DE19853184A1 - Vorrichtung zum Fördern eines Trägerelements - Google Patents
Vorrichtung zum Fördern eines TrägerelementsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern eines eine Mehrzahl von Probenmulden aufweisenden Trägerelements, insbesondere Titerplatte, zu und zwischen Lager- und/oder Bearbeitungsstationen, mit einem eine Aufgabe- und/oder Lagereinheit mit mindestens einer Bearbeitungsstation verbindenden, insbesondere linear wirkenden Fördereinheit zum Transportieren des Trägerelements, wobei die Bearbeitungsstation modulartig mit mindestens einer zum Ausführen einer automatisierbaren Bearbeitungsfunktion auf der Trägerelement bzw. dessen Probenmulden ausgebildeten Funktionseinheit bestückbar eingerichtet ist und zum Übergeben eines Trägerelements zwischen Fördereinheit und Funktionseinheit die Bearbeitungsstation eine mindestens einen Drehteller oder Dreharm aufweisende Schwenkeinrichtung aufweist, die so ausgebildet ist, dass als Reaktion auf ein elektronisches Steuersignal ein von der Schwenkeinrichtung gehaltenes Trägerelement um einen vorbestimmten Winkel um eine Drehachse verschwenkt und von der Schwenkeinrichtung zu einem benachbarten Aggregat durch Verschieben übertragen werden kann.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Fördern eines eine Mehrzahl von Probenmulden aufweisenden
Trägerelements sowie eine Verwendung einer solchen Vorrich
tung. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine
Vorrichtung zum Fördern von sog. Titerplatten, nämlich von
einstückig, üblicherweise aus Kunststoff gefertigten, mit
einer regelmäßigen Matrix aus Probenmulden versehenen Trä
gerplatten, die üblicherweise bei Reihenversuchen in der
Medikamentenforschung oder bei Screening-Tests Verwendung
finden.
Gerade im Pharmaziebereich stellt sich aufgrund der großen
Anzahl simultan zu bearbeitender Proben, die jeweils einer
langen Abfolge komplexer, chemischer oder analytischer Bear
beitungsschritte unterworfen werden müssen, das Bedürfnis
nach einer Automatisierung etwa von Befüllungs- oder Pipet
tiervorgängen, die traditionell manuell ausgeführt wurden.
Zwischenzeitlich stehen hierfür dezidierte Funktionseinhei
ten in Form von etwa Pipettier- oder Dispensergeräten zur
Verfügung, die simultan mehrere Probenmulden etwa einer
Titerplatte automatisiert bearbeiten können.
Entsprechend ist es möglich und aus dem Stand der Technik
bereits bekannt, mehrstufige Bearbeitungsprozesse einer
Titerplatte durch sequentiell aufeinanderfolgende Automaten
abzubilden und für einen ebenfalls automatischen Transport
der Titerplatten von einem zum nächsten Automaten zu
sorgen.
Eine derartige, als bekannt vorauszusetzende Vorrichtung
ist jedoch in mehrfacher Hinsicht nachteilig: Zum einen er
weist sich in der Praxis, dass Bearbeitungsschritte an
einer Mehrzahl von in einer Titerplatte enthaltenen Proben
selten linear und rein sequentiell erfolgen, und dass
einige Bearbeitungsvorgänge mehrfach durchgeführt werden
müssen. Auch sind oftmals die konkreten Bearbeitungszeiten
an einem jeweiligen Automaten höchst unterschiedlich, so
dass es bei bekannten Systemen zu einem bestenfalls diskon
tinuierlichen Probenfluss durch die Gesamtanordnung und
mithin also zu einem ineffizienten Ausnutzen der (teuren)
Bearbeitungsautomaten kommt - während ein vorgehender Be
arbeitungszyklus eines vorgeschalteten Automaten andauert,
steht der nachgeschaltete Automat leer.
Selbst wenn es jedoch gelingen würde, etwa durch Kapazi
tätsanpassungen der verschiedenen Bearbeitungsstufen eines
solchen sequentiellen Systems einen gleichmäßigen Durch
fluss der Proben zu erreichen, so wäre doch eine derartige
Anordnung höchst unflexibel und müßte bei einer Umstellung
auf einen anderen Bearbeitungs- bzw. Testprozess grundle
gend umgestaltet werden bzw. wäre in der Regel, insbeson
dere auch hinsichtlich des verwendeten Fördersystems
zwischen den einzelnen Automaten, für den neuen Prozess un
brauchbar.
Da sich jedoch der Wunsch nach Flexibilität und auch kurz
fristiger Anpassbarkeit an verschiedene Bearbeitungs- und
Testabfolgen zunehmend durchsetzt, ist es Aufgabe der vor
liegenden Erfindung, ein Transport- bzw. Fördersystem zu
schaffen, welches das effiziente, flexible Transportieren
von Trägerelementen, insbesondere in Form von Titerplatten,
zwischen einzelnen Bearbeitungsautomaten ermöglicht, ohne
dass etwa Parameter- bzw. Prozessänderungen grundsätzliche
Neugestaltungen erforderlich machen, oder aber Unregel
mäßigkeiten und Zeitschwankungen im Bearbeitungsablauf zu
ineffizientem Stillstand teurer Bearbeitungs- bzw. Analyse
automaten führen.
Die Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruches 1 sowie die Verwendung nach dem
Patentanspruch 19 gelöst.
