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Die Erfindung betrifft ein Stecksystem mit einem Steckverbinder wie etwa einem Hochstromstecker und einem Gegensteckverbinder wie etwa einer Hochstrombuchse. Das Stecksystem weist eine Verschlusseinrichtung mit einer in einer Verschlussstellung einem Lösen des Steckverbinders von dem Gegensteckverbinder entgegenwirkenden Verschlusseinrichtung auf.
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Mit anderen Worten wird durch die Verschlusseinrichtung verhindert, dass der mit dem Gegensteckverbinder verbundene Steckverbinder entgegen der Steckrichtung aus dem Gegensteckverbinder herausgezogen werden kann, wodurch ein unbeabsichtigtes Unterbrechen der Stromübertragung verhindert wird. In der Verschlussstellung ist ein Kontaktelement des Steckverbinders elektrisch leitend mit einem Gegenkontaktelement des Gegensteckverbinders verbunden, wobei hohe Ströme wie etwa 50 A oder mehr über die Verbindungsstelle geleitet werden können.
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Oftmals ist zum Verkoppeln eines Hochstromsteckers mit einer Hochstrombuchse eine erhebliche Kraft erforderlich, mit der der Stecker in die Buchse hineingedrückt werden muss oder umgekehrt. Insbesondere wenn die Position der zu erstellenden Steckverbindung nur schwer erreichbar ist, kann eine solche Druckkraft nicht immer mit der Hand aufgebracht werden. Deshalb werden bekannte Stecksysteme regelmäßig mit mechanischen Kraftübertragungseinrichtungen zur Vereinfachung des Steckvorgangs ausgerüstet. So ist es beispielsweise bekannt, den Steckverbinder mittels einer oder mehrerer Schraube mit dem Gegensteckverbinder zu verbinden, wobei der Steckverbinder beim Verschrauben an den Gegensteckverbinder herangezogen wird. Die von dem Monteur in Umfangsrichtung auf die Schraube aufgebrachte Kraft wird also in eine zwischen dem Steckverbinder und dem Gegensteckverbinder wirkende Axialkraft übersetzt.
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Ein solcher Schraubvorgang ist allerdings vergleichsweise mühsam und zeitaufwändig.
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In Anbetracht der beschriebenen Probleme ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfach und schnell verkoppelbares Stecksystem aus Steckverbinder und Gegensteckverbinder bereitzustellen, das auch bei hohen aufzubringenden Steckkräften zuverlässig einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Weiterbildung der eingangs beschriebenen Stecksysteme mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Stecksystem zeichnet sich dadurch aus, dass die Verschlusseinrichtung ein verschwenkbar an dem Steckverbinder befestigtes Hebelteil und einen daran gelenkig angebrachten Sicherungsbügel zum Eingreifen in einen Eingriffsabschnitt des Gegensteckverbinders in der Verschlussstellung aufweist.
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Da der Sicherungsbügel in der Verschlussstellung in den Eingriffsabschnitt des Gegensteckverbinders eingreift, ist ein Auseinanderziehen von Steckverbinder und Gegensteckverbinder entgegen der Einsteckrichtung in der Verschlussstellung nicht möglich. Vielmehr muss der Sicherungsbügel zum Freigeben einer Trennbewegung zunächst aus dem Eingriffsabschnitt herausgeführt werden. Dies kann mittels einer Schwenkbewegung des Hebelteils erfolgen, an dem der Sicherungsbügel gelenkig angebracht ist. Das Hebelteil ist verschwenkbar an einem Basisteil des Steckverbinders angeordnet, und der Sicherungsbügel ist wieder verschwenkbar gegenüber dem Hebelteil an diesem angeordnet.
