DE2230317A1 - Verfahren zum giessen von metallgegenstaenden - Google Patents
Verfahren zum giessen von metallgegenstaendenInfo
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- Mechanical Engineering (AREA)
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- Solid-Phase Diffusion Into Metallic Material Surfaces (AREA)
Description
mn*, ing. Ii. HOIiZEK
A UOSBUMG
TBLItPUM, ■!·«<
M. 523
Augsburg, den 21. Juni 1972
The Secretary of State for Defence in Her Britannic Majesty's Government of the United Kingdom of Great Britain
and Northern Ireland, Whitehall, London, S.W.I., England
Verfahren zum Gießen von Metallgegenständen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen von Metallgegenständen.
Metallgegenstände werden nicht selten unter Verhältnissen verwendet, wo verschiedene Teile dieser Gegenstände
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sich in weiten Grenzen ändernden Betriebsbedingungen unterworfen sind. Typische Beispiele sind Schaufelblätter in
Strömungsmaschinen wie beispielsweise in Gasturbinentriebwerken. Dazu gehören Lauf- und LeitSchaufelblatter für Verdichter
und Turbinen und Einlaß- oder Düsenleitschaufeln.
Im allgemeinen bestehen die Schaufelblätter aus zwei Hauptteilen, nämlich dem Schaufelblatt und dem Schaufelfuß. Das
Schaufelblatt, welches normalerweise ein Tragflächenprofil
aufweist, ist dem Aufprallen von Gasen ausgesetzt und mit dem Schaufelfuß an der Haltekonstruktion befestigt. Rotorschaufeln
sind zusätzlich noch Fliehkräften ausgesetzt, während alle Turbinenschaufeln bei hohen Temperaturen arbeiten. Eine
Gasturbinenschaufel muß deshalb eine umfassende Kombination von Eigenschaften aufweisen, und diese Eigenschaften sind bei
Schaufelblatt und Schaufelfuß verschieden.
Das Schaufelblatt einer Gasturbinenrotorschaufel muß
eine große Zugfestigkeit bei hohen Temperaturen, ein Minimum
an Kriechverformung unter dem Einfluß der Fliehkräfte bei
diesen hohen Temperaturen und eine gute Beständigkeit gegen Oxydation durch heiße Gase und gegen thermische Ermüdungserscheinungen
aufweisen. Der Schaufelfuß soll eine große Dehnbarkeit bei etwas niedrigeren Temperaturen, eine große
Zugfestigkeit und eine gute Dauerschwingfestigkeit besitzen.
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Der Querschnittsübergang zwischen Schaufelblatt und Schaufelfuß,
durch welchen Biege- und Schwingungsbeanspruchungen übertragen vier den müssen., bewirkt Spannungsanhäufungen, was auch
eine geringe Kerbempfindlichkeit wünschenswert macht. Während
es möglich ist, ein Schaufelblatt mit einem oxydationsbeständigen Überzug zu überziehen, ist dies bei einem Schaufelfuß
gewöhnlich nicht durchführbar, vjeshalb vorzugsweise der
Schaufelfuß selbst bei den auftretenden Betriebstemperaturen oxydationsbeständig sein sollte.
Es i.i-1 bereits vorgeschlagen worden, derartige Schaufeln
durch Schmieden eines zusammengesetzten Rohlings herzustellen, welcher aus verschiedenen matallischen Materialien, beispielsweise
aus Niob- und Titanbasislegierungen zusammengeschweißt ist, wonach dann entsprechend Schaufelblatt und Schaufelfuß
gebildet werden.
