DE2165926C2 - Steuerungsvorrichtung für die Vorschubbewegung von Werkzeugen an Werkzeugmaschinen mit mehreren Werkzeugspindeln - Google Patents
Steuerungsvorrichtung für die Vorschubbewegung von Werkzeugen an Werkzeugmaschinen mit mehreren WerkzeugspindelnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuerungsvorrichtung
für die Vorschubbewegung von Werkzeugen an Werkzeugmaschinen mit mehreren Werkzeugspindeln,
bei der mehrere Meßfühler zum Erfassen der Auslenkung der Spindeln in mindestens einer Richtung
und Einrichtungen vorgesehen sind, die die Vorschubgeschwindigkeit
der Werkzeuge in Abhängigkeit von den Ausgangssignalen der Meßfühler nach einer vorgegebenen
Beziehung einstellen. .
Aus der Zeitschrift »Werkstatt und Betrieb«, 1969, Heft 5, Seite 271 -272, ist eine Steuerungsvorrichtung
für die Vorschubbewegung eines Werkzeuges an einer Werkzeugmaschine mit einer Werkzeugspindel bekannt
geworden. Dort sind Meßfühler votgesehen, die die Abweichung der Spindel in zwei Richtungen messen. In
Abhängigkeit der Ausgangssignale dieser Meßfühler wird die Vorschubgeschwindigkeit des Werkzeuges
nach einer vorgegebenen Beziehung eingestellt Dies führt zu einem geringen Werkzeugverschleiß, guten
Oberflächen des Werkstückes und letztlich zu kurzen Bearbeitungszeiten.
Aus der US-Zeitschrift »American Machinist«, 23. Mai 1966, Seiten 103-105, ist es bekannt, die
bekannte Steuerungsvorrichtung für eine Werkzeugspindel auch bei Werkzeugmaschinen mit mehreren
Werkzeugspindeln einzusetzen. Hierbei wird jedoch die
ίο Vorschubbewegung jedes Werkzeuges getrennt gesteuert
Die einzelnen Spindeln arbeiten daher auch vollkommmen unabhängig voneinander. Nachteilig an
dieser Steuerungsvorrichtung ist vor allem die Tatsache, daß bei Mehrspindelmaschinen die Steuerungsvorrichtungen
mehrfach vorgesehen sein müssen. Da die einzelnen Spindeln vollkommen unabhängig voneinander
arbeiten, ergibt sich auch ein unterschiedlicher Werkzeugverschleiß. Es müssen daher während des
Fertigungsprozesses in unregelmäßigen Abständen einzelne Werkzeuge ausgewechselt werden. Auch
können aufgrund des unabhängigen Arbeitens der einzelnen Spindeln unterschiedliche Bearbeitungszeiten
an den einzelnen Werkstücken auftreten, so daß eine taktgesteuerte Fertigung nicht möglich ist
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steuerungsvorrichtung der eingangs genannten Gattung dahingehend zu
verbessern, daß mit einer Steuerungsvorrichtung alle Spindeln eir.er Mehrspindelmaschine gleichzeitig überwacht
und bei der Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit der Werkzeuge berücksichtigt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß eine Vergleichseinrichtung vorgesehen ist, die die Ausgangssignale der Meßfühler miteinander vergleicht
und das jeweils momentan größte dieser Ausgangssigna-Ie als Steuersignal zum Verändern der Vorschubgeschwindigkeit
der Werkzeuge ausgibt.
Hierdurch erhält man folgende Vorteile:
Hierdurch erhält man folgende Vorteile:
— Durch Verwendung nur einer Steuerungsvorrichtung wird der bauliche Aufwand verringert;
— alle Spindeln arbeiten gleichzeitig und synchron;
— der Werkzeugverschleiß der einzelnen Werkzeuge ist relativ gleichmäßig;
— die Mehrspindelmaschine kann taktgesteuert arbeiten, wodurch nur eine NC-Einheit das gleichzeitige
Arbeiten mehrerer Spindeln steuern kann.
Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin, daß jeweils diejenige Spindel, die »führende« Spindel ist, die
momentan die größte Belastung erfährt. Hierdurch steuert zwar die Spindel mit den »ungünstigsten«
Betriebsbedingungen die Bearbeitungsbedingungen für die anderen Spindeln. Durch den Vorteil der gleichzeitigen
und synchronen Bearbeitung der Werkstücke an den einzelnen Spindeln wird dieser eventuelle Nachteil
jedoch bei weitem überwogen.
Durch die in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehenen Maßnahmen der Unteransprüche 2—4 wird die
Steuerung verfeinert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang mit der
Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Blockschaltbild der Steuerungsvorrichtung der Erfindung,
Fig. 2a bis 2d Beispiele von zeitlichen Verlaufen der
Ausgangsssignale der Meßfühler,
Fig.3 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Funktionen der verschiedenen Komponenten der
Steuerungsvorrichtung der Erfindung,
Fig.4 ein detaillierteres Blockschaltbild eines Aus-
führungsbeispiels der Steuerungsvorrichtung der Erfindung
und
Fig.5 ein Diagramm der Vorschubgeschwindigkeit
in Abhängigkeit der Signale der Meßfühler.
In F i g. 1 ist eine Werkzeugmaschine 10 gezeigt, die
mehrere sich gleichzeitig drehende Werkzeugspindeln 12,14 und 16 aufweist Während sich die Spindeln 12,14
und 16 drehen, werden die periodischen Auslenkungen (Exzentrizitäten) jeder Spindel durch Meßfühler 18, 20
und 22 jeweils abgetastet Allgemein wird die Messung ι ο sowohl in der X- als auch in der V-Richtung
vorgenommen, wobei X und Y eine Ebene definieren, die senkrecht zur Spindelachse verläuft Die auf diese
Weise erzeugten analogen Signale gelangen als Eingangsgrößen zu einer Vergleichseinrichtung 24, die
das größte analoge Signal bestimmt, das als Ausgangsgröße aus der Vergleichseinrichtung 24 erscheint. Es
bezeichnet somit die größte Auslenkung der drei Spindeln zu irgendeinem Zeitpunkt
Die F i g. 2a bis d zeigen Beispiele der Ausgangssigna-Ie
der Meßfühler 18,20,22 an verschiedenen Steilen der Steuerungsvorrichtung der Fig. 1. Die vertikalen
Achsen stellen die Größe der Ausgangssignale dar, während die horizontalen Achsen die Lage einer festen
Stelle oder eines festen Punktes auf der Spindel wiedergeben, während sich diese dreht, bzw. im
vorliegenden Fall, wo die Umdrehungsgeschwindigkeit der Spindel konstant ist, die Zeit Die markierten Zyklen
in jeder F i g. 2a bis d stellen eine vollständige Umdrehung der sich gleichzeitig drehenden Spindeln jo
12,14 und 16 dar.
Fig.2a zeigt das Ausgangssignal des Meßfühlers 18,
der die Auslenkung der Spindel 12 während ihrer Drehung erfaßt. Dieses Signal erscheint auf einer
Leitung 32 in Fig. 1. Die auf diese Weise erfaßten J5
Auslenkungen bzw. Exzentrizitäten treten aufgrund nicht-idealer Betriebsbedingungen auf. Wird der Vorschub
der Spindel 12'zu einem Werkstück während des Bearbeitungsprozesses erhöht, so nimmt i. d. R. auch die
entsprechende Auslenkung zu.
Da die Spindeln 12, 14 und 16 gleichzeitig arbeiten, werden sie alle mit der gleichen Vorschubgeschwindigkeit
vorgeschoben; auch drehen sie sich mit der gleichen Umdrehungsgeschwindigkeit Somit ändert sich das
Ausgangssignal der Meßfühler jeder Spindel gleichzeitig mit der Vorschubgeschwindigkeit. Da jedoch die
Arbeitsbedingungen für die einzelnen Spindeln nicht identisch sind, ist auch das Ausgangssignal der
Meßfühler zu irgendeinem Zeitpunkt (oder in irgendeiner bestimmten Drehstellung) nicht notwendigerweise
für jede Spindel gleich. Dies ist in den F i g. 2a und 2b gezeigt F i g. 2b stellt das Ausgangssignal des Meßfühiers
20 dar, der der Spindel 14 zugeordnet ist. Dieses Signal erscheint auf der Leitung 30 (Fig. 1/. Fig.2c
zeigt in ähnlicher Weise das Ausgangssignal des der Spindel 16 zugeordneten Meßfühlers 22, das auf der
Leitung 26 (F i g. 1) erscheint.