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Die Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, dass eine Kraftübersetzung mittels eines einfachen Hebels zum Verbinden vom Steckverbinder und Gegensteckverbinder besonders vorteilhaft ist. Anders als bei einer Kraftübersetzung mittels Schrauben ist nämlich kein zeitaufwändiger Schraubvorgang erforderlich, sondern ein einfacher und schnell durchführbarer Schwenkvorgang des Hebelteils. Durch Vorgabe der örtlichen Positionierung des Sicherungsbügels am Hebelteil und der Länge des Hebelteils kann die zum Verbinden von Steckverbinder und Gegensteckverbinder erforderliche Kraft angepasst werden. Dabei führt eine Verschwenkbewegung des Hebelteils weg von dem Gegensteckverbinder zu einem axialen Versatz des daran angebrachten Sicherungsbügels ebenfalls weg von dem Gegensteckverbinder (bzw. in Richtung auf das Basisteil des Steckverbinders), so dass der Gegensteckverbinder in Richtung auf den Steckverbinder gezogen wird, wenn der Sicherungsbügel in die Eingriffsstelle eingreift. Umgekehrt führt eine Verschwenkbewegung des Hebelteils in Richtung auf den Gegensteckverbinder zu einem axialen Versatz des vorderen Endes des Sicherungsbügels ebenfalls in Richtung auf den Gegensteckverbinder (bzw. weg von dem Basisteil des Steckverbinders), so dass der Sicherungsbügel bei einer passend geformten Eingriffsstelle aus der Eingriffsstelle herausgeführt werden kann oder die Steckverbindung sogar aktiv auseinanderdrücken kann, woraufhin der Steckverbinder von dem Gegensteckverbinder ohne größeren Kraftaufwand gelöst werden kann.
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Mit anderen Worten kann der Sicherungsbügel zum Ziehen des Gegensteckverbinders in Richtung auf den Steckverbinder durch Verschwenkung des Hebelteils in die Verschlussstellung eingerichtet sein.
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Zur Verbindung des Steckverbinders mit dem Gegensteckverbinder sind die folgenden Schritte durchzuführen: Zunächst wird das Hebelteil in Richtung auf den Gegensteckverbinder verschwenkt, so dass der Sicherungsbügel weit in Richtung auf den Gegensteckverbinder vorsteht. Damit ist der Sicherungsbügel beim Einführen des Steckverbinders in den Gegensteckverbinder bereits auf Höhe der Eingriffsstelle angeordnet, bevor der Steckverbinder seine endgültige axiale Position erreicht hat. Der Sicherungsbügel ist gelenkig an dem Hebelteil angebracht, so dass er durch Schwerkraftwirkung selbsttätig in den vorzugsweise eine Vertiefung außen am Gegensteckverbinder aufweisenden Eingriffsabschnitt eingreift. Anschließend wird das Hebelteil weg von dem Gegensteckverbinder verschwenkt, wobei der Sicherungsbügel dabei mit einer quer zur Einsteckrichtung verlaufenden Anlagefläche des Eingriffsabschnitts in Anlage kommt. Damit werden beim weiteren Verschwenken des Hebelteils der Steckverbinder und der Gegensteckverbinder aufeinander zu gezogen. Die endgültige axiale Relativposition von Steckverbinder und Gegensteckverbinder ist erreicht, wenn das Hebelteil vollständig umgeklappt ist und in dieser Lage vorzugsweise eng an dem Steckverbinder anliegt. Die Verschlussstellung ist erreicht.
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Zwischen dem Steckverbinder und dem Gegensteckverbinder wirkt vorzugsweise ein den Gegensteckverbinder von dem Steckverbinder wegdrängendes Vorspannteil, durch das der Sicherungsbügel in der Verschlussstellung an den Eingriffsabschnitt gedrückt werden kann.
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Im Hinblick auf eine benutzerfreundliche Bedienbarkeit des Hebelteils hat es sich als zweckmäßig erwiesen, dass das Hebelteil an seinem freien Ende einen Betätigungsabschnitt aufweist, der in Form eines Griffs und/oder einer mit den Fingern ergreifbaren Querstrebe o. dgl. ausgebildet sein kann. Alternativ oder zusätzlich ist der Sicherungsbügel an dem Hebelteil an einer Gelenkstelle angebracht, die weiter von dem freien Ende des Hebelteils entfernt ist als von dem an dem Steckverbinder verschwenkbar befestigten Ende der Hebelteils. Durch die Positionierung der Gelenkstelle am Hebelteil wird das Kraftübersetzungsverhältnis eingestellt. Vorzugsweise beträgt der Abstand zwischen der Gelenkstelle und dem am Steckverbinder befestigten Ende des Hebelteils weniger als 35%, insbesondere weniger als 25% des Abstands zwischen der Gelenkstelle und dem freien Ende bzw. dem Betätigungsabschnitt des Hebelteils.