In erfindungsgemäß vorteilhafter Weise sind Bearbeitungs
stationen vorgesehen, die modulartig mit Funktionseinhei
ten, etwa Analyse-, Pipettier- oder Dosierautomaten bekann
ter Art, bestück- und konfigurierbar sind, und die dann
über die erfindungsgemäße Schwenkeinrichtung an die För
dereinheit ankoppelbar sind. Im Rahmen der Erfindung hat
die Schwenkeinrichtung eine doppelte Funktion: Zum einen
sorgt sie für einen dem empfindlichen Charakter der Trä
gerelemente angepassten, weichen und weitgehend ruckfreien
physischen Transport zwischen Fördereinheit und Funktions
einheit; darüber hinaus dient jedoch die Schwenkeinrich
tung, insbesondere wenn sie zum Aufnehmen von mehr als
einem Trägerelement ausgebildet ist, zum Zwischenlagern
oder Puffern eines gemäß einer aktuellen Ablaufsteuerung im
Augenblick nicht für einen konkreten Bearbeitungsschritt
vorgesehenen Trägerelements.
Ferner ermöglicht es das Zusammenwirken zwischen Förderein
heit, die insbesondere ein (bevorzugt bidirektional be
triebener) Linearförderer ist, und Bearbeitungsstation,
gemäß einem aktuellen Versuchs- bzw. Bearbeitungsprozess
und der darin verlangten Schritte die notwendige Anzahl und
Abfolge von Bearbeitungsstationen mit der Fördereinheit zu
verbinden (auch ohne eine besondere physische Reihenfolge
der Stationen im Anlagenaufbau einzuhalten), und durch
geeignete Transportsteuerung von Fördereinheit und
jeweiliger Bearbeitungsstation kann dann, individualisiert
für jede - bevorzugt einzeln identifizierte Titerplatte - ein
Transportweg durch die vorgesehene Abfolge von Funk
tionseinheiten gesteuert werden.
Nicht nur ermöglicht dabei die durch die Drehteller sowie
mögliche, zusätzlich angeschlossene Lagereinheiten in einer
Bearbeitungsstation realisierbare Zwischenpufferung das
permanente, effiziente Ausnutzen der (teuren) Funktionsein
heit, so dass durch geeignete Prozesssteuerung die Ge
samteffizienz der Anlage deutlich steigt; auch wird durch
die erfindungsgemäße Anordnung eine bislang ungeahnte
Flexibilität bei der Umrüstung bzw. Einrichtung auf neue
oder geänderte Bearbeitungsabläufe geboten; im einfachsten
Fall wäre hier lediglich die elektronische Ablaufsteuerung
der einzelnen Transport- und Bearbeitungsschritte durch das
Gesamtsystem zu ändern.
Im Ergebnis bietet damit die vorliegende Erfindung, basie
rend auf dem Gedanken weitgehend unabhängiger, bus-artig
vernetzter Bearbeitungsstationen, die Möglichkeit zur Pro
duktivitätssteigerung bestehender Testsysteme sowie zur
Flexibilisierung im Hinblick auf sich ändernde Abläufe und
sollte daher insbesondere auch für aktuelle, zunehmend an
spruchsvollere pharmazeutische, biotechnologische und/oder
chemische Technologien interessant sein.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
So erhält die vorliegende Erfindung Flexibilität dadurch,
dass die erfindungsgemäße Schwenkeinrichtung sowohl zum Zu
sammenwirken mit einer oder mehreren weiteren, benachbarten
Schwenkeinrichtungen, weiter bevorzugt linear-kettenartig,
geeignet ist, als auch als Übergabe bzw. Transportknoten
zwischen benachbarten Funktionseinheiten, oder aber einer
zusätzlichen Lagereinheit, dienen kann.
Dabei ist als "Halten" im Sinne der vorliegenden Erfindung
jegliche Aufnahme eines Trägerelements auf bzw. in der
Schwenkeinrichtung zu verstehen, die in der vorbeschriebe
nen bzw. nachfolgend anhand des Ausführungsbeispiels noch
zu erläuternder Weise das Verschwenken sowie Verschieben zu
benachbarten Aggregaten ermöglicht.
Besonders geeignet ist zudem eine Schwenkeinrichtung als
Drehteller od. dgl. Einheit realisiert, die mindestens zwei
Trägerelemente aufnehmen und gleichzeitig halten kann; ins
besondere mit dieser Ausführung (bzw. bei Konfiguration für
mehr als zwei Trägerelemente) kommt der Schwenkeinrichtung
die erfindungsgemäß vorteilhafte Funktion als Zwischenspei
cher bzw. Zwischenpuffer für nicht aktuell einer Funktions
einheit zuzuleitende Trägerelemente zu, dient also zur Ver
gleichmäßigung des Arbeitsflusses durch das System.
Besonders bevorzugt ist es zudem, auf der Schwenkeinrich
tung für jede Trägerelementaufnahme (besonders günstig mit
Hilfe einer oder mehrerer Schienen realisiert) eine Ver
schiebeeinheit vorzusehen, die weiter bevorzugt mittels
eines eine weiche, homogene Bewegung ausübenden, elektromo
torisch betriebenen Schwenkarms die erfindungsgemäße Ver
schiebebewegung zum Übertragen realisiert. Durch geeignete
Ansteuerung dieses Schwenkarms lassen sich dabei insbeson
dere gewünschte Bewegungsparameter oder Anpassungen an ein
aktuelles Probengut im Trägerelement individuell, flexibel
und mit geringstem Aufwand durchführen.