Alle Ausgangssignale der Meßfühler 18, 20, 22 gelangen als Eingangssignal zu der Vergleichseinrichtung
24, wo das größte der Eingangssignale ermittelt wird und an den Ausgang der Vergleichseinrichtung
gegeben wird. Dieses Signal ist in F i g. 2d gezeigt Es ist somit ein zusammengesetztes Signal, das jeweils aus
dem größten der Signale der Fig.2a bis 2c besteht. Dieses Ausgangssignal der Vergleichseinrichtung 24
erscheint auf der Leitung 28.
Betrachtet man beispielsweise den Ausgangspunkt 34 für eine vollständige Umdrehung, so erkennt man, daß
die Auslenkung der Spindel 12 (dargestellt in Fig.2a)
größer ist als die der Spindeln 14 und 16. Daher entspricht.auch das Ausgangssignal der Vergleichseinrichtung
24 (F i g. 2d) an dieser Stelle bzw. zu dieser Zeit genau dem von der Spindel 12 abgegriffenen Auslenksignal.
An der Stelle 35 in den F i g. 2a bis c läßt sich erkennen, daß das größte Signal nunmehr an der
Spindel 14 (Fig.2b) auftritt Das Ausgangssignal der
Vergleichseinrichtung 24 (F i g. 2d) entspricht demnach an dieser Stelle bzw. zu dieser Zeit der Auslenkung der
Spindel 14.
Es sei hervorgehoben, daß in den Fällen, bei denen nicht alle zur Verfugung stehenden Spindeln verwendet
werden, die Steuervorrichtung ebenso funktioniert, wie oben beschrieben. Wenn beispielsweise nur die Spindeln
14 und 16 verwendet werden und die Spindel 12 leerläuft, so wird der Meßfühler 18 keine Ablenkung
erfassen. Das in F i g. 2d dargestellte zusammengesetzte Signal würde dann nur aus den Komponenten bestehen,
die von den Abtastern 20 und 22 stammen. Die Steuerungsvorrichtung kann demnach in Verbindung
mit einer Werkzeugmaschine verwendet werden, die eine beliebige Anzahl von Spindeln aufweist, die in
beliebiger Kombination eingesetzt werden.
F i g. 3 zeigt ein Flußdiagramm, das die verschiedenen Schritte veranschaulicht, die durch die Steuervorrichtung
nach der Erfindung durchgeführt werden. Allgemein sind Ablenk-Meßfühler für zwei orthogonale
Richtungen vorgesehen. Hierdurch läßt sich ein Vektor aus den so gemessenen Komponenten berechnen, der
die tatsächliche Ablenkung in der Ebene der orthogonalen Vektoren wiedergibt. Die Ablenk- oder Auslenkebene
verläuft allgemein senkrecht zu der normalen oder zur korrigierten Achse der Spindel.
Die Meßfühler 18a und 18f> stellen den Meßfühler 18
der F i g. 1 dar. Die Meßfühler 20a und 20b bzw. 22a und 226 stellen die Meßfühler 20 bzw. 22 der F i g. 1 dar. Die
Ablenkkomponente, die durch den Meßfühler 18a erfaßt wird, wird mit der orthogonalen Komponente, die durch
den Meßfühler 18Zj erfaßt wird, in einer Einrichtung 36 verbunden. Dies wird durch Quadrieren und Addieren
beider Komponenten und durch Ziehen der positiven Quadratwurzel aus der Summe erreicht. Der Buchstabe
A stellt den absoluten Wert der Größe eines Vektors dar, der das Ablenksignal wiedergibt, welches von der
Spindel 12 stammt, und zwar zu irgendeinem Zeitpunkt. Die Größen B und Cwerden in Einrichtungen 38 und 40
bestimmt, und sie stellen in ähnlicher Weise die Ablenksignale dar, die jeweils von den Spindeln 14 und
16 stammen. Es sei hervorgehoben, daß nur der absolute Wert der Größe des Ablenksignals für den verfolgten
Zweck erforderlich ist. Es kann auch, sollte dies wünschenswert sein, die Phase festgehalten werden,
beispielsweise durch Speichern der Polarität jeder Komponente an dieser Stelle.
