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DE202008006999U1 - Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante - Google Patents

Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante Download PDF

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    • B32LAYERED PRODUCTS
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    • B32B3/02Layered products comprising a layer with external or internal discontinuities or unevennesses, or a layer of non-planar shape; Layered products comprising a layer having particular features of form characterised by features of form at particular places, e.g. in edge regions

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Abstract

Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante (10), insbesondere für Wabenkern-Verbundplatten, mit wenigstens einer ersten Lage (11) aus einem endlosen Furniermaterial und wenigstens einer auf einer ersten Oberfläche (15) der ersten Lage (11) aufgebrachten zweiten Lage (12) aus einem endlosen Furniermaterial, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lage (11) eine auf einer zweiten Oberfläche (17) aufgebrachte Trägerlage (13) aufweist und die Decklagenkanten-Sichtkante (10) als Endlosband ausgebildet ist, wobei die Hauptrichtung des Faserverlaufs im Furniermaterial der ersten Lage (11) in einem Winkel zwischen 1° und 90°, insbesondere zwischen 45° und 90°, vorzugsweise zwischen 80° und 90° zur Hauptrichtung des Faserverlaufs im Furniermaterial der zweiten Lage (12) ausgerichtet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Bei der Produktion von Wabenkern-Verbundplatten wird herkömmlicherweise auf einen Aufbau zurückgegriffen, bei dem auf einer Decklage aus Holz oder einem Holzwerkstoff zunächst ein Rahmen aus Massivholz aufgelegt und dieser anschließend mit einem üblicherweise aus Papier/Pappe gebildeten Wabenkern ausgefüllt wird. Zum Abschluss der Platte wird eine zweite Decklage auf der gegenüberliegenden Rahmenseite aufgelegt und im Anschluss daran mit diesem verklebt. Nachteilig an dieser Art der Herstellung von Wabenkern-Verbundplatten ist, dass die Produktion auf Fixmaße beschränkt bleibt. Bei Etablierung der Fertigung von rahmenlosen Verbundplatten wird dazu übergegangen, die Ränder der gefertigten Platten nach dem Zuschnitt auf das gewünschte Endmaß mit streifenförmigen Kanten zu verschließen bzw. zu versteifen. Diese Kanten werden in einem separaten Bearbeitungsschritt während des Herstellungsprozesses an die Platten angeklebt. Möglich ist daneben auch, dass die Platten mit der Kante umklebt werden. In beiden Fällen bedarf es jedoch spezieller Bearbeitungsstationen mit entsprechenden Werkzeugen.
  • Die Kanten sind dabei aus wenigstens zwei Komponenten aufgebaut. Sie umfassen zum einen eine Stützkante, die aus Kunststoff oder Papier/Pappe gebildet wird sowie eine Sichtkante, die die Wabenkern-Verbundplatte abschließt. Nachteilig an bekannten Stützkantensystemen ist, dass die Stützkante vor dem Anbringen der Sichtkante in die Platte eingeklebt werden muss, um den Decklagen-/Wabenkernaufbau zu stabilisieren, bevor die Deck-/Sichtlage auf der Stützkante aufgelegt werden kann. Bei den Systemen, die eine Stützkante aus Kunststoff verwenden, erweist es sich zudem als nachteilig, dass das Einkleben der Stützkante unter Temperaturbeaufschlagung des Klebemittels erfolgt. Aufgrund dieser Temperatureinwirkung kommt es im späteren Verlauf der Plattenherstellung zu einem Quell- und Schwindverhalten der Kunststoffkomponente, das mit Verzug bzw. Verlust der Formstabilität einhergeht. Im schlimmsten Fall führt dieses Verhalten zu einem Ablösen der Stützkante sowie der damit verbundenen Sichtkante.
