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Verfahren zur Gewinnung von BaumwollsaatöL Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Gewinnung von öl aus Baumwollsamen, insbesondere aus "gesundem"
Samen der ersten und zweiten Sorte.
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Bekannt sind Verfahren zur Gewinnung von Baumwollsaatöl nach dem
Schema Vorpressen - Extraktion" oder "Direktextrak--tion" unter intensiver Wasser-
und Wärmebehandlung zu Beginn (nach dem ersten Schema) oder am Ende des Prozesses
(nach dem zweiten Schema) zwecks Inaktivierung des toxischen Baumwollsamenpigmentes
Gossypol durch "Bindung" an den Eiweißanteil des Samens.
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Diese Verfahren führen zu einer gewissen Verbesserung der Ölqualität
und der Soapstock-Lipoide, gleichzeitig aber auch zu einer Reihe unerwünschter chemischer
Umwandlungen, die Verluste an einigen im Baumwolisamen enthaltenen überaus wertvollen
Stoffen zur Folge haben. Durch intensive Einwirkungen von Wasser und Wärme kommt
es nämlich zu einer nicht umkehrbaren Bindung der Aminosäuren an das G9sypol und
die Zucker, wobei 10 bis 30» Methionin und 10 bis 25% Lysin verlorengehen; dies
wirkt sich auf den Futterwert des Baumwollsaat-Extraktionsschrotes negativ aus und
vergrößert in der UdSSR die jährlichen Verluste an Lysin auf 18 bis 40000 to und
an Methionin auf 6 bis 19000 to.
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Das durch diese Prozesse erhaltene Schrot bedarf zur Inaktivierung
in diesem der toxischen Wirkung von Gossypol einer weiteren speziellen Behandlung,
z.B. durch aliphatische oder aromatische Amine oder durch das Azeton-Hexan-Waaser
Gemisch.
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Das nach den genannten Verfahren erhaltene Öl bedarf zu seiner vollständigen
Reinigung nicht nur der alkalischen sondern auch der Adsorptions-Raffination, was
zu zusätzlichen Verlusten und zur Fettoxydation flihrt.
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Außerdem gestatten diese Verfahren lediglich eine be grenzte Menge
der Erzeugnisse herzustellen, und machen es nicht möglich, einige überaus nützliche
Stoffe des BaumwollsaX mes zweckmäßig zu verwerten.
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Es ist zum Beispiel nach diesen Verfahren nicht möglich, Gossypol
nicht enthaltende Baumwoll-Phosphatide zu erhalten sowie das Gossypol zu isolieren,
aas als Antioxydationsmittel, Polymerysationsabstoppmittel sowie für verschiedene
weitere Ziele verwendet wird.
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Die Verluste an Gossypol betragen bei der Arbeit nach dem bestehenden
Verfahren 120-160 Tausend Tonnen.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der obengenannten
Nachteile.
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Der Erfindung wurde die Aufgabe zugrundegelegt, ein Ver fahren zur
Herstellung von 01 zu entwickeln, das es mUglich macht, die essentiellen Aminosäuren
im Schrot zu bewahren, die Ausbeute zu steigern und die Qualität des Speise-Baumwollsamendls
zu verbessern sowie eine Reihe neuer wertvoller
Datter- und technischer
Produkte (insbesondere Gossypol und entgossypolierte Phosphatide), die gegenwärtig
im Prozeß verlorengehen, unter Verwendung moderner Hauptausrüstungen (Vorpressen,
Schnecken- und andere Extraktionsapparate) herzustellen.
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Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man im Verfahren zur
Herstellung von Öl aus den Baumwollsamen durch Konditionierung der Samen, deren
Entschalen, Zerkleinerung des Kernes, dessen Erhitzung unter darauffolgender Herstellung
von Öl, dessen Lösungen in Benzin oder Hexan und Schrot erfindungsgemäß zum Überführen
von 60-80% Gossypol in 01 und dessen Lösungen in Benzin oder Hexan sowie zur Herstellung
von Schrot mit einem Gehalt an gebundenem Gossypol von 0,2 bis 0,4* und an freien
von höchstens 0,01* den zerkleinerten Kern auf eine Temperatur, die 90 0C nicht
übersteigt, erhitzt, wobei der Wassergehalt 6-9% beträgt.
