DE202017107326U1

DE202017107326U1 - Hautpflegeemulsion

Info

Publication number: DE202017107326U1
Application number: DE202017107326.2U
Authority: DE
Original assignee: Kraeft Kerstin
Current assignee: Kraeft Kerstin
Priority date: 2017-12-01
Filing date: 2017-12-01
Publication date: 2018-11-21
Anticipated expiration: 2027-12-02
Also published as: WO2019105505A1; DE112018006113A5

Abstract

Hautpflegeemulsion, bei der 100 g bestehen aus:5 bis 6 g Acidum Tannicum,2 bis 3 g Glycerinum,1 bis 2 g Ethanol 90%,4 bis 5 g Oleylium Oleinicum,3 bis 5 g Cetylstearylalcohol E sowieRest Aqua purificata und/oder Hydrolate.

Description

Hautpflegeemulsionen sind in unterschiedlichsten Zusammensetzungen bekannt. Dabei kommt es für die Wirksamkeit, insbesondere für die hautpflegende und heilende Wirkung auf die einzelnen Bestandteile und deren Mengenverhältnis in der Hautpflegeemulsion entscheidend an.
Bei den bisher bekannten Hautpflegeemulsionen ist zwar häufig eine lindernde und teils auch vorübergehend heilende Wirkung bei Sonnenallergie, anderen Ekzemen, Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte) oder Zementkrätze bekannt. Nachteilig ist jedoch, dass bei Absetzen des Hautpflegeproduktes die Beschwerden häufig kurze Zeit später wieder beginnen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Hautpflegeemulsion in einer stofflichen Zusammensetzung anzugeben, die möglichst eine dauerhafte Heilung von Hauterkrankungen ermöglicht.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Hautpflegeemulsion gemäß Anspruch 1.
Die einzelnen Bestandteile der Hautpflegeemulsion sind als naturheilkundliche Medikamente oder Bestandteile von anderen Pflegeprodukten bekannt.
Im Einzelnen ist dies Acidum Tannicum, auch bezeichnet als Acidum gallotannicum, Tannin, Gallotannin, Gallusgerbsäure, Gerbsäure oder Tanninum als Gerbstoff. Dieser Wirkstoff wird bei Hauterkrankungen, leichten Verletzungen und Verbrennungen äußerlich angewendet. Kleine Blutgefäße, die oberflächlich verletzt sind, lassen sich durch Tannin verschließen.
Tannine sind eine vom französischen Wort „tanin“, das Gerbstoff heißt, abgeleitete Gruppenbezeichnung verschiedener Säuren. Es wird üblicherweise aus den Gallen verschiedener Pflanzen gewonnen. Gallen sind kugelförmige Wucherungen („Galläpfel“), die als Reaktion der Pflanzen auf die Einwirkung von Insekten entstehen. Das aus ihnen hergestellte Tannin ist eine Mischung von pflanzlichen Stoffen.
Aufgrund ihrer chemischen Struktur können Tannine mit Eiweißen stabile, netzartige Verbindungen bilden. Auf Haut und Schleimhäuten wirkt das zusammenziehend (adstringierend). Auf diese Weise werden die obersten Zellschichten abgedichtet, es bildet sich eine Schutzschicht aus. Das Absondern von Flüssigkeiten verringert sich und kleinere Blutgefäße werden verschlossen.
Ein Gewichtsanteil von 5 % bis 6 % dieses Gerbstoffes ist erfinderischer Bestandteil der Hautpflegeemulsion.
Des Weiteren gehört zur Hautpflegeemulsion ein Bestandteil von ca. 2 Gew% bis 3 Gew% Glycerinum, das auch als 1, 2, 3 -Propantriol, 1, 2, 3-Propantriol, Glycerinum anhydrieum, Glycerol oder Glyzerin bezeichnet wird. Glyzerin ist dabei ein Hilfsstoff, der bekanntermaßen bei Juckreiz lindernd wirkt. Bei der Anwendung legt sich Glyzerin wie ein Schutzfilm über die gereizte Haut.
Für die Hautpflegeemulsion wird dabei insbesondere ein rein pflanzliches Glycerinum 85 % verwendet, wie es üblicherweise für die Handcremeherstellung verwendet wird.
Ferner sind 1 Gew% bis 2 Gew% Ethanol Bestandteil der Hautpflegeemulsion. Dabei wird insbesondere unvergälltes Ethanol in einer Konzentration von 90 % verwendet. Dies wird üblicherweise für Kosmetikprodukte für eine leichtere Vermischbarkeit der Komponenten und deren Haltbarmachung verwendet.
Als weiteren Bestandteil enthält die Hautpflegeemulsion Oleylium Oleinicum oder Oleyloleat Cetiol zu etwa 4 Gew% bis 5 Gew%. Dieser Ölsäuredecylester dient als auffettende Komponente in der Hautpflegeemulsion und verhindert ein zu saures Milieu der Emulsion.
Weiterer Bestandteil in der Hautpflegeemulsion ist mit einem Gew%-anteil von 3 % bis 5 % Alcohol cetylstearylicus als Emulgator.