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Eine einfache und zuverlässige Verbindung des Steckverbinders mit dem Gegensteckverbinder kann dadurch sichergestellt werden, dass der Sicherungsbügel in der Verschlussstellung einen von dem Gegensteckverbinder radial vorstehenden Vorsprung wie etwa eine Nase übergreift. Die Eingriffsstelle befindet sich aus Sicht des Steckverbinders in einer Vertiefung hinter dem Vorsprung.
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Der Verbindungsvorgang kann weiter vereinfacht werden, indem der Vorsprung mit einer dem Steckverbinder zugewandten Führungsfläche wie etwa einer schräg nach außen verlaufenden Schrägfläche zum Führen des Sicherungsbügels zu dem Eingriffsabschnitt ausgestattet ist. Alternativ oder zusätzlich kann der Vorsprung eine quer zu der Führungsfläche, insbesondere etwa senkrecht zu der Einsteckrichtung verlaufende und von dem Steckverbinder abgewandte Anlagefläche aufweisen, die den Eingriffsabschnitt bildet.
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An dem vorderen Ende des Sicherungsbügels kann eine quer zur Einsteckrichtung verlaufende Querstrebe angeordnet sein, die beim Einstecken des Steckverbinders in den Gegensteckverbinder in die hinter dem Vorsprung gebildete Vertiefung fällt und beim Festziehen des Hebelteils in die Verschlussstellung gegen die Anlagefläche des Vorsprungs gedrückt wird. Alternativ kann an dem vorderen Ende des Sicherungsbügels ein zumindest abschnittsweise komplementär zu der Eingriffsstelle gebildeter Eingriffsvorsprung o. dgl. gebildet sein.
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Gemäß einem besonders wichtigen Gesichtspunkt der Erfindung weist der Gegensteckverbinder eine dem Eingriffsabschnitt gegenüberliegende Abstoßfläche auf, die zum Wegdrücken des Steckverbinders von dem Gegensteckverbinder durch eine Verschwenkung des Hebelteils von der Verschlussstellung in eine Öffnungsstellung eingerichtet ist. Der Abstand zwischen der Abstoßfläche und der dieser gegenüberliegenden Anlagefläche des Vorsprungs beträgt vorzugsweise mehr als 2 mm und weniger als 2 cm. Wenn das Hebelteil ausgehend von der Verschlussstellung in Richtung auf den Gegensteckverbinder verschwenkt wird, kommt das vordere Ende des Sicherungsbügels in Anlage an die Abstoßfläche, so dass eine weitere Verschwenkung des Hebelteils zu einer abstoßend wirkenden Kraft zwischen dem Steckverbinder und dem Gegensteckverbinder führt. Wenn das Hebelteil vollständig in Richtung auf den Gegensteckverbinder umgeschwenkt ist und sich in der Öffnungsstellung befindet, kann der Steckverbinder mühelos von dem Gegensteckverbinder abgezogen werden. Der zwischen der Verschlussstellung und der Öffnungsstellung des Hebelteils liegende Verschwenkwinkel beträgt vorzugsweise mehr als 90° und weniger als 180°, insbesondere zwischen 120° bis 150°.
