DE19906260A1 - Dissektionsretraktor für die Gefäßentnahme - Google Patents
Dissektionsretraktor für die GefäßentnahmeInfo
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Abstract
Chirurgischer Dissektionsretraktor zum Entnehmen von Gefäßkanälen oder Gefäßen wie der Saphenavene und dgl., mit dem sich Gewebe sowie obere Äste und/oder Seitenäste von dem Gefäß abtrennen lassen, während er durch einen Zugangsschnitt in der Haut eines Patienten hindurch entlang eines gewünschten Gefäßabschnitts vorwärtsbewegt wird. Der Dissektionsretraktor wird in einer geschlossenen Stellung bzw. einer Stellung mit "flacher Querschnittsform" eingeführt, so daß Verletzungen an dem Gefäß und anderen Körperabschnitten des Patienten minimiert werden. Wenn der Retraktor über dem Gefäß installiert ist, wird er geöffnet und verriegelt, so daß er eine relativ "hohe Querschnittsform" hat. Auf diese Weise wird ein vergrößerter Arbeitsraum oder Tunnel im Bereich zwischen der Haut und dem zu entnehmenden Gefäß erzeugt und aufrechterhalten. Die Gefäßentnahme wird mittels geeigneter chirurgischer Dissektions-, Ligatur-, Kauter- und/oder Klammerinstrumente vollständig durchgeführt. Dies kann mit oder ohne Visualisierungsvorrichtungen erfolgen, die weitere Zusatzmerkmale der erfindungsgemäßen Retraktoren aufweisen. Wenn die Entnahme beendet ist, wird der Dissektionsretraktor entriegelt, so daß er sich in die geschlossene Stellung zusammenklappen und von der Entnahmestelle entfernen läßt. Der Entnahmevorgang läßt sich von einem einzigen Chirurgen unter Verwendung einer geringeren Anzahl von Instrumenten und bei minimaler Traumatisierung oder Beschädigung des Gefäßes durchführen.
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren und Instrumente, mit
denen sich bei einem Patienten Gefäßkanäle oder Gefäßabschnitte
wie Saphenavenen, Speichenarterien und dgl. entnehmen lassen.
Insbesondere betrifft die Erfindung Verfahren und Instrumente
zum Schaffen oder Aufrechterhalten eines Arbeitsraums bzw.
-tunnels über einem Gefäßkanal bzw. einem Gefäß, in dem sich
andere chirurgische Instrumente zum vollständigen Entnehmen des
Gefäßkanals oder -abschnitts handhaben lassen, so daß Verlet
zungen des Gefäßkanals oder Gefäßes und des Patienten minimiert
werden.
Bei einigen Operationsverfahren - am häufigsten bei Herz
bypass-Transplantationen (engl. CABG für coronary artery bypass
grafting) - ist es üblich, Gefäßkanäle oder Gefäßabschnitte wie
Arterien oder Venen von ihrem ursprünglichen Platz im Körper
eines Patienten zu entnehmen oder zu "ernten" und an anderer
Stelle im Körper zu verwenden. Beim CABG dient der Gefäßkanal
dazu, einen Bypass bzw. eine Umgehung zwischen einer arteriel
len Blutzufuhr und der zu umgehenden Koronararterie herzustel
len. Oftmals läßt sich eine nahe am Herzen gelegene Arterie,
z. B. eine der inneren Brustarterien, als Bypasskanal verwenden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine oder mehrere Saphe
navenen aus den Beinen oder eine Speichenarterie aus einem Arm
als Gefäßkanal zu verwenden, was mitunter bei Notfällen bevor
zugt wird oder wenn mehrere Bypass-Gefäße benötigt werden. Ist
bei einem Patienten ein multipler Bypass erforderlich, kann man
zusätzlich zu verschiedenen Arterien die Saphenavene verwenden,
um die Gefäßversorgung für das Herz des Patienten wiederherzu
stellen.
Das herkömmliche Operationsverfahren zum Entnehmen der
Saphenavene und dgl. für das CABG ist im allgemeinen sehr
traumatisch für den Patienten. Bei dem Verfahren muß im Bein
ein durchgängiger Schnitt über die gesamte Länge des benötigten
Venenabschnitts ausgeführt werden, so daß die Vene ausreichend
freigelegt wird, damit sie sichtbar und für chirurgische
Instrumente zugänglich ist, mit denen das Gewebe und die Sei
tenäste der Vene abgetrennt, kauterisiert und abgebunden wer
den. Der Schnitt muß dann durch Nähen oder Klammern entlang
seiner gesamten Länge wieder geschlossen werden. Bei vielen
Patienten kommt es zu erheblichen Komplikationen, zu denen der
Verlust von Hautpartien, Infektionen und schlechte Heilung,
Schädigungen des Saphenanervs, Hämatome und u. U. monatelange
Beschwerden im unteren Beinbereich gehören. Bei dem Verfahren
bleiben außerdem häßliche Narben zurück, und der Heilungsprozeß
und damit der Krankenhausaufenthalt des Patienten dauern
länger, wodurch sich die Kosten für das CABG erhöhen.
Einen Lösungsversuch für diese Probleme stellt die Ent
wicklung weniger invasiver Verfahren zur Gefäßentnahme dar, bei
denen nur ein oder zwei kleine Einschnitte gemacht werden, und
zwar im allgemeinen jeweils an den Enden des zu entnehmenden
Gefäßabschnitts. Mit Hilfe stumpfer Krafteinwirkung werden
nacheinander mehrere chirurgische Instrumente immer größeren
Durchmessers eingeführt, so daß zunächst gleichzeitig ein
Arbeitsraum im die Vene umgebenden Gewebe geschaffen und die
Vene vom sie umgebenden Gewebe gelöst wird. Dann werden weitere
unterschiedliche Instrumente in den generell begrenzten
Arbeitsraum eingeführt und die Seitenäste des Gefäßes
abgeschnitten, geklammert und/oder kauterisiert, so daß sich
der benötigte Gefäßabschnitt entnehmen läßt. Für ein solches
Verfahren wird im allgemeinen ein Endoskop benötigt, mit dem
das Gefäß und das umgebende Gewebe in dem recht begrenzten
Arbeitsraum besser sichtbar gemacht werden, insbesondere wenn
sie in einer Entfernung von dem Einschnitt liegen.
