DE2037213C3 - Anlage zum kontinuierlichen Frischen von Roheisen - Google Patents
Anlage zum kontinuierlichen Frischen von RoheisenInfo
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- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
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- C21C5/567—Manufacture of steel by other methods operating in a continuous way
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum kontinuierlichen Frischen von Roheisen mit einem Frischgefäß und
einer zentral in diesem in Stellung gebrachten Blaslanze für die Zufuhr von Frischgas, wobei das Frischgefäß eine
Öffnung zum Einbringen von flüssigem Roheisen aufweist und mit einem Abstich für den erzeugten Stahl
und für die Schlacke sowie einem Gasabzug versehen ist.
Bei einer bekannten Anlage dieser Art gelangt das Roheisen in das Frischgefäß durch eine in Bodennähe
vorgesehene Öffnung in der Seitenwandung des Frischgefäßes und fließt über eine Abstichöffnung ab.
Im Inneren des Gefäßes kommt es infolge der Badbewegung während des Frischens zu einer Mischung
des Roheisens mit bereits fertig gefrischtem und erst teilweise gefrischtem Metall, so daß Roheisen durch
die Abstichöffnung gemeinsam mit Stahl ausfließen kann. Der Frischprozeß ist wegen der unkontrollierbaren
Badbewegungen nur unzureichend steuerbar; das Ausbringen von Stahl in stets gleichbleibender Qualität
ist bei dieser bekannten Anlage nicht gewährleistet
Es sind zahlreiche weitere Vorschläge zur kontinuierlichen Umwandlung von Roheisen in Stahl bzw. zum
Vorfrischen von Roheisen bekanntgeworden. So hat man versucht, das über Rinnen aus einem Hochofen
auslaufende Roheisen durch Aufblasen von Sauerstoff zu frischen. Der Strömungsquerschnitt in solchen
Rinnen ist relativ klein und Schwankungen unterworfen, so daß eine gleichmäßige Beaufschlagung des Roheisens
mit dem Frischmittel nicht möglich ist und infolge der hohen Reaktionstemperatur eine Zerstörung der
feuerfesten Auskleidung der Rinnen in Kauf genommen werden muß. Durch Anordnung mehrerer Blasdüsen
entlang der Rinnen vergrößerte sich der apparative Aufwand, ohne daß eine gleichmäßigere Frischwirkung
zu erzielen gewesen wäre. Das Problem der Abfuhr und der Entstaubung der Frischgase ist bei dieser bekannten
Anlage sehr schwer und nur mit sehr aufwendigen Vorrichtungen lösbar, durch welche Vorrichtungen auch
eine beträchtliche Behinderung im Betriebsablauf einer Hochofenanlage unvermeidbar ist
Es wurde auch versucht flüssiges Roheisen zu versprühen, wobei ein oxidierendes Sprühgas verwendet wird. Die Erfahrung zeigt daß es schwierig ist eine gleichmäßige Aufteilung des Roheisens in feinste Tröpfchen zu erreichen. Die Frischwirkung ist nicht gleichmäßig. Eine Beeinflussung bzw. Kontrolle des Reaktionsablaufes ist nur schwer möglich.
Es wurde auch versucht flüssiges Roheisen zu versprühen, wobei ein oxidierendes Sprühgas verwendet wird. Die Erfahrung zeigt daß es schwierig ist eine gleichmäßige Aufteilung des Roheisens in feinste Tröpfchen zu erreichen. Die Frischwirkung ist nicht gleichmäßig. Eine Beeinflussung bzw. Kontrolle des Reaktionsablaufes ist nur schwer möglich.
Ein anderer Vorschlag, Roheisen kontinuierlich zu frischen, besteht darin, das Roheisen in ein Frischgefäß
einzuleiten, in welchem ein tiefer Sumpf gebildet wird,
is auf das Roheisen ein Frischmittel aufzublasen und das
gefrischte Metall ausfließen zu lassen. Auch bei dieser Vorrichtung bestehen nicht kontrollierbare Betriebsverhältnisse,
weil das Verhältnis der Mengen des zufließenden Roheisens und des abfließenden gefrischten
Metalls zur aufzublasenden Frischmittelmenge nicht genau regelbar ist Es ist keine gleichmäßige Beaufschlagung
des zufließenden Roheisens mit dem Frischmittel gegeben, so daß keine gleichmäßige Frischwirkung
erreichbar ist und Analysenschwankungen in der fertigen Metallschmelze auftreten.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die
Aufgabe, eine Anlage der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit der eine gleichmäßge Beaufschlagung
des zufließenden Roheisens mit dem Frischmittel erreicht wird, eine Regelung des Verhältnisses des
gefrischten Metalls zur aufzublasenden Frischmittelmenge ermöglicht und insbesondere eine Trennung des
in das Frischgefäß einströmenden ungemischten Roheisens vom fertiggefrischten Stahl sichergestellt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Öffnung zum Einbringen des flüssigen
Roheisens zentral im Boden des Frischgefäßes vorgesehen ist und daß diese Öffnung von einer ringförmigen
Barriere aus feuerfestem Material umgeben ist, durch welche zwei konzentrische Reaktionsräume gebildet
werden, wobei das flüssige Metall von dem inneren Reaktionsraum durch überlaufen über die Barriere in
den äußeren gelangt.
