-
Die
Erfindung betrifft eine elektronische Erinnerungseinrichtung.
-
Bei
einer Vielzahl von Krankheiten ist die regelmäßige Medikamentierung für den Heilungsverlauf
zwingend erforderlich. Insbesondere bestehen Probleme, wenn die
Patienten nicht einsichtig sind, und etwas zeitaufwendigeres als
das Schlucken einer Tablette verlangt wird.
-
Eine
besondere Patientengruppe sind dabei Kinder und diese wiederum sind
besonders durch Neurodermitis (atopische Dermatitis) betroffen,
eine der häufigsten
Entzündungskrankheiten
bei Kindern. Fast jedes fünfte
Kind leidet heutzutage an dieser Hauterkrankung, die in Schüben auftritt,
wobei die Tendenz ansteigend ist. Auch bei Erwachsenen liegt der
Prozentsatz der Betroffenen bei etwa fünf Prozent.
-
Obwohl
die Ursachen der Neurodermitis noch nicht vollständig erforscht sind, zeigt
eine gute Hautpflege einen Linderungseffekt. Insbesondere muss eine
extrem trockene Haut, Verschuppung und die Ekzeme vermieden werden,
da diese einen unerträglichen
Juckreiz mit sich bringen. Bei Kindern besteht dabei das Problem,
dass wenn der Juckreiz momentan nicht vorhanden ist, das Eincremen – die Hauptarbeit
bei der Hautpflege – von
ihnen als negativ empfunden wird. Sie möchten der negativ besetzten
Krankheit nicht noch mehr Raum einräumen und es fehlt oft das Verständnis auch
in einer schubfreien, nahezu gesunden Phase konsequent eingecremt werden
muss, um einen Krankheitsschub zu verhindern.
-
Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Erinnerungseinrichtung zu
schaffen, die nicht nur an das notwendige Eincremen erinnert, sondern
auch das Eincremen zu einer spielerischen, positiv besetzten Tätigkeit
für Kinder
werden lässt.
-
Erfindungsgemäß wird eine
elektronische Erinnerungseinrichtung mit dem Merkmal des Hauptanspruches
vorgeschlagen. Die Unteransprüche
geben vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung wieder.
-
Ein
derartiges tragbares elektronisches Gerät lässt die Kinder zum einen lernen
Verantwortung für
ihre eigene Haut zu übernehmen,
aber fördert auch
die Compliance der kleinen Patienten und schafft andererseits auch
für den
Hersteller eine Produktbindung.
-
Vorteilhaft
ist insbesondere, dass neben einer für das Kind in Anlehnung an
Comic-Figuren positiv
erkannten bildlichen Darstellung entweder des guten Pflegezustandes
ihrer Haut oder eines noch zu erreichenden Ziels auch durch einen
Zahlenwert, ein „highscore” geschaffen
wird, der aufgrund regelmäßiger und
gegebenenfalls noch ein wenig öfter
durchgeführten
Pflege, ansteigt.
-
Wird
dagegen die Vorrichtung nur weniger als vorgeschlagen durch das
Ansetzen eines Tubendeckels aktiviert, wird der „highscore” sinken, eventuell sogar erworbene
Punkte verfallen können.
Dadurch kann der „highscore” das Kind über einen
längeren
Zeitraum animieren sich regelmäßig zu pflegen,
zum anderen bietet sich auch ei nern Arzt eine beschränkte Therapiekontrolle.
Gleichzeitig kann der „highscore” zu Bestleistungen
innerhalb einer Gruppe mehrerer Neurodermitiskinder führen. Durch
eine vorzugsweise weiter vorgesehene Balkenanzeigen kann leicht
visualisiert werden, in welchem Rahmen noch zusätzliche Punkte erreicht werden
können. Hierzu
können
in einer weiteren Ausbaustufe auch Kommunikationen zwischen mehreren
Erinnerungseinrichtungen, oder das schaffen einer (über einen Computer)
indirekten Verbindung an das Internet genutzt werden.
-
In
Anlehnung an die Lebenszyklen (und Ausssehensvariationen) von Hautzellen
oder Comic-Figuren lässt
sich über
einen derartigen „Lebensbalken”, je nach
Pflegezustand, auch Freude, Grösse, Farbigkeit
und dgl. für
die Comic-Figuren anzeigen.