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In dem genannten Verfahren kann man den zerkleinerten Kern vor dem
Erhitzen auf eine Temperatur, die 90°C nicht übersteigt, befeuchten, bei einer Temperatur,
die nicht 950C übersteigt, bis zu einem Zustand halten, bei dem die Gossypoldrüsen
quellen, und ohne Auszupressen von Öl strukturieren.
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Darüber hinaus ist es bei dem genannten Verfahren zweckmäßig das
erhaltene Öl mit einem Gehalt an Gossypol bis zu 2% und dessen Lösungen in Benzin
oder Hexan mit einer aromatischen Aminosäure, z.B. Anthranilsäure, bei einer Temperatur
von
höchstens 90 C, bei einem Säuregehalt von 0,4 bis 0,6* Je Prozent des im Öl enthaltenen
Gossypol und einem Stehenlassen unter den erwähnten Bedingungen während der Zeit-Spanne,
die zum Überführen von mindestens 80* Gossypol in einen Zustand notwendig ist, bei
dem Gossypol im Öl unlöslich ist, zu behandeln.
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Das in den unlöslichen Zustand übergeführte Gossypol wird in dem
erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls von dem Öl und von dessen Lösungen in Benzin
und Hexan in Form eines Niederschlages abgetrennt, der erhaltene Niederschlag mit
Benzin oder Hexan zum Extrahieren und Zurückleiten des restlichen Öls in den Produktionszyklus
behandelt, wonach man aus dem entfetteten Niederschlag das Lösungsmittel entfernt.
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Das Verfahren zur Herstellung von Öl aus den BaumFirollsamen besteht
in folgendem.
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Der Kern gesunder Baumwollsamen mit einem Wassergehalt von 5 bis
10% wird zerkleinert, dann bei einer Temperatur von 60 bis 90°C unter darauffolgendem
Pressen und Extrahieren mit Benzin oder Hexan für die Herstellung von Öl, das bis
zu 2% Gossypol enthält, dessen Benzin~ oder Hexanlösungen sowie Schrot mit einem
Gehalt an gebundenem Gossypol von 0,2 bis 0,4* und einem Gehalt an freiem Gossypol
von höchstens 0,01% erwärmt.
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Das Schrot sowie Benzin- oder Hexanlosungen von 1 können auch durch
direkte Extrahieren des zerkleinerten
Kernes erhalten werden. Zu
diesem Zweck vor dem Erwärmen befeuchtet man den Kern und hält bei einer Temperatur
von höchstens 35 0C bis zu einem Zustand, bei dem die Gossypoldrüsen quellen. Dann
wird der befe##htete und zerkleinerte Kern ohne Auszupressen unter dessen darauffolgendem
Extrahieren mit Benzin oder Hexan strukturiert. Durch eine solche Behandlung führt
man die Kerne in das erhaltene Öl und in die erhaltenen Benzin- oder Hexanlösungen
desselben von 60 bis 80* Gossypol, bezogen auf seinen Anfangsgehalt in den Samen,
über und sinkt die Verluste an essentiellen Aminosäuren, zJ.B, Lysin um 10-25% und
Methionin um 10-30 infolge bedeutender Abschwächung unter diesen BeAingungen der
Prozesse der Umsetzung der Aminosäuren mit dem Gossypol und den Zuckern. Dann behandelt
man das aus den Samen gewonnene 01 mit einem Gehalt an Gossypol bis zu 2% und die
gewonnenen Benzin- oder Hexanlösungen von Öl mit einer aromatischen Aminosäure,
z.B. Anthranilsäure, bei einer Temperatur von 60 bis 90°C. Die Säure nimmt in ei--ner
Menge von 0,4 bis 0,6% je Prozent des im Öl enthaltenen Gossypols, bezogen auf die
lO0Xige Säure und hält unter die sen Bedingungen während der Zeitspanne, die zum
ueberführen -von mindestens 80% Gossypol von seinem Anfangsgehalt im 01 in einen
Zustand, bei dem es in Öl unlöslich ist. Das in den unlöslichen Zustand übergeführte
Gossypol wird vom 01 und von dessen Lösungen in Form eines Niederschlages, des Gossypolanthranilats,
abgetrennt. Durch die Extraktion von Gossypol unter diesen Bedingungen sinkt die
Farbigkeit (auf die
Hälfte bis aus einen Drittel), Säurezahl und
der Gehalt des Öls an Phosphatiden.