Trotzdem kann es auch bei den insgesamt kürzeren Schnitten
des weniger invasiven Verfahrens zu Verletzungen des Gefäßes
und des umgebenden Gewebes sowie zu anderen Schäden beim Pa
tienten kommen. Im einzelnen kann das Entnahmeverfahren selbst
sogar länger dauern, und die Gefahr einer Gefäßverletzung kann
sich erhöhen, weil eine große Anzahl chirurgischer Instrumente
benötigt wird und diese wiederholt durch den Schnitt hindurch
in den begrenzten Bereich zwischen Haut und Vene des Patienten
eingeführt werden müssen. Verletzungen des Gefäßes und des
Patienten insgesamt werden noch dadurch verschlimmert, daß die
Haut und ihre Fett- und Gewebeteilchen um die Saphenavene herum
leicht zusammenfallen. Daher kann jedes Herausnehmen und
Wiedereinführen eines chirurgischen Instruments in den Bereich
über dem Gefäß eine zusätzliche Reizung, Schädigung oder Ver
letzung des Gefäßes verursachen. Unerwünschte Probleme ergeben
sich auch bei einem Einschnitt ins Gefäß selbst oder wenn ein
Seitenast des Gefäßes beschädigt wird, da jede Beschädigung des
entnommenen Gefäßabschnitts wieder behoben werden muß, bevor
dieser als Transplantat verwendet werden kann. Derartige "Repa
raturen" will man möglichst vermeiden, weil das Transplantat
dabei völlig unbrauchbar werden kann.
Durch die Erfindung werden Vorrichtungen und Verfahren
geschaffen, mit denen sich ein Gefäß schneller und weniger
traumatisch entnehmen läßt, so daß Verletzungen oder Schädi
gungen des entnommenen Gefäßes sowie des Patienten insgesamt
verringert werden. Mit der Erfindung läßt sich ein Arbeitsraum
um das zu entnehmende Gefäß herum oder über diesem leichter
schaffen, und der durch Installieren der Erfindung erzeugte
Arbeitsraum läßt sich anschließend nach Bedarf vergrößern. Der
vergrößerte Arbeitsraum läßt sich dann mit Hilfe der Erfindung
selbst festlegen und aufrechterhalten, so daß Verletzungen
minimiert werden, die durch das mehrfache und aufeinanderfol
gende Einführen und Herausziehen zusätzlicher chirurgischer
Instrumente verursacht werden. Darüber hinaus ermöglicht die
Erfindung, daß das Entnahmeverfahren von einem einzigen Chirur
gen ausgeführt werden kann.
Allgemein weist die Erfindung eine Baugruppe aus längli
chen Platten mit einer Längsachse und einer quer zu dieser
Längsachse gemessenen Breitenausdehnung auf, sowie der Bau
gruppe aus länglichen Platten zugeordnete Einrichtungen zum
Variieren der Breitenausdehnung der Plattenbaugruppe. Die Bau
gruppe aus länglichen Platten ist mit einer distalen Dissek
tionskante versehen, die vorzugsweise ein spitz zulaufendes
Ende aufweist, mit dem sich das zu entnehmende Gefäß leichter
aus dem Gewebe herausschneiden läßt.
Die Plattenbaugruppe weist vorzugsweise wenigstens zwei
Platten auf, die sich relativ zueinander in seitlicher Richtung
verschieben lassen. Bei einer Ausführungsform sind eine obere
und eine untere Platte vorhanden, die in Richtung ihrer Brei
tenausdehnung jeweils eine ähnliche Querschnittsform aufweisen.
Vorzugsweise ist der Querschnitt über die Breite der Platten
baugruppe, und somit der der einzelnen Platten, bogenförmig.
Die Einrichtung zum Variieren der Breitenausdehnung weist
Mittel auf, mit denen sich die Platten relativ zueinander in
seitlicher Richtung verschieben lassen. Zu diesen Mitteln für
das seitliche Verschieben gehört z. B. ein Handgriff am proxi
malen Ende jeder Platte.
Das seitliche Verschieben der Baugruppe wird ferner mit
tels einer Reihe von in einer der Platten ausgebildeten Schlit
zen und einer entsprechenden Reihe von Stiften ermöglicht, die
an der anderen Platte festgelegt sind, wobei jeder der Stifte
verschiebbar in einem zugehörigen Schlitz aufgenommen ist. Die
Schlitze können in einem ausgewählten Winkel zur Längsachse der
Plattenbaugruppe ausgebildet sein, oder sie sind alternativ im
wesentlichen quer zu der Längsachse ausgebildet. Bei der erst
genannten Gestaltung liegt der gewählte Winkel vorzugsweise im
Bereich zwischen ca. 35° und ca. 90°. Bei einer bevorzugten
Gestaltung weist der Dissektionsretraktor eine Einrichtung zum
Aufrechterhalten einer vergrößerten Breitenausdehnung auf, so
daß die Breitenausdehnung größer ist als die kleinstmögliche
Ausdehnung, und die Breitenausdehnung während der Dauer eines
chirurgischen Verfahrens festlegbar ist. Der Retraktor stellt
somit im auseinandergespreizten Zustand einen stabilen und
festgelegten Arbeitsraum bereit, der während des Verfahrens
aufrechterhalten wird. Bei der Ausführungsform mit Schlitzen
und Stiften weist jeder Schlitz eine Feststellkerbe auf, so daß
sich der zugehörige Stift um einen geringem Betrag in Längs
richtung in die jeweilige Feststellkerbe hineinbewegen kann und
die Breitenausdehnung des Arbeitsraums auf diese Weise auf
rechterhalten wird.
Nach einem weiteren Aspekt weist die Erfindung einen
Ständer auf, der jeweils einstellbar an dem zugehörigen Hand
griff festgelegt ist und mit dem sich die Baugruppe aus längli
chen Platten selektiv anheben läßt, so daß der Arbeitsraum über
dem zu entnehmenden Gefäßabschnitt vergrößert wird. Jeder der
Ständer weist einen in seiner Längsrichtung ausgebildeten Stän
derschlitz auf, einen an einer Unterseite des Ständers ausge
bildeten Fuß, sowie eine durch den Schlitz hindurch angeordnete
Schraube, die sich an dem zugehörigen Handgriff festschrauben
läßt. Auf diese Weise ist jeder der Ständer bezüglich des
jeweiligen Griffs vertikal einstellbar, so daß die gewählte
angehobene Position der Baugruppe aus länglichen Platten
aufrechterhalten wird, wenn die Schraube festgezogen ist.