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Im Hinblick auf eine weiter verbesserte Benutzerfreundlichkeit hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass der Steckverbinder ein eine Verschwenkung des Sicherungsbügels radial nach außen begrenzendes Sicherungselement aufweist. Das Sicherungselement kann in Form einer etwa in axialer Richtung verlaufenden und den Sicherungsbügel zumindest abschnittsweise überdeckenden Abdeckung gebildet sein. Durch das Sicherungselement wird sichergestellt, dass sich der Sicherungsbügel stets im Wesentlichen in axialer Richtung erstreckt und dem Gegensteckverbinder zugewandt ist. Insbesondere verhindert das Sicherungselement ein vollständiges „Umklappen” des Sicherungsbügels sowie ein unkontrolliertes „Abspringen” des Sicherungsbügels von der Anlagefläche und/oder von der Abstoßfläche unter Zug- und/oder Druckwirkung. Vorzugsweise erlaubt das Sicherungselement eine Verschwenkung des Sicherungsbügels um das Hebelteil von maximal 30° oder weniger, insbesondere maximal 15° oder weniger. Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, dass bei einer Verschwenkung des Hebelteils das Sicherungselement zumindest abschnittsweise mit einem Abstützbereich des Sicherungshebels in Kontakt kommt, da auf diese Weise die Bewegung des Sicherungsbügels stabiler geführt werden kann.
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Die Wirksamkeit des Bügelverschlusses kann dadurch weiter verbessert werden, dass ein in der Verschlussstellung zwischen dem Steckverbinder und dem Gegensteckverbinder wirkendes, in axialer Richtung nachgiebiges Vorspannteil vorgesehen ist, das als Dichtungsteil, insbesondere als elastische Axialdichtung ausgestaltet sein kann. Das Vorspannteil drängt den Gegensteckverbinder in der Verschlussstellung weg von dem Steckverbinder und drückt damit den Sicherungsbügel an die Anlagefläche des Eingriffsabschnitts. Dadurch wird die Verschlusseinrichtung in einer stabilen Position gehalten, wenn sich das Hebelteil in der Verschlussstellung befindet. Das Vorspannteil wird bei einer Verstellung der Verschlusseinrichtung in die Verschlussstellung in axialer Richtung elastisch zusammengepresst und unterstützt den Lösevorgang beim Verstellen des Hebelteils in die Öffnungsstellung.
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Das elastische und zusammenpressbare axiale Dichtungsteil ist besonders wichtig, wenn die Steckverbinder Vibrationen ausgesetzt ist, da diese im Sinne einer Vibrationsdämpfung von dem Dichtungsteil aufgenommen werden können, so dass ein Beschädigung des Steckverbinders und/oder des Gegensteckverbinders verhindert werden kann.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Dichtungsteil ein im Querschnitt im Wesentlichen L-förmiger Dichtungsring. Ein axial zwischen dem Steckverbinder und dem Gegensteckverbinder wirkender Abschnitt des L-förmigen Dichtungsrings bildet das oben beschriebene Vorspannelement und durch einen radial zwischen dem Steckverbinder und dem Gegensteckverbinder wirkenden Abschnitt des Dichtungsrings wird eine Flüssigkeitsabdichtung bereitgestellt. Der L-förmige Dichtungsring kann in einer umlaufenden Vertiefung an der Steckseite des Steckverbinders aufgenommen sein, wobei der Dichtungsring in der Verschlussstellung mit einer vorstehenden Ringfläche des Gegensteckverbinders dichtend zusammenwirkt, an der der Dichtungsring axial anliegt.
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Ein unbeabsichtigtes Öffnen der Verschlusseinrichtung kann durch eine Sicherungseinrichtung verhindert werden, die von einer Freigabestellung, in der sie eine Verschwenkbewegung des Hebelteils freigibt, in eine Sicherungsstellung, in der sie eine Verschwenkbewegung des Hebelteils ausgehend von der Verschlussstellung sperrt, und umgekehrt verstellbar ist. Mithilfe der Sicherungseinrichtung kann die Verschlusseinrichtung in der Verschlussstellung verriegelt werden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Sicherungseinrichtung ein in axialer Richtung verschieblich angeordnetes Sperrteil wie etwa einen Sperrriegel auf, das in der Verschlussstellung in einen Schwenkweg des Hebelteils eingreift und damit eine Bewegung des Hebelteils von der Verschlussstellung in die Öffnungsstellung verhindert.
