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Die Erfindung betrifft einen Bohrer
für passgenaue
Bohrungen, insbesondere in Verbundmaterialien, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Besonders im Flugzeugbau finden heute
verstärkt
Verbund- bzw. Sandwichmaterialien Anwendung. Für die Außenhaut moderner Flugzeuge
werden beispielsweise Flachbauteile aus Verbundmaterialien eingesetzt,
die beispielsweise eine Schicht aus kohlefaserverstärktem Kunststoff,
eine Schicht aus Titan und eine weitere Schicht aus Aluminium aufweisen,
wobei die Schichten unterschiedlich angeordnet sein können, oder
aus einem Verbund einer Aluminium- mit einer CFK-Schicht bestehen.
Derartige Materialien weisen trotz ihres geringen Gewichtes eine
hohe Stabilität
auf. Allerdings kommt es beim Zusammenbau solcher Bauteile zu Schwierigkeiten.
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Die Einzelteile von Flugzeugaußenhäuten werden
meist miteinander vernietet. Dabei kommen teilweise Nietroboter
zum Einsatz, die anhand von Daten, die durch eine Abtastung der
Außenhautkontur,
beispielsweise mittels Lasermarkierungen, die in den einzelnen Flachbauteilen
vorgebohrten Nietbohrungen abfahren und vernieten. Auch kombinierte Bohr-/Nietroboter,
die die Nietbohrungen erst an den definierten Stellen bohren und
anschliessend die entsprechende Niete setzen, sind bekannt. Andererseits werden
die Bohrungen jedoch auch häufig
per Hand und mit entsprechenden Handbohrmaschinen in die Flugzeugbauteile
eingebracht.
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Nachdem früher kein besonderes Augenmerk
auf die Toleranzen der zur Aufnahme der Nieten vorgesehenen Bohrungen
gelegt wurde, musste nach folgenschweren Materialabrissen erkannt
werden, dass eine enge Tolerierung der Nietbohrungen erforderlich
ist. Zielvorgaben liegen dabei im Toleranzbereich IT8 – IT11.
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Um derartig enge Toleranzen einhalten
zu können,
werden herkömmlich
mehrere Arbeitschritte nacheinander ausgefgührt, beispielsweise Vorbohren,
Aufbohren und anschließendes
Ausreiben der erzeugten Bohrung.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe
der Erfindung ein Bohrwerkzeug zu schaffen, mit dem bei guten Standzeiten
und Passgenauigkeit der Bohrungen auch bei der Verarbeitung von
Verbundmaterialien die Werkzeugwechselzeiten gesenkt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
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Dazu wurde der Zerspanungsvorgang
in Verbundmaterialien in eingehenden Versuchen untersucht.
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Allgemein sind Bauteile mit Sandwich-Aufbau,
die Lagen aus CFK (kohlefaservertärkte Kunststoffe) enthalten,
in der zerspanenden Bearbeitung besonders schwierig zu handhaben,
denn vielfach kommt es dabei zur Delamination, d.h. dem Ausreißen einzelner
Fasern und damit zu einem Ausfransen des Bohrlochs.
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Andererseits weisen derartige Sandwich-Materialien
zumindest eine metallische Schicht auf, um dem entsprechenden Bauteil
die nötige
Belastbarkeit zu verleihen. Dabei werden beispielsweise Titan-,
VA-Stahl- oder Aluminium-Schichten
eingesetzt, die ebenfalls zerspant werden müssen, ohne dass es zu einem
Bruch am Bohrwerkzeug kommt.
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Daneben treten weitere Problemfälle auf.
So entsteht bei der Bearbeitung einer Titanschicht aufgrund der
großen
Härte und
damit hohen Reibung eine starke Wärmeentwicklung. Insbesondere
bei den im Flugzeugbau häufig
eingesetzten Handbohrmaschinen ist darüber hinaus oft keine ins Werkzeug integrierte
Kühlmittelzufuhr
vorgesehen, so dass lediglich eine direkte Zufuhr desd Kühlmittels
in die Bohrung möglich
ist. Da die Kühlmittelzufuhr
auf diese Weise beschränkt
ist, kommt es dabei oft zu dem Effekt, dass das eingesetzte Schmiermittel
während des
Durchbohrens der Titanschicht verdampft, so dass anschließende Schichten
trocken bearbeitet werden.
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Andere Werkstoffen, wie beispielsweise
Aluminium, neigen dagegen dazu, am Werkzeug anzuschweißen. Dies
ist insbesondere dann problematisch, wenn eine Schicht aus einem
derartigen Werkstoff nach einer sehr harten Schicht, wie beisapielsweise
der oben stehend genannten Titanschicht bearbeitet werden müssen. Denn
bei einer im Anschluß an
die Zerspanung einer Titanschicht zu zerspanenden Aluminiumschicht
wird aufgrund der Hitzeentwicklung die Aufschweißneigung des Aluminiums noch
verstärkt.
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Der erfindungsgemäße Bohrer bewährt sich dabei
speziell unter diesen erschwerten Einsatzbedingungen. Er weist dazu
gemäß Anspruch
1 Stege auf, die durch Zusatznuten in einen vorlaufenden und einen
nachlaufenden Stegabschnitt (im weiteren Vorlaufsteg und Nachlaufsteg)
unterteilt werden, wobei der Nachlaufsteg dem Vorlaufsteg axial
nacheilt, d.h. die Hauptschneide am Nachlaufsteg der Hauptschneide
am Vorlaufsteg. Die Nacheilunggemessen jeweils vom äußersten
Punkt der Vorlaufsteg-Hauptschneide
und der Nachlaufsteg-Hauptschneide – liegt dabei unter 2/10 des
Bohrer-Nenndurchmessers, bevorzugt bei oder unter 1/10 des Bohrer-Nenndurchmessers,
insbesondere bei oder unter 1/10 mm und die Radialkoordinate der
Rundschlifffase am Nachlaufsteg entspricht im wesentlichen der der Rundschlifffase
am Vorlaufsteg.
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Es sich gezeigt, dass bei der Zerspanung von
CFK-Material einzelne
Fasern von der Hauptschneide nicht bis zum Außenumfang der Bohrung hin erfasst
werden, sondern in einem weiter innen liegenden Bereich durchtrennt
werden und die von der Bohrungswand hervorsteheden Faserstummel
vom Vorlaufsteg in Umfangsrichtung an die Bohrungswand gedrückt werden.
Diese Faserstummel richten sich erst nach dem Vorbeilauf der Rundschlifffase wieder
auf und können
dann am Nachlaufsteg erfasst werden. Durch die axiale Nacheilung
des Nachlaufstegs wird dabei verhindert, dass es an der Nachlaufsteg-Hauptschneide
zu einem Zerspanungsvorgang kommt. Dadurch, dass die Nachlaufsteg-Hauptschneide
nicht schneidet, kommt es zu dem Effekt, dass kein zerspantes Material
in die zusätzliche
Nut gelangt und dort ein Zerkratzen des Bohrungsumfangs hervorrufen
kann.
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Es erfolgt somit im wesentlichen
eine Funktionstrennung in die Funktion "Schneiden" am Vorlaufsteg und "Nachreiben" am Nachlaufsteg. Mit dem erfindungsgemäßen Bohrer
ist es somit möglich,
auch beim Einsatz in Vebundmaterial mit zumindest einer CFK-Schicht
und einer metallischen Schicht mit einem Arbeitsgang pro Bohrung
auszukommen.