Ein Verfahren, bei dem die Erfindung verwendet wird, weist
das Bereitstellen eines länglichen Dissektionsretraktors auf,
mit dem sich Gewebe und/oder Seitenäste von einem Gefäß wie der
Saphenavene, einer Speichenarterie oder dgl. losschneiden
lassen, während der Dissektionsretraktor durch einen Zugangs
schnitt hindurch eingeführt wird. Wenn die Erfindung instal
liert ist, erhält sie einen Arbeitsraum im Bereich zwischen
Haut und Vene aufrecht, so daß sie als eine Führung wirkt und
sich weitere chirurgische Instrumente, z. B. ein Ligaturinstru
ment, während des Entnahmeverfahrens weniger traumatisch
handhaben lassen. Zu diesem Zweck weist der Dissektionsretrak
tor eine flache Querschnittsform auf, während er über den
Zugangs schnitt entlang des Gefäßes eingesetzt und anschließend
wieder entnommen wird. Ferner ist der Retraktor so ausgelegt,
daß er sich nach dem Einsetzen zu einer hohen Querschnittsform
auseinanderspreizen läßt und auf diese Weise einen erweiterten
Arbeitsraum oder Tunnel über einer ausgewählten Gefäßlänge, die
dem zu entnehmenden Gefäßabschnitt entspricht, bildet. Folglich
ist die Gefahr einer Verletzung des Gefäßabschnitts beim
Verwenden jedes weiteren zum vollständigen Durchführen der
Entnahme benötigten chirurgischen Instruments geringer, selbst
wenn chirurgische Instrumente mehrfach eingeführt werden
müssen.
Im Gegensatz zu vielen in der Vergangenheit praktizierten
Gefäßentnahmeverfahren ist beim Verwenden des erfindungsgemäßen
Dissektionsretraktors nur ein einziges Instrument, nämlich die
Plattenbaugruppe, zum Abtrennen des subkutanen Gewebes entlang
eines Gefäßabschnitts erforderlich. Wie aus der nachfolgenden
Beschreibung noch deutlich wird, wird die Plattenbaugruppe nur
einmal entlang des Gefäßes, z. B. der Saphenavene, eingeführt.
Wenn die jeweilige Plattenbaugruppe einmal entsprechend posi
tioniert und auseinandergespreizt ist, muß bis zum Ende des
Entnahmevorgangs im wesentlichen keine weitere Retraktion
erfolgen.
Ferner wird durch das Verschieben der Platten relativ
zueinander eine Vergrößerung der Oberfläche der Plattenbau
gruppe erreicht, wobei sich die Oberfläche effektiv als Summe
der einzelnen Plattenflächen ergibt, die beim Auseinandersprei
zen des Instruments aus der "geschlossenen" in eine teilweise
oder vollständig "geöffnete" Stellung freigegeben werden. Die
mit der Plattenbaugruppe erzielte Retraktion ist bidirektional
und mechanischer Art, weil sie darauf beruht, daß die unela
stische Plattenbaugruppe eine Kraft auf das Gewebe ausübt, so
daß dieses entlang der Länge der jeweiligen Platte bewegt wird.
Die Richtung der Retraktion ergibt sich auch durch das Positio
nieren der Platten in einer im wesentlichen parallelen Richtung
zu dem zu entnehmenden Gefäß, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist.
Auf diese Weise ermöglicht die Erfindung eine bidirektionale
mechanischen Retraktion, wenn das Instrument entlang einer
Länge des Gefäßes und im wesentlichen parallel zu dem zu ent
nehmenden Gefäß positioniert worden ist.
Insbesondere weist der erfindungsgemäße Dissektionsretrak
tor eine längliche Plattenbaugruppe oder -anordnung auf mit
einem Paar länglicher Platten oder Backen, die vorzugsweise aus
einem unelastischen oder semi-elastischen Kunststoffmaterial
wie einem glasfasergefüllten Polymer, oder aus irgendeinem
anderen biokompatiblen medizinischen Kunststoff sowie einem
rostfreiem Stahl etc. geformt sind. Die länglichen Platten
weisen vorzugsweise einen bogenförmigen Querschnitt auf, wobei
eine obere bogenförmige Platte konzentrisch auf einer unteren
bogenförmigen Platte angeordnet ist, so daß die Platten relativ
zueinander um einen ausgewählten Betrag in Umfangsrichtung
sowie in axialer Richtung verschiebbar sind. Das distale Ende
einer der beiden Platten, vorzugsweise jedoch der oberen Plat
te, ist zu einer Spitze geformt, die relativ scharf sein kann,
oder zu einer Art Schneidkante, so daß das Abtrennen von Gewebe
und Seitenästen von einer Saphenavene und dgl. ermöglicht wird,
wenn der Dissektionsretraktor durch eine Zugangsöffnung unter
der Haut hindurch vorwärtsbewegt wird.
Bei einer Ausführungsform weist die obere Platte eine
Reihe von im Abstand voneinander in Querrichtung oder vorzugs
weise in diagonaler Richtung über die Breite der Platte hinweg
angeordneten Schlitzen auf. Die untere Platte weist eine Reihe
von entsprechend im Abstand voneinander angeordneten Stiften
auf, die selektiv an dieser festgelegt sind, wobei der Kopf
jedes Stifts jeweils von der unteren Platte aus in übereinstim
mender Lage mit dem zugehörigen Schlitz in der oberen Platte
verläuft. Auf diese Weise ist im zusammengebauten Zustand die
obere Platte mittels der Stiftköpfe verschiebbar an der unteren
Platte festgelegt. Am proximalen Ende sowohl der oberen als
auch der unteren Platte ist ein Handgriff ausgebildet. Wenn
sich die Handgriffe und somit der Retraktor im "geschlossenen"
Zustand befinden, liegt die untere Platte unter und in der
oberen Platte an. Auf diese Weise hat der Dissektionsretraktor
eine relativ flache Querschnittsform, so daß sich die distale
Spitze des Retraktors leicht unter der Haut vorwärtsbewegen
läßt und dadurch das Gewebe und die Seitenäste von der Saphena
vene abgeschnitten werden. Wenn der Dissektionsretraktor über
der zu entnehmenden Länge der Saphenavene positioniert ist,
werden die Handgriffe auseinandergespreizt, so daß der Retrak
tor "geöffnet" wird. In geöffneter Stellung ist die untere
Platte in Umfangsrichtung aus ihrer Anlagestellung unter der
oberen Platte ausgelenkt, so daß der Querschnitt der Platten
und insbesondere die Breite und Tiefe des unter den geöffneten
Platten direkt. Über dem Venenabschnitt erzeugten Tunnels bzw.