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Im Hinblick auf eine besonders zuverlässige Sicherungswirkung der Sicherungseinrichtung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, dass der Sperrriegel in der Verschlussstellung durch eine Führungsfläche des Gegensteckverbinders, insbesondere durch die Schrägfläche des Vorsprungs in die Sicherungsstellung gedrängt wird, da er unter Schwerkraftwirkung davon abgleitet. Damit wirkt die Führungsfläche des Gegensteckverbinders einerseits zum Führen des vorderen Endes des Sicherungsbügels zu dem Eingriffsabschnitt und andererseits zum automatischen Verstellen des Sperrriegels in die Sicherungsstellung. Vor einem Lösen der Steckverbindung muss also zunächst der Sperrriegel in Richtung auf den Gegensteckverbinder verstellt werden, um den Schwenkweg des Hebelteils freizugeben.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Steckverbinder eines erfindungsgemäßen Stecksystems wie etwa einen Hochstromstecker. Ein solcher Steckverbinder zeichnet sich durch ein verschwenkbar daran angebrachtes Hebelteil und einen daran wiederum gelenkig angebrachten Sicherungsbügel zum Eingreifen in einen Eingriffsabschnitt eines Gegensteckverbinders in einer Verschlussstellung aus. Ferner kann der erfindungsgemäße Steckverbinder die oben beschriebenen Merkmale einzeln oder in Kombination aufweisen.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Gegensteckverbinder eines erfindungsgemäßen Stecksystems wie etwa eine Hochstrombuchse. Ein solcher Gegensteckverbinder zeichnet sich insbesondere durch einen Eingriffsabschnitt aus, in den der Sicherungsbügel eines erfindungsgemäßen Steckverbinders eingreifen kann. Der Eingriffsabschnitt ist vorzugsweise durch eine hinter einem Vorsprung gebildete Vertiefung bzw. Anlagefläche gebildet. Ferner kann der erfindungsgemäße Gegensteckverbinder die oben beschriebenen Merkmale einzeln oder in Kombination aufweisen.
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In der nun folgenden Beschreibung wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert, die auch erfindungswesentliche, aber in der Beschreibung nicht explizit erläuterte Einzelheiten des erfindungsgemäßen Stecksystems zeigen. In den Zeichnungen zeigt:
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1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Stecksystems in der Verschlussstellung I,
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2 eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Stecksystems in der Verschlussstellung I,
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3 bis 7 verschiedene Relativstellungen, die das in 2 dargestellte Stecksystem beim Herausziehen des Steckverbinders aus dem Gegensteckverbinder einnimmt, jeweils in einer Schnittansicht, und
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8 eine Schnittansicht des in 2 dargestellten Stecksystems in einer Öffnungsstellung II, in der der Steckverbinder vollständig von dem Gegensteckverbinder gelöst ist.
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In 1 ist eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Stecksystems 100, bestehend aus einem Steckverbinder 10 und einem Gegensteckverbinder 50, dargestellt. Der Steckverbinder 10 ist ein Hochstromstecker, der zur Übertragung von Stromstärken von mehr als 50 A eingerichtet ist, und die Gegensteckverbinder 50 ist eine Hochstrombuchse.
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Das Stecksystem ist in einer Verschlussstellung I dargestellt, in der der Steckverbinder 10 in einer Einsteckrichtung R vollständig in den Gegensteckverbinder eingesteckt ist, so dass die Innenkontakte des Hochstromsteckers die Innenkontakte der Hochstrombuchse elektrisch kontaktieren. In dieser Verschlussstellung I, die in 2 im Schnitt dargestellt ist, greift ein vorderes Ende eines Sicherungsbügels 24 des Steckverbinders 10 in einen Eingriffsabschnitt 26 des Gegensteckverbinders 50 ein. Dabei liegt ein vordere Ende des Sicherungsbügels 24 an einer Anlagefläche 56 eines Vorsprungs 52 an, die von dem Steckverbinder 10 abgewandt ist, so dass der Steckverbinder nicht entgegen der Einsteckrichtung R von dem Gegensteckverbinder abgezogen werden kann. Der in den Eingriffsabschnitt 26 eingreifende Sicherungsbügel 24 bildet also eine einem Abziehen des Steckverbinders von dem Gegensteckverbinder entgegenwirkende Verschlusseinrichtung 20.
