DE19920256A1 - Alkalische Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung enthaltend Alkylbenzolsulfonate und Alkanolamine - Google Patents
Alkalische Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung enthaltend Alkylbenzolsulfonate und AlkanolamineInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung sind alkalische Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzungen, enthaltend Alkylbenzolsulfonate und Alkanolamine sowie ein Verfahren zum Waschen oder Reinigen unter Einsatz solcher Zusammensetzungen und unter Verwendung von Calcium-Ionen reichem Waschwasser.
Description
Die Erfindung betrifft alkalische Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzungen
enthaltend Alkylbenzolsulfonate und Alkanolamine sowie ein Verfahren zum Wa
schen oder Reinigen unter Einsatz solcher Zusammensetzungen und unter Verwen
dung von Calcium-Ionen reichem Waschwasser. Die Erfindung betrifft insbesonde
re die Verwendung von Alkanolaminen zur Verbesserung der Härtestabilität von
Alkylbenzolsulfonaten in alkalischen Wasch- und Reinigungsmitteln und die Ver
zögerung der Ausfällung von Calciumcarbonat aus solchen Wasch- und Reini
gungsmittelzusammensetzungen.
Natriumalkylbenzolsulfonate, insbesondere solche mit linearen Alkylresten
(LAS), sind Tenside, die wegen ihrer Waschkraft, biologischen Abbaubarkeit und
kostengünstigen Herstellung in Wasch- und Reinigungsmitteln vielfach eingesetzt
werden. Diese Wasch- und Reinigungsmittel enthalten z. B. LAS typischerweise
in Mengen von 3 bis 30 Gew.-% neben im allgemeinen anderen bekannten Kom
ponenten, wie Buildern, Bleichmitteln, Duftstoffen, Schauminhibitoren usw.
Auch der Einsatz von Alkanolaminen in Wasch- und Reinigungsmitteln ist be
kannt. Diese werden unter anderem zur Neutralisation anionischer Tenside ver
wendet. Es ist bekannt, daß die Neutralisationsprodukte anionischer Tenside mit
Alkanolaminen, im Unterschied zur Verwendung von Alkalimetallsalzen und als
Vorzug gegenüber diesen, die Ausbildung von flüssigkristallinen Tensidphasen in
Formulierung verhindern. Die WO 96/07724 beschreibt beispielsweise einphasige
Seifengele und viskose Seifenformulierungen, bei denen die Neutralisationspro
dukte von Fettsäuren mit den Alkanolaminen, wie Triethanolamine, zur Herstel
lung homogener Formulierungen eingesetzt werden.
Die US 4,105,592 beschreibt ein Flüssigwaschmittel, enthaltend nichtionische
und anionische Tenside neben Alkanolaminen und kleineren Anteilen an Zusatz
stoffen wie auf Fettsäure basierenden Korrosionsinhibitoren und Alkalisalzen. Die
Alkanolamine werden zur Neutralisation der Alkylbenzolsulfonsäuren und ande
rer saurer Komponenten eingesetzt, wobei die Alkanolamine vorzugsweise im
Überschuß eingesetzt werden, um gleichzeitig als Puffer in der Formulierung zu
wirken und einen pH von 7 bis 9 zu gewährleisten. Als Alkanolamine werden aus
schließlich C1- oder C2-Alkanolamine genannt.
Als Wasch- und Reinigungslösemittel wird häufig Leitungswasser eingesetzt,
welches u. a. Calcium- und Magnesiumionen enthält (hartes Leitungswasser).
Anionische Tenside, wie z. B. Alkylbenzolsulfonate oder Fettalkoholsulfate, bil
den mit den Härteionen schwerlösliche Salze. Fällt das anionische Tensid als
schwerlöslicher Niederschlag aus, so hat dies zur Folge, daß ein Teil des Tensids
nicht mehr für die Reinigung zur Verfügung steht, so daß die Konzentration an
waschaktiver Substanz in der Flotte reduziert wird und ein vermindertes
Waschergebnis resultiert. Weiterhin hat der schwerlösliche Niederschlag die Ei
genschaft, sich auf dem zu reinigenden Substrat festzusetzen. Bei der Textil
wäsche beobachtet man daher eine Zunahme der Textilinkrustation. Bei der Rei
nigung harter Oberflächen bilden sich auf der Oberfläche Niederschläge bzw.
Schlieren, die z. B. zu einer Abnahme des Glanzes führen.
Um die Ausfällung der schwerlöslichen Niederschläge von anionischen Tensiden
mit Calcium oder Magnesium zu verhindern, setzt man den Wasch- oder Reini
gungsmittel Builder zu, welche die Aufgabe haben, die Calcium- und Magnesiu
mionen zu binden und die Ausfällung anionischer Tenside zu verhindern. Als
Builder werden beispielsweise Zeolithe oder Silicate eingesetzt. Aber auch lösli
che Phosphate oder Hydroxysäuren, wie z. B. Citrate, werden aufgrund ihrer Ei
genschaft, lösliche Komplexe mit den Härteionen zu bilden, in großem Maßstab
eingesetzt.
Die Härtionen gelangen nicht nur durch das eingesetzte Wasser in die Waschflot
te, sondern sind auch häufig Bestandteil des Schmutzes. Gelegentlich sind auch in
den Waschmitteln selbst Calcium- oder Magnesiumionen enthalten, um spezielle
Vorteile bei der Reinigungsleistung, der Builderwirkung oder der Waschmittel
konfektionierung zu erhalten. In diesem Fall muß durch Einsatz von Cobuildern,
Komplexbildnern oder ähnlichem die Ablagerung von schwerlöslichen Calcium-
oder Magnesiumniederschlägen auf dem zu reinigenden Substrat verhindert wer
den.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, Additivierungen zu entwickeln, die im
Wasch- und Reinigungsprozeß eingesetzt, die Ausfällung von Calciumnieder
schlägen der anionischen Tenside und die Bildung von Calciumcarbonat inhibie
ren. Die DE 43 10 995-A1 beschreibt beispielsweise die Verwendung von Polyas
paraginsäuren in Reinigungsmittelformulierungen. In der WO 96/19445 werden
Diaminoalkyldisulphosucciate als Builder-Substanzen in Waschmittelformulie
rungen beschrieben für Anwendungen, bei denen die Sequestration der Wasser
härte erforderlich ist.
