DE2155143A1 - Färbeverfahren - Google Patents
FärbeverfahrenInfo
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- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P3/00—Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
- D06P3/58—Material containing hydroxyl groups
- D06P3/60—Natural or regenerated cellulose
- D06P3/66—Natural or regenerated cellulose using reactive dyes
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- Textile Engineering (AREA)
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Description
Färbeverfahren
Prioritäten: 9. 11. 1970 und 29. 12. 1970 - Großbritannien
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Färbeverfahren zum Färben von Zellulosetextilmaterialien.
Es existiert eine Reihe von physikalischen Formen von Zellulosetextilmaterialien, die schwierig in egalisierte Farbtöne zu
färben sind, und zwar auf Grund der offensichtlichen Tatsache, daß der Farbstoff nicht gleichmäßig durch das zu färbendeMaterial
diffundiert. Typisch für solche Formen sind Materialien, welche "mehrere Schichten eines dicht gewebten Textilstoffs aufweisen»
Wickel aus gesponnenem Garn, wie z.B. dreisträhnige3 merzerisiertes
Nähgarn oder siebenaträhniges merzerisiertes Stickgarn,
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schwere Fackleinwand, Drell, Gurten, Gürtelstoffe, Bänder mit
verstärkten Rändern, "Leiterbänder", und Bänder mit Ziehschnüren für Vorhänge, Fadenkuchen aus Viskose und alle dicken
Packungen aus nicht-gesponnenen Zellulosefasern.
Es wurde nunmehr gefunden, daß solche Materialien durch gewisse
Klassen von Reaktivfarbstoffen in gut durchdrungenen und egalisierten Färbungen gefärbt werden könner;., wenn man das Material
wafirigen in einem neutralen oder schwach sauren/Medium, das einen Elektrolyt
enthält, mit dem Farbstoff bei einer Temperatur über 10O0C eine
ausreichende Zeit in Berührung bringt, bis die gewünschte Eindringung
und Erschöpfung erreicht ist, und wenn man hierauf den Farbstoff auf dem Material durch Behandlung des gefärbten
Materials mit einem säurebindenden Mittel fixiert.
Das wesentliche neue Merkmal des neuen Verfahrens liegt in der unerwarteten Feststellung, daß die überwiegende Mehrzahl der
wasserlöslichen Reaktivfarbstoffe in schwach sauren oder neutralen
wässrigen Färbebädern bei Temperaturen von 100-1400C nahezu genauso stabil gegen Hydrolyse sind als bei den niedrigeren
Temperaturen von 75-85°C, die bisher als maximale Temperaturen
für solche Färbebäder empfohlen werden. Die einzige Ausnahme von bemerkenswerter Wichtigkeit ist die Klasse, welche eine
Dichloro-s-triazin-gruppe als mit Zellulose reaktive Gruppe aufweist.
Reaktivfarbstoffe, von denen festgestellt wurde, daß sie im neuen Verfahren brauchbar sind, sind Farbstoffev die Di- und
Tri-chloropyrimidin-, Sulfatoäthylsulfon-, Sulfatoäthylsulfonylamino-,
5-Chloro-6-methyl-2-methylsulfonylpyrimid-4--yl-,
ß- (4- ♦ 5~Dichloropyridaz-6-on-1 -yl )propionyl-, Acryloyl-,
ß-Phenyl sul f ony Ipropionyl amino-, 2 „^--Dichloropyrimid^-yl-»
2-Chlorobenzthiazol-6-yl- ^ 1 ,^--Dichlorophthalazin-G-yl-,
Dichlorochinoxaiin-, ß-Chloroäthylaminosulfonyl- und insbesondere
Mono-chloro-s-trtazin-gruppen, welche Amino-,
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_ TL _
verätherte Hydroxy- oder Anilino- oder substituierte Anilinogruppen
aufweisen, enthalten. Die Farbstoffe umfassen Mitglieder der Phthalocyanin-, Anthrachinon- und Azoreihet einschließlich.
Monoazo-, Disazo- und Metallkomplexazofarbstoffe.