Eine Leseeinheit sorgt weiterbildungsgemäß im Rahmen der
Erfindung dafür, dass an jeder Bearbeitungsstation eine ein
Trägerelement individualisierende Kennzeichnung, insbeson
dere ein Barcode od. dgl., von diesem abgelesen und der Pro
zesssteuerung zugänglich gemacht werden kann. Damit ist es
nicht nur möglich, eine aktuelle Position eines jeweiligen
Trägerelements im Gesamtsystem zu lokalisieren; auch können
Bearbeitungsschritte sowie Bearbeitungszeiten datentech
nisch mit einem Trägerelement bzw. dessen Inhalt verknüpft
werden oder diesem zugeordnet werden, so dass die vorlie
gende Erfindung es bei Individualisierung der einzelnen
Titerplatten es sogar ermöglicht, verschiedene Bearbei
tungsprozesse bzw. Abfolgen einzelner, von den Funktions
einheiten durchzuführender Schritte getrennt für gleichzei
tig im System befindliche Trägerelemente durchzuführen, wo
mit ein maximaler Grad an Flexibilität erreicht scheint.
Ergänzt werden die Funktionseinheiten durch zusätzlich Pe
ripherie- bzw. Handlingeinrichtungen, die Funktionen wie
das Aufsetzen oder Abnehmen eines Deckels auf das Träger
element, das Wenden oder Umdrehen einer gehaltenen Träger
platte, das Be- bzw. Entladen von benutzten oder unbenutz
ten Trägerelementen aus einem Magazin od. dgl. gemäß notwen
digen Vorgaben ermöglichen. Diese Funktionen werden be
darfsweise bevorzugt in einzelnen Bearbeitungsstationen zu
geordnet und, ebenso wie die Funktionseinheiten, rechner
gesteuert und individualiert aktiviert.
Letztendlich sind die Möglichkeiten eines durch die vorlie
gende Vorrichtung realisierbaren Systems zum automatisier
ten Fördern und Behandeln von Trägerelementen nur durch die
maximalen Bearbeitungskapazitäten der einzelnen Funktions
einheiten in den Bearbeitungsstationen sowie die Rechenlei
stung der dezentralen und übergeordneten, zentralen Rech
nereinheiten begrenzt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf die
erfindungsgemäße Vorrichtung zum För
dern einer Mehrzahl von Trägerelementen
gemäß einer ersten, bevorzugten Ausfüh
rungsform mit einer Mehrzahl von an
einem Doppelgurtförderer als linearem
Fördersystem vorgesehenen Bearbeitungs
modulen;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf das
Lager- bzw. Hotelmodul gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Flüssigkeits-
Handhabungsmodul sowie ein Lesemodul
gemäß Fig. 1;
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein Leermodul gemäß
Fig. 1;
Fig. 5 eine seitliche Perspektivansicht einer
in den Bearbeitungsmodulen der Fig. 2
und 3 eingesetzten Drehteller-Trans
porteinheit mit drei einander benach
barten Drehteller-Vorrichtungen als
Schwenkeinrichtungen;
Fig. 6 eine schematische Seitenansicht der An
ordnung gemäß Fig. 5 und
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß
Fig. 5.
Die Fig. 1 verdeutlicht exemplarisch, wie verschiedene La
ger- und Bearbeitungsstationen flexibel und prozessabhängig
an einer zentralen, linearen Fördereinheit, realisiert
durch einen bidirektional betreibbaren Doppelgurtförderer
10, in der Art einer Busstruktur angeordnet sind. Genauer
gesagt, weist der Doppelgurtförderer 10 eine in einer
Profilanordnung vorgesehene Führung für Polyester-Förder
gurte 12 auf, die von einem (in den Figuren nicht gezeig
ten) Getriebemotor gesteuert und bidirektional in Förder
richtung 14 angetrieben werden können.
Dem Förderer 10 ist eine Stop-, Hub- und Ausschiebeeinheit
(in den Figuren nicht gezeigt) zugeordnet, die in ansonsten
bekannter Weise die Positionierung einer auf einem Förder
gurt 12 befindlichen Titerplatte 16 als Trägerelement für
Probenmulden relativ zu einem - nachfolgend genauer zu er
läuternden - Übergabepunkt für einzelne Bearbeitungssta
tionen ermöglicht und nachfolgend eine jeweilige Titer
platte 16 in eine geeignete Ausschiebeposition anhebt und
in die jeweilige Station schiebt.
Die dem Förderer 10 zugeordnete Ausschiebeeinheit weist als
wesentliche Funktionsmerkmale einen durch einen Getriebemo
tor betätigten, auf eine Seitenfläche der Titerplatte 16
wirkenden Schubhebel auf und entspricht daher konstruktiv
der Realisierung der Schwenkeinrichtungen von Bearbeitungs
stationen zugeordneten Ausschiebeeinheiten; diese werden an
späterer Stelle im Detail beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt, dass einends des Doppelgurtförderers 10
ein Lager- bzw. Hotelmodul 18 als Eingangsstation für neue,
in den Bearbeitungsprozess einzubringende Titerplatten 16
und/oder als Endstation für fertig bearbeitete Platten vor
gesehen ist; an dieses Modul 18 schließen sich weitere Be
arbeitungsstationen in beliebiger oder transportwegopti
mierter Anordnung an: Zwei Flüssigkeits-Handhabungsmodule
20, ein Lesemodul 22 sowie ein anderenends vorgesehenes
Leermodul 24.