  • Bestehen die Decklagen der Wabenkern-Verbundplatte aus Starkfurnier- oder Spanplatten, so weisen diese nicht selten ein gegenüber der Stützkante aus Holz-Kunststoffverbundmaterial verändertes Quell- und Schwindverhalten auf. Auch dieses kann zum Ablösen der Kante von der Wabenkern-Verbundplatte führen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile zu überwinden und einen Kantenabschluss für Wabenkern-Verbundplatten zur Verfügung zu stellen, der einfach zu verarbeiten und in seinem Quell- und Schwindverhalten mit den Decklagen der Wabenkern-Verbundplatte vergleichbar ist. Der Kantenabschluss soll darüber hinaus alle Anforderungen, die hinsichtlich der Druck- und Zugfestigkeit an entsprechende Kanten gestellt werden, erfüllen.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch eine mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Die erfindungsgemäße mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante, nachfolgend als Sichtkante bezeichnet, eignet sich insbesondere für Wabenkern-Verbundplatten. Die Sichtkante weist wenigstens eine erste Lage aus einem endlosen Furniermaterial und wenigstens eine auf einer ersten Oberfläche der ersten Lage aufgebrachte zweite Lage ebenfalls aus einem endlosen Furniermaterial auf. Das endlose Furniermaterial kann beispielsweise durch Keilverzinken von Furnierblättern hergestellt werden und weist auf der gesamten Länge eine mehr oder weniger einheitliche Ausrichtung der Holzfasern auf. Die vorgestellte mehrlagige Sichtkante ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lage eine auf einer zweiten Oberfläche aufgebrachte Trägerlage aufweist und die Sichtkante als Endlosband ausgebildet ist. Um eine Sichtkante mit besonders hoher Druck- und Zugfestigkeit bilden zu können, ist die Hauptrichtung des Faserverlaufs im Furniermaterial der ersten Lage in einem Winkel zwischen 1° und 90°, insbesondere zwischen 45° und 90°, vorzugsweise zwischen 80° und 90° zur Hauptrichtung des Faserverlaufs im Furniermaterial der zweiten Lage ausgerichtet.
  • Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn als Trägerlage ebenfalls ein endloses Furniermaterial verwendet wird. Dessen Faserausrichtung kann dabei analog zur Faserausrichtung der zweiten Lage angeordnet sein. Denkbar ist jedoch auch, dass die Faserrichtung in einem zum Winkel des Faserverlaufs in der ersten Lage gegenläufigen Winkel ausgerichtet ist. Als Trägerlage kommen weiterhin auch textile Gewebe, insbesondere Natur- bzw. Kunststofffasergewebe, oder Gestricke bzw. Gewirke aus Natur- oder Kunststofffasern in Frage. Des Weiteren kann auch ein Natur- oder Kunststofffaservlies oder eine Kunststoffmembran als Trägerlage für die erfindungsgemäße Sichtkante verwendet werden. Darüber hinaus ist auch die Verwendung von veredeltem Papier oder einer melaminharzgetränkten Grundierfolie, sowie Kombinationen aus den vorgenannten Materialien möglich. Jeweils entscheidend ist, dass sich die Trägerlage zum einen gut mit den Decklagen der Wabenkern-Verbundplatte verkleben lässt und zum anderen in ihrem Quell- und Schwindverhalten dem Quell- und Schwindverhalten der übrigen Bestandteile der Sichtkante entspricht.
  • Um eine weitere Verbesserung, besonders der Zugfestigkeit der Sichtkante zu erreichen, erweist es sich als günstig, wenn zwischen der ersten und zweiten Lage und/oder der ersten Lage und der Trägerlage eine Zugversteifungslage eingelegt ist. Wie für die Trägerlage empfiehlt sich auch für die Zugversteifungslage die Verwendung eines textilen Gewebes, insbesondere eines Natur- oder Kunststofffasergewebes, -gestrickes oder -gewirkes. Daneben können zwischen den Lagen auch Natur- oder Kunststofffaservliese zur Zugversteifung eingelegt werden. Zusätzlich oder alternativ ist auch die Hinzunahme einer Kunststoffmembran, eines veredelten Papiers, einer melaminharzgetränkten Grundierfolie oder Kombinationen aus den vorgenannten denkbar. Die Zugversteifungslage bietet den Vorteil, dass eine punktförmige Belastung der Kante nicht zum Brechen oder Reißen der übrigen Lagen der Sichtkante führt, da entsprechende Druckbeaufschlagung gleichmäßiger über das Material der Zugversteifungslage abgeleitet werden kann. Nach dem Ende der Druckbeaufschlagung unterstützt die Zugversteifungslage zudem eine Rückkehr des Kantenmaterials in die unbeaufschlagte Ausgangslage.
