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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Ecksäule eines Lastkraftwagen-Aufbaus,
umfassend ein Profil.
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Zur
Ausbildung eines im Wesentlichen geschlossenen Laderaums eines Lastkraftwagens
sind an den Eckpunkten eines üblicherweise
rechteckigen Laderaumbodens jeweils Ecksäulen angeordnet, die eine feste Verbindung
zwischen diesem Laderaumboden und einem Dach oder Dachaufbau des
Laderaums bilden. Beispielsweise an den beiden rückwärtigen Ecksäulen können eine oder mehrere vertikal
oder horizontal verschwenkbare Heckklappen angeschlagen sein, um
einen Zugang von hinten in den Laderaum zu ermöglichen. Die Seitenwände des
Lastkraftwagen-Laderaums können
entweder offen oder geschlossen ausgebildet sein. Bei einer offenen
Ausführung
sind beispielsweise Schieberungen an einem seitlichen Rand des Dachs
verschiebbar gehaltert, die an gewünschten Positionen fixiert
werden können
und die für
eine seitliche Be- und Entladung gelöst und weggeschoben werden
können.
Ebenso können
die offenen Seitenwände
mit horizontal übereinander
angeordneten und in Fahrtrichtung verlaufenden Latten zumindest
teilweise verschlossen werden, wobei diese Latten endseitig an den
Ecksäulen
sowie an den Schieberungen eingehängt oder eingesteckt oder in
sonst geeigneter Weise lösbar
befestigt werden.
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Somit
müssen
die üblicherweise
vier Ecksäulen
sowohl ein Dach tragen, als auch weitere Anbauteile haltern. Besonders
während
des Fahrtbetriebs treten dabei erhebliche dynamische Kräfte auf,
so dass eine solche Ecksäule
möglichst
stabil ausgelegt sein muss, dennoch aber einen kompakten Aufbau
aufweisen sollte, um nicht unnötigen
Laderaum zu verbrauchen.
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Bekannt
sind derartige Ecksäulen,
die als einstückiges
Aluminium-Strangpressprofil ausgeführt sind. Aufgrund steigender
Materialkosten und Energiekosten bei der Herstellung und Verarbeitung
werden derartige Ecksäulen
jedoch zunehmend teurer und dadurch wirtschaftlich uninteressant.
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Weiterhin
ist es bekannt, derartige Ecksäulen
als gekantetes Stahlblech entsprechender Dicke auszuführen. Zwar
ist die Materialbearbeitung bei Stahlblech einfacher als bei Aluminium,
allerdings weisen derartige Stahlbleche ein höheres spezifisches Gewicht
auf und zur Erzielung gleicher Festigkeits- und Stabilitätswerte
sind größere Materialstärken erforderlich.
Soll an eine solche Ecksäule
aus einem gekanteten Stahlblech beispielsweise eine um eine vertikale
Achse verschwenkbare Heckklappe angebracht werden, müssen die entsprechenden
Scharniere angeschweißt,
angeschraubt oder angenietet werden.
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Für die vorliegende
Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Ecksäule der
eingangs genannten Art zu schaffen, die in einfacher Weise mit praktisch
beliebiger Profilierung herstellbar ist und die bei geringem Gewicht
hoch belastbar ist.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß bei einer Ecksäule der
eingangs genannten Art dadurch, dass die Ecksäule aus zwei oder mehr Profilen
besteht, die miteinander verbunden sind.
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Mit
der Erfindung wird eine Ecksäule
geschaffen, die aufgrund ihres modularen Aufbaus aus mehreren einzelnen
Profilen die gewünschten
Steifigkeits- und Festigkeitswerte aufweisen kann, ohne dass hierzu
große Materialstärken notwendig
sind. Beispielsweise kann die Ecksäule derart ausgebildet sein,
dass ein erstes Profil in einer ersten Richtung eine hohe Biegesteifigkeit
aufweist und ein zweites, im Wesentlichen senkrecht dazu angeordnetes
Profil in einer dazu senkrechten Richtung ebenfalls eine hohe Biegesteifigkeit
aufweist. Werden die beiden Profile zusammengesetzt und miteinander
verbunden, so wird eine kompakte, leichtgewichtige und dennoch sehr
stabile Ecksäule
erhalten.
