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Die
Erfindung betrifft ein chirurgisches Schiebeschaft-Instrument gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Schiebeschaft-Instrumente
dienen in der Chirurgie zum Durchtrennen von Gewebe, insbesondere
von Knorpeln und Knochen. Das Instrument weist einen Schaft auf,
an welchem mittels eines Griffes ein Schiebeteil längsverschiebbar
geführt ist. Ein am distalen Ende des Instruments angeordnetes Maul
weist zwei Maulteile auf, von denen eines fest mit dem Schaft verbunden
ist, während das andere Maulteil durch die Längsverschiebung
des Schiebeteils gegen dieses feste Maulteil bewegbar ist. Das Maul
kann dabei nach oben oder nach unten gegen den Schaft abgewinkelt
sein oder in geradliniger Verlängerung des Schaftes verlaufen.
Der gegen die Längsachse des Instruments abgewinkelte Griff
besteht aus einer mit dem Schaft starr verbundenen, üblicherweise
einstückig mit dem Schaft ausgebildeten festen Griffbranche
und einer gegen diese feste Griffbranche schwenkbaren Griffbranche.
Die schwenkbare Griffbranche ist mit einem über ihrem Schwenkpunkt
herausragenden Lappen ausgebildet, der an einem Mitnehmerstift des
Schiebeteils angreift, um die Schwenkbewegung der Griffbranche in die
lineare Verschiebung des Schiebeteils umzusetzen. Hierzu weist der
Lappen einen Durchbruch auf, durch welchen der Mitnehmerstift des
Schiebeteils hindurchgreift, um die gelenkige Verbindung zwischen
dem Schiebeteil und der schwenkbaren Griffbranche herzustellen.
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Bei
einem üblicherweise als Rongeur bezeichneten Schiebeschaft-Instrument
ist das Schiebeteil am distalen Ende gelenkig mit dem schwenkbar
am Schaft gelagerten Maulteil verbunden und am proximalen Ende durch
den Mitnehmerstift mit der schwenkbaren Griffbranche verbunden.
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Aus
der
DE 197 02 079
A1 ist ein solcher Rongeur bekannt, bei welchem zur Reinigung
und Sterilisation das Schiebeteil von dem Schaft abgenommen werden
kann. Hierzu greift das Schiebeteil distal mit einem Stift in einen
Schlitz des schwenkbaren Maulteils und proximal mit dem Mitnehmerstift
in einen offenen Schlitz des Lappens der schwenkbaren Griffbranche.
Nach einer Entriegelung der Schwenkachse kann die schwenkbare Griffbranche gegenüber
der Schwenkachse und damit gegenüber dem Schaft verschoben
werden, sodass der Lappen der Griffbranche von dem Mitnehmerstift
des Schiebeteils abgezogen wird.
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Weiter
sind Schiebeschaft-Instrumente bekannt, die insbesondere als Stanzen,
z. B. als Knochenstanzen, eingesetzt werden. Bei diesen Stanzen ist
das eine Maulteil fest mit dem Schaft und das andere Maulteil fest
mit dem Schiebeteil verbunden, sodass bei einer Längsverschiebung
des Schiebeteils dessen Maulteil gegen das feste Maulteil des Schaftes
bewegt wird. Um das Schiebeteil für die Reinigung und Sterilisation
von dem Schaft abzuheben, wird nach einer Entriegelung das Schiebeteil über
einen Arbeitshubweg hinaus in proximale Richtung verschoben und
kommt dabei aus seiner Führung an dem Schaft frei. Greift
der Mitnehmerstift in einen offenen Schlitz des Lappens der schwenkbaren
Griffbranche ein, so kann der Mitnehmerstift dabei aus dem Eingriff
mit der schwenkbaren Griffbranche hinausbewegt werden, sodass das
Schiebeteil vollständig von dem restlichen Instrument getrennt
wird (z. B.
DE 197
48 369 A1 ).
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Es
ist auch bekannt (z. B.
