-
Die vorliegende Neuerung betrifft
eine Anordnung zur Herstellung von Rezepturmischungen, welche ein
Rührwerk,
ein Mischgefäß und ein
vom Rührwerk
angetriebenes Mischwerkzeug umfasst.
-
Aus der
EP 0 920 907 B1 ist ein
zylinderförmiger
Misch- und Dosierbehälter
für pharmazeutische,
kosmetische oder vergleichbare Produkte bekannt, der bodenseitig
einen verschließbaren
Auslassstutzen aufweist. Das dem Boden gegenüberliegende offene Ende ist
zur Aufnahme eines im Behälterkörper bewegbar
angeordneten Kolbens ausgelegt. Der Kolben dient sowohl als Führung für die Antriebswelle
des Mischwerkzeugs, als auch als mittels einer Dosiereinrichtung
bewegbares Dosierorgan. Nach Beendigung des Mischvorgangs wird die
Rührwelle
vom Mischwerkzeug getrennt und durch die Kolbenführung hinaus aus dem Gefäß entfernt.
Zur Entnahme des Mischgutes wird die Dosiereinheit auf den Behälter aufgesetzt,
wobei eine Gewindespindel der Dosiereinheit mit dem Kolben verbunden
wird. Durch Drehbetätigung
dieser Gewindespindel wird der Kolben in Richtung Auslassstutzen
bewegt und dadurch eine Dosierung ermöglicht. Das beschriebene Entnahmeprinzip
ist aufwendig und lässt
auch keine Vereinfachung zu, da in jedem Fall zur Entnahme der fertig
gestellten Rezepturmischung eine separate Dosiereinheit erforderlich
ist.
-
Ein Behälter zur Aufbewahrung von pastösen oder
fluiden Massen kann der
EP
1 038 796 A2 entnommen werden. Der beschriebene Behälterkörper weist
ein in diesem beweglich angeordneten Kolben auf, der den Behälterkörper in
einen Druckluftabschnitt und einen von diesem luftdicht abgetrennten Vorratsabschnitt
aufteilt. Zur Entnahme wird Druckluft in den Druckluftabschnitt
eingeleitet und dadurch ein Verschieben des Kolbens in den Vorratsabschnitt bewirkt,
dabei tritt die Masse aus einer Abgabeöffnung aus. Das beschriebene
Entnahmeprinzip ist wiederum relativ aufwendig. Zur Entnahme muss
immer ein Versorgungselement vorhanden sein, das die benötigte Druckluft
zur Verfügung
stellt.
-
Die
DE 197 35 539 A1 beinhaltet eine Rührvorrichtung,
bei der das im Rührgefäß verbleibende Rührwerkzeug
jederzeit wieder zum Einsatz gebracht werden kann. Dazu sind die
Abmessungen des Rührgefäßes, des
Rührwerkzeuges
und des Antriebsendes des Rührstabes
so aufeinander abgestimmt, dass das Rührwerkzeug beim Einführen des Rührstabes
in das Rührgefäß aus seiner
Ruhestellung lösbar
und bei dessen Entfernen wieder in seiner Ruhestellung festlegbar
ist. Um ausreichend gute Mischergebnisse zu erzielen, ist bei dieser
Rührvorrichtung
eine relativ lange Betriebszeit erforderlich.
-
Eine Anordnung mit einem Rührwerk zur
Mischung von pharmazeutischen und/oder kosmetischen Salben, Pasten,
Cremes, Geleen oder Emulsionen kann der
DE 42 16 252 C2 entnommen
werden. Mit dieser vorbekannten Anordnung lassen sich zwar relativ
gute Mischergebnisse erzielen. Der Mischvorgang selbst ist jedoch
zeitaufwendig.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Neuerung
besteht somit darin, eine Anordnung zur Herstellung von Rezepturmischungen
zur Verfügung
zu stellen, die trotz Reduzierung der Betriebszeiten zu einer deutlichen
Verbesserung der Qualität
der hergestellten Rezepturmischungen führt. Die Entnahme des Endprodukts
soll auf einfache Art und Weise möglich sein.
-
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch
1 angegebene Anordnung gelöst.