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Zur zentrierte Abstützung des
Bohrwerkzeugs am Bohrungsumfang sind dabei sowohl am Nachlauf- als
auch am Vorlaufsteg Rundschlifffasen vorgesehen, die im wesentlichen
auf der gleichen Radialkoordinate liegen. Die Rundschlifffasen an Vor-
und Nachlaufsteg stützen dabei
den Bohrer während
der an der Vorlaufsteg-Hauptschneide
ablaufenden Zerspanung in der Bohrung ab, so dass ein Aussteifen
der Bohrung und damit zentriertes Führen des Bohrwerkzeugs gelingt.
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Die zentrierte Abstützung des
Bohrwerkzeugs am Bohrungsumfang erfolgt dabei zu einem bedeutenden
Teil am Nachlaufsteg. Während
dazu die Nacheilung so groß sein
muss, dass bei gewünschten
Vorschubwerten sichergestellt ist, dass an der Nachlaufsteg-Hauptschneide
keine Zerspanung stattfindet, hat es sich andererseits gezeigt, dass
die Zentriergenauigkeit beim Eintritt in das Material, insbesondere
in das CFK-Material, stark davon abhängig ist, dass die Führung durch
den Nachlaufsteg möglichst
schnell nach dem Zerspanungsvorgang einsetzt.
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Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Werte
für die
Nacheilung und die Radialkoordinaten auf dem Vorlauf- und Nachlauflaufsteg
wird sowohl die Funktionstrennung als auch ein rechtzeitiges Einsetzen
der Führung
an der Rundschlifffase am Nachlaufsteg beim Materialeintritt sichergestellt.
Es hat sich zudem gezeigt, dass bei Nacheilungswerten im erfindungsgemäßen Bereich
die Delamination beim Eintritt in ein CFK-Material gering gehalten
werden kann. Insgesamt können
mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug
sowohl CFK-Werkstoffe bei geringer Delamination als auch metallische
und harte Schichten bei ausreichenden Standzeiten geschnitten werden.
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In der vorteilhaften Ausführungsform
gemäß Anspruch
2 ist der Bohrer als Zweischneider gestaltet, d.h. mit je zwei Vorlaufstegen
und Nachlaufstegen. Im Rahmen der Erfindung kommt aber auch eine
Bauform als Drei- oder Mehrschneider in Betracht. Auch bei Einlippenbohrern
kann eine erfindungsgemäße Gestaltung
sinnvoll sein.
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Insbesondere die vorteilhafte Ausgestaltung des
Bohrwerkzeugs gemäß Anspruch
3 mit einem positiven Spanwinkel an der Nachlaufsteg-Nebenschneide
ermöglicht
eine wirkungsvolle Kombination der Arbeitsgänge Bohren und Feinbearbeitung
mit nur einem Werkzeug. Denn aufgrund des positiven Spanwinkels
an den Nachlaufsteg-Nebenschneiden können insbesondere überstehende
Faserreste, aber auch andere Oberflächenrauhigkeiten durch eine
Nachbearbeitung im Sinne eines Nachreibens am Bohrungsumfang zuverlässig entfernt
werden. Die mit einem positiven (radialen) Spanwinkel versehenen
Nachlaufsteg-Nebenschneiden
schaben somit den Umfang der Bohrung passgenau aus. Dabei werden
Fasern durchtrennt, die beim Schneiden im CFK-Material durch den
Schneidvorgang an der Hauptschneide aus dem faserigen Material herausgerissen
wurden. Somit gelingt es auch beim Schneiden im faserigen CFK-Material,
eine glatte Oberflächenstruktur
des Bohrungsumfangs zu schaffen. Die eigentliche Schneidarbeit am
vor der Bohrerspitze gelegenen, zu zerspanenden Material wird aber
an der Vorlaufsteg-Huaptschneide
geleistet.
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Als besonders geeignet für den radialen Spanwinkel
der Nachlaufsteg-Nebenschneide haben sich dabei Werte von 6° bis 10°, insbesondere
8° herausgestellt.
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Dabei kann die Vorlaufsteg-Nebenschneide einen
positiven, neutralen oder negativen radialen Spanwinkel aufweisen.
Wenn die Vorlaufsteg-Nebenschneide einen neutralen oder negativen
radialen Spanwinkel hat wird jedoch erreicht, dass die Nachbearbeitung
am Bohrungsumfang erst an der Nachlaufsteg-Nebenschneide einsetzt
und die Vorlaufsteg-Nebenschneide im wesentlichen durchgleiten kann,
ohne in Schneideingriff mit dem Material am Bohrungsumfang gebracht
zu werden.
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Auf diese Weise wird die Trennung
der Funktionen in Zerspanung an der Vorlaufsteg-Hautschneide und
Abstützen
sowie Nachreiben an der Nachlaufsteg-Nebenschneide vervollkommnet
und das hochbelastete Schneideneck am vorlaufenden Steg entlastet.
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Es hat sich ferner gezeigt, dass
die obenstehend beschriebenen Effekte bei verschiedenen Spitzenanschliffen
erzielt werden können.
Dies erlaubt es, einfach herstellbare Spitzenanschliffe zum Einsatz
zu bringen, wie z.B. einen Flächenanschliff,
der in der Regel von CNC-Maschinen herstellbar ist. Bei einem als
Zweischneider ausgestalteten Bohrer ist dabei ein 4-Flächen-Anschliff
vorteilhaft, mit dem es gelingt, die Hauptschneide des nachlaufenden
Stegs axial definiert nach hinten zu versetzten, so dass sie bei
den gewünschten
Vorschüben
nicht in den Zerspanungsbereich eingreift und andererseits sofort nach
Eintritt des Bohrers in ein Werkstück die aussteifende Wirkung
des Nachlaufstegs einsetzt.
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Insbesondere bei einem 4-Flächenanschliff ist
es dabei vorteilhaft, wenn die an die Vorlaufsteghauptschneide anschließenden ersten
Freiflächen unter
einem gegenüber
herkömmlichen
Bohrern reduzierten FReiwinkel verlaufen, insbesondere unter einem
Freiwinkel von 6° bis
8°. Auf
diese Weise gelingt auch eine Zerspanung von äußerst harten Materialien (z.B.
Titan), ohne dass die Gefahr eines vorzeitigen Ab- oder Wegbrechens
der Vorlaufsteg-Hauptschneide kommt.
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Gemäß Anspruch 4 kann darüberhinaus durch
eine Ausspitzung eine vorteilhafte Querschneidenverkürzung erreicht
werden, so dass die Zentriereigenschaften des erfindungsgemäßen Bohrwerkzeugs
weiter verbessert werden können.
Zudem hat sich gezeigt, dass durch die Querschneidenverkürzung eine
Verringerung der Delamination beim Eintritt in das CFK-Material
erreicht wird.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche und
beziehen sich auf spezielle Problemfälle, die je nach Lage der einzelnen
Schichten in dem zu durchbohrenden Sandwichmaterial und je nach
Richtung, in der die Bohrung in das Material eingebracht wird, auftreten.
Zur Erläuterung
wird schon hier bezug auf die 10 und 11 genommen, in denen einige
dieser spezifischen Problemfälle
verdeutlicht werden.
