DE20321700U1 - Achsaufhängung eines Nutzfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Achsaufhängung
(1) eines Nutzfahrzeugs, beispielsweise eines Lastkraftwagens oder
Omnibusses, beinhaltend eine Starrachse (2), bei welcher es sich
um eine Vor- oder Nachlaufachse handeln kann und welche aus einem
radtragenden Starrachskörper (4) und zwei an diesem befestigten
Längslenkern (6, 8) besteht, welche an einem Rahmen (10)
des Nutzfahrzeugs angelenkt sind, wobei die beiden Längslenker
(6, 8) derart steif ausgebildet sind, dass außer ihnen
keine weiteren Querkräfte aufnehmenden Achsführungselemente
wie beispielsweise ein Panhardstab vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Längslenker (6, 8) mit dem Starrachskörper
(4) starr verbunden und vorzugsweise verschweißt sind und
dass zumindest ein Mittelabschnitt (22) des Starrachskörpers
(4) einen Torsionsstab und die Längslenker (6, 8) jeweils
einen Stabilisatorarm eines Stabilisators bilden, und dass die Längslenker
(6, 8) derart biegesteif und der zwischen diesen angeordnete Mittelabschnitt
(22) des Starrachskörpers (4) derart biegesteif und torsionsweich
ausgeführt ist, dass bei einer Wankbewegung des Aufbaus
des Nutzfahrzeugs eine Verformung des Stabilisators hauptsächlich
in...
Description
- Stand der Technik
- Die Neuerung geht aus von einer Achsaufhängung eines Nutzfahrzeugs, beispielsweise eines LKWs oder Omnibusses, beinhaltend eine Starrachse, bei welcher es sich um eine Vor- oder Nachlaufachse handeln kann und welche aus einem radtragenden Starrachskörper und zwei an diesem befestigten Längslenkern besteht, welche an einem Rahmen des Nutzfahrzeugs angelenkt sind, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
- Eine solche Achsaufhängung ist aus der
DE 198 09 281 A1 bekannt und beinhaltet eine Querstrebe oder einen Panhardstab, welcher zur Übertragung von Querkräften von der Starrachse auf den Rahmen vorgesehen ist. - Aus der
JP 58 053 505 A - Der vorliegenden Neuerung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Achsaufhängung eines Nutzfahrzeugs der eingangs erwähnten Art derart weiter zu entwickeln, dass sie leichter und kostengünstiger zu fertigen ist.
- Neuerungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
- Vorteile der Neuerung
- Die beiden Längslenker und der Starrachskörper bilden zusammen eine Verbundlenkerachse, bei welcher neuerungsgemäß die beiden Längslenker derart steif ausgebildet sind, dass außer ihnen keine weiteren Querkräfte aufnehmenden Achsführungselemente wie beispielsweise ein Panhardstab vorhanden bzw. notwendig sind. Darüber hinaus weist auch die Verbindung zwischen den Längslenkern und dem Starrachskörper eine zur im Wesentlichen alleinigen Querkraftübertragung ausreichende Steifigkeit auf. Dies bedeutet, dass die auf die Starrachse wirkenden Querkräfte abgesehen von einem vernachlässigbar geringen Anteil, welchen die Luftfedern oder Stoßdämpfer übernehmen, im wesentlichen nur durch die beiden Längslenker auf den Rahmen übertragen werden.
- Infolgedessen sind keine weiteren querkraftübertragenden Achsführungselemente samt deren Befestigungs- und Anlenkstellen mehr notwendig, so daß die Achsaufhängung leicht und kostengünstig hergestellt werden kann.
- Unter einer steifen Ausbildung der Längslenker soll vor allem eine hohe Biegesteifigkeit quer zur Längserstreckung des Starrachskörpers verstanden werden, um die Querkräfte auf den Rahmen übertragen zu können.
- Besonders bevorzugt sind die Längslenker mit dem Starrachskörper verschweißt. Hieraus ergibt sich gegenüber verflanschten und verschraubten Lösungen ein Gewichts- und Kostenvorteil. Außerdem kann eine solche geschweißte Verbindung sehr steif ausgeführt werden, was sich ebenfalls günstig im Hinblick auf die Übertragung von Querkräften vom Starrachskörper auf die Längslenker auswirkt.
