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Es
wird eine Vorrichtung zum Entfernen von von einem Bedruckstoff nach
einem Foliendruck abstehenden Folienteilen vorgeschlagen.
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Beim
Foliendruck werden Teile einer Folie auf die Oberfläche eines
Bedruckstoffs aufgebracht. Der Auftrag auf den Bedruckstoff erfolgt
mittels eines mit der Folie versehenen Folienträgers, der über eine Druckform mit einem
vorgegebenen Anpressdruck und unter Einwirkung von Hitze auf den
Bedruckstoff gedrückt
wird. Dabei werden die durch die Druckform vorgegebenen Bereiche
der Folie in dem Bedruckstoff fest verankert. Je nach Dicke und
Verformbarkeit des Bedruckstoffs, nach Anpressdruck und Druckform
entsteht beim Foliendruck eine mehr oder weniger starke Einprägung der
auf den Bedruckstoff übertragenen
Folienschicht. Wird ein Prägewerkzeug mit
Struktur verwendet, so können
Teile des Druckbildes mit einer rasterartigen Oberflächenstruktur
versehen werden. Ferner können
Teile der übertragenen Folienschicht
höher oder
tiefer liegen als die Strukturflächen.
Mittels der Druckform kann ein Relief geprägt werden.
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Die
Druckform sorgt dafür,
dass nur die gewünschten
Bereiche der Folie auf den Bedruckstoff aufgetragen werden. Die übrigen Bereiche
verbleiben am Folienträger.
Sie werden zusammen mit dem Folienträger nach dem Druckvorgang von
dem Bedruckstoff abgehoben. Um ein hochwertiges Druckbild zu gewährleisten,
ist eine Randschärfe
mit hoher Präzision
im Bereich von 0,01 mm notwendig. Es bedarf eines exakt definierten
Foliendruckbildes, welches randscharf auf dem Bedruckstoff steht.
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Als
nachteilig erweist sich, dass an den Rändern der auf den Bedruckstoff
beim Druckvorgang übertragenen
Folie kleine Folienteile verbleiben, welche vom Bedruckstoff abstehen.
Diese Teile werden auch als Flitter oder Folienpartikel bezeichnet.
Sie haften mehr oder weniger lose, jedoch prozessbedingt ohne feste
Verankerung an den Randbereichen des Foliendruckbildes. Diese Folienteile
sorgen für eine
geringe Randschärfe
und für
ein qualitativ schlechtes Druckbild. Maßgebliche Parameter für die Ausbildung
derartiger abstehender Folienteile sind die Beschaffenheit der Folie,
deren Ablöseverhalten in
Verbindung mit der Beschaffenheit der Oberfläche des Bedruckstoffs, das
Kraftmoment bei der Folienübertragung
sowie die Temperatur im Prozess. Um ein gutes Druckbild zu erhalten,
müssen
die abstehenden Folieteile in einem zusätzlichen Arbeitsschritt nach
Abschluss des Druckvorgangs entfernt werden. Dies erfolgt bislang
manuell. Es ist daher mit einem hohen Aufwand an Zeit und Kosten
verbunden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verfügung zu
stellen, welche das maschinelle Entfernen von abstehenden Folienteilen
nach einem Foliendruck von dem Bedruckstoff ermöglichen. Dabei soll das Entfernen
der Folienteile während
des Transports des Bedruckstoffs erfolgen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Die Vorrichtung ist mit einer Bürstenwalze
ausgestattet, welche einen Bürstenbesatz
aufweist. Nach dem Foliendruck wird der mit der Folie ausgestattete
Bedruckstoff relativ zur Bürstenwalze
transportiert. Der Abstand zwischen der Rotations- oder Längsachse
der Bürstenwalze
und der Transportstrecke des Bedruckstoffs ist kleiner als der Radius
der Bürstenwalze oder
stimmt mit dem Radius der Bürstenwalze überein.
Dadurch ist gewährleistet,
dass der Bürstenbesatz
den Bedruckstoff berührt.
Die Bürstenwalze
wird rotiert, wodurch der Bürstenbesatz
mit der Oberfläche
des Bedruckstoffs wechselwirkt. Durch die Reibung zwischen dem Bürstenbesatz
und der Oberfläche
des Bedruckstoffs werden die abstehenden Folienteile an den Rändern des
Foliendrucks von dem Bedruckstoff gelöst. Das im Bedruckstoff verankerte Foliendruckbild
bleibt dabei erhalten und wird nicht beeinträchtigt. Die Kraft, welche die
Bürstenwalze auf
den Bedruckstoff ausübt,
sowie die Drehgeschwindigkeit der Bürstenwalze können in
Abhängigkeit
von der Folie und dem Druckstoff eingestellt werden.
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Die
Bürstenwalze
weist einen Bürstenkörper auf,
in welchem der Bürstenbesatz
verankert ist. Vorteilhafterweise ist der Bürstenkörper ein länglicher zylindrischer Körper, dessen
Längsachse
mit der Rotationsachse der Bürstenwalze
zusammenfällt.