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10 zeigt
eine Schnittansicht einer Bohrung durch ein dreilagiges Sandwichmaterial,
wobei die obere Lage aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK), die
mittlere Lage aus Titan (TI) und die untere Lage aus Aluminium besteht.
Die gewünschte
Bohrrichtung (B) verläuft
in der Blattebene nach unten. Dabei zeigten sich insbesondere an
drei Stellen (P1, P2, P3) Probleme.
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Zu P1: Schon beim Eintritt in das
CFK-Material kommt es zu Delamination, d.h. zum Ausreißen einzelner
Fasern aus dem Kunststoff, so dass sich am Eintritt ins CFK-Material (an P1)
ein Delaminationstrichter bildet. Zudem führt die Delamination zu einem
Verlaufen des Werkzeugs und somit zu einem Zentrierungsfehler des
Werkzeugs. Die erfindungsgemäß definierte
Nacheilung bewirkt eine Verringerung dieses Effekts. Auch die obenstehende
Querschneidenverkürzung
durch Ausspitzung wirkt diesem Effekt entgegen: Da an der Querschneide
des Bohrers nicht geschnitten wird, sondern nur gedrückt, wird
beim Eintritt in das CFK-Material zunächst nicht geschnitten, sondern
lediglich Fasern aus dem Material herausgerissen.
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Je kürzer die Querschneide, um so
kleiner also die durch die Querschneide hervorgerufene Delamination.
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Zu P2: Nach Zerspanung des CFK-Materials tritt
der Bohrer in die Titanschicht ein. Dabei kommt es zu einer sog.
Auswaschung am Rand der CFK-Schicht (P2). Es hat sich herausgestellt,
dass die harten Titanspäne,
die beim Einsetzen der Zerspanung in der Titanschicht entstehen,
nach außen gedrückt werden
und Material aus der CFK-Schicht auswaschen,
bzw. ausreiben.
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Zu P3: Bei der Zerspanung der Titanschicht wird
der Bohrer extrem belastet und daher extrem heiss. Dadurch kommt
es vielfach zu einem Verdampfen des Kühlmittels während der Zerspnaung der Titanschicht
und somit zu einem Trockenlaufen, insbesondere an den Rundschlifffasen.
In der Folge ist der Bohrer bei der folgenden Zerspanung in der Aluminiumlage
immer noch extrem heiss, während das
Kühlmittel
schon vor Erreichen der Aluminuimlage verdampft. Es kommt dort daher
zu einer verstärkten
Neigung zu Materialaufschweißungen
am Bohrer, so dass der Bohrungsdurchmesser zum Austritt aus der
Al-Schicht hin zunimmt
(P3). Zudem kommt es zu einer Gratbildung am Austritt aus der Al-hicht.
die Materialaufschweißungen
führen
zudem dazu, dass der Bohrer nach relativ kurzen Standzeiten unbrauchbar
werden kann.
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11 zeigt
eine Schnittansicht einer Bohrung durch ein zweilagiges Sandwichmaterial,
wobei die obere Schicht aus Titan (TI) oder Aluminium (AL) besteht
und die untere Schicht aus CFK und von oben nach unten gebohrt wird
(B). Dabei muss berücksichtigt
werden, dass die Sandwichmaterial-Bearbeitung in wichtigen Einsatzgebieten,
wie im Flugzeugbau meist mit Handbohrmaschinen durchgeführt wird.
Eine bohrtiefenabhängige
Drehzahl- und Vorschubregelung ist dabei nur bedingt möglich.
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Im Gegensatz zum obenstehend unter
P1 beschriebenenen Anfahren an eine offenliegende CFK-Schicht, bei
dem zunächst
unter geringem Anpressdruck und mit geringen Vorschubwerten gearbeitet
wird, bis die CFK-Schicht durchbohrt ist, wird bei der verdeckt
liegenden CFK-Schicht
der 11 mit dem zur Zerspanung
der oberen Schicht aus A1 eingesetzen hohen Drehzahl- und Anpressdruckwerten
in das CFK-Material hineingefahren. Die CFK-Schicht wird anschließend durchbohrt,
ohne dass eine Einstellung der Schnittgeschwindigkeit und des Vorschubs
vorgenommen werden kann, bevor der Bohrer aus der CFK-Schicht ins
Freie austritt.
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Der obenstehend beschriebene Effekt
der drückenden
Querschneide, die nicht schneidet, tritt deshalb beim Austritt des
Bohrers verstärkt
auf. Dabei kommt es zu einer explosionsartigen, verstärkte Delamination
(P4), weil zunächst
nicht geschnitten wird, sondern lediglich Fasern aus dem Material
herausgerissen werden. Nach Art eines Dum-Dum-Geschosses entsteht
auf diese Weise an der Stelle P4 ein Austrittskrater.
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Die genannten Bearbeitungsbespiele
zeigen, dass an Sandwichmaterial-Bohrwerkzeuge je nach Sandwichaufbau
und Bohrrichtung unterschiedlichen Anforderungen gestellt werden.
Bauliche Maßnahmen,
die sich für
einen der gezeigten Problemfälle
günstig
auswirken, können
sich auf der anderen Seite bei einem anderen Problemfall nachteilig
auswirken, so dass für
unterschiedliche Sandwichlageanordnungen und Bohrrichtungen unterschiedliche Werkzeuge
vorgeschlagen werden, die jedoch sämtlich als vorteilhafte Ausführungsformen
Teil der Erfindung sind.
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Nach Anspruch 7 wird deshalb ein
Bohrer vorgeschlagen, der einen Spitzenwinkel von kleiner als 100° aufweist,
bevorzugt 90°.
Die Bohrerspitze weist in diesem Fall fast keine Querschneide auf;
die Hauptschneiden gehen anstatt dessen pyramidenförmig ineinander über, so
dass eine tatsächliche
Zentrierspitze vorhanden ist, die dafür sorgt, dass der Bohrer exakt
an der gewünschten
Stelle ins Material eindringt und nicht verläuft. Die "Delaminations-Explosion" unter den obenstehend
mit bezug auf 11 (P4)
beschriebenen Bedingungen beim handgeführten Austritt aus einer CFK-Lage ins Freie kann
somit weitestgehend vermieden werden.
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Da die drückende Querschneide weitestgehend
beseitigt ist, tritt der Effekt der "Delaminations-Explosion" am Austritt aus
der CFK-Lage nicht auf, so dass ein Austrittskrater nach art eines Dum-Dum-Geschosses
vermieden werden kann. Aufgrund der starken Neigung der Hauptschneiden erweitert
sich die Bohrung beim Austritt aus der CFK-Schicht zudem nur zögerlich,
so dass der Bohrer beim Austritt nicht auf einen Schlag durchbricht, sondern
nur peu à peu
den Endabschnitt des CFK-Materials zerspant.
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Die vorteilhafte Ausgestaltung des
Bohrers nach Anspruch 8 eignet sich dagegen insbesondere für den in
der 10 gezeigten Einsatzfall.
Dabei verläuft
die Vorlaufsteg-Hauptschneide – und
damit die eigentliche Hauptschneide des Bohrers – unter einem Spitzenwinkel
von 140° bis
170°, wobei
sich insbesondere ein Wert von 150° als geeignet erwiesen hat.
