffektes beeinflussen. Zugleich
ist es möglich, eine einfache, kurz bauende lonisierungsstufe zu verwenden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die elektrisch aufgeladenen Partike.1 miPels einer elektrisch
neutral gehaltenen Waschflüssigkeit aus dem Gasstrom herausgeholt, wobei die Strömungsgeschwindigkeit des
Gases innerhalb des Wäschers so eingestellt wird, daß die elektrisch aufgeladenen Partikel aufgrund der
Anziehungskrafl von der in feiner Verteilung befindlichen Waschflüssigkeit entgegen der Mitnahmekraft des
Gasstromes aus diesem herausgezogen werden. Die elektrostatische Ladung der Partikel verbessert den
Wascheffekt. Dabei ist es möglich, gleichzeitig größere und kleinste Partikel von Mikrongrößc oder darunter in
fesler oder flüssiger Form aus dem Gasstrom /u entfernen. Die elektrisch neutral gehaltene Waschflüssigkeit
bildet im Inneren des dielektrischen Füllkörperbeltes eine Vielzahl von sich bewegenden neutralen
Oberflächen, welche eine Anziehungskraft auf die elektrisch geladenen Partikel ausüben. Als dielektrische
Füllkörper werden zweckmäßig an sich bekannte Kunststoff-Füllkörpcr verwendet, die aus dünnen
gewendelten Kunslstoff-Filamenten bestehen. Ein Füllkörperbelt
aus solclien Füllkörpcrn zeichnet sich durch geringen Druckverlust sowie durch wirksame Aufteilung
des das Füllköroerbett durchrieselnden Waschflüssigkeitsstromes
aus, was ebenfalls für den Abscheideeffekt wichtig ist. Beim Durchgang des mit den geladenen
Partikeln versetzten Gases durch das Füllkörperbett stoßen die vom Gasstrom mitgeführten Partikel
entweder gegen die FüIIkörper-Oberflächen oder sie bewegen sich mit dem Gasstrom in Nähe dieser
Oberflächen vorbei. Andere vom Gas mitgeführte Partikel treffen auf die Waschflüssigkeitstropfen oder
sie bewegen sich in engem Abstand an diesen Tröpfchen
ίο vorbei. In allen diesen Fällen bewirkt die elektrostatische
Anziehungskraft zwischen den Partikeln und den neutralen Füllkörperelementen bzw. der neutralen
Waschflüssigkeit, daß die Partikel aufgrund der elektrostatischen Anziehungskraft aus dem Gasstrom
π herausgeholt werden. Bei Verwendung der vorgenannten
drahtförmigen Kunststoff-Füllkörperelemente wird die Anzahl der einzelnen Füllkörperflächen erhöht und
damit auch die Tropfenbildung verstärkt. Die Flächen sind jeweils nur sehr klein und aufgrund der dadurch
jo bedingter, großen Flächenanzahl besonders wirksam.
Es empfiehlt sich, das erfindung^-.'mäße Verfahren
derart durchzuführen, dab der ionisierte Gasstrom quer zum Waschflüssigkeitsstrom durch den Wäscher hindurchgeführt
wird. Das Verfahren läßt sich in riiesem
r, Fall in einem sogenannten Kreuzstromwäscher durchführen,
bei dem die Phasen etwa im rechten Winkel aufeinandertreffen. Die Vorteile dieser Verfahrensweise
sind in dem niedrigen Druckverlust sowie in der Einsparung an Waschwasser zu sehen. Außerdem ist
j« eine einfache Abstufung der Berieselungss'.ärke mit der
Länge des Füllkörperbettes erreichbar.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann mit Vorteil eine Einrichtung verwendet
werden, die aus einer vom Gasstrom durchströmten
π lonisierungsstufe zur elektrostatischen Aufladung der Fremdstoffpartikel und einer mit der lonisierungsstufe
in einem gemeinsamen Apparategehäuse z:j einer Baueinheit vereinigten Abscheidestufe besteht, die ein
von dem Gasstrom etwa horizontal durchsti-omtes,
in zwischen durchlässigen Wänden liegenden Füilkörperbett
mit dielektrischen Füllkörpern aufweist, wobei das Gtnäuse der Abscheidestufe elektrisch geerdet ist.
Erfindungsgemäß ist dabei die Abscheidestufe als Wäscher ausgebildet, der. wie bekannt, oberhalb des
j-, Füllkörperbettes eine Besprühungsvorrichtung für die
kontinuierliche Besprühung des Füllkörperbettes mit Waschflüssigkeit und unterhalb des Füllkörperbettes
einen Sumpf für die durch Gehäuseerdung elektrisch neutral gehaltene Waschflüssigkeit aufweist. Es emp-
,0 fiehlt sich, die lonisierungsstufe mit einer Sprühvorrichtung
zu versehen, wslche die Elektroden mit Waschflüssigkeit
besprüht, um diese von anhaftenden Ablagerungen zu befreien. Ferner ist es angebracht, zwischen den
Flek roden der lonisierungsstufe und der benachbarten
-,-. durchlässigen Wand am Eingang des Wäschers eine
diese Wand mit Waschflüssigkeit aus dem Sumpf beaufschlagende Sprühvorrichtung vorzusehen. Das die
lonisierungsstuff und den Wäscher umfassende Gehäuse weist zweckmäßig zwischen seinem Einlaßende und
mi seinem Auslaßende einen gleichförmigen Strömungsquerschnitt für den Gasdurchgang auf.
