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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hilfsmittel für die Montage von Möbelstücken gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Beim Aufbauen von Möbeln besteht häufig die Problematik, dass mindestens zwei Personen benötigt werden, um insbesondere winklig zueinander angeordnete Bauteile aneinander zu befestigen. Gerade bei großen Möbelstücken, insbesondere Schränken oder Regalen, muss mindestens eine Person die in der Regel in einem Winkel von 90° aneinander zu befestigenden Teile in einer korrekten Position halten, während mindestens eine zweite Person die Teile über geeignete Befestigungsmittel, beispielsweise Schrauben o.ä., miteinander verbindet.
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Alternativ kann beispielsweise das Möbelstück im Liegen durch eine Person aufgebaut werden. Hier besteht jedoch die nachfolgende Problematik, dass das Möbelstück dann aufgestellt werden muss, was gerade bei großen Möbelstücken in der Regel ebenfalls nicht durch eine Person allein möglich ist oder aber auch aus Platzgründen schwierig oder unmöglich ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Hilfsmittel für die Montage von Möbelstücken bereitzustellen, das die Montage von Möbelstücken vereinfacht, so dass diese durch eine Person allein ausgeführt werden kann.
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Die obige Aufgabe wird durch Hilfsmittel für die Montage von Möbelstücken gelöst, das die Merkmale in dem Schutzanspruch 1 umfasst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die Unteransprüche beschrieben.
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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Hilfsmittel für die Montage eines Möbelstücks, insbesondere eine Montagehilfe, die es einer einzelnen Person ermöglicht, ein größeres Möbelstück allein aufzubauen. Im Folgenden werden die Begriffen Hilfsmittel und Montagehilfe als Synonyme verwendet. Vorzugsweise werden die Bauteile des Möbelstücks dabei in deren Endposition montiert. Insbesondere bedeutet dies, das mit der nachfolgend beschriebenen Montagehilfe ein Möbelstück stehend montiert werden kann und nicht darauf zurückgegriffen werden muss, einen Schrank beispielsweise liegend zu montieren und anschließend aufzustellen. Die Montagehilfe ist insbesondere geeignet zur relativen Positionierung und Fixierung von zwei winklig zueinander angeordneten Bauteilen, insbesondere von zwei in einem Winkel von 90° angeordneten Bauteilen eines Möbelstücks. Bei Verwendung einer Mehrzahl von Montagehilfen zur gleichzeitigen Fixierung und Positionierung einer Mehrzahl von Bauteilen eines Möbelstücks können einzelne Montagehilfen beispielsweise auch verwendet werden, um parallel im Möbelstück angeordnete Bauteile während der Montage relativ zueinander zu positionieren und zu fixieren.
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Das Hilfsmittel umfasst ein Beabstandungselement, ein erstes beweglich am Beabstandungselement angeordnetes Fixiermittel und ein zweites beweglich am Beabstandungselement angeordnetes Fixiermittel. Das erste Fixiermittel wird bei der Montage lösbar an einem ersten Bauteil des Möbelstücks fixiert und das zweite Fixiermittel wird lösbar an einem zweiten Bauteil des Möbelstücks fixiert.
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Um eine optimale Ausrichtung, Positionierung und Fixierung der beiden Bauteile relativ zueinander zu ermöglichen, kann der relative Abstand zwischen dem ersten Fixiermittel und dem zweiten Fixiermittel gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verändert und/oder eingestellt werden. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Länge des Beabstandungselements verändert und/oder eingestellt werden kann, da das Beabstandungselements beispielsweise durch eine Teleskopstange aus mindestens zwei Röhren mit unterschiedlichen Durchmessern gebildet ist.
