DE2256005C3 - Verfahren zur Herstellung eines Milchproteinkopräzipitats - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines MilchproteinkopräzipitatsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Milchproteinkopräzipitats mit sehr guter Eignung
für Bäckzwecke, hohem Nährwert Und niedrigem Milchzuckergehall;
In der britischen Patentschrift 1151879 ist ein
Verfahren dieser Art beschrieben, gemäß dem man Magermilch auf eine Temperatur, bei welcher die
Milchproteine miteinander reagieren, erhitzt, anschließend diese Milchproteine durch Zugabe einer Säure
und/oder von Calciumchlorid fällt und zur Koagulation bringt und schließlich die erhaltene gemeinsame Fällung
bzw. das Kopräzipitat abtrennt Dieses Konräzipitat weist einen Proteingehalt von 79 bis 88 Gew.-% und
einen Milchzuckergehalt von 1 Gew.-°/o auf.
Der Einsatz der genannten Milchproteinkopräzipitate zur Herstellung von proteinreichen Keksen ist mit
dem Nachteil verbunden, daß Kekse mit einem Proteingehalt von etwa 20 Gew.-% für den menschlichen
Verzehr zu hart sind. Wenn solche Kekse dennoch gegessen würden, wären zum Kauen übermäßig hohe
Speichelmengen erforderlich.
Abgesehen von diesem praktischen Nachteil besitzen solche aus Magermilch gewonnene Proteine keine
optimale Aminosäurenstruktur. Bei der Verwendung dei herkömmlichen rviiichproteinkopräzipitate und von
Casein tritt der noch schwerwiegendere Nachteil auf, daß nur ein geringer Anteil von tierischen Protein (auf
Gewichtsbasis) zu pflanzlichem Protein hinzugefügt werden kann. Der Proteinwirkungsgrad (PER) ist daher
ebenfalls nicht völlig befriedigend.
Es ist sehr wichtig, daß das Verhältnis des tierischen Proteins zum pflanzlichen Protein nicht nur relativ
niedrig sein kann, da man bei einem zu niedrigen Verhältnis des tierischen Proteins zum pflanzlichen
Protein harte Kekse erhält. Dagegen wird bei Verwendung einer auf das pflanzliche Protein bezogenen
hohen Gewichtsmenge an tierischem Protein die Verarbeitbarkeit des Teiges beeinträchtigt. Demgemäß
sollte es möglich sein, relativ hohe Mengen von pflanzlichem Protein, insbesondere Sojaprotein, in
Kombination mit dem tierischen Protein einzusetzen.
Aus dem »Australian Journal of Dairy Technology«, 24 (1969), Seite 113 und »XVIII ir.'_ Dairy Congress«
(1970), IE, Seite 429 ist ferner die Herstellung von Keksen mit einem Proteingenalt von 20 Gew.-%
bekannt. Bei diesem Verfahren wird ein Milchproteinkopräzipitat verwendet, welches 2 Gew.-% Ca oder
mindestens 2,5 Gew.-% Ca in Kombination mit 2 Gew.-°/o Natnumtripolyphosphat im Gemisch mit
Weizenmehl, Sojamehl, Butteröl und Zucker enthält. Diese Kekse weisen jedoch ebenfalls die vorgenannten
Nachteile auf.
Da die hier interessierenden Kekse insbesondere für die Versorgung der Bevölkerung von Entwicklungsländern
mit einem Produkt eines hohen Nährwertes vorgesehen sind, ist es wichtig, die Herstellung von
weniger harten und leichter kaubaren Keksen mit einem höheren Nährwert zu ermöglichen, wobei als Stärkekomponente
beispielsweise Cassava, Weizen oder Mais zum Einsatz kommt.
Es wurde nunmehr gefunden, daß die genannten erwünschten Ergebnisse im wesentlichen dadurch
erzielt werden können, daß man ein Milchproteinkopräzipitat aus einem Gemisch von (a) 2 bis 10
Gewichtsteilen Molke, einer entsprechenden Menge Von konzentrierter Molke oder 0,2 bis 1 Gewichtsteilen
Von Mutterlaugen von zur Milchzuckerherstellung eingesetzter Molke (Feststoffgehalt 30 bis 35 Gew^/o)
sowie (b) 1 Gewichtsteil Buttermilch oder Magermilch herstellt, indem man den pH dieses Gemisches auf einen
Wert von 6,5 bis 7,1 einstellt, das Gemisch vor, während oder nach der Zugabe von 0,1 bis 1 Gew,-% CaCI2
mindestens 5 Minuten auf mindestens 80°C erhitzt und
das dabei gebildete Kopräzipilat mit Wasser wäscht, und anschließend das Kopräzipitat neuerlich in Wasser
suspendiert, wobei man ihm eine wäßrige Lösung eines Polyphosphats in einer so bemessenen Menge beimischt,
daß die Zusammensetzung nach dem Trocknen einen Stickstofflöslichkeitsindex (NSI) von 4 bis 11
erreicht, und gegebenenfalls die Suspension trocknet
Die erfinüungsgemäßen Kopräzipitate eignen sich zur Herstellung von Backprodukten (z. B. von Keksen)
mit hohem Milchprotein- und niedrigem Milchzuckergehalt. Wenn nachstehend von »Keksen« die Rede ist,
beziehen sich die betreffenden Erläuterungen auch auf sonstige Backprodukte des genannten Typs.