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Im
Rahmen der Erfindung können
dabei zwei, drei, vier, fünf
oder jede weitere Anzahl an Profilen in geeigneter Weise ausgeformt
und hergestellt und nacheinander zu einer Ecksäule gewünschter Profilierung zusammengesetzt
werden. Dabei ist es mit umfasst, dass die verschiedenen Profile
dauerhaft miteinander verbunden werden, bevorzugt wie im Folgenden
beschrieben, oder auch lösbar
miteinander ver bunden werden können,
um eine Ecksäule
beispielsweise demontieren zu können.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass derartige Ecksäulen aus
mehreren miteinander verbundenen Profilen aus an sich beliebigen
Materialien aufgebaut werden können
und dass insbesondere auf einer Fahrzeugaußenseite die sichtbaren Flächen der
Ecksäule
im Wesentlichen glatt ausgebildet sein können, um der Ecksäule bzw.
dem Lastkraftwagen-Aufbau ein ästhetisches Äußeres zu
verleihen. Zudem ist es bei geeigneter Ausgestaltung der Ecksäule möglich, zusätzliche
Anbauteile, wie beispielsweise Lattentaschen oder Teile von Scharnieren
und dergleichen, entfallen zu lassen, indem sie in die Säule integriert
werden.
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Als
Materialien für
die Profile werden in einer ersten Ausführungsform Metalle vorgeschlagen,
die vorzugsweise witterungsbeständig
und mit ausreichenden Festigkeiten ausgelegt sind.
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Beispielsweise
finden Stahlbleche oder Aluminiumbleche als Materialien für derartige
Profile Verwendung. Zur Erzeugung eines gewünschten Profils kann ein Stahlblech
unter anderem abgekantet, geprägt
oder gerollt werden. Gleiches gilt für Aluminiumblechprofile. Weiterhin
können
derartige Profile auch als Aluminium-Strangpressprofile erzeugt
werden. Aufgrund des Aufbaus der Ecksäule aus mehreren miteinander
verbundenen Profilen kann jedes einzelne Profil für sich eine
wesentlich einfachere Formgebung aufweisen, so dass deren jeweilige
Herstellung wesentlich vereinfacht ist. Erst im verbundenen Zustand
wird dann das gewünschte
Gesamtprofil erhalte, an dem u. a. Seitenwandelemente in eine entsprechende
Nut oder Tasche eingesetzt werden können.
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
die Profile auch aus geeigneten schlagzähen, witterungsbeständigen und
entsprechend dimensionierten Kunststoff-Profilen hergestellt werden. Hier bietet
sich ebenfalls ein Strangguss- oder ein Extrudierverfahren bei der
Herstellung an.
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Prinzipiell
kann eine Ecksäule
auch aus Profilen unterschiedlicher Materialien zusammengesetzt
werden, beispielsweise kann ein Aluminiumprofil mit einem Kunststoffprofil
verbunden werden.
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Zur
Verbindung von zwei oder mehr Profilen miteinander wird vorgeschlagen,
dass zwei Profile miteinander auf einer ausreichend dimensionierten
Fläche
mit geeigneten Klebstoffen miteinander im Wesentlichen vollflächig verklebt
werden. Entsprechende Klebstoffe für Kunststoffe und/oder Metalle
sind dem Fachmann bekannt.
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In
gleicher Weise können
derartige Profile auch miteinander verschweißt werden: Sowohl Kunststoff- als
auch Metallschweißverfahren,
beispielsweise mit mehreren Schweißpunkten oder einer über einen
längeren
Abschnitt durchgehend verlaufenden Schweißnaht, sind dem Fachmann bekannt.
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Zwar
sind auch andere Verbindungsarten möglich, wie ein Vernieten, dabei
wird allerdings eine Oberfläche
eines Profils beschädigt.
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Zur
Erhöhung
der Witterungsbeständigkeit
derartiger Ecksäulen
wird vorzugsweise jedes Profil vor dem Verbinden mit einem oder
mehreren weiteren Profilen bzw. vor dem Einbau am Lastkraftwagen-Aufbau mit
einer auf das jeweilige Material des Profils abgestimmten Oberflächenschutzschicht
oder Korrosionsschutzschicht ausgestattet. Beispielsweise kann bei
einem Profil aus einem Stahlblech die gesamte Oberfläche mit
einer entsprechenden Farbschicht, wie einem Pulverlack, beschichtet
sein, um Korrosionsprozesse zu unterbinden. Eine derartige Oberflächenschutzschicht
wird dann beim Verbinden mit weiteren Profilen, insbesondere beim
Verkleben, auch nicht beschädigt,
so dass ein umfassender Korrosionsschutz erhalten bleibt. Insbesondere
ist die Ecksäule
auch an solchen Stelle vor Korrosion geschützt, die bei herkömmlichen
Ecksäulen
aus einem einzigen Profil einer schützenden Oberflächenbeschichtung
nur schwer zugänglich
sind, wie im Säuleninneren.