All diese vorgenannten Wirkstoffe werden in gereinigtem Wasser (Aqua purificata) und/oder Hydrolaten Masse bildend zur Hautpflegeemulsion verrührt. Der Anteil von gereinigtes Wasser bzw. Hydrolaten beträgt ca. 80 Gew% bis 85 Gew%. Dabei kann das Aqua purificata teilweise oder vollständig durch Hydrolate ersetzt werden. Die Hydrolate sind aus Pflanzen oder deren Teilen als Kondensat bei der Abkühlung aus der Wasserdampfdestillation entstanden, sie enthalten also die wasserlöslichen Pflanzeninhaltsstoffe in Spuren, jedoch auch suspendierte ätherische Öle.
Die vorgenannten Produkte sind beispielsweise über die Firma Caesar & Loretz GmbH, Herderstraße 31, 40721 Hilden, beziehbar.
Als besonders wirkungsvoll hat sich herausgestellt, wenn die Hydrolate bei der Wasserdampfdestillation von Zistrose (Cistus), Lavendel (Lavendula angustifolia) und/oder Hamamelis (Hamamelis virginia) hergestellt sind.
Ergänzend kann die Hautpflegeemulsion auch 4 Gew% bis 6 Gew% Flavonoide enthalten, denen eine antioxidative Eigenschaft zugeschrieben wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung enthält der Rest Aqua purificata und/oder Hydrolate bis maximal 35 g Hamamelis Extrakt. Entsprechend sind bis zu 35 Gew% der Hautpflegeemulsion, also bis ca. 50 % des Restes aus Aqua purificata und/oder Hydrolate durch Hamamelis Extrakt ersetzt. Dieser Bestandteil wirkt ergänzend zum Tannin entzündungshemmend und adstringierend.
Nachfolgend werden einige Anwendungsbeispiele und deren vorteilhafte Wirkungen beschrieben.
Neben der Anwendung in der Humanmedizin ist die Sonnenallergiemilch auch im Veterinärbereich anwendbar.
Die Hautpflegeemulsion nach einem der Ansprüche hilft bei aufgetretener Sonnenallergie gegen Juckreiz und bewirkt das Eintrocknen der etwaig vorhandenen Bläschen. Diese Sonnenallergiemilch wirkt weiterhin hautpflegend und verbessert das Hautbild. Die Haut, die durch bereits aufgetretenes Aufkratzen und damit verbundenen Kratzspuren verletzt ist, heilt deutlich beschleunigt ab.
Weitere Anwendungsgebiete ergeben sich aus dieser Juckreizminderung. Anwendungsmöglichkeiten sind hier gegeben bei Neurodermitis, Psoriasis, Zementkrätze, u.v.m.. Dies kann weiter verbessert werden, wenn Teile oder die gesamte Menge des im Rezept angegebenem Aqua purificata durch Hydrolate aus z.B. Zistrose (Cistus), Lavendel (Lavendula angustifolia), Hamamelis (Hamamelis virginia) oder anderen juckreizmindernden Hydrolaten ersetzt wird. Das Mittel wirkt auch kühlend und somit hautberuhigend.
Die Anwendung der Hautpflegeemulsion bei Sonnenallergie erfolgt durch Auftragen der Sonnenallergiemilch auf die Haut und leichtes Verreiben. Die Sonnenallergiemilch bildet einen weißen Film. Diesen weißen Film lässt man auf der Haut und reibt die Milch nicht komplett ein.
Bei Anwendung der Milch gegen eine Sonnenallergie soll für drei bis fünf Tage eine direkte Sonneneinstrahlung auf die Haut vermieden werden. Man kann jedoch nach draußen gehen. Wichtig ist während der Anwendung die betroffenen Körperstellen leicht abzudecken, z.B. durch eine leichte langärmelige Bluse/Hemd, eine leichte lange Hose, leichte Socken, Hut o.a.. Der Aufenthalt unter einem Sonnenschirm/im Schatten stellt ebenfalls kein Problem dar.
Für Anwendungen bei anderen juckenden Hauterkrankungen sollte die Milch komplett eingerieben werden. Nach einer Wartezeit von ca. 30 Minuten hat die Haut die in der Emulsion befindlichen Wirkstoffe aufgenommen.
Nachfolgend werden ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und damit durchgeführte Versuchsreihen wie folgt beschrieben:
Eine Hautpflegeemulsion zu 100 g wird aus 5 g Acidum Tannicum, 3 g Glycerinum, 1 g Ethanol 90 %, 4 g Oleylium Oleinicum und 4 g Alcohol cetylstearylicus E aufgefüllt zu 100 g mit Aqua purificata verrührt. Diese Hautpflegeemulsion wurde bei verschiedenen Probanden für eine Testphase von 10 Tagen angewendet. Dabei haben die Probanden folgende Benutzungsvorschriften einzuhalten. Die Lotion soll kühl, am besten im Kühlschrank aufbewahrt werden. Vor Gebrauch ist die Flasche kräftig zu schütteln. Auf die betroffenen Stellen ist dann die Hautpflegeemulsion in kleinen Mengen (nach Bedarf) aufzutragen. Beim Verreiben der Lotion bildet sich ein weiß/milchiger Film auf der Haut. Die Probanden sollen diesen weißen Film auf der Haut belassen, wobei die Lotion schnell einzieht. Die Lotion soll jedenfalls nicht vollständig auf der Haut eingerieben werden. Ferner sollen die Probanden eine Verlaufskontrolle nach einem entsprechenden Fragebogen täglich führen und zum weiteren Nachweis Fotos von der betroffenen Hautstelle machen.
Nun zu den einzelnen Testabläufen:

1. Ein 62-jähriger Patient klagte über starken Juckreiz mit Blasenbildung (vermutlich Sonnenallergie). Bei einer dreimal täglichen Anwendung gab die Proband an, bereits nach einem Tag eine leichte Besserung, am zweiten Tag eine angenehme Kühlung mit nachlassendem Juckreiz, nach dem dritten Tag eine weitere Reduzierung des Juckreizes, nach dem vierten Tag kaum noch einen Juckreiz und am fünften Tag keinen Juckreiz mehr, keine Blasenbildung und ein angenehmes glattes Hautgefühl zu bemerken. Fotos zeigen auch eine deutliche Verbesserung des optischen Eindrucks.
2. Eine 49-jährige Patientin klagte über Neurodermitis. Die Probandin wandte die Hautpflegeemulsion zwei bis dreimal täglich an und schilderte bereits nach dem ersten Tag eine Linderung des Juckreizes und eine angenehme, kühlend wohltuende Wirkung auf der Haut. Ferner wurde neben der Linderung des Juckreizes hervorgehoben, dass sich die Lotion gut einreiben lässt und sie gut einzieht. Nach dem vierten Tag wurde von der Patientin bereits bewertet, dass sich die Haut ein klein wenig glatter anfühlen würde. Nach sieben Tagen hat die Probandin ihre Haut als etwas weniger schuppig qualifiziert. Insgesamt sieht diese Probandin die Hautpflegeemulsion zur Unterstützung und zur Pflege der Haut bei Neurodermitis gut geeignet. Sie führt eine gute Verträglichkeit und Juckreizlinderung an. Bereits nach zehn Tagen hat sich das Hautbild ein wenig gebessert. Vor allen Dingen sei es an den Händen und im Gesicht und auch an den Füßen besser geworden.
3. Eine 43-jährige Patientin klagte über trockene, rissige und schuppige Haut mit teilweisen runden, weißen, bläschenartigen Flecken. Die Probandin wendete die Creme fünf- bis achtmal täglich an und konnte bereits nach einem Tag eine angenehme, kühlende und lindernde Wirkung feststellen. Insgesamt verschwanden die Hautirritationen mit jedem Tag der Anwendung weiter. Ferner wurde der Juckreiz deutlich geringer und die Finger an der Hand sind nicht mehr aufgerissen. Auch optisch überzeugt das Therapieergebnis.

Somit kann festgestellt werden, dass die Hautpflegeemulsion mit der angegebenen Wirkstoffkombination und -zusammensetzung bei Hautirritationen, sei es eine Sonnenallergie, andere Ekzeme, Neurodermitis, Schuppenflechte oder Zementkrätze eine deutliche Linderung und Verbesserung des Hautbildes ergibt. Teils kann auch eine Heilung festgestellt werden.

Claims

Hautpflegeemulsion, bei der 100 g bestehen aus: 5 bis 6 g Acidum Tannicum, 2 bis 3 g Glycerinum, 1 bis 2 g Ethanol 90%, 4 bis 5 g Oleylium Oleinicum, 3 bis 5 g Cetylstearylalcohol E sowie Rest Aqua purificata und/oder Hydrolate.
Hautpflegeemulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrolate bei der Wasserdampfdestillation von Zistrose (Cistus), Lavendel (Lavendula angustifolia) und/oder Hamamelis (Hamamelis virginia) hergestellt sind.
Hautpflegeemulsion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich 4 bis 6 g Flavonoide enthält.
Hautpflegeemulsion nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rest Aqua purificata und/oder Hydrolate bis maximal 35 g Hamamelis Extrakt enthält.