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Bauspiel zum Errichten von ein- und mehrgeschossigen Gebäudemodellen.
~ Die Erfindung betrifft ein Bauspiel zum Errichten von ein- und mehlgeschossigen
Gebäudemodellen aus satzweise in ihrer Form verschiedenen, in ihren Abmessungen
entsprechend einer Modul-Ordnung festgelegten Bauelementen, die mit ihre gegenseitige,
lösbare Verbindung ermöglichenden Fügemittain versehen sind.
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Bauspiele zum Errichten von Gebäudemodellen sowohl für praktische
Zwecke beim Planan von Bauwerken als auch als Spielzeug sind bekannt. So wurde ein
Bauspiel vorgeschlagen (DU-PS 1 013 553), das im azesentlichen aus Wandelementen
gleicher Dicke mit oben und unten vorstehenden Zapfen besteht, die in einem bestimmten
hbstand von den Erden der Wandelemente angeordnet sind. Jedes Wandelement hat eine
einem bestimmten Nodulrnaß bzw. einem Vielfachen hiervon erlesprechende Breite.
Ferner gehören zu diesem Bauspiel leistenartige Geschoßverbindungselemente, deren
längen
ebenfalls einem bestimmten Modulmaß bzw. einem Vielfachen
hiervon entsprechen und die an den Enden Bohrungen zur Aufnahme der entsprechenden
Zapfen der Wandelemente aufweisen.
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Bei der Verwendung einer bestimmten Modul-Ordnung für die Abmessungen
der einzelnen Elemente dieses Bauspiels und deren Verbindungsmittel wird erreicht,
daß die Wandelemente in verschiedenen Anordnungen mit den Geschoßverbindungselementen
verbindbar sind. Wird dieses Bauspiel als Spielzeug benützt, so ist die hier praktizierte
modulare Abhängigkeit zwischen den Wand- und den Geschoßverbindungselementen wenig
geeignet den Spieltrieb und die Phantasie eines Kindes zu fördern. Ein Kind findet
sehr schnell das genaue Zusammenfügen heraus und sein Interesse an dem Spielzeug
nimmt dann rasch ab.
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Will man das genannte Bauspiel für praktische Zwecke verwenden, z.
B. für das Planan von Bauwerken, so ist es dafür nur begrenzt geeignet, denn hier
sind mögliche Variationen der Raumaufteilungen eines ein- oder mehrgeschossigen
Gebäudes wichtiger als lediglich die Möglichkeit, die äußeren Konturen eines Gebäudes
abändern zu können.
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Auch sind bereits Spielbaukästen für Kinder vorgeschlagen worden,
deren Bausteine derart ausgebildet sind, daß sie magnetisch aneinanderhaften. So
ist z. B. ein Baukasten für Kinder bekannt (DD-Gm 1 709 776) dessen Bausteine für
diesen Zweck ganz aus einem magnetischen Werkstoff oder ganz aus einem mit Magnetpulver
versetzten Kunststoff bestehen. Beim Spielen werden die Bausteine auf eine Blechplatte
aneinander und aufeinander gesetzt. Spielbausteine vollständig aus einem magnetischen
Werkstoff herzustellen ist jedoch zu unwirtschaftlich. Abgesehen von dem hohen Preis
sind derartige Bausteine auch relativ schwer. Die aus mit Ilagnetpulver versetztem
Kunststoff bestehenden Bausteine sind gegenüber den zuerst genannten Bausteinen
zwar gewichtsmäßig leichter, jedoch kann an eine kommerzielle Ausnutzung ausschließlich
derartig hergestellter Bausteine nur bei sehr hohen Stückzahlen gedacht werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, insbesondere
für Architekten und Bauherren ein Bauspiel als Hilfsmittel zum Planen von aus vorgefertigten
Bauelementen zu erstellenden Gebäuden zvischaffen, bei dem die einzelnen Bauelemente
gemäß einer dem tatsächlichen Bauvorhaben entsprechenden? jedoch in verkleinertem
Maßstab ausgeführten, Nodul-Ordnung angepaßt sind und bei dem die Bauelemente ohne
viel Uberlebung rasch zu einem Gebäudemodell zusammengesetzt werden könnten, wobei
eine nachträgliche Anderung der Raumaufteilung leicht möglich sein muß.