Die erfindungsgemäße Einrichtung kann so ausgelegt werden, daß mit unterschiedlichen Gasgeschwindigkeiten
gearbeitet werden kann. Wesentlich ist vor allem,
hi daß die Verweilzeit der Partikel in der lonisierungsstufe
hinreichend groß ist, um die elektrische Aufladung der Partikel zu bewirken. Die Einrichtung kann dabei mit
einer verhältnismäßig kurzen lonisierunRSStufe bei
geringerer Gasgeschwindigkeit oder aber mit einer längeren Ionisierungsstufe bei höherer Gasgeschwindigkeit
versehen sein. Unter gewissen Umständen, wenn z. B. heiße Gase oder mit klebrig-viskosen Partikeln
beladene Gase gereinigt Werden sollen, ist es ange- > bracht, den Gasstrom vor denn Eintritt in den Wäscher
abzukühlen bzw. abzubrausen. Dies läßt sich mit Vorteil dadurch erreichen, daß zwiscfien der Ionisierungsstufe
und dem Wäscher der Gasstrom mit einer neutralen Flüssigkeit besprüht wird, wobei diese Sprühbehandlung
die Abscheidung der Partikel begünstigt.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Einrichtung gemäß der Erfindung in Draufsicht,
F i g. 2 die Einrichtung gemäß F i g. 1 in Seitenansicht, teilweise im Längsschnitt,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Ionisierungsstufe
nach Linie 3-3 der Fig. 1,
F i g. 4 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der bei der Abscheidung der Partikel wirkenden Kräfte,
Fig.5 ein einzelnes drahtförmiges Füllkörperelement,
welches mit Vorteil bei der erfindungsgemäßen Einrichtung für das Füllkörperbett des Wäschers
verwendet wird.
F i g. 6 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Abscheidevorganges.
Die Zeichnung zeigt in den Fig. 1 bis 3 eine Einrichtung, die aus einem Wäscher 10 und einer jo
Ionisierungsstufe 12 besteht. Die beiden Teile 10 und 12 sind zu einer geschlossenen Baueinheit zusammengebaut;
sie bilden somit ein einheitliches Gerät.
Der Wäscher 10 weist ein rechteckiges Gehäuse auf, welches aus gegenüberliegenden Seitenwänden 14,
einer oberen Wandfläche 16 sowie einer Bodenwand 18 besteht. Die Wände 14, 16 und 18 können aus Metall
oder einem nichtmetallischen Werkstoff, z. B. einem glasfaserverstärkten Polyesterharz, bestehen. Das Gehäuse
des Wäschers 10 umschließt eine von einem Füllkörperbett gebildete Kontaktzone; es ist mit einem
Einlaßende 20 für den Eintritt des zu reinigenden Gases und mit einem Auslaß 22 versehen, über den das
gereinigte Gas abgeführt wird. In Nähe des Ein- und Auslasses ist jeweils ein Stützelement 24 angeordnet,
welches zur seitlichen Abstützung des in dem Gehäuse untergebrachten Füllkörperbettes dient. Das Füllkörperbett
besteht aus einzelnen Füllkörperelementen 26, die sich in dem Füllkörperbett in zufälliger, ungeregelter
Orientierung befinden. Vorzugsweise bestehen die Füllkörperelemente aus Drahtelementen ius einem
dielektrischen Kunststoffmaterial, wie z. B. Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Nylon u. dgl. Die Stützelemente
24 sind für den Gasdurchgang offen; sie bestehen aus Netzen, Gittern, Rosten od. dgl.
Die Füllkörperelemente 26 werden in das Gehäuse ungeordnet eingeschüttet; sie bilden daher in dem Raum
zwischen den Seitenwänden 14, der Bodenwand 18 und der oberen Wand 16 sowie den Stützelementen 24 eine
poröse, durchlässige Masse. Die Füllkörperelemente eo und die Gehäusewände bilden innerhalb der Kontaktzone
statische Oberflächen, was aber nicht ausschließt, daß sich diese Oberflächen innerhalb der Kontaktzone
bewegen können, wenn z. B. die Einrichtung oder die Füllkörperelemente von einem Vibrator od. dgl. in
Schwingungen versetzt werden, um eine Versetzung und Verlagerung der Füllkörperelemente innerhalb des
FüHkörperbettes zu bewirken. Der Ausdruck »statische
J5
40 Oberfläche« bedeutet also, daß es sich hier um Flächen
handelt, die innerhalb oder im wesentlichen innerhalb der Kontaktzone eingeschlossen sind. An der oberen
Wand 16 ist eine Besprühungsvorfichtung 28 vorgesehen, mit der eine Waschflüssigkeit in die Kontaktzone
eingeführt werden kann. Diese Bespfühungsvorrichtung 28 besteht aus einer größeren Anzahl an Sprühdüsen 30,
deren Düsenöffnungen oberhalb des FüHkörperbettes liegen und die jeweils gruppenweise an eine gemeinsame
Sammelleitung 32 angeschlossen sind. Die beiden parallelen Sammelleitungen 32 sind mit einer gemeinsamen
Zuführungsleitung 34 verbunden, die an eine Umwälzpumpe für die Waschflüssigkeit angeschlossen
ist. Mit Hilfe der Düsen 30 wird die Waschflüssigkeit feinverteilt auf die Oberfläche des FüHkörperbettes
gesprüht. Zwischen jeweils zwei Düsenpaaren 30 können Leitplatten 36 od. dgl. vorgesehen sein, die
verhindern, daß der Gasstrom über die Oberfläche der Füllkörnermasse hinwegströmt und somit das Füllkörperbelt
umgeht. Die Waschflüssigkeit strömt unter Einwirkung der Schwerkraft durch das Füllkörperbett
nach unten und sammelt sich in einem Sammelraum oder Sumpf 38, der unterhalb der Bodenwand 18 des
Gehäuses angeordnet ist. Derjenige Teil des Füllkörperbettes, der sich im Bereich des Gasauslasses hinter den
in den Reihen letzten Düsen unterhalb des Kopfflächenbereiches 37 befindet, wird vorzugsweise nicht mit der
Waschf'issigkeit von oben berieselt: er bildet einen
Entfeuchtungsabschnitt in dem Füllkörperbett, in dem der Flüssigkeitsnebel aus dem Gasstrom entfernt wird,
bevor dieser die Einrichtung verläßt.