Die nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Inhibierung der Aus
fällung von Calciumsalzen im Wasch- und Reinigungsprozeß haben den Nachteil,
daß sie den Einsatz kostenintensiver Zusatzstoffe wie Builder bzw. Cobuilder er
forderlich machen.
Weiterhin hat man zur Vermeidung der Ausbildung von schwerlöslichen Nieder
schlägen aus Calcium- oder Magnesium- Salzen anionischer Tenside versucht,
Wasch- und Reinigungsmittel hauptsächlich auf Basis von härteunempindlichen
Tensiden, wie beispielsweise den Akoholethoxylaten zu formulieren, um auf diese
Weise auf die Wasserenthärtung verzichten zu können. Aufgrund der guten
Waschleistung von anionischen Tensiden, insbesondere für pigmenthaltige bzw.
lehmartige Verschmutzungen, gepaart mit der kostengünstigen Herstellbarkeit
und der guten Verarbeitbarkeit, kann auf die Verwendung von anionischen Tensi
den jedoch in den meisten Fällen nicht verzichtet werden.
Es bestand daher die Aufgabe, eine kostengünstige und ökotoxikologisch unbe
denkliche Alternative zu den bekannten Cobuildern bzw. zur Reduzierung des
Einsatzes von Buildern zu finden, durch welche in alkylbenzolsulfonathaltigen
Wasch- und Reinigungsmitteln während des Reinigungsprozesses die Ausfällung
von Calciumsalzen in den relevanten Temperaturbereichen inhibiert bzw. verzö
gert werden kann.
Es wurde überraschend gefunden, daß durch gleichzeitige Anwesenheit von spe
ziellen Alkanolaminen in Kombination mit Alkylbenzolsulfonsäuren bzw. deren
Salzen in der Waschflotte, sowohl die Ausfällung der Calciumsalze des Alkylben
zolsulfonats als auch die Ausfällung von grobdispersem Calciumcarbonat inhi
biert wird.
Gegenstand der Erfindung sind somit alkalische Wasch- und Reinigungsmittelzu
sammensetzungen enthaltend als Komponenten
- A) zumindest eine Alkylbenzolsulfonsäure bzw. deren Salz, die einen linea ren oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 24 C-Atomen aufweist, und
- B) zumindest ein Alkanolamin, bzw. dessen Ammoniumsalz, der allgemei
nen Strukturformel I,
worin, jeweils unabhängig voneinander,
k, l, oder m 0, 1, 2 oder 3 ist, wobei k + l + m < 1 ist
n 0 oder1 ist und
Ra
k, l, oder m 0, 1, 2 oder 3 ist, wobei k + l + m < 1 ist
n 0 oder1 ist und
Ra
, Rb
oder Rc
ein linearer oder verzweigter Kohlenwasserstoff mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen ist, wobei zumindest ein R 3 bis 6 Kohlen
stoffatome aufweist.
Die Ammoniumsalze der erfindungsgemäß eingesetzten Alkanolamine sind aus
schließlich protonierte Alkanolamine (n = 1). Ra, Rb oder Rc sind zweiwertige li
neare oder verzweigte Kohlenwasserstoffe, die vorzugsweise linear sind und in
1,2-Stellung Sauerstoff bzw. Stickstoff substituiert sind. Die Kohlenwasserstoffe
Ra, Rb oder Rc weisen in der Summe bevorzugt zumindest 5 und höchstens 15
Kohlenstoffatome auf, besonders bevorzugt zumindest 6, besser noch zumindest 7
und höchstens 12 Kohlenstoffatome. Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäß
eingesetzten Alkanolamine mindestens zwei Isopropanol-Reste auf.
Bevorzugte Alkanolamine, bzw. deren Ammoniumsalze, lassen sich auch durch
die allgemeine Strukturformel II
beschreiben, worin die Reste bzw. Indizes jeweils unabhängig voneinander sind:
k, l, m 0, 1, 2 oder 3, wobei k + l + m < 1 ist
n 0 oder 1 und
R1, R2 oder R3 voneinander unabhängig H oder lineare oder verzweigte C1- bis C4-Alkylreste sind, wobei zumindest ein R für eine CH3-Gruppe steht.
k, l, m 0, 1, 2 oder 3, wobei k + l + m < 1 ist
n 0 oder 1 und
R1, R2 oder R3 voneinander unabhängig H oder lineare oder verzweigte C1- bis C4-Alkylreste sind, wobei zumindest ein R für eine CH3-Gruppe steht.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen die Alkylbenzolsulfon
säuren bzw. deren Salze einen linearen Alkylrest mit 8 bis 24 C-Atomen auf
Die Komponenten (A) und (B) können in einem im Gewichtsverhältnis von 10 : 1
bis 1 : 10, vorzugsweise 7 : 1 bis 1 : 1 eingesetzt werden oder bezogen auf die molare
Konzentration im molaren Verhältnis von 2 zu 1 bis 1 zu 2, vorzugsweise 1,2 zu
1 bis 1 zu 0,8.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Builder-Anteil (C) der
Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung kleiner als 25% Gew.-%, vor
zugsweise beträgt dieser
- A) 0,01 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird auf die Anwesenheit von
unlöslichem Builder vollständig verzichtet.
Feste Formulierungen können z. B. wenigstens ca. 0,5 Gew.-%, Flüssigformulie
rungen und granulierte Formulierungen von 5 bis 50 Gew.-% Builder enthalten. Es
können dabei sowohl anorganische wie organische Systeme eingesetzt werden.
Sie werden in Waschmittelformulierungen eingesetzt, um die Partikelschmutzent
fernung zu unterstützen und die Wasserhärte zu kontrollieren.
Zu den anorganischen Buildern zählen, ohne die erfindungsgemäßen Formulie
rungen darauf einzuschränken, Alkali-, Ammonium- und Alkanolammoniumsalze
von Polyphosphaten (z. B. Tripolyphosphate, Pyrophosphate und polymere Meta
phosphate), Phosphonate, Silikate, Carbonate (auch Bicarbonate und Sesquicar
bonate), Sulfate und Alumosilikate.