Die Vorlaufsteg-Hauptschneide schließt aber nicht direkt an der
Schneidenecke an die Vorlaufsteg-Nebenschneide an, sondern über einen Übergangsbereich,
in dem die Hauptschneide steiler abfällt. Die Hauptschneide ist
dabei im inneren Bereich länger
als im äußeren Übergangsbereich.
Die Vorlaufsteg-Hauptschneide
teilt sich somit in einen längeren
inneren Bereich bzw. Abschnitt, in dem sie flach abfällt, und
einen kürzeren Übergangsbereich bzw.
-abschnitt, in dem sie steil abfällt.
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Die geteilte Hauptschneide führt dabei
auch zu einem geteilten Zerspanungsvorgang. Es kommt damit zu folgendem
Effekt: Relativ lange Späne,
die durch Zerspanung am inneren Bereich der Hauptschneide entstehen,
werden nach außen
abgelenkt und treffen dort auf die am Übergangsbereich entstehenden,
relativ kurzen Späne.
Aufgrund der Steilheit des Übergangsbereichs
werden die Kurzspäne
zum Spankammerinneren hin verdrallt. Dadurch werden die am flach
abfallenden Innenabschnitt der Hauptschneide entstehenden Langspäne zurück ins Innere der
Spankammer abgedrängt.
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Beim Austritt aus einer CFK-Schicht
und gleichzeitigem Eintritt in eine Hartstoffschicht, insbesondere
eine Titanschicht, bei dem es häufig
zu den obenstehend mit bezug auf 10 (P2)
genannten Auswaschungen kommt, gelingt es somit, zu vermeiden, dass
die Hartstoffspäne
am CFK-Material am Bohrerumfang scheuern und die unerwünschte Auswaschung
hervorrufen. Die Wand der im CFK-Material erzeugten Bohrung, die
gegebenenfalls schon mittels Nachlaufsteg-Nebenschneide "sauber" nachgerieben wurde,
wird somit nicht mehr nachträglich durch
Hartspäne
beim Eintritt in das harte Titan zerschunden.
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Ein weiterer Vorteil der Ausführungsform nach
Anspruch 8 betrifft die Belastung der Schneidenecken. An den Schneidenecken
herrscht keine definierte Schnittbedingung, da sie einerseits zur Hauptschneide,
andererseits zur Nebenschneide gehören. An der Schneidenecke findet
daher kein Schneiden, sondern nur ein Drücken statt. Gleichzeitig wirken
dort die höchsten
Schnittgeschwindigkeiten und die höchsten Belastungen. Durch den Übergangsbereich
wird die Belastung an der Schneidenecke entschärft, da sich der Übergang
von Hauptschneide zur Nebenschneide nicht mehr auf einen Schlag
an einer Schneidenecke vollzieht, sondern schrittweise über den Übergangsbereich.
Der mit dem Übergangsbereich
ausgestattetete Bohrer bietet somit höhere Standzeiten beim Bohren
von Sandwichmaterial, insbesondere bei dem in der 10 gezeigten Bearbeitungsfall.
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Auch bezüglich der obenstehend mit bezug auf 10 angesprochenen Aluminium-Aufschweißungen (P3)
bietet diese Ausführungsform
Vorteile. Derartige Aufschweißungen
treten regelmäßig im Bereich
der Schneidenecken auf. Das liegt einerseits daran, dass an der
Schneidenecke aufgrund des Drückens
eine hohe Reibung und damit Wärme
entsteht, so dass es dort häufig
zu lokalem Anschmelzen des Aluminiums kommt. Andererseits fließt Material,
das durch die Hitze an der Bohrerspitze fließfähig wird, vor dem Bohrer her
an der Hauptschneidkante entlang nach außen in Richtung zum entgegengesetzten
Bohrerende hin und neigt dabei zum Anbacken an der Schneidenecke,
da die Schneidenecke als Kante im Fluss des fließfähigen Aluminiums wirkt. Auch
diese Wirkung wird durch den Übergangsbereich
entschärft.
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Insgesamt werden somit gemäß dieses
Aspekts der Erfindung beim Bohren in Sandwichmaterial, insbesondere
bei der in 10 dargestellten
Bearbeitung, verbesserte Werkzeugstandzeiten und Fertigungstoleranzen,
insbesondere am Übergang von
CFK zu Titan und beim Austritt aus der Aluminiumschicht erzielt.
In Versuchen haben sich Werte von unter 1 : 4 für das Verhältnis der Länge des Übergangsbereichs zur Länge der
restlichen Vorlaufsteg-Hauptschneide
als günstig
herausgestellt.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsform
haben Verbesserungen der Gestaltung des Übergangsbereichs zum Inhalt.
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Auf einfache Weise läßt sich
der Übergangsbereich
durch eine umfangsseitige Anfasung des Vorlaufstegs gemäß Anspruch
8 realisieren. In Versuchen hat sich dabei ein Fasenwinkel zur Axialrichtung
von 10° bis
20° und
insbesondere von 15° als günstig erwiesen.
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Mit der nach Anspruch 9 gekrümmten Anfasung
wird erreicht, dass die Schneidenecke zwischen Anfasung und Nebenschneide
entlastet wird, da die Radialkräfte
entsprechend dem nahezu in Radialrichtung verlaufenden Übergangsbereich
an der Schneidecke minimiert werden.
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Hinsichtlich des Abflusses von fließfähigem Material
ist es vorteilhaft, wenn der Übergangsbereich
gemäß Anspruch
10 durch eine Abrundung gebildet wird. Auf diese Weise kann zugleich
die Belastung am Übergang
der Hauptschneide zur Nebenschneide reduziert werden.
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Der Übergangsbereich kann dabei
auch als eine Kombination einer Abrundung mit einer obenstehend
genannten gekrümmten
Anfasung, d.h. in etwa S-förmig
gestaltet sein.
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Bei der Ausgestaltung der Hauptschneide mit Übergangsbereich
wird dabei bewusst eine gewisse Gratbildung beim Austritt aus dem
Aluminium in Kauf genommen, um die obenstehend genannten Verbesserungen
hinsichtlich Standzeit und Bohrungstoleranz zu erzielen. Insbesondere
hinsichtlich der Aufschweißungen
beim (trockenen) Durchbohren der Aluminiumschicht haben sich darüber hinaus
die breiten Rundschlifffasen der Ausführungsform nach Anspruch 11
als vorteilhaft erwiesen, da die gegenüber herkömmlichen Bohrern größere Abstützfläche eine
geringere Flächenpressung
an den Rundschlifffasen bewirkt.
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Durch die Gestaltung des Bohrers
mit den breiten Rundschlifffasen kann somit insgesamt die Maßhaltigkeit
und Rundheit der Bohrungen weiter gesteigert werden. Dies gilt insbesondere
für die
aufgrund der Trockenbearbeitung der Titanschicht zwangsweise trocken
erfolgende Bearbeitung von Aluminium, wie sie im in der 10 gezeigten Bearbeitungsfall
gefordert ist.
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Dabei kann die Rundschlifffasenbreite
entlang der Axialrichtung des Bohrers variieren, bevorzugt ist sie
jedoch konstant.