Präzisionsgießverfahren vermindern infolge besserer Beherrschung der Bemessungsgenauigkeit die Anzahl der erforderlichen
nachfolgenden Bearbeitungsgänge. Nickelbasislegierungen sind im allgemeinen leicht zu vergießen und besitzen
viele wünschenswerte Eigenschaften, weshalb sie sich für Gasturbinenschaufeln sehr gut eignen. Es wurden im Laufe
der Zeit Legierungen entwickelt, die bei den allgemein üblich
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gewordenen höheren Betriebstemperaturen hohe Kriechfestigkeit aufweisen. Viele dieser Legierungen eignen sich nicht zum
Schmieden. Die Dehnbarkeit ist etwas geringer geworden, da die Korngrenzen senkrecht zur Hauptbeanspruchungsachse verlaufen,
was interkristalline Brüche verursacht. Das kann beim Gießen weitgehend durch derart in einer Richtung fortschreitendes
Erstarren verhindert worden, daß im wesentlichen parallel zur Hauptbeanspruchungsachse liegende Säulenkristalle entstehen,
so daß folglich keine senkrecht zu dieser Achse stehenden Korngrenzen mehr auftreten. Es hat sich gezeigt, daß erhöhte
Festigkeit, Dehnbarkeit und thermische Ermüdungsfestigkeit bei Turbinerischaufe In erzielt werden können, welche eine entsprechend
der Spannungsrichtung in einer Richtung verlaufende Kristallstruktur aufweisen. Im Vergleich mit nach herkömmlichen
Gießverfahren hergestellten Gegenständen der genannten Art wurde festgestellt, daß hochfeste Legierungen eine ausgezeichnete
Dehnbarkeit und weitgehend verbesserte Eigenschaften, beispielsweise Dauerfestigkeit, bei hohen Temperaturen besitzen.
Schlagbiegeversuche mit ungekerbten Proben haben eine wesentliche Veränderung der Schlagfestigkeit bei gerichtetem
Kristallwachstum ergeben, nämlich daß die Schlagfestigkeit bei einer Beanspruchung rechtwinklig zur Kristallrichtung bis
zu zweimal so groß als bei einer Beanspruchung in Kristallrichtung ist. Trotzdem muß die Auswahl einer einzigen Legie-
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rung, welche den sich manchmal widersprechenden Forderungen für die beiden Hauptteile einer Gasturbinenschaufel gerecht
v/erden soll, ein Kompromiß bleiben. Es ist auch schon vorgeschlagen
worden, Gießteile mit örtlich verschiedener Kristallstruktur (säulenförmig und gleichachsig) herzustellen, so daß
den jeweils vorherrschenden Bedingungen entsprochen wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Gießen von Metallgegenständen durch folgende Verfahrensschritte
gekennzeichnet:
a) Eingießen einer ersten geschmolzenen Legierung in eine Gießform, '
b) fortschreitendes Abkühlen der Gießform zur Erzeugung
eines gesteuerten Kristallwachstums in Form von vertikalen Säulenkristallen in der geschmolzenen Legierung,
eines gesteuerten Kristallwachstums in Form von vertikalen Säulenkristallen in der geschmolzenen Legierung,
c) Eingießen einer mit: der ersten Legierung verträglichen zweiten geschmolzenen Legierung in die Gießform, während
die Oberfläche der ersten Legierung in flüssigem Zustand gehalten wird,
d) Abkühlen der Gießform.
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Vorzugsweise sind die erste und die zweite Legierung Nickelbasislegierungen.
Die Gießform kann aus keramischem Material hergestellt sein, welches teilweise mit einer gut wärmeleitfähigen Kühlfläche
und mit Heizelementen in Berührung steht, welche derart um die Gießform herum angeordnet sind, daß die Stelle, an
welcher der Gießform VJarme zugeführt wird, entweder durch
Relativbewegung zwischen den Heizelementen und der Gießform oder durch abwechselndes Einschalten der einzelnen Heizelemente
verändert wird.
Die Gießform kann einen Überlauf aufweisen, durch welchen
die überschüssige geschmolzene Legierung abfließen kann, so daß die vertikale Lage der Überlauföffnung in der Gießform die
Höhe der ersten geschmolzenen Legierung in der Gießform und folglich auch die Lage des Übergangs zwischen den beiden Legierungen
bestimmt.
Die Erfindung beinhaltet auch Gußteile, welche aus mehreren aneinanderstoßenden Teilen aus verschiedenen Legierungen
bestehen und eine gemeinsame säulenförmige Kristallstruktur haben.