Arbeitsraums vergrößert ist. Der Retraktor bleibt während des
Entnahmevorgangs in seiner Position festgelegt und ermöglicht
als Führung das ungehinderte Einführen und Herausziehen eines
chirurgischen Instruments, z. B. eines Ligaturinstruments, da
die die Vene umgebenden Haut- und Gewebeabschnitte in einem
Abstand von dem Arbeitsraum über der Saphenavene gehalten
werden. Somit ist die Vene viel besser sichtbar, sowohl bei
Verwendung eines Endoskops als auch ohne. Der Dissektionsre
traktor kann jedoch erfindungsgemäß auch so abgewandelt sein,
daß er bei Bedarf zusammen mit einer endoskopischen oder Glas
faser-Beleuchtungsvorrichtung verwendbar ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausfüh
rungsformen und unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dis
sektionsretraktors in einer geöffneten Stellung mit "hoher
Querschnittsform", aus der Perspektive,
Fig. 2 die Ausführungsform nach Fig. 1 in geöffneter Stel
lung, von oben,
Fig. 3, 4 und 5 die aus Fig. 1 und 2 ersichtliche Erfin
dung in einer geschlossenen Stellung mit "flacher Querschnitts
form", jeweils von oben, von der Seite und von hinten,
Fig. 6 den Retraktor in geschlossener Stellung mit flacher
Querschnittsform, als Schnitt entlang der Linie 6-6 in Fig. 3,
Fig. 7 den Retraktor in geöffneter Stellung mit hoher
Querschnittsform, als Schnitt entlang der Linie 7-7 in Fig. 2,
Fig. 8 eine Konfiguration eines einstückig mit der Platte
vorgeformten Stifts, in einer Teilansicht einer unteren Platte,
im Schnitt,
Fig. 9 eine modifizierte Ausführungsform mit einem ge
schlitzten Lumen in der unteren Platte, in dem sich ein Endos
kop oder eine Glasfaser-Beleuchtungsvorrichtung verschiebbar
anordnen läßt, so daß der Abschnitt der Saphenavene während des
Entnahmevorgangs besser sichtbar gemacht wird, anhand eines
Schnitts durch einen Abschnitt des Retraktors,
Fig. 10 das geschlitzte Lumen, in dem das Endoskop oder
die Beleuchtungsvorrichtung verschiebbar sind, anhand einer
Teilansicht der Ausführungsform nach Fig. 9 von unten,
Fig. 11 und 12 eine weitere modifizierte Ausführungsform
der Erfindung von hinten bzw. von der Seite,
Fig. 13 und 14 eine weitere Ausführungsform der Erfindung
in geschlossener bzw. geöffneter Stellung, von oben, und
Fig. 15 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, wobei
die Stifte auf der oberen Platte angeordnet und die Schlitze in
der unteren Platte ausgebildet sind, als perspektivische Teil
ansicht in Explosionsdarstellung.
Aus Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Dissektionsretraktors 20 ersichtlich, wobei dieser
in geöffneter Stellung mit relativ "hoher Querschnittsform"
über einem Gefäß 18, z. B. einer Saphenavene, einer Speichenar
terie etc. angeordnet ist. Die Erfindung weist eine Baugruppe
oder Anordnung aus länglichen Platten auf mit einer unteren
Backe oder Platte 22, die dicht anliegend unter einer oberen
Backe oder Platte 24 angeordnet ist, wobei die Platten vorzugs
weise in Richtung ihrer Breite bogenförmig gekrümmt sind und
somit einem bogenförmigen Querschnitt aufweisen. Der Krümmungs
radius der beiden Platten ist im wesentlichen der gleiche, und
die untere Platte 22 weist generell eine geringere Breite und
Dicke auf als die obere Platte 24, so daß die untere Platte 22
eng anliegend in den Bogenumfang der oberen Platte 24 paßt,
wenn sich der Retraktor in geschlossener Stellung mit "flacher
Querschnittsform" befindet, wie z. B. aus Fig. 6 ersichtlich
ist. Das distale Ende 27 der oberen Platte 24 reicht vorzugs
weise über ein distales Ende 28 der unteren Platte 22 hinaus.
Das distale Ende 27 der oberen Platte 24 bildet vorzugsweise
eine nach unten abgebogene Konfiguration und läuft in einem
spitz zulaufenden, angeschliffenen Ende 26 aus.
Der Retraktor läßt sich in die aus Fig. 3-6 ersichtliche
Flachform- bzw. geschlossene Stellung bringen, in der er einen
minimalen Querschnitt aufweist und die Spitze 26 die Vorder
kante des Dissektionsretraktors bildet. In dieser Konfiguration
läßt sich der Dissektionsretraktor 20 leichter installieren und
ist zum Wegschneiden des Gewebes sowie der oberen Äste und/oder
Seitenäste von einem Gefäß 18 betreibbar, indem er durch eine
aus der Zeichnung nicht ersichtliche Zugangsöffnung hindurch
entlang des Gefäßes vorwärtsbewegt wird.
Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, weist das proximale
Ende 30 bzw. 32 der oberen Platte 24 bzw. der unteren Platte 22
jeweils einen einstückig daran ausgebildeten Handgriff 34 bzw.
36 auf, wobei die Handgriffe insgesamt rechtwinklig zur Längs
richtung der jeweiligen Platte verlaufen. Wenn sich die Platten
in geschlossener Stellung befinden, verlaufen die Handgriffe
34, 36 mit aneinandergrenzenden Seiten nach oben, so daß sie
mit einer Hand gehalten werden können, wenn der Dissektionsre
traktor eingeführt wird. Die Handgriffe 34, 36 sind an dem
jeweiligen Befestigungspunkt an der oberen bzw. unteren Platte
24, 22 so angeordnet, daß sie sich in der Schließstellung des
Dissektionsretraktors 20 eng nebeneinander positionieren las
sen. Die Breite jedes Handgriffs ist somit geringer als die
Länge des von der oberen bzw. unteren Platte 24, 22 gebildeten
Bogens. Die obere Platte 24 ist vorzugsweise mit einem Aus
schnitt versehen, so daß sich der an der unteren Platte 22
festgelegte Handgriff 36 komplementär mit dem Handgriff 34 der
oberen Platte 24 in Eingriff bringen läßt, und die nach oben
verlaufenden Handgriffe so eng wie möglich nebeneinander posi
tionierbar sind. Diese Konfiguration ist am besten auf der
rechten Seite in Fig. 1 ersichtlich. Im wesentlichen ist ent
lang einer kurzen Länge des proximalen Endes 30 der oberen
Platte 24 eine Hälfte ausgeschnitten, so daß der nach oben
verlaufende Handgriff 36 der unteren Platte 22 in der geschlos
senen Stellung des Retraktors in dem Ausschnitt Platz hat. Wenn
die Platten 22, 24 in die geöffnete Stellung bewegt werden sol
len, werden die Handgriffe 36, 34 um einen ausgewählten Betrag
auseinandergespreizt, wie aus Fig. 1, 2 und 7 ersichtlich ist,
und wie später noch näher beschrieben wird.
