DE202005013464U1

DE202005013464U1 - Holz-, Gipswerkstoff- und zementgebundene Faserplatten mit Rasterhaken und Rasternasen

Info

Publication number: DE202005013464U1
Application number: DE200520013464
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2005-08-26
Filing date: 2005-08-26
Publication date: 2006-08-31
Anticipated expiration: 2015-08-27

Abstract

Holz-, Gipswerkstoff- und zementgebundene Faserplatten mit Rasterhaken und Rasternase dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten an jeweils zwei gegenüberliegenden Seiten oder an allen vier Seiten der Platte mit einer schrägen Kante mit Rasterhaken und Rasternase so ausgebildet sind, daß Rasterhaken und Rasternase in die entsprechenden Aussparungen der Kanten der Gegenplatte mit den entsprechenden Maßen einrasten können, wobei die dickeren Platten auch zwei Rasterhaken aufweisen können, die Form der Rasternasen jeweils gerundet bis spitzwinklig ausgeführt sein können.

Description

Die Erfindung betrifft Holz-, Gipswerkstoff und zementgebundene Faserplatten mit Rasterhaken und Rasternasen zur sicheren, qualitätsvollen und kostengünstigen Verlegung dieser Platten mit verdeckter Befestigung vorzugsweise im Trockenbau und Schiffskabinenbau.
Moderne Holzwerkstoffe in Form von Platten verschiedener auf Holz basierender Zusammensetzung, hergestellt nach unterschiedlichen Verfahren, wie OSB-, MDF-/HDF-, Sperrholz-, Furnierschichtholz- und Tischlerplatten sowie Gipswerkstoffe, insbesondere Gipskarton- und Gipsfaserplatten sowie zementgebundene Faserplatten werden seit langem mit Erfolg im Baugewerbe, insbesondere im Trockenbau, zur Herstellung von Wänden, Decken und Fußböden sowie in der Möbelindustrie zur Herstellung von Möbeln eingesetzt.
Die Holz-, Gipswerkstoff bzw. zementgebundenen Faserplatten werden zur Herstellung von Wänden, Decken und Fußböden vor Ort am Objekt so zusammengesetzt, daß sie eine geschlossene, sogenannte Scheibe ergeben. Dabei spielt eine einfache und qualitativ sichere Zusammenfügbarkeit der Platten sowie eine sichere, qualitativ anspruchsvolle Befestigung der einzelnen Platten zu der gesamten Scheibe eine entscheidende Rolle.
Die bisherigen Verbindungen der Holzwerkstoffplatten sind entsprechend dem Stand der Technik in 1 dargestellt. Die Platten

– werden stumpf gestoßen (1.1)
– oder über V-förmige Keile (1.2 und 1.3) und entsprechende Nuten
– oder mit Hilfe einer rechteckigen Feder und einer entsprechenden Nut in der Gegenplatte (1.4)
– bzw. durch Nut und Feder oder Haken (Klicksystem) entsprechend 1.5 miteinander verbunden und müssen für den Wandbereich mit Metallprofilbefestigern fixiert werden.

Die Plattenverbindungen entsprechend 1.1 lassen ein „Kippeln" der Platten nach oben hin zu und erfordern eine entsprechend sichere Befestigung der Platten auf dem Ständerwerk oder anderen Unterkonstruktionen.
Die Plattenverbindungen entsprechend den 1.2–1.5 gewährleisten eine höhere Stabilität der Kantenverbindungen, lassen aber immer noch ein gewisses „Kippeln" der Platten vor der Befestigung zu und eine Arretierung gegen ein Zurückgleiten der Platten aus der Steckverbindung heraus ist nur im Falle der 1.5, wenn auch schwach, gegeben.
Alle Arten der Plattenverbindungen erfordern eine Befestigung der Platten von oben durch die Platten hindurch (1.1–1.4) bzw. noch zusätzlich durch die Stoßkanten (1.5) hindurch, in der Regel sind zwei Befestigungsreihen längs der Stoßkanten erforderlich, um ein Auseinandergleiten der Platten zu verhindern.
Die Gipswerkstoff- und zementgebundenen Faserplatten entsprechend dem Stand der Technik weisen ganz ähnliche Kantenausbildungen wie die Holzwerkstoffplatten auf und es gelten die genannten Einschränkungen bezüglich leichter und sicherer Zusammenfügbarkeit, der Rückrutschsicherheit und der Befestigung der Platten. Eine Ausnahme bezüglich der Rückrutschsicherheit bieten lediglich bei Gipsfaser die Gebrauchsmuster-Anmeldung AZ 20 2004 016 755.7 und bei Gipskartonplatten die Gebrauchsmuster-Anmeldung AZ 20 2005 001 717.5.
Bei optisch anspruchsvollen Trockenbauten müssen teure Zierschrauben oder zusätzliche Schraubenkappen verwendet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, für Holz-, Gipswerkstoff- und zementgebundene Faserplatten eine Kantenausbildung zur Verfügung zu stellen, die es gestattet, die Platten einfach, rückgleitsicher und kippfest in qualitativ hochwertiger Form zu einer stabilen Scheibe zusammenzufügen und dabei die gesamte Scheibe einfach und sicher und in optisch vorteilhafter Qualität auf dem Untergrund verankerbar zu machen
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Kante bei den