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Um den Verschleiß an den Bohrerschneiden weiter
zu verringern, während
eine zu große
Verrundung und damit Unschärfe
vermieden wird, weist der Bohrer in vorteilhafter Weise zumindest
im Bereich der scharfen Schneiden eine Beschichtung auf, vorzugsweise
eine Hartschicht. Im Bereich der scharfen Schneiden bedeutet dabei
zumindest im Bereich der Vorlaufsteg-Hauptschneide und der Nachlaufsteg-Nebenschneide.
Aus Verschleißschutzgründen kann
eine derartige Beschichtung an den Rundschlifffasen, den Freiflächen, den
Span- und Zusatznuten und im Bereich der nichtschneidenden Kanten aber
auch dort sinnvoll sein, wo diese nicht unmittelbar an die scharfen
und schneidenden Kanten angrenzen, insbesondere an der Vorlaufsteg-Nebenschneide
und der Nachlaufsteg-Hauptschneide. Zudem kann eine Beschichtung
auf einen Oberflächenbereich
auf technisch einfache Art und Weise vollflächig aufgedampft werden, ohne
dass besondere Abdeckungen nötig
wären,
und zwar bevorzugt im CVD-Verfahren (chemical vapor deposition),
das beispielsweise mit Anlagen der Cemecon AG durchgeführt werden
kann und mit einer Schichtdicken zwischen 8 μm und 16 μm.
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Als besonders geeignet hat sich dabei
Diamant erwiesen, der besonders gut auf Hartmetall als dem Bohrerbasismaterial
haftet. Zudem weist Diamant eine geringe Affinität zu Aluminium auf, so dass dessen
Aufschweißneigung
(siehe 10, P3) verringt
wird. Als Werkstoff für
den Bohrer können
im übrigen
aber auch alle anderen gängigen
Werkstoffe moderner Hochleistungsbohrer Anwendung finden, wie z.B.
Schnellstahl wie HSS oder HSSE, HSSEBM, Keramik, Cermet oder andere
Sintermetall-Werkstoffe.
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Vorzugsweise besteht die Hartstoffschicht dabei
aus nanokristallinem Diamant.
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Mit ersten Prototypen von erfindungsgemäßen Bohrern
in der Ausgestaltung mit breiten Rundschlifffasen gemäß Anspruch
11, Diamantbeschichtung gemäß Anspruch
13 und umfangsseitigen Anfasungen gemäß Anspruch 8 ließen sich
im Bearbeitungsfall der 10 schon
Standzeiten von 50 Bohrungen bei Toleranzabweichungen von 30 bis
40 μm und
bei Schichtdicken von 5 mm CFK, 4 mm Titan und 6 mm Aluminium erzielen,
wobei die Bearbeitung der Titan- und Aluminiumschicht trocken erfolgte.
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Mit erfindungsgemäßen Bohrern in der Ausgestaltung
mit breiten Rundschlifffasen gemäß Anspruch
11, Diamantbeschichtung gemäß Anspruch 13
und einem 90°-Spitzenwinkel gemäß Anspruch
5 ließen
sich dagegen im Bearbeitungsfall der 11 bei
Schichtdicken von 5 mm CFK und 6 mm Aluminium Standzeiten von über 150
Bohrungen im Toleranzfeld IT8 erzielen.
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Für
die Hartstoffschicht kommt neben Diamant aber beispielsweise auch
Titan-Nitrid- oder Titan-Aluminium-Nitrid in Frage. Besonders geeignet sind
u.a. eine Titan-Aluminium-Nitrid-Schicht
und eine sogenannte Mehrlagen-Schicht,
die unter der Bezeichnung "Fire
I" von der Firma
Gühring
oHG vermarktet wird. Dabei handelt es sich um eine TiN-/(Ti,Al)N-Mehrlagens-Schicht.
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Besonders bevorzugt kann auch eine
Verschleißschutzschicht
zur Anwendung kommen, die im wesentlichen aus Nitriden mit den Metallkomponenten
Cr, Ti und Al und vorzugsweise einem geringen Anteil von Elementen
zur Kornverfeinerung besteht, wobei der Cr-Anteil bei 30 bis 65
%, vorzugsweise 30 bis 60 %, besonders bevorzugt 40 bis 60 %, der
Al-Anteil bei 15 bis 35 %, vorzugsweise 17 bis 25 %, und der Ti-Anteil
bei 16 bis 40 %, vorzugsweise 16 bis 35 %, besonders bevorzugt 24
bis 35 %, liegt, und zwar jeweils bezogen auf alle Metallatome in
der gesamten Schicht. Dabei kann der Schichtaufbau einlagig sein
mit einer homogenen Mischphase oder er kann aus mehreren in sich
homogenen Lagen bestehen, die abwechselnd einerseits aus (TixAlyYz)N
mit x = 0,38 bis 0,5 und y = 0,48 bis 0,6 und z = 0 bis 0,04 und
andererseits aus CrN bestehen, wobei vorzugsweise die oberste Lage
der Verschleißschutzschicht von
der CrN-Schicht gebildet ist.
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Um andererseits die Spanabfuhr in
den spanführenden
Nuten (Hauptspannuten am Vorbohrbereich und Nuten vor den vorlaufenden
Stegen am Feinbearbeitungsbereich) zu verbessern, weist der Bohrer
gemäß Anspruch
18 eine Weichstoffbeschichtung, vorzugsweise aus MoS2,
auf.
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Eine gemäß Anspruch 19 gegenüber der
bei Bohrern üblichen
Bohrerverjüngung
verkleinerte Verjüngung
des erfindungsgemäßen Bohrwerkzeugs, vozugsweise
0,02 bis 0,4 mmm pro 100 mm Länge und
ganz besonders vorzugsweise genau 0,04 mm pro 100 mm Länge trägt zu einer
Aussteifung des von der Bohrerspitze entfernten Bohrerabschitts
gegenüber
des näher
an der Spitze gelegenen Bohrerabschnitts bei, so dass die Nachlaufsteg-Nebenschneiden auf
einer größeren Länge schneiden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der übrigen
Unteransprüche.
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Die einzelnen Merkmale der Ausführungsformen
gemäss
den Ansprüchen
lassen sich, soweit es sinnvoll erscheint, beliebig kombinieren.
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Nachfolgend werden anhand schematischer Zeichnungen
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Bohrers gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung;
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2 eine
Schnittansicht entlang der Linie II – II in 1;
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3 eine
Seitenansicht eines Bohrers gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung;
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4 eine
Schnittansicht entlang der Linie III – III in 3;
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5 eine
schematische Ansicht des Bohrers der 1 und 2 zur Erläuterung der Nacheilung der Nachlaufsteg-Hauptschneide
gegenüber
der Vorlaufsteg-Hauptschneide;
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6 eine
der 5 entsprechende
schematische Ansicht des Bohrers der 3 und 4;
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7 bis 9 Schnittansichten, die Details
des Vorlaufstegs von Bohrern gemäß weiterer
Ausführungsformen
der Erfindung im Schnitt zeigen;
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10 eine
Bohrung in einem Sandwichmaterial in einem ersten Bearbeitungsfall;
und
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11 eine
Bohrung in einem Sandwichmaterial in einem zweiten Bearbeitungsfall.
