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Feuerschutztür aus nichtbrennbaren Werkstoffen Es ist bekannt, Feuerschutztüren
aus Stahlblech mit Gipskartonplatten auszufüllen. Hierdurch wird zwar im Brandfalle
die Wärmeleitung von einer Seite des Türblattes zur anderen herabgesetzt, es kann
jedoch nicht verhindert werden, daß sich die Tür infolge der einseitigen Erwärmung
sich verwölbt und#ami#ntlich an ihrem oberen Rand und an ihrer Vorderkante oberhalb
des Türschlosses von der Zarge abhebt und den Brandraum schon nach kurzer Zeit nicht
mehr dicht abschließt. Außerdem haben die bekannten Peuerschutztüren aus Stahlblech
den Nachteil, daß ihre Oberflächengestaltung nicht derjenigen von anderen Türen,
beispielsweise von
Holztüren oder furnierten Kunststofftüren angepaßt
werden kann. Sie stellen daher in der architektonischen Gesamtgestaltung der Innenräume
oftmals einen Fremdkörper dar und werden als unschön empfunden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine
Feuerschutztür zu schaffen, die den Anforderungen einer hohen Feuerwiderstandsklasse
genügt, d. h. etwa 90 Minuten lang Feuersdiitz bietet, den Brandraum ständig dicht
abschließt und in ihrer äußeren Gestaltung derjenigen von anderen Zimmertüren angepaßt
werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß das Türblatt
vollständig aus einem Material von geringer Wärmeleitfähigkeit besteht und mindestens
an seiner Oberkante mit einem Metallstreifen versehen ist, der an dem Türblatt befestigt
ist. Für die Herstellung des Türblattes wird vorzugsweise Asbest-Silikat verwendet.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die Oberflächen des Türblattes
auf verschiedene Weise ausgestaltet und den übrigen Zimmertüren angepaßt werden
können. So ist es beispielsweise möglich, Rahmentüren mit Füllung herzustellen oder
das Türblatt auf einer oder beiden Seiten zu furnieren Wenn im Brandfalle das Furnier
auch abbrennt, wird der Feuerwiderstand der Tür als Ganzes hierdurch jedoch nicht
beeinträchtigt.
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Da Feuerschutztüren aus Asbest-Silikat sich unter Hitzeeinwirkung
nicht ausdehnen, sondern nur an der dem Feuer zugewandten Seite etwas schrumpfen,
tritt eine bleibende Verbiegung der Tür nicht ein. Ein zeitweiliges Verziehen der
Tür durch einseitige Hitzeeinwirkung wird nach der Erfindung durch einen an der
Türkante befestigten Metallstreifen verhindert. Dieser Metallstreifen wirkt der
Tendenz des Türblattes entgegen, sich an der oberen freien Ecke von der Zarge abzuheben,
wenn die Tür einer großen Hitzeeinwirkung von der Bandseite her ausgesetzt wird.
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Beim Erreichen höherer Gemperaturen sinkt zwar die Streckgrenze des
Metalles, insbesondere des Stahles stark ab, das Türblatt ist jedoch dann schon
soweit durchwårmt, daß die Gefahr einer Verbiegung nicht mehr besteht.
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Das Türblatt kann von mehreren, schichtweise übereinandergelegten
Asbest-Silikat-Platten gebildet werden, es ist aber auch möglich, eine Rahmenkonstruktion
beidseitig mit Asbest-Silikat-Platten zu beplanken und das Innere des Rahmens mit
Mineralwolle oder einem anderen geeigneten, wärmedämmenden, nichDrennbaren Material
von geringer Wärmeleitfähigkeit auszufüllen.
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Die Breite des Metallstreifens ist zweckmäßig etwas kleiner, als die
Dicke des Türblattes, und die Iängsränder des Metallstreifens werden zweckmäßig
von Teilen des Türblattes
abgedeckt. Hierdurch wird verhindert,
daß der Metallstreifen unmittelbar vom Brandraum her Wärme aufnimmt und sich seiner
guten Wärmeleitfähigkeit wegen rascher erwärmt als das Türblatt.
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Damit sich der Metallstreifen bei seiner Erwärmung in Längsrichtung
ungehindert ausdehnen kann, ist er mit sich in Längsrichtung erstreckenden Langlöchern
zum Durchstecken der BefestigungsmitEl versehen.
