DE19920896A1

DE19920896A1 - Tragbare Vorrichtung und Verfahren zur mobilen Medikamentenversorgung mit drahtloser Übermittlung von Daten zur Steuerung bzw. Programmierung

Info

Publication number: DE19920896A1
Application number: DE1999120896
Authority: DE
Inventors: Ok-Kyung Cho; Yoon Ok Kim
Original assignee: Phiscience Entwicklung Vo GmbH
Current assignee: Phiscience Entwicklung Vo GmbH
Priority date: 1999-05-06
Filing date: 1999-05-06
Publication date: 2000-11-09

Abstract

Die Erfindung betrifft eine tragbare Vorrichtung und ein Verfahren zur drahtlosen Bedienung, Steuerung bzw. Programmierung einer mobilen Medikamentenversorgung. Die Vorrichtung besteht bevorzugt aus einer Abgabeeinheit, die direkt, mittels einer Kanüle, oder indirekt, mittels eines Katheters, mit dem Körper eines Patienten verbunden ist, sowie aus einer Bedienungseinheit zur Bedienung, Steuerung, Programmierung bzw. Dateneingabe, die mit der Abgabeeinheit drahtlos kommuniziert. Die Bedienungseinheit besteht bevorzugt aus einer Armbanduhr, die neben den normalen Uhr- bzw. Datumsfunktionen die Eingabe von Daten sowie die Bedienung, Steuerung und Programmierung der Abgabeeinheit ermöglicht. Die Bedieneinheit erlaubt sowohl die zeitliche als auch die mengenmäßige Steuerung der Medikamentenabgabe sowie zusätzliche Bolusgaben.

Description

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft eine tragbare Vorrichtung und ein Verfahren zur drahtlosen Bedienung, Steuerung bzw. Programmierung einer mobilen Medikamentenver sorgung.

Stand der Technik

US 4585439 (Michel) beschreibt eine Tragbare Infusionseinheit, bei der mittels einer in Längsrichtung beweglichen Gewindestange, die über eine drehbare Muffe bewegt wird, der Kolben einer Ampulle nach vorne bewegt wird. Aus der Be schreibung geht hervor, daß als Antrieb ein Schrittmotor eingesetzt wird. Eine Fernbedienung ist weder vorgesehen noch wird sie erwähnt.

US 5735887 (Barreras et al.) beschreibt eine implantierbare medizinische Vor richtung. Die Steuerung erfolgt mittels Funkübertragung. Hier wird ein implan tierbares Gerät benutzt, welches einen operativen Eingriff erfordert, der - wie alle invasiven Anwendungen - nicht unerhebliche Risiken birgt. Das implantierbare Gerät besitzt einen Empfänger zum empfangen externer Steuersignale, es gibt jedoch keinen Hinweis darauf, daß das implantierbare Gerät auch seinerseits einen Sender aufweist. Der einfachen unauffälligen Bedienbarkeit der externen Steuer einheit wird keinerlei Rechnung getragen.

Bei allen bisherigen externen (d. h. nichtimplantierbaren) Insulinpumpen befinden sich die Steuerungs- bzw. Bedienungselemente an der Pumpe selbst. Dies bedingt einerseits einen entsprechenden Platzverbrauch, andererseits ist der Patient ge zwungen Einstellungen ihr zusätzlichen Bolusgaben an der Pumpe selbst vorzu nehmen. Letzteres bedeutet in der Öffentlichkeit eine nicht zu unterschätzende psychische Belastung für den Patienten, da er sich damit unmittelbar als Diabeti ker zur erkennen gibt und eine solche permanente gesundheitliche Beeinträchti gung leider immer noch keine vollständige Akzeptanz in der Bevölkerung besitzt. Um diesen psychischen Druck, der den Patienten zusätzlich zur gesundheitlichen Situation belastet zu verringern, ist eine möglichst kleine und unauffällige Bau weise der Pumpe zusammen mit einer unauffälligen Bedienbarkeit erwünscht. Obwohl diese Forderungen schon seit langem bestehen, wird mit der erfindungs gemäßen Vorrichtung erstmals ein Gerät bereitgestellt, das eine vollkommen un auffällige - weil räumlich getrennte - Bedienung der Pumpe bei gleichzeitiger Platzersparnis bezüglich der Pumpeneinheit selbst bietet und somit den Diabetiker einen weiteren großen Schütt auf dem Weg zu einem normalen unbelasteten Le ben voranbringt.