Wenn man den Anteil der Molke pro Gewichtsteil der Buttermilch verringert, nehmen die aus dem betreffenden
Gemisch hergestellten Kekse einen sauren Geschmack an. Kekse, welche aus einem Molke/Buttermilch-Gemisch
mit einem höheren Molkeanteil pro Gewichtsteil Buttermilch hergestellt werden, erlangen
dagegen eine pulverige Struktur, während die Verarbeitbarkeit
des Teiges beeinträchtigt wird.
Bei Verwendung von 8 Gewichtsteilen Molke pro Gewichtsteil Buttermilch weist das erhaltene Kopräzipitat
einen Caseingehalt von etwa 20 Gew.-°/o und einen Molkeproteingehalt von 80 Gew.-°/o auf.
Bei Verwendung von 1 Gewichtsteil Molke pro Gewichtsteil Buttermilch erhält man ein Kopräzipitat
welches etwa 60 Gew.-% Casein und 40 Gew.-°/o Molkeprotein enthält.
Ein bevorzugtes Ausgangsgemisch enthält 4 Gewichtsteile Molke und 1 Gewichtsteil Buttermilch oder
weist eine entsprechende Zusammensetzung auf, wenn von Mutterlaugen bzw. Magermilch ausgegangen wird.
Ein solches Ausgangsgemisch liefert ein Kopräzipitat mit außergewöhnlich guter Eignung für Backzwecke.
Die Gemische, welche Molke und Buttermilch bzw. Magermilch enthalten, werden vorzugsweise auf einen
pH-Wert von 6,7 bis 6,9 eingestellt. Wenn man 1 Gewichtsteil Molke pro Gewichtsteil Buttermilch
einsetzt, soll man etwa 0,4 Gew.-% CaCb zusetzen. Bei Anwendung von 4 Gewichtsteilen Molke pi ο Gewichtsteil Buttermilch beträgt der zuzusetzende CaCb-Anteil
etwa 0.2 Gew.-°/o. Bei einem Gewichtsverhältnis der Molke zur Buttermilch von 8 : 1 beträgt dieser Anteil
etwa 0,25 Gew.-%.
In der Molke sollte kein aktives Lab mehr vorhanden sein. Die Molke soll somit vor dem Vermischen mit der
Buttermilch oder Magermilch (entrahmten Milch) kurz auf mindestens 60°C erhitzt werden. Es wird eine Molke
mit der üblichen Zusammensetzung, d. h. mit 93 bis 94 Gew.-% Wasser und 6 bis 7 Gew.-% Feststoffen,
eingesetzt. Die Feststoffe beinhalten etwa 5 Gew.-% Milchzucker, 0,9 Gew.-% Protein und 0,7 Gew.-°/o
Ascherückstand.
Die eingesetzte Buttermilch besitzt analog die übliche Zusammensetzung, d. h. sie besteht zu etwa 91 Gew.-%
aus Wasser, zu 8,5 Gew.-% aus nicht fettartigen Feststoffen und zu 0,5 Gew.-% aus Fett.
Der pH-Wert des Gemisches, welches Buttermilch
und Molke in einem Verhältnis von 4 Gewichtsteilen Mölke pro Gewichtsteil Buttermilch enthält, beträgt
etwa 5,7 bis 5,8. Der pH wird durch Zugabe von Natronlauge auf Worte innerhalb des vorgenannten
Bereichs eingestellt. Die Natronlaugezugabe soll rasch erfolgen, da eine langsame Neutralisation eine höhere
Alkalimertge erfordert. Bei langsamer Neutralisation Verringert sich nilmlic!1 der pH-Wert des Gemisches
jedesma! infolge von Verschiebungen des Salzgleichgewichtes.
Solche Verschiebungen machen ihrerseits die Zugabe einer größeren Menge von CaCb erforderlich,
um die Fällung des Proteins zu erreichen.
Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, den Säuregrad der Buttermilch/Molke-Zusammensetzung
(1 :4) zu bestimmen und anschließend auf einmal die berechnete Alkalimenge zur Einstellung der Zusammensetzung
auf einen Säuregrad von etwa 100N (pH
ίο 6,8) zuzugeben. Man kann den Calciumgehalt im
Endprodukt durch Variierung dieses Säuregrads in einem bestimmten Bereich einstellen. Im Falle einer
Neutralisation bis zu einem Säuregrad von 6 bis 7° N besteht die Tendenz, daß im trockenen Kopräzipitat ein
um 0,75 Gew.-°/o höherer Calciumgehalt als bei einer
Neutralisation bis zu einem Säuregrad von 11 bis 12° N
erzielt wird.
