DE2059582C3 - Kreislaufverfahren zur Herstellung von Cyclohexanonoxim - Google Patents
Kreislaufverfahren zur Herstellung von CyclohexanonoximInfo
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Description
Die vorliegcide Erfindung betrifft ein verbessertes
Kreislaufverfahren zur Herstellung von Cyclohexanonoxim gemäß dem vorstehenden Anspruch.
Aus der DE-PS 8 88 693 ist be^nt, daß Hydroxylammoniumsalze bei der Herstellung von Oximen aus
Ketonen, insbesondere bei der Herstellung von Cyclohexanonoxim aus Cyclohexanon verwendet werden.
Bei dem aus der DE-AS 14 93198 bekannten
Kreislaufverfahren für diese Herstellung wird ein gepuffertes wäßriges saures Reaktionsmedium, das
Puffersäuren oder als Säure zu bezeichnende Salze, z. B.
Phosphorsäure oder Bisulfat, und von diesen Säuren abgeleitete Puffersalze enthält, kontinuierlich über eine
Hydroxylammoniumsalzsynthesezone, in denen Nitrationen katalytisch mit molekularem H? zu Hydroxylamin
reduziert werden und einer Oximsynthesezone im Kreislauf geführt Die verbrauchten Nitrationen werden
in den meisten Fällen in Form von ca. 60gew.-%iger Salpetersäure in dieses im Kreis geführte wäßrige
Reaktionsmedium zugegeben, bevor es in die Hydroxylammoniumsalzsynthese eintritt Das gebildete Hydroxylamin reagiert mit freier Puffersäure unter Bildung
des entsprechenden Hydroxylammoniumsalzes, und die enstehende Lösung, die Hydroxylammoniumsalz enthält, wird zu der Oximsynthesezone geleitet, in der
Hydroxylammoniumsalz mit Cyclohexanon reagiert, so daß sich Cyclohexanonoxim unter Freisetzung von
Säure bildet
Nachdem das wäßrige Reaktionsmedium von dem Oxittt befreit wurde, wird es zu der Hydroxylamrnoni·
umsalzsyfithesezöne zurückgeführt
Wenn die Hydroxylaminherstellung auf der Grundlage einer Lösung, die Phosphorsäure und Nitrat enthält,
beruht, können die chemischen Reaktionen, die während der aufeinanderfolgenden Stufen eintreten,
durch die folgenden Gleichungen dargestellt werden:
1, Bildung von Hydroxylammomwrnsalz:
2H3PO4 + NO3" + 3H2
> NH3OH+ + 2H2PO4- + 2H2O
2. Bildung von Cyclohexanonoxim:
NH3OH+ + 2H2PO4 + 2H2O
N-OH
-1-
+ H3PO4 + H2PO4 + 3H2O
3. Zuführung der verbrauchten Nitrationen in Form
von HNQ3 nach der Abtrennung des gebildeten
Oxims:
H3PO4 + H2PO4 + 3H2O + HNO3
► 2H3PO4 + NO3" + 3H2O .
Nach dieser HNO3-Zugabe ergibt sich wieder eine
Lösung, die — nach der Abtrennung des während der Reaktion gebildeten Wassers als auch des mit der
zugegebenen Salpetersäure eingeführten Wassers —
theoretisch die gleiche Zusammensetzung aufweist wie
die Ausgangslösung, die für die Hydroxylammonium
salzbildung verwendet worden ist
Nitrationen verwendet wird, ist ein Palladiumkatalysator, im allgemeinen Palladium auf einem Trägermaterial
aus Kohlenstoff oder Aluminiumoxid, wobei das Trägermaterial dann mit z.B. 5 bis 20 Gew.-%
Palladium beladen wird. Die Aktivität dieses Katalysa
tors wird nachteilig beeinflußt, w,.,r.n der Katalysator
mit organischen Verbindungen in Kontakt kommt, wie mit dem zu Cyclohexanonoxim umzuwandelnden
Cyclohexanon oder mit dem gebildeten Cyclohexanonoxim selbst
Der Einfluß von Cyclohexanonoxim auf die Aktivität des Palladiumkatalysators ergibt sich aus den folgenden
Untersuchungen, bei denen über einen Katalysator, der aus 5 Gew.-°/o Palladium auf Aktivkohle bestand, und
der bereits für die Herstellung von Hydroxylamin durch
Reduktion von Nitrationen in einem phosphorsauren
Medium verwendet wurde, die gleiche Flüssigkeit, die Nitrationen und Phosphorsäure enthielt, geleitet wurde,
wobei die Flüssigkeit gleichzeitig auch 0,1,0,03 bzw. 0,01
Gew.-% Cyclohexanonoxim enthielt
Der Aktivitätsabfall des Palladiumkatalysators, ausgedrückt in Gramm Hydroxylamin pro Gramm
Palladium pro Stunden kann aus der Kurve der F i g. I abgelesen werden, bei der die Aktivität des Katalysators
bei 1 at und 25° C auf der Ordinate und die Menge der
Reaktionsflüssigkeit in kg, die über 1 kg Katalysator
geleitet wurde, auf der Abszisse angegeben sind.