  • Als empfehlenswert erweist sich eine Verklebung der Lagen mit einem Klebematerial, wobei hier insbesondere ein Schmelzkleber zum Einsatz kommt und die Verklebung unter Druckbeaufschlagung erfolgt. Unter Berücksichtigung des Gesundheitsschutzes wird es als günstig angesehen, wenn das Klebematerial wasserlöslich und lösungsmittelfrei ist.
  • Um eine noch bessere Verklebung der Lagen zu erreichen, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die erste Lage der mehrlagigen Sichtkante aufgeraut und damit verklebungsfreundlich vorbereitet ist.
  • Um eine besonders kostengünstige Sichtkante zur Verfügung stellen zu können, erweist es sich als günstig, wenn die zweite Lage als Sicht- oder Dekorfläche ausgebildet ist. Ein entsprechendes Dekor kann dabei bereits durch die Auswahl des Furniermaterials bestimmt werden. Denkbar ist daneben jedoch auch, dass beispielsweise bei der Verwendung minderwertigerer Furniere eine weitere Lage eines wesentlich dünneren Furniermaterials auf die zweite Lage aufgebracht wird. Möglich ist darüber hinaus auch das Aufkaschieren von Dekorfolien oder von bedruckbaren Schichten auf der äußersten oder Deckschicht.
  • Als technisch sinnvoll und im Zusammenhang mit der Bildung von Kanten für Wabenkern-Verbundplatten empfehlenswert wird angesehen, wenn die Sichtkante eine Stärke zwischen 1 und 5 mm, insbesondere jedoch zwischen 1 und 3 mm, bevorzugt zwischen 1,5 und 2,5 mm aufweist. Eine entsprechende Sichtkante kann auf Rollen aufgewickelt für den Verklebungsvorgang mit der Wabenkern-Verbundplatte zur Verfügung gestellt werden, ohne dass es zu einem Bruch bzw. zu Rissen im Furniermaterial der einzelnen Lagen kommt.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter, jedoch nicht beschränkender Ausführungsformen der Erfindung anhand der schematischen und nicht maßstabsgetreuen Zeichnungen. Es zeigt:
  • 1 eine bevorzugte Ausführungsform der mehrlagigen Decklagenkanten-Sichtkante, und
  • 2 eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Sichtkante, jeweils in seitlicher Schnittdarstellung.
  • 1 zeigt eine Decklagen-Sichtkante 10 mit insgesamt drei Lagen 11, 12, 13. Die Sichtkante 10 umfasst eine erste Lage 11, die im Ausführungsbeispiel der 1 als mittlere Lage dient. Als erste Lage 11 wurde hier ein Furniermaterial verwendet, dessen Hauptfaserrichtung im Winkel von ca. 90° zur Längsrichtung der als Endlosband ausgebildeten Sichtkante 10 ausgerichtet ist. Auf einer ersten Oberfläche 15 der ersten Lage 11 angeordnet befindet sich eine zweite Lage 12, die ebenfalls aus einem Furniermaterial gebildet ist. Dessen Fasern sind im Ausführungsbeispiel in Längsrichtung des Endlosbandes ausgerichtet. Die zweite Lage 12 bildet hierbei gleichzeitig die Sichtfläche 16 der Sichtkante 10, d. h. sie bildet bei Verwendung den äußeren Kantenabschluss einer Wabenkern-Verbundplatte (nicht dargestellt).