Der Bürstenbesatz
steht radial nach außen
von dem Bürstenkörper ab.
Dabei kann der Bürstenbesatz
aus künstlichen
oder natürlichen
Borsten oder aus sonstigen zylindrischen oder kegelförmigen Elementen bestehen,
die eine schabende oder scheuernde Wirkung auf die Oberfläche eines
Bedruckstoffs ausüben.
Der Bürstenbesatz
wird derart vorgegeben, dass die Kraft auf den Bedruckstoff ausreichend
groß ist,
um die abstehenden Folienteile zu lösen, ohne dabei jedoch den
Bedruckstoff und die auf den Bedruckstoff übertragene Folie zu beschädigen.
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Ferner
ist die Vorrichtung mit einer Absaugeinrichtung ausgestattet, welche
die mittels der Bürstenwalze
von dem Bedruckstoff abgelösten
Folienteile absaugt. Die Absaugeinrichtung befindet sich in unmittelbarer
Nähe zu
der Bürstenwalze,
so dass die Folienteile unmittelbar nach ihrem Ablösen von
dem Bedruckstoff durch die Absaugeinrichtung aufgenommen und abtransportiert
werden. Eine erneute Verunreinigung des Bedruckstoffs mit den abgelösten Folienteilen
wird dadurch vermieden.
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Die
Vorrichtung sorgt dafür,
dass die nicht fest mit dem Bedruckstoff verankerten Teile der Folie in
zuverlässiger
Weise nach dem Vorgang des Foliendrucks abgetragen und abtransportiert
werden. Dies sorgt für
eine Verbesserung und Veredelung der Kanten der auf den Bedruckstoff übertragenen
Folienbereiche. Es wird eine höhere
Randschärfe
erzielt, was zu einem qualitativ hochwertigen Druckbild führt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann in eine Foliendruckvorrichtung integriert sein. Sie kann als
Zusatzaggregat in eine Foliendruckmaschine eingebaut werden. So
können
die Bürstenwalze
und die Absaugeinrichtung nach dem Druckwerkzeug in einer Foliendruckmaschine
angeordnet sein. Der Abtrag der abstehenden Folienteile oder Folienpartikel erfolgt
während
des Transports des mit der Folie ausgestatteten Bedruckstoffs.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Vorrichtung
mit einer Umlenkwalze zum Umlenken des Bedruckstoffs an der Bürstenwalze
ausgestattet. Die Umlenkwalze ist Teil der Transportstrecke des
Bedruckstoffs. Dabei sind die Umlenkwalze und die Bürstenwalze
parallel zueinander ausgerichtet. An der Umlenkwalze werden die
abstehenden Folienteile von dem Bedruckstoff abgespreizt. Dadurch
vergrößert sich
der Abstand zwischen den einzelnen abstehenden Folienteilen. Dies begünstigt die
Wechselwirkung der einzelnen Folienteile mit der Bürstenwalze
und damit den Abtrag der Folienteile von dem Bedruckstoff.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die
Umlenkwalze und die Bürstenwalze
in dieselbe Richtung zur Rotation angetrieben. Dies bedeutet, dass
die Drehrichtung von Umlenkwalze und Bürstenwalze gleich ist. In dem Bereich,
in dem die Bürstenwalze
der Umlenkwalze am nächsten
kommt, ist die Bewegung gegenläufig. Der
Bürstenbesatz
bewegt sich damit entgegen der Transportrichtung des Bedruckstoffs
an der Oberfläche
des Bedruckstoffs entlang. Dadurch wird die Wechselwirkung zwischen
dem Bedruckstoff und dem Bürstenbesatz
verstärkt
und das Lösen
der abstehenden Folienteile von dem Bedruckstoff begünstigt.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Summe aus dem halben Durchmesser eines Bürstenkörpers der Bürstenwalze und der Länge des
Bürstenbesatzes
in radialer Richtung größer als
der Abstand zwischen des Längsachse
der Bürstenwalze
und der Längsachse der
Umlenkwalze. In dem Bürstenkörper der
Bürstenwalze
ist der Bürstenbesatz
angeordnet. Die Summe aus halbem Durchmesser der Bürstenwalze
und der radialen Länge
des Bürstenbesatzes
entspricht dem Radius der Bürstenwalze
gemessen von der Längsachse
der Bürstenwalze
bis zu den der Längsachse abgewandten
Enden des Bürstenbesatzes.
Da der Radius der Bürstenwalze
größer ist
als der Abstand zwischen der Längsachse
der Bürstenwalze
und der Umlenkwalze ist eine Wechselwirkung zwischen der Bürstenwalze
und einem auf der Umlenkwalze transportierten Bedruckstoff garantiert.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Absaugeinrichtung mit mindestens einer Absaugdüse ausgestattet. Die Absaugdüse weist
eine längliche
Form auf und erstreckt sich über
die gesamte Bürstenwalze.