Die Bodenwand 18 weist eine Anzahl an Abzugsöffnungen 40 auf, über die die Waschflüssigkeit in den
Sumpf 38 abläuft. Die Pumpe 42 ist an den Sumpf 38 angeschlossen: sie weist ein Einlaßrohr 44 auf. welches
oberhalb der Bodenfläche des Sumpfes liegt, in dem ein gewisser Flüssigkeitsspiegel aufrechterhalten wird. Die
Pumpenauslaßleitung 46 führt zu der Pumpensammelleitung 34, über die die Sprühdüsen gespeist werden. Die
Waschflüssigkeit durchströmt daher das Füllkörperbett und gelangt in den Sumpf, aus dem sie von der Pumpe
abgezogen und erneut den Sprühdüsen zugeführt wird. Die f-remdstotlpartiket. die von der Waschilussigkeit
mitgeführt bzw. durch die Waschflüssigkeit von den Füllkörpern abgespült werden, gelangen dabei in den
Sumpf 38, wobei sich ein bestimmter Anteil derselben am Boden des Sumpfes ablagert. Die abgelagerten
Stoffe können bei Bedarf über eine Ablauföffnung 48 an der Bodenfläche des Sumpfes abgezogen werden. Mit
50 ist ein Überlauf und mit 52 eine Zuführungsleitung für aufbereitete Waschflüssigkeit bezeichnet. Ob^- die
frische Waschflüssigkeit dem System zugeführt wird, wobei über den Überlauf 50 kontinuierlich verschmutzte
Waschflüssigkeit aus dem Sumpf abgezogen wird.
Zwischen dem Einlaß 20 des Wäschergehäuses und dem benachbarten Füllkörper-Stützelement 24 ist eine
Sprühleitung 54 angeordnet, über deren Länge verteilt Sprühdüsen 56 vorgesehen sind, die gegen das
Stützelement 24 gerichtet sind und das siebartige Stützelement 24 vor etwaigen Ablagerungen der zu
entfernenden Stoffe freihalten. Das Einlaßende 58 der Leitung 54 kann an irgendeine Flüssigkeitsquelle, z. B.
an die Waschflüssigkeitszuführung der Pumpe 42, angeschlossen werden, öffnungen 60 im Boden 18
dienen zum Ablauf der von den Düsen 56 ausgesprühten Waschflüssigkeit zum Sumpf hin.
Der Durchgang des mit den Fremdstoffen beladenen Gasstromes durch den Wäscher kann mittels eines
Ventilators 62 erreicht werden, welcher in einer mit dem Auslaß 22 des Wäschers verbundenen Auslaßleitung 64
angeordnet ist. Der Auslaß 65 des Ventilators 62 kann ah einen Schacht, Abzug oder Schornstein od. dgl.
angeschlossen sein. >
Mit dem Einlaß 20 des Wäschergehäuses ist über eine Leitung 66 eine lonisierungsstufe 12 verbunden. Die
lonis;irungsstufe kann auch unmittelbar mit dem Wäschsrgehäuse, also ohne Zwischenleitung, verbunden
sein. Sie hat die Aufgabe, die in dem Gasstrom mitgeführten Fremdstoffpartikel elektrostatisch aufzuladen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die lonisierungsstufe ein Gehäuse von rechteckiger
Umrißform auf, welches von Seitenwänden 68, einem Boden 70 und einer oberen Kopfwand 72 gebildet wird. |j
Zwischen dem Boden 70 und der Kopfwand 72 sind angenähert parallel zueinander und zu den Seitenwänden
68 ausgerichtet in wechselnder Folge Koronadrähte 74 und -rohre 76 vorgesehen. Die Drähte 74 werden von
Traversen oder Querschienen 78 aus leitfähigem >o Material unter Spannung gehalten. Die Querschienen 78
weisen an ihren Enden Isolierelemente 80 auf, über die sie an leitfähigen Platten 79 an der Oberseite und
Bodenseite des lonisierungsgehäuses abgestützt sind, die Rohre 76 liegen zwischen den Drähten 74 und sind
ebenfalls leitend an Platten 79 angeschlossen. Sprühleitungen 82 und 84 (F i g. 2) erstrecken sich von oben nach
unten durch das Gehäuse der lonisierungsstufe; sie weisen Sprühdüsen auf, die gegen die Drähte 74 und
Rohre 76 gerichtet sind. Mit Hilfe dieser Sprühdüsen jo
können die Elemente der lonisierungsstufe kontinuierlich oder intermittierend besprüht werden, um eine
Anlagerung von Fremdstoffpartikeln an den Ionisierungselementen zu verhindern. Die Sprühdüsen werden
von einer (nicht dargestellten) Flüssigkeitsquelle über Leitungen 86, 88 und 90 gespeist. Die Reinigung der
Ionisierungselemente läßt sich aber auch in anderer Weise bewerkstelligen. Beispielsweise können die
Rohre 76 mit gegeneinander gerichteten Öffnungen versehen und selbst an eine Reinigungsmittelquelle
angeschlossen werden, über die Wasser, ein Lösungsmittel. Dampf od. dgl. den einzelnen Rohren zugeführt
wird, so daß das aus den Konren austretende Reinigungsmittel jeweils das benachbarte Rohr besprüht.