Beispiele für Silikatbuilder sind Alkalisilikate, besonders solche mit einem SiO2
zu Na2O im Verhältnis 1,6 zu 1 bis 3,2 zu 1 und Schichtsilikate wie Natriumsili
kate vom Typ NaMSixO2x+1.yH2O (M steht für Na oder H, x = 1,9 -4, y = 0-20),
besonders bevorzugt ist der mit SKS-6 bezeichnete Typ. Auch Magnesiumsilikate
können hier eingesetzt werden. Alumosilikate sind ebenfalls nützlich in den er
findungsgemäßen Formulierungen und besonders wichtig in granularen Wasch
mittelformulierungen. Die verwendbaren Alumosilikatbuilder können durch die
empirische Formel [Mz(zAlO2)y].xH2O beschrieben werden, wobei z und y Werte
von wenigstens 6 annehmen, das molare Verhältnis von z zu y im Bereich von 1,0
bis 0,5 liegt, x Werte von ca. 0 bis 30 annimmt. Es kann sich sowohl um kristalli
ne als auch um amorphe, synthetische oder natürlich vorkommende Alumosilikate
handeln.
Auch organische Builder gehören zu den in den erfindungsgemäßen Formulierun
gen verwendbaren Buildern. Dazu gehören Polycarboxylate, wie Ethercarboxyla
te, cyclisch oder acyclisch, Hydroxypolycarboxylate, Copolymere aus Maleinsäu
reanhydrid und Ethylen oder Vinylmethylether, 1,3,5-Trihydroxybenzol-2,4,6-
trisulfonsäure und Carboxymethyloxybernsteinsäure, die alle in Form der Säure
oder ihrer Alkali-, Ammonium- oder Organoammoniumsalze eingesetzt werden
können. Alkyl-, Ammonium- oder Organoammoniumsalze der Polyessigsäure sind
ebenso geeignet wie Salze der Zitronensäure oder Kombinationen von verschie
denen Buildern. Alkenylbernsteinsäuren und -salze sind besonders bevorzugte
organische Builder. Monocarbonsäuresalze können ebenso entweder allein oder in
Kombination mit einem der vorgenannten Builder in die erfindungsgemäßen For
mulierungen eingearbeitet werden.
Eine weitere Komponente der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind:
- A) zu 0,001 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewichtsverhältnis Metallion zur Gesamtzusammensetzung, 2-wertige Metallionen bzw. deren Salze, insbesondere Calcium- oder Magnesi um-Ionen.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung wird vorteilhaft zum Waschen und/oder
Reinigen unter Einsatz von Zusätzen enthaltend 2-wertige Metallsalze, insbeson
dere Calcium eingesetzt, z. B. in Zusammensetzungen enthaltend Wasser und Cal
cium-Ionen in einer Konzentration von 0,2 bis 6 mmol/l in der Waschzusammen
setzung.
Gegenstand der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist auch ein Produkt, wel
ches man durch Neutralisation der erfindungsgemäß eingesetzten Alkylbenzolsul
fonsäuren mit den erfindungsgemäß eingesetzten Alkanolamin erhält.
Beispiele erfindungsgemäß eingesetzter Alkanolamine sind Triisopropanolamin,
Diethanolmonoisopropanolamin, Monoethanolamindiisopropanolamin, Butano
lispropanolamin, Hexanolisopropanolamin etc. oder Mischungen aus diesen wie
z. B. eine Mischung aus Mono-, Di- und Triisopropanolamin. Die erfindungsge
mäß eingesetzten Alkonolamine sind auch solche die durch Alkoxylierung, z. B.
mit Propylenoxid, von z. B. Ammoniak, Alkanolaminen oder Alkylaminen zu
gänglich sind.
Es würde überraschenderweise gefunden, daß die Anwesenheit der erfindungsge
mäßen Alkanolamine in Formulierungen enthaltend Alkylbenzolsulfonsäuren
bzw. deren Salze die Neigung der Alkylbenzolsulfonsäuren zur Ausfällung in
Form ihrer Calciumalkylbenzolsulfonate reduziert.
Die Neigung zur Ausfällung von Calciumsalzen, z. B. Calciumalkylbenzolsulfo
naten bzw. Calciumcarbonat kann auf einfache Weise z. B. nach folgenden Me
thoden bestimmt werden:
- - durch Bestimmung des Rückstandes nach Filtration einer Alkylbenzolsulfo natlösung (ca. 1 g/l), welcher steigende Mengen an Calciumhärte zugesetzt werden,
- - durch Verfolgen der Trübung einer verdünnten Lösung (ca. 1 g/l) von Alkyl benzolsulfonat bei Zugabe von Calciumhärte oder
- - durch die Bestimmung der dynamischen Oberflächenspannung der Lösung kann die Menge an freiem Alkylbenzolsulfonat bestimmt werden, aus der die Menge an ausgefallenem Calciumalkylbenzolsulfonat ermittelt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Alkanolamine reduzieren überraschender Weise auch die
Menge an Calciumcarbonat im Niederschlag. Die Inhibierung der Ausfällung von
Calciumcarbonat bei Anwesenheit von erfindungsgemäß eingesetzten Alkylben
zolsulfonaten und Alkonolaminen kann ebenso durch qualitative und quantitative
Bestimmung des Rückstandes nach Filtration einer Lösung ermittelt werden. Als
einfache Meßmethode bietet sich daneben auch die Verfolgung der Trübung und
der Oberflächenspannung an.
Inhibieren im Sinne der Erfindung heißt nicht notwendigerweise die vollständige
Unterdrückung von schwerlöslichen Calciumniederschlägen, sondern kann im
Sinne der Erfindung auch eine Verzögerung der Calciumausfällung unter anwen
dungsnahen Bedingungen sein.
Die Wasch- und Reinigungslösungen können neben den erfindungsgemäß ver
wendeten Alkanolaminen weitere Bestandteile enthalten. Die erfindungsgemäßen
Wasch- und Reinigungsmittel können anionische (a), nichtionische (b) oder ka
tionische Tenside (c) enthalten. In Mitteleuropa werden typischerweise Gemische
aus anionischen und nichtionischen Produkten verwendet, die synergistische
Wascheffekte zeigen und häufig mit Seifen kombiniert werden.
