DE19904320B4 - Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Airbag - Google Patents
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Abstract
Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Airbag, der durch einen Gasgenerator (5) vor einem fahrzeuginneren Wandteil (2), zum Fahrzeuginnenraum hin, insbesondere vor einer Schalttafel als Beifahrerairbag aufblasbar ist, wobei das fahrzeuginnere Wandteil (2) aus einem Grundträgerteil (3) aus Schaummaterial und einer Außenhaut (4) besteht, wobei der Gasgenerator (5) hinter dem fahrzeuginneren Wandteil (2) an der dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Airbag (8) in der Ausgangsstellung derart in das Material des Wandteils (2) eingeschäumt ist, dass der in seiner Ausgangsstellung gefaltete Airbag (8) auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite flächig angebracht und mit der Außenhaut (4) abgedeckt ist und dort bis zu seiner Aktivierung und Entfaltung gehalten ist, wobei der Gasgenerator (5) und der Airbag (8) durch eine Öffnung (9) des Wandteils (2) hindurch mit einer Gasleitung verbunden sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Airbag nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Bei einer gattungsgemäßen, allgemein bekannten Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug wird ein Airbag durch einen Gasgenerator vor einem fahrzeuginneren Wandteil zum Fahrzeuginnenraum hin in einem kollisionsbedingten Aufschlagbereich eines Insassen aufgeblasen. Ein solches Wandteil kann insbesondere eine Schalttafel sein, vor der ein Beifahrerairbag aufblasbar ist.
- Bei allgemein bekannten Airbaganordnungen ist ein Airbagmodul verwendet, welches aus einem zusammengefalteten Airbag und einem Gasgenerator besteht und welches hinter einer Austrittwand, insbesondere einer Schalttafel mit einer Wand-Austrittöffnung angeordnet ist. Die Wand-Austrittöffnung ist durch eine Wand-Abdeckung abgedeckt, die beim Austritt des Airbags durch diesen in eine Freigabeposition bewegbar ist. Dabei sind aufreißbare Wand-Abdeckungen in der Art von Klappen und Deckeln bekannt, die durch einen gezündeten Airbag und den sich dann aufbauenden Druck an vorgekerbten Randnuten eines Überzugs aufreißbar sind und in den Fahrzeuginnenraum hineinklappen. Durch das öffnen der Klappen kann für den Insassen eine Verletzungsgefahr bestehen. Der Airbag tritt dann durch die offene Wand-Austrittöffnung aus und wird in seine gefüllte Position aufgeblasen.
- Aus der
DE 296 11 869 U1 ist eine Knie-Rückhalteeinrichtung bekannt, bei der sowohl ein Gasgenerator als auch ein Gassack an der dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite einer Kniefängerplatte angeordnet sind. Bei Aktivierung des Airbags bewegt dieser die Kniefängerplatte in Richtung auf den Kniebereich eines Fahrzeuginsassen. - In der
DE 197 04 684 A1 ist eine Airbagvorrichtung beschrieben, bei der ein Gasgenerator und ein Gaskissen hinter einer Instrumententafel auf der dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite angeordnet sind. Die Instrumententafel begrenzt zusammen mit einer Verstärkungswanne ein Aufnahmefach, in dem der Airbag angeordnet ist. - Die
US 3 799 573 beschreibt eine Insassenschutzvorrichtung bei der ein Gasgenerator und ein aufblasbares Kissen hinter einer Abdeckung auf der dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite vorgesehen sind, die als fahrzeuginneres Wandteil den Fahrzeuginnenraum begrenzt. - Solche Airbaganordnungen erfordern relativ viel Einbauraum. Der Aufblasvorgang beinhaltet zudem auch die Zeit für das Öffnen der Klappen und für den Durchgang des Airbags durch die Wand-Austrittöffnung, die die Aufblaszeit je nach den Gegebenheiten ungünstig vergrößern kann.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Airbag mit wenig Platzbedarf und günstigen Aufblasbedingungen des Airbags vorzuschlagen.
- Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Gemäß Anspruch 1 ist der Gasgenerator hinter dem Wandteil an der dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite angeordnet. Der in seiner Ausgangsstellung gefaltete Airbag ist auf dem Wandteil auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite flächig angebracht und dort bis zu seiner Aktivierung und Entfaltung gehalten. Der Gasgenerator und der Airbag sind durch eine Öffnung des Wandteils hindurch mit einer Gasleitung verbunden.
- Wandteile als Innenverkleidungsteile sind regelmäßig aus Schaummaterial, ggf. mit einer Außenhaut hergestellt. Der Airbag ist hier erfindungsgemäß bereits in das Material des Wandteils, insbesondere zwischen dem Grundträgerteil und einer Außenhaut eingeschäumt. Damit wird bei sehr wenig Platzbedarf für den gefalteten Airbag eine kostengünstige Herstellung möglich. Besonders günstig ist eine solche Anordnung an einer Schalttafel in Verbindung mit einem Beifahrerairbag realisierbar.