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Die Verschlusseinrichtung 20 ist ferner zum Ziehen des Steckverbinders 10 in Richtung auf den Gegensteckverbinder 50 zur Erleichterung des Steckvorgangs eingerichtet. Dazu weist die Verschlusseinrichtung 20 ein verschwenkbar an dem Steckverbinder 10 angebrachtes Hebelteil 22 mit einer Gelenkstelle 23 auf, wobei der Sicherungsbügel 24 an der Gelenkstelle 23 verschwenkbar mit dem Hebelteil verbunden ist (siehe insbes. auch 8). Die Schwenkachse des Hebelteils 24 um das Basisteil des Steckverbinders 10 verläuft parallel zu der Schwenkachse des Sicherungsbügels um das Hebelteil 24, wobei der Abstand zwischen den beiden Schwenkachsen kleiner ist als der Abstand zwischen der Gelenkstelle 23 und dem freien Ende 25 des Hebelteils 24. Die Gelenkstelle 23 kann in Abhängigkeit des gewünschten Kraftübersetzungsverhältnisses auch an einer anderen Stelle des Hebelteils angeordnet sein, bspw. noch näher an dem an dem Steckverbinder 10 befestigten Ende 21, um die zum Verschwenken des Hebelteils 22 erforderliche Kraft weiter zu verringern.
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Der von dem Sicherungsbügel 24 in der Verschlussstellung I übergriffene Vorsprung 52 weist zum einen die Anlagefläche 56 und zum anderen eine dem Steckverbinder 10 zugewandte Führungsfläche in Form einer Schrägfläche 54 auf, durch die der Sicherungsbügel 24 beim Verbindungsvorgang zu dem Eingriffsabschnitt 26 geführt wird.
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Ferner weist der Steckverbinder 10 eine Sicherungseinrichtung 70 mit einem in axialer Richtung verschieblich gelagerten Sperrriegel 72 auf, der von der in 3 dargestellten Freigabestellung III in die in 2 dargestellte Sicherungsstellung IV und umgekehrt verstellbar ist. Wie besonders deutlich in 2 dargestellt ist, greift der Sperrriegel 72 in der Sicherungsstellung IV in einer Schwenkweg des Hebelteils 22 ein, so dass das Hebelteil 22 nicht von der dargestellten Verschlussstellung IV in die Öffnungsstellung III im Gegenuhrzeigersinn verschwenkbar ist. Dadurch wird sichergestellt, dass sich die Steckverbindung nicht versehentlich lösen kann. In 3 ist gezeigt, dass das in Einsteckrichtung R vordere Ende des Sperrriegels 72 in der Freigabestellung III an der Schrägfläche 54 des Vorsprungs 52 anliegt und dadurch in Richtung auf die in 2 dargestellte Sicherungsstellung IV abgleitet. Dies führt zu einer sich automatisch verriegelnden Sicherungsvorrichtung 70. Der Sperrriegel 72 muss aktiv von dem Monteur in Richtung auf den Gegensteckverbinder 50 verschoben werden, bevor eine Verschwenkung des Hebelteils 22 möglich ist.
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Erfindungsgemäß besonders wichtig ist das in einer umlaufenden Vertiefung an der Steckseite des Steckverbinders 10 aufgenommene Vorspannteil 60, das bei der gezeigten Ausführungsform als im Schnitt L-förmige elastische Ringdichtung ausgeführt ist. Diese Ringdichtung weist einen in der Verschlussstellung I zwischen einer vorstehenden Ringfläche 64 des Gegensteckverbinders 50 und dem Vertiefungsboden des Steckverbinders 10 wirkenden axialen Dichtungsabschnitt auf, der beim Einsteckvorgang des Steckverbinders 10 zusammenpressbar ist, so dass der Sicherungsbügel 24 in der Verschlussstellung I gegen die Anlagefläche 56 gedrückt wird und nicht nach oben aus dem Eingriffsabschnitt 26 heraus verschwenkbar ist. Das Dichtungsteil 60 sorgt ferner für eine besonders gute Vibrationsdämpfung. Ein radial zwischen dem Steckverbinder und dem Gegensteckverbinder wirkender Abschnitt des Dichtungsrings dichtet die Steckverbindung flüssigkeitsdicht ab.
