DE19849666A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Schleppmoments einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Schleppmoments einer BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung des Schleppmoments einer Brennkraftmaschine vorgeschlagen, wobei während der Steuerung des Schleppmoments bei Instabilitätsneigung an wenigstens einem Rad ein Vorgabewert für die Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine im wesentlichen konstant gehalten wird und die Steuerung des Schleppmoments durch Veränderung eines zweiten Vorgabewerts für den Zündwinkel und/oder der Kraftstoffzumessung vorgenommen wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung des Schleppmoments einer Brennkraftmaschine.
Ein solches Verfahren bzw. eine solche Vorrichtung ist aus
der DE-C 195 18 813 (US-Patent 5 676 111) bekannt. Dort wird
ausgehend von einem bei aktiver Motorschleppmomentenregelung
zugeführten Sollmomentenwert ein die Luftzufuhr zu einer
Brennkraftmaschine bestimmender Sollwert sowie eine Verände
rung der Zündwinkeleinstellung der Brennkraftmaschine be
wirkt, so daß das Drehmoment der Brennkraftmaschine den vor
gegebenen Sollwert annimmt. Bei dieser Lösung finden Luft
veränderung und Zündwinkelveränderung bei aktiver Motor
schleppmomentenregelung parallel zueinander statt. Da der
Eingriff in den Zündwinkel sich schneller auf das Drehmoment
auswirkt als der mit längeren Totzeiten versehene Eingriff
über die Luftzufuhr ergeben sich große Veränderungen im
Zündwinkel, durch die die aktuellen Unterschiede zwischen
Drehmoment und Sollwert ausgeglichen werden. Dies ist in ei
nigen Anwendungen z. B. mit Blick auf Regelkomfort und Regel
güte unerwünscht.
Es ist Aufgabe der Erfindung, Maßnahmen anzugeben, mit deren
Hilfe eine Motorschleppmomentenregelung verbessert wird.
Die erfindungsgemäße Lösung beschreibt eine Motorschleppmo
mentenregelung mit hohem Regelkomfort. Dadurch, daß die Ein
stellung der Luftzufuhr während der Motorschleppmomentenre
gelung im wesentlichen konstant bleibt, werden Änderungen
der Ausgangsgröße der Motorschleppmomentenregelung nahezu
ausschließlich durch einen schnellen Motoreingriff (z. B.
Zündwinkeleingriff) reguliert. Dies bedeutet, daß die Rege
lung im ganzen ruhiger verläuft und dennoch sich durch eine
gute Regelbarkeit auszeichnet. Durch den schnellen Motorein
griff werden Radverläufe im Schlupfoptimum erzielt. Phasen,
in denen Antriebsschlupf entsteht, werden wirksam vermieden.
Von besonderem Vorteil ist, daß der langsame Integralanteil
des Motorschleppmomentenreglers den Sollwert für die Luftzu
fuhr angibt, während die sich schnell veränderten Proportio
nal- und Differentialanteile auf den Zündwinkel- bzw. Ein
spritzpfad wirken.
Ferner ist in einem Ausführungsbeispiel vorteilhaft, daß ab
hängig vom Schlupf, der Radbeschleunigung, dem Zeitverlauf
und/oder der Höhe des Istantriebsmoments ein weiterer
schneller Eingriff (z. B. Beeinflussung der Kraftstoffzufuhr)
aktiviert wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Fig. 1
zeigt ein übersichtsschaltbild der Steuereinheiten zur
Steuerung des Drehmoments einer Antriebseinheit bei einer
Motorschleppmomentenregelung. In Fig. 2 ist eine bevorzugte
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung als Flußdia
gramm dargestellt, deren Wirkungsweise anhand der Zeitdia
gramme in Fig. 3 weiter verdeutlicht ist.
Fig. 1 zeigt eine erste Steuereinheit 10 zur Steuerung ei
ner Brennkraftmaschine und eine zweite Steuereinheit 12, die
zur Durchführung wenigstens einer Motorschleppmomentenrege
lung und zur Vorgabe entsprechender Sollwerte an die Steuer
einheit 10 dient. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei der Steuereinheit 12 um eine Steuerein
heit zur Steuerung eines Systems zum Antiblockierschutz, zur
Antriebsschlupfregelung und/oder zur Fahrdynamikregelung.