Die obere Platte 24 ist mit einer Reihe von im Abstand
voneinander angeordneten identischen Schlitzen 38 versehen, die
bei dieser Ausführungsform in einem ausgewählten Winkel diago
nal über einen Großteil der Breite der Platte verlaufen, so daß
das Breitenmaß der Plattenbaugruppe variierbar ist, wie z. B.
aus Fig. 1, 2 und 3 ersichtlich ist. Die Schlitze 38 sind an
jeweils dem gleichen Ende von einer Feststellkerbe 40 begrenzt,
deren relativ geringe Länge im wesentlichen parallel zur Längs
richtung der Platte 24 liegt. Mit den Feststellkerben 40 wird
der Retraktor 20 in der geöffneten Stellung mit hoher Quer
schnittsform verriegelt, wie nachfolgend noch genauer beschrie
ben wird. Eine entsprechende Reihe von Stiften 42 mit Köpfen
eines ausgewählten Typs und Durchmessers ist an der unteren
Platte 22 ausgeformt, in diese eingeschraubt oder anderweitig
daran festgelegte. Die Stifte 42 sind vorzugsweise in den
gleichen Abständen voneinander angeordnet wie die zugehörigen
Schlitze 38, so daß jedem Schlitz ein Stift zugeordnet ist.
Durch das Einsetzen der Stifte 42 durch ihren jeweils zugehö
rigen Schlitz 38 und in die Platte 22 wird die obere Platte 24
mit der unteren Platte 22 verbunden und gleichzeitig eine Ver
schiebung zwischen diesen in Richtung der diagonalen Schlitze
38 und der Feststellkerben 40 ermöglicht. Die Stifte 42 können
einen Rundkopf oder einen Senkkopf aufweisen, und sind vorzugs
weise in die Schlitze 38 und Feststellkerben 40 eingelassen
oder in diesen versenkt, so daß sie sich nicht im Gewebe ver
haken, wenn der Retraktor installiert und verwendet wird. Dies
ist z. B. aus Fig. 6, 7 und 8 ersichtlich. Die Verbindung mit
tels Stiften und Schlitzen ist nur ein Beispiel einer mechani
schen Lösung zum Variieren der Breite der Plattenbaugruppe.
Andere Lösungen sind z. B. eine Gewindespindel o.a. mechanische
Hilfsmittel.
Wenn der Dissektionsretraktor wieder von der Entnahme
stelle entfernt werden soll, z. B. wenn die Entnahme beendet
ist, werden bei dieser Ausführungsform die Stifte 42 aus den
Feststellkerben 40 gelöst, indem die untere Platte 22 bezüglich
der oberen Platte 24 zum distalen Ende hin gedrückt wird und
die Handgriffe 34, 36 bis zum Anschlag aufeinander zubewegt
werden, so daß der Retraktor wieder in die geschlossene flache
Form gebracht wird. Anschließend wird der Retraktor durch die
Zugangsöffnung hindurch- von der Entnahmestelle entfernt.
Der Stift 42 kann aus Metall, z. B. aus rostfreiem Stahl,
geformt sein, selbstverständlich können die Stifte 42 jedoch
auch aus einem Kunststoffmaterial vorgeformt sein, wie es für
die Platten 22, 24 und die Handgriffe 34, 36 verwendet wird.
Wie insbesondere aus Fig. 8 ersichtlich ist, können die vorge
formten Stifte 42' einstückig mit der Platte 22 ausgebildet
sein, während die untere Platte 22 in einem Formprozeß zusammen
mit dem Handgriff 36 ausgebildet ist. Die vorgeformten Stifte
42' weisen an ihrem Kopf eine teilweise abgeschrägte obere
Fläche 44 und eine versenkte untere Fläche 46 auf, so daß die
Stifte 42' in jeweils ähnlich abgeschrägte Schlitze 38 ein
rastbar sind, wie aus Fig. 6, 7 und insbesondere Fig. 8 er
sichtlich ist. Wie zu seinen ist, sind die Stifte 42 und/oder
42' mit ihrem Kopf jeweils so versenkt, daß sie in gleicher
Höhe mit der oberen Fläche der oberen Platte 24 abschließen.
Selbstverständlich lassen sich die Bauteile des erfindungs
gemäßen Dissektionsretraktors aus verschiedenen Arten von
Material und mittels unterschiedlicher Bauformen von Platten,
Handgriffen und/oder Stiften ausbilden.
Aus Fig. 9 und 10 ist eine modifizierte Ausführungsform
der Erfindung ersichtlich, wobei die untere Platte 22 so abge
wandelt ist, daß sie ein teilweise freiliegendes Lumen 50 auf
weist, das im wesentlichen über die Länge der unteren Platte 22
verläuft. Das Lumen 50 ist innerhalb der Dicke der unteren
Platte 22 ausgebildet und ist entlang eines bogenförmigen unte
ren Abschnitts seiner Länge bei geschlossenem Retraktor zu dem
unter der unteren Platte 22 ausgebildeten kleinstmöglichen
Arbeitsraum hin offen, und bei geöffnetem Retraktor zu dem
unter der unteren Platte 22 und der oberen Platte 24 ausgebil
deten erweiterten Arbeitsraum hin. Ein Endoskop oder eine Glas
faser-Beleuchtungsvorrichtung, hier mit dem Bezugszeichen 52
bezeichnet, läßt sich in das Lumen 50 einsetzen und entlang des
Lumens zu einer beliebigen Stelle entlang des Retraktors ver
schieben, an der eine entsprechende Stelle einer aus Fig. 9 bei
18 ersichtlichen Saphenavene, Speichenarterie oder dgl. sicht
bar gemacht werden soll. Aus Fig. 10 ist ersichtlich, wie sich
ein entlang des Lumens 50 verschiebbares Endoskop 52 verwenden
läßt, so daß eine Linse 54 des Endoskops 52 selektiv in einer
gewünschten Lage zu dem Gefäß positionierbar ist. Eine Glasfa
ser-Beleuchtungsvorrichtung läßt sich auf ähnliche Weise ver
wenden und positionieren.
Wie aus Fig. 11 und 12 ersichtlich ist, weist eine alter
native Ausführungsform der Erfindung eine Einrichtung auf, mit
der sich der von dem Dissektionsretraktor erzeugte Arbeitsraum
vergrößern läßt, nachdem dieser durch eine Zugangsöffnung über
einem Gefäß eingesetzt worden ist. Zu diesem Zweck ist jeder
der Handgriffe 34, 36 mit einem einstellbaren Ständer 56 bzw.
58 versehen, der jeweils an seinem unteren Ende mit einem zuge
hörigen Fuß 60 bzw. 62 versehen ist. Jeder der beiden Füße
weist an seiner Unterseite vorzugsweise ein rutschfestes Mate
rial oder eine rutschfeste Fläche 64 auf, so daß ein etwaiges
Verrutschen des Retraktors bezüglich der Entnahmestelle
verhindert wird. Die Ständer 56, 58 sind jeweils mit einem
Schlitz 66 bzw. 68 versehen, und weisen jeweils eine Schraube
70 auf, die an einem Ende mit Gewinde und an dem anderen Ende
mit einem Rändelknopf 74 bzw. 76 versehen ist. Eine aus Fig. 12
ersichtliche Gewindebohrung 78 ist in jedem der Handgriffe 34,
36 vorgesehen, so daß sich das aus Fig. 12 ersichtliche
Gewindeende 80 der jeweiligen Schraube 70 hineinschrauben läßt.