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Die beiden Fixiermittel zur Fixierung zweier Bauteile sind an den einander gegenüberliegenden Enden des Beabstandungselements, insbesondere an einander gegenüberliegenden Enden der Teleskopstange, angeordnet.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass eine relative Orientierung und/oder Ausrichtung der beiden Fixiermittel in Abhängigkeit von der Position der Bauteile im fertigen Möbelstück zueinander veränderbar und/oder einstellbar ist. Beispielsweise ist vorgesehen, dass das erste und/oder das zweite Fixiermittel drehbeweglich und/oder schwenkbeweglich an dem Beabstandungselement angeordnet ist/sind. Diese Beweglichkeit wird durch Verwendung entsprechender Gelenkanordnungen zwischen dem freien Ende des Beabstandungselements bzw. der Teleskopstange und dem jeweiligen Fixiermittel erzielt. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste und/oder das zweite Fixiermittel über ein 2D-Gelenk oder ein 3D-Gelenk an dem Beabstandungselement angeordnet ist/sind. Beispielsweise kann das Gelenk als Drehgelenk oder Kugelgelenk etc. ausgebildet sein. Durch die bewegliche Anordnung des ersten und/oder zweiten Fixiermittels am Beabstandungselement kann der relative Abstand zwischen dem ersten Fixiermittel und dem zweiten Fixiermittel ebenfalls verändert und/oder eingestellt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist/sind das erste und/oder das zweite Fixiermittel als Klemmvorrichtung ausgebildet. Beispielsweise umfasst/umfassen das erste und/oder das zweite Fixiermittel zwei relativ zueinander bewegliche, abstandsvariable Klemmbacken. Besonders bevorzugt ist die Verwendung einer Einhand-Schnellspannzwinge als Klemmvorrichtung, die in ihrer relativen Position nach der Befestigung am zu fixierenden Bauteil zusätzlich beispielsweise über einen Exzenterspanner o.ä. am Bauteil ortsfest festgelegt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist/sind das erste und/oder das zweite Fixiermittel als Saugeinrichtung ausgebildet, insbesondere umfasst/umfassen das erste und/oder das zweite Fixiermittel einen Saugnapf, der in seiner relativen Position nach der Befestigung am zu fixierenden Bauteil zusätzlich beispielsweise über eine Schraube o.ä. am Bauteil ortsfest festgelegt wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das erste Fixiermittel als eine Klemmvorrichtung ausgebildet und das zweite Fixiermittel ist als eine Saugeinrichtung ausgebildet. Während eine Klemmvorrichtung immer an einer Kante des Bauteils fixiert werden muss, kann eine Saugeinrichtung auch mittig am Bauteil positioniert und fixiert werden. So kann beispielsweise der Saugnapf des zweiten Fixiermittels mittig auf einem liegenden Bauteil fixiert werden, während die Einhand-Schnellspannzwinge des ersten Fixiermittels an einem stehenden Bauteil angreift.
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Für die Montage eines Möbelstücks werden zwei winklig zueinander angeordnete Bauteile, beispielsweise die Bodenplatte eines Schranks und eine Seitenwand, in der gewünschten Position zueinander angeordnet und in dieser Position über eine vorbeschriebene Montagehilfe fixiert, indem beispielsweise eine Klemmvorrichtung an einer Kante der Bodenplatte und eine Klemmvorrichtung an einer Kante der Seitenwand angreift, oder aber indem eine Saugvorrichtung an der Oberseite der Bodenplatte und eine Saugvorrichtung an der Innenseite der Seitenwand angreift, oder aber indem eine Klemmvorrichtung an einer Kante der Bodenplatte und eine Saugvorrichtung an der Innenseite der Seitenwand angreift. Aufgrund der Variabilität der Montagehilfe in Bezug auf den relativen Abstand zwischen den beiden Fixiermitteln und der relativen Orientierung der beiden Fixiermittel zueinander kann die Montagehilfe universell für unterschiedliche Bauteile bzw. Möbelstücke eingesetzt werden. Die Anordnung der Montagehilfe an den Bauteilen kann in der Regel durch eine Person durchgeführt werden, die anschließend die derart in ihrer relativen Position gegeneinander fixierten Bauteile mit geeigneten Befestigungsmitteln, beispielsweise Schrauben, Dübeln o.ä. aneinander befestigen kann, ohne das eine weitere Person zum Festhalten eines der Bauteile, beispielsweise der Seitenwand, benötigt wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können mehrere der oben beschriebenen Hilfsmittel verwendet werden, um mehrere Bauteile eines Möbelstücks in der gewünschten Endposition (relativ zueinander) anzuordnen, um diese anschließend miteinander zu verbinden. Hierbei kann insbesondere eine Montagehilfe vorteilhaft verwendet werden, die eine Saugvorrichtung und eine Klemmvorrichtung kombiniert, da in diesem Fall eine Überkreuz-Anordnung möglich ist, bei der sich die unterschiedlichen Montagehilfen nicht gegenseitig stören. Es kann auch vorteilhaft sein, unterschiedliche Montagehilfen mit unterschiedlich ausgebildeten ersten und zweiten Fixiermitteln zu kombinieren.