  • Auf der zweiten Oberfläche 17 der ersten Lage 11 ist im Ausführungsbeispiel der 1 eine Trägerlage 13 aufgelegt. Die Trägerlage 13 verleiht der Sichtkante 10 zusätzliche Stabilität und, je nach Materialauswahl, eine erhöhte Zugfestigkeit. Als Material für die Trägerlage 13 kann ebenfalls ein endloses Furniermaterial verwendet werden. Daneben können jedoch auch textile Gewebe, insbesondere Natur- oder Kunststofffasergewebe, Gestricke oder Vliese aus Natur- oder Kunststofffasern verwendet werden. Ebenfalls als Trägermaterial eingesetzt werden können melaminharzdurchtränkte Grundierfolien. Diese führen gleichzeitig zu einer Verringerung der Materialstärke und damit insgesamt zu einer dünneren Sichtkante 10. Ein weiterer Vorteil einer Trägerlage 13 aus Vlies- oder Gewebematerial ist darin zu sehen, dass die Trägerlage 13 gleichzeitig als Zugversteifungslage (vgl. 2) dient.
  • Zum Verkleben der Lagen 11, 12, 13 wurde im Ausführungsbeispiel ein wasserlöslicher Kleber eingesetzt. Es handelt sich hierbei um einen PVAC-Dispersionsklebstoff, mit dem nach Art einer Schmelzverklebung auch kochwasserfeste Verklebungen durchgeführt werden können.
  • Der in 1 dargestellte Aufbau der Sichtkante 10 umfasst somit eine erste, innere Lage 11, auch als Cross-Inlay-Lage bezeichnet, eine zweite Lage 12, die gleichzeitig die Sichtfläche 16 der Sichtkante bildet, sowie eine auf der gegenüberliegenden zweiten Oberfläche 17 der ersten Lage 11 angeordnete Trägerlage 13. Neben einer dreilagigen Ausgestaltung der Sichtkante 10 ist es natürlich ebenfalls möglich, weitere Lagen anzubringen. Dies führt zu einer erhöhten Stabilität der Sichtkante 10, geht jedoch auch mit einer insgesamt höheren Materialstärke einher, so dass eine Aufwickelung der Sichtkante 10 nicht mehr ohne Weiteres gewährleistet ist. Die im Ausführungsbeispiel der 1 dargestellte Sichtkante 10 weist eine Stärke von 1,5 bis 2,5 mm auf und kann bei der Herstellung von Wabenkern-Verbundplatten als Rollenmaterial zur Verfügung gestellt werden.
  • 2 zeigt eine Sichtkante 10, deren Aufbau mit dem Aufbau der Sichtkante 10 aus 1 vergleichbar ist. Auch hier weist die Sichtkante 10 eine erste, mittlere Lage 11 auf, an deren erster Oberfläche 15 eine zweite Lage 12 angeordnet ist. Die zweite Lage 12 bildet gleichzeitig die Sichtfläche 16 der Kante einer Wabenkern-Verbundplatte und wird daher aus einem hochwertigen Furniermaterial gebildet. Auf der zweiten Oberfläche 17 der ersten Lage 11 wurde im Ausführungsbeispiel der 2 eine Zugversteifungslage 14 angeordnet. Diese besteht aus einem textilen Gewebe, das in der Lage ist, bei einer Druckbeaufschlagung der Sichtkante 10 ein Brechen oder Reißen des Furniermaterials aufgrund der Verformung zu verhindern. Bei dem die Zugversteifungslage 14 bildenden textilen Gewebe handelt es sich im Ausführungsbeispiel um ein Kunststofffasergewebe, das die Gesamtdicke der Sichtkante 10 nur unwesentlich erhöht.