Eine Verknüpfungsmatrix besteht aus den Entscheidungsblocks 42, 44 und 46, die die Funktionen der
Vergleichseinrichtung 24 der F i g. 1 durchführen. Sie bestimmen einfach, welches der Signale A, θ oder C zu
irgendeinem Zeitpunkt das größte ist. Wenn wenigstens zwei Signale gleich groß sind, so führt keines dieser
Signale eine Entscheidung herbei, und es kann daher eines dieser Signale für die Steuerung herangezogen
werden. Damit das System auch in dieser Beziehung richtig arbeitet, wird immer das erste von zwei gleichen
Signalen herausgegriffen. Irgendeine alternative Arbeitsweise zur Umgehung dieses Dilemmas ist ebenfalls
möglich.
Es sei angenommen, daß A den größten Auslenkvektor darstellt. Es läßt sich dann erkennen, daß die
Ausgangsgröße der Verknüpfungsmatrix dann in den Funktionsblock 48 fließt. Die Spindel 12 ist dann
steuernd bzw. führend, da festgestellt wurde, daß diese die größte Auslenkung zu diesem Zeitpunkt aufweist.
Das Symbol d stellt die tatsächlich gemessene Ablenkung der gesteuerten Spindel dar. In diesem Fall,
da A der größte Ablenkvektor ist, wird die Spindel 12 gesteuert und ι ο
r>
Wenn B oder Cder größte Vektor ist, dann wird
was durch den Fup.ktionsblock 50 bzw. 52 bestimmt wird, d stellt daher das größte gemessene Ablenksignal
zu irgendeinem bestimmten Moment dar.
Es ist allgemein nicht möglich, die Ablenkung an einer Stelle zu messen, bei der die sich drehenden Werkzeuge 2«
in Berührung mit dem Werkstück stehen. Dies stellt jedoch die kritische Messung dar, die zum Steuern der
Genauigkeit und des Wirkungsgrades eines Bearbeitungsprozesses erforderlich ist. Im vorliegenden Falle
kann die tatsächliche Ablenkung des Werkzeugs zum Zeitpunkt der Berührung mit dem Werkstück experimentell
bestimmt werden. Der Unterschied zwischen dieser Ablenkung und der gemessenen Ablenkung der.
Spindel, die das Werkzeug hält, ändert sich natürlich mit den physikalischen Eigenschaften des Werkzeugs. Ist
einmal dieser Faktor bestimmt, so lassen sich die richtigen Ablenkungen aus dem Fehlersignal ermitteln.
Wenn der Meßfühler so angeordnet ist, daß er die Ablenkung einer Spindel, wie im vorliegenden Falle,
erfaßt, so ergibt sich dabei, daß das in der Spindel festgehaltene Werkzeug allgemein stärker abgelenkt
wird als die Spindel selbst. Die Differenz in der Ablenkung, wie sie experimentell ermittelt wird, ist
durch eine Obertragungszahl Nt wiedergegeben. Bei einem Betrieb mit mehreren Spindeln wird nur eine -">
Obertragungszahl zu einem bestimmten Betrieb benötigt. /Vy-kann leicht geändert werden, jedoch im Einklang
mit der Anzahl der verwendeten Spindeln. Demnach muß die richtige Größe von Nt für die Anzahl der bei
einem bestimmten Betrieb zur Anwendung gelangen den Spindeln als Eingangsgröße vorgegeben werden.
Der Funktionsblock 54 stellt eine Multiplizievstufe dar, die die vorherbestimmte Übertragungszahl Nt mit
der gemessenen größten Ablenkung d verbindet, um die richtige Ablenkung c/rzu erzeugen. Das Ausgangssignal so
άτ des Funktionsblockes 54 stellt die tatsächliche
Ablenkung eines sich drehenden Werkzeugs aus seiner ideellen Achse an einer Stelle dar, an welcher sich die
Spitze des Werkzeugs in Berührung mit einem Werkstück befindet Im Falle von mehreren Spindeln,
wie dies im vorliegenden Falle zutrifft, stellt άτ die
größte tatsächliche Ablenkung dar. An dieser Stelle kann das Ablenksignal nun auf die verschiedenste Weise
ausgewertet werden.