Ein derartiges Gußteil ist ο ine Turbinenschaufei, bo L
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welcher die aneinanderstoßenden Teile Schaufelblatt und Schaufelfuß sind.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die anliegenden
schematischen Zeichnungen beispielsweise beschrieben. In den Zeichnungen stellen dar:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch eine
Gießvorrichtung,
Fig. 2 einen Axialschnitt durch einen
Teil einer Gießform, welche geschmolzenes Metall enthält, und
Fig. 3 eine Turbinenschaufel.
Fig. 1 zeigt eine Kammer 1, welche einen Schmelztiegel 2
und einen Gießofen j) enthält, welch letzterer wiederum eine
Gießform Ί aufweist. Der Schmelztiegel ist von einer Hochfrequenz
induktionsheizwicklung 5 umgeben und'kann durch
übliche, nicht gezeichnete Einrichtungen angehoben und in eine Gießstellung gekippt werden, wie in strichpunktierten
Linien angedeutet ist. Der in bekannter elektrischer Widerstandsbauart ausgeführte Gießofen 3 weist Heizelemente 6 auf,
die in einem feuerfestem Isoliermaterial um eine mittige
— 7 —
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axial verlaufende Öffnung herum angeordnet sind. Die mittige
Öffnung verläuft gemäß Fig. 1 senkrecht und die Heizelemente bilden eine Wicklung um diese Öffnung herum, deren Windungen
nach unten hin enger nebeneinander liegen als oben, so,daß im unteren Teil des Schmelzofens eine größere Wärme erzeugt
wird. Die Gießform 4 ist in der Mitte der genannten Öffnung angeordnet und aus keramischem oder anderem feuerfesten
Material hergestellt und in bekannter Art und Weise um ein Wachsmodell herum aufgebaut, welches danach beim Erwärmen
der Gießform ausgebrannt wird und einen Hohlraum hinterläßt, welcher die Form des zu gießenden Gegenstandes hat. Die Gießform,
Vielehe, falls gewünscht, einen Kern enthalten kann, ist unten offen und mit ihrem unteren Ende auf eine Kühlplatte 7
montiert, welche auch den Boden der Gießform verschließt. Die Kühlplatte J besteht aus einem Metallblock, vorzugsweise aus
Kupfer oder aus einer Kupferlegierung, welcher eine gute Wärmeleitfähigkeit und einen inneren Hohlra.um aufweist, in
welchen mittels Röhren 8 und 9 Wasser zur Kühlung hineingeleitet werden kann. Der Schmelzofen 3 wird von einer Plattform
10 getragen, welche über eine Führungshülse 11 auf einer Gewindespindel 12 geführt ist. Die Gewindespindel 12 kann
durch einen nicht gezeichneten Elektromotor über ein Getriebe 13i 14 angetrieben xierden, so daß der Gießofen J>
relativ zur Gießform 4 angehoben oder abgesenkt wird. In der
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Wandung der Gießform ist gemäß Pig. 2 ein Überlauf j50 gebildet,
durch welchen überschüssige erste geschmolzene Legierung abfließen kann. Der Überlauf ist mit einem U-förmigen
Siphon Jl versehen, um Überschüssige erste Legierung aufzustauen.
Beim Gießvorgang wird die Kammer 1 zuerst durch eine
nicht gezeichnete Vakuumpumpe evakuiert. Dann wird die Gießform 4 durch den Gießofen 3, der in seine unterste Stellung
gefahren 1st, auf eine die Schmelztemperatur des zu vergießenden Metalles übersteigende, gewöhnlich um 150 0C bis 200 0C
über der Schmelztemperatur der Legierung liegende Temperatur vorerwärmt und es wird Kühlwasser in den inneren Hohlraum der
Kühlplatte 7 hineingeleitet, um die Oberfläche der Kühlplatte gut unterhalb der Erstarrungstemperatur des zu vergießenden
Metalles zu halten. Eine gewisse Menge Metall, beispielsweise einer Nickelbasislegierung, wird im Schmelztiegel 2 durch die
Heizwicklung 5 geschmolzen. Dann wird der Schmelztiegel angehoben und gekippt, um das geschmolzene Metall durch einen
Trichter 15 in die Gießform 4 hineinzugießen; danach wird der Schmelztiegel wieder in seine normale Stellung zurückgekippt
und mit weiterem Metall beschickt, beispielsweise mit einer weiteren Nickelbasislegierung mit anderer Zusammensetzung als
d:le erste Legierung, welche dann wiederum geschmolzen wird.