-
Der Vorteil der neuerungsgemäßen Anordnung
besteht vor allem darin, dass Mischgefäß und Mischwerkzeug so aufeinander
abgestimmt sind, dass ein zur qualitativ hochwertigen Herstellung
der Rezeptur benötigter
Reibkontakt zwischen Mischgefäß und Mischwerkzeug
besteht sowie ein effektiver Materialeinzug zwischen Mischgefäß und Mischwerkzeug
gewährleistet
ist, um in kurzer Zeit eine optimale Durchmischung verschiedener
Rezepturbestandteile zu erreichen. Im Vergleich mit den vorbekannten
Lösungen
kann mit der neuerungsgemäßen Anordnung
ein qualitativ besseres Mischergebnis erzielt werden, unter gleichzeitiger
Verkürzung
der Herstellungszeit.
-
Bei einer besonders bevorzugten Ausführung ist
das Mischwerkzeug mit zwei Rührflügeln ausgestattet,
die in Achsrichtung der Antriebswelle überlappend verbunden sind.
Die Rührflügel sind
dabei als flache, zum voraneilenden frontalen Ende hin verjüngte und
in der Rotationsebene im Wesentlichen ovale Flächen ausgeführt. In jedem Rührflügel ist
jeweils eine lochförmige,
den Rührflügel durchbrechende
Aussparung bzw. Öffnung
eingebracht. Die zum Deckel bzw. Boden des Mischgefäßes gewandten,
außen
liegenden Rührflügelflächen sind
im in Drehrichtung gelegenen vorderen äußeren Bereich so geneigt, dass
die Materialstärke
zum Rand des Mischwerkzeugs hin abnimmt. Die diesen Flächen jeweils
nachfolgenden Rührflügelflächen sind
im in Drehrichtung gelegenen rückwärtigen Bereich
der lochförmigen
Aussparung so geneigt sind, dass die Materialstärke zur Aussparung hin abnimmt.
-
Durch diese Gestaltung des Mischwerkzeugs
wird eine besonders gute Vermengung der Bestandteile der Rezepturmischung
ermöglicht.
Die zum Deckel bzw. Boden des Mischgefäßes gewandten, außen liegenden
Rührflügelflächen haben
die Funktion des Materialeinzuges zwischen Mischwerkzeug und dem
während
des Mischvorganges nahe liegenden Mischgefäßteil, also Boden bzw. Deckel. Die
jeweils nachfolgenden Rührflügelflächen bewirken
mit den senkrechten aus der Rührflügelhaupterstreckungsebene
heraus gebogenen Bereichen, an den jeweils gegenüberliegenden Innenflächen des Mischgefäßes den
gewünschten
Materialeinzug. Während
des Mischvorganges erzeugen diese schräggestellten Flächenbereiche
der Rührflügel Strömungsverhältnisse,
die zu einer starken Verwirbelung des Mischgutes führen.
-
Die verbreiterten antriebswellennahen
Flächen
des Mischwerkzeuges sorgen dafür,
dass das Mischgut in das Zentrum des Mischwerkzeuges gesogen wird
und gleichzeitig einen Schub in Achsrichtung der Antriebswelle erfährt. Die
so ins Zentrum zielende Konzentration der auf das Mischgut wirkenden
Schubkraft optimiert den Materialeinzug des Mischwerkzeuges gegenüber dem
gegenüberliegenden
Mischgefäßinnenwandbereich.
Gleichzeitig vermindern diese verbreiterten Flächen das unerwünschte Einarbeiten
von Luftblasen in das Mischgut.
-
Die lochförmige Aussparung der Rührflügel gestattet
einerseits den Endbereichen der Rührflügel auch bei produktionstechnisch
bedingten Fertigungstoleranzen des Mischgefäßes durch elastisches Nachgeben
und Zurückweichen,
einen engen Kontakt zur Mischgefäßinnenwand
einzuhalten. Andererseits wird so gewährleistet, dass die Spreizfunktion auf
das eingezogenen Mischgut gleichbleibend wirksam ist. Durch das
elastische Anliegen an der Innenfläche des Mischgefäßes wird
weiterhin ein ruhiger Lauf des Mischwerkzeuges im Mischgefäß erreicht. Während die
bogenförmigen
Endbereiche im Ruhezustand elastisch an der Innenwand des Mischgefäßes anliegen,
weichen diese durch den Druck des eingezogenen Materials elastisch
zurück.