Um die Eignung für die Verwendung beim neuen Verfahren zu bestimmen,
wird der folgende einfache Test angegeben.
Es werden zwei Färbungen an Baumwollstrangen unter Verwendung
von gleichen Kengen des Farbstoffs ausgeführt. In Jedem Fall
enthält das Färbebad auch 80 g/l Kochsalz und 5 g/l Natrium- t
m-nitrobenzol-sulfonat.
(a) Das Färben wird während 45 min bei 1200C und bei einem pH
von 5*0-5,5 CO,15 g/l Essigsäure) ausgeführt, dann wird
das Färbebad auf 800C abgekühlt, schließlich wird Natriumcarbonat
(2C g/l)zugegeben, und dann wird das Färben 45 min
fortgesetzt.
(b) Das Färben wird während 45 min bei 8O0C unter neutralen
Bedingungen ausgeführt, dann wird Natriumcarbonat (20 g/l) zugegeben, und das Färben wird 45 min fortgesetzt. Beide
Strange werden dann in Wasser gespült und 15 min beim
Sieden mit 0,3%igem Detergenz gereinigt, um losen Farbstoff
zu entfernen.
In vielen Fällen wird gefunden, daß die beiden Färbungen eine gleiche Farbtontiefe aufweisen. Wenn Jedoch die durch das
Verfahren (a) erhaltene Färbung schwächer ist als diejenige, die durch das Verfahren (b) erzeugt wurde, dann kann der Unterschied
unter Verwendung einer geometrischen Grauskalakarte bestimmt werden, wie sie für die Durchführung von Waschtests
an Färbungen verwendet werden (B.S.2663:1961). Ein Farbstoff
wird als geeignet angesehen, wenn der Unterschied in der Farbtontiefe nicht größer als 4 Einstufungen auf dieser Karte ist.
Jedoch ist ein Reaktivfarbstoff, welcher die Dichloro- oder Dibromo-s-triazingruppe enthält, sogar bei 5C0C so unstabil,
daß er beim neuen Verfahren nicht verwendet werden kann.
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Die folgenden mit Zellulose reaktiven Farbstoffe, welche mit
ihren Colour Index-Bezugsnummern (reaktiv) bezeichnet werden haben beispielsweise diesen Test erfolgreich bestanden:
schwarz | 8 | 7, | 9, | 17 und | 19 | 55 | 26, | 40, | 46, 49 |
braun | 2, | 5, | 5, | 19* 21, | 25, | ||||
blau | 2, | und | 8 | 52 | , 55 | und 45 | |||
grün | 5 | Is | 12, | 15, 25, | , 25, | ||||
orange | 2, | 15, | 19 | , 56 und 58 | |||||
rot | 5, | 6, | 15, | 18 und | |||||
gelb | 5, | ||||||||
Das neue Verfahren kann in den verschiedensten Färbevorrichtungen
ausgeführt werden, die sich zum Färben bei Temperaturen über 1000C eignen, wie z.B. Packfärbungsbehälter für Zylinderwickel,
Konuswickel, Kopse, Bäume, Torpedos * Stränge, gepackte
Ketten, Bänder, schmale gewebte Textilstoffe oder alle Arten
von Stückwaren, die auf perforierten Haltern aufgewickelt sind, Behälter für lose Ware, Druckjigger, Haspeln und Strahlfärbemaschinen.
Das neue Verfahren kann zweckmäßigerweise dadurch ausgeführt werden, daß man das zu färbende Material in die Färbeflüssigkeit
eintaucht, welche bereits warm sein kann und beispielsweise ungefähr 400C aufweisen kann, das Material dann auf Färbetemperatur,
vorzugsweise 12C-125°C, erhitzt, und dann diese Temperatur beibehält,
bis die gewünschte Durchdringung und Erschöpfuns erzielt
ist. Gewöhnlich dauert dies 50 min bis 1 st, aber in
besonderen Fällen können auch kürzere oder längere Zeiten ratsam sein. Hierauf wird bei der bevorzugten Arbeitsweise das
zur Fixierung des Farbstoffs auf der Faeer verwendete säurebindende
Mittel der Färbeflüssigkeit zugegeben, nachdem letztere vorzugsweise auf- 80-900C abgekühlt worden ist. Alternativ kann
das Material in einen gesonderten Behälter für die Behandlung mit einer Lösung des säurebindenden Mittels überführt werden,
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oder die Färbeflüssigkeit kann ablaufen gelassen und durch eine Lösung eines säurebindenden Mittels ersetzt werden.
