DE19946706A1 - Reibbelag - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Reibbelag zur Übertragung von Reibungskräften in naßlaufenden Kupplungen, Bremsen oder Reibungsdämpfern, bei dem ein gesintertes Metallfaservlies (3, 3') mit konstanter Fasergeometrie und Porosität über die Belagdicke von 0,1 bis 0,5 mm vorgesehen ist, wobei das Metallfaservlies (3, 3') auch Fasern aus nichtrostendem Stahl mit einer Querschnittsfläche im wesentlichen zwischen 100 und 300 mum·2· aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Reibbelag gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Reibbeläge, die in naßlaufenden Kupplungen und Bremsen sowie
Reibungsdämpfern eingesetzt werden, sollten eine möglichst
hohe und von der Gleitgeschwindigkeit, der Flächenpressung,
der Reibbelagstemperatur und dem eingesetzten Schmierstoff un
abhängige Reibungszahl besitzen. Zudem müssen sie einen genü
gend großen Verschleißwiderstand und ausreichende Freßtragfä
higkeit aufweisen.
Derzeit werden dabei im wesentlichen drei unterschiedliche
Reibbelagsysteme eingesetzt:
Zum einen Reibbeläge bestehend aus organischen, harzgebundenen
Fasern, die teilweise mit Mineralfasern gemischt sind. Diese
Beläge werden als "Papierbeläge" bezeichnet. Sie zeichnen sich
durch hohe Reibungszahlen aus, die nur mäßig von der Gleitge
schwindigkeit, der Flächenpressung und dem eingesetzten
Schmierstoff abhängen. Die übertragbare flächenspezifische
Reibleistung ist bei länger andauernden oder sich schnell wie
derholenden Brems-, Kupplungs- oder Dämpfungsvorgängen jedoch
durch die ertragbaren Belagtemperaturen auf ca. 2,5 W/mm2
Reibleistung begrenzt.
Ähnlich verhält es sich bei der zweiten Belaggruppe auf Car
bonfaserbasis, die entweder rein oder mit weiteren Fasern ge
mischt ist, und deren Temperaturbereich bei einer Harzbindung
ebenfalls begrenzt ist. Andere bekannte Bindungstechniken für
die Fasern untereinander und auf den Belagträger verhindern
aus Kostengründen derzeit eine großtechnische Anwendung.
Bei der dritten Gruppe handelt es sich um Reibbeläge auf Basis
pulvergesinterter oder aufgespritzter Metalle. Diese zeichnen
sich durch ihre gute Temperaturbeständigkeit aus und erlauben
damit hohe flächenspezifische Reibleistungen bis etwa 6 W/mm2.
Jedoch werden nicht so hohe Reibzahlen wie bei den anderen Be
laggruppen erreicht und der Einfluß der Gleitgeschwindigkeit
und des eingesetzten Schmierstoffes ist stärker ausgeprägt als
bei diesen.
Aus dem druckschriftlichen Stand der Technik ist beispiels
weise aus der DE 34 17 813 C1 ein metallischer Streusinterbe
lag bekannt, der hinsichtlich des Verschleißverhaltens und der
Freßtragfähigkeit aufgrund seiner Struktur und des eingesetz
ten Materials gute Ergebnisse zeitigt. Jedoch ist die Elasti
zität senkrecht zur Reibfläche noch nicht hoch genug, obwohl
sie gegenüber Preßsinterbelägen verbessert ist, um eine aus
reichend große Anzahl von Berührungspunkten zu erhalten. Da
durch ist der Flächenanteil an Engstellen im Schmierspalt noch
nicht groß genug, um an die hohen Reibzahlen von Papierbelägen
heranzukommen. Ein weiterer Nachteil von pulvermetallurgisch
hergestellten Sinterbelägen gegenüber Faserbelägen besteht
darin, daß durch Verschleiß oder sonstige Einflüsse, wie z. B.
die elastische oder plastische Verformung, sich einzelne Pul
verpartikel aus dem Verbund lösen können und damit in den
Schmierkreislauf gelangen. Verglichen mit Fasern können diese
Partikel nur schwer ausgefiltert werden und führen unter Um
ständen bei Hydrauliksystemen, die mit engen Spalten arbeiten,
zu Betriebsstörungen.