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Der Metallstreifen kann im Querschnitt winkelförmig sein und in den
Falz des Türblattes eingelegt werden, so daß er die Türkante und die Innenfläche
der Anschlagleiste die abdeckt. D47ur die Feuerschutztür verwendeten neuen Werkstoffe,
beispielsweise das Asbest-Silikat, keine so hohe mechanische Festigkeit haben wie
Stahltüren, wird hierdurch die Anschlagkante der Tür wirksam geschützt und versteift.
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Der Metallstreifen kann auch einen U-förmigen Querschnitt haben und
die Kante des Türbla##s umgreifen. Bei dieser Ausgestaltung wird zwar jeweils der
eine Flansch des U-förmigen Metallstreifens unmittelbar vom Feuer im Brandraum beaufs#agt,
der Wärmetransport zur gegenüberliegenden Seite geht jedoch durch den Steg nicht
so rasch vonstatten, so daß infolge der einseitigen Erwärmung dieser
U-förmige
Metallstreifen eine Biegung erfährt, die derjenigen des Türblattes aus den Asbest-Silikat-Platten
entgegengesetzt gerichtet ist. Die Verbiegung des Metallstreifens infolge Dehnung
des dem Feuer zugewandten Flansches wirkt somit der Biegung des Türblattes entgegen,
die durch die zeitweilige Schrumpfung der dem Feuer zugewandten Türblattseite hervorgerufen
wird.
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Um auch mit einem einfachen Metallstreifen die vorerwähnte Wirkung
zu erzielen, hat der Metallstreifen nach der Erfindung zwischen den Langlöchern
nur verhältnismäßig schmale Stege. Bei einer anderen Ausführungsform kann es auch
vorteilhaft sein, am Türrand mindestens zwei Metallstreifen anzuordnen, die paralle;
zu den Türflächen in den Türrand eingelassen sind, von Asbest-Silikat-Platten im
Abstand voneinander gehalten werden und durch Schrauben miteinander verbunden sind.
Zur weiteren Versteifung können auch im Inneren des Türblattes Metallstreifen eingelegt
sein.
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Um eine bessere mechanische Festigkeit der Tür zu erzielen, kann das
Türblatt aus einem rundumlaufenden Rahmen aus höher verdichtetem Asbest-Silikat
bestehen, der von normal verdichteten Asbest-Silikat-Platten ausgefüllt wird.
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Die Türflächen können mit Furnieren belegt werden und an den }#ndern
der Türkanten können Holzfriese angebracht sein, die im Brandfalle wegbrennen können,
ohne die Dichtheit oder den Feuerwiderstand der Feuerschutztfir zu b#nträchtigen.
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Als Kantenschutz kam auch eine Kappe aus unbrennbarem, glasfaserbewehrtem
Kunststoff vorgesehen werden.
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Die t-Crfindung wird durch die Zeichnungen an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Feuerschutztür nach der Erfindung in einer
Ansicht von der Bandseite, Fig. 2 einen Teilschnitt des Gegenstandes der Fig. 1
nach Linie II-II, Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer anderen
Ausführungsform, Fig. 4 die Draufsicht auf einen Teil des Metallatreifens, Fig.
5 ein#Teilschnitt der Fig. 1 nach Linie V-V in vergrößertem Maßstab Fig. 6 eine
der Fig. 5 entsprechende Darstellung in einer anderen Ausführungsform, Fig. 7 eine
weitere Ausführungsform der Erfindung in einem Teilschnitt und Fig. 8 eine fünfte
Ausführungsform der Erfindung in einem Teilschnitt.
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Das Türblatt 10 ist wie ueblich mit Schlüsselblech 11 und Klinke 12
versehen und hat an der der Klinke gegenüberliegenden Kante der Tür zwei Scharniere
13, mit denen es in entsprechende Scharnierzapfen einer hier nicht naher dargestellten
Türzarge eingehängt ist. Das Türblatt besteht vollständig aus einem Material von
geringer Wärmeleitfähigeist, nämlich aus drei schichtweise tibereinandergelegten
Asbest-Silikat-Platten
10a, 10b und 10c, die auf ihrer ganzen Fläche miteinander verklebt oder punktweise
miteinander verschraubt oder auf andere Weise miteinander verbunden sind.