Die Tensidmenge der erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelzusam
mensetzung, soweit diese als Pulverwaschmittel vorliegen, beträgt vorzugsweise 3
bis 70 Gew.-%, für Flüssigformulierungen vorzugsweise 15 bis 80 Gew.-%. Die
erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmitte können aber auch als wasser
freie Flüssigformulierungen vorliegen. Diese weisen gegenüber herkömmlichen
Flüssigformulierungen eine vorteilhaft niedrige Viskosität auf.
Im folgenden werden die fakultativen Bestandteile (a) bis (m) der erfindungsge
mäßen Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung erläutert:
- a) anionische Tenside (neben den erfindungsgemäß eingesetzten Alkylbezolsul
fonsäuren bzw. deren Salzen) Als Beispiele für anionische, grenzflächenaktive
Substanzen, die Bestandteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sein
können, sind Ethercarbonsäuren und deren Salze, Alkylsulfonate, alpha-Olefin
sulfonate, alpha-Sulfofettsäurederivate, Sulfonate höherer Fettsäureester,
höhere Alkoholsulfate (primär und sekundär), Alkoholethersulfate, Hydroxy
mischethersulfate, Sulfate von alkoxylierten Carbonsäurealkanolamiden, Salze
von Phosphatestern, Tauride, Isethionate, lineare Alkylbenzolsulfonate, ver
brückte Alkylbenzolsulfonate (wie DOWFAX-Typen der Firma Dow), Alkylaryl
sulfonate, Sulfate der Polyoxyethylenfettsäureamide und Derivate von Acyl
aminosäuren, Alkylethercarbonsäuren, Alkyl- und Dialkylsulfosuccinate, Alke
nylsulfosuccinate, Alkyl- oder Alkenylsarcosinate und sulfatierte Glycerinalky
lether zu nennen.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht, wobei gesättigte Fettsäureseifen, wie die Alkali- und Alkanolaminseifen der Laurinsäu re, Myristinsäure, Palmitinsäure oder Stearinsäure, sowie aus natürlichen Fettsäu ren, z. B. Kokos-, Palmkern-, oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische, geeignet sind. - b) nichtionische Tenside: Weitere Bestandteile der erfindungsgemäßen Zusam
mensetzungen können Verbindungen aus der Gruppe der nichtionischen Tenside
sein. Als nichtionische Tenside kann das erfindungsgemäße Wasch- und Reini
gungsmittel insbesondere niedrig- und höherethoxylierte Alkohole enthalten. Die
ethoxylierten Alkohole leiten sich insbesondere von primären Alkoholen mit vor
zugsweise 6 bis 18 Kohlenstoffatomen ab. Die niedrigethoxylierten Fettalkohole
weisen durchschnittlich 1 bis 8 Mol und die höherethoxylierten Alkohole durch
schnittlich 9 bis 22 Mol Ethylenoxid Einheiten auf. Dabei stellen die angegebenen
Ethoxylierungsgrade statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt
eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Der Alkoholrest kann linear
oder in 2-Stellung methylverzweigt sein, bzw. lineare und methylverzweigte Re
ste im Gemisch enthalten, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorlie
gen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alko
holen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen bevorzugt, z. B. aus
Kokos-, Talgfett- oder Oleylalkohol. Neben ethoxylierten Alkoholen können na
türlich auch propoxylierte bzw. Mischungen von ethoxylierten/propoxylierten
Alkoholen eingesetzt werden. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine einge
engte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE).
Eine weitere Klasse nichtionischer Tenside, die auch in Kombination mit den oben genannten nichtionischen Tensiden eingesetzt werden können, sind alkoxy lierte Fettsäuremethylester, die z. B. nach dem in der WO 90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Ohne die Formulierungen darauf einzuschränken, seien als weitere Beispiele für nichtionische grenzflächenaktive Substanzen Fettsäureglyceride, Fettsäurepoly glyceride, Fettsäureester, alkoxylierte Fettsäureglyceride, Polyoxyethylenoxypro pylenglykolfettsäureester, Polyoxyethylensorbitanfettsäureester, Polyoxyethylen- Rhizinusöl- oder gehärtete Rhizinusölderivate, Polyoxyethylenlanolinderivate, Polyoxyethylenfettsäureamide, Polyoxyethylenalkylamine, Alkylaminoxide, De rivate von Eiweißhydrolysaten, Hydroxymischether, Alkylpolyglycoside und Al kylglucamide (z. B. N-Methyl-alkylglucamide) genannt. - c) kationische Tenside: Als Beispiele für kationische gängige grenzflächenakti
ve Substanzen, die für Kombinationen eingesetzt werden können, seien Alkyltri
methylammoniumsalze, Dialkyldimethylammoniumsalze, Alkyldimethylbenzy
lammoniumsalze, Alkylpyridiniumsalze, quaternierte Fettsäureester von Alkano
laminen, Alkylisochinoliniumsalze, Benzethoniumchloride und kationische Acy
laminosäurederivate genannt. Als Beispiele für grenzflächenaktive Substanzen,
Ampholyte und Betaine, die für Kombinationen eingesetzt werden können, seien
Carbobetaine, wie z. B. Kokosacylamidopropyldimethylbetain, Acylamidopentan
diethylbetain, Dimethylammonio-hexanoat Acylamidopropan- (oder -ethan-)dime
thyl (oder -diethyl-)betain - alle mit C-Kettenlängen zwischen 10 und 18, Sulfo
betaine, Imidazolinderivate, Sojaöllipide und Lecithin genannt. Die oben er
wähnten Amin-N-oxide können auch in polymerer Form vorliegen, wobei ein
Verhältnis Amin- zu Amin-N-oxid von 10 : 1 bis 1 : 1.000.000 vorliegen muß.
Die mittlere Molmasse beträgt 500 bis 1.000.000, besonders bevorzugt jedoch 5.000 bis 100.000. - d) Enzyme: Eine ganze Reihe von Enzymen können in den erfindungsgemäßen
Formulierungen enthalten sein, so zum Beispiel Proteasen, Amylasen, Lipasen,
Cellulasen und Peroxidasen sowie Mischungen der jeweiligen Enzyme. Auch an
dere Enzyme können in Waschmittelformulierungen eingearbeitet werden, wobei
sie, wie die vorgenannten, von verschiedenster Herkunft aus Bakterien, Pilzen, z. B.