Eine solche oder andere Sprühreinigung kann auch in Verbindung mit den Sprühleitungen 82 und 84
oder unabhängig von diesen vorgesehen werden. Der Boden des Ionisierungsgehäuses ist mit einem Sumpf 92
versehen, in dem sich die Flüssigkeit sammelt und aus dem die Flüssigkeit über eine Auslaßleitung 94
abgezogen werden kann. Die Waschflüssigkeit kann erneut den Sprühleitungen der lonisierungsstufe zugeführt
oder aber abgeleitet werden. Es versteht sich, daß in Verbindung mit der Flüssigkeits-Besprühungsreinigung
oder unabhängig von dieser auch mit anderen Reinigungsvorrichtungen zum Reinigen der lonisierungsstufe
gearbeitet werden kann. Beispielsweise lassen sich die Ionisierungselemente auch auf mechanischem
Wege reinigen, z. B. mittels Klopfer. Kratzer u.dgl.; auch ist eine Reinigung mittels eines Dampf- ω
oder Luftstrahles möglich. Eine Dampfbeheizung der Flächen der lonisierungselemente kann vorgesehen
werden, um zum Backen neigende viskose Stoffe zu lösen und zu entfernen.
Die Koronadrähte 74 sind über eine Leitung 98 und eine der Querschienen 78 an die eine Seite einer
Hochspannungs-Gleichstromquelle 96 angeschlossen, deren andere Seite mit der Erde verbunden ist. die
Rohre 76 und die übrigen Teile des lonisierungsgehäuses sind mittels einer Leitung 100, die über die
Metallplatte 79 mit dem einen Ende der Rohre verbunden ist, geerdet. Die Ausgangsleistung der
Stromquelle hängt von verschiedenen Faktoren, wie dem Drahl· und Rohrabstand ab. Im allgemeinen wird
mit einer Ausgangsspannung Von 5 bis 15OkV gearbeitet
Der Einlaß des lortisierungsgehäuses ist über eine Leitung 102 an ein Gerät oder ein System angeschlossen,
aus weichem das mit den Fremdstoffen beladene, zu reinigende Gas abgezogen wird. Anstelle der vorstehend
beschriebenen lonisierungsstufe können hierfür aber auch andere Vorrichtungen, z. B. eine Strahlungsionisierungsvorrichtung,
verwendet werden.
Um zu erreichen, daß der Wäscher, die Waschflüssigkeit und die Füllkörper elektrisch neutral bleiben und
von den aufgeladenen Partikeln nicht beeinflußt werden, ist das Gerät geerdet, was z. B. mit Hilfe der an
den Wäschersumpf 38 angeschlossenen Leitung 103 bewerkstelligt wird. Die Waschflüssigkeit zirkuliert in
Kontakt mit den Wandflächen des Wäschergehäuses und den Flächen der Füllkörper und bewirkt aufgrund
ihrer Leitfähigkeit, daß diese Flächen ständig neutralisiert werden. Wenn die Waschflüssigkeit bei ihrem
Umlauf in den Sumpf gelangt, wird die Neutralisierung der Flüssigkeit aufgrund der Erdung des Sumpfes
herbeigeführt. Die Flüssigkeitströpfchen bilden natürliche Sammelflächen, die sich durch das Füllkörperbett
hindurchbewegen und bei ihrem Kontakt mit einem geladenen Partikel diesen neutralisieren, wobei die
Ladung auf das Tropfchen übergeht. Die gesamte Wassertropfenmenge ist jedoch im Verhältnis zu der
Masse der Fremdstoffpartikel groß, so daß die an die Tröpfchen abgegebene Ladung nur eine Größe hat, die
den neutralen Charakter der Tröpfchen nicht nennenswert beeinflußt. Außerdem ist die Gesamtmasse der den
Wäscher ständig durchrieselnden neutralen Tröpfchen erheblich größer als die Gesamtmasse der jeweils in
dem Wäscher vorhandenen geladenen Partikel, so daß der neutrale Charakter der Flüssigkeit und der weiterer.
Flächenelemente des Wäschers durch den Übergang der Hartikelladungen ment beeinträchtigt wird.
Die Abscheidung der großen Fremdstoffpartikel aus dem Gasstrom wird hauptsächlich durch den Aufprall
dieser Partikel auf die Flüssigkeitstropfen und die anderen Wandflächen des Wäschers erreicht. Diese
Wirkung wird unterstützt durch die Anziehungskräfte zwischen den geladenen Partikeln und den neutralen
Flächen. Es ist anzunehmen, daß die Abscheidung der feinen Partikel, nämlich derjenigen im Mikron-Größenb;reich
und darunter, hauptsächlich durch Anziehung dieser Partikel an die neutralen Flächen zustande
kommt Eine solche Anziehung ergibt sich, wenn die Partikel in unmittelbarer Nähe der neutralen Flächen
kommen und dabei eine so geringe Geschwindigkeit haben, daß die Anziehungskraft zwischen den Partikeln
und den Flächen die Partikelgeschwindigkeit und die von dem Gasstrom auf die Partikel ausgeübte
Mitnahmekraft überwindet, so daß die Partikel aus dem Gasstrom herausgeholt werden und in Berührung mit
der jeweiligen Fläche gelangen. Es ist weiter anzunehmen, daß die Anziehungskräfte den Trägheitsaufprall
der feinsten Partikel im Mikronbereich und darunter auf die neutralen Flächen herbeiführen. Weiterhin ist davon
auszugehen, daß die sich gegenseitig abstoßenden geladenen Partikel bei ihrer Bewegung im Gasstrom
weniger die Tendenz haben, sich zu nähern, sondern
ίο
vielmehr aufgrund der abstoßenden Kräfte näher an die
neutralen Flächen herangebracht werden, so daß die zu ihrer Abscheidung führenden Anziehungskräfte wirk-
»arn werden können. Ein weiterer Effekt, der sich während der Gasreinigung in dem erfindungsgemäßen
Gerät einstellt, dürfte darin bestehen, daß sich kleine geladene Partikel und solche Teilchen, die aufgrund
ihrer Berührung mit einer neutralen Fläche ebenfalls neutral gewciden sind, gegenseitig anziehen und
zusammenschließen, wodurch ebenfalls der Abscheideeffekt verbessert wird; die gegenseitige Abstoßung
der Partikel dürfte dazu führen, daß diese mehr zu den äußeren Grenzschichten der Gasströme getrieben
werden, wodurch sie so dicht an die Wandflächen des Wäschers und der Füllkörper herangelangen, daß die
Anziehungskräfte die Partikelgeschwindigkeit und die auf die Partikel ausgeübte Mitnahmekraft des Gases
überwinden.