Diese Vorrichtungen werden nachfolgend unter Bezug auf die
Fig. 2 bis 4 erläutert.
So besitzt das Flüssigkeits-Handhabungsmodul, in der Drauf
sicht schematisch in Fig. 2 gezeigt, ein aus einem Alumi
niumprofil gebildetes Systemgestell 26, welches mit arre
tierbaren Laufrollen (nicht gezeigt) versehen und über ge
eignete Spindelelemente höhenverstellbar ausgebildet ist.
Das Systemgestell weist in der Draufsicht Abmessungen von
etwa 145 × 92 cm auf und bietet mehrere Montageplatten bzw.
-ebenen zur Anordnung von Funktions- und/oder Schwenkein
heiten. Seitlich umgeben ist das Systemgestell 26 von einer
Außenverkleidung aus getöntem Sicherheitsverbundglas, die
bevorzugt längsseitig schiebbar und stirnseitig eine ein
flügelige Drehtür aufweist. Deckenseitig weist das System
gestell eine (in den Figuren nicht gezeigte) Beleuchtungs
vorrichtung auf.
Im Zentrum des Systemgestells für das Lager-/Hotelmodul 18
ist ein Lagerschachtsystem 28 für eine Mehrzahl von Titer
platten 16 in Form eines Drehmagazins vorgesehen. Eine der
artige Vorrichtung ist beispielsweise als CYTOMAT 6000,
Herstellerfirma Hereaus, handelsüblich und weist eine von
einer nicht gezeigten, dem Gesamtsystem zentralen Steuer
einheit gesteuerte, autarke, speicherprogrammierbare
Steuerung auf.
Über ein schematisch gezeigtes Handlingsystem 30 können
einzelne Titerplatten 16 der Lagerschachtanordnung 28 ent
nommen werden bzw. in diese wieder eingeführt werden, und
das Handlingsystem 30 übergibt dann etwa eine entnommene
Titerplatte 16 auf einen Übergabe-Drehteller 22, welcher
dann in der vorbeschriebenen Weise mit dem Doppelgurt-För
dersystem 10 zum Beschicken des Fördergurtes 12 zusammen
wirken kann. Aufbau und Wirkung des Drehtellers entsprechen
der an späterer Stelle im Zusammenhang mit den Fig. 5
bis 7 zu beschreibenden Drehtelleranordnung.
Ergänzend weist das Handlingsystem 30 des Lagermoduls 18
eine berührungslose Leseeinheit in Form eines (ansonsten
bekannten) Barcode-Lesers auf, mit welchem geeignete, einer
jeweiligen Titerplatte 16 individuell angebrachte Barcodes
gelesen und dann elektronisch der lokalen Modul-Streuerein
heit sowie der zentralen Systemsteuereinheit für
Steuerungs- und Auswertezwecke zugeordnet werden können.
Ergänzend weist das Lagermodul 18 gemäß Fig. 2 noch weitere
unterstützende Einheiten auf, die in der Figur nicht geson
dert gezeigt sind; so ist dem Übergabe-Drehteller 32 eine
Hub-Dreheinheit zugeordnet, die hier den Zweck hat, eine
auf dem Drehteller liegende Titerplatte, die (als frisch
hergestellte, bislang unbenutzte Vorrichtung) mit einer
schützenden Versiegelung in Form einer Folie versehen ist.
Vor der weiteren Behandlung der Titerplatte (in weiteren
Bearbeitungsstationen) wird durch Wirkung der Hub-Drehein
heit eine solche, versiegelte Titerplatte durch Druckbewe
gung gegen einen geeignete Stifte aufweisenden Festanschlag
entsiegelt, d. h. die Folie wird oberhalb der Abdeckmulden
mechanisch geöffnet und steht dann etwa für ein Befüllen
mit geeigneten Probenflüssigkeiten und weitere Bearbei
tungsschritte bereit.
Als weitere, nicht gezeigte Zusatzeinheit weist das Lager
modul 18 zudem eine Deckel-Handhabungseinheit auf, die,
mittels eines geeigneten Schlittens und zugeordneter Va
kuum-Saugvorrichtung, einer jeweiligen Titerplatte zugeord
nete Deckel abnehmen oder aufsetzen kann und Deckel im
nicht-aufgesetzten Zustand in einem zugeordneten, einen Ma
gazinschacht aufweisenden Deckelmagazin ablegt. Unterstützt
wird diese motorisch- bzw. unterdruckbetätigte Deckelhand
habung durch eine ebenfalls elektromotorisch unterstütze
Klemmeinheit, die zum zuverlässigen Abnehmen eines Titer
plattendeckels die eigentliche Platte durch Verklemmen fi
xiert.
Unter Bezug auf die Fig. 3 wird nachfolgend der Aufbau und
die Funktionsweise eines Flüssigkeits-Handhabungsmoduls 20
beschrieben, wobei strukturell dieses Modul weitgehend
identisch dem Lesemodul 22 ist, so dass die Erläuterung
beider Module unter Bezug auf die Fig. 3 erfolgen kann.