Nach der Einstellung des gewünschten pH-Wertes oder Säuregrads wird das Gemisch vorzugsweise zur
Abtrennung des noch vorhanden·.; Fettes so weitgehend, wie es praktisch möglich ist, ζ .ntnfugiert Die
Temperatur beträgt dabei etwa 500C. Anschließend
wird das Gemisch vorzugsweise 15 Minuten auf 900C
erhitzt. Danach wird eine 35gew.-°/oige CaClrLösung zuge^oben. Die Proteinausbeute wird dabei durch den
verwendeten Anteil bestimmt Im allgemeinen werden optimale Ergebnisse bei einem Anteil von etwa 0,15
Gew.-% erzielt. Das erhaltene Präzipitat wird dann mit Wasser und einer Säure, wie Salzsäure, gewaschen. Die
Wäsche wird beispielsweise zweimal während 15 Minuten bei 7O0C und einmal bei 35° C vorgenommen.
Die jeweils verwendete Waschwassermenge beträgt abhängig vom Milchzuckergehalt im gewünschten
Endprodukt jedesmal das 3- bis 4fache der Präzipitatmenge. Bei der Wäsche wird vorzugsweise eine so
bemessene Säuremenge verwendet, daß der pH-Wert der abfließenden Waschflüssigkeit 4,0 bis 4,5 beträgt.
Es ist wichtig, daß Kopräzipitat durch Waschen mit Wasser und einer Säure im wesentlichen milchzuckerfrei
zu machen, da eine relativ hohe Milchzuckermenge
a) bei einem großen Teil der Wehbevölkerung Verdauungsstörungen hervorrufen kann.
b) den Proteingehalt der Kekse auf einen unter dem erzielbaren Optimum liegenden Wert verringert,
c) die Kekse zu hart macht
d) sich mit einem Teil des vorhandenen Lysins verbindet und dadurch unter Umständen eine
Verringerung der Nährwerts bewirkt, und
e) den Keksen eine unerwünschte dunkelbraune Farbe verleiht
Das gewaschene Präpizitat wird, beispielsweise durch
Pre'.jen, auf einen Feststoffgehalt von etwa 30 Gew.-%
gebracht. Das in dieser Weise gewaschene und teilweise entwässerte PrUpitat wird dann zu einer wäßrigen
Suspension verarbeitet, wobei man die Teilchengröße (beispielsweise durch Mahlen in einer Kolloidmühle)
verringert unrl in die Suspension eine wäßrige Natriumtripolypuosphatlösung einträgt. Nach der Zugäbe
des Polyphosphats erhöht sich die Löslichkeit ,(NSI) des trockenen Kopräzipitats, während sich
gleichzeitig die Viskosität der Suspension verringert Suspensionen mit einem Feststoffgehalt von 11 bis 14
Gew.-°/o besitzen noch eine gute Verarbeitbarkeit.
Obwohl beim Sprühtrocknen eine niedrige Viskosität von Vorteil ist, soll das Polyphosphat nicht in einem zu
hohen Anteil eingesetzt werden, da ein zu hoher Stickstofflöslichkeitsindex (NSI) die Backqualität ver-
schlechten. Daher soll der StickstofflÖslichkeitsindeX
auf Werte im Bereich von 4 bis 11, vorzugsweise auf einen Wert von etwa 7, eingestellt werden. Die
benötigte Polyphosphatmenge hängt hauptsächlich vom Calciumanteil im Kopräzipitat ab, wie die Werte in der
beigefügten Zeichnung zeigen; Bei einem höheren Calciumanleil ist der Anstieg der Kurve, welche die
Beziehung zwischen dem StickstoiflÖsiichkeitsindex
(NSI) und dem auf den Feststoffgehait bezogenen Polyphosphat-GeWi-%-ariteiI wiedergibt, weniger steil.
Die Suspension kann sprühgetrocknet werden. Zur Verhinderung der Ausbildung einer sandigen Beschaffenheit
soll die Korngröße der getrockneten Teilchen jedoch gering sein. Es ist bevorzugt, daß 90% der
Teilchen eine geringere Korngröße als 40 Mikron aufweisen.
Vor dem Trocknen kann das gewaschene und gepreßte Präzipitat auch zum Gefrieren gebracht
werden. Diese Behandlung ist von Vorteil, da die mit Hilfe einer Kolloidmühle aus den aufgetauten »Proteinblöcken«
erhaltene wäßrige Suspension eine niedrigere Viskosität aufweist. Es kann somit eine Suspension mit
einem höheren Feststoffgehalt sprühgetrocknet werden. Nach dem Gefrieren bei -200C in ruhender Luft
und anschließendem raschem Auftauen mit Hilfe von heißem Wasser können Suspensionen mit einem
Feststoffgehalt von 17 bis 18 Gew.-% verarbeitet werden. Im Falle der Verwendung des derart behandelten
Kopräzipitats ist ferner die Verarbeitbarkeit des Teiges bei der Keksherstellung beträchtlich besser.