Aus der US-A 3,390,750 ist es bekannt, daß aus Stahlfasern
hergestellte Reibbeläge, nur ausreichende Reibeigenschaften
besitzen, wenn sie mit Chemiesorbtionsverfahren beschichtet
sind. Die Belastbarkeit dieses bekannten Belages liegt jedoch
weit unter den heute gestellten Anforderungen, da dieser Belag
immer noch in hohem Maße zum Fressen neigt, sofern keine
Gegenlaufflächen eingesetzt werden, deren Oberflächenhärte
größer ist als die des eingesetzten Fasermaterials. Als
Beispiel hierfür wird eine Keramikbeschichtung aufgeführt.
Generell führen Beschichtungsverfahren zu hohen Kosten. Wegen
der Nachteile dieses bekannten Belages ist eine technische
Umsetzung bisher nicht bekannt geworden.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Belag
der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art zu schaf
fen, der die Vorteile der Beläge auf Basis von organi
schen/anorganischen Fasern und Carbonfasern auf der einen
Seite mit denen von pulvergesinterten oder aufgespritzten me
tallischen Belagsystemen auf der anderen Seite verbindet.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des An
spruches 1.
Der erfindungsgemäße Belag weißt vorteilhafterweise eine über
seine Lebensdauer konstante, ausreichend hohe Elastizität auf,
um eine gleichmäßige Druckverteilung, sowohl makroskopisch als
auch mikroskopisch, zwischen dem Reibbelag und der Gegenfläche
zu realisieren.
Ferner ergibt sich der Vorteil, daß eine über die Lebensdauer
des Belages ausreichend hohe Scher- und Reißfestigkeit er
reichbar ist, damit die auftretenden Tangentialkräfte übertra
gen werden können.
Als weiterer Vorteil ist hervorzuheben, daß der erfindungsge
mäße Belag möglichst viele, flächenmäßig kleine Tragpunkte
zwischen sich und der Gegenlauffläche aufweist, die im
Mischreibungsgebiet summiert eine große Fläche an Engstellen
im Schmierspalt bedeuten und zu hohen Reibungszahlen führen.
Ferner ergeben möglichst viele, flächenmäßig kleine Tragpunkte
zwischen Belag und Gegenfläche den Vorteil, daß Sie aus umlie
genden Gebieten heraus gut mit Schmierstoff zur Schmierung und
Kühlung versorgt werden können, um eine ausreichend hohe Freß
tragfähigkeit zu gewährleisten. Hierfür weist der erfindungs
gemäße Belag vorteilhafterweise eine große offene Porosität
auf.
Schließlich kann der erfindungsgemäße Belag aus einem Grund
werkstoff hergestellt sein, der eine ausreichend große Festig
keit (Härte) aufweist, damit er im Mischreibungsgebiet bei Be
triebszuständen mit hohem Festkörperanteil einen ausreichend
großen Verschleißwiderstand besitzt.
Durch den Einsatz eines Faservlieses, das sehr dünne und ex
trem lange Fasern mit einer Querschnittsfläche von einem be
vorzugtem Bereich von 1 bis 300 µm2, vorzugsweise 1 bis 200 µm2,
aufweist, was einem Durchmesserbereich bei kreisförmigem
Querschnitt von ca. 1 bis 20 µm bzw. 1 bis 16 µm entspricht,
ist es mit der Erfindung gelungen, die Freßneigung
überraschenderweise auch bei Fasern, die vorzugsweise aus
austenitischem Stahl bestehen, bei Gegenlaufflächen aus vergü
tetem Stahl, wie sie derzeit z. B. üblicherweise bei Lamellen
kupplungen eingesetzt werden, zu unterdrücken. Neben dem ge
ringen Faserquerschnitt, der zu vielen kleinen Tragpunkten und
damit hohen Reibungszahlen im Mischreibungsgebiet führt, hat
dieses Verhalten auch der Einsatz extrem langer Fasern von bis
zu 150 mm Länge herbeigeführt. Durch den Einsatz von sehr lan
gen Fasern, bezogen auf den Faserdurchmesser, erhält man ein
Vlies mit vielen Kreuzungspunkten, das nur mit geringen Drüc
ken versintert werden muß, um eine ausreichende Eigenfestig
keit des Vlieses zu erhalten. Dieses Vlies zeichnet sich, be
zogen auf seine Dicke, durch eine ausgezeichnete progressive
Federungscharakteristik aus, weist jedoch kein Setzen auch
über eine sehr lange Betriebszeit auf, wie dies bei organischen
Faserbelägen auftritt und sorgt damit für eine gleich
mäßige Anpressung der vielen Tragpunkte zur Gegenlauffläche.