- Des Weiteren bildet zumindest ein Mittelabschnitt des Starrachskörpers einen Torsionsstab und die Längslenker bilden jeweils einen Stabilisatorarm eines Stabilisators. Hierzu sind die Längslenker vorzugsweise derart biegesteif und der zwischen diesen angeordnete Mittelabschnitt des Starrachskörpers vorzugsweise derart biegesteif und torsionsweich ausgeführt, dass bei einer Wankbewegung des Aufbaus des Nutzfahrzeugs eine Verformung des Stabilisators hauptsächlich in dem Starrachskörper in Form einer Torsionsverformung stattfindet.
- Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung möglich.
- Die Endbereiche des Starrachskörpers zwischen Längslenker und Radanbindung können biege- und torsionssteif ausgeführt sein, um zuverlässig das Bremsmoment der Achse über die Längslenker abstützen zu können.
- Zur Erzielung einer ausreichenden Betriebsfestigkeit mit niedrigen Werksstoffspannungen und harmonischen Steifigkeitsänderungen kann der Übergangsbereich des Starrachskörpers vom Mittelbereich zu den Endbereichen und vom Mittelbereich zum Längslenker zusätzlich mit entsprechend ausgebildeten Knotenblechen verstärkt werden.
- Das U-förmige Gebilde aus dem Starrachskörper und den Längslenkern überträgt folglich nicht nur die an den Rädern wirkenden Längs- und Querkräfte und wirkt als Drehmoment stütze im Bremsfall, sondern stabilisiert im Sinne einer Doppelfunktion zugleich den Aufbau des Nutzfahrzeugs, um starke Wankbewegungen zu vermeiden. Wie bei einem separaten Stabilisator dreht sich das U-förmige Gebilde aus dem Starrachskörper und den Längslenkern bei gleichseitiger Federung in den rahmenseitigen Lagern der Längslenker, wobei der Starrachskörper nicht tordiert und der Stabilisator wirkungslos bleibt. Bei wechselseitiger Einfederung, wie sie beispielsweise beim Wanken auftritt, tordiert der Starrachskörper hingegen, um der Wankbewegung entgegenzuwirken und die Längslenker erfahren eine vergleichsweise geringe Biegeverformung.
- Generell sind die beiden Längslenker hinsichtlich Ihrer Biegesteifigkeit in Verbindung mit dem torsionsfähigen Starrachskörper auf den Gesamtstabilisierungseffekt abgestimmt, und zwar über entsprechende Bemessung und Formgebung ihrer Querschnitts. Das Profil und die Größe des Querschnitts des Mittelabschnitt des Starrachskörpers werden im Sinne der gewünschten Torsionsfähigkeit auf den jeweiligen fahrzeugspezifischen Anwendungsfall angepasst.