DE
199 49 422 A1 ), den von dem Mitnehmerstift durchsetzten Durchbruch
der schwenkbaren Griffbranche als Langloch auszubilden, sodass das
Schiebeteil zwar nach proximal bewegt werden kann, um aus der Führung
an dem Schaft freizukommen, jedoch beim Abheben von dem Schaft unverlierbar
mit der schwenkbaren Griffbranche verbunden bleibt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schiebeschaft-Instrument
zu schaffen, welches in konstruktiv einfacher Weise eine Trennung
von Schiebeteil und Schaft für die Reinigung und Sterilisation
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Schiebeschaft-Instrument mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Schiebeschaft-Instrument
greift der Mitnehmerstift durch einen Durchbruch in dem über
den Schwenkpunkt hinaus verlängerten Lappen der schwenkbaren
Griffbranche. Dadurch wird eine Gelenkverbindung zwischen der schwenkbaren
Griffbranche und dem Schiebeteil für den Gebrauch des Instruments
hergestellt. An den Durchbruch schließt sich ein Führungsschlitz
an, dessen Breite geringer ist als der Durchmesser des Durchbruchs.
Der Mitnehmerstift weist einen ersten Bereich auf, dessen Durchmesser
dem Durchmesser des Durchbruchs entspricht, und einen zweiten Bereich
kleineren Durchmessers, der der Breite des Führungsschlitzes
entspricht. Der Mitnehmerstift ist in dem Schiebeteil zwischen einer
Arbeitsstellung und einer Freigabestellung bewegbar gelagert. In
der Arbeitsstellung wirkt der erste Bereich des Mitnehmerstiftes
mit dem Durchbruch zusammen, sodass durch Verschwenken der schwenkbaren Griffbranche
das Schiebeteil an dem Schaft geführt längs verschiebbar
ist, um das Instrument bestimmungsgemäß einzusetzen.
Wird der Mitnehmerstift in die Freigabestel lung bewegt, so kann
er mit dem zweiten Bereich in den Führungsschlitz eintreten,
sodass die Mittelachse des Mitnehmerstiftes nicht mehr mittig in
dem Durchbruch liegt. In einer Ausführung der Erfindung
ist der Führungsschlitz gegen den Außenrand des
Lappens offen, sodass der Mitnehmerstift in der Freigabestellung
durch diesen Führungsschlitz herausgeführt werden
kann, um das Schiebeteil mit seinem distalen Ende vollständig
von der schwenkbaren Griffbranche zu trennen. Für den Zusammenbau
des Instruments kann der Mitnehmerstift in seiner Freigabestellung
wieder durch den offenen Führungsschlitz in den Durchbruch
eingeführt werden. In einer anderen Ausführung
ist der Führungsschlitz gegen den Außenumfang
des Lappens der schwenkbaren Griffbranche geschlossen. Wird das
Schiebeteil mit dem Mitnehmerstift in dessen Freigabestellung gegen
die schwenkbare Griffbranche bewegt, so kann der Mitnehmerstift
in den Führungsschlitz eintreten und das Schiebeteil kann
um den Mitnehmerstift exzentrisch zu dem Durchbruch verschwenkt
werden. Dadurch wird das Schiebeteil von dem Schaft abgeschwenkt,
bleibt jedoch über den in dem Führungsschlitz
gefangenen Mitnehmerstift unverlierbar mit der schwenkbaren Griffbranche und
damit dem restlichen Instrument verbunden.
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In
einer Ausführung ist der Mitnehmerstift axial verschiebbar
in dem Schiebeteil gelagert. Der erste Bereich und der zweite Bereich
des Mitnehmerstiftes sind axial gegeneinander versetzte Abschnitte mit
im Wesentlichen kreisförmigem Querschnitt. Der erste Abschnitt
weist den größeren Durchmesser des Durchbruchs
auf, während der zweite Abschnitt den kleineren Durchmesser
aufweist, der der Breite des Führungsschlitzes entspricht.
In einer anderen Ausführung ist der Mitnehmerstift drehbar
in dem Schiebeteil gelagert. Der kreisförmige Querschnitt
des Mitnehmerstiftes weist in dem mit dem Lappen der Griffbranche
zusammenwirkenden axialen Bereich Abflachungen der Mantelfläche
auf. Der Umfangswinkelbereich des Mitnehmerstiftes, in welchem der
Durchmesser unverändert ist, stellt den ersten Bereich
dar, der mit dem Durchbruch zusammenwirkt. Die Abflachungen der
Mantelfläche bilden den zweiten Bereich, in welchem der
Durchmesser des Mitnehmerstiftes durch die Abflachungen auf die
Breite des Führungsschlitzes reduziert ist. Wird der Mitnehmerstift in
die Freigabestellung gedreht, so kann er mit diesem abgeflachten
zweiten Bereich in den Führungsschlitz eintreten.