-
Wird
z. B. eine Comic-Figur, wie in den beigefügten Figuren in Form einer
kartoffelartig geformten Zelle realisiert, lässt sich allein schon durch
das umfängliche
Aussehen, die Feuchtigkeit, die innerhalb einer Hautzelle gespeichert
ist, visualisieren, indem dann, wenn die Haut viel Feuchtigkeit
erhält,
die Figur prall gefüllt
und zufrieden ist, wenn sie jedoch schlecht gepflegt wird, die Zelle
schrumpft, juckende Spitzen die Haut zu traktieren beginnen und
sich das Gerät
durch aufforderndes Piepen zu Wort meldet.
-
Schließlich wird
vorgeschlagen, dann, wenn die Zelle gut gepflegt ist, Die Erinnerungseinrichtung Belohnungsüberraschungsbildern
mit kleinen Verkleidungen wie Gimmicks, wie Sonnenbrillen, Hüten oder
Blumen anzeigt.
-
Selbstverständlich ist
es sinnvoll, die Pflegeintervalle als die Zeiten, in denen die Figur
sich wieder langsam dem nicht-feuchten Zustand nähert (d. h. austrocknet), individuell
einzustellen. Entweder durch Auswahl aus einem zuvor eingestellten
Menü verschiedener
Behandlungsschemata oder durch manuelle Justierung von Pflegeintervallen.
Es sollte sichergestellt werden, dass die Erinnerung nicht nachts
zu Zeiten erfolgen, in denen die Kinder schlafen und es sollte stattdessen
vorzugsweise auf den Tagesablauf der Kinder eingegangen werden,
indem dann, wenn sie ohnehin ihre Morgenwäsche erledigen, auch das Eincremen
auf dem Plan steht.
-
Um
die Zeit während
der Pflege positiv zu gestalten, kann das Gerät dann, wenn ein Deckel einer
Cremetube an das Gerät
angesetzt ist, mit Melodien und Tänzen auf dem Display eine positive
Anregung zum wiederholten und häufigeren
Eincremen gegeben werden.
-
Um
zu verhindern, dass ein nicht von einer Tube abgedrehter Deckel
als Impulsgeber Verwendung findet, kann noch ein Lagesensor in dem
Gehäuse
angeordnet werden, so dass das Gerät nur dann funktioniert, wenn
es waagerecht gehalten wird oder es kann eine Vorrichtung geschaffen
werden, mit der ein Deckel tatsächlich
in das Gehäuse
eingeschraubt wird, so dass zuvor ein Abschrauben einer Cremetube
notwendig ist.
-
Es
wird nicht verkannt, dass nach wie vor Möglichkeiten zur Manipulation
bestehen, insbesondere indem Deckel von alten Cremetuben Verwendung
finden. Dies kann durch in den Cremetubendeckeln vorgesehen RFID-Chips
bekämpft
werden (die dann von einem RFID-Sensor in der Erinnerungseinrichtung
ausgewertet werden), so dass das Gerät selbst einzelne Tuben unterscheiden
kann und dann, wenn eine einzelne Tube über die mögliche maximale Füllgröße hinaus
genutzt wird, beim Gerät
nicht mehr die erwünschten
Bestätigungssignale
auslösen kann.
-
Andererseits
ist das Gerät
jedoch auch nicht als völlig
manipulationssicher ausgelegt, insbesondere sollten Eltern, die
beim Cremen voraussichtlich anwesend sind, Einfluss auf die korrekte
Bedingung nehmen.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der
beigefügten
Zeichnung. Dabei zeigt:
-
1 die
erfindungsgemäße Einrichtung, wie
sie mit der Hand eines Benutzers an zwei Bedienungsknöpfen an
einen Krankheitsverlauf anpassbar ist, indem beispielsweise das
Stundenintervall gewählt
wird.
-
2 die
Rückseite
der elektronischen Erinnerungseinrichtung sowie eine schematisch
dargestellte Cremetube, wobei der Tubendeckel die gleichen Dimensionen
wie ein Anschlussport auf der Rückseite
des Gehäuses
aufweist,
-
3 eine
Schnittdarstellung durch das Gehäuse
mit einem eingesetztem Cremetubendeckel,
-
4 eine
Anzahl möglicher
Anzeigen über momentane
Pflegezustände
von links dringend eincremen bis rechts voll eingecremt,
-
5 ein
Beispiel einer tanzenden Comic-Figur während des Eincremens und
-
6 ein
Beispiel wie die elektronische Erinnerungseinrichtung auch als Software
auf bisher vorhandenen Handys einsetzbar ist.
-
Die
in der vorangehenden Beschreibung dargestellte elektronische Erinnerungseinrichtung
mit einer Anzeige an einem Gehäuse
und einer Steuerelektronik, kann auch auf einer bisher schon bekannten
PDA Plattform vorgesehen werden, sofern Mittel zum Erfassen eines
Tubendeckels als separate Einrichtung mit einem eigenen Gehäuse vorgesehen sind
und mit dem PDA oder dem Handy beispielsweise über eine USB-Verbindung verbunden
werden.