– Holzwerkstoffplatten wie OSB-, MDF-/HDF-, Sperrholz-, Furnierschichtholz- und Tischlerplatten,
– Gipswerkstoffplatten wie z.Bsp. Gipsfaser und Gipskarton, sowie
– zementgebundenen Faserplatten

2

Jeweils zwei gegenüberliegende Seiten (2.1/2.2) oder alle vier Seiten (2.3/2.4) der Platten weisen eine schräge Kantenausbildung mit einem oder mehreren Rasterhaken und Nasen auf, die in die entsprechenden Aussparungen der Gegenplatte einrasten. Diese Kantenausbildung hat zur Folge, daß die Platten beim Zusammenschieben vor Ort auf dem Bau sicher, nicht kippelnd und rückrutschfest sowie mit sehr exakten und sehr gleichmäßigen Fugen arretieren, wodurch ein einfacheres und schnelleres Verlegen der Platten erfolgen kann und die gesamte Scheibe bereits vor der Befestigung auf der Unterlage (Ständerwerk, Holz u.a.) eine deutlich höhere Steifigkeit aufweist als die Scheiben entsprechend dem Stand der Technik.
Darüberhinaus kann mit der erfindungsgemäßen Lösung die Befestigung der Platten vor dem Zusammenschluß der Kanten zweier aneinander stoßender Platten mit nur noch einer Reihe von Befestigungselementen – wie Schrauben, Klammern u.a. – verdeckt in der Platte mit der abfallenden Kante (siehe 2) vorgenommen werden, was für optisch hohe Ansprüche wie zum Beispiel für Trägerplatten der vorher genannten Werkstoffe, die mit hochwertigen Oberflächen wie bsw. Anstrichen, Lackierungen, Kunstharzbeschichtungen, Laminaten und/oder Kompaktplatten usw. beschichtet sind, von Vorteil ist.
Durch den Rasterhaken und die Rasternase ergibt sich eine solche Festigkeit, daß eine zweite sichtbare Schraubenreihe wie beim Stand der Technik entfallen kann, Kosten in Form von Material und vor allem Montagezeit werden gespart, ebenfalls kann das Verspachteln der Schraubenköpfe respektive anderer Befestigungsmittel entfallen.
Für Verbundplatten und Platten für feuchtebelastete Räume kann an der sichtbaren Plattenseite zusätzlich durch eine paßgenaue Fräsung eine Nut entstehen, die nach der Plattenmontage ein eindrückbares, abdichtendes Stoßprofil aufnehmen kann.

Die erfindungsgemäße Lösung ist gekennzeichnet durch:

SL (Stoßlänge)	1- bis 6-fache der Plattenstärke
NAL (Nasenlänge)	1/8 bis ¾ der Plattenstärke
a gleich b	1/8 bis 3/8 der Plattenstärke
c (Hakentiefe)	1/8 bis 4/8 der Plattenstärke
d	1/8 bis 3/8 der Plattenstärke; resultierend aus der Neigung N
N (Neigung)	95° bis 140°; resultierend aus der Stoßlänge SL
H (Haken)	kann innerhalb der Stoßlänge um ¼ bis ¾ der Plattenstärke nach links oder rechts von der Mitte der Stoßlänge verschoben sein
NAW (Nasenwinkel)	30° bis 60°
HNW (Hakenwinkel)	90° bis 160°

Claims

Holz-, Gipswerkstoff- und zementgebundene Faserplatten mit Rasterhaken und Rasternase dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten an jeweils zwei gegenüberliegenden Seiten oder an allen vier Seiten der Platte mit einer schrägen Kante mit Rasterhaken und Rasternase so ausgebildet sind, daß Rasterhaken und Rasternase in die entsprechenden Aussparungen der Kanten der Gegenplatte mit den entsprechenden Maßen einrasten können, wobei die dickeren Platten auch zwei Rasterhaken aufweisen können, die Form der Rasternasen jeweils gerundet bis spitzwinklig ausgeführt sein können.
Holz-, Gipswerkstoff- und zementgebundene Faserplatten mit Raserhaken und Rasternasen nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Maße gegeben sind zu: SL (Stoßlänge) 1- bis 6-fache der Plattenstärke NAL (Nasenlänge) 1/8 bis ¾ der Plattenstärke a gleich b 1/8 bis 3/8 der Plattenstärke c (Hakentiefe) 1/8 bis 4/8 der Plattenstärke d 1/8 bis 3/8 der Plattenstärke, resultierend aus der Neigung N N (Neigung) 95° bis 140°, resultierend aus der Stoßlänge SL H (Haken) kann innerhalb der Stoßlänge um ¼ bis ¾ der Plattenstärke nach links oder rechts von der Mitte der Stoßlänge verschoben sein NAW (Nasenwinkel) 30° bis 60° HNW (Hakenwinkel) 90° bis 160°
Holz-, Gipswerkstoff- und zementgebundene Faserplatten mit Rasterhaken und Rasternase nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Kantenausbildungen auch für Verbundplatten, insbesondere für Holzwerkstoffplatten, auch kombiniert mit Anstrichen, Lackierungen, Kunstharzbeschichtungen, Laminaten und Kompaktplatten gelten, einschließlich einer Nutfräsung im Kantenstoß zur Aufnahme von Dichtungsbändern.