Der Steuereinheit 12 werden über Eingangsleitungen 14 bis 18
von entsprechenden Meßeinrichtungen 20 bis 24 wenigstens Si
gnale zugeführt, welche die Geschwindigkeiten der Räder des
Kraftfahrzeugs repräsentieren. Auf der Basis dieser Radge
schwindigkeiten bildet die Steuereinheit 12, die über wenig
stens einen Mikrocomputer verfügt, Sollwerte für das Drehmo
ment der Antriebseinheit im Rahmen einer Motorschleppmomen
tenregelung. Gemäß der erfindungsgemäßen Lösung bildet die
Steuereinheit 12 wenigstens zwei unterschiedliche Sollwerte
zur Motorschleppmomentenregelung, einen Sollwert MSOLL_L zur
Einstellung der Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine und einen
zweiten Sollwert MSOLL_ZW für einen schnellen Eingriff (z. B.
zur Einstellung des Zündwinkels). Diese Sollwerte werden
über die Kommunikationsleitungen 25 und 26 zur Steuereinheit
10 übertragen, die den Sollwert für die Luftzufuhr durch Be
tätigung einer elektrisch betätigbaren Drosselklappe, den
Sollwert für den schnellen Eingriff durch Zündwinkelsteue
rung und/oder durch Steuerung der zuzumessenden Kraftstoff
menge umsetzt. Dabei werden Betriebsgrößen verwendet, bei
spielsweise Motordrehzahl, Motortemperatur, zugeführte Luft
masse, etc., die über die Eingangsleitungen 28 bis 32 von
entsprechenden Meßeinrichtungen 34 bis 38 von der Steuerein
heit 10 eingelesen werden. Über die in Fig. 1 dargestellten
Ausgangsleitungen 40, 42 und 44 werden die Leistungsparame
ter der Brennkraftmaschine, Drosselklappenstellung, Zündwin
kel und Einspritzmenge gesteuert.
Zur Durchführung der Motorschleppmomentenregelung wird zu
Beginn das Motormoment wie bisher durch Änderung der Luftzu
fuhr, insbesondere durch Erhöhen der Luftzufuhr erhöht. Eine
entsprechende Sollwertvorgabe wird von der Steuereinheit 12
an die Steuereinheit 10 übermittelt. Wird ein Motormoment
erreicht, welches Antriebsschlupf erzeugt und den Schlepp
schlupf verringert, wird dieser Sollwert im wesentlichen
konstant gehalten. Zu diesem Zeitpunkt tritt für die Rege
lung des Motorschleppmoments eine zweite Sollwertvorgabe in
Wirkung, die auf die Zündung und/oder die Einspritzung
wirkt. Mittels dieser wird dann die Antriebsmomentenreduzie
rung vorgenommen, die zur Vermeidung von Antriebsschlupf
notwendig ist. Die weitere Regelung des Radschlupfes erfolgt
über diesen schnellen Eingriff in üblicher Art und Weise.
Der Sollwert wird erhöht, wenn die Schlupfschwelle über
schritten ist, er wird erniedrigt, wenn die Schlupfschwelle
unterschritten ist. Auf diese Weise wird bei im wesentlich
konstanter Drosselklappenstellung ein Radverlauf im Schlupf
optimum erreicht. Ist der Motorschleppmomentenregeleingriff
beendet, d. h. tritt bei unbeeinflußtem Zündwinkel und/oder
Kraftstoffzumessung für eine bestimmte. Zeit kein Schlepp
schlupf mehr auf, wird die Drosselklappenstellung wieder auf
ihren Ausgangswert reduziert.
Eine vorteilhafte Ergänzung dieser Lösung ist darin zu se
hen, daß ein PID-Regler für die Motorschleppmomentenregelung
derart aufgeteilt ist, daß der Integralanteil den Sollmomen
tenwert für die Luftzufuhr, die Proportional- und Differen
tialanteile die Sollmomente für den Zündungs- und/oder Ein
spritzeingriff bereitstellt. Im Rahmen einer weiteren Ergän
zung wird der zweite schnelle Eingriff (Zündung oder Ein
spritzung) zugeschaltet, wenn der Schlupf, die Radbeschleu
nigung, der Zeitverlauf und/oder die Höhe des Istantriebsmo
ments vorbestimmte Schwellenwerte überschritten haben.
In Fig. 2 ist anhand eines Flußdiagramms eine bevorzugte
Realisierung dieser Lösung dargestellt. Das Flußdiagramm re
präsentiert dabei ein Programm, welches im Mikrocomputer der
Steuereinheit 12 abläuft.
Das Programm wird zu vorgegebenen Zeitpunkten eingeleitet.
Im ersten Schritt 100 werden die einzelnen Radgeschwindig
keiten VRADi eingelesen. Daraufhin wird im Schritt 102 der
Sollschlupfwert λSoll sowie für jedes Rad der jeweilige Ist
schlupf λIst auf der Basis der Radgeschwindigkeiten, z. B.
durch Vergleich der Radgeschwindigkeiten des betroffenen Ra
des mit einer Referenzgröße, berechnet. Daraufhin wird im
Schritt 106 überprüft, ob eine Motorschleppmomentenregelung
durchzuführen ist. Dies ist zumindest dann der Fall, wenn im
ungebremsten Betrieb an wenigstens einem Antriebsrad eine
Blockierneigung erkannt wurde. Die Motorschleppmomentenrege
lung kann auch zur Nachführung der Drosselklappe eingeleitet
werden, wenn der Zündwinkelverstellbereich nicht ausreicht
und/oder aus Katalysatorschutz- und Temperaturschutzgründen
wenn eine vorgegebene Zeit lang der Zündwinkel verstellt
wurde. Diese Maßnahmen werden auch während einer aktiven Mo
torschleppmomentenregelung ergriffen. Im folgenden wird der
Eingriff bei Instabilität beschrieben, d. h. wenn wenigstens
ein Antriebsrad Blockerneigung zeigt. Eine Marke, die die
aktive Motorschleppmomentenregelung anzeigt, wird gesetzt.