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Vorzugsweise
ist der Mitnehmerstift durch Federkraft in der Arbeitsstellung gehalten
und kann gegen diese Federkraft in die Freigabestellung bewegt werden.
Dadurch ist sichergestellt, dass der Mitnehmerstift während
des Gebrauchs des Instrumentes zuverlässig in der Arbeitsstellung
gehalten wird und sich das Schiebeteil nicht unbeabsichtigt von dem
Schaft lösen kann.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines als Rongeur ausgebildeten Schiebeschaft-Instruments
in der Arbeitsstellung,
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2 eine
Seitenansicht des Rongeurs mit abgeschwenktem Schiebeteil,
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3 einen
Schnitt gemäß der Linie A-A in 2,
wobei 3a den Mitnehmerstift in der
Arbeitsstellung und 3b den Mitnehmerstift
in der Freigabestellung zeigt,
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4 eine 3 entsprechende
Darstellung mit einer anderen Ausführung des Mitnehmerstiftes,
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5 eine
Seitenansicht eines als Stanze ausgebildeten Schiebeschaft-Instruments
in der Arbeitsstellung,
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6 eine
Seitenansicht der Stanze mit abgenommenem Schiebeteil,
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7 einen
Teilschnitt der Stanze in einer abgewandelten Ausführung
in der Arbeitsstellung und
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8 einen 7 entsprechenden
Teilschnitt dieser zweiten Ausführung der Stanze in der Freigabestellung.
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In
dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2 ist
das Schiebeschaft-Instrument als Rongeur ausgebildet.
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Der
Rongeur weist einen Schaft 10 auf, an welchem in Längsrichtung
des Schaftes 10 verschiebbar ein Schiebeteil 12 geführt
ist. Zur linearen Führung dient ein Führungsstift 50 des
Schiebeteils 12, der in einer Führungsnut 52 des
Schaftes 10 läuft. Zur Betätigung des
Rongeurs dient ein gegen die Längsachse des Schaftes 10 abgewinkelter
Griff, der aus einer festen Griffbranche 14 und einer schwenkbaren
Griffbranche 16 besteht. Die feste Griffbranche 14 ist
einstückig mit dem Schaft 10 ausgebildet. Die schwenkbare
Griffbranche 16 ist um ein Schwenklager 18 schwenkbar
an der festen Griffbranche 14 bzw. dem Schaft 10 gelagert.
Am distalen Ende des Rongeurs ist ein Maul angeordnet, welches aus
zwei Maulteilen 20 und 22 besteht. Das eine Maulteil 20 ist als
festes Maulteil am distalen Ende des Schaftes 10 angeformt.
Das zweite bewegbare Maulteil 22 ist mit seinem Ende um
eine Achse 24 schwenkbar an dem Schaft 10 gelagert.
An dem bewegbaren Maulteil 22 ist das distale Ende des
Schiebeteils 12 an einem Anlenkpunkt 26 angelenkt.
Durch Verschieben des Schiebeteils 12 in der Längsrichtung
des Schaftes 10 wird dadurch das bewegbare Maulteil 22 um
die Achse 24 gegen das feste Maulteil 20 verschwenkt.
Die Maulteile 20 und 22 sind üblicherweise
löffelartig geformt und wirken mit scharfen Schneidkanten
zusammen. Wird die schwenkbare Griffbranche 20 gegen die
feste Griffbranche 14 geschwenkt, so wird das Schiebeteil 12 in
Längsrichtung des Schaftes 10 distal nach vorne
geschoben, wodurch das bewegbare Maulteil 22 gegen das
feste Maulteil 20 geschwenkt wird, um zwischen diesen Maulteilen 20 und 22 befindliches
Gewebe zu durchtrennen.
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Um
die Schwenkbewegung der schwenkbaren Griffbranche 16 in
die lineare Verschiebung des Schiebeteils 12 umzusetzen,
ist an der schwenkbaren Griffbranche 16 ein Lappen 28 angeformt,
der über das Schwenklager 18 hinausragt. Die schwenkbare
Griffbranche 16 ist mit dem Lappen 28 im Bereich
des Schwenklagers 18 in einen durchgehenden Schlitz des
Schaftes 10 eingesetzt. Der Lappen 28 ragt nach
oben über die Oberseite des Schaftes 10 hinaus
und greift in eine in Längsrichtung verlaufende Tasche 30 ein,
die von unten in das proximale Ende des Schiebeteils 12 eingefräst
ist. Die Tasche 30 wird in Querrichtung, d. h. senkrecht
zu der Längsrichtung des Schaftes 10 von einem
Mitnehmerstift 32 durchsetzt. Die schwenkbare Griffbranche 16 greift
mit ihrem Lappen 28 an dem Mitnehmerstift 32 an,
sodass die Schwenkbewegung der schwenkbaren Griffbranche 16 und
des Lappens 28 über den Mitnehmerstift 32 in
eine lineare Verschiebung des Schiebeteils in Längsrichtung
umgesetzt wird.