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Überschüssige erste Legierung fließt durch den Überlauf J5O
ab, bis die Oberfläche der flüssigen Legierung die Höhe der Einlaßöffnung· des Über lauf kanales 30 erreicht hat. Etwas
von der überschüssigen ersten Legierung wird im Siphon 31 aufgestaut und erstarrt darin, wodurch verhindert wird,
daß die zweite geschmolzene Legierung durch den Überlauf abfließen kann.
Die Kühlplatte J entzieht dem mit ihr in Berührung
stehenden Metall Wärme, so daß in diesem Bereich die Erstarrung beginnt. Der Gießofen 3 wird langsam durch Drehen
der Gewindespindel 12 angehoben, um das geschmolzene Metall fortschreitend abzukühlen, wobei die Erstarrung mit einer
sich in der Gießform aufwärts bewegenden Erstarrungsfront
fortschreitet. Der Gießofen wird in einer solchen Stellung angehalten, daß die Oberfläche des Metalles in der Gießform
in flüssigem Zustand gehalten wird, auf welche dann das zweite Metall aus dem Schmelztiegel ausgegossen wird, bis
die Gießform vollständig gefüllt ist, danach wird der Gießofen vieiter angehoben und das fortschreitende Abkühlen der
Gießform und ihres Inhaltes fortgesetzt. Der durch das Abkühlen in einer Richtung erzeugte Temperaturgradient bewirkt,
daß die Erstarrung allmählich vom Boden der Gießform her nach oben fortschreitet. Zur vollständigen Abkühlung
wird der Schmelzofen schließlich ausgeschaltet.
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Das Gußteil weist dann eine säulenförmige Kristallstruktur auf, bei welcher die einzelnen Kristalle alle in ■
einer Richtung ausgerichtet sind und im wesentlichen parallel zueinander in Richtung der Gießformachse liegen, wobei die
einzelnen Säulenkristalle gewöhnlich mehr als einen Dendritenast besitzen.
Pig, 2 zeigt den Charakter des Kristallviaehstums. Außerdem
ist ein Überlauf J50 in der Wandung der Gießform 4 dargestellt.
Auf dem Boden der Gießform 4 formieren sich in dem flüssigen Metall infolge der durch die Kühlplatte bedingten
Erstarrung Dendritenäste. Der Temperaturgradient bewirkt, daß die Dendritenäste in paralleler Formation nach oben zur Oberfläche
17 des allmählich abkühlenden flüssigen Metalles hinwachsen.
Das Wachstum schreitet so lange fort, bis das Abkühlen vor dem Eingießen des zweiten Metalles aufgehalten
wird; die Zwischenräume 18 zwischen den einzelnen Dendrit.enästen
enthalten dann noch kleine Mengen flüssigen Metalles. Wenn das zweite Metall eingegossen wird, vermischen sich die
beiden flüssigen Metalle unter der Voraussetzung der Verträglichkeit, wobei möglicherweise die Spitzen der Dendritenäste
wieder etwas abgeschmolzen werden. Polglich findet in der Übergangssone zwischen den beiden Metallen im wesentlichen
eine vollständige Verschmelzung statt. Bei Wiederbeginn der
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fortschreitenden Abkühlung setzt sich das Dendritenwachstum
fort und die wachsenden Dendriten erreichen schnell das zweite Metall. Wenn das zweite Metall eingegossen wird, wird
die Zusammensetzung des interdendritischen Materials anfänglich teilweise durch die Menge der vorhandenen Flüssigkeit
bestimmt. Dadurch und durch die Abkühlgeschwindigkeit in diesem besonderen Bereich wird die Ausdehnung der Übergangszone
bestimmt und ist steuerbar.