Es kann z. B. dieses Signal gespeichert werden, um «)
eine dauerhafte Aufzeichnung des Ablenkmusters vorzusehen.
Eine weitere Verwendungsmöglichkeit ist in Fig.3
veranschaulicht Das Ablenksignal wird mit vorgegebenen Toleranzgrenzen verglichen. Auf der Grundlage
dieser Vergleiche wird die Vorschubgeschwindigkeit des Werkzeugs zum Werkstück hin eingestellt, um die
Ablenkung oder Auslenkung innerhalb bestimmter Grenzen zu halten. Dies kann mit Hilfe einer
Verknüpfungsmatrix erreicht werden, die aus Entscheidungsblöcken 56,58 und 60 besteht.
In dem Entscheidungsblock 56 stellt die Größe dgap
die inhärente Exzentrizität des sich drehenden Werkzeuges dar. Dies ist also die Ablenkung, die vorhanden
ist, wenn sich das Werkzeug in der Luft dreht, d. h. bevor das Werkzeug an das Werkstück angreift. Der
Entscheidungsblock 56 bestimmt daher, ob die tatsächliche Ablenkung genauso groß ist wie die Luftspaltablenkung
dgap.
Wenn άτ kleiner oder gleich dg,p ist, so kann der
Bearbeitungsprozeß mit einer maximalen Vorschubgeschwindigkeit fortgeführt werden. Dies wird nun durch
den Funktionsblock 62 gesteuert, der ein Einstellvorschubsignal 63 auslöst, welches der vollen Vorschubgeschwindigkeit
entspricht und einer Werkzeugmaschinen-Steuereinheit über die Übertragungsleitung 65
zugeführt wird.
Wenn άτ größer als dgap ist, können sich zwei Dinge
ereignen. Dies kann am besten unter Hinweis auf F i g. 5 verstanden werden, die eine Kurve zeigt, die die
Beziehung zwischen Vorschubgeschwindigkeit und Ablenkung einer typischen, sich selbsttätig an Grenzwerte
anpassenden Steuerungsvorrichtung (adaptive control) wiedergibt. Die vertikale Achse stellt die
Vorschubgeschwindigkeit des Werkzeugs gegenüber dem Werkstück dar, und die horizontale Achse stellt das
Ablenksignal dar, welches von der steuernden Spindel abgegriffen wird. Wie sich aus F i g. 5 entnehmen läßt,
wir die Vorschubgeschwindigkeit durch eine bestimmte Konstante K reduziert, sobald das Ablenksignal die
Schwelle dgap erreicht. Die Konstante K wird durch
verschiedene Faktoren, wie Dynamik der Maschine, Eigenschaften des Werkzeugs und gewünschte Genauigkeit
des fertiggestellten Werkstücks, bestimmt Während der Periode, während der das Ablenksignal
größer als dgap ist entspricht die adaptive Steuerung
einem durch Grenzwerte bestimmten System. Das bedeutet, daß, sobald der feste Vorschubbereich
verlassen wird, der Bearbeitungsprozeß in ein Gebiet gelangt, in welchem er durch Grenz- bzw. Schwellenwerte
eingeschränkt ist. Im vorliegenden Falle wird der Schwellwert erreicht wenn das Ablenksignal größer als
ά, wird (vgl. F ig. 5).
Der feste Vorschubbereich ist in der Ausgangsgröße des Entscheidungsblocks 58 enthalten. Für die Periode,
während welcher das Ablenksignal größer als ά^ρ,
jedoch kleiner als ά\ ist befindet sich die Vorschubgeschwindigkeit
F auf einem Maximum entsprechend einer maximalen Bearbeitungsgeschwindigkeit hier
wie dies durch den Funktionsblock 64 bestimmt
wird. Die obere Grenze des festen Vorschubbereiches d\ ist ein prozentualer Wert der Ablenkgrenze tfc, bei
dem ermöglicht wird, daß das erzeugte TeQ innerhalb der geforderten Toleranzen gehalten wird. Allgemein
beträgt d\ nahezu 0,8 tfc.