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Zu Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß als Bauelement
eine Grundplatte mit Nuten von ricnteckigem Querschnitt vorgesehen ist, die ein
quadratisches Raster bilden und zur Aufnahme von Wand- Bauelementen bestimmt sind,
deren Breite gleich dem Rasterschritt (modul) oder einem ganzzahnigen Vielfachen
davon, jeweils abzüglich einer Mutenbreite ist, und außerdem pfeilerartige Hilfs-
Bauelemente mit quadratischem Querschnitt mit einer Seitenlänge gleich der Nutenbreite
vorgesehen sind, wobei als Fügemittel paarweise zusammenarbeitende Schichten aus
permanent- bzw. weichmagnetischem, kunststoffgebundenem Magnetmaterial vorgesehen
sind.
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Ein Ausführungsbeispiel des Bauspiels nach der Erfindung wird im folgenden
an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Die Zeichnung zeigt in perspektivischer Darstellung ein unvollendetes
Modellhaus, aufgebaut auf einer Grundplatte 1. Das vrdgeschoß ist aus vier verschiedenen
Typen von Wandbauelementen, bezeichnet mit 2,3,4 und 5, sowie aus pfeilerartigen
H.ilfs-Bauelementen 6 zusammengesetzt. Der hintere Teil des dargestellten Erdgeschosses
ist durch Decken-Bauelemente 7 und 8, sowie durch Sims-Bauelemente 9,11 und 12 in
der Art eines Flachdaches abgedeckt.
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Die Grundplatte 1 hat auf ihrer oberen Seite eine Vielzahl von im
Querschnitt reehteckförmige Nuten 13, die zur Aufnahme ;der Wand- und Hilfs- Bauelemente
2 bis 6 dienen, Die Nuten 13 sind untereinander gleich breit und'tief und kreuzen
sich im rechten Winkel derart, daß ein quadratisches Raster entsteht. Von der Größe
des mit 14 bezeichneten Rasterschrit*es - Absitead Nutmitte zur Nutmitte - sind
alle Abmessungen der für das Bauspiel verwendeten Bauelemente abhängig. Die Breite
der Nuten 13 ist entsprechend gleich -dem vierten Teil des Raster-schrittes 14.
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Die Grundplatte 1 besteht aus einem Kunststoff dem weichmagnetische
Teilchen beigemengt worden sind. Es ist auch möglich, die Grundplatte 1 nur aus
Kunststoff herzustell-en und in die Nuten 13 Streifen aus weichmagnetischem Werkstoff
miteinzuspritzen oder nachträglich einzukleben.
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Die Wand- Bauelemente 2 bis 5 bestehen aus einer rechteckförmigen
Kunststoffplatte mit an den Schmalseiten der Platte angebrachten Schichten 15, bestehend
aus einem permanentmagnetischen, kunststoffgebundenen Nagnetmaterial. Hierfür hat
sich Bariumferrit eingebettet in eine Kautschukmischung besonders bewährt. Die Schichten
15 können bei der Herstellung der Wand- Bauel-emente 2 bis 5 derart angebracht werden,
daß man entsprechend präparierte Streifen (angedeutet -bei den Wand- Bauelementen
2 -und 4 sowie dem Sims- Bauel-ement 9)in die Spritzform einlegt oder daß man sie
später anklebt. Die Dicke der Wand- Bauelemente 2 bis 5 entspricht der Breite der
Nuten 13, wobei die Herstellungstoleranzen bei der Wanddicke im positiven und die
der Nutbreiten im negativen Toleranzbereich liegen sollten, damit ein einwandfreies
Einstecken der Wand- Bauelemente in die Grundplatte 1 gewährleistet ist.