-
Die Verjüngung des Mischwerkzeuges zu seinem
Rand hin führt
zu einer erheblichen Reduzierung der für den Rührwerksantrieb benötigten Energie.
Durch die annähernd
symmetrische Gestaltung des Mischwerkzeuges kann das bei unsymmetrisch ausgeführten Mischwerkzeugen
auftretende geräuschhafte
Schlingern eines hochtourig arbeitenden Rührwerks vermieden werden. Es
kommt zu einer wesentlichen Reduktion des Arbeitsgeräuschpegels während der
Rezepturherstellung, was beispielsweise in Apotheken sehr vorteilhaft
ist, da die Kundengespräche
möglichst
nicht gestört
werden sollen.
-
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform sind
die zum Deckel bzw. zum Boden des Mischgefäßes gewandten Rührflügelflächen an
die Form der Innenflächen
des Deckels bzw. der Innenwand des Bodens angepasst. Durch diese
Gestaltung wird ein gleichmäßiger Materialeinzug
zwischen dem Endbereich des Mischwerkzeugs und der Wandung des Mischraumes
erreicht.
-
Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform besitzt das Mischgefäß einen
in dem Mischgefäß verschiebbaren
Boden. Der verschiebbare Boden dient der Entnahme des Mischgutes.
Ein mehrfaches Öffnen
des Deckels zur Entnahme und eine damit verbundene nachträgliche Kontamination
des Mischgutes kann auf diese Weise wirksam vermieden werden. Mit
dem verschiebbaren Boden kann vor dem Mischvorgang ein Volumenausgleich
hergestellt werden, wenn die Mischgutmenge kleiner ist, als das
Volumen des Mischgefäßes. Gleichzeitig
wird auf diese Weise die Luft aus dem Mischgefäß weitgehend verdrängt.
-
Bevorzugt wird als Mischgefäß eine Schraubkruke
mit einem zylinderförmigen
Krukenkörper
verwendet, der ein Außengewinde
aufweist, auf welches ein Deckel aufgeschraubt werden kann. Die
Schraubkruke besitzt außerdem
einen verschiebbaren Boden, dessen Außenrand in einen Gleitring übergeht.
Die Schraubkruke besitzt weiterhin eine Bodenöffnung mit einem Innenring,
der als Anschlagrand für
den verschiebbaren Boden dient. Die Schraubkruke dient gleichzeitig
auch als Abgabegefäß, wodurch
das Umfüllen
der hergestellten Mischung vermieden werden kann.
-
Kruke ist seit altersher in Apotheken
die übliche
Bezeichnung für
Salbenaufbewahrungs- bzw. Salbenabgabegefäße, vorzugsweise im Bereich
von Rezepturmischungen. Heute werden die Kruken aus Kunststoff hergestellt
und sind mit Inhalten von 10, 20, 30, 50, 75, 100, 150, 200, 250,
300, 500 oder 1000 ml im Handel. Kruken dürfen aus hygienischen Gründen nur
einmal als Arzneimittelverpackung ausgegeben und nicht zurückgenommen
und wiederbefüllt
werden. Sie sind somit Einweggefäße, deren gleichzeitige
Verwendung als Zubereitungsgefäß sich somit
besonders anbietet.
-
Das Vermischen der Rezepturbestandteile im
geschlossenen System erfolgt unter weitgehendem Luftabschluss. Ein
Umfüllen
der fertig gestellten Rezeptur von einem großen Mischgefäß in kleine
Abgabegefäße entfällt, da
das Mischgefäß zugleich auch
als Abgabegefäß verwendet
wird.
-
Für
das Mischgefäß gibt es
zwei bevorzugte Ausführungsformen.
Bei einer ersten vorteilhaften Ausführung ist der Deckel des Mischgefäßes mit
der Zentralöffnung
zur Aufnahme der Antriebswelle versehen. In diesem Fall dient die
Zentralöff nung
gleichzeitig auch als Entnahmeöffnung.