Wenn die Reaktionsflüssigkeit mit 0,1 Gew.-% Oxim
verunreinigt ist, sinkt die Aktivität auf ein Drittel des ursprünglichen Wertes ab, nachdem 500 kg über den
Katalysator geleitet worden sind, wogegen ein Gehalt von 0,03 Gew.-% die Aktivität auf 67% des ursprünglichen Wertes vermindert, nachdem 1400 kg darüber
geleitet Worden sind. Wenn die Verunreinigung 0,01
) beträgt, bleibt die Aktivität fast unverändert,
nachdem 1500 kg der Reaktionsflüssigkeit Ober den Katalysator geleitet worden sind.
Aus dem Obigen gebt hervor, daß das im Kreislauf geführte Reaktionsmedium vor dem Eintreten in die
Hydroxylaminsynthesezone, um ein Vergiften des Katalysators zu vermeiden, fast vollständig von dem
darin gelösten Keton und Oxim befreit werden muß, d.h. daß der Gesamtgehalt an Keton und Oxim auf
einen Wert von unterhalb 0,02 Gew.-% vermindert werden muß
In der Praxis wird die aus der Cyclohexanonoximsynthesezone abgeleitete wäßrige Reaktionsflüssigkeit zu
diesem Zweck mit Hilfe eines Destillationsverfahrens im wesentlichen von den organischen Verbindungen
befreit
Trotz dieser Abtrennung der organischen Verbindung durch Destillation können Rückstände von Keton
oder Oxim, die die Aktivität des Katalysators beträchtlich beeinflussen, z. B. auch aufgrund von unvorsichtigem
Arbeiten oder Verfahrensfehlern, in dem wäßrigen Reaktionsmedium verbleiben.
Es wurde nun gefunden, daß diese schädlichen Rückstände an Keton und Oxim unschädlich gemacht
werden können, wenn die im Kreislauf geführte Flüssigkeit, die zu der Hydroxylaminsynthesezone
zurückgeführt wird, nach dem Abdesiillieren der
organischen Verbindungen, bevor sie in die Hydroxylaminsynthesezone eintritt, vorzugsweise nachdem Salpetersäure
zur Auffrischung des Nitratgehaltes zugegeben wurde, einige Zeit wenigstens auf 900C erhitzt wird,
wenn die Kreislaufflüssigkeit keine freie Salpetersäure enthält und aus einer Lösung aus Phosphorsäure und
Ammoniumnitrat besteht bzw. in Anwesenheit von freier Salpetersäure auf eine Reaktionstemperatur
zwischen 50 und 900C in Abhängigkeit von der Konzentration an freier Salpetersäure erhitzt wird.
Die Anwesenheit von Ammoniumsulfat in der Kreislaufflüssigkeit verzögert die Reaktionen in einem
gewissen Ausmaß, so daß in diesem Fall eine Temperatur von etwa 900C ebenfalls in Anwesenheit
von freier Salpetersäure bevorzugt ist. Um ein Sieden zu vermeiden, müssen Anstrengungen unternommen werden,
um die Temperaturbehandlung unterhalb 106" C
durchzuführen.
Die folgenden Beispiele, bei denen die Zusammensetzung der Kreislaufflüssigkeit verändert wurde, geben
einen gewissen Einblick in den Verlauf der Zersetzung von Cyclohexanonoxim in Abhängigkeit von der
Temperatur und der Zeit
In all diesen Beispielen enthielt die Kreislaufflüssigkeit
0,05 Gew.-% Cyclohexanonoxim, ein Gehalt, der bereits die Aktivität des Katalysators in ungünstiger
Weise beeinflußt.