Am Anfang werden sich fast sicher einige zufallsorientierte Kristalle bilden, bevor das Wachstum in einer Vorzugsrichtung
beginnt. Dagegen kann jedoch Vorsorge getroffen werden, indem das untere Ende der Gießform genügend tief gemacht wird
und somit- eine "Wachstumszone" enthält, welche, falls gewünscht,
nachher vom fertigen Gußteil entfernt werden kann.
Das Erwärmen der Gießform über die Gießtemperatur des Metalles erfolgt deshalb, damit Zufallskristallisation oder
Keimbildung im Interesse einer gesteuerten Erstarrung verhindert werden, welche sonst die gewünschte Kristallstruktur
des Gußteiles zerstören würde.
Das Gußteil kann selbstverständlich einer nachfolgenden Wärmebehandlung unterzogen werden, um seine physikalischen
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Eigenschaften in bekannter Art und Weise zu verbessern, oder es kann mit Schutzüberzügen versehen werden.
Eine gemäß dem beschriebenen Verfahren hergestellte Gasturbinenrotorschaufel
ist in Fig. 3 dargestellt. Die Schaufel weist einen zwiebeiförmigen Schaufelfuß 19, mit welchem sie
auf einer Rotorscheibe befestigt werden kann, ein Schaufelblatt 20 mit Tragflächenprofil und eine Verstärkung 21 an der
Spitze des Schaufelblattes auf. Der Schaufelfuß 19 besteht
aus einer Legierung mit hoher Dehnbarkeit bei der Betriebstemperatur des Schaufelfußes, während das Schaufelblatt 20,aus
einer zweiten Legierung besteht, welche hohe Kriechfestigkeit
bei den Betriebstemperaturen aufweist, wobei eine kleine Verminderung der Dehnbarkeit annehmbar ist. Die Übergangszone
zwischen den beiden Legierungen befindet sich an der Verbindungsstelle zwischen Schaufelfuß und Schaufelblatt, wie durch
Schraffur angedeutet ist.
Der Schaufelfuß wird normalerweise zuerst gegossen, dann folgt das Schaufelblatt in der vorher beschriebenen Art. Der
untere Teil der Wachstumszone der gegossenen Schaufel wird dann entfernt, um Zufallskristalle zu beseitigen. Die
Kristalle erstrecken sich folglich durch den Schaufelfuß, durch das Schaufelblatt und bis in die Verstärkung hinein
und ergeben eine parallele säulenförmige Kristallstruktur.
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Ungewolltes Wachstum bei Querschnittsübergängen kann verhindert werden, indem an diesen Stellen weiche Übergänge
vorgesehen werden.
Mit ähnlichen Verfahren kann die Herstellung von einstückigen Turbinenrotoren ins Auge gefaßt werden, bei denen
die Schaufeln aus anderen Legierungen als die Rotorscheibe
bestehen.
Die Reihenfolge der Arbeitsgänge bei dem oben beschriebenen Verfahren ist nicht ausschließlich und kann variiert
werden. Zum Beispiel kann das Gießen in einer inerten Atmosphäre, beispielsweise unter Argon oder Helium, ebenso
wie unter Vakuum stattfinden, es kann sogar Jn Luft ausgeführt werden, wenn dem keine nachteiligen Gründe entgegenstehen.
Die verschiedenen Metalle oder Legierungen können in getrennten Schmelztiegeln erschmolzen werden und, anstatt den
Gießofen relativ zur Gießform zu bewegen, kann eine Einrichtung vorgesehen sein, welche die einzelnen Heizelemente des
Gießofens abwechselnd einschaltet, so daß dadurch die Lage der Haupterwärmungszone verändert wird.