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In die Oberkante 14 des Türblattes 10 ist ein Metallstreifen 15 eingelassen,
dessen Breite b etwas kleiner ist als die Dicke a des Türblattes und dessen Längsränder
von den Platten 10a und 10c des Türblattes abgedeckt werden (Fig.3).
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Bei dem in Fig.2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Metallstreifen
15 so breit, daß er-noch in eine ausgefräste Nute 16 bzw. 17 der Asbest-Silikat-Platten
10a und 10c eingreift. Außerdem ist bei dieser Ausführungsform auch noch im Inneren
des Türblattes, also in die Platte 10b, ein Metallstreifen 18 eingelegt, der allseits
von den Asbest-Silikat-Platten umschlossen wird undzur Versteifung des Türblattes
in der Nähe seiner Wanten Ment.
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Wie in Fig. 4 gezeigt, hat der Metallstreifen 15 in Längsrichtung
sich erstreckende Langlöcher 19, die in Ihrer Querschnittsprofilierung den Befestigungsmitteln,
beispielsweise Holzschrauben mit abgefastem Kopf, angepaßt sind.
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Bei dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel sind beide Giürflächen
20 und 21 des Türblattes mit J#olzfurnieren 22 belegt. Das Türblatt selbst besteht
aus einem rundumlaufenden Rahmen aus höher verdicbtei em Ashest-Silikat mit Jlöl)C-rem
Asbestanteil,
der von normalen Asbest-Silikat-Platten 10a, 1Ob und 10c ausgefüllt wird. An den
Rändern 24 und 25 der Türkanten sind bei diesem Ausführungsbeispiel Holzfriese 26,
d.h. Holzleisten aus dem gleichen Holz wie die Furniere 22, angebracht. Zwischen
diesen Holzfriesen liegt der retallstreifen 16, der hier winkelförmig ist und in
den Falz 27 des Türblattes 10 eingelegt ist, so daß er die vordere Türkante 28 und
die Innenfläche der Anschlagleiste 29 abdeckt. An der~ Oberkante und der Unterkante
der Tür, die keiner so hohen Schlagbeanspruchung ausgesetzt Sind, ist dagegen nur
ein rechteckiger Metallstreifen 15 angebracht.
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Bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die vordere
Türkante 28 mit einer Kappe 30 aus glasfaserarmiertem Kunststoff abgedeckt, welche
die ganze Vorderkante der Tür umgreift. An diese Kappe schließt auf der Vorderseite
20 und Rückseite 21 des Türblattes ein entsprechender Oberflächenbelag 31 aus Kunststoff
oder einem Furnier, oder auch ein einfacher Anstrich an. Wie#nit strichierten Linien
angedeutet, ist auch hier an der Oberkante und Unterkante der Tür ein Metallstreifen
15 mit Langlöchern 19 angeordnet.
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Bei de #m in Fig. 7 gezeigten Ausführungsbeispiel hat die Tür keine
besondere Anschlagleiste, sondern legt sich in voller Dicke in eine entsprechend
profilierte Zarge. Die Oberkante 14 des Türblattes 10 wird hier von einem Metallstreifen
15
abgedeckt, der U-förmig ausgestaltet istund die Kante 14 des Türblattes 10 derart
übergreift, daß seine beiden Flanschen 15a und 15b zu beiden Seiten der Tür liegen.
Holzschrauben 32 halten den Metallstreifen in seiner Lage fest.
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Bei dem in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel sind am oberen
Rand der Tür zwei Metallstreifen 15a und 15b eingelassen, die von der mittleren
Platte 10b im Abstand voneinander gehalten werden und durch Schrauben 33 miteinander
verbunden sind. Die beiden Metallstreifen sind parallel zu den Türflächen 20 und
21 angeordnet, d. h.
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die von ihnen gebildete Fläche verläuft parallel zur Tiirfläche.
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Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise
ist es auch möglich, an allen vier Kanten der Tür Metallstreifen anzuordnen oder
im Inneren des Türblattes einen mit Asbest-Silikat-Platten fest verbundenen Metallrahmen
vorzusehen, ohne daß hierdurch der Rahmen der Erfindung überschritten wird.