  • Die in 2 gezeigte Sichtkante 10 2 verfügt über eine Trägerlage 13, die im Ausführungsbeispiel aus einem endlosen Furniermaterial gebildet ist. Trotz der eingelegten Zugversteifungslage 14 weist die in 2 dargestellte Sichtkante 10 insgesamt nur eine Stärke von 1,5 bis 2,5 mm auf und kann daher als Rollenmaterial für die Herstellung von Wabenkern-Verbundplatten zur Verfügung gestellt werden. Auch hier ist es möglich, zusätzliche Lagen in den gezeigten Lagenverbund einzubringen, um die Stabilität der Sichtkante 10 weiter zu erhöhen. Je nach Anforderungen können die zusätzlichen Lagen beispielsweise aus einer Kunststoffmembran, aus veredeltem Papier, melaminharzgetränkter Grundierfolie oder aus Pappe bzw. sonstigen Zellstoffmaterialien gebildet werden.
  • Auch im Ausführungsbeispiel der 2 erfolgt eine Verklebung der Lagen mittels Schmelzkleber. Neben der Verwendung von hitzeaktivierbaren Klebstoffen ist hier auch die Bildung einer drucksensitiven Klebeschicht aus beispielsweise mikroverkapselten Klebstoffen denkbar, die ihre Klebewirkung erst nach einer definierten Druckbeaufschlagung entwickeln. Hiermit wird vermieden, dass das teilweise empfindliche Material der Lagen 11, 12, 13, 14 einer Hitzebeaufschlagung ausgesetzt wird.
  • 3 zeigte den Kantenbereich 23 einer Wabenkern-Verbundplatte 20 an dem eine dreilagige Sichtkante 10 angesetzt ist. Die Wabenkern-Verbundplatte 20 verfügt über zwei Decklagen 24 aus einem Holzwerkstoff zwischen denen ein aus Papier/Pappe gebildeter Wabenkern 25 eingesetzt ist. Die Sichtkante 10 weist im Ausführungsbeispiel der 3 eine dreilagigen Aufbau auf, wobei eine erste Lage 11, die aus einem Furniermaterial besteht, die Mittellage der Sichtkante 10 bildet. Auf der ersten bzw. zweiten Oberfläche 15, 17 der ersten Lage 11 ist jeweils eine zweite Lage 12 bzw. eine Trägerlage 13 aufgelegt. Diese zweite Lage 12 besteht im Ausführungsbeispiel ebenfalls aus einem Furniermaterial und bilden den äußeren Abschluss des Kantenbereichs 23 der Wabenkern-Verbundplatte 20. Die Trägerlage 13 ist aus einem textilen Gewebe gebildet und verleiht der Sichtkante 10 zusätzliche Stabilität. Die Fasern des Furniermaterials der ersten Lage 11 sind im wesentlichen senkrecht, d. h. in einem Winkel von ca. 90° zur Längsrichtung der Sichtkante 10 ausgerichtet. Aufgrund der Strukturheterogenität des Werkstoffes Holz kann dabei die Ausrichtung einzelner Fasern bzw. Faserbündel auch davon abweichend ausgerichtet sein. Die erste Lage 11 bildet eine sog. Cross-Inlay-Lage, die dazu beiträgt, eine Sichtkante 10 zu bilden, die mit den Decklagenkanten 22 verklebt werden kann und dabei die gleichen Eigenschaften hinsichtlich der Zug- und Druckfestigkeit aufweist wie herkömmliche Stützkanten-/Sichtkantenaufbauten. Als Klebeflächen 21 für die Sichtkante 10 dienen hierbei die Decklagenkanten 22, an denen die Sichtkante 10 nach Auftrag eines Klebemittels direkt angesetzt wird. Die Sichtkante 10 stabilisiert damit den aus Decklagen 24 und Wabenkern 25 gebildeten Aufbau der Wabenkern-Verbundplatte 20, zusätzlich.
  • Die Sichtkante 10, weist ein Materialverhalten auf, das mit demjenigen der Decklagen 24 der Wabenkern-Verbundplatte 20 vergleichbar ist. Ein nachträgliches Ablösen der Sichtkante 10, infolge eines Quell- bzw. Schwindverhaltens der Wabenkern-Verbundplatte 20, das von dem der Sichtkante 10 abweicht, wird somit weitestgehend vermieden.