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Die Anthranilsäure und das sich bildende Gossypolanthra nilat besitzen
saure Eigenschaften. Sie vermögen mit Alkalien unter Bildung von Salzen umsetzen,
die im 01 unlösclich, jedoch gut wasserlöslich sind. Infolgedessen werden die Spuren
von Gossypolanthranilat und die freie Anthranilsäure, die nach der Entfernung des
Niederschlages von Anthranilat im Öl zurückgeblieben sind, aus dem letzteren bei
der weiteren alkalischen Raffination von Öl vollständig entfernt, die nach einem
der bekannten Verfahren durchgeführt wird.
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Die genannte alkalische Raffination wird gegenüber der Raffination
von nach den bekannten Verfahren hergesetlltem 01 wesentlich erleichtert. Durch
eine solche Behandlung steigt die Ausbeute an raffiniertem Q1, sinkt dessen Farbigkeit
(diese übersteigt nicht 5 Rot nach der Methodik Armer, Oil Chemist's Soc,),- verbessert
sich die Qualität der Saopstock -Lipide (sie enthalten kein freies Gossypol), was
in der Verminderung deren Farbigkeit und der Verringerung deren Gehaltes an Nichtfettstoffen
zum Ausdruck kommt.
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Der Wert des Speiseöl, das nach der Behandlung mit der Anthranylsäure
raffiniert wird, ist höher als der Wert von Baumwollsaatöl nach dessen konventioneller
alkalischer Raffim nation.
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Nach dem Pressen des Kernes bei den obenbeschriebenen Bedingungen
gewinnt man Ölkuchen; dieser Ölkuchen wird sum
Gries zerkleinert
oder aus diese beständige Flocken bereitet.
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Dann extrahiert man das öl mit Hilfe von Benzin oder eines anderen
Lösungsmittels, z.B. des Hexans, nach einem der bekannten Verfahren, indem lan Schrot
nit einer Gehalt an gebundenen Gossypol von 0,2 bis 0,4% und einen Gehalt an freiem
Gossypol von höchstens 0,01% erhält.
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Die bei obenbeschriebenen Bedingungen erhaltenen Lösungen von Öl
ia Benzin oder Hexan werden die lnthranilsäure behandelt, indem lan ans diesen von
80 bis 95% Gossypol von dessen Ausgangsgehalt in den genannten Lösungen extrahiert.
Dabei hält man die Temperatur auf 60 bis 90°C unter einer Haltedauer, die se Überführen
der genannten Menge von Gossypol in den unlöslichen Zustand notwendig ist. Die Saure
nicht man in einer Menge von 0,4 bis 0,6% je Prozent des in den Lösungen enthaltenen
Gossypols, bezogen auf die 100 %ige Säure.
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Aus den Lösungen von 01 in Benzin oder Hexan trennt an nach der Isolierung
von Gossypol aus diesen durch die Behandlung dieser Öllösungen mit Wasser die entgossypolierten
Phosphatide unter anschließendem Entfernen der zum Niederschlag ausgefallenen Phosphatide
nach einen der bekannten Verfahren.