Wie zu sehen ist, lassen sich die proximalen Enden 30, 32 des
Retraktors durch Lösen der Schrauben 70 und Absenken der
Ständer 56, 58 relativ zu den Handgriffen 34, 36 anheben, wenn
der Retraktor eingesetzt und positioniert ist. Dadurch wird
wiederum der über dem zu entnehmenden Gefäß verfügbare
Arbeitsraum weiter vergrößert. Durch Festziehen der Knöpfe bzw.
Schrauben werden die Ständer 56, 58 und der angehobene
Retraktor in ihrer Position festgelegt. Somit kann die
Venenentnahme von einem einzelnen Chirurgen mit geeigneten
Operationsscheren, Ligaturinstrumenten, Kauterinstrumenten
und/oder Klammern sowie mit oder ohne die zuvor erwähnten
Sichtgeräte wie Endoskop oder Glasfaser-Beleuchtungsvorrichtung
52 nach Bedarf bis zum Ende fortgeführt werden. Die
verstellbaren Ständer 56, 58 ermöglichen es dem Chirurgen also,
die Entnahme bei direktem Sichtzugang durchzuführen, ohne daß
ein Endoskop oder eine- Beleuchtungsvorrichtung erforderlich
waren.
Aus Fig. 13 und 14 ist eine weitere Abwandlung der
beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung ersichtlich, und
zwar sind die diagonalen Schlitze 38 im Gegensatz zu den zuvor
beschriebenen Figuren anders ausgerichtet und verlaufen insge
samt als Querschlitze 84 zur Längsrichtung einer oberen Platte
86, die im übrigen der zuvor beschriebenen Platte 24 ent
spricht. Die Schlitze 84 enden jeweils auf gleiche Weise in
einer Feststellkerbe 88, die ein kurzes Stück im wesentlichen
in Längsrichtung der oberen Platte verläuft. Aus Fig. 13 ist
der Dissektionsretraktor in geschlossener Stellung mit flachem
Querschnittsprofil ersichtlich, in der er durch einen Zugangs
schnitt hindurch vorwärtsbewegt wird und die Dissektion von
Gewebe und/oder Seitenästen mit Hilfe der angeschliffenen
Spitze 26 ermöglicht.
Aus Fig. 14 ist der Retraktor ersichtlich, nachdem dieser
positioniert und geöffnet wurde, so daß er ein hohes Profil
aufweist und einen vergrößerten Arbeitsraum über der zu entneh
menden Vene oder Arterie erzeugt. In der Öffnungsstellung wird
die untere Platte 22 bezüglich der oberen Platte 86 festgelegt,
indem die untere Platte in proximale Richtung verschoben wird,
so daß die Stifte 42 oder 42' in Eingriff mit den Feststell
kerben 88 gebracht werden. Dadurch bleibt das vergrößerte Brei
tenmaß erhalten und es wird verhindert, daß der Retraktor
vorzeitig von den Kräften zusammengeschoben und geschlossen
wird, die von den umgebenden Haut- und Gewebspartien erzeugt
werden.
Aus Fig. 15 ist eine alternative Ausführungsform der
Erfindung ersichtlich, wobei die Anordnung der Stifte und
zugehörigen Schlitze umgekehrt ist. Eine untere Platte 92 ent
spricht der zuvor beschriebenen unteren Platte 22 und eine
obere Platte 94 entspricht der oberen Platte 24, jedoch mit dem
Unterschied, daß in der unteren Platte 92 eine Reihe von
Schlitzen 96 ausgebildet ist, die den vorgenannten Schlitzen 38
oder 84 ähneln. Entsprechend ist eine Reihe von Stiften 98, die
den vorherigen Stiften 42 oder 42' ähneln, an der oberen Platte
festgelegt oder ausgebildet. Bei dieser Konfiguration ist die
obere Fläche der oberen Platte 94 auf deren gesamter Länge
glatt und weist keine Hindernisse auf, an denen das Gewebe oder
Gefäßäste beim Einsetzen und Auseinanderspreizen des erfin
dungsgemäßen Dissektionsretraktors hängenbleiben könnten.
Claims (30)
1. Vorrichtung zum Entnehmen eines Gefäßabschnitts aus dem
Körper eines Patienten, mit
einer Baugruppe aus länglichen Platten, die eine Längs achse und eine Breitenausdehnung quer zu der Längsachse auf weist, und
eine mit der Baugruppe aus länglichen Platten verbundene Einrichtung, mit der sich die Breitenausdehnung der länglichen Baugruppe variieren läßt.
einer Baugruppe aus länglichen Platten, die eine Längs achse und eine Breitenausdehnung quer zu der Längsachse auf weist, und
eine mit der Baugruppe aus länglichen Platten verbundene Einrichtung, mit der sich die Breitenausdehnung der länglichen Baugruppe variieren läßt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Baugruppe aus
länglichen Platten eine distale Dissektionskante aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei die distale Dissek
tionskante ein spitz zulaufendes Ende aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Baugruppe aus
länglichen Platten wenigstens zwei Platten aufweist, die in
seitlicher Richtung relativ zueinander verschiebbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Baugruppe aus
länglichen Platten eine untere Platte und eine obere Platte mit
jeweils ähnlichem Querschnitt in Richtung der Breitenausdehnung
aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Querschnitte
bogenförmig sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Einrichtung zum
Variieren der Breitenausdehnung eine Einrichtung aufweist, mit
der sich die Platten relativ zueinander in seitlicher Richtung
verschieben lassen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei die Einrichtung zum
seitlichen Verschieben jeweils am proximalen Ende jeder der
Platten einen Handgriff aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Einrichtung zum
seitlichen Verschieben ferner
eine Reihe von Schlitzen aufweist, die in einer der Platten in einem ausgewählten Winkel bezüglich der Längsachse ausgebildet sind, sowie
eine zugehörige Reihe von Stiften, die an der jeweils anderen der Platten festgelegt sind, wobei jeder der Stifte verschiebbar in einem zugehörigen Schlitz aufgenommen ist, so daß sich die Platten in dem gewählten Winkel seitlich zueinan der verschieben lassen.