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Der Anlagefläche 56 liegt eine etwa senkrecht zur Einsteckrichtung R verlaufende Abstoßfläche 58 gegenüber, die dem Steckverbinder 10 zugewandt ist und die von dem Sicherungsbügel 24 kontaktierbar ist, so dass der Steckverbinder 10 aus dem Gegensteckverbinder 50 durch eine Verschwenkung des Hebelteils 22 herausgedrückt werden kann (siehe insbes. 5 bis 7).
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Durch ein den Sicherungsbügel 24 abschnittsweise überdeckendes Sicherungselement 32, das als im Wesentlichen ebene Deckfläche mit geringem radialen Abschnitt zum Scheitel des Vorsprungs 52 ausgebildet ist, wird ein „Umklappen” des Sicherungsbügels verhindert und gleichzeitig sichergestellt, dass der Sicherungsbügel 24 zu jedem Zeitpunkt in Richtung auf den Gegensteckverbinder 50 vorsteht und damit „eingreifbereit” ist.
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Im Folgenden soll beispielhaft ein Vorgang zum Lösen des verbundenen Stecksystems 100 beschrieben werden. Der Vorgang zum Verbinden läuft im Wesentlichen umgekehrt ab:
Ausgehend von der in 2 dargestellten Verschlussstellung I wird zunächst der Sperrriegel 70 in Richtung auf den Gegensteckverbinder 50 in die Freigabestellung III verschoben, so dass er nicht mehr in den Schwenkweg des Hebelteils 22 eingreift. (siehe 3).
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Ausgehend von der in 3 dargestellten Freigabestellung III wird das Hebelteil an seinem freien Ende 25, das einen Handgriff aufweisen kann, angehoben. Der erste Abschnitt der Verschwenkbewegung des Hebelteils 22 wird durch den sich entspannenden Dichtungsring 60 unterstützt (siehe 4).
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Ausgehend von der in 4 dargestellten Stellung wird das Hebelteil 22 weiter im Gegenuhrzeigersinn in Richtung auf den Gegensteckverbinder 50 verschwenkt, wobei sich der Sicherungsbügel 24 von der Anlagefläche 56 löst und sich in Richtung auf die Abstoßfläche 58 bewegt, bis er an dieser anliegt (siehe 5).
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Zur weiteren Verschwenkung des Hebelteils 22 muss der Monteur eine Hebelkraft aufbringen, um den Steckverbinder 10 von dem Gegensteckverbinder 50 entgegen der Einsteckrichtung R wegzudrücken (siehe 6).
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Das Hebelteil 22 wird so weit wie möglich im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt (siehe 7).
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Der Steckverbinder 10 kann nun von dem Gegensteckverbinder 50 abgezogen werden (siehe 8).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Steckverbinder
- 20
- Verschlusseinrichtung
- 21
- an dem Steckverbinder befestigtes Ende des Hebelteils
- 22
- Hebelteil
- 23
- Gelenkstelle
- 24
- Sicherungsbügel
- 25
- freies Ende des Hebelteils
- 26
- Eingriffsabschnitt
- 27
- Abstützbereich
- 32
- Sicherungselement
- 50
- Gegensteckverbinder
- 52
- Vorsprung
- 54
- Schrägfläche
- 56
- Anlagefläche
- 58
- Abstoßfläche
- 60
- Dichtungsteil
- 62
- Vertiefung
- 64
- Ringfläche
- 70
- Sicherungseinrichtung
- 72
- Sperrriegel
- 100
- Stecksystem
- R
- Einsteckrichtung
- I
- Verschlussstellung
- II
- Öffnungsstellung
- III
- Freigabestellung
- IV
- Sicherungsstellung