Die Anziehungskraft zwischen einem geladenen Partikel und einer neutralen Fläche läßt sich aus einer
Betrachtung der Schemadarstellung der Fig.4 verstehen.
Wenn ein Partikel A mit einer elektrostatischen Ladung, z. B. einer negativen Polarität, in die Nähe einer
elektrostatisch neutralen Fläche B gelangt, so induziert er eine elektrostatische Ladung entgegengesetzter
Polarität in der Fläche B. wodurch sich eine Anziehungskraft zwischen dem negativ geladenen Partikel A und
der nun positiv geladenen Fläche B einstellt. Die Größe der Anziehungskraft ist abhängig von der Größe des
geladenen Partikels A und dem Abstand Dzwischen den
Partikeln und der Fläche B.
Die Anziehungskraft zwischen den geladenen Partikeln und der die induzierte Ladung tragenden Fläche ist
vergleichbar einer Anziehungskraft, die sich zwischen einem geladenen Partikel A und einem geladenen
Partikel Cvon gleicher Ladung, jedoch entgegengesetzter Polarität einstellt, welcher sich auf der anderen Seite
der Fläche B im gleichen Abstand D befindet. Dieser Vergleich mit einer spiegelbildlich zur Fläche angeordneten
Ladung wird als sogenannte »Bildpunktkre't«
bezeichnet. So ist z. B. die Anziehungskraft dem Partikel A und der Fläche B eine Bildpunktkraft, die der
zwischen den PartiKein A und c wirkenden Kraft gieicn
ist.
In den F i g. 5 und 6 ist schematisch die Art und Weise, in der die Anziehungskräfte im Sinne einer Abscheidung
der Partikel wirken, wiedergegeben. In F i g. 5 ist ein einzelnes Füllkörperelement 26 dargestellt, welches
gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel aus einem zu einem ringförmigen Wendelkörper geformten
Drahtelement aus Kunststoffmaterial od. dgl. besteht. Füllkörper dieser Art sind aus der US-PS 28 67 425
bekannt. Bei der Darstellung gemäP Fig.5 ist
angenommen, daß das Fullkörperelement eine solche Raumlage hat, daß seine Achse in Richtung der
Vertikalachse des Wäschergehäuses verläuft.
Jedes Fullkörperelement 26 weist eine Mehrzahl an Oberflächen auf, die im Weg der das Füllkörperbett von
oben nach unten durchrieselnden Waschflüssigkeit sowie im Strömungsweg des bei dem Ausführungsbeispiel
den Wäscher von links nach rechts, also in Querrichtung durchströmenden Gases liegen. Wenn der
Gasstrom auf ein Fullkörperelement trifft, so umströmt er dieses entlang seiner gewundenen Flächen. Da der
Gasstrom zuvor die Ionisierungsstufe durchström* hat, sind die von dem Gasstrom mitgeführten Fremdstoffpartikel
geladen. Diese geladenen Partikel umströmen ebenfalls die gewundenen Flächen des Füllkörperelements,
wobei sie entweder in Kontakt mit neutralen Flüssigkeitstrophn oder mit den neutralen Oberflächen
des Füllkörperelementes kommen und hierdurch aus dem Gasstrom herausgeholt werden. Dieser Kontakt
wird durch die Anziehungskräfte zwischen den geladenen Partikeln und den neutralen Flächen begünstigt
oder herbeigeführt.
In F i g. 5 sind mehrere geladene Partikel P\ bis Pb
dargestellt, die fläch Durchgang durch die lonisierungsstufe
mit dem Gasstrom in Pfeilrichtung 104 in den Wäscher eintreten. Da der Gasstrom das Fullkörperelement
26 mit geringer Geschwindigkeit umströmt und die Waschflüssigkeitstropfen etwa quer zürn Gasstrom
sich von oben nach unten bewegen, werden die Partikel P\ bis Pb etwa wie folgt aus dem Gasstrom herausgeholt:
Der Partikel Px hat beim Vorbeiströmen einen selchen Abstand von dem Fullkörperelement, daß er im
Gasstrom verbleibt und über das Füllkörperelemeni hinweg mitgeführt wird, wo er in einem solch engen
Abstand zu einem Flüssigkeitstropfen 106 gelangt, daß die Eigengeschwindigkeit des Partikels und die Mitnahmekraft
des Gasstromes von der Anziehungskraft zwischen dem Flüssigkeitstropfen und dem Partikel
überwunden wird. Der Partikel P\ wird daher aus dem
2) Gasstrom herausgeholt und gelangt mit dem Flüssigkeitstropfen
106 über das Füllkörperbett in den Sumpf. Der Partikel Pj hat ebenfalls einen solchen Abstand von
dem Fullkörperelement, daß er in dem Gasstrom verbeibt. Er stößt beim Umströmen des Füllkörperele-
JO mentes z. B. auf einen Flüssigkeitstropfen 108, wobei die
Anziehungskraft zwischen dem Partikel P> und dem Flüssigkeitstropfen 108 den Aufstoß des Partikels auf
den Tropfen begünstigt. Der Partikel /Ί strömt mit dem
Gas in so dichtem Abstand an der Fläche 110 des
jr> Füllkörperelementes vorbei, daß die Anziehungskraft
die Eigengeschwindigkeit des Partikels oder die Mitnahmekraft des Gasstromes überwindet und der
Partikel damit in Berührung mit der Kontaktfläche 110
gelangt. Der Partikel Pi. ist so im Gasstrom orientiert,
daß er aufgrund der Trägheitsaufstoßkraft, die auch hier wieder durch die Anziehungskraft begünstigt wird, an
der Fläche 110 abgeschieden wird. Der Partikel P-, gelangt seitlich an der Flache Ü2 des Fuiikorpcreiementes
vorbei, wobei er aufgrund der Anziehungskraft
4·-, ebenfalls aus dem Gasstrom herausgeholt wird. Der
Partikel Ph wird bereits vor dem Fullkörperelement
aufgrund der Anziehungskraft von einem Waschflüssigkeitstropfen 114 aufgefangen.