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Die Breite des Wand- Bauelements 3. ist gleich dem Rasterschritt 14
abzüglich der Breite der Nuten 13. Die Breite des Wand- Bauelements 2 entspricht
dem doppelten Rasterschritt 14, die des Wand-Bauelements 5 dem dreifachen und die
des Wand- Bauelemente 4 dem vierichen Rasterschritt 14, jedoch jeweils abzüglich
der Breite de Nuten 13.
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Die Breiten der Wand- Bauelemente sind nach einer bestimmten Modul-Ordnung
abgestuft, sie entsprechen jeweils dem Rasterschritt oder einem ganzzahligen Vielfachen
davon jeweils abzüglich einer Nutbreite. Die Wand- Bauelemente mit entsprechenden
Aussparungen und/oder Durchbrüchen für Fenster, Türen und dergleichen zu versehen,
ist möglich.
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Um die Ausführung von beliebigen Grundrissen - lediglich eingeschränkt
durch das Planungsraster - mit einer geringen Zahl von Bauelementtypen zu ermöglichen
ist es bei dem erfindungsgemäßen Bauspiel zweckmäßig; daß jeweils zwischen den angrenzenden
Schmalseiten zweier Wand- Bauelemente das pfeilerartige Hilfs- Bauelement 6 eingesetzt
wird. Würde man die Hilfs- Bauelemente weglassen, so erhöhte sich die Zahl der Wand-
Bauelemente mit unterschiedlichen Breiten erheblich.
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Als Hilfs- Bauelemente 6 kann man entweder Weicheisenstäbe verwenden,
deren Oberfläche mit Kunststoff beschichtet ist, damit diese dem Aussehen der Wand-
Bauelemente angepaßt sind, oder man verwendet auch hier als Werkstoff einen Kunststoff
in dem weichmagnetische Teilchen eingebettet sind. Die Hilfs- Bauelemente 6 haben
einen quadratischen Querschnitt mit einer der Breite der Nuten 13 entsprechenden
Seitenlänge. Bezüglich der Herstellungstoleranzen gilt auch hier das bei den Wand-
Bauelementen Gesagte.
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Die in der Zeichnung dargestellten Decken- Bauelemente 7 und 8 -letzteres
ist nur abgebrochen zu sehen -, bestehen jeweils aus einer rechteckigen Platte,
deren Unterseite ein Raster aufweist, das dem Raster der Grundplatte 1 entspricht.
Die Längen und Breiten der Decken- Bauelemente sind grundsätzlich gleich dem Rasterschritt
14 oder einem ganzzahligen Vielfachen davon. Das dargestellte Decken- Bauelement
7 hat eine Länge die dem dreifachen und eine Breite die dem Rasterschritt 14 entspricht.
Die Länge des ganzen Decken- Bauelements 8 entspricht dem doppelten Rasterschritt
14. Aufgrund dieser Maße erhält man jeweils an den vier
Schmalseiten
jedes Decken- Bauelements Fasen 16, die einer halben Nutbreite 13 entsprechen und
als Auflage dienen. Der Werkstoff der Decken- Bauelemente 8 und 7 entspricht dem
der Grundplatte 1.
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Die Sims- Bauelemente 9,11 und 12 bilden den Flachdachabschluß.
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Sie bestehen jeweils aus einer rechteckförmigen Kunststoffplatte,
die die gleich Dicke wie die Decken- Bauelemente 7 und 8 jedoch vermindert um die
Tiefe der Nuten 13 hat. Jeweils an einer der längeren Schmalseiten der Sims- Bauelemente
9,11 und 12 ist als Fügemittel entsprechend den Wand- Bauelementen 2 bis 5 eine
Magnetschicht 15 angeordnet. Die Länge der Sims- Bauelemente entspricht entweder
gleich dem Rasterschritt - Position 9 -oder einem ganzzahligen Vielfachen davon
zuzüglich der gewählten Breite der Sims- Bauelemente - Position 11 und (12) -.