eine Reihe von Schlitzen aufweist, die in einer der Platten in einem ausgewählten Winkel bezüglich der Längsachse ausgebildet sind, sowie
eine zugehörige Reihe von Stiften, die an der jeweils anderen der Platten festgelegt sind, wobei jeder der Stifte verschiebbar in einem zugehörigen Schlitz aufgenommen ist, so daß sich die Platten in dem gewählten Winkel seitlich zueinan der verschieben lassen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Reihe von
Schlitzen in der oberen Platte ausgebildet sind, und die Reihe
von Stiften an der unteren Platte festgelegt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Reihe von
Schlitzen in der unteren Platte ausgebildet sind, und die Reihe
von Stiften an der oberen Platte festgelegt sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei jeder der Schlitze
eine Feststellkerbe aufweist, so daß eine geringfügige Längsbe
wegung der Stifte in die zugehörige Feststellkerbe hinein er
möglicht wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Reihe von
Schlitzen im wesentlichen quer zu der Längsachse ausgebildet
sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei der ausgewählte
Winkel im Bereich zwischen ca. 35° und ca. 90° liegt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei diese ferner einen
Ständer aufweist, der jeweils verstellbar an einem Handgriff
festgelegt ist und mit dem sich die Baugruppe aus länglichen
Platten selektiv anheben läßt, so daß der Arbeitsraum über dem
zu entnehmenden Gefäßabschnitt vergrößert wird.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, wobei jeder der Ständer
einen Schlitz aufweist, der entlang seiner Länge ausgebil
det ist, ferner
einen Fuß, der am unteren Ende des Ständers ausgebildet ist, und
eine Schraube, die jeweils durch den Schlitz hindurch angeordnet ist und an dem zugehörigen Griff festgeschraubt ist,
wobei jeder der Ständer bezüglich des zugehörigen Hand griffs vertikal verstellbar ist, so daß die selektiv angehobene Baugruppe aus länglichen Platten in der angehobenen Position gehalten wird, wenn die Schraube festgezogen ist.
einen Fuß, der am unteren Ende des Ständers ausgebildet ist, und
eine Schraube, die jeweils durch den Schlitz hindurch angeordnet ist und an dem zugehörigen Griff festgeschraubt ist,
wobei jeder der Ständer bezüglich des zugehörigen Hand griffs vertikal verstellbar ist, so daß die selektiv angehobene Baugruppe aus länglichen Platten in der angehobenen Position gehalten wird, wenn die Schraube festgezogen ist.
17. Vorrichtung zum Entnehmen eines Gefäßkanals, die bei
einer Koronararterien-Bypasstransplantation verwendbar ist, mit
einer länglichen Anordnung mit einem distalen und einem proximalen Ende sowie einem bogenförmigen niedrigen Quer schnitt, der so ausgelegt ist, daß sich Gewebe und Gefäßäste atraumatisch zerschneiden lassen, wenn das distale Ende der Anordnung entlang des Gefäßkanals vorwärtsbewegt wird, und
einer Einrichtung zum Auseinanderspreizen der länglichen Anordnung in seitlicher Richtung, so daß eine Anordnung mit hoher Querschnittsform gebildet wird, die einen vergrößerten Arbeitsraum über dem Gefäßkanal erzeugt.
einer länglichen Anordnung mit einem distalen und einem proximalen Ende sowie einem bogenförmigen niedrigen Quer schnitt, der so ausgelegt ist, daß sich Gewebe und Gefäßäste atraumatisch zerschneiden lassen, wenn das distale Ende der Anordnung entlang des Gefäßkanals vorwärtsbewegt wird, und
einer Einrichtung zum Auseinanderspreizen der länglichen Anordnung in seitlicher Richtung, so daß eine Anordnung mit hoher Querschnittsform gebildet wird, die einen vergrößerten Arbeitsraum über dem Gefäßkanal erzeugt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, wobei
die längliche Anordnung eine erste längliche, bogenförmige Platte aufweist sowie eine zweite längliche bogenförmige Plat te, die innerhalb der ersten Platte dicht anliegend aufgenommen ist, so daß die flache Querschnittsform gebildet wird, und
die Einrichtung zum seitlichen Auseinanderspreizen eine Mehrzahl von Schlitzen aufweist, die in einem ausgewählten Winkel in einer der Platten ausgebildet sind, sowie eine Mehr zahl von zugehörigen Stiften, die an der jeweils anderen Platte festgelegt sind und die jeweils verschiebbar in dem zugehörigen Schlitz aufnehmbar sind, so daß sich die Platten in dem gewähl ten Winkel in seitlicher Richtung auseinanderspreizen lassen.
die längliche Anordnung eine erste längliche, bogenförmige Platte aufweist sowie eine zweite längliche bogenförmige Plat te, die innerhalb der ersten Platte dicht anliegend aufgenommen ist, so daß die flache Querschnittsform gebildet wird, und
die Einrichtung zum seitlichen Auseinanderspreizen eine Mehrzahl von Schlitzen aufweist, die in einem ausgewählten Winkel in einer der Platten ausgebildet sind, sowie eine Mehr zahl von zugehörigen Stiften, die an der jeweils anderen Platte festgelegt sind und die jeweils verschiebbar in dem zugehörigen Schlitz aufnehmbar sind, so daß sich die Platten in dem gewähl ten Winkel in seitlicher Richtung auseinanderspreizen lassen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, wobei die Einrichtung
zum seitlichen Auseinanderspreizen ferner einen Handgriff auf
weist, der einstückig mit dem proximalen Ende einer zugehörigen
Platte ausgebildet ist, wobei eine Platte relativ zu der ande
ren Platte in der dem gewählten Winkel entsprechenden Richtung
verschoben wird, wenn jeweils eine insgesamt nach außen gerich
teten Kraft auf die Handgriffe aufgebracht wird.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, wobei diese ferner eine
Einrichtung aufweist, mit der die Stifte jeweils in dem zugehö
rigen Schlitz festlegbar sind, wenn die Platten auseinanderge
spreizt sind, so daß die Anordnung mit hoher Querschnittsform
aufrechterhalten bleibt.
21. Verfahren zum Entnehmen eines Gefäßabschnitts durch
einen Zugangsschnitt in der Haut eines Patienten hindurch, mit
den Teilschritten
Einführen einer länglichen Anordnung mit flacher Quer schnittsform entlang des- Gefäßes, so daß Gewebe und Gefäßäste von dem Gefäß abgeschnitten werden, und
Vergrößern der Breite der Anordnung in seitlicher Rich tung, so daß eine Anordnung mit relativ hoher Querschnittsform gebildet wird, die unter der Haut einen entsprechend vergrößer ten Arbeitsraum über der Länge des Gefäßes erzeugt, in dem nachfolgend weitere chirurgische Instrumente zum vollständigen Durchführen der Gefäßentnahme handhabbar sind.
Einführen einer länglichen Anordnung mit flacher Quer schnittsform entlang des- Gefäßes, so daß Gewebe und Gefäßäste von dem Gefäß abgeschnitten werden, und
Vergrößern der Breite der Anordnung in seitlicher Rich tung, so daß eine Anordnung mit relativ hoher Querschnittsform gebildet wird, die unter der Haut einen entsprechend vergrößer ten Arbeitsraum über der Länge des Gefäßes erzeugt, in dem nachfolgend weitere chirurgische Instrumente zum vollständigen Durchführen der Gefäßentnahme handhabbar sind.