Wie auch das Lagermodul 18 ist für die Module 20, 22 ein
aus einem Aluminiumprofil gefertigtes Systemgestell 26 vor
gesehen und weist identische Außenabmessungen, Verkleidun
gen und Applikationen auf; selbiges gilt für das Systemge
stell des Leermoduls 24 in Fig. 4. Die Fig. 3 und 4 zei
gen schematisch eine stirnseitig vorgesehene, einflügelige
Drehtür 34.
Die Darstellung des Flüssigkeits-Handhabungsmoduls der Fig.
3 entspricht der Anordnung dieses Moduls im Gesamtsystem
der Fig. 1, d. h., der Doppelgurtförderer 10 verläuft entlang
der linken Stirnseite der in Fig. 3 gezeigten Anordnung.
Entsprechend sorgt eine aus drei Drehtellern bestehende
Drehteller-Transporteinheit 36 für die Übernahme einer
Titerplatte 16 von dem Fördergurt 12 bzw. die Übergabe zu
diesem sowie den weiteren Transport zu bzw. von im Flüssig
keits-Handhabungsmodul montierten Funktionseinheiten. Ge
nauer gesagt, sorgt ein im linken Endbereich vorgesehener
Übergabe-Drehteller 38 (funktional dem Übergabe-Drehteller
32 der Fig. 2 entsprechend) für das Zusammenwirken mit dem
Fördergurt und übergibt durch Schwenkbewegungen von 180° um
eine zentrale Schwenkachse und ein nachfolgendes Ausschie
ben eine vom Fördergurt 12 entnommene Titerplatte 16 zu
einem mittleren Drehteller 40.
Dieser kann entweder - mittels 180°-Verschwenkung und
nachfolgendes Ausschieben - zur Weitergabe der Titerplatte
an einen endseitigen (funktionsseitigen) Drehteller 42 an
gesteuert werden, oder aber durch Verschwenken um 90° mit
einer den mittleren Drehteller 40 zugeordneten Drehteller-
Magazineinheit 44 zusammenwirken.
Die Drehteller-Magazineinheit 44 (auch als plate lift be
zeichnet) in der in Fig. 3 dargestellten Version weist vier
auf einer Drehtellerplatte 46 montierte, sich vertikal
(d. h. aus der Zeichnungsebene heraus) erstreckende Magazin
schächte mit integrierten Linearführungen, Gewindespindel
elementen und Führungsschlitten auf, so dass eine von dem
mittleren Drehteller 40 in Richtung auf die Magazineinheit
44 positionierte Titerplatte durch Ausschieben aus dem
mittleren Drehteller (bzw. durch Einschieben in diese)
einen Übergabevorgang in die Magazineinheit 44 bzw. einen
Entnahmevorgang von dieser bewirken kann. Gemäß einer be
vorzugten Konfiguration sind von den vier gezeigten Maga
zinschächten drei Schächte für Entnahmezwecke von
(bevorzugt manuell eingesetzten) leeren Titerplatten vorge
sehen, während ein vierter Schacht zur Abgabe oder zum
Zwischenlagern fertig bearbeiteter bzw. noch in Bearbeitung
befindlicher Titerplatten vorgesehen ist.
Dem mittleren Drehteller ist zusätzlich eine vorstehend im
Zusammenhang mit dem Übergabe-Drehteller 32 der Fig. 1 be
reits beschriebene, nicht gezeigte Hub-Dreheinheit zum ge
zielten Anheben einer Titerplatte sowie zum Versetzen einer
Titerplatte in seiner Position im Drehteller um 180° zuge
ordnet, genauso wie eine Einheit zur Handhabung eines
Deckels.
Weitere Funktionseinheiten, die in der in Fig. 3 gezeigten
Weise dem endseitigen Drehteller 42 zugeordnet und in 90°-Win
keln um diesen herum plaziert sind, sind eine Pipet
toreinheit 48 (Hersteller: z. B. Opal-Jena), eine Inkuba
toreinheit 50 (Hersteller: z. B. Heraeus) und eine Dispen
sereinheit 52 (z. B. Multidrop 384, Hersteller LAB-
Systems/Opal).
Beim Einsatz als Lesemodul 22 ist statt der Dispenserein
heit 52 eine (nicht gezeigte) Leseeinheit vorgesehen, die
in ansonsten bekannter Weise das Ablesen und Erfassen
titerplattenspezifischer Informationen, insbesondere in
Form von Barcodes, ermöglicht.