Wenn dT größer als d\ ist so gelangt die adaptive
Steuerung in den Bereich der Grenzwertregelung. Dort ändert sich die Vorschubgeschwindigkeit umgekehrt
mit dem AblenksignaL In dem in den Fig.3 und 5 veranschaulichten System läßt sich erkennen, daß die
Beziehung für die Vorschubgeschwindigkeit wie folgt lautet:
Dabei ist F die Vorschubgeschwindigkeit, und — ist
Δ d
die Steigung der Grenzwertregelungskurve und ist wenigstens teilweise von den Maschinendynamikwerten,
den Eigenschaften des Werkzeugs und der geforderten Genauigkeit abhängig. Wenn sich das
Ablenksignal dr in dem Bereich zwischen dt und d2
befindet, so wird die Vorschubgeschwindigkeit durch den Funktionsblock 66 bestimmt. Wenn das Ablenksignal
di überschreitet, wo wird die Vorschubgeschwindigkeit
durch den Funktionsblock 68 auf einen vorgegebenen niedrigen Wert FnMHg eingestellt. Die Funktionsblöcke 66 und 68 werden durch den Entscheidungsblock
60 aktiviert, welcher feststellt, ob die Ablenkung sich innerhalb oder jenseits des Bereiches der Grenzwertregelung
befindet. Wie sich aus F i g, 5 entnehmen läßt, erstreckt sich der volle Bereich der Vorschubgeschwindigkeit
F im Bereich der Grenzwertregelung von
-^rr-bis Fnicdrig.
κ
Um eine optimale Produktionsfolge zu erreichen, ist es wünschenswert, den Ablenkfehler so nahe wie
möglich bei d\ zu halten. Wenn sich dr näher bei dgap
befindet als bei d\, so kann die maximale Vorschubgeschwindigkeit Fvaii so eingestellt werden, daß der
Bearbeitungsprozeß zur Schwelle des Grenzwertregelungsbereiches gebracht wird. Von hier aus übernimmt
die selbsttätige Steuervorrichtung die Kontrolle. Auf diese Weise kann das Bearbeitungswerkzeug mit
i. hezu optimaler Geschwindigkeit bei jedem speziellen Arbeitsvorgang arbeiten.
Fig.4 veranschaulicht eine· etwas abgewandelte
Ausführungsform nach der Erfindung. Die Meßfühler 18, 20 und 22 sind genauso, wie zuvor geschildert,
verbunden und arbeiten in gleicher Weise, um analoge Ablenksignale für jede der drei Spindeln zu liefern. Ein
Normierungsverstärker 70 bereitet diese Signale für eine Analog/Digital-Umwandlung vor. Der Verstärker
70 kann beispielsweise aus einem Amplituden-Festwert-Multiplizierer in Verbindung mit einer typischen
Multiplexereinheit bestehen, die sechs Eingangssignale
über eine einzelne Übertragungsleitung 72 überträgt Die Ablenksignale werden dann in ihre digitalen
Äquivalente konvertiert, und zwar mit Hilfe eines Analog/Digital-Wandlers 74. Ein digitaler Computer 76
führt dann die grundlegende Funktion der vorbeschriebenen Vergleichsstufe 24 und einer adaptiven Steuerung
aus.
Die tatsächlichen Ablenktoleranzgrenzen 78 (W1 und
di\ die Übertragungszahl 80 (Ni) und die Luftspaltgeschwindigkeit
82 (F bei d&p) gelangen ebenso als
Eingangsgrößen in den Computer 76. Die auf der Übertragungsleitung 84 erscheinende Ausgangsgröße
des Computers 76 besteht somit aus einem digitalen Signal, welches das stärkste tatsächliche Ablenksignal
der steuernden bzw. führenden Spindel zu irgendeinem bestimmten Zeitpunkt wiedergibt Dieses Signal wird in
ein analoges Signal umgewandelt, und zwar mit Hilfe des Digital/Analog-Wandlers 86. Es wird als prozentualer
Wert der gesamten zulässigen Ablenkung am Ablenkanzeigegerät 88 angezeigt Die weitere Ausgangsgröße
des Computers 76, die auf der Leitung 90 erscheint, stellt das digitale Signa! dar, welches die
korrigierte Vorschubgeschwindigkeit der Spindel aufgrund der gemessenen Ablenkung wiedergibt Das
korrigierte Vorschubgeschwindigkeitssignal wird in ein äquivalentes analoges Signal durch einen Digital/Analog-Wandler
92 umgewandelt und als prozentualer Wert der maximalen Vorschubgeschwindigkeit am
Vorschubanzeigegerät 94 angezeigt. Dieses analoge Vorschubgeschwindigkeitssignal wird auch einer Werkzeugmaschinen-Steuereinheit
% zugeführt; diese stellt
-, die Betriebs-Vorschubgeschwindigkeit der Spindel ein,
so daß diese mit dem korrigierten Vorschubgeschwindigkeitssignal übereinstimmt.