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Schließlich ist
vorgesehen, dass an bzw. in den Profilen an geeigneten Stellen Ausschnitte
oder Ausnehmungen ausgebildet sind, an denen an sich beliebige Anbauteile
gehaltert werden können.
Die Ausschnitte selbst können
als Lattentaschen dienen zur Aufnahme von Enden von im Wesentlichen
horizontal seitlich am Lastkraftwagen-Aufbau verlaufenden Latten,
mit denen ein Ladegut innerhalb des Laderaums gehalten wird. Derartige
Latten werden während
der Fahrt von einer verschiebbaren Plane überdeckt. In gleicher Weise
können
in den Ausschnitten die Hecktürscharniere
angeordnet sein. Es versteht sich, dass derartige Ausschnitte nur
an den Ecksäulen
vorgesehen sind, an den sie auch benötigt werden, also sind an den
beiden vorderen Ecksäulen
eines Lastkraftwagens keine Ausschnitte für Heck türscharniere vorgesehen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Die
Figuren der Zeichnung zeigen:
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1 eine
erste Ecksäule
im Querschnitt,
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2 die
Ecksäule
in perspektivischer Darstellung,
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3 eine
weitere Ecksäule
im Querschnitt und
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4:
diese Ecksäule
in perspektivischer Darstellung.
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In
den 1 bis 4 ist jeweils eine Ecksäule 1 abgebildet,
die aus zwei Profilen 2, 3 zusammengesetzt ist.
Jedes Profil 2, 3 ist entweder ein Metallprofil,
wie ein entsprechend abgekantetes Stahlblech, ein Aluminiumblech
oder ein Aluminium-Strangpressprofil
oder ein Kunststoff-Strangpressprofil. Die einzelnen Profile 2, 3 sind
vorzugsweise entweder aus korrosionsfreiem Material hergestellt
oder mit einer Oberflächenschutzschicht
gegen Korrosion ausgestattet, so dass ein vollflächiger Korrosionsschutz gewährleistet
ist. Werden mehrere Profile 2, 3 z. B. miteinander
verklebt, wird diese Oberflächenschutzschicht
auch nicht beschädigt,
so dass insbesondere Hohlräume 4 im
Inneren der Ecksäule 1 ebenfalls
gegen Korrosion geschützt
sind.
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Es
versteht sich, dass eine derartige Ecksäule 1 auch aus mehr
als den beiden Profilen 2, 3 zusammengesetzt sein
kann, beispielsweise aus drei, vier oder fünf Profilen.
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Zum
Zusammenbau der beiden Profile 2, 3 in 1 werden
diese, wie durch den Pfeil V angedeutet, ineinander geschoben und
vorzugsweise miteinander verklebt. Ebenso ist ein Verschweißen, insbesondere
bei metallischen Profilen 2, 3, möglich.
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In 2 ist
ersichtlich, dass an den Profilen 2, 3 an jeweils
gewünschten
Stellen Ausschnitte 5 ausgebildet sind, an denen beispielsweise
ein Scharnier einer Hecktür
oder Heckklappe des Lastkraftwagen-Aufbaus befestigt werden kann.
Ebenso können
derartige Ausschnitte 5 als Lattentaschen zur Halterung
von Latten, die seitlich am Lastkraftwagen-Aufbau angeordnet sind,
dienen.
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Die
Eckstütze
aus 3 ist an den beiden vorderen Ecken eines Lastkraftwagen-Aufbaus angeordnet, um
das Dach des Lastkraftwagen-Aufbaus zur Bildung eines beispielsweise
geschlossenen Laderaums zu tragen.
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Hingegen
kann die Eckstütze
aus den 1 und 2 z. B. an den hinteren Ecken
des Lastkraftwagen-Aufbaus angeordnet sein, um daran die Hecktürscharniere
einzuhängen.
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Wie
sich insbesondere aus den Darstellungen der
2 und
4 ergibt,
können
die Profile
2,
3 der Ecksäule
1 derart ausgebildet
werden, dass die nach außen
weisenden Oberflächen
im Wesentlichen durchgehend glatt ausgebildet sind, so dass das
Aussehen verbessert und die Reinigung derartiger Ecksäulen
1 vereinfacht
ist. Bezugszeichenliste:
Zeichen | Bezeichnung |
1 | Ecksäule |
2 | Profil |
3 | Profil |
4 | Hohlraum |
5 | Ausschnitt |
V | Verschieberichtung |