Die Anordnung der Fig. 3 ermöglicht es, im Rahmen der Er
findung mittels Übergabe-Drehteller 38 Titerplatten von dem
Fördergurt 12 zu nehmen bzw. zu diesem zu übergeben und
nachfolgend die Titerplatten über den mittleren Drehteller
40 bzw. den endseitigen Drehteller 42 zu einer der Funk
tionseinheiten 48, 50, 52 weiterzureichen oder aber eine
Titerplatte in der Magazineinheit 44 abzulegen. Der endsei
tige Drehteller 42 ermöglicht dabei das sequentielle Be
schicken der Einheiten 48, 50, 52; darüber hinaus ist es
möglich, dass gleichzeitig jeweils eine weitere Titerplatte
von einem jeweiligen Drehteller mitgenommen und geeignet
weitergereicht bzw. ausgeschoben wird. Im Ergebnis ermög
licht so das gezeigte, Modul-eigene Fördersystem der Dreh
teller-Transporteinheit 36 ein flexibles Transportieren von
Titerplatten durch verschiedene Bearbeitungsstationen eines
Moduls, bzw. das Zwischenlagern und damit das Puffern
aktuell nicht bearbeiteter Titerplatten im Magazin 44
einerseits, oder aber auf einem jeweiligen Drehteller 38,
40, 42 andererseits. Je nach spezifischer Ansteuerung der
jeweiligen Transporteinheiten (eine modulspezifisch vorge
sehene, lokale Steuereinheit sorgt für die autarke
Steuerung der Funktionen eines Flüssigkeits-Handhabungsmo
duls 20 bzw. eines Lesemoduls 22) kann damit eine durch
flussorientierte Optimierung des Verarbeitungsprozesses
aufeinanderfolgender Titerplatten erreicht werden.
Das in der Fig. 4 gezeigte Leermodul 24 dient als Basis für
mögliche, kurzfristig einzurichtende bzw. flexible Erweite
rungen des Prozessablaufsystems; das Systemgestell 26 des
Leermoduls 24 bietet hierfür entsprechende Montagemöglich
keiten. Zur Ankopplung an den Doppelgurtförderer ist im
Leermodul 24 lediglich ein Übergabe-Drehteller 54 vorgese
hen, der analog der Anordnung in Fig. 3 wirkt und betrieben
werden kann.
Unter Bezug auf die Fig. 5 bis 7 wird nachfolgend das durch
die Drehteller-Transporteinheit 36 der Fig. 3 ermöglichte
Fördersystem durch Drehung und Ausstoßen benachbarter Dreh
teller weiter im Detail beschrieben. Die Fig. 5 zeigt dabei
eine Perspektivansicht einer teilweise demontierten Dreh
teller-Transporteinheit 36 mit linksseitig vorgesehenem
Übergabe-Drehteller 38, mittlerem Drehteller 40 und endsei
tigem bzw. funktionsseitigem Drehteller 42.
Wie insbesondere auch aus der Fig. 6 zu erkennen ist, be
steht jede dieser Drehtellereinheiten aus einer Drehteller-
Grundplatte 56, die auf einer gemeinsamen, durchgehenden
Grundplatte 58 einander benachbart entlang einer Dreier
reihe montiert sind.
Eine Drehtellerscheibe 60 einer jeweiligen Drehtellerein
heit bildet die Auflage für die in Fig. 5 schematisch im
gehaltenen Zustand gezeigten Titerplatten 16: Genauer ge
sagt ist ein Paar seitlicher Führungsschienen 62 zum Einle
gen einer jeweiligen Titerplatte 16 so auf der Oberfläche
einer jeweiligen Drehtellerscheibe 60 angeordnet, dass eine
sichere Führung in radialer Richtung möglich ist. In dem
gezeigten Ausführungsbeispiel liegen zwei Paare von Füh
rungsschienen 62 einander gegenüber, so dass jede Drehtel
lerscheibe 60 zwei Titerplatten 16 aufnehmen kann.
Über eine mittig vorgesehene Tragachse 64, die zugleich die
Dreh- bzw. Schwenkachse der Drehtellerscheibe 60 markiert,
ist die Scheibe 60 von der jeweiligen Grundplatte 56 beab
standet; über einen grundplattenseitigen Zahnkranz 66 und
ein an einem zugeordneten Schrittmotor 68 angeflanschtes
Getriebe 70 wird die Drehtellerscheibe zum Ausführen vorbe
stimmter Drehbewegungen angetrieben: Übergabeseitiger Dreh
teller 38 Schritte von 180° rechts- bzw. linksdrehend,
mittlerer Drehteller 40 Schritte von 90° rechts- bzw.
linksdrehend, funktionsseitiger Drehteller 42 Schritte von
90° rechts- bzw. linksdrehend.
Auf der auflageseitigen Oberfläche einer jeweiligen Dreh
tellerscheibe ist darüber hinaus eine jedem Führungsschie
nenpaar 62 zugeordnete Abschiebereinheit 72 vorgesehen. Ge
nauer gesagt besteht diese Abschiebereinheit aus einem end
seitig eine drehgelagerte Laufrolle 74 aufweisenden Schub
hebel 76, der mittels einer exzentrisch von einem Getriebe
motor 78 angetriebenen Kurbelschwinge 80 in eine Schwenkbe
wegung so versetzt wird, dass bei ausgeschwenktem Schubhe
bel 76 dieser durch Angriff der Laufrolle an eine Seiten
fläche einer Titerplatte diese in den Führungsschienen 62
radial auswärts drückt. Diese Verschiebung weist dabei
einen solchen Hub auf, dass ein Verschieben einer Titer
platte in eine (leere) Führungsschienenaufnahme 62 eines
benachbarten, gegenüberliegend positionierten Drehtellers
möglich ist. Der Schwenkhub wird durch entsprechende Maß
nahmen eingestellt bzw. begrenzt.
Wie in der Fig. 5 hinsichtlich der vornliegenden Titer
platte gezeigt, ist zusätzlich randseitig in der Drehtel
ler-Grundplatte 60 ein Elektro-Hubmagnet so befestigt, dass
dessen Sperrstift 84 im ausgefahrenen Zustand sich durch
die Grundplatte 60 hindurch erstreckt und zum Zweck einer
Sicherung einer eingelegten Titerplatte deren radiales Her
ausrutschen aus den Führungsschienen 62 verhindert.