Dadurch steht auch dem Einsatz von Fasern aus austenitischem
Stahl, trotz dessen bekannter Freßneigung, nichts mehr im
Wege. Der Einsatz von austenitischem Stahl hat den Vorteil,
daß der Einfluß unterschiedlicher Additive auf die Reibungs
zahl gering bleibt. Zudem würden bei Verwendung von nicht
inerten Metallen zur Herstellung eines Vlieses aus feinsten
Fasern, durch die extrem große freie Oberfläche dieses
Vlieses, vorhandene Öladditive in großen Mengen gebunden
werden. Dies hätte eine Ausmagerung der notwendigen Additive
im Öl und höheren Korrosionsverschleiß der Fasern zur Folge.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Er
findung zum Inhalt.
In Anspruch 2 ist ein besonders bevorzugtes Längen-Dicken-Ver
hältnis der verwendeten Fasern angegeben.
Zur leichteren Handhabung des Vlieses hat es sich entsprechend
der bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 3 oft als vor
teilhaft herausgestellt, das eigentliche Vlies, das üblicher
weise eine Dicke im Bereich von 0,1 bis 0,5 mm aufweist, bei
der Vliesherstellung auf einer Metallfolie im Dickenbereich
von 0,05 bis 0,2 mm aufzubringen, vorzugsweise aufzusintern.
Die Metallfolie gestattet eine größere Auswahl an Befesti
gungsarten zwischen Vlies und Belagträger. Beim Löten z. B.
verhindert die Folie, daß sich das Vlies mit Lot oder Flußmit
tel vollsaugt und dadurch seine offenporige Struktur verliert.
Nur durch den Einsatz der Folie kann das Buckelschweißen als
Befestigungsmethode eingesetzt werden. Auch Laserschweißen
wird mit Folie deutlich erleichtert.
Gemäß Anspruch 4 kann der Reibbelag vorteilhafterweise zur Öl
führung geeignete Drainagen im Faservlies aufweisen. Diese
Drainagen können neben den bisher üblichen Preßverfahren
beispielsweise beim Aufbringen des Reibbelages auf einen
Belagträger durch Preßschweißverfahren oder ein
Laserschweißverfahren eingebracht werden, wobei beim Preß
schweißen die Elektrodenform bzw. beim Laserschweißen die
Schweißbahn so gewählt werden kann, daß die Drainagen im Fa
servlies entstehen.
Durch Aufsintern des Metallfaservlieses auf eine Metallfolie
kann erreicht werden, daß die durch die Reibung entstehenden
Tangentialkräfte alleine durch Formschluß oder durch Form- und
Reibschluß zwischen Metallfolie und dem Belagträger, auf dem
der Reibbelag aufgebracht werden kann, übertragen werden.
Als besonders bevorzugtes Stahlmaterial ist austenitischer
Stahl vorgesehen.
In den Ansprüchen 6 bis 11 ist ein erfindungsgemäßes Reibele
ment definiert, das beispielsweise eine Lamelle für naßlau
fende Kupplungen, Bremsen oder Reibungsdämpfer sein kann. Das
erfindungsgemäße Reibelement weist den zuvor beschriebenen
Reibbelag zur Übertragung von Reibungskräften in zumindest ei
ner der zuvor erläuterten Ausführungsformen auf.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung er
geben sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbei
spielen anhand der Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Schnittansicht eines Teiles ei
nes erfindungsgemäßen Reibelementes, das mit dem er
findungsgemäßen Reibbelag versehen ist,
Fig. 2 einen Graph zur Darstellung von Vergleichsversuchen
zwischen bekannten Belägen und dem erfindungsgemäßen
Reibbelag,
Fig. 3 eine schematisch stark vereinfachte Darstellung ei
ner Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Reibbelag
mit Nuten zur Ölführung, und
Fig. 4 eine perspektivische Teilansicht einer besonders be
vorzugten Ausführungsform eines Belagträgers.
In Fig. 1 ist ein Teilbereich eines erfindungsgemäßen Reibele
mentes 1 in perspektivischer und geschnittener Darstellung ge
zeigt. Zum Nachweis der Eignung des beim erfindungsgemäßen
Reibbelags verwendeten Vlieses in naßlaufenden Kupplungen und
Bremsen ist das in Fig. 1 gezeigte Reibelement 1 als Standard
lamelle für eine Standardkupplung mit 150 mm Außendurchmesser
ausgebildet worden. Das Reibelement 1 weist im Beispielsfalle
einen Belagträger 5 aus Kohlenstoffstahl auf. Auf dem Belag
träger 5 ist im Beispielsfalle auf beiden Seiten eine Metall
folie 2, 2' mit zuvor aufgesintertem Faservlies 3 bzw. 3'
aufgebracht. Die in Fig. 1 ferner sichtbare Verzahnung 4 dient
zur Einleitung des Drehmoments.