Eine zweite vorteilhafte Ausführung
sieht die Zentralöffnung
zur Aufnahme der Antriebswelle in dem verschiebbaren Boden vor.
Bei dieser Ausführung
wird eine zusätzliche, verschließbare Entnahmeöffnung im
Deckel benötigt. Bei
weitergebildeten Ausführungsformen
können
an der Entnahmeöffnung
unterschiedliche Adaptoren und Applikatoren befestigt werden. Dadurch
kann das Mischgut gut dosiert, punktgenau bzw. in Körperöffnungen
eingebracht werden.
-
Weitere Vorteile, Einzelheiten und
Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen, unter Bezugnahme
auf die Zeichnung. Es zeigen:
-
1 eine
vereinfachte Längsschnittansicht einer
ersten Ausführungsform
eines Mischgefäßes mit
Mischwerkzeug;
-
2 eine
vereinfachte Längsschnittansicht einer
zweiten Ausführungsform
des Mischgefäßes mit
Mischwerkzeug;
-
3 eine
Querschnittansicht mit einer Ansicht von oben auf das Mischwerkzeug;
-
4 eine
Querschnittansicht mit einer Ansicht von unten auf das Mischwerkzeug;
-
5 eine
Querschnittansicht des Mischgefäßinnenraums
während
des Mischvorganges;
-
6 eine
Längsschnittansicht
des Mischgefäßinnenraums
während
des Mischvorganges;
-
7 eine
Detaildarstellung der Endbereiche der Rührflügel während ihres Anliegens an der zweiten
Innenfläche
der Begrenzungen des Mischgefäßes;
-
8 eine
Detaildarstellung der Endbereiche der Rührflügel während ihres Anliegens an Innenwandbereichen
des Mischgefäßes.
-
1 zeigt
eine vereinfachte Längsschnittansicht
einer ersten Ausführungsform
eines Mischgefäßes 1 mit
einem Mischwerkzeug 2. Das Mischgefäß 1 ist eine zylinderförmig ausgebildete
Schraubkruke. Im Boden der Schraubkruke befindet sich eine Bodenöffnung 3,
in welcher ein Anschlag, beispielsweise in Form eines Innenrings 4 eingeschlossen
ist. Innerhalb der Schraubkruke kann ein verschiebbarer Boden 5 gleiten.
Der verschiebbare Boden 5 weist an seinem Außenrand
einen als Dichtung wirkenden Gleitring auf (nicht dargestellt).
Der Boden 5 kann ohne Schwierigkeiten durch die Bodenöffnung 3 nach oben
gedrückt
werden. Sein Außenrand
dichtet gegen die Innenwand 7 der Schraubkruke ab.
-
Der obere Bereich der Schraubkruke 1 ist
mit einem Außengewinde
versehen. Auf dieses Außengewinde
ist ein Deckel 9 aufgeschraubt, dessen Rand ein Innengewinde
aufweist. Im Deckel 9 befindet sich eine Zentralöffnung 11,
die durch einen Verschlussstöpsel 13 verschlossen
werden kann, wenn das Rührwerkzeug 2 entfernt
wurde. Die Zentralöffnung 11 dient
gleichzeitig auch als Entnahmeöffnung für das fertige
Mischgut. Der zum Mischen zur Verfügung stehende zylindrische
Mischraum erstreckt sich zwischen einer unteren Innenfläche 6 und
einer oberen Innenfläche 8.
-
Das Mischwerkzeug 2 ist
verdrehsicher am Ende einer Antriebswelle 15 befestigt.
Die Antriebswelle 15 wird zum Rühren durch die Zentralöffnung 11 in
das Mischgefäß 1 eingeführt. Die
Antriebswelle 15 ist am anderen Ende mit einem drehzahlregelbaren
Elektromotor (nicht dargestellt) verbunden, der den Antrieb für die Gesamtanordnung
bereitstellt. In an sich bekannter Weise werden entsprechende Getriebe-
und Kupplungselemente zwischengeschaltet.
-
Es wird darauf hingewiesen, dass
Antriebswelle und Mischwerkzeug dauerhaft oder lösbar miteinander verbunden
sein können.