Hefepilzen und anderen Pflanzen stammen, aber auch tierischen Ursprungs
sein können.
Unterschiedliche Faktoren bestimmen die Auswahl einzelner Enzyme, wie bei spielsweise die pH-Aktivitäts- und/oder Stabilitätsoptima, die Thermostabilität, die Stabilität gegenüber verschiedenen Tensiden, Buildern usw. Enzyme können in Einwaagen bis zu 5 mg, bevorzugt 0,01 mg bis 3 mg aktives Enzym auf ein Gramm Waschmittelformulierung eingesetzt werden, d. h. zu z. B. 0,001 bis ca. 5 Gew.-% in den erfindungsgemäßen Waschmittelformulierungen. Für Proteasen gilt eine Einsatzkonzentration einer Aktivität von 0,005 bis 0,1 Anson Einheiten (An son Units = AU) pro Gramm erfindungsgemäßer Formulierung.
Die Enzyme können in an sich bekannter Weise an Trägerstoffen adsorbiert, in Hüllsubstanzen eingebettet und/oder mit Hilfe von Trägersubstanzen granuliert worden sein, um sie leichter handhabbar zu machen und gegen vorzeitige Inakti vierung zu schützen, wenn diese in teilchenförmige Wasch- oder Reinigungsmit tel eingearbeitet werden sollen. - e) Enzymstabilisatoren: Dazu gehören wasserlösliche Quellen von Calcium-
oder/und Magnesiumionen, die häufig zugesetzt werden müssen, damit das Buil
dersystem nicht auch diese Zentralatome der Enzyme entfernt und sie damit des
aktiviert. Calciumionen sind hier im allgemeinen effektiver als Magnesiumionen.
Zusätzliche Stabilisierung kann durch den Zusatz von Boraten wie z. B. in der
U.S. 4,537,706 erfolgen. Typischerweise enthalten die erfindungsgemäßen For
mulierungen 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 20, besonders bevorzugt 5 bis 15 und
ganz besonders bevorzugt 8 bis 12 Millimol Calciumionen pro Liter Endformulie
rung.
Obwohl die Konzentration in verschiedenen Formulierungen abhängig von den verwendeten Enzymen variieren kann, sollten immer genug Calciumionen nach der Komplexierung durch das Buildersystem und durch Seifen verfügbar sein, um die Enzyme aktiviert zu halten. Jedes wasserlösliche Calcium- oder Magnesium salz kann verwendet werden, es seien hier die folgenden Beispiele, ohne die er findungsgemäßen Formulierungen darauf einzuschränken, erwähnt: Calciumchlo rid, -formiat, -sulfat, -hydroxid, -malat, -maleat, -acetat und die entsprechenden Magnesiumsalze. Abhängig von der Menge und Art der verwendeten Enzyme ent halten die erfindungsgemäßen Waschmittelformulierungen 0,05 bis 2 Gew.-% wasserlösliche Calcium- und/oder Magnesiumsalze.
Boratstabilisatoren sind zu 0,25 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,75 bis 3 Gew.-%, berechnet als Borsäure in den erfindungs gemäßen Formulierungen enthalten. Die zugesetzten Boratstabilisatoren müssen in der Lage sein, Borsäure bilden zu können, hier ist der direkte Einsatz von Bor säure bevorzugt, doch können auch, ohne darauf einzuschränken, auch Boroxid, Borax, andere Alkaliborate und substituierte Borsäuren, wie z. B. Phenyl-, Butyl- und p-Bromphenylborsäure, eingesetzt werden. - f) Bleichsysteme - Bleichmittel und Bleichaktivatoren: Für die erfindungsge
mäßen Formulierungen ist die Verwendung eines Bleichsystems, sei es Bleich
mittel und -aktivator oder lediglich ein Bleichmittel, fakultativ. Sofern eingesetzt,
werden die Bleichmittel in Mengen von 0,5 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 20
Gew.-% und die Bleichaktivatoren in Mengen von 0,1 bis 60 Gew.-% des Bleich
mittels eingesetzt. Bevorzugt werden also 0,5 bis 40 Gew.-% Bleichsystem, bezo
gen auf die erfindungsgemäße Formulierung, eingesetzt. Alle für die Reinigung
von Textilien, harten Oberflächen oder andere Reinigungsaufgaben geeigneten
Bleichmittel können eingesetzt werden. Dazu zählen z. B. auf Sauerstoffbasis ar
beitende Bleichmittel. Perborate, z. B. Natriumperborate, sei es als Mono- oder
Tetrahydrat, können eingesetzt werden, ebenso wie Percarbonsäure-Bleichmittel,
und deren Salze. Zu den geeigneten Vertretern dieser Klasse zählen Magnesium
peroxyphthalat-hexahydrat, Magnesium-metachlorperbenzoat, 4-Nonylamino-4-oxo
peroxybutansäure, Diperoxydodecandisäure und, besonders bevorzugt, 6-Nonyl
amino-6-oxoperoxycaprinsäure. Persauerstoffbleichmittel können ebenfalls
eingesetzt werden. Zu geeigneten Vertretern dieser Klasse zählen Natriumcarbo
natperoxohydrat und vergleichbare Percarbonate, Natriumpyrophosphatperoxohy
drat, Harnstoffperoxohydrat, Natriumperoxid und Persulfatbleichmittel. Auch Mi
schungen von Bleichmitteln können in den erfindungsgemäßen Wasch- und Rei
nigungsmittelformulierungen eingesetzt werden.
Persauerstoffbleichmittel werden bevorzugt mit Bleichaktivatoren kombiniert, zu denen, ohne die erfindungsgemäßen Formulierungen darauf zu beschränken, Nonanoyloxy-phenylsulfonat, Tetraacetylethylendiamin und deren Mischungen sowie andere in U.S. 4,634,551 erwähnte Kombinationen von Bleichmitteln und -aktivatoren gehören.