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In
dem über die Oberfläche des Schaftes 10 überstehenden
Bereich des Lappens 28 weist dieser einen im Wesentlichen
kreisförmigen Durchbruch 34 auf. Von dem Durchbruch 34 verläuft
ein Führungsschlitz 36 nach oben zu dem freien
Ende des Lappens 28, sodass der Durchbruch 34 über
diesen Führungsschlitz 36 gegen das freie Ende
des Lappens 28 hin offen ist. Der Führungsschlitz 36 weist
eine geringere Breite auf als der Durchbruch 34, sodass
sich der Durchbruch 34 zu dem Führungsschlitz 36 verengt,
wie dies in 2 zu sehen ist.
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Der
Mitnehmerstift 32 durchsetzt die Tasche 30 des
Schiebeteils 12 in der zu der Ebene von Schaft und Griff
senkrechten Richtung. In der Ausführung der 3 weist
der Mitnehmerstift 32 als einen ersten Bereich einen ersten
axialen Abschnitt 38 mit größerem Durchmesser
und als zweiten Bereich einen sich daran anschließenden
zweiten Abschnitt 40 mit kleinerem Durchmesser auf. Der
Durchmesser des ersten Abschnitts 38 entspricht im Wesentlichen dem
Durchmesser des Durchbruches 34, d. h. der Durchmesser
des ersten Abschnitts 38 ist nur geringfügig kleiner
als der Durchmesser des Durchbruches 34, sodass sich der
Mitnehmerstift 32 mit diesem ersten Abschnitt 38 in
dem Durchbruch 34 bewegen kann. Der Durchmesser des ersten
Abschnittes 38 ist jedoch größer als
die Breite des Führungsschlitzes 36. Der Durchmesser
des zweiten Abschnittes 40 entspricht im Wesentlichen der
Breite des Führungsschlitzes 36, d. h. ist nur
geringfügig kleiner als die Breite des Einführschlitzes 36,
sodass sich der Mitnehmerstift 32 mit diesem zweiten Abschnitt 40 durch den
Führungsschlitz 36 bewegen kann.
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Wie
aus 3 zu sehen ist, ist der Mitnehmerstift 32 in
einer Querbohrung des Schiebeteils 12 axial verschiebbar
geführt. Die Querbohrung weist auf einer Seite der Tasche 30 ei nen
größeren Durchmesser auf, als auf der anderen
Seite der Tasche 30. In dem ersten Bohrungsabschnitt 42 mit
dem größeren Durchmesser ist der erste Abschnitt 38 des
Mitnehmerstifts 32 geführt, während in
dem zweiten Bohrungsabschnitt 44 mit dem kleineren Durchmesser
der zweite Abschnitt 40 des Mitnehmerstiftes 32 geführt
ist. Der Mitnehmerstift 32 wird mit seinem zweiten Abschnitt 40 voraus
in den ersten Bohrungsabschnitt 42 und dann in den zweiten
Bohrungsabschnitt 44 eingeführt. Auf das durch
den zweiten Bohrungsabschnitt 44 nach außen überstehende
Ende des zweiten Abschnittes 40 wird eine Schraubendruckfeder 46 koaxial
aufgesetzt. Dann wird ein Betätigungsknopf 48 auf
das Ende des zweiten Abschnitts 40 aufgesetzt, sodass die
Schraubendruckfeder 46 zwischen der Außenseite
des Schiebeteils 12 und dem Betätigungsknopf 48 axial
vorgespannt ist.
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Wie
aus 3 zu erkennen ist, kann der Mitnehmerstift 32 zwischen
einer in 3a gezeigten Arbeitsstellung
und einer in 3b gezeigten Freigabestellung
axial bewegt werden. Die Länge des Mitnehmerstiftes 32 und
seiner axialen Abschnitte 38 und 40 ist auf die
Breite des Schiebeteils 12 und der Tasche 30 so
abgestimmt, dass in der in 3a gezeigten
Arbeitsstellung der erste Abschnitt 38 mit seinem freien
Ende bündig mit der Außenfläche des Schiebeteils 12 abschließt,
während die radiale Schulter, mit welcher der erste Abschnitt 38 in
den dünneren zweiten Abschnitt 40 übergeht,
in der Tasche 30 an dem zweiten Bohrungsabschnitt 44 anschlägt.