Während der Zersetzung soll der Gehalt an Verunreinigungen auf unterhalb 0,02 Gew.-% absinken,
so daß eine Zersetzung von mindestens 60% erzielt werden muß.
Eine Beschickungsflüssigkeit für die Hydroxylaminsynthese,
die aus
C! | 200MoI H3PO4 |
i | 275 Mol NH4NO3und |
Ί | 3000MoI H2O |
wurden, um die Zersetzung des Cyclohexanonoxim* zu bestimmen,
Die Zersetzung als Funktion der Zeit verlief wie folge:
Die Zersetzung als Funktion der Zeit verlief wie folge:
Zeit, Std. | Zersetzung, % |
0 | 0 |
0,5 | 32,5 |
1,0 | 41,6 |
2,0 | 50,0 |
4,0 | 66,7 |
6.0 | 70,0 |
Die gleiche Hydroxylaminsynthesebeschickungsflüssigkeit,
wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde, wurde auf einer Temperatur von 90° C gehalten.
Die Zersetzung als Funktion der Zeit verlief nun wie 20 folgt:
Eine Beschickungsflüssigkeit für die Hydroxylamin-35
synthese, die aus:
100 Mol H3PO4
80 Mol HNO3
36MoI NH4NO3und 1000 Mol H2O
80 Mol HNO3
36MoI NH4NO3und 1000 Mol H2O
bestand, wurde auf einer Temperatur von 500C
gehalten.
Die Zersetzung von Cyclohexanonoxim als Funktion der Zeit verlief wie folgt:
Zeit, Std. | Zersetzung, % |
0 | 0 |
0,25 | 30,6 |
0,5 | 33,8 |
I | 47,0 |
2 | 55,1 |
3 | 63,2 |
Zeit, Std. | Zersetzung, % |
0 | 0 |
0,5 | 23 |
1 | 60 |
2 | 96 |
3 | 99 |
Die gleiche Hydroxylaminsynthesebeschickungsflüssigkeit, die in der Untersuchung 3 verwendet wurde*
60 wurde auf einer Tjmperatur von 90° C gehalten.
Die Zersetzung als Funktion der Zeit verlief wie folgt:
Zeit, Std.
Zersetzung, %
bestand, wurde bei 75° C in einem Behälter gelagert,
dem Proben in regelmäßigen Intervallen entnommen
0,25
0,50
96
>99
H3PO4 | Zersetzung, % | |
Beispiel 5 | HNO3 | 0 |
Eine Beschickungsflüssigkeit für die Hydroxylamin | NH4NOj | 12 |
synthese, die aus: | (N H4J2SO4 und | 18 |
125 Mol | H2O | 32 |
60MoI | bestand, wurde auf 500C gehalten. | 46 |
76MoI | Die Zersetzung als Funktion der Zeit verlief wie folgt | 58 |
40MoI | Zeit, Std. | |
150OMoI | 0 | |
0,5 | ||
1 | ||
2 | ||
3 | ||
4 |
Zeit, Std. | Zersetzung, % |
0 | 0 |
0.25 | 83 |
0,5 | 85 |
1 | 87 |
2 | 89 |
Für eine technische Durchführung des Verfahrens kann die im Kreislauf zu haltende Reaktionsflüssigkeit
durch ein oder mehrere Puffergefäße, die mit Heizspiralen versehen sind, geleitet werden, wobei die Puffergefäße
vor dem Hydroxylaminsynthesereaktor angebracht sind, vorzugsweise zwischen der Stelle, bei der die
Nitrationen zugegeben werden und dem Hydroxylaminsynthesereaktionsgefäß.
Die Gesamtkapazität dieser Gefäße muß derart sein, daß die Kreislaufflüssigkeit, während sie durch sie
geleitet wird, genügend lang auf der erforderlichen Temperatur gehalten werden kann, so daß die
gewünschten Umwandlungen bewirkt werden. Für diesen Zweck kann das PuffergefäD z. B. mit Auslaßteitungen an verschiedenen Bereichen versehen werden,
so daß die Verweilzeil durch Auswahl des. Ablaßbereiches beeinflußt werden kann.
Im allgemeinen sind Verweilzeiten van 3 bis 6 Stunden mehr als ausreichend, um den gewünschten
Abfall des Oximgehaltes zu bewirken, wobei unter sehr
günstigen Bedingungen zur Zersetzung und zur Oxydation (hohe Temperatur, eine Lösung, die freie
Salpetersäure enthält, in Abwesenheit von Sulfat) eine Verweilzeit von 1 Stunde öder noch weniger zufriedenstellend
ist.