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Solche Lösungen von Öl in Benzin oder Hexan unterzieht man einer
alkalischen Raffination nach einem der bekannten Verfahren und destilliert dann
das Lösungsmittel ab.
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Die alkalische Raffination der Öllösungen ist auch ohne deren Vorbehandlung
mit Anthranilsäure und Wasser möglich.
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Im Ergebnis steigt nach der alkalische Raffination der Öllösungen,
die nach obenbeschriebenem Verfahren gewonnen wurden; die Ausbeute an Öl und sinkt
dessen Farbigkeit gegenüber den Kennzahlen bei der Ölraffination nach den bekanno
Verfahren.
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Die bei der Behandelung der Lösungen von Öl entgessypolierten Phosphatide
sowie Soapstock-Lipide, die sowohl bei der alkalischen Raffination von Öl als auch
bei der Raffination dessen Lösungen erhalten werden, führt man ins Schrot in einer
Menge von 1 bis 10%. Das mit Lipi/den angereicherte Sehrot wird nach eines der bekannten
Verfahren granuliert (oder in nicht granuliertem Zustand hergestellt). Dadurch steigt
der Futterwerk des Schrotts, verbessern sich die Be dingungen dessen Granulierung,
sinkt der Energieaufwand bei der Granulierung und Verluste an Schrot bei dessen
Transport sowie verbessert sich die Verwertung des granulierten Schrots in den landwirtschaftlichen
Betrieben infolge besserer Quell° barlceit und optimaler Festigkeit der Granula.
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Der Kiedersehiag von Gossypolanthranilat, der sowohl bei der Behandlung
von Ö1. als auch bei der Behandlung des sen Lösungen erhalten wird, trennt man von
den letzteren auf Filtriereinrichtungen nach den bekannten Verfahren. Dabei nimmt
der Niederschlag einen geringen Teil von Öl und Phosphatiden auf, die durch Entfetten
von Gossypolanthranilat durch ein Lösungsmittel (z.B. durch Benzin oder Hexan)
in
den Produktionszyklus zurückgeleitet werden.
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Nach der Entfettung stellt das Gossypolanthranilat einen orangefarbenen
pulverförmigen Stoff ohne Geschmack und Geruch dar und ist durch einen Gehalt an
mit der Anthranilsäure gebundenem Gossypol von 45-55% und an gebundenem Phosphor
von 1,0 bis 1,5% gekennzeichnet. Ein solches Produkt kann in der chemischen Industrie
unmittelbar als Antioxydationsmittel verschiedener Materialien sowie ur Trennung
aus diesem des technischen Gossypols (mit einer Ausbeute von 33-50% zum Gewicht
des Antliranilats)und der Anthranilsäure (mit einer Ausbeute von etwa 10-15% zum
Gewicht des Anthranilats) zwecks Zurückleitung der letzteren in den Produktionszyklus
verwendet werden.
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Die nachstehend angeführten Parameter des Prozesses stellen Beispiele
für die beste Durchführung unserer Erfindung dar, die nicht die einzig möglichen
sind. Verschiedene Varianten der Apparatur, die für das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet wird, erfordern eine Veränderung der technologischen Parameter in dem
bei der Beschreibung des Wesens der Erfindung angeführten Bereich.
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Beispiel 1, Der von der Schale getrennten Baumwollsamenkern mit einem
Wassergehalt von 9,0% wird bis zu einem Zustand zerkleinert, bei dem 70% der Teilchen
auf dem Sieb mit Öffnungen von 1 mm Durchmesser zurückbleiben. Dann wird das zerkleinerte
Gut
ohne zusätzliche Befeuchtung oder Dämpfung bis zu einem Wassergehalt von 8% gebracht,
bei einer Temperatur von 80°~5°C erzitzt und auf Schneckenpressen gepreßt.
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Das dabei anfallende Vorpreßöl enthält 1-2% Gossypol (statt 0,10
- 0,30% in dem nach den bekannten Verfahren gewonnenen Öl) und 0,8-1,2% Phosphatide
(statt 1,4-1,75%).