Der Mitnehmerstift 32 befindet sich somit mit seinem ersten
Abschnitt 38 innerhalb der Tasche 30. Der zweite
Abschnitt 40 mit dem Betätigungsknopf 48 steht
von der Außenfläche des Schiebeteils 12 ab.
In dieser Arbeitsstellung wird der Mitnehmerstift 32 durch
die Kraft der Schraubendruckfeder 46 gehalten.
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Wird
der Mitnehmerstift 32 mittels des Betätigungsknopfes 48 gegen
die Kraft der Schraubendruckfeder 46 axial verschoben,
so wird der erste Abschnitt 38 mit dem größeren
Durchmesser seitlich aus dem Schiebeteil 12 hinausgeschoben,
während der zweite Abschnitt 40 mit dem kleineren
Durchmesser in die Tasche 30 gelangt. In der in 3b gezeigten Freigabestellung liegt die
radiale Schulter am Übergang von dem ersten Abschnitt 38 zum
zweiten Abschnitt 40 bündig in der Innenwand der
Tasche 30, sodass sich innerhalb der Tasche 30 nur
der zweite Abschnitt 40 des Mitnehmerstifts 32 befindet.
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Für
den Gebrauch des Rongeurs liegt das Schiebeteil 12 auf
dem Schaft 10 auf, der Lappen 28 der schwenkbaren
Griffbranche 16 greift in die Tasche 30 ein und
der Mitnehmerstift 32 durchsetzt mit seinem ersten Abschnitt 38 den
Durchbruch 34 des Lappens 28, wobei sich der Mitnehmerstift 32 in
der Arbeitsstellung der 3a befindet.
Der Mitnehmerstift 32 ist in dieser Arbeitsstellung untrennbar
in dem Durchbruch 34 gefangen. Durch Verschwenken der Griffbranche 16 und
damit des Lappens 28 wird das Schiebeteil 12 in
Längsrichtung bewegt, um das Maul zu betätigen.
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Zur
Reinigung des Rongeurs wird der Mitnehmerstift 32 gegen
die Kraft der Schraubendruckfeder 46 in die in 3b gezeigte Freigabestellung gedrückt,
sodass der zweite Abschnitt 40 mit dem kleinen Durchmesser
in die Tasche 30 gelangt. Nun kann das Schiebeteil 12 mit
seinem proximalen Ende von dem Schaft 10 abgehoben werden,
wobei der Mitnehmerstift 32 mit seinem zweiten Abschnitt 40 mit
dem kleinen Durchmesser durch den Führungsschlitz 36 des
Lappens 28 durchtritt. Das Schiebeteil 12 kann
nach oben abgeschwenkt werden, wobei das distale Ende des Schiebeteils 12 über
das bewegbare Maulteil 22 und die Achse 24 mit
dem Schaft 10 verbunden bleibt. In dieser Stellung kann der
Rongeur gereinigt und sterilisiert werden. Soll der Rongeur wieder
benutzt werden, so wird das Schiebeteil 12 wieder gegen
den Schaft 10 geschwenkt. Der Mitnehmerstift 32 wird
dabei wiederum gegen die Kraft der Schraubendruckfeder 46 in
die Freigabestellung der 3b gedrückt,
sodass der Mitnehmerstift 32 durch den Führungsschlitz 36 durchtreten
und in den Bereich des Durchbruchs 34 gelangen kann. Nun
wird der Betätigungsknopf 48 freigegeben, sodass
die Schraubendruckfeder 46 den Mitnehmerstift 32 wieder
in die in 3a gezeigte Arbeitsstellung verschiebt
und der erste Abschnitt 38 mit dem größeren
Durchmesser in den Durchbruch 34 des Lappens 28 gelangt.
Damit ist die schwenkbare Griffbranche 16 wieder für
den Gebrauch gelenkig mit dem Schiebeteil 12 verbunden.