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Ein besonderer Vorteil einer Ausführungsform einer Montagehilfe mit mindestens einer Saugvorrichtung besteht darin, dass für die Stützwirkung keine Anordnung an den Kanten oder Ecken der Bauteile notwendig ist. Stattdessen kann die Saugvorrichtung auch mittig auf dem Bauteil angeordnet werden, wobei die Stützwinkel variabel eingestellt werden können. Während eine Montagehilfe mit zwei Klemmvorrichtungen besonders vorteilhaft bei bündig angeordneten Bauteilen verwendet werden kann, ist der Einsatzbereich einer Montagehilfe mit mindestens einer Saugvorrichtung deutlich größer, da diese auch bei nicht bündig angeordneten Bauteilen eingesetzt werden können. Weiterhin kann eine Saugvorrichtung auch an Spiegel- oder anderen Hochglanzflächen verwendet werden, die besonders druckanfällig sind und durch eine Klemmvorrichtung leicht beschädigt werden könnten. Ein weiterer Vorteil einer Montagehilfe mit mindestens einer Saugvorrichtung besteht darin, dass diese eingesetzt werden kann, um Schränke mit flach am Boden aufliegenden Bodenplatten stehend aufzubauen, insbesondere wenn eine liegende Montage nicht möglich ist, da aus Platzgründen o.ä. der Schrank nicht aufgestellt werden kann, da an einer am Boden aufliegenden Bodenplatte keine Klemmvorrichtung befestigt werden kann.
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Da das Hilfsmittel immer zwischen den Bauteilen angeordnet ist, d.h. im Inneren des aufzubauenden Möbelstücks, wird auch um das Möbelstück herum kein zusätzlicher Platz benötigt, was insbesondere bei Platzmangel vorteilhaft ist, beispielsweise wenn zwischen der Oberseite des Möbelstücks und der Decke des Raumes, in dem das Möbelstück aufgestellt werden soll, nur wenig Platz ist.
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Figurenbeschreibung
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hilfsmittels.
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2 zeigt unterschiedliche Anwendungsbeispiele der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hilfsmittels gemäß 1.
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3 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hilfsmittels.
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4 zeigt eine Schnittdarstellung der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hilfsmittels gemäß 3.
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5 bis 7 zeigen unterschiedliche Anwendungsbeispiele der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hilfsmittels gemäß 3 und 4.
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8 und 9 zeigen unterschiedliche Anwendungsbeispiele einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hilfsmittels.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hilfsmittels 1, das im Folgenden auch als Montagehilfe 2 bezeichnet wird. Die Montagehilfe 2 umfasst ein Beabstandungselement 3, an dessen zwei gegenüberliegenden freien Endbereichen Fixiermittel 6 zur relativen Fixierung von Bauteilen der Möbelstücke (nicht dargestellt) angeordnet sind. Insbesondere ist das Beabstandungselement 3 längenvariabel, beispielsweise ist das Beabstandungselement 3 als Teleskopstange 5 ausgebildet. Durch Veränderung der Länge L der Teleskopstange 5 wird der relative Abstand der Fixiermittel 6 zueinander verändert und kann somit optimal an die Größe des aufzubauenden Möbelstücks angepasst werden.
