DE2226945C3 - Fungizid - Google Patents

Description

Es ist bekannt, 2-(Methoxy-carbamoyl)-benzimidazol oder N-substituierte Phthalimide als Fungizide zu verwenden. Ihre fungizide Wirkung ist jedoch schlecht.

Es wurde gefunden, daß ein Fungizid, das eine Mischung aus

a) 2-(Methoxy-carbamoyl)-benzimida7ol der Formel

- NU —COOCH,

und

b) N-O.I^-TetrachloräihylthioJ-tetrahydrophthalimid (Captafol) enthält, eine bessere fungizide Wirkung hat.

Mischungen von a) mit N-Trichlormethylthio-phthalimid und N-Trichlormethylthiotetrahydrophthalimid sind bereits bekannt (DE-OS 16 20 175).

Das erfindungsgemäße Fungizid ist insbesondere zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten, z. B. Venturia inaequalis (Schorf) an Äpfeln, Podosphacra leucotricha (echter Mehltau) an Äpfeln, Plasmopara viticola (falscher Mehltau) an Reben, Uncinula nccator (echter Mehltau) an Reben, Botrytis cinerea (Grauschimmel) an Erdbeeren, Salat, Zierpflanzen, Reben sowie Cercospora an Rüben, geeignet. Es kann auch zum Beizen von Sämereien zur Bekämpfung samenbürtiger Pilze und von Bodenpilzen sowie zum Schutz von Holz, Anstrichfarben und -filmen, Lacken, Leder und anderen Materialien gegen Pilzbefall verwendet werden.

Das Mischungsverhältnis der Wirkstoffe kann in einem großen Bereich schwanken. Bevorzugt wird das Gewichtsverhältnis der Wirkstoffe entsprechend a : b wie 1 : 1 bis 1 :4, insbesondere 1 : 3 bis 1 :4.

Die fungizide Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Fungizids ist wesentlich größer als die addierten Wirksamkeiten der Einzelkomponenten.

Bei Anwendung der erfindungsgemäQen Mischungen als Saatbeizmittci sind 150 bis 1000 g/100 kg Saatgut erforderlich; bei der Behandlung von Pflanzen liegen die Aufwandmengen zwischen 0,5 und 5 kg/ha Fläche. Zur Bekämpfung schädlicher Bodenpilze werden Aufwandmengen von 2 bis 10 kg/ha Fläche vorgeschlagen. Aäs technische Mikrozide werden die erfindungsgemäßen Mischungen 0,05- bis 3%ig eingesetzt, bezogen auf das > Gewicht des zu konservierenden Materials; beim Oberflächenschutz von Materialien, wie z.B. Holz, können die Mischungen auch in Verbindung mit geeigneten Lösungsmitteln 0.25- bis 5%ig, bezogen auf das Gewicht des Lösungsmittels, eingesetzt werden.

ι« Die erfindungsgemäßen Mittel können als Lösungen, Emulsionen, Suspensionen oder Stäubemittel angewendet werden. Die Anwendüngsformen richten sich ganz nach den Verwendungszwecken; sie sollen in jedem Fall eine feine Verteilung der wirksamen Substanz gewähr-

i· leisten.

Zur Herstellung von direkt versprühbaren Lösungen können Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkten höher als 150⁰C, z.B. Tetrahydronaphthalin oder alkylierte Naphthaline, oder organische Flüssigkeiten mit Siedeln punkten höher als 150⁰C und einer oder mehreren funktionellen Gruppen, z. B. der Ketogruppe, der Äthergruppe, der Estergruppe oder der Amidgruppe, wobei diese Gruppe als Substituent an einer Kohlenwasserstoffkette stehen oder Bestandteil eines hetero-

:~i cyclischen Ringes sein kann, als Spritzflüssigkeiten verwendet werden.

Wäßrige Anwendungsformen können aus Emulsionskonzentraten, Pasten oder netzbaren Pulvern (Spritzpulvern) durch Zusatz von Wasser bereitet werden. Zur

in Herstellung von Emulsionen können die Substanzen als solche oder in einem Lösungsmittel gelöst, mittels Netzoder Dispergiermitteln, z. B. Polyäthylenoxidadditionsprodukten in Wasser oder organischen Lösungsmitteln homogenisiert werden. Es können aber auch aus

ti wirksamer Substanz, Emulgier- oder Dispergiermittel und eventuell Lösungsmittel bestehende Konzentrate hergestellt werden, die zur Verdünnung mit Wasser geeignet sind.

Stäubemittel können durch Mischen oder gemeinsa-

4« nies Vermählen der wirksamen Substanzen mit einem festen Trügerstoff, z. B. Kieselgur, Talkum, Ton oder Düngemittel hergestellt werden.

Beispiel
Botrytis-Test

Jeweils 20 ml einer Nährlösung, die sich aus Traubensaft und Wasser im Gewichtsverhältnis 1 : 1 zusammensetzt, werden in 100 ml fassende Erlenmeyerkolben eingefüllt und mit den in der Tabelle angeführten Wirkstoffen bzw. Wirkstoffmischungen versetzt. Anschließend werden die Versuchsansätze mit Konidien (Sporen) des Grauschimmels (Botrytis cinerea) beimpft. Nach einer Bebrütungsdauer von 5 Tagen bei 22 bis 23⁰C wird das Ausmaß der Pilzentwicklung auf der Nährlösungsoberfläche beurteilt.

0 = kein Pilzwachstum

1 = einzelne Pilzkolonien

2 = Oberfläche 5 bis 10% von Pilzrasen bedeckt

3 = Oberfläche 10 bis 30% von Pilzrasen bedeckt

4 = Oberfläche 30 bis 60% von Pilzrasen bedeckt

5 = Oberfläche 60 bis 100% von Pilzrasen bedeckt

Die Mischungen mit Captan und Folpet sind bekannte Mischungen.

Wirkstoff Mischungsverhältnis

Wirkstoffmengen in der Nährlösung in Gewichtsteilen Wirkstoff bzw. Wirkstoffmischung pro Million Teile Nährlösung

0.1

0,05_

2-{Methoxy-carbamoyl)-benzitnidazol Captafol

2-{Methoxy-carbamoyI)-benzimidazol-i-Captan

2-(Methoxy-carbamoyI)-benzimidazol-|- Folpet

2-{Methoxy-carbamoyl)-benzimidazol + Captafol

Kontrolle (unbehandelt)

1 :1	O
1 :2	O
1 :3	O
I :4	O
1 :1	O
1 :2	O
1 :3	O
1 -4	O
1 :1	O
1 :2	O
1 :3	O
I :4	O
_	5

2
O
1

\ O

O
O
O
O

4 5

4 2 2 2

4 3 2 1

3 2

2 1

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Fungizid, enthaltend eine Mischung aus

a) 2-(Methoxy-carbamoyl)-benzimidazol und

b) N-fl.l^-TetrachloräthylthioJ-tetrahydrophthalimid.

2. Verwendung einer Mischung gemäß Anspruch 1 als Fungizid.