  • Die Deckfläche 16, die an der Wabenkern-Verbundplatte 20 außen liegt, besteht aufgrund des für die zweite Lage 12 der Sichtkante 10 gewählten Materials aus Furniermaterial und wird Ausführungsbeispiel bereits im veredelten, d. h. geschliffenen und lackierten Zustand gezeigt. Die Sichtkante 10 kann als Rollenware zur Verfügung gestellt werden, wobei es hierbei möglich ist, gebrauchsfertige Sichtkanten 10 anzubieten, die nach dem Verkleben mit der Wabenkern-Verbundplatte 20 keiner weiteren Bearbeitungsschritte bedürfen. Im Zuge der Verarbeitung der Wabenkern-Verbundplatte 20 mit halbfertigen Sichtkanten, ist es darüber hinaus allerdings auch möglich, verschiedenste Dekore auf dieser Lage aufzubringen. Hierdurch eröffnet sich die Möglichkeit, in einem nachgeordneten Finishing-Schritt verschiedenste Designvorstellungen zu verwirklichen. Bezugszeichen liste:
  • 10
    Sichtkante
    11
    erste Lage
    12
    zweite Lage
    13
    Trägerlage
    14
    Zugversteifungslage
    15
    erste Oberfläche
    16
    Sichtfläche
    17
    zweite Oberfläche
    20
    Wabenkern-Verbundplatte
    21
    Klebefläche
    22
    Decklagenkante
    23
    Kantenbereich
    24
    Decklage
    25
    Wabenkern

Claims (9)

  1. Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante (10), insbesondere für Wabenkern-Verbundplatten, mit wenigstens einer ersten Lage (11) aus einem endlosen Furniermaterial und wenigstens einer auf einer ersten Oberfläche (15) der ersten Lage (11) aufgebrachten zweiten Lage (12) aus einem endlosen Furniermaterial, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lage (11) eine auf einer zweiten Oberfläche (17) aufgebrachte Trägerlage (13) aufweist und die Decklagenkanten-Sichtkante (10) als Endlosband ausgebildet ist, wobei die Hauptrichtung des Faserverlaufs im Furniermaterial der ersten Lage (11) in einem Winkel zwischen 1° und 90°, insbesondere zwischen 45° und 90°, vorzugsweise zwischen 80° und 90° zur Hauptrichtung des Faserverlaufs im Furniermaterial der zweiten Lage (12) ausgerichtet ist.
  2. Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägerlage (13) ein endloses Furniermaterial, ein textiles Gewebe, insbesondere ein Natur- oder Kunststofffasergewebe, -gestricke oder -gewirke, ein Natur- oder Kunststofffaservlies eine Kunststoffmembran, ein veredeltes Papier, eine melaminharzgetränkte Grundierfolie oder Kombinationen daraus vorgesehen ist.
  3. Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten Lage (11) und der zweiten Lage (12) und/oder der ersten Lage (11) und der Trägerlage (13) eine Zugversteifungslage (14) eingelegt ist.
  4. Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Zugversteifungslage (14) ein textiles Gewebe, insbesondere ein Natur- oder Kunststofffasergewebe, -gestricke oder -gewirke, ein Natur- oder Kunststofffaservlies, eine Kunststoffmembran, ein veredeltes Papier, eine melaminharzgetränkte Grundierfolie oder Kombinationen daraus vorgesehen ist.
  5. Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verklebung der Lagen (11, 12, 13, 14) mit einem Klebematerial, insbesondere einem Schmelz oder PVAc-Dispersionskleber und unter Druckbeaufschlagung erfolgt.
  6. Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebematerial wasserlöslich und lösungsmittelfrei ist.
  7. Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Lage (12) wenigstens eine aufgeraute Oberfläche aufweist.
  8. Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die zweite Lage (12) eine Sicht- oder Dekorfläche (16) aufweist.
  9. Mehrlagige Decklagenkanten-Sichtkante (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Decklagenkanten-Sichtkante (10) eine Stärke zwischen 1 und 5 mm, insbesondere zwischen 1 und 3 mm, bevorzugt zwischen 1,5 und 2,5 mm aufweist.
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