Ergänzend weist die Drehtellerscheibe eine weitere (nicht
gezeigte) Bohrung auf, welche mittels eines optischen Ele
ments abgetastet wird, um so Positions- bzw. Referenzdaten
über eine aktuelle bzw. Referenzposition einer jeweiligen
Scheibe zu erhalten.
Hinsichtlich der Abschiebereinheit 72 weist der rechte,
funktionsseitige Drehteller 42 noch eine weitere Besonder
heit auf: Hier ist die Abschiebereinheit 72 in Er
streckungsrichtung der Führungsschienen 62 verschiebbar,
wobei in der Fig. 5 bzw. Fig. 6 der zugehörige Antriebsmo
tor 86 bzw. Elemente des Linearschlittens 88 erkennbar
sind. Durch diese zusätzliche, motorisch betätigte Linear
schlittenanordnung kann daher die Abschiebereinheit um
einen zusätzlichen Hub von im dargestellten Ausführungsbei
spiel etwa 30 mm in einer jeweiligen Abschieberichtung ver
schoben werden, wobei insbesondere für das Einschieben in
die Leseeinheit im Lesemodul 22 ein solcher zusätzlicher
Hub notwendig wird.
Durch die gezeigte Drehteller-Transporteinheit 36 der Fig.
5 bis 7 ist damit eine flexible, schonende und präzise För
derung eingesetzter Titerplatten möglich, wobei durch die
elektronische Steuer- und Positionierbarkeit ein Höchstmaß
an Anpassbarkeit an verschiedene, zugeordnete Funktions-,
Lager- und Transporteinheiten erreicht werden kann.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorbeschriebene
Ausführungsform beschränkt. Nicht nur ist es möglich, die
exemplarisch in Fig. 1 gezeigte Konfiguration durch eine
beliebige Anordnung von Förderer(n) und Bearbeitungsstatio
nen zu modifizieren oder zu ergänzen; auch ist innerhalb
einer jeweiligen Station, wie vorstehend dargelegt, die
Möglichkeit gegeben, mit geringem Rüst- bzw. Umrüstaufwand
und flexibel eine oder eine Mehrzahl von geeignet gewählten
Funktionseinheiten zum Bearbeiten der Titerplatten vorzuse
hen, die im Rahmen der Erfindung durch das flexible Trans
port- und Übergabesystem, welches zugleich als Prozess-
Zwischenpuffer für Titerplatten dient, bestückt werden
können.
Claims (19)
1. Vorrichtung zum Fördern eines eine Mehrzahl von Pro
benmulden aufweisenden Trägerelements (16), insbeson
dere Titerplatte, zu und zwischen Lager- und/oder Be
arbeitungsstationen, mit einem eine Aufgabe- und/oder
Lagereinheit (18) mit mindestens einer Bear
beitungsstation (20, 22, 24) verbindenden, insbeson
dere linear wirkenden Fördereinheit (10) zum Trans
portieren des Trägerelements,
wobei die Bearbeitungsstation modulartig mit min destens einer zum Ausführen einer automatisierbaren Bearbeitungsfunktion auf das Trägerelement bzw. des sen Probenmulden ausgebildeten Funktionseinheit (44, 48, 50, 52) bestückbar eingerichtet ist
und zum Übergeben eines Trägerelements zwischen För dereinheit und Funktionseinheit die Bearbeitungssta tion eine mindestens einen Drehteller (60) oder Dreharm aufweisende Schwenkeinrichtung (36) aufweist, die so ausgebildet ist, dass als Reaktion auf ein elektronisches Steuersignal ein von der Schwenkein richtung gehaltenes Trägerelement um einen vorbe stimmten Winkel um eine Drehachse verschwenkt und von der Schwenkeinrichtung zu einem benachbarten Aggregat durch Verschieben übertragen werden kann.