- Bei dieser Anordnung liegt somit nur der Gasgenerator hinter dem Wandteil, während der gefaltete Airbag auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Wandteilseite angebracht ist. Dadurch ist gegenüber einem herkömmlichen Airbagmodul vorteilhaft ein geringerer Platzbedarf hinter dem Wandteil, insbesondere hinter einer Schalttafel erforderlich, wodurch sich besonders bei beengten Einbauverhältnissen größere konstruktive Freiräume ergeben.
- Da der Airbag bereits auf der einem Insassen zugerichteten, äußeren Wandteilseite in seiner Ausgangsstellung angebracht ist, entfällt das Öffnen und Klappen und die Durchtrittszeit durch eine Wand-Austrittöffnung, so dass der Aufblasvorgang vorteilhaft schnell ausführbar ist.
- Die Anbringung des Airbags kann unmittelbar der Wandteilherstellung zugeordnet werden, so dass sich ggf. Herstellungs- und Montagevorteile ergeben können.
- Da bei einem Wandteil, insbesondere bei einer Schalttafel, relativ große Flächen zur Anbringung des gefalteten Airbags zur Verfügung stehen, wird in einer bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, den Airbag ausgehend von der Öffnung des Wandteils um diese herum nur einfach mit zwei benachbarten Wandflächen zu falten und anzubringen. Vorzugsweise wird dabei zwischen den beiden benachbarten Wandflächen ein Gaseinströmspalt belassen, durch den das Gas aus dem Gasgenerator schnell in den Airbag einströmen und sich über die ganze Fläche verteilen kann. Zudem verhindert ein solcher Gaseinströmspalt ein ungünstiges Anhaften von aufeinanderliegenden Airbagflächen.
- In einer vorteilhaften Weiterbildung wird der in seiner Ausgangsstellung auf dem Wandteil als Grundträgerteil gefaltet gehaltene Airbag mit einer aufreißbaren Außenhaut abgedeckt. Eine solche Außenhaut kann je nach den optischen Anforderungen unterschiedlich gestaltet werden. Zudem kann eine solche Außenhaut für die Halterung des gefalteten Airbags unmittelbar mitverwendet werden.
- Eine solche Außenhaut ist so zu dimensionieren, dass sie vom sich aufbauenden Druck eines gezündeten Airbags aufreißbar ist. Dazu wird vorteilhaft wenigstens eine vorgekerbte Nut in der Außenhaut als Sollaufreißlinie angebracht. Eine günstige Öffnungsgeometrie der Außenhaut ergibt sich, wenn eine solche Nut als Sollaufreißlinie im Bereich der Öffnung des Wandteils angeordnet ist, wo das Gas vom Gasgenerator in den gefaltet gehaltenen Airbag einströmt.
- Die Gasleitung vom Gasgenerator zur Airbageinblasöffnung kann unterschiedlich ausgeführt sein. Insbesondere kann der Airbag durch die Öffnung des Wandteils hindurch mit seiner Einblasöffnung als Gasleitung direkt an die Ausblasöffnung des Gasgenerators angeschlossen sein. Damit sind kurze Gaswege mit einfachen und sicheren Gasanschlüssen möglich.
- Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
- Die einzige Figur zeigt schematisch eine Insassenschutzvorrichtung
1 für ein Kraftfahrzeug. Diese Insassenschutzvorrichtung1 weist im Fahrzeuginnenraum eine Schalttafel2 auf, die aus einem Schalttafelgrundträger3 und einer Schalttafelaußenhaut4 aufgebaut ist. - Hinter dieser Schalttafel
2 ist ein Gasgenerator5 mit einem Diffusor6 angeordnet. Wie dies der einzigen Figur weiter zu entnehmen ist, ist an der der Schalttafelaußenhaut4 zugewandten Außenfläche des Schalttafelgrundträgers3 eine Airbag-Aufnahmemulde7 ausgebildet. In dieser Aufnahmemulde7 ist ein Airbag8 im zusammengefalteten Zustand angeordnet. Dieser Airbag8 ist für eine Gasverbindung durch eine Öffnung9 in dem Schalttafelgrundträger3 hindurch über eine Einblasöffnung16 mit dem Gasgenerator5 verbunden. - Der
1 ist werter zu entnehmen, daß die Aufnahmemulde7 großflächig ausgebildet ist. Dadurch kann der Airbag8 darin mit nur zwei benachbarten Wandflächen gefaltet angeordnet werden. - Damit das Gas aus dem Gasgenerator
5 schnell in den Airbag8 einströmen und sich über die ganze Fläche verteilen kann, ist zwischen diesen beiden benachbarten Wandflächen ein Gaseinströmspalt10 belassen. Die Schalttafel2 besteht vorzugsweise aus einem Schaummaterial, in das der Airbag8 eingeschäumt ist. - An der Schalttafelaußenhaut
4 ist im der Öffnung9 des Schalttafelgrundträgers3 gegenüberliegenden Bereich eine zur Fahrzeuginnenseite hin weisende Aufreißnut11 ausgebildet. - Die Funktionsweise der Insassenschutzvorrichtung
1 wird ebenfalls anhand der1 näher erläutert:
Im Falle eines Unfalls wird über Crashsensoren der Gasgenerator5 aktivert und Gas in den Airbag8 eingeblasen. Durch die daraus resultierende Volumenvergrößerung des Airbags8 wird ein Druck auf die Schalttafelaußenhaut4 ausgeübt, die an der Aufreißnut11 aufreißt. Dadurch klappen die beiden dadurch entstehenden Außenhautklappen12 ,13 , die bevorzugt im randseitigen Bereich des Aufnahmespalts7 schwenkbar gehalten sind, entsprechend der Pfeile14 ,15 in der1 in die strichliert eingezeichnete Position, so daß der Airbag8 , wie dies ebenfalls strichliert in der1 dargestellt ist, vor der Schalttafel2 im Fahrzeuginnenraum aufgeblasen wird. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Insassenschutzvorrichtung
- 2
- Schalttafel
- 3
- Schalttafelgrundträger
- 4
- Schalttafelaußenhaut
- 5
- Gasgenerator
- 6
- Diffusor
- 7
- Aufnahmemulde
- 8
- Airbag
- 9
- Öffnung
- 10
- Gaseinströmspalt
- 11
- Aufreißnut
- 12
- Außenhautklappe
- 13
- Außenhautklappe
- 14
- Pfeil
- 15
- Pfeil
- 16
- Einblasöffnung
Claims (6)
- Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Airbag, der durch einen Gasgenerator (
5 ) vor einem fahrzeuginneren Wandteil (2 ), zum Fahrzeuginnenraum hin, insbesondere vor einer Schalttafel als Beifahrerairbag aufblasbar ist, wobei das fahrzeuginnere Wandteil (2 ) aus einem Grundträgerteil (3 ) aus Schaummaterial und einer Außenhaut (4 ) besteht, wobei der Gasgenerator (5 ) hinter dem fahrzeuginneren Wandteil (2 ) an der dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Airbag (8 ) in der Ausgangsstellung derart in das Material des Wandteils (2 ) eingeschäumt ist, dass der in seiner Ausgangsstellung gefaltete Airbag (8 ) auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite flächig angebracht und mit der Außenhaut (4 ) abgedeckt ist und dort bis zu seiner Aktivierung und Entfaltung gehalten ist, wobei der Gasgenerator (5 ) und der Airbag (8 ) durch eine Öffnung (9 ) des Wandteils (2 ) hindurch mit einer Gasleitung verbunden sind. - Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Airbag (
8 ) ausgehend von der Öffnung (9 ) des Wandteils (2 ) um diese herum nun einfach, mit zwei benachbarten Wandflächen gefaltet ist und vorzugsweise zwischen den beiden benachbarten Wandflächen ein Gaseinströmspalt (10 ) liegt. - Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der in seiner Ausgangsstellung auf dem Wandteil (
2 ) als Grundträgerteil gefaltet gehaltene Airbag (8 ) mit einer Außenhaut (4 ) abgedeckt ist, die durch einen sich in einem gezündeten Airbag (8 ) aufbauenden Druck aufreißbar ist. - Insassenschutzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhaut (
4 ) an wenigstens einer vorgekerbten Nut (11 ) aufreißbar ist, wobei die Nut (11 ) vorzugsweise im Bereich der Öffnung (9 ) des Wandteils (2 ) angeordnet ist. - Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Airbag (
8 ) durch die Öffnung (9 ) des Wandteils (2 ) hindurch mit seiner Einblasöffnung (16 ) als Gasleitung direkt an die Ausblasöffnung (17 ) des Gasgenerators (5 ) angeschlossen ist. - Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandteil eine Schalttafel (
2 ) mit einem Schalttafelgrundträger (3 ) und einer Schalttafelaußenhaut (4 ) ist und der Airbag ein Beifahrerairbag ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999104320 DE19904320B4 (de) | 1999-01-28 | 1999-01-28 | Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Airbag |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999104320 DE19904320B4 (de) | 1999-01-28 | 1999-01-28 | Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Airbag |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19904320A1 DE19904320A1 (de) | 2000-08-03 |
DE19904320B4 true DE19904320B4 (de) | 2012-11-15 |
Family
ID=7896285
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999104320 Expired - Lifetime DE19904320B4 (de) | 1999-01-28 | 1999-01-28 | Insassenschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Airbag |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE102007057301B4 (de) | 2007-11-28 | 2022-06-15 | Volkswagen Ag | Airbag mit integrierten, separat zündbaren Teil-Treibgasladungen |
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1999
- 1999-01-28 DE DE1999104320 patent/DE19904320B4/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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