- Zeichnungen
- Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Neuerung in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
-
1 eine perspektivische Ansicht einer Achsaufhängung eines Nutzfahrzeugs gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Neuerung; -
2 eine Seitenansicht der Achsaufhängung von1 ; -
3 eine Draufsicht der Achsaufhängung von1 ; -
4 eine Rückansicht der Achsaufhängung von1 . - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- Die in
1 insgesamt mit1 bezeichnete Achsaufhängung eines Nutzfahrzeugs beinhaltet eine Starrachse2 , bei welcher es sich beispielsweise um eine nicht angetriebene Vor- oder Nachlaufachse mit lenkbaren oder nicht lenkbaren Rädern handeln kann. Ein radtragender Starrachskörper4 der Starrachse2 ist über an ihm befestigte Längslenker, nämlich einem rechten Längslenker6 und einem linken Längslenker8 an einem Rahmen des Nutzfahrzeugs angelenkt, von welchem aus Maßstabs- und Obersichtlichkeitsgründen lediglich zwei Längsträger10 gezeigt sind, welche unter anderem durch einen oberhalb des Starrachskörpers4 koplanar angeordneten Querträger12 miteinander verbunden sind. - Die Achsaufhängung
1 beinhaltet im Weiteren folgende Bauelemente, nämlich zwei Luftfedern14 und zwei Stoßdämpfer16 , wobei je eines dieser Bauelemente einem der Längsträger10 zugeordnet ist. Die zwei Luftfedern14 und zwei Stoßdämpfer16 können alternativ hierzu Konzentrisch als Luftfeder-Dämpfer-Systeme ausgeführt sein. Mit18 sind zwei jeweils von einem Längsträger10 an seiner Außenseite senkrecht nach unten wegragende Lagerböcke bezeichnet, an welchen die Längslenker6 ,8 mit ihren vom Starrachskörper4 abgewandten Enden angelenkt sind. Jenseits eines zwischen den beiden Längslenkern6 ,8 angeordneten Mittelabschnitts22 des Starrachskörper4 trägt dieser an seinen radseitigen Endabschnitten24 jeweils einen Bremsflansch26 , an welchem Bremsbauelemente der ansonsten nicht dargestellten Radbremsen sowie die ebenfalls nicht gezeigten Räder gehalten sind. - Die Starrachse
2 ist nach Art einer Verbundlenkerachse ausgebildet, wobei die Längslenker6 ,8 mit dem Starrachskörper4 vorzugsweise durch Schweißung starr verbunden sind und diese Bauteile zusammen ein als Stabilisator wirkendes U-förmiges Gebilde darstellen. Der Mittelabschnitt22 des Starrachskörpers4 bildet dabei einen Torsionsstab und die Längslenker6 ,8 jeweils einen Stabilisatorarm des Stabilisators. Hierzu sind die Längslenker6 ,8 vorzugsweise derart biegesteif und der zwischen diesen angeordnete Mittelabschnitt22 des Starrachskörpers4 vorzugsweise derart biegesteif und torsionsweich ausgeführt, dass bei einer Wankbewegung des Aufbaus des Nutzfahrzeugs eine Verformung des Stabilisators hauptsächlich in dem Mittelabschnitt22 des Starrachskörpers4 in Form einer Torsionsverformung stattfindet. Die radseitigen Endabschnitte24 des Starrachskörpers4 , welche Längskräfte, Vertikalkräfte und Bremsmomente übertragen, können außerhalb des in3 in Draufsicht gezeigten U-förmigen Stabilisatorverbundes entsprechend biege- und torsionssteif ausgeführt sein, um eine stabile Rad- und Bremsbefestigung zu gewährleisten. - Neuerungsgemäß sind die beiden Längslenker
6 ,8 derart steif ausgebildet, dass außer ihnen keine weiteren Querkräfte aufnehmenden Achsführungselemente wie beispielswei se ein Panhardstab vorhanden sind. Dies bedeutet, dass die auf die Starrachse2 wirkenden Querkräfte im wesentlichen nur durch die beiden Längslenker6 ,8 auf die Längsträger10 des Rahmens übertragen werden. Die Längslenker6 ,8 sind vorzugsweise in Fahrtrichtung vor dem Starrachskörper4 angeordnet und haben ausgehend von Ihren Lagerstellen an den Lagerböcken18 aus Platzgründen vorzugsweise eine nach außen gekröpfte Form, wie insbesondere3 zeigt. Um genügend lichte Höhe für die Stoßdämpfer16 zur Verfügung zu stellen, können die beiden Längslenker6 ,8 an ihrem über den Starrachskörper4 hinausragenden Endabschnitt28 nach unten gezogen sein und dort jeweils mit einer Stoßdämpferaufnahme30 versehen, an welcher der im wesentlichen senkrecht stehende Stoßdämpfer16 angelenkt ist, deren anderendseitige Anlenkung32 jeweils am zugeordneten Längsträger10 angeordnet ist (2 ). - Den Stoßdämpfern