Die Färbeflüssigkeit kann die üblichen Zusätze enthalten, von denen ein neutrales oder schwach saures Salz im allgemeinen
wesentlich ist, um eine ausreichende Erschöpfung zu erzielen. In dieser Hinsicht können Natriumchlorid oder Natriumsulfat
in Konzentrationen von 10 bis 100 g/l verwendet werden, und zwar gegebenenfalls mit kleinen Mengen saurer Salze, wie z.B.
Natrium-dihydrogen-phosphat, um den pH der Färbeflüssigkeit
in einen Bereich von 6,0 bis 7*0 zu bringen. Es können auch
andere übliche Zusätze anwesend sein. Insbesondere ist es erwünscht, daß ein mildes Oxidationsmittel, wie z.B. Natriumnitrobenzol-sulfonat,
anwesend ist.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher erläutert*
worin die Teile in Gewicht ausgedrückt sind.
Das zu färbende Material bestand aus einem Baumwollband mit einer Breite von ungefähr 3A^^ mm, welches um ein Stück eines
Cords geschlagen und in der Mitte durchgenäht worden war. Das Baumwollband wies folgende Merkmale auf:
Band 2 Poly/18's Cotton 20 Drehungen/25 mm
Cord 4 χ 4 ply. 4,1 " "·
4 ply. 8,8
Single/14's. 28
Es bestand a.i so aus einer dichten Baumwollmasse mit einem Gewicht
von 12,0 g je 0*9 m.Es sollte bei der Herstellung von
Heißverschlüssen verwendet werden.
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Bei der Färbung in der üblichen Weise bei 800C wurde festgestellt,
daß die Eindringung des Farbstoffs in den zentral eingenähten Teil
unzureichend war. Nicht nur der Cord* sondern auch das Baumwollband
selbst war in einer viel blasseren Farbe gefärbt, als die äußere Oberfläche. Dagegen wurde eine vollständig gleichmäßige
Färbung innen und außen durch das folgende Verfahren erzielt;
Ein Stück des Bands wurde um einen Federhalter für einen Zylinderwickel
herumgewickelt, bis ein Zylinderwickel von 700 g Gewicht erhalten worden war, und dann wurde der Wickel in eine Laborpackfärbemaschine
eingesetzt und nach einer Reinigung und einer Säurespülung in 7 kg einer Färbeflüssigkeit gefärbt,
die folgendes enthielt:
Farbstoff | Nr. | -1 | 4 | 1.5 | VJl | g/l |
ti | Nr. | 2 | 3 | 100 | g/l | |
ti | Nr. | 3 | g/l | |||
Natrium-nitrobenzol-sulfonat | g/l | |||||
Kochsalz | g/l | |||||
Die Färbef]rüssigkeit wurde während 20 min auf 120°C gebracht
und 30 min auf 120-1250C gehalten und dann auf 9O°C abgekühlt.
Dann wurde Natriumcarbonat in einer Menge von 20 g/l zugesetzt, und die Färbeflüssigkeit wurde weitere 60 min bei 900C zirkulieren
gelassen.
Das Material wurde dann in kaltem Wasser und in heißem Wasser gespült, in einer 0,1%igen Detergenzlösung 15 mlnbeim Sieden
gereinigt, wieder in heißem und kaltem Wasser gespült und abschließend ablaufen gelassen und getrocknet.