-
Vorteilhafterweise
wird in einer solchen separat anzubietenden Einrichtung ein Flashmemory mit
dem Programm, wie es ansonsten in einem elektronischen Erinnerungshelfer
vorgesehen würde,
angeboten, so dass das aufwendige Downloaden eines Programmes im
Internet entfällt
und das PDA lediglich die Tasten und die Steuerelektronik zur Verfügung stellt
und insbesondere eine Anzeige mit Lautsprecher über die im vorangehenden schon
beschriebenen Signale ausgegeben werden.
-
Die
erfindungsgemäße Elektronische
Erinnerungseinrichtung weist also eine Anzeige 10, ein Gehäuse 12 und
eine Steuerelektronik (nicht dargestellt) auf, sowie Mittel zum
Erfassen eines Tubendeckels 18, die bei Ansetzen eines
Tubendeckels einer medizinischen (Salben-)Packung in einen dafür am Gehäuse vorgesehenen
Port (16) die Steuerelektronik mit einem Signal versorgen.
Im einfachsten Fall ist dies ein Schalter am Boden einer deckelgemäß geformten
Ringrinne. Optische, magnetische oder sogar RFID-Sensoren sind möglich.
-
Weiter
wird vorgeschlagen, dass eine Uhr vorgesehen ist, und in Abhängigkeit
von Tageszeit und letztem Kontakt mit dem Tubendeckel in vorgewählten Abständen ein
optisches und/oder akustisches Erinnerungssignal ausgegeben wird.
Das optische Signal kann ein in kleineren Abständen realisiertes Schrumpfen
von Balkenanzeigen oder die Veränderung
einer Bildinformation sein.
-
Es
kann jedoch auch der ganze Bildschirm zunächst langsam blinken, z. B.
grün, dann
nach Stunden schneller, gelb, schließlich blitzen und z. b. rote
Zwischenbilder anzeigen und nun zusätzlich auf einen verpassten
Termin aufmerksam machen.
-
Die
Erinnerungssignale können
dabei in Abhängigkeit
von zuvor erhaltenen Bestätigungsmeldungen
der Mittel zum Erfassen eines Tubendeckels eine Pflegezustandsprognose
enthalten, z. B. dadurch, das das Erinnerungssignal die Darstellung
einer Comic-Figur ist, deren Haut in Abhängigkeit von der Zeitdauer
seit dem letzten Ansetzen eines Tubendeckels fortschreitend mit
Veränderung
versehen ist.
-
Ein
Speicher in dem die Termine letzter Ansetzungen eines Tubendeckels
und/oder die Dauer der Ansetzungen gespeichert sind kann zur Auswertung
bei der Anzeige der Darstellung der Erinnerungsfigur zur gewünschten
positiven Darstellung bei regelmässigem,
nicht kurzem Ansetzen des Tubendeckels zweckdienlich sein.
-
Insbesondere
wird ein tubenauslassförmiger Anschluss
am Gehäuse
des Erinnerungshelfers zum Einsetzen eines Tubendeckels vorgeschlagen.
Entweder wie in 2 dargestellt, der Deckelaußenseite,
oder auch ein Schraub-Ansatz, um auf jeden Fall sicherzustellen,
dass die Cremetube geöffnet
ist (3).
-
4 zeigt
mögliche
Stadien der Bildveränderung, 5 eine
angedeutete Bildsequenz mit gleichzeitigem Abspielen einer Freudeverkündenden Melodie
und 6 den Erinnerungshelfer visualisiert auf einem
PDA. Neben der Haut kann insbesondere die äußere Form in Abhängigkeit
von der Zeitdauer seit dem letzten Ansetzen eines Tubendeckels fortschreitend
mit degenerativer, schrumpelnder Bildveränderung versehen werden.
-
Bei
allen Varianten wird vorgeschlagen, dass die Einrichtung mit einer
Anzahl vorabgespeicherter Behandlungsschemata vorgesehen ist, und
eine beliebige Zahl (bevorzugt zwei) Betätigungstasten 14 (1),
um eine Auswahl aus den abgespeicherten Schemata zu treffen, nach
denen sich die Zeitdauern in der Steuerelektronik bemessen, nach
denen ein Erinnerungssignal solange ausgesendet wird, bis das Signal
erhalten wird, dass ein Tubendeckel an das Gehäuse des Erinnerungshelfers
angesetzt ist.