Ganz besonders bevorzugt als Bleichaktivatoren sind Amidderivate der Formeln R1N(R5)C(O)R2C(O)L oder R1C(O)N(R5)R2C(O)L, wobei R1 eine Alkylgruppe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, R2 eine Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstof fatomen, R5 ein Wasserstoffatom oder Alkyl-, Aryl- oder Alkylaryl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen und L jedwede für nucleophile geeignete Abgangsgruppe (z. B. Phenylsulfonat) bedeuten. Als Beispiele seien hier die folgenden Verbindun gen erwähnt: (6-Octanamido-caproyl)oxyphenylsulfonat, (6-Nonanamido-ca proyl)oxyphenylsulfonat, (6-Decanamido-caproyl)oxyphenylsulfonat und deren Mischungen.
Acyllactamaktivatoren gehören zu einer anderen Klasse bevorzugter Bleichakti vatoren. Hier seien insbesondere Acylcaprolactam und Acylvalerolactam mit Al kyl-, Aryl-, Alkoxyaryl- und Alkylaryl-acylgruppen, die 1 bis 16 Kohlenstoffato me enthalten, erwähnt. Unter den nicht auf Sauerstoff basierenden Bleichmitteln gehören sulfonierte Zink- und/oder Aluminiumphthalocyanine zu den bevorzugten Systemen. - g) Chelatbildende Agenzien/Komplexbildner: In den erfindungsgemäßen For mulierung sind optional auch Eisen- und Manganionen unter Chelatbildung kom plexierende Agenzien enthalten, die zu der Gruppe der Aminocarboxylate, Aminophosphonate, polyfunktionalisierten Aromaten (z. B. Dihydroxybenzolsul fonsäurederivate) gehören. Auch Mischungen der verschiedenen Chelatisie rungsagenzien sind wirksam. Ein bevorzugtes bioabbaubares chelatbildendes Agenz ist Ethylendiamindisuccinat. Die vorgenannten Agenzien werden in An teilen von 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 3,0 Gew.-%, in der Waschmittelformulierung eingesetzt.
- h) Komponenten zur Entfernung von Ton- oder Lehmschmutz und Verhin derung der Wiederanschmutzung: Die erfindungsgemäßen Formulierungen können zu diesem Zweck alkoxylierte, bevorzugt ethoxylierte, Amine, unabhän gig davon, ob es sich hier um mono-, oligo- oder polymere Amine handelt, ent halten. Für feste Formulierungen liegt die Einsatzmenge bei 0,01 bis 10 Gew.-%, bei Flüssigformulierungen bei 0,01 bis 5 Gew.-% der Gesamtformulierung. Andere Gruppen von Verbindungen, die diese Eigenschaften aufweisen, sind kationische Verbindungen (wie in EP 0 111 984-A1), zwitterionische Polymere (wie in der EP 0 112 592) oder Carboxymethylcellulose, die ebenfalls das Schmutztragevermö gen einer Waschflotte zu steigern vermag. Als zusätzliche Vergrauungsinhibito ren sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise lösliche Stärkepräparate und z. B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Bevor zugter Einsatz findet u. a. Polyvinylpyrrolidon.
- i) Polymere Dispersionshilfen (Cobuilder): Diese Additive werden in Mengen von 0,1 bis 7,0 Gew.-% der erfindungsgemäßen Gesamtformulierung eingesetzt, wobei es sich um Polycarboxylate oder um Polyethylenglykole handelt, die so wohl die Wirkung des eingesetzten Builders verstärken als auch Inkrustierungen und Wiederanschmutzungen verhindern und bei der Ablösung von Partikel schmutz eine Rolle spielen. Die hier einsetzbaren Verbindungen werden durch Polymerisation oder Copolymerisation von geeigneten ungesättigten Carbonsäure- oder Carbonsäureanhydridmonomeren erhalten. Hier sind Polyacrylate aber auch Maleinsäureanhydrid/Acrylsäure-Copolymerisate bevorzugt. Die Molekularge wichte der ersteren bewegen sich in einem Bereich von 2.000 bis 10.000 g/mol, bevorzugt 4.000 bis 7.000 g/mol und besonders bevorzugt im Bereich von 4.000 bis 5.000 g/mol. Geeignete Copolymerisate weisen Molgewichte von 2.000 bis 100.000 g/mol, bevorzugt 5.000 bis 75.000 g/mol und besonders bevorzugt 7.000 bis 65.000 g/mol auf. Verwendbare Polyethylenglykole weisen Molgewichte im Bereich 500 bis 100.000, besonders bevorzugt 1.500 bis 10.000 auf. Auch Po lyasparagate und -glutamate können zusammen mit Zeolith-Buildern eingesetzt werden, wobei die verwendbaren Polyasparagate mittlere Molgewichte von ca. 10.000 aufweisen.
- j) Optische Aufheller: Alle nach dem Stand der Technik bekannten optischen Aufheller sind in den erfindungsgemäßen Formulierungen einsetzbar. Sie werden zu 0,05 bis 1,2 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtformulierung, eingearbeitet. Eini ge nicht einschränkende Beispiele für geeignete Verbindungsgruppen seien im folgenden genannt: Stilbenderivate, Pyrazoline, Coumann, Carbonsäuren, Me thincyanine, Dibenzothinphen-5,5-dioxid, Azole, 5- und 6-gliedrige Heterocyclen.
- k) Schauminhibitoren: Je nach genauer Zusammensetzung (d. h. Schäumver mögen der verwendeten Tenside) und Art des Schauminhibitors werden nach ei ner weiteren Ausgestaltung der Erfindung 0 bis 5 Gew.-% (bezogen auf Gesamt formulierung) Schauminhibitor eingesetzt. Monofettsäuresalze werden in einer Menge von 0 bis zu 5 Gew.-%, bevorzugt jedoch 0,5 bis 3 Gew.-% eingesetzt, Sili cone werden in einer Menge bis zu 2 Gew.-%, bevorzugt jedoch 0,01 bis 1 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,25 bis 0,5 Gew.-% eingesetzt. Zu den Verbindun gen, die in den erfindungsgemäßen Formulierungen als Schauminhibitor einge - setzt werden können, gehören auch Monofettsäuren und ihre Salze, mit C-Ketten längen von 10 bis 24, bevorzugt jedoch 12 bis 18 Kohlenstoffatomen. Auch hochmolekulare, nicht oberflächenaktive Verbindungen, wie Paraffine, Fettsäu reester (z. B. Triglyceride), aliphatische Ketone, N-alkylierte Aminotriazine oder Di- bis Tetraalkyldiaminchlortriazine, Monostearylphosphate und Monostearylal koholphosphatester. Auch Silicone können in der vorliegenden Formulierung als Schauminhibitoren eingesetzt werden, ebenso wie Mischungen von Siliconen und Silan-modifizierten Silikaten, i. a. können hier Polyalkylenglykole als Lösungs mittel eingesetzt.