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Das Vorpreßöl behandelt man unter Rühren mit der Anthranilsäure (trocken
oder in Form einer Suspension im Öl) in einer Menge von 0,53%, bezogen auf die 100%ige
Säure je 1,0% des darin enthaltenen Gossypols bei einer Temperatur von 85#5°C bei
5°C. Das behandelte Öl hält man unter diesen Be dingungen bis zur Ausbildung des
Niederschlages von Gossypolanthranilat während 6 Stunden, kühlt ab und trennt den
Niederschlag nach den bekannter Verfahren (Filtration, Zentri fungieren oder Separieren).
Ha der Tabelle l wird wie qualitative Charakteristik des Öls vor und nach dem Extrahieren
des Gossypols mit Hilfe Anthranilsäure angeführt.
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Tabelle 1 Kennwerte Ausgangs öl O1 naeh dem Extrahie ren von Gossypol
durch die Anthranilsäure 1 2 3 Gossypolgehalt, in % 1,7-1,8 0,2 - 0,25x) Säurezahl
in mg KOH 3,3-4,0 2,0 - 3,0
1 2 3 Farbe in einer Schicht von 1
cm in Rot bei 35 Gelb 25-36 8 - 10 Gehalt an Phosphatiden 0,8 - 1,2 0,1 - 0,3 Im
U1 nach der Behandlung mit die Anthranilsäure wird das Gossypol in dem an die Anthranilsäure
gebundenen Zustand in Form von Gossypolanthranilat nachgewiesen.
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Wie aus den in der Tabelle 1 enthaltenen Angaben zu ersehen ist,
sinkt der Gehalt an Phosphatiden im Vorpreßöl, das mit der Anthranilsäure nach dem
beschriebenen Verfahren behandelt wurde, auf 0,1 - 0,3* infolge deren Entfernung
mit dem Niederschlag von Gossypolanthranilat (60-70% der Phosphatide werden in Form
des Produktes der Umsetzung der Anthranilsäure mit den monosubstituierten Gossyposphatiden
und 20-30% im sorbierten Zustand herausgeleitet). Die sorbierten Phosphatide gehen
in Lösungen von Öl in Benzin beim Entfetten des Niederschlages von Gossypolanthranilat.
Dabei nimmt die Menge der Phosphatide in den Lösungen von Öl vor deren Behandlung
mit Wasser zu.
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Nach der Trennung des Niederschlages von Gossypolanthranilat unterzieht
man das Öl der alkalischen Raffination nach
einem der bekannten
Verfahren.
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Die alkalische Raffination eines solchen Öls wird bedeutend erleichtert,
die Ausbeute an Öl steigt um 1,5-2,5%, während die Farbigkeit auf 4-5 Röt Bei 35
Gelb in einer Schicht von 13,0 cm sinkt (nach der Methodik AOCS Amer. Oil Chemist's
Soc.).
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Der Vorpreßkuchen, der nach dem obenbeschriebenen Verfah ren erhalten
wurde, wird bis zu einem Zustand zerkleinert, bei dem sämtliche zerkleinerten Teilchen
durch einen Sieb mit Öffnungen von 12 mm Durchmesser hindurchgehen, wobei höchstens
4% Teilchen enthalten sind, die durch einen Sieb mit Öffnungen von 1 mm Durchmesser
hindurchgehen. Außerdem känn aus dem erhaltenen Ölkuchen eine beständige Flocke
nach einem der bekannten Verfahren bereitet werden.
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Aus dem Grieß oder Flocke extrahiert man nach den bekannten Verfahren
Öl und das zurückgebliebene Gossypol durch das Extraktionsbenzin und erhält im Ergebnis
Schrot mit einem Gehalt an gebundenem Gossypol von 0,2 bis 0,4% und dem an freiem
von höchstens 0,01%.