Ein unbeabsichtigtes Lösen des Schiebeteils 12 von
der schwenkbaren Griffbranche 16 ist durch die Schraubendruckfeder 46 verhindert. Der
Mitnehmerstift 32 ist durch die radiale Schulter zwischen
dem zweiten Abschnitt 40 und dem ersten Abschnitt 38 einerseits
und durch den Betätigungsknopf 48 andererseits
axial unverlierbar in dem zweiten Bohrungsabschnitt 44 gehalten.
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4 zeigt
eine andere Ausführung des Mitnehmerstiftes 32,
wobei 4a den Mitnehmerstift 32 in
der Arbeitsstellung und 4b den Mitnehmerstift 32 in
der Freigabestellung zeigt.
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Der
Mitnehmerstift 32 ist in dem Schiebeteil 12 drehbar
gelagert und durch einen Außenbund 54 an seinem
einen Ende und durch den aufgesetzten Betätigungsknopf 48 an
seinem anderen Ende gegen eine axiale Verschiebung gesichert. Der
Mitnehmerstift 32 weist in dieser Ausführung einen
durchgehend konstanten kreisförmigen Querschnitt für
die drehbare Lagerung in dem Schiebeteil 12 auf. In dem axialen
Bereich des Mitnehmerstif tes 32, der sich innerhalb der
Tasche 30 befindet, sind in den Außenumfang des
Mitnehmerstiftes 32 zwei diametral angeordnete und zueinander
parallele Abflachungen 56 eingearbeitet. In diesem mittleren
Bereich weist der Mitnehmerstift 32 daher in einem Umfangswinkelbereich
den ursprünglichen Durchmesser auf, der dem Durchmesser
des Durchbruches 34 des Lappens 28 der schwenkbaren
Griffbranche 16 entspricht. In dem im Drehwinkel um 90° versetzten
Bereich der Abflachungen 56 weist der Mitnehmerstift 32 nur
den durch die Abflachungen 56 bedingten kleineren Durchmesser
auf, der der Breite des Führungsschlitzes 36 entspricht.
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Beim
Gebrauch des Instruments befindet sich der Mitnehmerstift 32 in
der in 4a gezeigten Arbeitsstellung.
Der Mitnehmerstift 32 durchsetzt in dieser Arbeitsstellung
den Durchbruch 34 des Lappens 28 der schwenkbaren
Griffbranche 16 und ist so gedreht, dass die Abflachungen 56 im
Wesentlichen senkrecht zur Richtung des Führungsschlitzes 36 stehen.
Der Mitnehmerstift 32 wird auf diese Weise durch den mittleren
Bereich mit dem vollen Durchmesser in dem Durchbruch 34 gelagert
und geführt, sodass das Schiebeteil 12 über
den Mitnehmerstift 32 mit der schwenkbaren Griffbranche 16 gelenkig verbunden
ist. Zum Abnehmen des Schiebeteils 12 von dem Schaft 10 bzw.
zum Aufsetzen des Schiebeteils 12 auf den Schaft 10 wird
der Mitnehmerstift 32 mittels des Betätigungsknopfes 48 um
90° in die in 4b gezeigte
Freigabestellung gedreht. In dieser Freigabestellung fluchten die
Abflachungen 56 mit dem Führungsschlitz 36.
Da die Dicke des Mitnehmerstiftes 32 zwischen den Abflachungen 56 der Breite
des Führungsschlitzes 36 entspricht, kann der Mitnehmerstift 32 in
dieser Freigabestellung durch den Führungsschlitz 36 aus
dem Durchbruch 34 herausbewegt werden, um das Schiebeteil 12 von
der Griffbranche 16 für die Reinigung und Sterilisation
zu trennen. Nach Reinigung und Sterilisation wird der Mitnehmerstift 32 in
der Freigabestellung wieder durch den Führungsschlitz 36 in
den Durchbruch 34 eingeführt und anschließend
um 90° verdreht, damit das Schiebeteil 12 wieder
mit der schwenkbaren Griffbranche 16 verbunden ist. Zwischen
dem Betätigungsknopf 48 und der Außenseite
des Schiebeteils 12 ist auf den Mitnehmerstift 32 eine
Schenkelfeder 58 gesetzt, deren einer Schenkel in dem Schiebeteil 12 und
deren anderer Schenkel in dem Betätigungsknopf 48 festgelegt
ist. Die Schenkelfeder 58 hält den Mitnehmerstift 32 in
der in 4a gezeigten Arbeitsstellung,
während der Mitnehmerstift 32 gegen die Kraft
der Schenkelfeder 58 in die Freigabestellung der 4b gedreht werden muss. Durch die Federkraft
der Schenkelfeder 58 ist sichergestellt, dass der Mitnehmerstift 32 beim
Gebrauch des Instrumentes in der Arbeitsstellung gehalten wird und
sich und das Schiebeteil 12 nicht unbeabsichtigt von der
schwenkbaren Griffbranche 16 lösen kann.