wobei die Bearbeitungsstation modulartig mit min destens einer zum Ausführen einer automatisierbaren Bearbeitungsfunktion auf das Trägerelement bzw. des sen Probenmulden ausgebildeten Funktionseinheit (44, 48, 50, 52) bestückbar eingerichtet ist
und zum Übergeben eines Trägerelements zwischen För dereinheit und Funktionseinheit die Bearbeitungssta tion eine mindestens einen Drehteller (60) oder Dreharm aufweisende Schwenkeinrichtung (36) aufweist, die so ausgebildet ist, dass als Reaktion auf ein elektronisches Steuersignal ein von der Schwenkein richtung gehaltenes Trägerelement um einen vorbe stimmten Winkel um eine Drehachse verschwenkt und von der Schwenkeinrichtung zu einem benachbarten Aggregat durch Verschieben übertragen werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das benachbarte Aggregat eine Funktionseinheit
(48, 50, 52), eine Fördereinheit (10), eine weitere,
in der Bearbeitungsstation vorgesehene Schwenkein
richtung (38, 40, 42) oder eine in der Bearbeitungs
station vorgesehene, ein zum Aufnehmen einer Mehrzahl
von Trägerelementen ausgebildetes Magazin aufweisende
Lagereinheit (44) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Fördereinheit ein Linearförderer,
insbesondere ein Doppelgurtförderer (10), ist, der
eine zum Zusammenwirken mit einer jeweiligen Bearbei
tungsstation ausgebildete Positions
steuerungs- und/oder Transfereinheit aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Funktionseinheit aus der
Gruppe ausgewählt ist, die einen Inkubator (50),
einen Dispenser (52), einen Pipettor (48) oder eine
Leseeinheit für eine am Trägerelement vorgesehene,
bevorzugt optisch ablesbare Kennzeichnung aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der vorbestimmte Winkel 90° oder
180° beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schwenkeinrichtung zum
gleichzeitigen Halten von mindestens zwei Trägerele
menten (16) ausgebildet ist, wobei die Schwenkein
richtung eine zum radialen Abschieben mindestens
eines Trägerelements vorgesehen, bevorzugt motorisch
angetriebene Verschiebeeinheit (72) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschiebeeinheit einen zum Ausüben einer
Druckkraft auf das Trägerelement angetriebenen
Schwenkarm (76) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekenn
zeichnet durch eine zum Halten und Führen eines
Trägerelements auf der Schwenkeinrichtung gebildete
Schienenanordnung (62).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsstation eine
Mehrzahl von Funktionseinheiten aufweist, die so an
geordnet sind, dass sie von einer diesen zugeordneten
Schwenkeinrichtung (42) sequentiell oder simultan mit
einer bzw. mehreren auf der Funktionseinheit gehalte
nen Trägerelementen beschickt werden können, oder ein
bearbeitetes Trägerelement (16) auf die Schwenkein
richtung (42) übertragen können.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsstation eine
Mehrzahl von benachbarten Schwenkeinrichtungen, ins
besondere eine Mehrzahl von zum Halten jeweils einer
Mehrzahl von Trägerelementen ausgebildeten Drehtel
lern, aufweist, die zum Transportieren eines Träger
elements zwischen einer eingangsseitigen (38), der
Fördereinheit zugeordneten Schwenkeinrichtung und
einer zwischenliegenden (40) oder endseitigen (42),
einer Funktionseinheit zugeordneten Schwenkeinrich
tung durch aufeinanderfolgende Schwenk- und Ver
schiebevorgänge benachbarter Schwenkeinrichtungen
ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, ge
kennzeichnet durch Mittel zum bevorzugt berührungslo
sen Erfassen einer aktuellen Schwenkposition und/oder
einer Referenzposition der Schwenkeinrichtung, die
zum Ausgeben eines elektronisch auswertbaren Signals
für eine der Bearbeitungsstation zugeordneten
Steuerelektronik ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, ge
kennzeichnet durch eine in einer Bearbeitungsstation
vorgesehene Drehvorrichtung, die zum vorbestimmten
Ändern der Halteposition eines von der Schwenkein
richtung gehaltenen, insbesondere eine eckige Um
fangskontur aufweisenden Trägerelements ausgebildet
ist, die bevorzugt als Reaktion auf ein fehlerhaftes
Ablesen einer Kennzeichnung des Trägerelements akti
vierbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, ge
kennzeichnet durch eine in der Bearbeitungsstation
vorgesehene Betätigungsvorrichtung zum Abnehmen
und/oder Aufsetzen eines für ein Trägerelement vorge
sehenen Deckels, die bevorzugt unter Druck betrieben
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, ge
kennzeichnet durch eine zentrale Steuerungsvorrich
tung, die mit einer einer jeweiligen Bearbeitungssta
tion zugeordneten Steuerelektronik zusammenwirkt und
zum Vornehmen einer Ablaufsteuerung von an einem
Trägerelement vorzunehmender Bearbeitungsfunktionen
ausgebildet ist, wobei die zentrale Steuerungsvor
richtung Zustands- und/oder Positionsdaten betreffend
ein jeweiliges Trägerelement empfängt, die auf der
Basis von vom Trägerelement in einer Bearbeitungssta
tion abgelesener Kennzeichnungsinformationen, insbe
sondere eines Barcodes, erzeugt sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die zentrale Steuerungsvorrichtung und/oder eine
Steuerelektronik so ausgebildet sind, dass die Zu
stands- und/oder Positionsdaten mit Daten über Bear
beitungs- und/oder Lagerzeiten und/oder -zeitpunkte
eines betreffenden Trägerelements verknüpft sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, dass eine einer Bearbeitungs
station zugeordnete Steuerelektronik so ausgebildet
ist, dass alle Betriebsmodi der in der Bearbeitungs
station enthaltenen Funktionseinheiten sowie
Schwenkeinrichtungen von der Steuerelektronik autark
kontrolliert und gesteuert werden können.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, ge
kennzeichnet durch Mittel zum Öffnen einer Versiege
lung eines unbenutzten Trägerelements bzw. der Pro
benmulden desselben.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsstation in
einem bevorzugt bewegbaren Rahmen (26) aufgenommen
ist, der zum Bestücken mit einer Mehrzahl von Funk
tionseinheiten und/oder Schwenkvorrichtungen mit
veränderbarer Anordnung und Konfiguration sowie
weiter bevorzugt zum Aufnehmen einer zugeordneten
dezentralen Steuerelektronik ausgebildet ist.
19. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 18 zum Realisieren von Bearbeitungsfunktionen in
der Medikamenten- und/oder Chemikalienentwicklung.
Priority Applications (4)
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