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Zunächst wird bezug genommen auf
die in den 1, 2 und 5 dargestellte Ausführungsform des Bohrers. Diese
Ausführungsform
ist speziell für
den Einsatz im schon obenstehend erläuterten und in der 10 dargestellten Bearbeitungsfall
konzipiert. Der gezeigte Spiralbohrer weist dabei zwei über Hauptspannuten 10 getrennte
Stege auf, die wiederum durch eine Zusatznut 12 in einen
Vorlaufsteg 8 (2)
und einen Nachlaufsteg 9 (2)
unterteilt sind.
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Dabei verlaufen innere Hauptschneidenabschnitte 3 an
den beiden Vorlaufstegen 8 unter einem Spitzenwinkel WT1,
der einen Wert von vorzugsweise 150° hat, also sehr flach, um beim
Bohren möglichst
geringe Kraftkomponenten in radiale Richtung zu lenken. Es ist dabei
eine eingeschliffene Anspitzung 4 zu erkennen, durch die
eine Verkürzung
der Bohrerquerschneide erzielt wird, um so ein punktgenaues Anbohren
ins Volle zu ermöglichen. Über die verkürzte Querschneide
erfolgt somit eine gute Zentrierung des Werkzeugs beim Anbohren,
und zwar unabhängig
davon, welches Material des Sandwich-Bauteils angebohrt wird. Die
Hauptschneiden 3, 3ü fallen
jedoch nicht bis zur Schneidenecke S1 flach ab, sondern verlaufen
jeweils von der Bohrerquerschneide aus nur bis zu einer Übergangsecke
S1ü unter
dem flachen Spitzenwinkel WT. Dort schließt sich ein Übergangsbereich 3ü an,
an den wiederum an der Schneidenecke S1 eine vorlaufsteg-Nebenschneide 5 angrenzt.
Der Übergangsabschnitt 3ü wird
dabei von einer umfangsseitigen Anfasung des Vorlaufstegs 8 gebildet,
wobei der Anfasungswinkel WF 15° beträgt. Die
Nebenschneiden 5 verlaufen von der Schneidenecke S1 auf
der vorlaufenden Kante des Vorlaufstegs 8 wendelförmig auf
einem Zylinder mit dem Durchmesser D zum gegenüberliegenden Bohrerende hin.
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Die Bohrerspitze ist dabei in Form
eines 4-Flächenanschliffs
angeschliffen, wobei eine erste Freifläche 11, 11ü in
etwa dem Vorlaufsteg 8 entspricht und unter einem relativ
flachen Freiwinkel verläuft,
während
eine zweite Freifläche 13 in
etwa dem Nachlaufsteg 9 entspricht und unter einem steileren Freiwinkel
soweit abfällt,
dass die Schneidenecke S2 zwischen Nachlaufsteg-Hauptschneide 21 und
Nachlaufsteg-Nebenschneide 23 gegenüber dem
Schneideneck S1 zwischen Übergangsbereich 3ü der
Vorlaufsteg-Hauptschneide 3, 3ü und Vorlaufsteg-Nebenschneide 5 axial
nach hinten versetzt ist.
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Zur Erläuterung der axialen Nacheilung
N1 der Nachlaufsteg-Schneidenecke S2 gegenüber der Vorlaufsteg-Schneidenecke S1
wird jetzt auf die 5 bezug
genommen, in der schematisch die Hauptschneide 3, 3ü am
Vorlaufsteg und die Hauptschneide 21 am Nachlaufsteg an
der gleichen Umfangskoordinate eingezeichnet sind, d.h. zunächst die
Vorlaufsteg-Hauptschneide 3, 3ü und anschließend, nach
einer Drehung des Bohrers um den entsprechenden Winkel auf die gleiche
Umfangskoordinate (bei axialer Fixierung), die Nachlaufsteg-Hauptschneide 21.
Es ist zu erkennen, dass die Nachlaufsteg-Hauptschneide 21 an ihrem äußersten
Punkt (der Schneidenecke S2) der Vorlaufsteg-Hauptschneide 3, 3ü an
deren äußerstem
Punkt (dem Vorlaufsteg-Schneideneck S1) um den Wert N1 nacheilt, der
in der Figur zu Zwecken der Veranschaulichung übertrieben groß eingezeichnet
ist.
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Der Bohrer weist dabei den in 1 entlang der Linie II–II aufgenommenen
Querschnitt auf, der in 2 gezeigt
wird. Neben den beiden Hauptspannuten 10, die vor den beiden
Haupt-Nebenschneiden 5 einen Kanal zur Spanabfuhr bilden,
sind die Zusatznuten 12 zu erkennen, die die beiden Stege
des Bohrers jeweils in einen Vorlaufsteg 8 und einen Nachlaufsteg 9 unterteilen
und zumindest im wesentlichen nicht spanführend sind, sondern jeweils
dem als eine Art "Reibahlenzahn" ausgebildeten Nachlaufsteg 9 vorgelagert
sind.
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Der Vorlaufsteg 8 wird dabei
jeweils von der Spanfläche
bis zur Vorlaufsteg-Nebenschneide 5, umfangsseitig durch
Vorlaufsteg-Rundschlifffasen 7, sowie rückseitig durch die Zusatznut 12 eingegrenzt. Nach
der rückseitigen
Zusatznut 12 schließt
der Nachlaufsteg 9 an, der im wesentlichen den Querschnitt
eines Reibahlenzahns aufweist. Die Spanfläche am nachlaufenden Steg 9 verläuft so,
dass die Nachlaufsteg-Nebenschneide 23 einen positiven
radialer Rückspanwinkel
WSR von 14° aufweist,
so dass die Nachlaufsteg-Nebenschneide 23 den Bohrungsinnenumfang
ausschabt, während
an der Vorlaufsteghauptschneide 3, 3ü die
eigentliche Zerspanungsarbeit beim Bohren geleistet wird. Der Rückspanwinkel
WSR kann dabei so groß wie
möglich ausgeführt sein,
wobei die Stabilität
des Schneidkeils die Grenze bildet. An die Nachlaufsteg-Nebenschneide 23 schließt umfangsseitig
eine weitere Rundschlifffase 17 an, an der sich der Nachlaufsteg
am Bohrungsinnenumfang abstützt.
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Aus 2 wird
deutlich, dass die zusätzliche Nuten
wesentlich weniger tief in den Bohrer eingeformt ist als die Hauptspannuten 10.
Mit kurz-lang-gestrichener Linie ist dabei ein Kreis mit dem Durchmesser
di eingezeichnet, auf dem die beiden innersten
Punkte der beiden Zusatznuten 12 liegen. Dagegen liegen
die beiden innersten Punkte der beiden Hauptspannuten 10 auf
dem wesentlich engeren Kreis mit dem Durchmesser dg,
der mit einfach gestrichener Linie eingezeichnet ist. Der Bohrerkern mit
dem Durchmesser dg wird also nur von den Hauptspannuten 10 berührt, so
dass durch die Zusatznuten 12 keine wesentliche Schwächung das Bohrers
hervorgerufen wird.
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Der wesentliche Teil der Zerspanung
läuft dabei
also an den Vorlaufstegschneidkanten 3, 3ü ab.
Das zerspante Material wird über
die Hauptspannuten 10 abgeführt, wobei einerseits am inneren Hauptschneidenabschnitt 3 Späne mit der
Breite des Abschnitts 3 entstehen und andererseits am Übergangsabschnitt 3ü Späne mit der
Breite des Abschnitts 3ü.