Ee wurde folgendes verwendet:
Farbstoff 1: Der 1:2-Chromkomplex der Monoazoverbindung aus
Cyanurchlorid, 4-Nitro-4'-aminostilben-2,2 ■ -
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di8ulfon3äure und 6~Amino-2-(o-carbo;xj?}henylazo)-1-naphthol-3-Bulfonsäure
(äquimolekulare Anteile).
Farbstoff 2: 2- ^'-^"-Chloro-V'-amino-s-triazin-e" -ylamino)2' ureidophenylazcQnaphthalin-3-6.8-trisulfonsäure.
Farbstoff 5- Der Kupferkomplex von 6-(2' -Chloro-4'-aniino-s-triazin~
6' -yl)-N-aethylamino-2~[4"-(2' ' ', 5" '-disulfophenylazo)-5"-methyl-2"-hydroxyphenylazö]-'1-naphthol-3-sulf
on~ 3äure.
Es wurde eine sehr dunkelbraune Färbung erhalten.
In der folgenden Tabelle ist eine Liste von weiteren Farbstoffen angegeben, von denen festgestellt wurde, daß sie sich für die
Verwendung beim neuen Verfahren eignen. Spalte I gibt die Colour Index-Bezeichnung oder den Han^elsnamen, sofern der Farbstoff
nicht im Colour Index erscheint, und Spalte II gibt die jeweilige mit Zellulose reaktive Gruppe an.
Colour Index
schwarz 8 braun 2 braun 7 bra "on 9
braun 17 braun 19 blau 2
blau 3
blau 5
blau 19 blau 21 blau 25 blau 26 blau 40 b'lau 4-6 blau 49
blau 3
blau 5
blau 19 blau 21 blau 25 blau 26 blau 40 b'lau 4-6 blau 49
Monochloro-s-triazin
π
η
η
η
η
2,3-Dichlorochinoxalin
Monochloro-s-triazin ß-Chloroäthylaminosulfonyl
Monochloro-s-triazin ß-Sulfatoäthylsulfonyl
It
ß-Chloroäthylaminosulfonyl
Monochloro-s-tTiazin
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blau blau 64-blau 71 grün 5 grün 8 orange
orange orange orange orange orange orange orange orange
rot 3 rot 9 rot 13 rot 56 rot 58 gelb 3
gelb 6 gelb 15 gelb 18 gelb 33
Heatex Brilliantgelb Elisiane Brllliantrot B
3,6-Dichloropyrid8zin-4~ylcarbonylamino
Monochloro-s-triazin
It
Il
ß-Sulfatoäthylsulfonyl
Monochloro-s-triazin
ß-Sulfatoäthylsulfonylamino
Ac ry1oy1amid
ß-Phenyl sulfonylproptanylamino
Monochloro-s-triazin
5-Chloro-6-methyl-2-methyl8ulfonylpyrimid-4--ylamino
Monochloro-s-triazin
t!
It
It
Trichloropyrimidin Monochloro-s-triazin
ß-Sulfatoäthylsulfonyl
Monochloro-s-triazin
ß- (4-, 5-Dichloropyridaz-6-on-1 -yl)
propionyl
2-0hlorobenzthiazol-6-ylcarbonylamino
1^-p c arb onylamino
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Claims (2)
1. Verfahren zum Färben von Zellulosetextilmaterialien,
deren physikalische Form eine Färbung in egalisierten Farbtönen schwierig macht, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Material in einem neutralen oder schwach sauren wässrigen Medium, das einen Elektrolyt enthält, mit einem wasserlöslichen
Reaktivfarbstoffe bei einer Temperatur über 1000C in Berührung
bringt, his die gewünschte Durchdringung und Erschöpfung erzielt sind, und daß man hierauf den Farbstoff auf dem Material durch
Behandlung des gefärbten Materials mit einem säurebindenden i Kittel fixiert, wobei der Farbstoff entsprechend dem oben
angegebenen Test ausgewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der verwendete Farbstoff als reaktive Gruppe eine Monochloro-atriazingruppe aufweist, dl« «ine Amino-» verKtherte Hydroxy-,
Anilino- oder substituiert« Anilinogrupp· enthält.
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BHN | Withdrawal |