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Die Fixiermittel 6 sind beweglich an dem Beabstandungselement 3 angeordnet. Insbesondere kann eine Orientierung der Fixiermittel 6 durch eine Rotationsbewegung und/oder eine Schwenkbewegung eingestellt werden. Beispielsweise sind die Fixiermittel über Drehgelenke 7 an der Teleskopstange 5 angeordnet.
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Die Fixiermittel 6 sind im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel jeweils als Klemmvorrichtungen 8 ausgebildet. Beispielsweise umfassen die Klemmvorrichtungen 8 jeweils zwei Klemmbacken 9, deren Abstand A zueinander entsprechend der Dicke des zu fixierenden Bauteils des Möbelstücks eingestellt werden kann, so dass das Bauteil zwischen den Klemmbacken 9 kraftschlüssig klemmend fixiert ist. Durch die variable Länge L der Teleskopstange 5 und die Beweglichkeit der Fixiermittel 6 kann der Winkel der zu verbindenden / zu stützenden Bauteile, beispielsweise Boden und Seitenwand eines Schranks, optimal eingestellt und die Position und Orientierung der Bauteile relativ zueinander durch die beiden Klemmvorrichtungen 8 der Montagehilfe eingestellt werden (vgl. 2).
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2 zeigt unterschiedliche Anwendungsbeispiele der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hilfsmittels gemäß 1. Das zu montierende Möbelstück umfasst eine auf Füßen 31 angeordnete Bodenplatte 30, eine auf die Bodenplatte 30 aufgesetzte Seitenwand 32, eine auf die Bodenplatte 30 aufgesetzte Trennwand 33 und eine seitlich an der Bodenplatte 30 befestigte, nach unten durchgehenden Stützleiste 34. Die Anordnung aus den vier Bauteilen 30, 32, 33, 34 kann nunmehr mithilfe von drei Montagehilfen 2a, 2b, 2c in einer Position fixiert werden, die der finalen Anordnung nach der Endmontage entspricht. Hierbei werden beispielsweise in einem ersten Arbeitsschritt die Trennwand 33 und das Bauteil 30 entsprechend dem Bauplan relativ zueinander positioniert, insbesondere wird die Trennwand 33 auf die Bodenplatte 30 aufgesetzt, und die Bauteile 30, 33 werden in dieser Position über eine erste Montagehilfe 2a relativ zueinander festgelegt. Weiterhin werden die Trennwand 33 und die Stützleiste 34 über eine zweite Montagehilfe 2b zeitweise aneinander fixiert. Eine dritte Montagehilfe 2c wird verwendet, um die Position der Trennwand und der Seitenwand festzulegen.
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Für die Fixierung der unterschiedlichen Bauteile 30, 32, 33, 34 werden drei gleichartige Montagehilfen 2 eingesetzt, die jedoch unterschiedlich eingestellt werden. Insbesondere wird die Länge L des Beabstandungselements 3 bzw. der Teleskopstange 5 auf die jeweils geeignete Länge La, Lb, Lc eingestellt. Zudem werden die jeweiligen Fixiermittel 6-1 und 6-2 über die jeweiligen Gelenke 7 (nur an Montagehilfe 2a beispielhaft mit Bezugszeichen versehen) entsprechend in ihrer geeigneten relativen Orientierung zueinander ausgerichtet.
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Die unterschiedlichen Anwendungsbeispiele gemäß 2 zeigen, dass nicht nur winklig zueinander angeordnete Bauteile, beispielsweise die Trennwand 33 und die Bodenplatte 30, mittels eine Montagehilfe 2, 2a zeitweise in ihrer relativen Positionierung zueinander fixiert werden können. Weitere Montagehilfen 2, 2b, 2c können verwendet werden, um zusätzlich parallel angeordnete Bauteile, beispielsweise die Seitenwand 32 und/oder die Stützleiste 34 ebenfalls relativ zur Trennwand 33 anzuordnen und festzulegen. Da im ersten Arbeitsschritt die relative Position von Trennwand 33 und Bodenplatte 30 festgelegt wurde, wird durch die weiteren Montagehilfen 2b, 2c gleichzeitig auch die relative Position der Seitenwand 32 und/oder die Stützleiste 34 gegenüber der Bodenplatte 30 festgelegt.