Das Reibungsverhalten dieser Lamelle 1 im Vergleich zu bekann
ten Belagsystemen ist in Fig. 2 dargestellt worden. Diese Fi
gur verdeutlicht Versuchsergebnisse, die mit einem ATF Dexron
III als Schmierstoff bei einer Ölsumpftemperatur von 80°C
durchgeführt wurden. Die flächenspezifische Reibarbeit pro
Schaltung beträgt 1,7 J/mm2, die Flächenpressung 2 N/mm2. Die
aus Fig. 2 entnehmbaren Kurven P, S, M zeigen das Reibungsver
halten nach 1000 Schaltungen am Prüfstand von einem Papierbe
lag P, einem Sinterbelag S und einem erfindungsgemäßen
Stahlvliesbelag M.
Es ist zu erkennen, daß der erfindungsgemäße Belag hinsicht
lich seines Reibungsverhaltens dem Sinterbelag deutlich über
legen ist, während er dem Papierbelag hinsichtlich des Rei
bungsverhaltens zumindest ebenbürtig ist. Die bei einer La
melle mit Papierbelag maximal mögliche spezifische Reibarbeit
pro Schaltung von ca. 1,7 J/mm2, bei einer Schalthäufigkeit von
4 Schaltungen pro Minute, wird jedoch um mindestens 80% von
der erfindungsgemäßen Lamelle 1 mit Stahl- bzw. Metallvliesbe
lag übertroffen.
Zum Aufbringen des erfindungsgemäßen Reibbelages 3, 3' auf den
Belagträger 5 gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wird das Me
tallfaservlies des Reibbelages 3 direkt auf den Belagträger 5
aufgebracht, was Vorteile verspricht, wenn z. B. insgesamt nur
wenig Bauhöhe zur Verfügung steht, oder abwickelbare und nicht
abwickelbare Geometrien mit dem, bereits mit Vlies beschichte
ten Belagträger über einen Umformprozeß hergestellt werden,
bieten sich als wirtschaftliche Verbindungstechnik das direkte
Aufsintern, das Preßschweißen oder das Laserschweißen an. Bei
Einsatz dieser Verfahren ist die ertragbare Belagtemperatur
nicht durch die eingesetzte Verbindungstechnik begrenzt. Wer
den beim direkten Aufsintern durch die hierfür benötigten Tem
peraturen die Festigkeit und die Form des Belagträgers 5 unzu
lässig verändert, ist eine anschließende Wärmebehandlung mög
lich. Wie im Rahmen der Erfindung durchgeführte Versuche an
Synchronringen gezeigt haben, ist es jedoch auch möglich, mit
geklebtem Vlies höhere Schaltleistungen als mit Papierbelägen
zu realisieren, was auf die gute Wärmeleitfähigkeit des Me
tallvlieses zurückzuführen ist.
Da es vorteilhaft sein kann, in Reibbelägen Nuten zur
Öldrainage zu verwenden, kann auch der erfindungsgemäße
Reibbelag mit derartigen Nuten versehen werden. Neben dem
sogenannten Buckelschweißen kann auch ein
Preßschweißverfahren als Verbindungstechnik gewählt werden,
bei dem sich das Faservlies an den Stellen, an denen die
Elektrode aufgesetzt wird, unter Einwirkung des Druckes und
der Temperatur verdichtet, da an diesen Stellen die Porosität
des Vlieses verschwindet. Die Elektrode(n) kann (können) nun
so ausgebildet werden, daß diese verdichteten Stellen Nuten
zur Ölführung bilden. Ein Beispiel hierzu ist in Fig. 3
dargestellt. Ein vergleichbarer Effekt wird beim
Laserschweißen mit senkrecht auf die Oberfläche gerichtetem
Strahl durch eine entsprechende Bahnsteuerung des Laserstrahls
erreicht. Selbstverständlich können auch unabhängig von der
Befestigungstechnik derartige Nuten in das Vlies, wie z. B.
beim direkten Aufsintern, eingeprägt werden.