Das in F i g. 4 gezeigte System weist zwei zusätzliche Einrichtungen auf, die in Verbindung mit der Erfindung
ίο verwendet werden können. Ein Leistungs-Meßfühler 98
erfaßt die aufgenommene Leistung eines Motors, der die Spindeln während eines Bearbeitungsprozesses
dreht. Dieses Signal dient als Sicherung gegen Überlastung und reduziert die eingestellte Vorschubge-
r, schwindigkeit am Computer 76, wenn die Leistungsaufnahme des Motors einen vorgegebenen Sicherheits-Grenzwert
überschreiten sollte. Die Leistungsaufnahme des Motors, der die Spindeln antriebt, wird als ein
prozentualer Wert der Nennleistung am Anzeigegerät
in 100 angezeigt. Der Leistungs-Meßfühler 98 liefert eine
Eingangsgröße an den Computer 76, um die Vorschubgeschwindigkeit zusätzlich nach Maßgabe eines weiteren
Grenzwerts einzustellen. Das heißt, die Kurve in F i g. 5 stimmt grundsätzlich mit der Kurve zur
Regelung der Vorschubgeschwindigkeit entsprechend der Leistungsaufnahme des Motors. In einer Vorschubgeschwindigkeit-Leistungsaufnahmekurve
wäre auf der horizontalen Achse der Leistungsbedarf aufgetragen, wobei dgap durch die Leistung im Luftspalt, also bei
so Leerlauf, ersetzt sein würde und d\ und dz durch
bestimmte Sicherheits-Grenzwerte der Leistungsaufnahme ersetzt sein würden. Wenn demnach die
Leistungsaufnahme den Grenzwertregelungsbereich erreicht, so wird die Vorschubgeschwindigkeit grundsätzlich
in der gleichen Weise selbsttätig geändert, wie dies bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
der Fall war. Die Einrichtungen zum Erfassen der Leistungsaufnahme des Motors und zur entsprechenden
Änderung der Vorschubgeschwindigkeit stellen bei Verwendung zusammen mit Auslenkungs-Meßfühlern
eine Zusatzeinrichtung dar, die nur dann wirksam wird, wenn die Leistungaufnahme des Motors den vorbestimmten
Sicherheits-Grenzwert überschreitet
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung besteht darin, daß eine automatische Abgleicheinrichtung vorgesehen ist (Diese Einrichtung ist im einzelnen in der Patentanmeldung P 21 61 541.8 (vgL zugehörige DE-OS 21 61 541) beschrieben.) Grundsätzlich wird die automatische
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung besteht darin, daß eine automatische Abgleicheinrichtung vorgesehen ist (Diese Einrichtung ist im einzelnen in der Patentanmeldung P 21 61 541.8 (vgL zugehörige DE-OS 21 61 541) beschrieben.) Grundsätzlich wird die automatische
so Abgleicheinrichtung dazu verwendet, um inhärente Aus- bzw. Ablenkungen der Spindel zu messen, die der
Maschine anhaften, wie beispielsweise Unregelmäßigkeiten entsprechend einer Wärmedrift und mechanischen
Verschiebungen der Spindel. Diese werden überwacht, in eine digitale Form gebracht und in dem
Computer gespeichert, und zwar mit Hilfe eines kleinen Ringes, der an der Spindel angeordnet ist, eines
Näherungs-Schalters und des Ablenk-Meßfühlers. Die inhärenten Ablenkungen werden dann automatisch
während des Bearbeitungsprozesses berücksichtigt Bei einer Werkzeugmaschine mit mehreren Spindeln, wie
sie hier beschrieben wurde, ist es wünschenswert, eine
eigene Abgleicheinrichtung für jede Spindel vorzusehen. Die inhärenten Ablenkungen werden durch
Näherangs-Schalter 102, 104 und 106 überwacht,
während sich die Spindeln in Luft drehen, d. h. bevor die
Werkzeuge am Werkstück angreifen. Die inhärenten Ablenkungen gelangen dann als Eingangsgrößen zu