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Nach Endmontage der Bauteile 30, 32, 33, 34 durch geeignete Befestigungsmittel, beispielsweise Schrauben o.ä. werden die Montagehilfen 2, 2a, 2b, 2c entfernt, ohne die Statik des Möbelstücks zu beeinträchtigen.
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3 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hilfsmittels 1 bzw. einer Montagehilfe 2 und 4 zeigt eine Schnittdarstellung durch diese zweite Ausführungsform.
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Die Montagehilfe 2 umfasst ebenfalls ein längenvariables Beabstandungselement 3 in Form einer Teleskopstange 5. Die Teleskopstange 5 besteht aus einem Außenrohr 15, einem zumindest teilweise innerhalb des Außenrohrs 15 angeordneten Innenrohr 16 und einer Überwurfmutter 17 mit Auszugstop 18, der durch eine kraftschlüssige Klemmung verhindert, dass das Innenrohr 16 komplett aus dem Außenrohr 15 herausgezogen werden kann. Durch Verschiebung des Innenrohrs 16 relativ zum Außenrohr 15 kann eine erste Länge L des Beabstandungselements 3 der Montagehilfe verändert werden. Für den Fachmann sind Erweiterungen der Teleskopstange 5 durch Verwendung mehrere Innenrohre mit jeweils abweichendem Durchmesser denkbar, so dass die minimale und die maximale Länge L der Teleskopstange 5 weiter variiert werden können.
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An einem freien Ende der Teleskopstange 5 ist ein erstes Fixiermittel 6-1 beweglich angeordnet und an dem gegenüberliegenden anderen Ende der Teleskopstange 5 ist ein zweites Fixiermittel 6-2 beweglich angeordnet. Durch Veränderung der Länge L der Teleskopstange 5 kann der relative Abstand zwischen den Fixiermittel 6-1 und 6-2 verändert werden.
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Das erste Fixiermittel 6-1 ist als Klemmvorrichtung 8, insbesondere als Einhand-Schnellspannzwinge 20 ausgebildet, die über ein erstes Gelenk 7-1, insbesondere über ein 3D-Kugelgelenk 11, in alle Richtungen dreh- und schwenkbeweglich an der Teleskopstange 5 angeordnet ist. Eine entsprechend den jeweiligen Anforderungen eingestellte Position und/oder Orientierung des ersten Fixiermittels 6-1 an der Teleskopstange 5 kann durch ein erstes Feststellelement 22, beispielsweise einen Exzenterspanner 23, festgelegt werden.
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Das zweite Fixiermittel 6-2 umfasst einen Saugnapf 12, der über ein zweites Gelenk 7-2, insbesondere über ein 2D-Gelenk 12, beispielsweise umfassend eine Scheibe mit Planverzahnung, ebenfalls beweglich an der Teleskopstange 5 angeordnet ist. Die derart eingestellte Position und/oder Orientierung des zweiten Fixiermittels 6-2 an der Teleskopstange 5 kann durch ein zweites Feststellelement 24, beispielsweise eine Schraube 25, festgelegt. werden
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Der Saugnapf 12 umfasst beispielsweise eine adhäsive Rutschmatte. Diese eignet sich gut zur Fixierung des Saugnapfes 12 auf glatten oder rauen, planen Oberflächen, wie beispielsweise Schrankwänden, Bodenplatten von Möbelstücken etc..
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Aufgrund der Beweglichkeit der Fixiermittel 6-1, 6-2 an dem Beabstandungselement 3 kann die Orientierung der Fixiermittel 6 zueinander optimiert auf die relativ zueinander anzuordnenden Bauteile des Möbelstücks angepasst eingestellt werden, insbesondere kann der Winkel der zu verbindenden / zu stützenden Bauteile, optimal eingestellt und die Position und Orientierung der Bauteile relativ zueinander durch die Montagehilfe 2 festgelegt werden.