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Die Öllösung, die 60% 01 enthält, behandelt man bei einer Temperatur
von 800 + 5 0C unter Rühren mit Anthranilsäure in einer Menge von 0,53% Je 1,0%
des in der Öllösung enthaltenen Gossypols und hält bis zur Ausbildung eines Niederschlages
von Gossypolanthranilat (während 2 Stunden). Dann wird die Lösung von Öl in Benzin
abgekühlt und nach einem der bekannten Verfahren dar Niederschlag abgetrennt. Unter
diesen
Bedingungen werden 80-95% Gossypol von dessen Gehalt in
der Ausgangsöllösung herausgeleitet.
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Das Gossypolanthranilat, das aus dem Öl oder dessen Lösung extrahiert
wurde und von 30 bis 60* 01 enthält, wird mit Benzin nach einem der bekannten Verfahren
entfettet.
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Dabei werden in den Produktionssyklus von 1,5 bis 3,0% Lipide zurückgeleitet,
die durch den Anthranflatnie ders chlag sorbiert wurden.
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Die Ausbeute an entfetteten Anthranilat beträgt von 1 bis 2«, bezogen
auf das Gewicht des Öls.
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Die nach der Entfernung des Gossypolanthranilats erhaltene Ollosung
in Benzin wird der Grundöllösung nach der Entfernung von Gossypol aus der letzteren
zugegeben. Das erhaltene Gemisch behandelt man mit Wasser in einer Menge von 3%
und trennt die entstandenen Flocken der Phosphatide. Die Lösung von 01 in Benzin
wird raffiniert und das Lösungsmittel abdestilliert.
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Durch das Extrahieren des Gossypols, der Phosphatide und die Verwendung
der Raffination von Öl steigt die Ausbeute an Raffinat um 4-5%, während die Farbigkeit
um 2-4 Rot gegenüber den Ergebnissen sinkt, die bei der konventionellen in der UdSSR
eingesetzten alkalischen Raffination von Eitraktionsöl erhalten werden. Es wird
auch das Gossypol aus den Soapstock Lipiden entfernt.
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Die entgossypolierten Phosphatide und entgossypolierten Soapstock-Lipide
führt man in das Schrot in einer Menge ein,
die einen Gehalt des
Schrotes an Lipiden 4-5% gewährleisten, entfernt dann das Lösungsmittel aus dem
Schrot nach einem der bekannten Verfahren.
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Die nachstehende Tabelle 2 enthält eine Vergleichsgegenüberstellung
der Qualität des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Schrots und des
nach den üblichen Verfahren hergestellten Schrots.
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Tabelle 2 Kennwerte Schrot erhalten nach dem erfindungsgemä- bestehenden
ßen Verfahren.% Verfahren. % Wassergehalt 7,2 - 9,0 8,0 - 9,0 Gehalt an freiem Gossypol
Spuren - 0,010 0,010-0,020 Gehalt an gebundenem Gossypol 0,20 - 0,40 0,80 - 1,00
Gehalt an alkalilöslichen Eiweißstoffen zum Gesamtprozent 65 - 75 60 - 65 Gehalt
an freien Lipiden 3,5 - 3,8 0,7 - 0,8 Gehalt an gebundenen Lipiden 0,4 - 0,2 0,6
- 095 Gesamtgehalt an Lipiden 4,0 1,3 In dem Falle, wenn die bei der Extraktion
von Ölkuchen err haltene Lösung von Öl in Benzin mit der Anthranilsäure und Wasser
nicht behandelt wird, wird der Prozeß der Herstellung von raffiniertem Vorpreßöl
nach dem obenbeschriebenen Beispiel
durchgeführt, während die Öllösung
einer alkalischen Raffination mit wässeriger Alkalilösung mit einer Konzentration
von 150 bis 500 g Je 1 1 in einer Menge von 5 bis 12 kg Alkali Je Tonne 01 in Abhängigkeit
von dessen Säurezahl unterzogen wird, Die Haffination wird nach kontinuierlichen
Verfahren bei einer Temperatur von 55-65°C durchgeführt unter anschließendem Stehenlassen
während 1 Stunde, Bewässerung des erhaltenen Gemisches und Trennen der Soapstock-Lipide
von der Lösung des raffinierten Öls nach einem der bekannten Verfahren durchgeführt.