Das getrocknete Produkt weist die nachstehende Zusammensetzung auf:
35
Protein | 75bis80Gew.-% |
Fett | 5 bis 7 Gew.-% |
Asche | 7 bis 12 Gew.-% einschließlich |
1,8 bis 43 Gew.-% Calcium | |
Milchzucker | weniger als 1 Gew.-% |
Wasser | 3bis4Gew.-%. |
Die Aminosäurezusammensetzung des Kopräzipitats ist günstiger als die von der FAO (Food and Agriculture
Organisation) ais Bezugsmaßstab angeführte, dem
menschlichen Bedarf an wichtigen Aminosäuren entsprechende Aminosäurenstruktur. Der Vollständigkeit
halber zeigt die nachstehende Tabelle I nicht nur den Gehalt des aus 4 Gewichtsteilen Molke und 1
Gewichtsteil Buttermilch erhaltene Kopräzipitats an wichtigen Aminosäuren, sondern auch den entsprechenden
Gehalt eines unter Verwendung des Kopräzipitats und von Sojamehl hergestellten Cassava-Kekses. Beim
letzteren Keks beträgt das Verhältnis des Kopräzipitatproteins zum Sojaprotein etwa 3 :1.
Tabelle I | des Kopräzipitats und des | FAO- | Koprä | Keks aus Koprä |
Cassava-Kekses, ausgedrückt in g/16g N | Bezugs- | zipitat | zipitat (4:1) | |
maßstab | (4:1) | + Sojamehl | ||
4,2 | 6,0 | 5,7 | ||
Struktur hinsichtlich wichtiger Aminosäuren gemäß | 4,8- | RO | 10.9 | |
dem FAO-B ezugsmaßstab, | Valin | 4^2 | 5,5 | 5,3 |
Leucin | 2,8 | 6,0 | 5,5 | |
Isoleucin | 4,2 | 8,6 | 7,4 | |
Threonin | ||||
Lysin |
Bezugsmaßstab
Köpräzipitat
(4:1)
(4:1)
Keks aus Kopfazipilai
(4:1)
+ Sojamehl
+ Sojamehl
Gesariil-S
Methionin
Phenylalanin
Tyrosin
Tryptophan
*) Berechnet.
4,2
2,2
2,8
2,8
1,4
2,2
2,8
2,8
1,4
4,8
2,6
2,6
4,4
4,7
1,8*1
4,7
1,8*1
3,7
2,0
4,4
4,1
2,0
4,4
4,1
Im Gegensatz zu den bekanntem Milchproteinen und Milchproteinkopräzipitaten eignet sich das erfindungsgemäße
Milchproteinkopräzipitat zur Herstellung von Keksen, die einen hohen Proteingehalt aufweisen,
knusprig sind und keine harte Struktur besitzen.
In den nachstehenden Beispielen werden die Begriffe »Netio-Proteinverwertung« (NPU), »biologischer
Wert« (BV) und »Proleinwirkungs;grad« (PER) verwendet.
Die NPU stellt jenen Prozentanteil des verbrauchten Stickstoffs dar, welcher zum Aufbau von Körperproteinen
verwertet sind.
Di?r BV liefert eine Aussage bezüglich der Verdaulichkei«
(D) des Proteins einschließlich jenes Proteinanteils, welcher resorbiert und daher nicht in den Faeces
ausgeschieden wurde. Der BV kann als Prozentanteil der Menge des resorbierten Stickstoffs definiert
werden, welche im Körper für die Proteinsynthese ausgenutzt wird. Dieser Wert kann anhand der
nachstehenden Gleichung berechnet werden:
BV =
NPU
D
D
100
Die NPU und die Verdaulichkeit werden nach dem Verfahren von Miller und Bender, beschrieben in Brit. J.
of Nutrition, 9 (1955), Seite 382, bestimmt Es ist vorteilhaft, wenn der BV und die NPU nur geringfügig
voneinander äOWcicncü; uicac vjiuijcii äOiicil ΓιάΓιύ üci
100 liegen.
Unter dem Proteinwirkungsgrad (PER) ist der Gewichtsanstieg pro Einheitsgewicht des verbrauchten,
vom Protein abgeleiteten Stickstoffs zu verstehen. Der PER wird nach dem Verfahren von »Derse, J, Assoc. Off.
Agriculture Chem.«, 41 (1958), Seite 192 bestimmt Die zu analysierenden Proteinproben umfassen auch Casein
als Protein-Bezugsstandard. Unter der Annahme, daß der PER für Casein 2,5 beträgt wird der genormte PER
aus dem gefundenen PER berechnet Der genormte PER liegt vorzugsweise oberhalb 2,5.
55
60
65
Molke (pH 6,2) und Buttermilch/Molke-Gemische werden bei Mengenverhältnissen von 1 :1,1 :4 und 1 :8
zur Herstellung von Proteinzusammensetzungen eingesetzt Der Proteingehalt der verwendeten Buttermilch
beträgt 3$ Gew-%, jener der Molke 1 Gew-%.
Zunächst wird die Molke zur Desaktivierung des Labs auf 6O0C erhitzt Anschließend wird die erhitzte Molke,
wenn dies notwendig ist, mit kalter Buttermilch versetzt Das Buttermilch/Molke-Gemisch wird durch Zugabe
von 4 η Natronlauge auf einen pH-Wert von 6,8
eingestellt. Anschließend wird das Gemisch 15 Minuten auf 9Ö°G erhitzt.