Die am Übergangsabschnitt 3ü entstehenden
Späne rollen
dabei die am Abschnitt 3 entstehenden Späne in die
Spankammer der Hauptspannut 10 zurück. Auf diese Weise gelingt
es ein Zerkratzen der durch die Nachlauf-Nebenschneide sauber ausgeriebenen Bohrungswand
zu vermeiden, insbesondere beim Übergang
von einer CFK- in eine Hartstoffschicht, bei dem die Gefahr besteht,
dass die harten Späne
die relativ weiche, schon nachgeriebene Bohrung auswaschen.
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Die Rundschlifffasen 7, 17 stützen dabei beim
Bohren das Bohrwerkzeug gegen die Bohrungswand ab. Die Rundschlifffasen 7, 17 weisen
dabei jeweils eine im Vergleich zu herkömmlichen Bohrern große Breite
B7, B17 auf (B7: 12 mm, B17: 10 mm, D: 6,8 mm), so dass sich der
Anpressdruck auf eine große
Fläche
verteilt und neben einer wirkungsvollen Abstützung am Bohrerumfang eine
geringere Neigung zu Aufschweißungen
beim Bearbeiten von Aluminium besteht.
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Die an die eingentliche Zerspanung
an den Vorlazufsteg-Hauptschneiden 3 anschließende Feinbearbeitung
am Bohrungsumfang erfolgt dabei hauptsächlich mit den Nachlaufsteg-Nebenschneiden 23,
die Abstützung
des Bohrers im Bohrloch mit den Vorlaufsteg-Rundschlifffasen 7 und den
Nachlaufsteg-Rundschlifffasen 17.
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Insbesondere bei CFK-Material zeigt
sich der Efekt, dass einzelne, an der Bohrungswand hervorstehende
Fasern oder Faserstummel von der Vorlaufsteg-Hauptschneide 3 nicht
erfasst werden und beim Vorbeilauf der Vorlaufsteg-Rundschlifffase 7 gegen
die Bohrungswand gepresst werden. Erst nachdem die Vorlaufsteg-Rundschlifffase 7 vorbei
gelaufen ist, richten sich diese Fasern wieder auf und können dann
mit der Nachlaufsteg-Nebenschneide 23 durchtrennt werden,
so dass sich eine glatte Oberfläche
ergibt. Da die Nacheilung N1 (5)
der Nachlaufsteg-Hauptschneide 21 gegenüber der
Vorlaufsteg-Hauptschneide 3, 3ü erfindungsgemäß sehr klein
ist – in
der gezeigten Ausführungsform
1/10 mm – setzt
dabei die Abstützwirkung
an der Nachlaufsteg-Rundschlifffase sofort nach Eintritt in das
zu durchbohrenden Material ein, so dass sich eine gute Rundlaufgenauigkeit
ergibt.
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Abwandlungen der Form des Übergangsabschnitts
sind den 7, 8 und 9 zu entnehmen. In 7 ist der Übergangsabschnitt als gekrümmte Kurve
K ausgestaltet, wobei der Anstieg des Krümmungswinkels gegenüber der
Axialrichtung von innen nach außen
zunimmt.
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In der in 8 gezeigten Abwandlung wird der Übergangsabschnitt
durch eine Abrundung R gebildet.
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9 zeit
einen Übergangsabschnitt
mit einer in etwa S-förmigen
Kontur KR.
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Unter Verweis auf die 3, 4 und 6 soll
nun auf eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des Bohrwerkzeugs
eingegangen werden. Funktionell gleiche oder ähnliche Merkmale sind dabei
mit ähnlichen
Bezugszeichen versehen. Diese Ausführungsform ist speziell für den Einsatz
im schon obenstehend erläuterten
und in der 11 dargestellten
Bearbeitungsfall konzipiert. Dabei entsprechen die gezeigten Ansichten
denjenigen der 1, 2 und 5.
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Wie 4 zeigt
entspricht der Querschnitt des Bohrers dabei dem der vorhergehend
erläuterten Ausführungsform.
Der Bohrer weist allerdings einen Spitzenwinkel WT2 von 90° auf. Der
kleine Spitzenwinkel resultiert in einer kurzen Querschneide, die
mit einer Ausspitzung 104 noch weiter verkürzt wird.
Die Hauptschneide 103 am Vorlaufsteg 111 fällt über ihre gesamte
Länge bis
zur Vorlaufsteg-Schneidenecke 5101 mit dem Spitzenwinkel
WT2 ab. Am Schneideneck 5101 schließt die Vorlaufsteg-Nebenschneide 105 und
die Vorlaufsteg-Rundschlifffase 107 an, die
ebenso wie die Nachlaufsteg-Rundschlifffase 1127 mit
konstanter Breite B107 bzw. B117 von der Bohrespitze zum entgegengesetzten
Bohrerende hin fverläuft.
Wie insbesondere der 6 zu
entnehmen ist, eilt die Nachlaufsteg-Schneidenecke S102 der Vorlaufsteg-Schneidenecke dabei
um den wert N2 nach, der auch in der 6 zu
Verdeutlichungszwecken übertrieben
groß eingezeichnet
ist und in etwa 1/10 mm beträgt.
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Selbstverständlich sind dabei Abweichungen von
den gezeigten Ausführungsformen
möglich, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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So ist es beispielsweise denkbar,
für eine
Bearbeitung eines als Al-CFK-RL-Verbunds aufgebauten Sandwichmaterials
einen Bohrer mit der in der 1 gezeigten
Geometrie, aber ohne die Anfasung, bzw,. den Übergangsbereich aufzubauen.
Denn in diesem Fall tritt die im Bearbeitungsfall der 10 durch die harte Titanschicht
hervorgerufene Auswaschung an der CFK-Schicht nicht auf . Die durch die Anfasung
hervorgerufene Gratbildung am Austritt aus der Al-Schicht muss somit
in diesem Fall nicht hingenommen werden.
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Ferner sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bohrwerkzeugs
denkbar, die für
eine Innenkühlung
vorbereitet sind, wie sie zukünftig
unter Umständen
auch bei den im Flugzeugbau eingesetzten Handbohrmaschinen unterstützt wird,
um so insbesondere die bei der Zerspanung von Titan auftretende
Hitzeentwicklung besser kontrollieren zu können.
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Dabei sind verschiedene Ausgestaltungen der
bohrerintegrierten Kühlmittelzufuhr
denkbar.
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Beim zentrisch eingebohrten Kühlkanal
weist dabei bevorzugt jede Freifläche eine mit dem Kühlkanal über Verbindungskanäle mit dem
Innenkühlkanal in
Verbindung stehende Austrittsöffnung
auf. Bei einem derartigen Yförmigen
Kanalsystem treten dabei auch bei Mindernengenschmierung (MMS) keine
unerwünschten
Entmischungsvorgänge
auf, da im Gegensatz zu gewendelten Kühlkanälen keine Zentrifugalkräfte wirken.
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Neben einem zentrisch eingebohrten
Kühlkanal,
der leicht zu fertigen ist, wäre
auch einer oder mehrere mit dem Bohrerspiralwinkel gewendelte Kühlkanäle denkbar,
die den Vorteil einer gleichmäßigeren
Kühlung,
innerhalb des Bohrers mit sich bringen.