22. Verfahren nach Anspruch 21, wobei
die längliche Anordnung mit flacher Querschnittsform eine erste längliche Platte aufweist, die eng anliegend in einer zweiten länglichen Platte aufgenommen ist, so daß während des Teilschritts Einführen der Anordnung die flache Querschnitts form vorliegt, und
der Teilschritt Vergrößern der Breite der Anordnung das seitliche Auseinanderspreizen der ersten und der zweiten länglichen Platte aufweist, so daß die Breite der Anordnung vergrößert und der vergrößerte Arbeitsraum erzeugt wird.
die längliche Anordnung mit flacher Querschnittsform eine erste längliche Platte aufweist, die eng anliegend in einer zweiten länglichen Platte aufgenommen ist, so daß während des Teilschritts Einführen der Anordnung die flache Querschnitts form vorliegt, und
der Teilschritt Vergrößern der Breite der Anordnung das seitliche Auseinanderspreizen der ersten und der zweiten länglichen Platte aufweist, so daß die Breite der Anordnung vergrößert und der vergrößerte Arbeitsraum erzeugt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, mit dem Teilschritt
Feststellen der ersten und der zweiten Platte in der
auseinandergespreizten Stellung, so daß die Anordnung mit hoher
Querschnittsform und der vergrößerte Arbeitsraum während der
gesamten Durchführung der Gefäßentnahme erhalten bleiben.
24. Verfahren nach Anspruch 23, mit dem Teilschritt
weiteres Anheben der Anordnung mit hoher Querschnittsform,
so daß der vergrößerte Arbeitsraum zwischen der Anordnung und
dem zu entnehmenden Gefäß noch weiter vergrößert wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, mit den Teilschritten
Lösen der ersten und der zweiten Platte,
seitliches Ineinanderschieben der ersten und der zweiten Platte, so daß die Anordnung mit flacher Querschnittsform wie derhergestellt wird, und
Entnehmen der Anordnung mit flacher Querschnittsform aus dem Bereich unter der Haut durch den Zugangsschnitt hindurch, nachdem der Gefäßabschnitt entnommen wurde.
Lösen der ersten und der zweiten Platte,
seitliches Ineinanderschieben der ersten und der zweiten Platte, so daß die Anordnung mit flacher Querschnittsform wie derhergestellt wird, und
Entnehmen der Anordnung mit flacher Querschnittsform aus dem Bereich unter der Haut durch den Zugangsschnitt hindurch, nachdem der Gefäßabschnitt entnommen wurde.
26. Verfahren zum Entnehmen einer Vene und dgl. durch
einen Zugangsschnitt in der Haut eines Patienten hindurch, mit
den Teilschritten
Einführen einer Baugruppe aus länglichen Platten, die eine geschlossene, flache Querschnittsform aufweist, in den Zugangs schnitt und über die Vene,
Vorwärtsbewegen der Plattenbaugruppe entlang der Vene um einen gewünschten Betrag der Venenlänge, wobei gleichzeitig Gewebe und Seitenäste von der Vene abgeschnitten werden, und
Vergrößern der Breite der Plattenbaugruppe, nachdem diese um den gewünschten Betrag vorwärtsbewegt wurde, so daß eine relativ hohe Querschnittsform und ein entsprechend vergrößerter Arbeitsraum über dem Venenabschnitt erzeugt werden, und nach folgend in dem vergrößerten Arbeitsraum ausgewählte chirurgi sche Instrumente atraumatisch handhabbar sind, so daß die Entnahme vollständig durchführbar ist.
Einführen einer Baugruppe aus länglichen Platten, die eine geschlossene, flache Querschnittsform aufweist, in den Zugangs schnitt und über die Vene,
Vorwärtsbewegen der Plattenbaugruppe entlang der Vene um einen gewünschten Betrag der Venenlänge, wobei gleichzeitig Gewebe und Seitenäste von der Vene abgeschnitten werden, und
Vergrößern der Breite der Plattenbaugruppe, nachdem diese um den gewünschten Betrag vorwärtsbewegt wurde, so daß eine relativ hohe Querschnittsform und ein entsprechend vergrößerter Arbeitsraum über dem Venenabschnitt erzeugt werden, und nach folgend in dem vergrößerten Arbeitsraum ausgewählte chirurgi sche Instrumente atraumatisch handhabbar sind, so daß die Entnahme vollständig durchführbar ist.
27. Verfahren nach Anspruch 26, mit den Teilschritten
Feststellen der auseinandergespreizten Plattenbaugruppe in der Stellung mit hoher Querschnittsform, und
weiteres Anheben der auseinandergespreizten Plattenbau gruppe, so daß der vergrößerte Arbeitsraum in einem Bereich zwischen der Haut und der Vene des Patienten noch weiter vergrößert wird.
Feststellen der auseinandergespreizten Plattenbaugruppe in der Stellung mit hoher Querschnittsform, und
weiteres Anheben der auseinandergespreizten Plattenbau gruppe, so daß der vergrößerte Arbeitsraum in einem Bereich zwischen der Haut und der Vene des Patienten noch weiter vergrößert wird.
28. Verfahren zum mechanischen Retrahieren des Gewebes
entlang einer Länge eines Gefäßes, mit den Teilschritten
Einführen einer Baugruppe aus länglichen Platten, die wenigstens zwei unelastische Platten aufweist, durch das proxi mal zu dem Gefäß liegende subkutane Gewebe hindurch, wobei sich die Plattenbaugruppe in geschlossener Stellung befindet, und
Betätigen einer mit der Baugruppe aus länglichen Platten verbundenen Einrichtung, so daß die Breite der Plattenbaugruppe durch das Neuanordnen der wenigstens zwei unelastischen Platten zu einer geöffneten Stellung vergrößert wird.
Einführen einer Baugruppe aus länglichen Platten, die wenigstens zwei unelastische Platten aufweist, durch das proxi mal zu dem Gefäß liegende subkutane Gewebe hindurch, wobei sich die Plattenbaugruppe in geschlossener Stellung befindet, und
Betätigen einer mit der Baugruppe aus länglichen Platten verbundenen Einrichtung, so daß die Breite der Plattenbaugruppe durch das Neuanordnen der wenigstens zwei unelastischen Platten zu einer geöffneten Stellung vergrößert wird.
29. Verfahren nach Anspruch 28, wobei das mechanische
Retrahieren im wesentlichen parallel zu dem Gefäß erfolgt.
30. Verfahren nach Anspruch 29, wobei dieses ferner den
Schritt aufweist Festlegen der Lage der Plattenbaugruppe in
einer geöffneten Stellung.
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