DE19913757A1 - Verfahren zur Herstellung einer Nietverbindung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer NietverbindungInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung einer Nietverbindung beschrieben, bei dem ein von einem Werkzeug (5) beaufschlagtes Niet (3) flächig aufeinanderliegende Werkstücke (1, 2), insbesondere Bleche, beaufschlagt und das Werkstückmaterial in den Formhohlraum (9) einer Matrize (8) drängt, wobei die Matrize (8) im Verlaufe des Niet-Setzvorganges eine das Werkstückmaterial an eine Niet-Mantelfläche (14) andrückende Querkraft ausübt. Erfindungsgemäß wird die Querkraft über ein in die Matrize (8) einleitbares und unter hohen Druck P¶i¶ setzbares Fluid erzeugt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Nietver
bindung, bei dem ein von einem Werkzeug beaufschlagtes Niet flächig auf
einanderliegende Werkstücke, insbesondere Bleche, beaufschlagt und das
Werkstückmaterial in den Formhohlraum einer Matrize drängt, wobei die Ma
trize im Verlaufe des Niet-Setzvorganges eine das Werkstückmaterial an
eine Niet-Mantelfläche andrückende Querkraft ausübt.
Zum Verbinden von flächigen Werkstücken, insbesondere Blechen, sind
Nietverbindungen, insbesondere mit selbststanzenden Nieten, weithin be
kannt. Ein mit Schneidkanten versehenes Stanzniet durchstanzt die beiden
Blechwerkstoffe und anschließend wird das austretende Ende des
Stanznietes im Formhohlraum einer Matrize umgeformt. Es ist auch bekannt,
das Niet derart zu gestalten, daß es beim Einbau nur das obere Blech
durchstanzt und anschließend im Formhohlraum der Matrize gespreizt wird.
Es wird also das untere Blech nicht aufgeschnitten, sondern so umgeformt,
daß eine fluiddichte Verbindung entsteht. Als diesbezüglich einschlägiger
Stand der Technik sei beispielsweise auf die WO 95/35 174 und die DE 44 04 659 A1
verwiesen, in denen verschiedene, in gewisser Weise auch
voneinander abweichende Niet-Setzverfahren beschrieben sind.
Auch die EP 0 720 695 B1 behandelt die Herstellung von Stanznietverbin
dungen. Dabei ist die Matrize mehrteilig ausgeführt. In eine Dornaufnahme
sind radial gerichtete, gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnete
Nuten eingearbeitet, in die Nutensteine eingesetzt sind. Das radial außenlie
gende Ende eines jeden Nutensteines wird von einer Blattfeder beaufschlagt.
Im Verlaufe des Niet-Setzvorganges werden die Nutensteine durch das vom
Niet verdrängte Material insbesondere des unteren Metallbleches nach
außen gedrückt, so daß dem Niet schließlich ein den Spreizvorgang günstig
beeinflussender zusätzlicher Hohlraum geboten wird. Darüber hinaus wird
durch eine entsprechende Bemaßung der Nutensteine ein möglichst reines
Durchstanzen des oberen Bleches begünstigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Verfahrensweise zur
Herstellung einer Nietverbindung weiter zu optimieren. Gleichfalls ist es Auf
gabe der Erfindung eine zur Durchführung des Verfahrens besonders geeig
nete Vorrichtung zur Verfügung zu stellen.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1 erfindungsgemäß durch das Kennzeichen dieses Patenanspru
ches gelöst. Patentanspruch 4 stellt die zur Verfahrensdurchführung beson
ders geeignete Vorrichtung unter Schutz. Die Unteransprüche bilden die
Erfindung in vorteilhafter Weise weiter.
An sich ist durch die DE 195 08 632 A1 ein Verfahren zum Verbinden eines
ersten Bauteiles mit einem zweiten, flächigen Bauteil, insbesondere zum
Verbinden einer Mutter mit einem Blechformteil bekannt, wobei die Verbin
dung bei gleichzeitiger Innenhochdruckumformung des Blechformteiles er
folgt, indem sich dessen Kontur an die Kontur der zu befestigenden Mutter
anformt. Eine ähnliche Vorgehensweise ist in der EP 0 593 950 B1 be
schrieben, die ein Verfahren zur Befestigung eines rohrförmigen Verstär
kungseinsatzes in einer metaüischen rohrförmigen Struktur aufzeigt.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigen die Fig. 1 bis 3 die ein
zelnen Stationen des Niet-Setzvorganges und die einzelnen Komponenten
der dazu vorteilhaft eingesetzten Vorrichtung.