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Das derart zugeführte Kühlmittel trifft so direkt auf
den zu kühlenden
Bereich des als nächstes zu
zerspanenden Materials und kann somit sowohl die Hauptschneiden
beim Schneidvorgang kühlen
als auch die Spannuten ausreichend schmieren, um eine ausreichende
Spanabfuhr zu gewährleisten.
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Des weiteren können zusätzlich Austrittsöffnungen
in den Spannuten vorgesehen sein, um die Spanabfuhr durch zusätzlich in
die Spannuten eingebrachtes Kühlmittel
weiter zu verbessern.
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Zusammenfassend sind diejenigen Merkmale
zusammengestellt, in denen sich einzeln und in jedweder Kombination
miteinander die Erfindung verkörpert:
Ein
Bohrer, insbesondere ein Spiralbohrer und insbesondere zum Bohren
ins Volle bei Werkstücken
aus Verbundmaterial mit zumindest einer faserverstärkten und
einer Hartschicht, hat durch Hauptspannuten 10; 110 getrennte
Stege;
die Stege sind jeweils durch zumindest eine Zusatznut 12; 112 in
einen Vorlaufsteg 8; 108 und zumindest einen Nachlaufsteg 9; 109 unterteilt;
Vorlaufsteg 8; 108 und
Nachlaufsteg 9; 109 sind umfangsseitig jeweils
von Rundschlifffasen 7, 17; 107, 117 begrenzt;
dabei
ist das Spankammervolumen Vz1; Vz1 der Zusatznuten 12; 112 kleiner
als das Spankammervolumen Vh1; Vh2 der Hauptspannuten 10; 110;
Freiflächen 11, 11ü, 13; 111, 113 der
Stege verlaufen derart, dass der Nachlaufsteg 9; 109 seinem
Vorlaufsteg 8; 108 axial nacheilt;
die Nacheilung
N1; N2 von einem äußersten
Punkt S1; S101 auf einer Vorlaufsteg-Hauptschneide 3, 3ü; 103
zu einem äußersten
Punkt S2; S102 auf der Nachlaufsteg-Hauptschneide 21; 121 ist
kleiner als 2/10 des Bohrer-Nenndurchmessers
D ist, bevorzugt kleiner gleich 1/10 des Bohrer-Nenndurchmessers
D, insbesondere kleiner gleich 1/10 mm;
die Rundschlifffase
am Nachlaufsteg weist im wesentlichen die gleiche Radialkoordinate
auf wie die Rundschlifffase am Vorlaufsteg;
der Bohrer hat
je zwei Vorlaufstege (8; 108) und Nachlaufstege
(9; 109);
der Nachlaufsteg 9; 109 hat
eine Nachlaufsteg-Nebenschneide 23; 123 mit
einem positiven Spanwinkel WSR1; WSR2, der insbesondere im Bereich
zwischen 6° und
10° liegt,
vorzugsweise bei etwa 8°;
der
Bohrer hat eine Ausspitzung 4; 104, durch die eine
Querschneidenverkürzung
herbeigeführt
wird;
der Spitzenanschliff ist als 4-Flächenanschliff ausgestaltet;
die
an die Vorlaufsteg-Hauptschneide anschließende Freifläche weist
einen Freiwinkel zwischen 6° und
8° auf;
der
Bohrer hat einen Spitzenwinkel WT2 kleiner gleich 100°, vorzugsweise
90°;
der
Bohrer hat einen Spitzenwinkel WT1 von 140° bis 170° insbesondere 150°;
die
Vorlaufsteg-Hauptschneide 3 schließt über einen ihr gegenüber steiler
abfallenden Übergangsbereich 3ü an
der Vorlaufsteg-Nebenschneide 5 an;
dabei ist die
Länge des Übergangsbereichs 3ü kleiner
als die Länge
der restlichen Vorlaufsteg-Hauptschneide 3;
ein Verhältnis der
Länge des Übergangsbereichs 3ü zur
Länge der
restlichen Vorlaufsteg-Hauptschneide 3 hat einen Wert von
unter 1 : 4;
der Übergangsbereich 3ü ist
von einer umfangsseitigen Anfasung der Freifläche 11, 11ü gebildet,
bevorzugt mit einem Fasenwinkel WF von 10° bis 20°, insbesondere 15° zur Axialrichtung
B;
die umfangsseitige Freiflächenanfasung ist stetig gekrümmt;
dabei
verläuft
die Krümmung
K konkav zum Bohrer, wobei der Krümungswinkel zur Axialrichtung
bevorzugt von Innen nach Außen
zunimmt;
der Übergangsbereich
ist von einer umfangsseitigen Abrundung R an der Freifläche gebildet;
die
Rundschlifffasen 7, 17; 107, 117 an
den Vorlauf- und Nachlaufstegen 8, 9; 108; 109 haben
eine Breite B7, B17; B107, B117 von 10% bis 25% des Bohrer-Nenndurchmessers
D, insbesondere 0,3 bis 0,8 mm;
der Bohrer hat zumindest im
Bereich der scharfen Schneiden 3, 3ü, 23; 103, 123 eine
Beschichtung, vorzugsweise in der Ausgestaltung als Hartstoffschicht;
die
Dicke der Schicht liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 8 und 16 μm, insbesondere
bei 12 μm;
die
Schicht ist im CVD-Verfahren abgeschieden;
die Hartstoffschicht
besteht aus Diamant, vorzugsweise nanokristallinem Diamant;
die
Hartstoffschicht besteht aus TiN oder aus (Ti,Al)N, einer Mehrlagen-Schicht
oder einer Schicht bestehend aus Nitriden mit den Metallkomponenten Cr,
Ti und A1 und vorzugsweise einem geringen Anteil von Elementen zur
Kornverfeinerung, wobei der Cr-Anteil bei 30 bis 65 %, vorzugsweise
30 bis 60 %, besonders bevorzugt 40 bis 60 %, der Al-Anteil bei
15 bis 35 %, vorzugsweise 17 bis 25 %, und der Ti-Anteil bei 16
bis 40 %, vorzugsweise 16 bis 35 %, besonders bevorzugt 24 bis 35
%, liegt, und zwar jeweils bezogen auf alle Metallatome in der gesamten Schicht;
der
Aufbau der gesamten Schicht besteht aus einer homogenen Mischphase;
der
Aufbau der gesamten Schicht besteht aus mehreren in sich homogenen
Einzellagen, die abwechselnd einerseits aus (TixAlyYz)N mit x = 0,38
bis 0,5 und y = 0,48 bis 0,6 und z = 0 bis 0,04 und andererseits
aus CrN bestehen, wobei vorzugsweise die oberste Lage der Verschleißschutzschicht
von der CrN-Schicht gebildet ist;
zumindest im Bereich der
Nuten ist eine Weichstoffbeschichtung, vorzugsweise aus MoS2, vorgesehen;
der
Nenndurchmesser D des Bohrers liegt im Bereich von 3 – 30 mm;
eine
Verjüngung
des Bohrers von der Bohrerspitze aus in Axialrichtung entlang des
Bohrers beträgt
25% – 80
% der üblichen
Bohrerverjüngung,
die vorzugsweise im Bereich von 0,02 – 0,4 mm, liegt, so dass die
Verjüngung
besonders bevorzugt bei etwa 0,04 mm pro 100 mm Länge liegt;
der
Spiralwinkel des Bohrers liegt im Bereich von 20° – 40°.