Eine weitere Erläuterung der Zusammenhänge ergibt
r,o sich aus Fig. 6. Mit 116, 118 und 120 sind hier neutrale
Oberflächen bezeichnet, die z. B. durch die Drähte eines Paares an Füllkörperelementen gebildet werden. Ein
Gasstrom mit den geladenen Partikeln Pj, Pa und Pn
strömt in Pfeilrichtung 122 an den genannten Flächen
ν; vorbei. Der zwischen den Flächen 116 und 118
hindurchströmende Gasstrom führt die Partikel P? und Ps mit, die aufgrund des verengten Gasstromweges
einander genähert werden. Da die Partikel jedoch dieselbe Ladung tragen und sich damit gegenseitig
ho abstoßen, werden sie zu den Flächen 116 und 118
hingetrieben, wobei die zwischen den Partikeln und den Flächen wirkenden Anziehungskräfte die Abscheidung
der Partikel zusätzlich unterstützen. Der Partikel Pq
wird mit dem Gasstrom außen an der Fläche 120 vorbeigeführt. Ein Partikel befindet sich schon an der
Fünkörperfläche 120; die gegenseitige Abstoßung der Partikel Pt und Ρίο, sofern letzterer seine Ladung nicht
verloren hat, stößt den Partikel Pc, nach außen, wobei er
hier ι. B, in die Nähe eines Flüssigkeitstropfens 124
gelangt, der ihn aufgrund der Anziehungskräfte auffängt. Ein Partikel Pn bewegt sich in geringem
Abstand an einem Flüssigkeitstropfen 126 vorbei und wird von diesem aus dem Gasstrom herausgeholt Der
Tropfen 126 führt bereits einen Partikel P\2 mit, welcher
aber neutral ist. da er seine Ladung an den Tropfen abgegeben hat. Der Partikel Pn wird ebenfalls bei
Kontakt mit dem Tropfen 126 neutralisiert. Wie vorstehend erwähnt, ist die Tropfenmasse im Verhältnis
zu der Partikelmasse so groß, daß die an die Tropfen abgegebene Partikelladung den neutralen Charakter
der Tropfen nicht nennenswert beeinträchtigt. Es besteht daher zwischen dem Tropfen 126 und dem
Partikel P11 eine Anziehungskraft, obwohl der Tropfen
die Ladung des Partikels Pu aufweist.
Es versteht sich, daß die vorstehende Erläuterung der Wirkungsniechanik der Partikelabscheidung aus einem
Gasstrom die Vorgänge nur schematisch darstellt und daß es für den Abscheidevorgang auf die Größe der
Ladung, der* Abstand zwischen dem geladenen Partikel und der neutralen Fläche und schließlich auch auf die
Geschwindigkeit ankommt, mit der sich der geladene Partikel an der Fläche vorbeibewegt. Es versteht sich,
daß die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Partikel unter der Wirkung der Anziehungskraft aus dem Gasstrom
herausgeholt wird, um so größer ist, je größer die Anzahl der im Gasweg zwischen Einlaß und Auslaß
vorhandenen Auffangflächen ist. Der Venlilator wird so betrieben, daß der Gasstrom in der Kontaktzone eine
solch geringe Geschwindigkeit hat, daß die Wahrscheinlichkeit der Entfernung der Partikel unter der Wirkung
der Anziehungskräfte noch erhöht wird. Bei einem Kreuzstromwäscher der vorstehend beschriebenen Art,
bei dem der Gasstrom das Füllkörperbett quer durchströmt, wird vorzugsweise mit einem Waschflüs-
20
jo sigkeitsdurchsatz von angenähert 4850 bis 58 250 kg/
h · m2 Füllkörperfläche, gemessen quer zur Gasströmungsrichtung, sowie vorzugsweise mit einer Gasgeschwindigkeit
von angenähert 0,3 bis 3,0 m/sec gearbeitet.
Die außerordentlich hohe Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Gasreinigung läßt sich durch Versuche
belegen. Bei den durchgeführten Versuchen wurde ein mit Fremdstoffpartikeln beladenes Gas durch eine
Flüssigkeitskontaktzone eines Wäschers der vorstehend beschriebenen Art hindurchgeführt, der aber bis auf die
Füllkörper in der unbefeuchteten Entfeuchtungszone, mit der der Übergang des Nebels durch den
Kontaktzonenauslaß verhindert wird, keine Füllkörper enthielt. Partikel aus 50% Dioctylphthalat und 50%
Kerosin wurden erzeugt und in den Gasstrom eingeführt. Die Partikelgröße lag unter 0,1 Mikron. Die
Partikelbeladung am Wäscherauslaß wurde mittels eines Andersen-Probennehmers der Kaskaden-Bauart
gemessen. Die Gasdurchgangsmenge betrug 56,6 nvVmin und die Gasgeschwindigkeit durch die
Kontaktzone 2,1 m/sec. Als Waschflüssigkeit wurde Wasser verwendet, welches die Kontaktzone in einer
Menge von 19 995 kg/h · m2 Kontaklzone — gemessen
quer zur Strömungsrichtung des Wassers — durchfloß. Die Spannung der Ionisierungsstufe betrug 21 kV und
die Stromstärke 15 mA. Die Gesamt-Partikelbeladung bei abgeschalteter lonisierungsstufe wurde mit etwa
0,02 Partikel je m3 gemessen, während sie bei eingeschalteter lonisierungsstufe etwa 0,01 je m3 betrug.