Danach wird eine 35ge\v>°/oige GaCIj'Lösung in der
in Tabelle II angegebenen Menge zu den verschiedenen
Zusammensetzungen" hinzugefügt. Das Präziphat und
das Serum werden mit Hilfe eines Siebes einer lichten
Maschenweite von 0,163 mm voneinander getrennt;
A-ü^hiießend wird der Milchzucker abgetrennt,
indem mäh das Präzipfrät dreimal im Gleichstrom mit
Wasser und einer Säure so länge wäscht, bis die
abfließende Waschflüssigkeit einen pH-Wert von 4,0 bis 4,5 aufweist. Das Präzipitat und das angesäuerte Wasser
sind 15 Minuten miteinander in Kontakt. Die angewen-
Tabelle Π
io
deten Temperaturen betragen 70 bzw 70 bzw, 35°C. Die
Menge des pro Behandlung verwendeten Waschwas^
sers beträgt das 3- bis 4fache der Präzipilatfnenge. Das gewaschene Präzipitat wird in einer Kolloidmühle in
Wasser bei 5Ö°G suspendiert. Die erhaltene Suspension
wird mit Natriümpolyphosphät In Form einer 2gew.-
°/oigcn wäßrigen Lösung versetzt. Anschließend wird die Suspension bei einer Lufteiriiaßtemperätur von
23ÖäGund einer AusläDtemperätür von 1000G sprühgetrocknet. Einige Werte der auf diese Weise erhaltenen
Proteinzusammensetzungen sind aus Tabelle Il ersichtlich.
Kopräzipitat von | Buttermilch/Molke | J -A | 1 -S | Molke |
J ; 1 | 0,19 | 0,25 | ||
Zugesetzte Menge CaCl2, Gew.-% | 0,40 | 70,6 | 71,5 | 0,05 |
Proteingehalt1), % | 70,5 | 65:35 | 79:21 | 76,5 |
Molkeprotein/Casein2) | 41:59 | 5,6 | 5,0 | 100:0 |
NSI, % | 7,5 | 0,61 | 0,75 | 6,5 |
Milchzuckergehalt, % | 0,94 | 0,81 |
') Bestimmt nach Kjeldahl.
2) Bestimmt nach der Methode von de Koning, »Milchwirtschaft«, 26 (1971), Seite 1 bis 6.
keit des Teiges sowie der Kaubarkeit der Kekse werden im allgemeinen mit dem 1 :4-Kopräzipitat erzielt.
Gemäß der in Beispiel 1 beschriebenen Methode stellt man Proteinzusammensetzungen mit unterschiedlicher
Löslichkeit aus einem Gemisch von 1 Gewichtsteil Buttermilch und 4 Gewichtsteilen Molke her. Nach der
Einstellung des pH-Werts auf 6,8 wird jedoch das noch
vorhandene Fett bei 5ö°C durch Zentrifugieren be>
6800 g und einer Drehzahl von 4500 UpM entfernt. Die
halt. Die Kaubarkeit der Kekse ist weniger günstig. rung der eingesetzten Mengen des Calciumchlorids und
Molke liefert ein pulvriges Produkt. Natriumtripolyphosphats erzielt. Die Werte sind aus
Die besten Ergebnisse hinsichtlich der Verarbeitbar- 45 Tabelle III ersichtlich.
Einige 1:4-Kopräzipitate (1 Gewichtsteil Buttermilch und 4 Gewichtsteile Molke) mit
unterschiedlicher Löslichkeit (NSI)
unter Verwendung der obigen Zusammensetzungen werden Cassava/Milchprotein/Sojamehl-Kekse (Mengenverhältnis
3:2:1; Proteingehalt von etwa 22 Gew.-%) hergestellt, wobei man als zusätzliche
Bestandteile Zucker, Fett, Salz und Gärmittel (Backpulver) verwendet. Die zusätzlichen Komponenten werden
in den üblichen Anteilen eingesetzt.
Das aus der 1 :1-Zusammensetzung hergestellte Keks ist hart und schmeckt außerdem sauer (Buttermilch).