Bei bestimmten Ausführungsformen
kann das Mischwerkzeug als verlorenes Element gestaltet sein und
nach Abschluss des Rührvorgangs
in dem Mischgefäß verbleiben.
In diesem Fall muss die Schraubkruke nicht mehr geöffnet werden,
da lediglich die Antriebswelle aus der Zentralöffnung herausgenommen werden muss.
-
2 zeigt
eine vereinfachte Längsschnittansicht
einer zweiten Ausführungsform
des Mischgefäßes 1 mit
dem Mischwerkzeug 2. Das Mischgefäß 1 ist wiederum als
Kreiszylinder mit einem darin verschiebbaren Boden 5 ausgeführt. Der
verschiebbare Boden 5 kann zum Einfüllen der Rezepturbestandteile
aus dem Mischgefäß 1 entfernt
werden. Die Zentralöffnung 11 befindet
sich bei dieser Ausführungsform
im verschiebbaren Boden 5. Durch die Zentralöffnung 11 ist
die Antriebswelle 15 geführt, an deren Ende das Mischwerkzeug 2 befestigt
ist. Auf der dem verschiebbaren Boden 5 gegenüberliegenden
Mischgefäßseite ist
eine mittels Verschlussstöpsel 13 verschließbare Entnahmeöffnung 19 angeordnet.
-
3 zeigt
eine Querschnittsdarstellung in einer Ansicht von oben auf das Mischwerkzeug.
-
4 zeigt
dasselbe Mischwerkzeug in einer Ansicht von unten. Das Mischwerkzeug
ist bei der dargestellten Ausführungsform
ein Flügelrührer 2 mit zwei
zueinander in Achsrichtung der Antriebswelle versetzt angebrachten
Rührflügeln 21, 23,
die im antriebswellennahen Bereich überlappend verbunden sind.
Die Rührflügel 21, 23 sind
als flache, in der Rotationsebene im Wesentlichen ovale Scheiben
gestaltet, die sich zum äußeren Rand
hin verjüngen.
In beide Rührflügel 21, 23 ist
jeweils eine Durchgangsöffnung
bzw. lochförmige
Aussparung 25 eingebracht. Die zum Deckel bzw. Boden des
Mischgefäßes gewandten,
außen
liegenden Rührflügelflächen der
beiden Rührflügel 21, 23 sind
in ihrem in Drehrichtung gelegenen vorderen Bereich 27 so
geneigt, dass die Materialstärke
zum äußeren Rand
hin abnimmt. Die auf den sich gegenüber liegenden Seiten der Rührflügel 21, 23 angeordneten
Rührflügelflächen sind
im in Drehrichtung gelegenen rückwärtigen Bereich 29 der
lochförmigen
Aussparung 25 so geneigt, dass die Materialstärke zur
Aussparung 25 hin abnimmt. Die bogenförmigen Endbereiche 31 der Rührflügel 21, 23 liegen
an der Innenwand 7 des Mischgefäßes 1 elastisch an.
-
Die zum Deckel bzw. zum Boden des
Mischgefäßes gewandten
Rührflügelflächen sind
bevorzugt an die Form der Innenflächen 6, 8 des
Deckels bzw. des Bodens angepasst. Dadurch kann ein intensiver Materialeinzug
zwischen diesen Innenflächen und
dem Mischwerkzeug 2 erreicht werden.
-
Beide Rührflügel 21, 23 sind
mit den Bereichen 27, 29 ausgestattet. Die Bereiche 27 fördern den
Materialeinzug zwischen dem Mischwerkzeug 2 und dem während des
Mischvorganges in Achsrichtung der Antriebswelle angrenzenden Mischgefäßteil. Je
nach Ausführungsform
des Mischgefäßes – also in
Abhängig keit
davon, ob die Antriebswelle durch den Boden oder den Deckel in das
Mischgefäß eingebracht
wird – kann
dies der Boden 5 oder der Deckel 9 sein. Die Bereiche 29 bewirken
an der jeweils gegenüberliegenden
Innenfläche
des Mischgefäßes den
Materialeinzug.