Bei Verwendung der lonisierungsstufe wurde also der Partikel-Abscheideeffekt bei der Naßwäsche um etwa
50% erhöht. In der nachfolgenden Tabelle sind die Ergebnisse dieses Versuches für die verschiedenen
Partikelgrößen angegeben:
Tcslcrgcbnisse in verschiedenen P.irtikcl-Größcnbercichen
(iröUcnhcrcicli | Partikclhcladunj! | l'arlikclhcladung | Abscheide wirkungsgrad |
der Partikel | am I:.inIaU | am AuslaU | |
(in Mikron) | (l'artikcl/m1) | (l'artikcl/m') | (in "A) |
0 -0,1 | 0,162 | 0,081 | 50 |
0.1 - 0,3 | 0,081 | 0,038 | 52 |
0.3- 1,0 | 0,017 | 0,014 | 20 |
1,0-2,0 | 0.021 | 0,007 | 67 |
2,0 - 3,3 | 0,017 | 0,007 | M) |
Insgesamt | 0,298 | 0,147 | 51 |
Um die Partikelbeladung in g/m3 zu erhalten, müssen
die vorgenannten Werte mit dem Faktor 2,284 multipliziert werden.
Es wurden weitere Versuche unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Einrichtung gemäß dem
bevorzugten Ausführungsbeispiel durchgeführt. Diese Versuche wurden mit einem Horizontal-Wäscher mit
einer Normal-Gasdurchsatzmenge von 56,6 mVmin vorgenommen. Die Vorrichtung zur Erzeugung der
Fremdstoffpartikel wurde so ausgebildet, daß einerseits Kerosinpartikei und andererseits aus einer Mischung
von Kerosin und Dioctylphthalat bestehende Partikel in verschiedenen Größenbereichen einschließlich einer
Partikelgröße unter 0,1 Mikron hergestellt werden konnten. Proben des den Auslaß des Wäschers
verlassenden gereinigten Gases wurden mit einem Probennehmer der vorgenannten Art zusammen mit
Wi einem Geliman Filter der Type »A« mit Glasfilterpapier
(98,7% wirksam oberhalb 0,025 Mikron) genommen. Bei der Durchführung der Versuche wurden gleichbleibende
Bedingungen aufrechterhalten und es wurden hierbei Proben sowohl bei eingeschalteter als auch bei
h1". abgeschalteter lonisierungsstufe genommen. Aus den
Versuchen ergab sich, daß der Anteil der Fremdstoffpartikel-Emission am Auslaß des Wäschers durch
Einschalten der lonisierungsstufe um 70 bis 85%
gegenüber abgeschalteter lonisierungsstufe gesteigert werden kann. Die Wirksamkeit der Partikelabscheidung
ist augenscheinlich unabhängig von der Partikelgröße. Die Ergebnisse zeigen verhältnismäßig gleiche Wirksamkeit
in den Bereichen unter 0,1 Mikron, von 03—1,0
Mikron, von 1,0—2,0 Mikron und 2—33 Mikron. Wie
vorstehend erwähnt, entfernt der Wäscher normalerweise etwa 100% der Fremstoffpartikel oberhalb der
letztgenannten Größe. Bei den Versuchen wurden folgende Werte erhalten:
Test A | Test B | i P |
|
Kerosin | 50% Kerosin | I | |
Partikelstoffe | 50% Dioctylphthalat | ||
56,6 mVmin | 56,6 m3/min | ||
Gesamt-Luftstrom | 9060 kg/m2 ■ h | 9060 kg/m: · h | |
Luftbeaufschlagung | |||
(Durchgangsmenge je nr · h) | 1 Zoll Nominalgröße | 1 Zoll Nominalgröße | |
Füllkörper-Packung | »Tellerettes« | »Tellerettes« | |
60.9 cm | 60,9 cm | ||
Tiefe der Packung in Richtung | |||
des Luftstromes | 213,3 cm/sec | 213,3 cm/sec | |
Luftgeschwindigkeit durch | |||
Ionisierungsstufe und Wäscher | 19.595 kg/m?-h | 19,595 kg/nr ■ h | |
Wasserbeaufschlagung | |||
des Wäschers | 1.24 Partikel/m' | 12,0 Partikel/m' | |
Partikelbeladung der Luft am | |||
Wäscherauslaß (ohne elektro | |||
statische Aufladung) | 0.197 Parlikel/m' | 0,17 Partikel/m1 | |
Partikelbeladung der Luft am | |||
Wäscherauslaß (mit elektro | |||
statischer Partikelaufladung) | 84% | 85% | |
% Verminderung der Emission | |||
bei elektr. Partikelaufladung | |||
% Verminderung der Emission | |||
bei elektr. Partikelaufladung in | |||
den verschiedenen Parlikel- | |||
Größenbereichen: | 80% | (Partikel in diesen | |
2.0-3.3 Mikron | 92% | Größen nicht erzeugt) | |
1.0-2.0 Mikron | 74% | 71% | |
0.3-1.0 Mikron | 77% | 92% | |
0.1 -0.3 Mikron | (nicht gemessen) | 87" | |
unter 0.1 | |||
Es wurden zusätzliche Versuche hinsichtlich der Wirksamkeit der Gasreinigung an Gasen einer Aluminium-Reduktionseinrichtung
mit sogenannten »Soderbergw-Elektroden durchgeführt. Die Fremdstoffpartikel -,->
in den Abgasen dieser Einrichtung bestanden aus Aluminiumoxid. Kryolith. Kohlenstoff und Kohlenwasserstoffen
in der Form von Teer. Die Gase wurden vorgereinigt, indem sie durch Sprühtürme hindurchgeführt
wurden, um die großen Fremdstoffpartikel zu mi entfernen. Anschließend wurden die Gase durch einen
mit einer Füllkörpermasse versehenen Naßreiniger der hier beschriebenen Art hindurchgeführt. Das Gas
strömt durch ein Bett von Füllkörpern »TELLERETTES« mit einer Nenngröße von 1 Zoll, wobei die Tiefe (,<·,