Bei der Verarbeitung zu Keksen liefert das 1 :8-Ko-
ί | 2 | 3 | 4 | |
Proteingehalt, Gew.-% | 74,1 | 76,4 . | 79,6 | 72,3 |
Löslichkeit (NSI), Gew.-% | 3,9 | 6,7 | 12,0 | 20,5 |
Calciumgehalt, Gew.-% | 3,7 | 2,5 | 2,2 | 2,3 |
Auf die Feststoffe bezogener Natrium- | 1,15 | 1,15 | 1,25 | 3,5 |
tripolyphosphatgehalt, Gcw.-% | ||||
Aschegehalt, Gew.-% | 11,4 | 8,3 | 7,2 | 10,4 |
Korngrößenverteilung | ||||
<20 Mikron, % | 74 | 74 | 64 | 30 |
20 bis 40 Mikron, % | 20 | 21 | 28 | 36 |
>40 Mikron, % | 6 | 5 | 8 | 34 |
Unter Verwendung der genannten vier Zusammensetzungen
werden 3:2: l-Cassava/Milchprotein/Sojarnehl-Kekse
hergestellt Die Zusammensetzungen 3 und 4 zeigen eine zu hohe Wasseradsorption und führen
daher zu einer unbefriedigenden Verarbeitbarkeit Es
muß daher weiteres Wasser bei der Teigherstellung
zugesetzt werden. Dies hat seinerseits zur Folge, daß
sehr harte Kekse erhalten werden. Die mit dem Kopräzipitat 1 hergestellten Kekse besitzen eine
unbefriedigende kaubarkeit und erweisen sich als
sandig. Die besten Ergebhisse werden unter Verwendurig
des Kopräzipitäts 2 erzielt. Die betreffenden Kekse sind knusprig und weisen wie die anderen einen
höhen Proteiffg'ehalt auf. Außerdem ist das bei diesen
Keksen anwendbare Verhältnis des tierischen Proteins zum pflanzlichen Protein (3:1) sehr günstig. Der
Nährwert der Kekse ist hervorragend; der genormte PER beträgt 3,26, der BV 80 und die NPU 74.
Man verarbeitet gemäß Beispiel 1 ein Buttermilch/ Molke-Gemisch (Gewichtsverhältnis 1:4) zu zwei
Proteinteilmengen. Nach dem Waschen werden beide Teilmengen durch Pressen in einer Käsepresse auf einen
Feststoffgehalt von etwa 27 Gew.-°/o eingestellt. Eine
Teilmenge (2) wird dann zum Gefrieren gebracht. Bei der anderen Teilmenge (1) ist dies nicht der Fall. Die
Teilmenge 2 wird zu Blöcken mit einer Dicke von 4,5 geschnitten. Diese Blöcke werden anschließend bei
— 20°C zum Gefrieren gebracht. Nach dem Erreichen des vollständig gefrorenen Zustands werden die Blöcke
rasch mit heißem Wasser aufgetaut Danach wird mit Hilfe einer Homogenisiervorrichtung eine Suspension
hergestellt. Anschließend wird Polyphosphat in der eblichen Weise zugesetzt, wonach man die Suspension
trocknet. Einige das Verfahren und die dadurch hergestellten Kopräzipitate betreffenden Werte sind
»us Tabelle IV ersichtlich.
Werte, betreffend die beiden Proteinteilmengen, von denen eine (2) bei -20 C zum Gefrieren gebracht
wird und die andere (1) nicht
■ FeststoiTgehaii der Suspension,
Gew.-%
Gew.-%
Auf die Kopräzipitat-Feststoffe
bezogener Natriumtripolyphosphatgehalt, Gew.-%
Proteingehalt, Gew.-%
Löslichkeit (NSI), Gew.-%
Calciumgehalt, Gew.-%
Milchzuckergehalt, Gew.-%
Fettgehalt, Gew.-%
Aschegehalt, Gew.-%
Feuchtigkeitsgehalt, Gew.-%
bezogener Natriumtripolyphosphatgehalt, Gew.-%
Proteingehalt, Gew.-%
Löslichkeit (NSI), Gew.-%
Calciumgehalt, Gew.-%
Milchzuckergehalt, Gew.-%
Fettgehalt, Gew.-%
Aschegehalt, Gew.-%
Feuchtigkeitsgehalt, Gew.-%
Gemäß Beispiel 1 wird ein gewaschenes Proteinpräzipitat nach Zugabe von 0,9 Gew.-% CaCU zu einem
Ausgangsgemisch aus 1 Gewichtsteil konzentrierter Molke (konzentriert auf 1A) und 1 Gewichtsteil
Magermilch erhalten. Dieses Präzipitat wird gemäß Beispiel 3 zum Gefrieren gebfacht und aufgetaut. Der
Suspension werden 2,2 Gew.-% Natriumtripolyphosphat, bezogen auf den Feststoffgehalt, einverleibt. Der
Feststoffgehalt der Suspension beträgt 15,8 Gew.-%. Das Kopräzipitat weist einen Proteingehalt von 77,8
Gew.-%, einen Calciumgehalt von 4,25 Gew.-% und eine Löslichkeit (NSI) von 5,6 Gew.-% auf. Unter
Verwendung dieser Zusammensetzung werden wiederum Cassava/Milchprotein/Sojamehl-Kekse (3:2:1)
hergestellt. Der diese Zusammensetzung enthaltende Teig besitzt ebenfalls eine gute Verarbeitbarkeit. Die
kaubarkeit dieser Kekse entspricht praktisch jener der mit der Teilmenge 2 von Beispiel 3 hergestellten Kekse.