Anhand der in der Zeichnung in F i g. 2 dargestellten bevorzugten Ausführungsform wird die Erfindung im
folgenden näher erläutert.
Dabei stellen A und ßdie Hydroxylaminsynthesezone
bzw. die Oximsynthesezone dar.
Wasserstoff wird über die Leitung 1 in die Zone A, die
Die Erhitzungsdauer von 4 Stunden ist also bei der in
diesem Beispiel verwendeten Beschickung noch nicht ausreichend.
Die gleiche Beschickungsflüssigkeit, wie sie in
Beispiel 5 verwendet wurde, wurde nun auf 90c C erhitzt.
Die Zersetzung als Funktion der Zeit verlief wie folgt:
opirohpn nn1^
nicht umgesetzter Wasserstoff mit anderen Abfallgasen über die Leitung 2 abgezogen.
Über die Leitung 12 wird das im Kreislauf zu führende Reaktionsmedium in die Zone A eingegeben, wobei
dieses Medium, nachdem es an Hydroxylamin angereichert wurde, über die Leitung 3 zu der Oximsynthesezone
B geleitet wird.
Zu der Zone B werden über die Leitung 4 Cycloh .xanon bzw. Cyclohexanon und organisches
Lösungsmittel (z. B. Toluol) zugeführt, wogegen über die Leitung 5 das hergestellte Cyclohexanonoxim und in
dem Lösungsmittel gelöstes Cyclohexanonoxim aus dem System abgezogen werden.
Eine Kreislaufflüssigkeit, die nunmehr einen verminderten
Hydroxylamingehalt aufweist und Rückstände an Keton und Oxim enthält, wird über die Leitung 6 in die
Destilliersäule C eingeführt. In dieser Säule wird Cyclohexanonoxim zu Cyclohexanon hydrolysiert, und
dieses und das bereits vorhandene Cyclohexanon werden in der Dampfphase zusammen mit dem
Wasserdampf in den Kondensator Dgeleitet.
Ein kondensiertes Wasser/Keton-Azeotrop strömt zu dem Trenngefäß E Aus dem Abtrenngefäß E wird
Cyclohexanon zu der Oximsynthesezone tf über die
Leitung 8 zurückgeführt, wogegen das Wasser teilweise über die Leitung 9 zum Kopf der Säule C zurückfließt,
wobei der Rest abgelassen wird. Der Kondensator D wird mit Kühlwasser, das durch Kühlröhren 14 fließt,
gekühlt, wogegen der Destilliersäule C Hitze über Heizspiralen 13 zugeführt wird. Die Kreislaufflüssigkeit
wird nun über die Leitung 10, die Leitung 12 und das Puffergefäß F in die Hydroxylaminsyntheser me A
zurückgeführt. Über die Leitung 11 wird frische Säure in
Form von Salpetersäure zugeführt. Die erfindungsgemäße Hitzebehandlung findet in einem PuffergefäB F
statt, wobei die erforderliche Wärme über die Heizspirale 15 zugeführt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:JCreisIaufverfahren zur Herstellung von Cyclohexanonoxim, bei dem ein gepuffertes wäßriges saures Reaktionsmedium, das zusätzlich zu Nitrationen Phosphorsäure und/oder Bisulfat enthält, zwischen einer Hydroxylaminsynthesezone und einer Cyclohexanonoximsynthesezone im Kreislauf gehalten wird und wobei in der Hydroxylam'insynthesezojie Nitrationen katalytisch mit molekularem Wasserstoff in Anwesenheit eines Palladiumkatalysators reduziert und nach der Oximsynthese organische Verbindungen durch Destillation entfernt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreislaufflüssigkeit nach dem Abdestillieren der organischen Verbindungen, bevor sie in die Hydroxylaminsynthesezone eintritt, bei Abwesenheit von freier Salpetersäure auf wenigstens 900C und bei Anwesenheit von freier Salpetersäure auf eine Temperatur zwischen 50 und 900C in Abhängigkeit von der Konzentration an freier Salpetersäure erhitzt wird, so daß der Gesamtgehalt an Cyclohexanon und Cyclohexanonoxim, die ursprünglich als Verunreinigungen vorhanden waren, auf einen Wert von unterhalb 0,02 Gew.-% vermindert wird.
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