Damit ist gewährleistet,
dass die Absaugeinrichtung über
die gesamte Breite der Bürstenwalze
Folienteile aufnehmen kann.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Absaugdüse
in der Tangentialebene der Umlenkwalze oder der Bürstenwalze angeordnet.
Dabei wird ausgenutzt, dass sich die von dem Bedruckstoff gelösten Folienpartikel
aufgrund des durch die Bürstenwalze
verliehenen Impulses in der Tangentialebene von der Umlenkwalze
entfernen. Die Absaugdüse
ist damit so ausgerichtet, dass sich die Folienpartikel beim Lösen von
dem Bedruckstoff bereits in ihre Richtung bewegen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Bürstenbesatz
antielektrostatisch. Dadurch wird verhindert, dass sich der Bürstenbesatz
elektrostatisch aufladen kann. Die Aufladung des Bürstenbesatzes
würde dazu
führen,
dass die Folienpartikel und eventuell weitere Verunreinigungen an
dem Bürstenbesatz
haften. Diese würde den
Vorgang des Entfernens der abstehenden Folienteile von dem Bedruckstoff
beeinträchtigen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht
der Bürstenbesatz
aus einem natürlichen
oder künstlich
hergestellten Material.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass der Bedruckstoff relativ zur Oberfläche einer
Bürstenwalze
transportiert wird um abstehende Folienteile von dem Bedruckstoff
zu lösen,
und dass die abgelösten
Folienteile durch eine Absaugeinrichtung aufgenommen und abtransportiert
werden.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Bedruckstoff über eine
Umlenkwalze transportiert. Vorteilhafterweise wird die Umlenkwalze
in dieselbe Richtung wie die Bürstenwalze
zur Rotation angetrieben.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen zu entnehmen.
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Zeichnung
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Es zeigt
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1 schematische
Darstellung der Vorrichtung in einer Seitenansicht.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt
schematisch eine Vorrichtung zum Entfernen von Folienteilen von
einem Bedruckstoff in einer Seitenansicht. Die Vorrichtung ist mit
einer Bürstenwalze 1,
einer Absaugeinrichtung 2 und einer Umlenkwalze 3 ausgestattet.
Die Bürstenwalze weist
einen kreiszylindrischen Bürstenkörper 4 und einen
Bürstenbesatz 5 auf.
Sie wird um ihre Längsachse 6 in
Drehrichtung 7 rotiert. Die Umlenkwalze 3 wird
um ihre Längsachse 8 in
Drehrichtung 9 rotiert. Dabei stimmen Drehrichtung 7 und
Drehrichtung 9 überein.
Beide Walzen 1 und 3 werden entgegen dem Uhrzeigersinn
rotiert. Dadurch ergibt sich im Bereich der Wechselwirkung zwischen
dem Bürstenbesatz 5 und
Umlenkwalze 3 einen Bewegung in entgegen gesetzter Richtung,
welche den Abtrag von Folienteilen begünstigt.
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Über die
Umlenkwalze 3 wird ein Bedruckstoff 10 transportiert.
Der Bedruckstoff 10 ist aufgrund eines in der Zeichnung
nicht dargestellten Foliendrucks teilweise mit einer Folie 11 ausgestattet. Diese
Folie wird auch als Transferfolie bezeichnet. An den Rändern der
auf den Bedruckstoff gedruckten Folienbereiche stehen Folienteile 12 von
dem Bedruckstoff ab. Sie sind nicht fest in dem Bedruckstoff verankert
und hängen
lose oder fest an den gedruckten Folienbereichen. Durch die Reibungskraft,
die zwischen dem Bürstenbesatz 5 der
Bürstenwalze 1 und
dem Bedruckstoff 10 wirkt, werden die Folienteile 12 gelöst und als
lose Folienpartikel 13 von der Absaugeinrichtung 2 aufgenommen
und abtransportiert. Die Absaugeinrichtung weist eine Absaugdüse auf, welche
bis an die Bürstenwalze 1 heranreicht.
Dadurch werden die Folienpartikel unmittelbar nach ihrem Lösen von
den Bedruckstoff durch die Absaugeinrichtung aufgenommen. Es wird
verhindert, dass sich die losen Folienpartikel in der Vorrichtung
unerwünscht
ausbreiten können.
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Sämtliche
Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- Bürstenwalze
- 2
- Absaugeinrichtung
- 3
- Umlenkwalze
- 4
- Bürstenkörper
- 5
- Bürstenbesatz
- 6
- Längsachse
der Bürstenwalze
- 7
- Drehrichtung
der Bürstenwalze
- 8
- Längsachse
der Umlenkwalze
- 9
- Drehrichtung
der Umlenkwalze
- 10
- Bedruckstoff
- 11
- Folie
- 12
- abstehendes
Folienteil
- 13
- loses
Folienteil