Darstellung der Erfindung

Die Vorrichtung besteht bevorzugt aus zwei Komponenten: Abgabeeinheit (nicht- implantierbar) und Bedienungseinheit. Abgabeeinheit und Bedienungseinheit wei sen beide sowohl Sende- als auch Empfangseinrichtungen auf und kommunizieren drahtlos miteinander.

Die Abgabeeinheit ist direkt mittels einer Kanüle, oder indirekt, mittels eines Ka theters, mit dem Körper eines Patienten verbunden. Zur Förderung flüssiger Me dikamente aus einer Ampulle wird das Drehmoment eines Motors über ein geeig netes Getriebe auf eine drehbare Spindel übertragen, die bevorzugt einen Schnec kentrieb besitzt. Die Drehung der Spindel bewegt einen Schlitten in Richtung auf den Kolben der Ampulle, wodurch der Kolben Flüssigkeit aus der Ampulle för dert. Die Bedienungseinheit dient zur Bedienung, Steuerung, Programmierung bzw. Dateneingabe.

Die Bedienungseinheit besteht bevorzugt aus einer Armbanduhr (analog und/oder digital), die neben den normalen Uhr- bzw. Datumsfunktionen die Eingabe von Daten sowie die Bedienung, Steuerung und Programmierung der Abgabeeinheit ermöglicht. Die Bedienungseinheit erlaubt sowohl die zeitliche als auch die men genmäßige Steuerung der Medikamentenabgabe, beispielsweise in Form einer Basalrate oder eines Basalprofils, sowie zusätzliche, vom Benutzer wählbare Bo lusgaben. Zusätzlich verfügt die Bedienungseinheit und/oder die Abgabeeinheit über Alarmfunktionen für Termine und Fehlfunktionen. Die Kommunikation zwi schen Bedienungseinheit und Abgabeeinheit findet bevorzugt mittels verschlüs selter Datenprotokolle statt.

In einer bevorzugten Ausführungsart handelt es sich bei Sendern und Empfängern um ein Transpondersystem.

In einer Ausführungsart besteht die Bedienungseinheit aus einer Armbanduhr bei der die Elemente zur Bedienung bzw. Kontrolle der Abgabeeinheit im Zifferblatt integriert sind.

In einer weiteren Ausführungsart sind die Elemente zur Bedienung bzw. Kontrolle der Abgabeeinheit aus dem Uhrgehäuse herausklappbar.

Claims

1. Vorrichtung zur drahtlosen Steuerung, Programmierung und Bedienung einer mobilen tragbaren nichtimplantierbaren Medikamentenversorgung bestehend aus

- mindestens einer Abgabeeinheit für flüssige Medikamente und
- mindestens einer Bedienungseinheit zur Eingabe von Daten sowie zur Bedie nung, Steuerung und Programmierung der Abgabeeinheit dadurch gekennzeichnet, daß
- Bedienungseinheit und Abgabeeinheit räumlich voneinander getrennt sind,
- Bedienungseinheit und Abgabeeinheit Mittel zur wechselseitigen drahtlosen Kommunikation miteinander besitzen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Bedienungseinheit die Form und Funktion einer Armbanduhr besitzt.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabeeinheit eine Insulinpumpe ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß besagte Mittel zur wechselseitigen drahtlosen Kommunikation zwischen Bedie nungseinheit und Abgabeeinheit aus Funksendern bzw. -empfängern bestehen.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß besagte Mittel zur wechselseitigen drahtlosen Kommunikation zwischen Bedie nungseinheit und Abgabeeinheit aus einem Transpondersystem bestehen.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente zur Bedienung bzw. Kontrolle der Abgabeeinheit im Zifferblatt be sagter Bedienungseinheit integriert sind.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente zur Bedienung bzw. Kontrolle der Abgabeeinheit aus dem Uhrge häuse der Bedienungseinheit herausklappbar sind.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Verschlüsselung der zur Kommunikationsdaten zwischen Bedienungs einheit und Abgabeeinheit vorhanden sind, welche die Anwendung verschlüssel ter Datenprotokolle ermöglichen.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Erzeugung von Alarmsignalen vorhanden sind, die Alarmfunktionen aufgrund von Terminen und/oder Fehlfunktionen wahrnehmen.