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In
den 5 und 6 ist eine Ausführung des
Schiebeschaft-Instruments als Stanze, insbesondere als Knochenstanze,
gezeigt. Soweit das Instrument mit dem Instrument der 1 und 2 übereinstimmt,
sind dieselben Bezugszeichen verwendet und auf die vorhergehende
Beschreibung wird Bezug genommen.
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Bei
der Stanze der 5 und 6 ist das feste
Maulteil 20 am distalen Ende des Schaftes 10 abgewinkelt
angeordnet. Das Schiebeteil 12 ist mittels der schwenkbaren
Griffbranche 16 linear an dem Schaft 10 verschiebbar.
Das bewegbare Maulteil 22 ist am distalen Ende des Schiebeteils 12 komplementär
zu dem festen Maulteil 20 angeordnet, sodass bei der linearen
Verschiebebewegung des Schiebeteils 12 das bewegbare Maulteil 22 linear
gegen das feste Maulteil 20 bewegt wird.
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Das
Schiebeteil 12 ist am distalen Ende in an sich bekannter
Weise an dem Schaft 10 linear geführt, wozu bspw.
eine Führungsleiste 60 mit T-förmigem
Querschnittsprofil des Schaftes 10 von einer entsprechenden
Führungsnut 62 mit T-förmigem Innenquerschnitt
des Schiebeteils 12 umgriffen wird. Am proximalen Ende
des linearen Verschiebungsweges des Schiebeteils 12 kommen
die Führungsleiste 60 und die Führungsnut 62 außer
Eingriff, sodass das Schiebeteil 12 am distalen Ende von
dem Schaft 10 abgehoben werden kann.
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Wie 6 zeigt,
führt der Führungsschlitz 36 von dem
Durchbruch 34 durchgehend bis an den Außenrand
des Lappens 28, sodass der Durchbruch 34 über
den Führungsschlitz 36 nach außen offen
ist. Der Führungsschlitz 36 ist in dieser Ausführung
an der proximalen Seite des Lappens 28 angeordnet und verläuft
vorzugsweise im Wesentlichen parallel zur Längsachse des
Schaftes 10.
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Beim
Gebrauch der Stanze sitzt der Mitnehmerstift 32 in dem
Durchbruch 34 in seiner Arbeitsstellung, die in den 3a bzw. 4a gezeigt ist. Die Führungsleiste 60 und
die Führungsnut 62 am distalen Ende der Stanze
sind in Eingriff. Durch das Verschwenken der Griffbranche 16 kann
das Schiebeteil 12 an dem Schaft 10 linear verschoben
werden, um das distale Maul zu betätigen. Innerhalb des Schwenkbereichs
der Griffbranche 16 bleiben dabei die Führungsleiste 60 und
die Führungsnut 62 in Eingriff.
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Um
die Stanze für die Reinigung und Sterilisation zu zerlegen,
wird der Mitnehmerstift 32 in die Freigabestellung der 3b bzw. 4b bewegt. Nun kann der
Mitnehmerstift 32 in proximaler Richtung durch den Führungsschlitz 36 bewegt
werden, sodass der Mitnehmerstift 32 und damit das proximale Ende
des Schiebeteils 12 von dem Lappen 28 und damit
der Griffbranche 16 frei kommen. Dabei wird nun das Schiebeteil 12 in
proximaler Richtung so weit verschoben, dass die Führungsleiste 60 und
die Führungsnut 62 außer Eingriff kommen
und auch das distale Ende des Schiebeteils 12 von dem Schaft 10 abgehoben
werden kann. Das Schiebeteil 12 ist somit vollständig
von dem Schaft 10 und dem übrigen Instrument getrennt,
wie dies in 6 dargestellt ist. Um die Stanze
nach der Reinigung wieder zusammenzusetzen, wird das Schiebeteil 12 mit
der Führungsnut 62 auf die Führungsleiste 60 des
Schaftes 10 aufgesetzt. Der Mitnehmerstift 32 wird
in die Freigabestellung gebracht, worauf das Schiebeteil 12 auf dem
Schaft 10 distal nach vorne geschoben wird, sodass einerseits
die Führungsleiste 60 und die Führungsnut 62 in
Eingriff kommen und andererseits der Mitnehmerstift 32 durch
den Führungsschlitz 36 in den Durchbruch 34 gelangt.