Ein Buttermilch/Molke-Gemisch (Gewiclitsverhältnis
Ϊ :4) mit einem Säuregrad von 21°N wird in zwei Teilmengen aufgetrennt. Diese werden jeweils mit der
berechneten Alkalimenge bis zu einem Säuregrad von 6° N (pH 7,0) (1) oder von 10,5° N (pH 6,78) (2)
neutralisiert. Das Alkali wird auf einmal zugegeben. Anschließend werden beide Teilmengen gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren behandelt. Das Waschen wird dabei unter denselben Bedingungen
vorgenommen. Das gewaschene Präzipitat wird gepreßt und anschließend auf den Feststoff- und
Calciumgehalt analysiert. Der Feststoffgehalt der Teilmenge 1 beträgt 25,2 Gew.-%, jener der Teilmenge
2 33,7 Gew.-%. Der auf den Feststoffgehalt bezogene Calciumgehalt beträgt im Falle der Teilmenge
1 2,7 Gew.-% und im Falle der Teilmenge 2 2 Gew.-%. Beide Teilmengen werden gemäß dem Verfahren
von Beispiel 3 zum Gefrieren gebracht und aufgetaut sowie anschließend in der üblichen Weise zu
Π | 14 |
1,1 | 1,1 |
81,1 | 81,9 |
6,3 | 5,8 |
2,5 | 2,4 |
0 | 0,2 |
5,7 | 5,9 |
7,i5 | 7,7 |
3,4 | 3,0 |
atct.
Beide Teilmengen werden zur Herstellung von Cassava/Milchprotein/Sojamehl-Keksen (3:2:1) eingesetzt
Die Verarbeitbarkeit des mit der gefrorenen Teilmenge 2 erhaltenen Teiges ist deutlich besser als
jene des mit der Teilmenge 1 erzeugten Teiges. Der mit der Teilmenge 2 hergestellte Teig weist einen besseren
Zusammenhalt auf. Was .die Kaubarkeit der Kekse (Proteingehalt 24%) betrifft, wird eine !eichte Überlegenheit
der mit der Teilmenge 2 hergestellten Kekse festgestellt; diese Kekse erweisen sich im Mund als
etwas weniger trocken.
Bei der Herstellung der Suspension wird die Teilmenge 2 mit 0,9 Gew.-% Natriumtripolyphosphat,
bezogen auf den Feststoffgehalt, versetzt. Die Löslichkeit (NSI) des Kopräzipitats 2 beträgt 6,1 Gew.-%.
Unter Verwendung des vorgenannten Kopräzipitats (Proteingehalt 81,3 Gew.-%) hergestellte Cassava/
Milchprotein/Sojamehl-Kekse (2:1:1; Proteingehalt 23%) besitzen eine gute Kaubarkeit Die Verarbeitbarkeit
des Teiges wirft ebenfalls keine Probleme auf.
Die Probe 1 wird bei der Suspensionsherstellung mit 1,3 Gew.-% Natriumpolyphosphat versetzt Die Löslichkeit
(NSI) dieses Pulvers beträgt 7,1 Gew.-°/o.
Man stellt ein Weizen/Milchprotein-Keks unter Verwendung des beschriebenen Proteins her. Das
Weizenmehl/Kopräzipitat-Verhältnis beträgt 4 :1, während
das Keks einen Proteingehalt von 19 Gew.-% aufweist Die Kekse besitzen eine gute Kaubarkeit
obwohl sie etwas härter als die Cassava-Kekse sind. Die Verarbeitbarkeit des Teiges ist ebenfalls gut Diese
Kekse besitzen den nachstehenden Nährwert: PER (genormt)=3,00; BV=75; NPU = 70.
Man wendet die vorstehend beschriebene Methode an, wobei man jedoch anstelle der Molke die
Mutterlaugen verwendet welche noch der Auskristalli-
12
sation der Hauptmenge des Milchzuckers aus konzentrierter Molke und Abtrennung des Milchzuckers durch
beispielsweise Zentrifugieren zurückbleiben. Man stellt ein Gemisch aus 1 Gewichtsteil dieser Mutterlaugen mit
einem Feststoffgehalt von 33,6% und einem pH-Wert von 6,0 sowie 2,6 Gewichtsteilen Buttermilch her. Um
das Fett von der Buttermilch so gut wie praktisch möglich abzutrennen, zentrifugiert man die Buttermilch
bei 15°C unmittelbar nach ihrer Herstellung. Bei diesen Bedingungen bilden sich nahezu keine Sedimente. Das
Zentrifugieren eines neutralisierten Gemisches von Mutterlaugen und Buttermilch ist andererseits wegen
der beträchtlichen Sedimentabscheidung praktisch nicht durchführbar.