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An der linken Ecke des dargestellten Erdgeschosses ist gezeigt, wie
auf das Erdgeschoß ein weiteres Geschoß aufgestockt werden kann. Hierzu werden die
vorher zum Bau des Flachdaches benützten Decken- Bauelemente (7 und 8) verwendet
und zwar derart, daß sie mit nach obenweisendem Raster auf die Oberkanten der Wand-
und Hilfs- Bauelemente aufgelegt werden. Das dargestellte Decken-Bauelement - bezeichnet
mit 17 - hat in diesem Fall eine Länge und Breite von jeweils einem doppelten Rasterschritt
14.
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Bei der Verwendung der Decken- Bauelemente 17 (7 und 8) für eine Geschoßdecke
sind als äußerer Abschluß sogenannte Schur2en- Bauelemente vorgesehen, die an Stelle
der Sims- Bauelemente 9,11 und 12 treten. Das in der Zeichnung dargestellte stabförmige
Schürzen-Bauelement 18 hat eine Länge gleich dem doppelten Rasterschritt 14 zuzüglich
der halben Breite der Nuten 13. Die Höhe des Schürzen-Bauelements 18 entspricht
der Dicke der Sims- Bauelemente 9,11 sind 12 und die Breite der halben Breite der
Nuten 13. Diejenigen Schürzen- Bauelemente, die nicht für Gebäudeecken verwendet
werden, haben eine Länge gleich dem Rasterschritt 14 oder einem ganzzahliben Vielfachen
davon. Der Werkstoff der Schürzen- Bauelemente entspricht dem der Grundplatte 1.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß vorzugsweise für Architekten, die Häuser aus vorgefertigten Bauelementen bauen,
ein Modellbaukasten geschaffen wurde, mit dem-diese in einfacher Weise ihren Auftraggebern
zahlreiche Variationen von Grundrissen und Raumaufteilungen plastisch demonstrieren
können, ohne daß dazu eine Vielzahl von einzelnen Bauelementen notwendig sind, und
ohne daß eine große Fingerfertigkeit beim Zusammenbau der einzelnen Bauelemente
notwendig ist. Ferner, daß damit das räumliche Vorstellungsvermögen der Bauherren
wesentlich unterstützt werden kann und diese dadurch dem Architekten besser ihre
Wünsche vorbringen können Ferner ist durch die verwendete Magnetverbindung und durch
die vorliegenden Rasternuten ein schnelles Auf- und Abbauen eines Modellhauses möglich.
Falls die Bauelemente des Bauspiels in ihren Abmessungen maßstäblich verkleinert
denen der tatsächlichen nach einer Modul-Ordnung abgestuften vorgefertigten Bauelemente
entsprechen, so kann sich der Bauherr mit dem Bauspiel leicht sein gewünschtes Haus
in Modellform aufbauen. An Hand eines eventuell vorhandenen Bauelementenkataloges
ist es dann leicht möglich den ungefähren Preis für das tatsächliche Haus zu ermitteln.
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Nicht zuletzt wird durch die Verwendung der Hilfs- Bauelemente vorteilhaft
erreicht, daß bei Einhaltung der Modul-Ordnung eine Vielzahl von Variationen mit
wenig Bauelementen möglich ist und daß auf eine bestimmte Polarität der Wand- Bauelemente
nicht geachtet werden muß. Auch wird durch die Verwendung von Nagnetkunst stoff
und Weicheisenkunststoff als magnetischer RückschluB-körper erreicht, daß die einzelnen
Bauelemente relativ leicht sind. Komplizierte und somit teuere Spritzformen für
die Herstellung der Bauelemente des Bauspiele sind nicht erforderlich.