Nun wird der Mitnehmerstift 32 in die Arbeitsstellung gedreht,
sodass das Schiebeteil 12 über den Mitnehmerstift 32 gelenkig mit
der schwenkbaren Griffbranche 16 verbunden ist.
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In
den 7 und 8 ist eine Abwandlung der Stanze
der 5 und 6 gezeigt. Im Gegensatz zu der
Ausführung der 5 und 6 ist in dieser
Ausführung der Führungsschlitz 36 nicht durchgehend
bis an den Außenrand des Lappens 28 geführt
und daher nicht nach außen offen. Im Übrigen stimmt
die Ausführung der 7 und 8 mit
der Ausführung der 5 und 6 überein,
sodass auf die vorangehende Beschreibung verwiesen wird. Der Mitnehmerstift 32 ist
in dieser Ausführung so ausgebildet, wie dies in 3 dargestellt
ist.
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In
der in 7 gezeigten Arbeitsstellung befindet sich der
Mitnehmerstift 32 mit seinem ersten Abschnitt 38 in
dem Durchbruch 34, sodass das Schiebeteil 12 gelenkig
mit der schwenkbaren Griffbranche 16 verbunden ist. Das
distale Ende des Schiebeteils 12 ist an dem Schaft 10 geführt,
z. B. durch eine Führungsleiste 60 und eine Führungsnut 62.
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Zur
Reinigung und Sterilisation wird der Mitnehmerstift 32 axial
betätigt, sodass sein zweiter Abschnitt 40 mit
dem kleineren Durchmesser in den Bereich der Tasche 30 des
Schiebeteils 12 gelangt. Der Mitnehmerstift 32 kann
nun in den Führungsschlitz 36 eindringen, wobei
das Schiebeteil 12 in proximaler Richtung gegenüber
dem Schaft 10 bewegt wird. Bei dem durch das Eindringen
des Mitnehmerstiftes 32 in den Führungsschlitz 36 bedingten
Verschiebungsweg kommen die Führungsleiste 60 und
die Führungsnut 62 am distalen Ende von Schaft 10 und Schiebeteil 12 außer
Eingriff. Das distale Ende des Schiebeteils 12 kann von
dem Schaft 10 nach oben abgeschwenkt werden, wobei der
Mitnehmerstift 32 in dem Führungsschlitz 36 als
Schwenkachse dient, wie dies in 8 dargestellt
ist.
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In
dieser Ausführung kann zur Reinigung das Schiebeteil 12 von
dem Schaft 10 abgeschwenkt werden, bleibt jedoch unverlierbar
mit dem Instrument verbunden. Soll die Stanze wieder für
den Gebrauch zusammengesetzt werden, so wird das Schiebeteil 12 wieder
auf den Schaft 10 geschwenkt und in distaler Richtung geschoben,
bis die distale Führung wieder in Eingriff kommt und sich
der Mitnehmerstift 32 im Bereich des Durchbruchs 34 befindet.
Der Mitnehmerstift 32 kann dann wieder axial in die Arbeitsstellung
der 3a bewegt werden, sodass die Stanze
betriebsbereit ist.
-
- 10
- Schaft
- 12
- Schiebeteil
- 14
- feste
Griffbranche
- 16
- schwenkbare
Griffbranche
- 18
- Schwenklager
- 20
- festes
Maulteil
- 22
- bewegbares
Maulteil
- 24
- Achse
- 26
- Anlenkpunkt
- 28
- Lappen
- 30
- Tasche
- 32
- Mitnehmerstift
- 34
- Durchbruch
- 36
- Führungsschlitz
- 38
- 1.
Abschnitt
- 40
- 2.
Abschnitt
- 42
- 1.
Bohrungsabschnitt
- 44
- 2.
Bohrungsabschnitt
- 46
- Schraubendruckfeder
- 48
- Betätigungsknopf
- 50
- Führungsstift
- 52
- Führungsnut
- 54
- Außenbund
- 56
- Abflachungen
- 58
- Schenkelfeder
- 60
- Führungsleiste
- 62
- Führungsnut
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19702079
A1 [0004]
- - DE 19748369 A1 [0005]
- - DE 19949422 A1 [0006]