16 in Fahrtrichtung vorgeordnet und im wesentlichen koplanar mit dem Starrachskörper4 angeordnet sind die beiden Luftfedern14 zwischen einer an dem zugeordneten Längsträger10 nach außen ragenden Lagerhaube34 und einem Lagerzapfen36 gehalten, der von der Stoßstelle zwischen dem Starrachskörper4 und dem zugeordneten Längslenker6 ,8 senkrecht nach oben weg ragt. - Die Lagerung der Längslenker
6 ,8 an den Lagerböcken18 erfolgt vorzugsweise durch jeweils ein sphärisches Lager38 , beispielsweise durch ein sog. Molekularlager, welche derart ausgebildet sind, dass die Längslenker6 ,8 lediglich Schwenkbewegungen in einer Ebene senkrecht zum Starrachskörper4 ausführen können. -
- 1
- Achsaufhängung
- 2
- Starrachse
- 4
- Starrachskörper
- 6
- rechter Längslenker
- 8
- linker Längslenker
- 10
- Längsträger
- 12
- Querträger
- 14
- Luftfeder
- 16
- Stoßdämpfer
- 18
- Lagerbock
- 22
- Mittelabschnitt
- 24
- Endabschnitt
- 26
- Bremsflansch
- 28
- Endabschnitt
- 30
- Stoßdämpferaufnahme
- 32
- Anlenkung
- 34
- Lagerhaube
- 36
- Lagerzapfen
- 38
- Sphärisches Lager
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19809281 A1 [0002]
- - JP 58053505 A [0003]
Claims (6)
- Achsaufhängung (
1 ) eines Nutzfahrzeugs, beispielsweise eines Lastkraftwagens oder Omnibusses, beinhaltend eine Starrachse (2 ), bei welcher es sich um eine Vor- oder Nachlaufachse handeln kann und welche aus einem radtragenden Starrachskörper (4 ) und zwei an diesem befestigten Längslenkern (6 ,8 ) besteht, welche an einem Rahmen (10 ) des Nutzfahrzeugs angelenkt sind, wobei die beiden Längslenker (6 ,8 ) derart steif ausgebildet sind, dass außer ihnen keine weiteren Querkräfte aufnehmenden Achsführungselemente wie beispielsweise ein Panhardstab vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Längslenker (6 ,8 ) mit dem Starrachskörper (4 ) starr verbunden und vorzugsweise verschweißt sind und dass zumindest ein Mittelabschnitt (22 ) des Starrachskörpers (4 ) einen Torsionsstab und die Längslenker (6 ,8 ) jeweils einen Stabilisatorarm eines Stabilisators bilden, und dass die Längslenker (6 ,8 ) derart biegesteif und der zwischen diesen angeordnete Mittelabschnitt (22 ) des Starrachskörpers (4 ) derart biegesteif und torsionsweich ausgeführt ist, dass bei einer Wankbewegung des Aufbaus des Nutzfahrzeugs eine Verformung des Stabilisators hauptsächlich in dem Starrachskörper (4 ) in Form einer Torsionsverformung stattfindet und dass die Längslenker (6 ,8 ) jeweils an einer von einem Längsträger (10 ) des Rahmens nach unten weg ragenden Lagerbock (18 ) angelenkt sind. - Achsaufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Starrachskörper (
4 ) der Starrachse (2 ) radseitige Endabschnitte (24 ) bzw. Bremsflansche (26 ) aufweist, die biege- und torsionssteif ausgebildet und zur Aufnahme von Radbefestigungselementen und Bremsbauelementen vorgesehen sind. - Achsaufhängung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längslenker (
6 ,8 ) an den Lagerböcken (18 ) mittels je eines sphärischen Lagers (38 ) angelenkt sind, welches eine Schwenkbewegung um eine Achse parallel zum Starrachskörper (4 ) erlaubt. - Achsaufhängung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Starrachse (
2 ) luftgefedert ist. - Achsaufhängung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Längslenker (
6 ,8 ) in Fahrtrichtung vorzugsweise vor dem Starrachskörper (4 ) angeordnet sind. - Achsaufhängung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Übergangsbereich des Starrachskörpers (
4 ) von dessen Mittelabschnitt (22 ) übergehend zu dessen Endabschnitten (24 ) und Längslenkern (6 ,8 ) zwecks Verstärkung des Verbundes zusätzliche Knotenbleche vorgesehen sind.
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