Der Übergang von einem Metall zu einem anderen kann auch wiederholt werden, Indem ein drittes Metall oder eine dritte
Legierung verwendet oder ein bereits in der vorhergehenden Reihenfolge schon verwendetes Metall wiederholt wird. Wiederum
~ in -
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kann gesteuertes Abkühlen mit einem Endabschnitt vorgesehen
sein, in welchem sich an einem Ende des Gußteiles, falls dies erwünscht oder unwichtig ist, zufallsorientierte
Kristalle bilden können.
Die verwendeten Metalle oder Legierungen brauchen nicht alle dieselbe Metallbasis zu besitzen, beispielsweise kann
eine Legierung eine Nickelbasislegierung, eine andere Legierung eine Kobaltbasislegierung oder Eisenbasislegierung sein,
jedoch müssen die verwendeten Metalle oder Legierungen, die wegen einer bestimmten Eigenschaft oder wegen bestimmter
Eigenschaften für einen besonderen Teil des Gußteiles ausgewählt werden, in allen Fällen miteinander verträglich sein.
Es dürfen beispielsweise keine schädlichen Zusammensetzungen entstehen, welche eine weiche Zone ergeben. Die Durchführung
des Verfalirens kann Schwierigkeiten bereiten, wenn die einzelnen Legierungen stark verschiedene Schmelzpunkte haben. Die
meisten Nickelbasislegierungen schmelzen im Bereich von 1300 0C bis 1400 °C und sind in dieser Hinsicht im allgemeinen
geeignet.
Gußstücke gemäß der Erfindung sind aus Nickelbasislegierungen hergestellt worden, welche folgende prozentuale
Zusammensetzungen haben:
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Legie | C | Cr | W | 0 | Mo | 5 | Al | Ti | Ta | 0 | B | 01 | Zr | Co | 0 |
rung | .0,05 | 12,0 | - | 4, | 0 | 5,9 | 0,6 | 2, | 0 | 0, | 0,1 | - | 0 | ||
I | 0,13 | 5,7 | 11, | 0 | 2, | 6,3 | - | 3, | - | 0,6 | - | ||||
II | 0,11 | 19,5 | - | - | 5 | ■ - | 0,4 | - | 5 | - | 015 | - | - | ||
III | 0,15 | 9,0 | 10, | 2, | 5,5 | 1,5 | 1, | 0, | 03 | 0,05 | 10, | ||||
IV | 0,15 | 19,5 | - | - | 1,5 | 2,5 | - | ο, | 0,15 | 18, | |||||
V | |||||||||||||||
Bei Legierung V sind die Prozentwerte für Kohlenstoff, Bor und Zirkon Höchstwerte.
Die Legierungen I und V besitzen eine größere Dehnbarkeit und sind deshalb für Schaufelfüße geeigneter, die Legierung
II und IV weisen eine größere Festigkeit bei hohen Temperaturen auf, weshalb sie sich für Schaufelblätter eignen.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wurden Proben gegossen,
die jeweils einen Übergang zwischen Legierung I und II sowie IV, zwischen Legierung IV und V und zwischen Legierung II
und III aufwiesen.
Die Nickelbasislegierung III wurde mit Legierung II anstelle von Legierung I vorwiegend für metallographische
Untersuchungen verwendet, da größere Unterschiede in der Mikrostruktur vorhanden waren.
- 16 209882/0718
Die Untersuchung der Mikrostruktur hat bei allen oben genannten Legierungspaarungen, bei denen das Erstarren in
einer Richtung in der Übergangszone aufrecht erhalten wurde, eine vollständige Verschmelzung gezeigt. Durch Ändern der
Gießbedingungen war es möglich, die räumliche Ausdehnung der Übergangszonen zu verändern, so daß enge oder weite Übergangszonen
erzielt wurden. Eine Untersuchung mit der Mikro-Elektronensonde hat ergeben, daß der Übergang von einer Legierung
zur anderen Legierung innerhalb einer Übergangszone zwischen den Legierungen I und III mit einer Tiefe von
etwa 1,25 mm vollständig abgeschlossen war.