Ein kostengünstiges Verfahren zum Aufbringen des Belages, bei
dem zudem keine Einschränkungen des Materials des Belagträgers
hinsichtlich der Verbindungstechnik vorliegen, ist das Aufsin
tern des Metallfaservlieses auf eine Metallfolie. Wird das Me
tallfaservlies bei der Herstellung auf die Metallfolie in aus
reichender Dicke aufgesintert, kann auf eine stoffschlüssige
Verbindung zwischen dem Belagträger 5 und der Metallfolie ver
zichtet werden. Ein Beispiel hierfür ist in Fig. 4 darge
stellt, die ein Reibelement 1' zeigt. Das Reibelement 1' weist
wiederum einen Belagträger 5' auf, der Aussparungen oder Ein
prägungen aufweist, von denen eine beispielhaft mit der Be
zugsziffer 7 gekennzeichnet ist. Bei dieser Ausführungsform
wird in den Aussparungen oder Einprägungen 7 des Belagträgers
5' durch plastische Verformung der Metallfolie mit ihrer
Vliesschicht eine form- und reibschlüssige Verbindung herge
stellt, die es erlaubt, die auftretenden Tangentialkräfte auf
den Belagträger 5' zu übertragen und ein Abheben des Belages
3" im unbelasteten Zustand zu verhindern.
Aufgrund der hervorragenden Elastizität des Vlieses ist es
möglich, ohne Einbußen hinsichtlich des tribologischen Verhal
tens entweder die Trägerfolie mit Vlies alleine oder bereits
auf den Belagträger 5' aufgebracht, durch einen Prägevorgang
oder andere geeignete Methoden der Umformtechnik, ausgehend
vom ebenen Zustand, in eine räumlich gekrümmte Form zu brin
gen. Diese Umformverfahren sind natürlich auch auf einen Be
lagträger mit direkt aufgesintertem Vlies anwendbar.
Claims (12)
1. Reibbelag zur Übertragung von Reibungskräften in naßlau
fenden Kupplungen, Bremsen oder Reibungsdämpfern, gekenn
zeichnet durch ein gesintertes Metallfaservlies (3, 3';
3") mit konstanter Fasergeometrie und Porosität über die
Belagdicke von 0,1 bis 0,5 mm, wobei das Metallfaservlies
(3, 3'; 3") Fasern aus Stahl mit einer Querschnittsfläche
im wesentlichen zwischen 1 und 300 µm2, vorzugsweise 1 und
200 µm2, aufweist.
2. Reibbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Vlies im wesentlichen aus Fasern besteht, die ein Längen-
Dicken-Verhältnis größer als 103 besitzen.
3. Reibbelag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallfaservlies (3, 3') auf eine Metallfolie (2,
2') aufgesintert ist.
4. Reibbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Ölführung geeignete Drainagen im Me
tallfaservlies (3, 3'; 3") vorgesehen sind.
5. Reibbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fasern aus nichtrostendem bzw.
korrosionsbeständigem, vorzugsweise austenitischem, Stahl
bestehen.
6. Reibelement (1, 1') zur Übertragung von Reibungskräften in
naßlaufenden Kupplungen, Bremsen oder Reibungsdämpfern mit
einem Belagträger (5; 5'), gekennzeichnet durch wenigstens
eines der Merkmale der Ansprüche 1 bis 5.
7. Reibelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
eine mit dem Metallfaservlies (3, 3') versehene Metallfo
lie (2, 2') stoffschlüssig durch Preßschweißen, Löten oder
Laserstrahlschweißen mit dem Belagträger (5) verbunden
ist.
8. Reibelement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß die auf dem Belagträger (5) aufgebrachte Folie
(2, 2') mit oder ohne dem Belagträger (5) durch plasti
sches Umformen auf eine abwickelbare oder nicht abwickel
bare Reibflächenform, vorzugsweise Kegel- oder Kugelkalot
tenform, gebracht ist.
9. Reibelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Metallfaservlies direkt auf den Belagträger (5)
aufgesintert, geschweißt oder geklebt ist.
10. Reibelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Belagträger (5) mit dem aufgebrachten Metallfaservlies
durch plastisches Umformen auf eine abwickelbare oder
nicht abwickelbare Reibflächenform, insbesondere Kegel-
oder Kugelkalottenform, gebracht ist.
11. Reibelement nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Metallfolie mit dem Vlies
formschlüssig mit dem Belagträger (5; 5') verbunden ist.
12. Reibelement nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Belagträger (5; 5') ein- oder beid
seitig mit dem Reibbelag belegt ist.
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