Das Gemisch wird auf 80° C und nach Zugabe von 0,5 Gew.-°/o GaCl2 (in Form einer 35%igen Lösung) auf
900C erhitzt. Anschließend wird das Gemisch gemäß
Beispiel 1 weiterbehandelt, wonach man ein gewaschenes Köpräzipität erhält. Dieses Köpräzipität wird nach
vier verschiedenen Methoden weiterverarbeitet, wie aus Spalte 1 und 2 von Tabelle V ersichtlich ist. Die zum
Gefrieren gebrachten, gepreßten Kopräzipitatblöcke besitzen eine Dicke von 4,5 cm. Diese Blöcke werden
zur Herstellung von Suspensionen eingesetzt, welche einen möglichst hohen Feststoffgehalt und etwa
dieselbe Viskosität aufweisen, wobei noch ein reibungsloser Sprühtrocknungsprozeß gewährleistet wird. Die
Suspprisionen werden unter Anwendung einer Kolloidmühle
hergestellt. In Spalte 3 und 4 von TaDelie V sind die Viskosität bzw. der Feststoffgehalt für die
Verschiedenen Behandlungsarten angegeben. Die aus einem gepreßten und bei -2O0C zum Gefrieren
gebrachten Kopräzipitatblock nach raschem Auftauen
ίο erhaltene Suspension besitzt den höchsten Feststoffgehalt
bei einer geeigneten Viskosität und wird gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 sprühgetrocknet. Das
erhaltene Köpräzipität weist einen Proteingehält von 77
Gew.-% und eine Löslichkeit (NSl) von 5,7 Gew.-% auf.
Das Moikeprotein/Casein-Verhältnis des Kopräzipitats beträgt 56 :44.
Dieses Produkt wird gemeinsam mit Cassava und Sojamehl zur Herstellung eines Kekses mit einem
Proteingehalt von 23,7 Gew.-% eingesetzt. Das Cassava/Kopräzipitat/Sojamehl-Verhältnis im Teig beträgt
3:2:1. Der Teig weist eine gute Verarbeitbarkeit auf. Die Kaubarkeit der Kekse ist gut und Vergleichbar
mit jener der mit der Teilmenge 2 von Beispiel 3 erhaltenen Kekse.
Wirkung der Art der Behandlung des gewaschenen Kopräzipitats auf den FeststofTgehalt
der zum Sprühtrocknen geeigneten Suspension
nicht zum Gefrieren gebracht | mit einem Durchmesser von 8 mm. | Relative | Feststofl- | |
nicht zum Gefrieren gebracht | Hierzu 1 Blatt Zeichnungen | Viskosität*) | gehalt, | |
bei -20°C zum Gefrieren | Gew.-% | |||
Nicht gepreßt | gebracht, rasch aufgetaut | 12,5 see | 10,0 | |
Gepreßt | bei -20'C zum Gefrieren | 15 see | 14,3 | |
Gepreßt | gebracht, langsam aufgetaut | 15 see | 17,2 | |
*) Fließdauer aus einem »Posthumus-Becher« (besonderer Typ | ||||
Gepreßt | durch eine Öffnung | 13 see | 15,0 | |
eines Ford-Bechers) | von 250 ml | |||
Claims (9)
- Patentansprüche:J. Verfahren zur Herstellung eines Milchpro teinkopräzipitats mit guter Eignung für Backzwecke und hohem Nährwert sowie niedrigem Milchzuckergehalt, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch von (a) 2 bis 10 Gewichtsteilen Molke, einer entsprechenden Menge von konzentrierter Molke oder 0,2 bis 1 Gewichtsteilen von Mutterlaugen von zur Milchzuckerherstellung eingesetzter Molke (Feststoffgehalt 30 bis 35 Gew.-%) sowie (b) 1 Gewichtsteil Buttermilch oder Magermilch herstellt, den pH dieses Gemisches auf einen Wert von 6,5 bis 7,1 einstellt, das Gemisch vor, während oder nach der Zugabe von 0,1 bis 1 Gew.-% CaCh mindestens 5 Minuten auf mindestens 80° C erhitzt, das dabei gebildete Kopräzipitat mit Wasser wäscht, anschließend das Kopräzipitat neuerlich in Wasser suspendiert, wGbei man ihm eine wäßrige Lösung eines Polyphosphats in einer so bemessenen Menge beimischt, daß die Zusammensetzung nach dem Trocknen einen Stickstofflöslichkeitsindex (NSI) von 4 bis 11 erreicht, und gegebenenfalls die Suspension trocknet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus 4 Gewichtsteilen Molke und 1 Gewichtsteil Buttermilch herstellt
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den pH des Gemisches mit Natriumh>Jroxid auf einen Wert von 6,7 bis 6,9 einstellt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Gemisch 0,15 bis 0,35 Gew.-% CaCl? in Form einer 35gew.-°/oigen Lösung fcusetzt
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch 15 Minuten bei 90° C hält.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kopräzipitat derart mit Wasser und Säure wäscht, daß die abfließende Waschflüssigkeit einen pH-Wert von 4 bis 4,5 aufweist.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das gewaschene Kopräzipitat zuerst preßt, zum Gefrieren bringt und wiederum auftaut und im Anschluß daran zur Herstellung einer Suspension mit einer genügend niedrigen Viskosität, daß das Sprühtrocknen der ^0 Suspension ermöglicht wird, einsetzt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man der wäßrigen Suspension eine wäßrige Natriumtripolyphosphat'ösung in e.ner So bemessenen Menge zusetzt, daß der Stickstofflöslichkeitsindex (NSI) des getrockneten Kopräzipitats einen Wert von 6 bis 8 erreicht.
- 9. Verwendung der nach Anspruch 1-8 hergettellten Milchprotein-Kopräzipitate zur Herstellung von Backprodukten.
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