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Durch die alkalische Raffination der Öllösung unter den obengenannten
Bedingungen erhält man eine Lösung des raffinierten Öls mit einer Farbigkeit, bezogen
auf das öl von 7 bis 10 Rot bei 35 Gelb in einer Schicht von 13,5 cm, mit einer
Säurezahl von 0,1 bis 0,25 mg KOH, mit einem Bodensatz in einer Menge von 0,02 bis
0,08% und ohne Spuren von Seife. Aus der erhaltenen Lösung entfernt man das Lösungsmittel
nach einem der bekannten Verfahren.
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Das raffinierte Extraktionsöl ist nach der Entfernung des Lösungsmittels
aus der Lösung durch einen Flammpunkt von 235 bis 2450C, durch einen Gehalt an Bodensatz
von 0,02 bis 0,1* und einen Wassergehalt von 0,2 bis 0,4* gekennzeichnet. Das erhaltene
Öl wird bis zu einem Wassergehalt von 0,02 bis 0,1% unter Vakuum getrocknet und
filtriert.
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Die Durchftlhrung des Prozesses unter den genannten Bedingungen gewährleistet
die Herstellung von Öl, das durch
folgende Kennzahlen gekennzeichnet
wird: Farbigkeit von 6 bis 9 Rot bei 35 Gelb in einer Schicht von 13,5 cm, Säurezahl
von 0,1 bis 0,3 mg KOH, Wassergehalt von 0,02 bis 0,09%.
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Aus den erhaltenen Soapstock-Lipiden, die durch einen Gehalt an Neutralfett
von 1,5 bis 15% bei einem Gesamtgehalt an Fett von 40-50% und einem Gehalt an Benzin
von 6 bis 15% gekennzeichnet wird, wird Benzin nach einem der bekannten Verfahren
entfernt. Die entgossypolierten Soapstock - Lipide.
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die durch einen Endgehalt an Benzin von etwa 0,5, eine. Fettsäure
- Zusammensetzung, die der Fettsäure-Zusammensetzung von Baumwollsaatöl nahe ist
sowie durch einen erhöhten Gehalt an Phosphatiden und Tokopherolen gekennzeichnet
werden, werden bis zu einem Wassergehalt von 55-65% bewässert und-mit dem Sohrot
gemischt. Die Menge der in das Schrot eingeführten Soapstock-Lipide beträgt 3-5,'.
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Beispiel 2.
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Der von der Schale getrennten Baumuollsamenkern mit einem Wassergehalt
von 9,' wird zerkleinert. Dann befeuchtet man diesen bis zu einem Wassergehalt von
15%, hält bis zu Quellen der Gossypoldrüsen bei einer Temperatur, die 35°C nicht
übersteigt, und Strukturiert ohne Pressen von Öl unter Erhalten einer Flocke von
0,1-0,2 mm Dicke, Die erhaltene Flocke wird bei einer Temperatur von 50+ 50C bis
zu einem Wassergehalt von 8-9% angetrocknet, dann extrahiert, indem man in den ersten
Stufen der Extraktion konzentrierte Lösungen von 01 in Benzin verwendet, die mindestens
30% enthalten. Der Prozeß
wird in einem mehrstufigen Extraktionsapparat
durchgeführt, dabei gewinnt man Benzinlösungen von Öl, das bis zu 2% Gossypol beträgt.
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Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels aus dem Schrot beträgt
der Gehalt an gebundenem Gossypol höchstens 0,4 und der an freiem Gossypol 0,01%.
Die erhaltene Lösung von Öl in Benzin unterzieht man einer weiteren Behandlung,
die der im Beispiel 1 (Variante 1) beschriebenen Behandlung von Benzinlösung analog
ist.