des Füllkörperbeites in Richtung der Gasströmung 60,9 cm betrug. Die Gasgeschwindigkeit durch die
lonisierungsstufe uhd den Wäscher betrug 121,8 cm/sec;
die Gesamt-Gasmenge 31,15 mVtnin. Die Gas-Durchsatzmenge
belief sich auf 5144 kg/h mJ. Als Waschflüssigkeit
wurde Wasser in einer Durchsatzmenge von
19 595 kg/m2 -h verwendet. Die lonisierungsanlage
hatte einen Draht-Stababstand von 50,8 mm; die Ionisierungsspannung betrug 34 kV. die Stromstärke
6,2 mA. Proben wurden mi! Hilfe des vorstehend erwähnten Probennehmer entnommen. Durch Messung
wurde festgestellt, daß der Gasstrom Fremdstoffpartikel Unter 5,5 Mikron in einem Anteil Von 89%
enthielt. Im Größenbereich unter 5,5 Mikron betrüg die
Einlaß-Partikelbeladung etwa 0,94 Partikel je m3 und die Auslaß'Partikelbeiadüng etwa 0,14 Partikel je m3. Der
Wirkungsgrad der Partikelabscheidung im Bereich unter 5,5 Mikron war demnach etwa 85%. In der
nachstehenden Tabelle sind die Ergebnisse für die verschiedenen gemessenen Partikel^rößen angegeben:
15 16
Testergebnisse in verschiedenen Partikel-Größenbereichen
Größenbereich Partikelbeladung Partikelbeladung Abscheidewirkungsgrad
der Partikel am Einlaß am Auslaß
(in Mikron) (Partikel/m3) (Partike|/mJ) (in%)
0 -0,1 | 0,180 | 0,060 | 67 |
0,1-0,3 | 0,222 | 0,038 | 83 |
0,3 - 1,0 | 0,190 | 0,024 | 87 |
1,0-2,0 | 0,236 | 0,017 | 92 |
2,0-3,3 | 0,077 | 0,000 | 100 |
3,3-5,5 | 0,035 | 0,000 | 100 |
Insgesamt 0,940 0,139 85%
Die Ergebnisse des vorstehenden Versuches werden »TELLERETTES« mit einer Bettiefe von 122 cm in
im Vergleich mit den Ergebnissen eines Grundversuches Gasströmungsrichtung. Als Waschflüssigkeit wurde
mit abgeschalteter lonisierungsstufe besonders deutlich. >o Wasser in einer Durchsatzmenge von 19 595 kg/m3 · h
Bei dem Grundversuch betrug die Gesamt-Gasdurch- verwendet. Die Proben wurden mittels des vorstehend
flußmeng 58,8 mVmin bei einer Gasgeschwindigkeit von genannten Andersen-Probennehmers genommen. Der
2,04m/sec. Das Füitkörperbett bestand aus 1 Zoll Gesamtwirkungsgrad betrug hier nur etwa 10,2%.
Hier/u 3 lilatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Abscheiden von feinsten Fremdstoffpartikeln aus einem Gasstrom, indem der ί
Gasstrom in einer Vorbehandlungsstufe ionisiert und dann zur Abscheidung der Fremdstoffpartikel
durch ein Füllkörperbett mit dielektrischen Füllkörpern hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der ionisierte Gasstrom durch das dielektrische Füllkörperbett eines Wäschers hindurchgeführt
wird, in dem die Waschflüssigkeit und über diese das dielektrische Füllkörperbett elektrisch
neutral gehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- π zeichnet, daß der ionisierte Gasstrom quer zum
Waschflüssigkeitsstrom durch den Wäscher hindurchgeführt
wird.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, bestehend aus einer vom 2»
Gasstrom durchströmten lonisierungsstufe zur elektrostatischen Aufladung der Fremdstoffparlikel und
einer mit der lonisierungsstufe zu einer Baueinheit vereinigten Abscheidestufe, die ein von dem
Gasstrom etwa horizontal durchströmtes, zwischen r>
durchlässigen Wänden liegendes Füllkörperbett mit dielektrischen Füllkörpern aufweist, wobei das
Gehäuse der Abscheidestufe elektrisch geerdet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidestufe als
Wäscher (10) ausgebildet ist, der, wie bekannt, oberhalb des Füllkörperbettes eine Besprühungsvorrichtung
(^B) (30) für die kontinuierliche Besprühung
des Füllkörperber.es mit 'Vaschflüssigkeit und unterhalb des Füllkörperhettes einen Sumpf (38) für
die durch Gehäuscerdung eiektr' oh neutral gehalte- r>
ne Waschflüssigkeit aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lonisierungsstufe (12) eine die
Elektroden (74,76) mit Waschflüssigkeit beaufschlagende Sprühvorrichtung (82,84) aufweist. -κι
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Elektroden (74,
76) der lonisierungsstufe (12) und dem Eingang des Wäschers (10) eine die durchlässige Stützvorrichtung
(24) mit Waschflüssigkeit aus dem Sumpf (92) η beaufscnlagende Sprühvorrichtung (54, 56) vorgesehen
ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß der horizontale Gasströmungsweg
zwischen dem Einlaß und dem ·,(. Auslaß des den Wäscher (10) aufnehmenden Gehäuses einen etwa gleichförmigen Querschnitt
aufweist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis f>.
dadurch gekennzeichnet, daß der am Gehäuse r, unterhalb des Füllkörperbettes angeordnete Sumpf
(38) geerdet ist.
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