-
Vor dem eigentlichen Mischvorgang
wird zunächst
durch Verschieben des Bodens 5 (vgl. Verschiebepfeile in
den 1 und 2) möglichst viel Luft aus dem Mischgefäß 1 verdrängt. Durch
diese Maßnahme
können
Luftkeime sowie unerwünschte
Lufteinschlüsse
und Luftoxidation weitgehend ausgeschlossen werden. Der Mischvorgang
wird mit kleinen Umdrehungszahlen begonnen, die vornehmlich bei
Salben mit festen Bestandteilen nach und nach auf eine von der Größe des Mischgefäßes 1 abhängige optimale
Umdrehungszahl gesteigert wird. Die sinnvolle Umdrehungszahl liegt
im Allgemeinen zwischen 500 und 1200 Umdrehungen pro Minute für die Startphase
und bis 3000 Umdrehungen pro Minute zur Fertigstellung. Die Drehrichtung
ist vorzugsweise entsprechend dem in den 3 und 4 eingezeichnete
Rundpfeil vorgesehen.
-
Eine preiswerte und einfache Ausführungsform
des Rührwerkes
sieht die oszillierende Führung des
Mischgefäßes mit
der Hand vor. Bei verbesserten Rührwerken
wird das Mischgefäß von einer
Hubvorrichtung automatisch ggf. in einem einstellbaren Rhythmus
auf- und abgeführt.
Gleichwertig ist es, das Mischwerkzeug bei festgestelltem Mischgefäß auf- und
abzuführen.
-
Nach Beendigung des Mischvorganges
wird die Antriebswelle 15 ggf. inkl. Mischwerkzeug 2 entnommen
und vor dem nächsten
Mischprozess mittels heißen
Wasserstrahls oder durch einfaches Abwischen mit Zellstoff gereinigt.
Um den Reinigungsaufwand zu verringern, besteht jedoch auch die
Möglichkeit,
das Mischwerkzeug 2 von der Antriebswelle 15 zu
trennen und nur diese zu reinigen, während das relativ preiswerte
Mischwerkzeug 2 entweder im Mischgefäß 1 verbleibt oder
entnommen und verworfen wird. Die Zentrallöffnung 11 wird verschlossen, vorzugsweise
durch einen am Mischgefäß angebrachten
Verschlussstöpsel 13.
-
Zur Entnahme des Mischgutes wird
der Verschlussstöpsel 13 von
der Zentral- bzw. Entnahmeöffnung
entfernt. Vorzugsweise kann die Entnahme des Mischgutes durch einfaches
Verschieben des Bodens mit Fingerdruck wohl dosiert erfolgen. Entnahmehilfen,
die vornehmlich bei recht flüssigem Mischgut
einzusetzen sind, erleichtern die Dosierung. Zur punktgenauen Anwendung
an oder in kleine oder große
Körperöffnungen
können
entsprechende Applikatoren verwendet werden. Diese Applikatoren
regulieren die Ausstoßmenge
und gestatten so eine sparsame und sichere Dosierung.
-
Vorzugsweise bei Mischgefäßen, die
einen großen
Durchmesser haben und in der Höhe
so lang sind, dass der verschiebbare Boden durch den Schiebedaumen
des Benutzers nicht mehr erreicht werden kann, kann als Schiebe-
und Entnahmehilfe ein Pump- oder Drehmechanismus eingesetzt werden.
Diese Hilfen erleichtern auch das Umfüllen von auf Vorrat hergestellten
Mischguts in kleine Abgabegefäße vom Typ
der oben beschriebenen Mischgefäßarten.
Wenn vorher der Boden des zu befüllenden Abgabegefäßes deckelnah
geschoben worden ist und mit einem Adapter beide Entnahmeöffnungen aneinander
gekoppelt werden, kann das geschlossene Herstellungssystem ohne
produktschädigenden Luftkontakt
bis zum Patienten beibehalten bleiben. Der Patient entnimmt das
Mischgut, beispielsweise eine Salbe, hygienisch, wie aus einer Tube,
die in Bezug auf die mehrfache hygienische Entnahme als Referenzverpackung
für Salben angesehen
wird. Schließlich
können
diese Abgabegefäße auch
in der großtechnischen
Salbenherstellung mittels Adapter angeschlossen und luftfrei befällt werden.