- l) Textilweichmacher: Verschiedene im Waschprozess verwendbare Textil weichmacher können hier verwendet werden, besonders jedoch Smectit-Tone so wie andere weichmachende Tone in Mengen zwischen 0,5 und 10 Gew.-% (bezo gen auf die Gesamtformulierung). Die vorgenannten Weichmacher können in Kombination mit anderen Weichmachern wie Aminen und den verbreiteten katio nischen Weichmachern verwendet werden.
- m) Weitere Komponenten: Weitere Komponenten können in die Wasch- und Reinigungsmittelformulierungen eingebaut werden: Weitere Träger, Hydrotropi ca. Prozesshilfsmittel, Farbstoffe oder Pigmente, Parfums, Konservierungsmittel, Pufferungssysteme usw. Zur Erhöhung des Schäumvermögens und der Fettlöse kraft können weiterhin wasserlösliche Erdalkalisalze in Mengen von 0,001 bis 3 Gew.-% zugesetzt werden.
Soweit erforderlich, können einige der obengenannten Tensidkomponenten auch
durch Adsorption auf poröse hydrophobe Substanzen stabilisiert werden und mit
einer weiteren hydrophoben Schicht versiegelt in die Formulierung eingearbeitet
werden. Flüssige Waschmittel können auch Wasser, Alkohole oder andere Solu
bilisierungsmittel enthalten. Der Wassergehalt flüssiger Waschmittel liegt typi
scherweise zwischen 40 und 80 Gew.-%. Bei den erfindungsgemäßen Waschmit
telformulierungen kann es sich um pulverförmige Typen und Granulate oder um
pastöse oder flüssige Produkte handeln.
Die erfindungsgemäßen Waschmittel können in an sich bekannter Weise, z. B.
durch Mischen, Granulieren, Extrudieren und/oder durch Sprühtrocknung herge
stellt werden. Dabei können die Gerüststoffe Zeolith und Alkalisilikat einzeln in
an sich bekannter Weise und beliebiger Reihenfolge in die Mittel eingearbeitet
werden. Die Herstellung der flüssigen Waschmittelprodukte kann durch Ab
mischen der Komponenten erfolgen.
Bei den Formulierungen kann es sich um Waschmittel oder Reinigungsmittel han
deln. Die Waschmittelformulierungen zeigen sowohl in Textilwaschmitteln für
den Haushaltsbereich wie auch in Waschmitteln für den gewerblichen Bereich
sehr gute Wirksamkeit. Bei den Reinigungsmitteln sind die Einsatzbereiche der
Formulierungen z. B. Universalreiniger, Reiniger für Glas, Reiniger für Metall,
Kuststoffreiniger, Fußbodenreiniger und Bad- und WC-Reiniger.
Verzögerung der Ausfällung schwerlöslicher Calciumsalze durch Zusatz von Al
kanolaminen zu Alkylbenzolsulfonat-haltigen Lösungen.
Die Fällung schwerlöslicher Calciumsalze aus Lösungen mit Calciumionen und
Carbonationen wurde durch Trübungsmessung (bzw. Transmissionsmessung) ver
folgt. Die Lösungen wurden mit Calciumionen versetzt und anschließend mit ei
ner Heizrate von 2°C/min aufgeheizt.
In Tabelle 1 sind die unterschiedlichen Ansätze zusammengefaßt.
990 ml einer wässrigen Lösung (demineralisiertes Wasser) enthaltend Tensid,
Alkanolamin und Soda laut Tabelle 1 wurden bei einer Temperatur von 15°C un
ter definierten Bedingungen gerührt. 10 ml einer konzentrierten Calciumchlo
rid-Lösung (19,79 g/l CaCl2) wurden zu dieser Lösung hinzugegeben, so daß in
der Lösung eine Calciumionenkonzentration von 1,78 mmol/l (10°dH) vorlag.
Direkt nach Zugabe der Calciumchloridlösung wurde begonnen, die Lösung mit
einer Heizrate von 2°C/min aufzuheizen. Die Transmission der Lösung und die
dynamische Oberflächenspannung wurden bei den steigenden Temperaturen ge
messen. Die Bestimmung der dynamischen Oberflächenspannung erfolgte mit ei
nem Blasendrucktensiometer MPT2 der Firma Lauda (Königshofen, Deutschland)
bei einer konstanten Flußrate von 20 mm3/s. In Tabelle 2 sind die Werte der
Transmission und der dynamischen Oberflächenspannung bei einzelnen Temperatu
ren zusammengestellt.
Ohne Zusatz eines anionischen Tensids (Ansatz 1) fiel CaCO3 sofort als schwerlös
licher Niederschlag aus, was sich an dem Abfallen der Transmission von 100% auf
31% ablesen läßt. Bei Zusatz des handelsüblichen Cobuilders Sokalan® (reg.
Marke der BASF AG) CPS (Ansatz 6) wurde die Ausfällung von Calciumsalzen bis
hinauf zu 60°C verhindert.
Die erfindungsgemäßen Ansätze 3, 5 und 10 wiesen im Vergleich zu Ansatz 1 und
dem Ansatz 2 (nur LAS) eine geringere Neigung zur Ausfällung von Calciumsalzen
auf. Bei diesen Ansätzen bleibt die Grenzflächenaktivität des Alkylbenzolsulfonats
erhalten, was sich durch die Absenkung der dynamischen Oberflächenspannung im
Vergleich zu dem Wert von reinem Wasser (72 mN/m, 25°C) offenbart.
Für Natriumalkylbenzolsulfonat ist die Absenkung der Oberflächenspannung bei
gleichzeitiger Anwesenheit von Triisopropanolamin oder Diisopropanolamin grö
ßer als in der Lösung ohne erfindungsgemäße Alkanolamine.