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Die in den 3 und 4 beschriebene Ausführungsform einer Montagehilfe 2 mit Saugnapf 12 eignet sich besonders auch für die Montage von Bauteilen mit Spiegel, Glas und / oder anderen Hochglanzflächen bzw. aus drucksensiblen Materialien bzw. Materialien, die bei Klemmung an den Kanten leicht beschädigt werden könnten.
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5 bis 7 zeigen unterschiedliche Anwendungsbeispiele der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hilfsmittels 1 gemäß 3 und 4. Es werden dieselben Bezugszeichen wie in den 3 und 4 verwendet, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen wird.
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Insbesondere zeigt 5 in perspektivischer Darstellung die Anordnung einer Montagehilfe 2 zwischen zwei senkrecht aufeinander stehenden Bauteilen 35, 36. Die Einhand-Schnellspannzwinge 20 des ersten Fixiermittels 6-1 ist an einer Kante des stehenden Bauteils 36 festgeklemmt, während der Saugnapf 12 des zweiten Fixiermittels 6-2 in einem mittleren Bereich des liegenden Bauteils 35 aufsetzt. Die Länge L der Teleskopstange 5 ergibt sich aufgrund der relativen Anordnung der Bauteile 35, 36 und der Montagehilfe 2. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die eingestellte Länge L der Teleskopstange 5 zusätzlich gesichert werden, beispielsweise mit Hilfe eines Sicherungsstiftes o.ä., um eine relative Bewegung der Bauteile 35, 36 zueinander sicher zu verhindern.
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Ein Vorteil dieser zweiten Ausführungsform einer Montagehilfe 2 besteht darin, dass die Stützwirkung des zweiten Fixiermittels 6-2 nicht in einem Randbereich des Bauteils 35 ansetzen muss. Die Stützwinkel sind durch die 3D Beweglichkeit des zweiten Fixiermittels 6-2 in alle Richtungen variabel.
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6 und 7 zeigt jeweils unterschiedliche Anordnungen von zwei Montagehilfen 2a, 2b zwischen einem liegenden Bauteil 35 und zwei parallelen zueinander angeordneten Bauteilen 36. Gemäß dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel setzten die Saugnäpfe 12 beider Montagehilfen 2a, 2b jeweils auf dem liegenden Bauteil 35 auf, während die Einhand-Schnellspannzwinge 20 des ersten Fixiermittels 6-1 der Montagehilfe 2a an dem links angeordneten Bauteil 36a klemmend angeordnet ist und die Einhand-Schnellspannzwinge 20 des ersten Fixiermittels 6-1 der Montagehilfe 2b an dem rechts angeordneten Bauteil 36b klemmend angeordnet ist. Bei dieser Anordnung werden die stehenden Bauteile 36a, 36b jeweils in ihrer Position relativ zum liegenden Bauteil 35 festgesetzt.