-
5 zeigt
eine Querschnittansicht des Mischgefäßinnenraums während des
Mischvorganges. Das Mischwerkzeug 2 ist zu zwei verschiedenen Zeitpunkten
dargestellt, in etwa um 90° versetzter Drehwinkelstellung.
An der Innenwand 7 des Mischgefäßes 1 befinden sich
die Materialeinzugsbereiche 33. In diesen zwischen Mischwerkzeug 2 und
Innenwand 7 gelegenen Bereichen wird durch das sich beim
Mischvorgang rotierende Mischwerkzeug 2 Material eingezogen.
-
Eine Längsschnittansicht des Mischgefäßinnenraums
während
des Mischvorganges kann 6 entnommen
werden. Dargestellt sind drei Positionen des Mischwerkzeugs zu unterschiedlichen
Zeitpunkten, wobei in der oberen und unteren Position das Mischwerkzeug 2 an
der oberen bzw. unteren Innen- bzw. Begrenzungsfläche 6, 8 des
Mischgefäßes anliegt.
Während
des Mischens kommt es zwischen diesen oberen bzw. unteren Begrenzungsflächen 6, 8 des
Mischgefäßes und
dem Mischwerkzeug 2 zum Materialeinzug. Dadurch, dass die
zu den Begrenzungsflächen 6, 8 gewandten
Rührflügelflächen bevorzugt
an die Form dieser Begrenzungsflächen
angepasst sind, wird ein gleichmäßiger Materialeinzug erreicht.
-
Weiterhin ist in 6 noch ein Zeitpunkt des Mischvorganges
mit in der Mitte des Mischgefäßes 1 befindlichem
Mischwerkzeug dargestellt. Wie bereits zu 5 ausgeführt wurde, tritt in den zwischen Mischwerkzeug 2 und
der zur Haupterstreckungsebene des Mischwerkzeugs senkrecht stehenden
Innenwand 7 gelegenen Bereichen während des gesamten Mischvorgangs
Materialeinzug auf.
-
7 zeigt
eine Detaildarstellung der Endbereiche 31 der Rührflügel während ihres
Anliegens an der oberen Innenfläche 8.
Wie schon oben erwähnt
findet zwischen Mischwerkzeug 2 und oberer Innenfläche 8 des
Mischgefäßes Materialeinzug statt,
wenn das Mischwerkzeug in die oberste Stellung verbracht ist. 7 kann außerdem die
Auswirkung dieses Materialeinzugs auf die Dispergierung des eingezogenen,
agglomerierten Materials 35 entnommen werden.
-
8 ist
eine Detaildarstellung des Endbereiches 31 der Rührflügel während des
Anliegens an den Innenwandbereichen 7 des Mischgefäßes 1.
Ersichtlich ist, dass der im Ruhezustand elastisch an der Innenwand 7 des
Mischgefäßes 1 anliegende
bogenförmige
Endbereich 31 durch den Druck des eingezogenen Materials 35 elastisch
zurückweicht
und damit den Einzug des außenliegenden
Materials ermöglicht.
-
- 1
- Mischgefäß
- 2
- Mischwerkzeug
- 3
- Bodenöffnung
- 4
- Innenring
- 5
- verschiebbarer
Boden
- 6
- untere
Innenfläche
- 7
- Innenwand
- 8
- obere
Innenfläche
- 9
- Deckel
- 11
- Zentralöffnung
- 13
- Verschlussstöpsel
- 15
- Antriebswelle
- 19
- Entnahmeöffnung
- 21
- Rührflügel
- 23
- Rührflügel
- 25
- lochförmige Aussparung
- 27
- in
Drehrichtung gelegener vorderer äußerer
-
- Bereich
der Rührflügel
- 29
- in
Drehrichtung gelegener rückwärtiger
-
- Bereich
der lochförmigen
Aussparung
- 31
- bogenförmiger Endbereich
der Rührflügel
- 33
- Materialeinzugsbereiche
- 35
- eingezogenes
Material