Ein Zeitstandversuch mit vier Probestücken mit jeweils
einem Übergang zwischen den Legierungen I und II ergab die folgenden Ergebnisse:
Tafel I
Probe | Temperatur ( C) | A | B | C | D |
Zugbeanspruchung (kp'Om ) | 9Ö0 | 980 | 750 | 750 | |
Bruchzeit (h) | 1260 | 1260 | 6300 | 63OO | |
Bruchdehnung (%) | 530 | 564 | 721 | 323 | |
15,3 | 14,8 | 9,2 | 3,4 |
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Die Proben B und D wurden hergestellt, indem die vorhandene Menge an flüssiger Legierung vermindert wurde, ale
die zweite Legierung in die Gießform eingegossen wurde, wodurch eine e^oje Verschmelzungszone zwischen den beiden Legierungen
erzeugt wurde. Die Proben Λ und G wurden ohne diese Entfernung flüssiger Legierung hergestellt. Unter vergleichbaren
Bedingungen ist zu erwarten, daß die weichere Legierung I annähernd dieselbe Lebensdauer besitzt, wie in Tafel I
angegeben ist. Ein Zugversuch bei 750 C mit einer anderen
Probe aus dem selben Guß wie Probe A ergab das folgende Ergebnis:
Grö ßt e Zugfe st igke it: | 113 | kp | 'im2 |
0,l-%-Dehngrenze : | 92 | kp | 'mm*" |
Brucndehnung : | 7,2 |
Querschnittsabnahme : 8,0$
- Io
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Claims (11)
1. Verfahren zum Gießen von Metallgegenständen, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
a) Eingießen einer ersten geschmolzenen Legierung in eine Gießform,
b) fortschreitendes Abkühlen der Gießform zur Erzeugung
eines gesteuerten Kristallwachstums in Form von vertikalen Säulenkristallen in der geschmolzenen Legierung,
eines gesteuerten Kristallwachstums in Form von vertikalen Säulenkristallen in der geschmolzenen Legierung,
c) Eingießen einer mit der ersten Legierung verträglichen zweiten geschmolzenen Legierung in die Gießform, während
die Oberfläche der ersten Legierung in flüssigem Zustand gehalten wird,
d) Abkühlen der Gießform.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gießform während des Eingießens der zweiten geschmolzenen Legierung fortschreitend abgekühlt wird, so daß in der zweiten geschmolzenen Legierung ein gesteuertes
Kristallwachstum in Form von Säulenkristallen erzeugt wird.
daß die Gießform während des Eingießens der zweiten geschmolzenen Legierung fortschreitend abgekühlt wird, so daß in der zweiten geschmolzenen Legierung ein gesteuertes
Kristallwachstum in Form von Säulenkristallen erzeugt wird.
, - 19 209882/071 Β
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine mit der zweiten geschmolzenen Legierung verträgliche dritte geschmolzene Legierung in die Gießform eingegossen
wird, während die Oberfläche der zweiten Legierung in flüssigem Zustand gehalten wird, und daß danach die Gießform
abgekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die dritte geschmolzene Legierung identisch s ind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießen unter Vakuum oder in einer
mit Bezug auf die zu vergießenden Legierungen chemisch inerten Atmosphäre stattfindet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5* dadurch
gekennzeichnet, daß das Abkühlen der Gießform durch Verändern der räumlichen Lage derjenigen Zone gesteuert wird,
in welcher der Wärmeübergang zu den Seiten der Gießform hin am größten ist, während die Basis der Gießform auf niedriger
Temperatur gehalten wird.
7'. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der ersten geschmolzenen Le-
- 20 209882/0716
gierung oder der ersten und der zweiten geschmolzenen Legierung
dadurch bestimmt wird, daß überschüssige geschmolzene Legierung dureh einen Überlauf in der Gießform abfließt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß äie erste und die zweite Legierung folgende
prozentuale Zusammensetzungen aufweisen:
Erste Legierung Zweite Legierung
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Legierung folgende prozentuale Zusammensetzungen aufweisen:
21 -
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ISrste Legierung Zv/e 11e Leg 1 erung
10. Nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellter Metallgegenstand.
11. Nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellte Gasturbinentriebwerksschaufel.
- 22 -
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