Die Versuche zeigten, daß ohne Zusatz von Tensid das gebildete CaCO3 sofort
ausfällt (Ansatz 1). Auch das Triisopropanolamin (TIPA) allein hatte keinen po
sitiven Einfluß auf die Verzögerung der CaCO3-Fällung. Beim Natriumsalz der
Alkylbenzolsulfonsäure LAS bildet sich bei 15°C zuerst das LAS-Calcium-Salz,
bevor schließlich bei ca. 37,5°C (LAS-Na) Calciumcarbonat ausfällt. Setzt man
zu der Lösung Triisopropanolamin hinzu, so verzögert sich die CaCO3-Fällung bis
zu einer Temperatur von ca. 37,5°C und zwischenzeitlich wird keine Ausfällung
von Calcium-LAS beobachtet, was sich z. B. anhand der niedrigen dynamischen
Oberflächenspannung zeigt. Sokalan® CP5 (Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer,
BASF AG), welches als Cobuilder in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt
wird, wurde als Referenz vermessen. Diisopropanolamin zeigte ein ähnliches
Verhalten wie Triisopropanolamin. Auch beim Diisopropanolamin (DIPA) fällt
nur ein sehr geringer Anteil LAS-Calciumsalz aus, bevor bei ca. 37,5°C Calci
umcarbonat ausfällt.
Sokalan® CP 5 (Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer, BASF) in einer Konzentra
tion von 150 mg/L zusammen mit dem LAS-Na eingesetzt, inhibiert die Ausfäl
lung von Calciumcarbonat bis zu einer Temperatur von ca. 60°C. Bei Einsatz
der erfindungsgemäß eingesetzten Alkanolamine werden noch höhere Temperatu
ren erreicht.
Waschversuche mit Formulierungen enthaltend LAS und Triisopropanolamin in
der Lini-Waschmaschine.
Es wurden Waschversuche in einer Lini-Testmaschine, mit der Hautfett-Pigment
Anschmutzung auf Polyestergewebe, Mischgewebe und Baumwollgewebe durch
geführt. Als Modellrezeptur wurde eine Formulierung mit 1,72 g/l Marlon® A
350 (Natriumalkylbenzolsulfonat, 50%ig), 0,48 g/l, Triisopropanolamin und 0,5 g/l
Natriumcarbonat gewählt. Es wurde Wasser mit steigenden Calcium-
Wasserhärten eingesetzt und die Prüfläppchen 1 Stunde bei einer Temperatur von
30°C gewaschen.
Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse bei einer Waschtemperatur von 30°C nach Mitte
lung über alle Gewebetypen.
Bei einer Wasserhärte von 5,34 mmol/l Ca2+ wurde bei dem Experiment ohne
Triisopropanolamin nahezu keine Waschleistung der Lösung mehr beobachtet.
Die Waschleistung der Alkylbenzolsulfonatlösung mit Triisopropanolamin hinge
gen zeigte selbst bei der hohen Wasserhärte von 5,43 mmol/l Ca2+ noch etwa 70%
der Waschleistung, welche ohne Wasserhärte erhalten wird.
Claims (10)
1. Alkalische Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung enthaltend als
Komponenten
k, l, oder m 0, 1, 2 oder 3 ist, wobei k + l + m < 1 ist
n 0 oder 1 ist und
Ra, Rb oder Rc ein linearer oder verzweigter Kohlenwasserstoff mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen ist, wobei zumindest ein R 3 bis 6 Kohlen stoffatome aufweist.
- A) zumindest eine Alkylbenzolsulfonsäure bzw. deren Salz, die einen linea ren oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 24 C-Atomen aufweist, und
- B) zumindest ein Alkanolamin, bzw. dessen Ammoniumsalz, der allgemei
nen Strukturformel I,
k, l, oder m 0, 1, 2 oder 3 ist, wobei k + l + m < 1 ist
n 0 oder 1 ist und
Ra, Rb oder Rc ein linearer oder verzweigter Kohlenwasserstoff mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen ist, wobei zumindest ein R 3 bis 6 Kohlen stoffatome aufweist.
2. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 enthaltend als Komponente
k, l, m 0, 1, 2 oder 3 ist, wobei k + l + m < 1 ist
n 0 oder 1 und
R1, R2 oder R3 voneinander unabhängig H oder lineare der verzweigte C1- bis C4-Alkylreste sind, wobei zumindest ein R für eine CH3-Gruppe steht.
- A) zumindest ein Alkanolamin, bzw. dessen Ammoniumsalz, der allgemei
nen Strukturformel II
k, l, m 0, 1, 2 oder 3 ist, wobei k + l + m < 1 ist
n 0 oder 1 und
R1, R2 oder R3 voneinander unabhängig H oder lineare der verzweigte C1- bis C4-Alkylreste sind, wobei zumindest ein R für eine CH3-Gruppe steht.
3. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Alkanolamin mindestens zwei Isopropanol-Reste aufweist.
4. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß die Alkylbenzolsulfonsäure bzw. deren Salz, einen linearen
Alkylrest mit 8 bis 24 C-Atomen aufweist.
5. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche enthal
tend die Komponenten (A) und (B) im Gewichtsverhältnis 10 : 1 bis 1 : 10, vor
zugsweise 7 : 1 bis 1 : 1.
6. Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 enthaltend die
Komponenten (A) und (B) im molaren Verhältnis von 2 zu 1 bis 1 zu 2, vor
zugsweise 1,2 zu 1 bis 1 zu 0,8.
7. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche enthal
tend weiterhin als Komponente
- A) zu 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, einen oder mehrere Builder.
8. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche enthal
tend weiterhin als Komponente
- A) zu 0,001 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewichtsverhältnis Metallion zur Gesamtzusammensetzung, 2-wertige Metallionen bzw. deren Salze, insbe sondere Calcium oder Magnesium.
9. Verwendung der Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche zum Waschen und/oder Reinigen unter Einsatz von Zusätzen enthal
tend 2-wertige Metallsalze, insbesondere Calcium.
10. Verwendung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz
Wasser ist und Calcium-Ionen in einer Konzentration von 0,2 bis 6 mmol/l enthält.
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