Die Bodenöffnung des Frischgefäßes steht zweckmäßig durch eine Leitung mit einem Roheisunvorratsbehälter
in Verbindung, wobei die Füllöffnung des Roheisenvorratsbehälters von einer lösbaren Haube
gasdicht abgedeckt ist und die Haube mit einer pneumatischen Druckleitung verbindbar ist
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung, in der eine erfindungsgemäße Anlage scf.ematisch im Vertikalschnitt
dargestellt ist näher beschrieben.
Ein Roheisenvorratsbehälter 1 für die Aufnahme flüssigen Roheisens 2 ist durch eine Leitung 3 mit einem Frischgefäß 4 verbunden. Das Frischgefäß 4 weist im Boden eine zentrale Öffnung 6 auf, die von einer sich nach oben konisch erweiternden ringförmigen Barriere 10 aus feuerfestem Material umgeben ist. Durch die ringförmige Barriere 10 werden innerhalb des Frischgefäßes 4 zwei konzentrische Reaktionsräume 5, 12 gebildet Über der Öffnung 6 bzw. dem inneren Reaktionsraum 5 ist eine vertikale Blaslanze 7 für die Zufuhr des Frischgases zusammen mit feinkörnigen
Ein Roheisenvorratsbehälter 1 für die Aufnahme flüssigen Roheisens 2 ist durch eine Leitung 3 mit einem Frischgefäß 4 verbunden. Das Frischgefäß 4 weist im Boden eine zentrale Öffnung 6 auf, die von einer sich nach oben konisch erweiternden ringförmigen Barriere 10 aus feuerfestem Material umgeben ist. Durch die ringförmige Barriere 10 werden innerhalb des Frischgefäßes 4 zwei konzentrische Reaktionsräume 5, 12 gebildet Über der Öffnung 6 bzw. dem inneren Reaktionsraum 5 ist eine vertikale Blaslanze 7 für die Zufuhr des Frischgases zusammen mit feinkörnigen
b5 Schlackenbildnern, z. B. Kalk, Flußspat u. dgl. und
feinkörnigem Kühlmittel, wie Erz, Kalkstein, Eisenpulver, u.dgl., angeordnet; der aus der Blaslanze 7
austretende Blasstrahl ist mit 8 bezeichnet. Die Achse
cW Blaslanze 7 fällt mit der Achse der öffnung 6
zusammen, so daß das Roheisen in vertikaler, in der Zeichnung durch den Pfeil dargestellter Richtung von
unten in das Frischgefäß 4 eingebracht wird, und unmittelbar mit dem Frischgas sowie mit den Schlakkenbildnern
und dem Kühlmittel in Berührung kommt Das Roheisen wird im inneren Reaktionsraum 5 unter
Ausbildung einer Reaktionszone 9 gefrischt und läuft über die Barriere 10 in den äußeren Reaktionsraum 12
über, wobei es eine Schlackenschicht 13 passiert Im äußeren Reaktionsraum 12 Findet also noch eine
Reaktion mit der Schlacke statt Der erzeugte Stahl sammelt sich im äußeren Reaktionsraum 12 und fließt
von dort durch den Abstich 14 über eine Rinne 15 in eine Pfanne 16 ab. Die Schlacke fließt durch den Abstich 17
ab. Die Abstiche 14, 17 sind in einer solchen Höhe angeordnet, daß das Niveau der Schmelze im äußeren
Reaktionsraum 12 sich unterhalb der Oberkante der ringförmigen Barriere 10 befindet Die Frischgase
entweichen durch den Rauchgaskanal 18.. der mit einer Abhitzeverwertungs- und Gasreinigungsanlage verbunden
ist
Der Durchmesser der Reaktionszone 9 und die Reaktionsbedingungen im inneren Reaktionsraum 5
werden durch entsprechende Höheneinstellung der Blaslanze 7 und Wahl des Frischgasdruckes so
beeinflußt, daß das Roheisen vor dem Überlaufen über
die Oberkante der Barriere 10 gleichmäßig gefrischt und eine Beschädigung derselben vermieden wird. Der
Durchmesser der Reaktionszone 9 wird vorteilhaft etwas kleiner gehalten als der der öffnung 6.