Aus Fig. 1 sind zwei flächig aufeinanderliegende Werkstücke 1, 2, beispiels
weise Metallbleche, ersichtlich, wobei auf dem oberen Werkstück 1 ein etwa
die Gestalt eines Kegelstumpfes aufweisendes Niet 3 positioniert ist. Das
Niet 3 ist von einem vertikal beweglichen Stempel 5 beaufschlagt, der von
einem ebenfalls vertikal beweglichen Niederhalter 7 umgeben ist.
Diesen Komponenten der Niet-Setzvorrichtung ist unterhalb des
Werkstückes 2 eine Matrize 8 zugeordnet, welche einen Hohlraum 9
aufweist, der über eine in eine Nut 10 eingesetzte Dichtleiste 11, die am
unteren Werkstück 2 zur Anlage kommt, gegenüber der Umgebung
abgedichtet ist. Über einen seitlichen Zufluß 12 ist der Hohlraum 9 mit einem
Fluid befüllbar.
Der Verfahrensablauf beim Setzen des Nietes 3 ergibt sich unmittelbar aus
den Fig. 1 bis 3. So wird zunächst in bekannter Weise der Niederhalter 7
unter einer vorgebbaren Anpreßkraft auf das obere flächige Werkstück 1
aufgesetzt (Pfeil 6). Die am unteren flächigen Werkstück 2 anliegende
Matrize 8 dient der Abstützung und Aufnahme dieser Andrückkräfte.
In einem nachfolgenden Arbeitsschritt (Fig. 2) bewegt sich der Stempel 5
nach unten (Pfeil 4), mit der Folge, daß das Niet 3 die flächigen Werkstücke
1, 2 deformiert, bis das untere Werkstück 2 auf dem Boden 13 der Matrize 8
zur Anlage kommt.
In einem letzten Verfahrensschritt wird über den Zufluß 12 ein geeignetes
Fluid, z. B. Wasser, mit hohem Druck Pi in den Hohlraum 9 geleitet, mit der
Folge, daß die deformierten, annähernd vertikal gerichteten Bereiche 15 der
nach wie vor aneinanderliegenden flächigen Werkstücke 1, 2 sich an die
Mantelfläche 14 des Nietes 3 anschmiegen, wodurch eine formschlüssige
Verbindung entsteht. Deren Festigkeit wird durch ein Hinterschnitt begün
stigt, der sich aufgrund der kegelstumpfförmigen Gestalt des Nietes 3 ergibt.
Nach dem auf diese Weise abgeschlossenen Niet-Setzvorgang kann der
hohe Fluiddruck Pi abgebaut, das Fluid wieder aus dem Hohlraum 9 entfernt
(abgesaugt) und die weiteren Werkzeugbestandteile (Stempel 5, Niederhal
ter 7, Matrize 8) von den nun verbundenen flächigen Werkstücken 1, 2 ge
trennt werden.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise modifizierbar. So kann das Niet ohne weiteres
auch andere geometrische Formen annehmen, wobei die Beibehaltung eines
Hinterschnittes in jedem Falle aber von Vorteil ist. Die zu verbindenden
flächigen Werkstücke können metallischer oder nichtmetallischer Art sein.
Gleiches gilt für den Werkstoff des Nietes selbst.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Nietverbindung, bei dem ein von einem
Werkzeug beaufschlagtes Niet flächig aufeinanderliegende Werkstücke,
insbesondere Bleche, beaufschlagt und das Blechmaterial in den Form
hohlraum einer Matrize drängt, wobei die Matrize im Verlaufe des Niet-
Setzvorganges eine das Werkstückmaterial an eine Niet-Mantelfläche
andrückende Querkraft ausübt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Querkraft über ein in die Matrize (8) einleitbares, unter hohen Druck Pi
setzbares Fluid erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst das
Niet (3), die Werkstücke (1, 2) deformierend, in den Matrizen-Hohlraum
(9) gedrückt wird und erst danach die Querkraft über das Fluid eingeleitet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Niet-
Setzvorgang keines der zu verbindenden Werkstücke (1, 2) durchstanzt
wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1,
bestehend aus einem von einem Niederhalter (7) umgebenen Stempel (5)
zur Beaufschlagung des Nietes (3) und weiter bestehend aus einer ge
genüberliegend angeordneten, mit einem Hohlraum (9) ausgestatteten
Matrize (8), dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (9) über eine an
einem der Werkstücke (1, 2) anliegende und in eine Nut (10) der Matrize
(8) eingesetzte Dichtleiste (11) gegenüber der Umgebung abgedichtet ist
und einen seitlichen Zufluß (12) zum Befüllen mit einem Fluid aufweist.
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