einem Normierungsverstärker 108, ähnlich dem Verstärker 70, und werden mittels eines Konverters 110 in
äquivalente digitale Signale umgewandelt. Die digitalen Signale stellen die inhärente Ablenkung jeder Spindel
dar, und sie werden in dem Computer 76 gespeichert. Wann immer eine Ablenkung durch einen der
Meßfühler 18, 22 und 20 erfaßt wird, während die betreffenden Werkzeuge am Werkstück angreifen,
werden die gemessenen Ablenkfehler mit den entsprechenden inhärenten Ablenksignalen verglichen und
durch diese kompensiert. Auf diese Weise stellt das Ablenksignal im vorliegenden Falle das gemessene
Ablenksignal dar, welches durch die inhärente Ablen-
10
kung einer gegebenen Spindel korrigiert wurde. Dies sind die bei jeder Spindel auftretenden Ablenksignale,
die verglichen werden, um festzustellen, welche der Spindeln das größte Ablenksignal zu irgendeinem
Zeitpunkt liefert.
Diejenige Spindel, die die größte Ablenkung zu irgendeinem Zeitpunkt aufweist, stellt die Spindel dar,
die jeweils die Steuerung übernimmt. Die Ausgangsgröße auf der Leitung 112 aus dem Computer 76 enthält ein
Signal, welches die steuernde Spindel kennzeichnet. Dieses Signal wird in einem Anzeigegerät 114
wiedergegeben.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Steuerungsvorrichtung für die Vorschubbewegung von Werkzeugen an Werkzeugmaschinen mit
mehreren Werkzeugspindeln, bei der mehrere Meßfühler zum Erfassen der Auslenkung der
Spindeln in mindestens einer Richtung und Einrichtungen vorgesehen sind, die die Vorcchubgeschwindigkeit
der Werkzeuge in Abhängigkeit von den Ausgangssignalen der Meßfühler nach einer vorgegebenen
Beziehung einstellen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vergleichseinrichtung
(24) vorgesehen ist, die die Ausgangssignale der Meßfühler (18; 20; 22) miteinander vergleicht und
das jeweils momentan größte dieser Ausganssignale als Steuersignal zum Verändern der Vorschubgeschwindigkeit
der Werkzeuge ausgibt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einer Einrichtung zum Erfassen der Leistungsaufnahme
eines Motors für den Antrieb der Spindeln, durch deren Ausgangssignal die Vorschubgeschwindigkeit
derart einstellbar ist, daß die Leistungsaufnahme des Motors innerhalb vorbestimmter Grenzen gehalten
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (98) zum Erfassen der Leistungsaufnahme des
Motors eine Zusatzeinrichtung darstellt, die nur dann wirksam wird, wenn die Leistungsaufnahme
des Motors einen vorgegebenen Sicherheits-Grenzwert überschreitet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abgleicheinrichtung (102;
104; 106; 108, 110, 76) vorgesehen ist, die die Leerlaufauslenkungen der Spindeln feststellt und
speichert, wenn die Werkzeuge nicht im Eingriff mit Werkstücken stehen, und daß in Abhängigkeit vom
Ausgangssignal der Abgleicheinrichtung die Vorschubgeschwindigkeit derart einstellbar ist, daß die
Leerlaufauslenkungen während der Bearbeitung kompensiert werden.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Einrichtungen (36; 38; 40) vorgesehen sind, die jeweils Ausgangssignale von zwei einer Spindel
zugeordneten Meßfühlern derart verarbeiten, daß jeweils die zwei von den Meßfühlern einer Spindel
stammenden Signale quadriert und anschließend addiert werden und daß dann die Quadratwurzel aus
jeder der Summen gezogen wird.
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