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Gemäß dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel setzt der Saugnapf 12 der Montagehilfen 2a auf dem liegenden Bauteil 35 an und die Einhand-Schnellspannzwinge 20 des ersten Fixiermittels 6-1 der Montagehilfe 2a ist an dem links angeordneten Bauteil 36a klemmend angeordnet. Die zweite Montagehilfe 2b wird verwendet, um die Positionierung des rechts angeordneten stehenden Bauteils 36b gegenüber dem links angeordneten stehenden Bauteil 36a festzulegen. Dadurch wird indirekt auch die Positionierung des rechts angeordneten stehenden Bauteils 36b gegenüber dem liegenden Bauteil 35 festgelegt. Dazu setzt der Saugnapf 12 der Montagehilfen 2b an dem links angeordneten stehenden Bauteil 36a, während die Einhand-Schnellspannzwinge 20 des ersten Fixiermittels 6-1 der Montagehilfe 2b an dem rechts angeordneten Bauteil 36b klemmend angeordnet ist. Insbesondere wird in einem ersten Arbeitsschritt die Anordnung und Ausrichtung des links angeordneten stehenden Bauteil 36a an dem liegenden Bauteil 35 mit der Montagehilfe 2a festgelegt und in einem anschließenden zweiten Arbeitsschritt wird das rechts stehend angeordnete Bauteil 36b positioniert. Nunmehr kann von dem Benutzer die Endmontage, beispielsweise durch Verschraubung der Bauteile 35, 36a, 36b miteinander, durchgeführt werden
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Das in 6 dargestellte Ausführungsbeispiel verdeutlicht weitere Vorteile der zweiten Ausführungsform einer Montagehilfe 2 gemäß den 3 und 4. Aufgrund der erhöhten Flexibilität der Anordnung des Saugnapfes 12, die im Gegensatz zu einem klemmenden Fixiermittel 6-1 nicht auf Randbereiche der entsprechenden Bauteile beschränkt ist, können die Montagehilfen 2 auch über Kreuz angeordnet werden, um zeitgleich mehrere Bauteile 35, 36a, 36b untereinander zeitweise zu positionieren und zu fixieren. Zudem können solche Montagehilfen 2 auch zur Montage von Schränken verwendet werden, deren Bodenplatte derart bodennah angeordnet ist, dass eine Klemmvorrichtung 8 nicht angebracht werden kann.
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Die Ausführungsformen, Beispiele und Varianten der vorhergehenden Absätze, die Ansprüche oder die folgende Beschreibung und die Figuren, einschließlich ihrer verschiedenen Ansichten oder jeweiligen individuellen Merkmale, können unabhängig voneinander oder in beliebiger Kombination verwendet werden. Merkmale, die in Verbindung mit einer Ausführungsform beschrieben werden, sind für alle Ausführungsformen anwendbar, sofern die Merkmale nicht unvereinbar sind.
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Beispielsweise kann eine weitere Ausführungsform einer Montagehilfe beidseitig mit Saugnäpfen 12 als Fixiermittel 6 ausgestattet sein. 8 und 9 zeigen unterschiedliche Anwendungsbeispiele einer solchen dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hilfsmittels. Bei den hier dargestellten Montagehilfen 2a und 2b umfassen die ersten und zweiten Fixiermittel 6-1, 6-2 der jeweiligen Montagehilfe 2 Saugnäpfe 2. Vorzugsweise sind die die ersten und zweiten Fixiermittel 6-1, 6-2 jeweils über erste und zweite Gelenke 7-1, 7-2 in Form von 3D-Kugelgelenken 11 am jeweiligen Beabstandungselement 3 angeordnet.
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Für die weiteren in den Figuren dargestellten Bezugszeichen wird auf die Figurenbeschreibung zu den voranstehenden Figuren verwiesen.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen. Es ist möglich, einige der Komponenten oder Merkmale eines der Beispiele in Kombination mit Merkmalen oder Komponenten eines anderen Beispiels anzuwenden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hilfsmittel
- 2
- Montagehilfe
- 3
- Beabstandungselement
- 5
- Teleskopstange
- 6
- Fixiermittel
- 6-1
- erstes Fixiermittel
- 6-2
- zweites Fixiermittel
- 7
- Drehgelenk
- 7-1
- erstes Gelenk
- 7-2
- zweites Gelenk
- 8
- Klemmvorrichtung
- 9
- Klemmbacke
- 10
- Drehgelenk
- 11
- 3D-Kugelgelenk
- 12
- Saugnapf
- 13
- 2D-Gelenk
- 15
- Außenrohr
- 16
- Innenrohr
- 17
- Überwurfmutter
- 18
- Auszugstop
- 20
- Einhand-Schnellspannzwinge
- 22
- erstes Feststellelement
- 23
- Exzenterspanner
- 24
- zweites Feststellelement
- 25
- Schraube
- 30
- Bauteil, Bodenplatte
- 31
- Fuß
- 32
- Bauteil, Seitenwand
- 33
- Bauteil, Trennwand
- 34
- Bauteil, Stützleiste
- 35
- Bauteil
- 36, 36a, 36b
- Bauteil
- A
- Abstand
- L, La, Lb, Lc
- Länge