Der Roheisenvorratsbehälter 1 wird durch eine Füllöffnung 19 mit Roheisen bis etwa auf das Niveau 20
gefüllt welches etwa in der Höhe der Oberkante der Barriere 10 liegt Danach wird die Füllöffnung 19 durch
eine Haube 22 gasdicht abgedeckt und Druckluft durch die Leitung 23 eingeblasen. Das Roheisen 2 wird unter
pneumatischem Druck über die Leitung 3 in das Frischgefäß 4 gefördert Der Roheisenvorratsbehälter 1
kann auch unterhalb des Frischgefäßes 4 angeordnet sein und mit diesem durch eine Steigleitung in
Verbindung stehen. Das Fassungsvermögen des Roheisenvorratsbehälters 1 kann mehrere tausend Tonnen
betragen, so daß in jedem Fall ein kontinuierlicher
ίο Arbeitsablauf gewährleistet ist Es können auch mehrere
verbunden werden, in denen geeignete Absperrorgane vorgesehen sind.
zu fördern, besteht darin, das Roheisen im Roheisenvorratsbehälter
1 auf ein Niveau 21 einzustellen, welches über der Oberkante der Barriere 10 liegt; infolge des
Höhenunterschiedes zwischen den Niveaus 20,21 fließt das Roheisen in das Frischgefäß 4. In dem Maß, wie das
Roheisen aus dem Vorratsbehälter 1 ausfließt, muß neues Roheisen kontinuierlich durch die Füllöffnung 19
zugegeben werden.
Durch die Zufuhr von feinkörnigen Kühlmitteln, wie Erz, Kalkstein, Eisenpulver u. dgl. kann die Temperatur
in der Reaktionszone 9 beliebig eingestellt werden. Es ist zweckmäßig, diese Temperatur unter etwa 1700° C zu
halten. Die Menge des beim Frischprozeß anfallenden Staubes wird durch Kühlung der Reaktionszone
vermindert. Dieser Effekt ist auch durch eine geeignete
jo Zusammensetzung des Frischgases, welches z. B. aus einer Mischung aus freiem und gebundenem Sauerstoff,
wie Sauerstoff und Kohlendioxid, Sauerstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf u. dgl. bestehen kann, erreichbar.
Claims (2)
1. Anlage zum kontinuierlichen Frischen von Roheisen mit einem Frischgefäß und einer zentral in
diesem in Stellung gebrachten Blaslanze für die Zufuhr von Frischgas, wobei das Frischgefäß eine
öffnung zum Einbringen von flüssigem Roheisen aufweist und mit einem Abstich für den erzeugten
Stahl und für die Schlacke sowie einem Gasabzug versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung (6) zum Einbringen des tiüssigen Roheisens zentral im Boden des Frischgefäßes (4)
vorgesehen ist und daß diese Öffnung (6) von einer ringförmigen Barriere (10) aus feuerfestem Material
umgeben ist, durch welche zwei konzentrische Reaktionsräume (5, 12) gebildet v. erden, wobei das
flüssige Metall von dem inneren Reaktionsraum (5) durch überlaufen über die Barriere (10) in den
äußeren gelangt.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (6) des Frischgefäßes (4) durch
eine Leitung mit einem Roheisenvorratsbehälter (1) in Verbindung steht wobei die Füllöffnung (19) des
Roheisenvorratsbehälters (1) von einer lösbaren Haube (22) gasdicht abgedeckt ist und die Haube (22)
mit einer pneumatischen Druckleitung (23) verbindbar ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT792569A AT290587B (de) | 1969-08-19 | 1969-08-19 | Verfahren zum kontinuierlichen Frischen von Roheisen und Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
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DE2037213C3 true DE2037213C3 (de) | 1979-05-03 |
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Families Citing this family (1)
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- 1969-08-19 AT AT792569A patent/AT290587B/de active
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Also Published As
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