Ist keine Motorschleppmomentenregelung durchzuführen bzw.
ist diese abgeschlossen (keine Blockierneigung mehr bei zu
rückgeführten Eingriffen), wird das Programm ohne Soll
wertübertragung beendet und zum nächsten Zeitpunkt erneut
durchlaufen.
Ist die Antwort im Schritt 106 ja, wird im Schritt 110 über
prüft, ob die auf der Basis von Ist- und Sollschlupf ermit
telte Instabilität erstmalig erkannt wurde. Ist dies der
Fall, wird im Schritt 112 der Sollmomentenwert für den
Lufteingriff MSOLL_L auf der Basis von Soll- und Istschlupf
entsprechend dem Integral-Anteil eines Reglers berechnet und
gemäß Schritt 113 an die Motorsteuerung ausgegeben. Der
Sollwert für den schnellen Eingriff wird entweder nicht
übermittelt oder zum Zwecke der Übertragung auf Null ge
setzt. Danach wird im Schritt 114 überprüft, ob die Erhöhung
der Luftzufuhr zu einer Radumkehr geführt hat. Diese Über
prüfung erfolgt auf der Basis der Radgeschwindigkeit, wobei
eine Radumkehr erkannt wird, wenn sich die Radgeschwindig
keit wieder in Richtung der Referenzgeschwindigkeit ändert,
d. h. die Radbeschleunigung ihr Vorzeichen ändert. Ist dies
nicht der Fall, wird das Programm beendet und zum nächsten
Zeitpunkt erneut durchlaufen.
Hat jedoch gemäß Schritt 114 eine Radumkehr stattgefunden,
wird gemäß Schritt 116 der aktuelle Sollmomentenwert für die
Luftzufuhr MSOLL_L als MSOLL_L0 gespeichert. Ein die erstma
lige Instabilität kennzeichnende Flag wird zurückgesetzt, so
daß im nächsten Programmdurchlauf nach Schritt 116 sich im
Schritt 110 eine Nein-Antwort ergibt.
Hat sich im Schritt 110 eine Nein-Antwort ergeben, wird ge
mäß Schritt 118 anhand von Sollschlupf und Istschlupfwerten
überprüft, ob (noch oder wieder) Instabilität an wenigstens
einem Antriebsrad auftritt. Ist dies der Fall, d. h. ist der
Schlupf wenigstens eines Antriebsrads kleiner als der Soll-
bzw. Schwellenwert, wird im Schritt 119 z. B. anhand von Mar
ken und der Radbeschleunigung überprüft, ob sich das ent
sprechende Rad vor oder nach einer Radumkehr befindet. Be
findet es sich nach einer Radumkehr, d. h. ist die Instabili
tät im Abklingen, wird gemäß Schritt der Momentensollwert
Msoll_ZW, der über den schnellen Eingriffspfad eingestellt
wird (Zündwinkel, Kraftstoffzumessung), auf der Basis von
Soll- und Istschlupf berechnet. Im bevorzugten Ausführungs
beispiel wird der Sollwert für den schnellen Eingriffspfad
MSOLL_ZW mittels des Proportional- und Differentialanteils
des Reglers abhängig von wenigstens Sollschlupf und Ist
schlupf ermittelt. Der Sollwert für den Lufteingriff MSOLL_L
bleibt auf dem Wert MSOLL_L0 festgehalten. Gemäß dem darauf
folgenden Schritt 121 werden die beiden Sollwerte an die Mo
torsteuerung übertragen, das Programm beendet und zum näch
sten Zeitpunkt erneut durchlaufen.
Hat Schritt 119 ergeben, daß das betroffene Rad sich vor der
Radumkehr befindet, wird gemäß Schritt 122 der gespeicherte
Wert MSOLL_L0 sowie ein Sollwert für den schnellen Eingriff
MSOLL_ZW an die Motorsteuerung ausgegeben, der den Wert Null
aufweist. Ist der Sollwert MSOLL_ZW bei erkannter Radumkehr
im Schritt 119 nicht Null, wird er auf Null abgesteuert,
entweder einer Zeitfunktion folgend oder abhängig vom
Radverhalten (Istschlupfverlauf, Radgeschwindigkeitsverlauf,
etc.). Danach wird das Programm beendet und zum nächsten
Zeitpunkt erneut durchlaufen.
Wurde im Schritt 118 keine Instabilität ermittelt, wird im
Schritt 124 überprüft, ob sich das betroffene Rad nach einem
Veschwinden der Instabilität zwischen Schlupfschwelle und
Referenzgeschwidigkeit sich befindet. Die Referenzgeschwin
digkeit ist dabei an die Fahrzeuggeschwindigkeit angenähert.
Die Schlupfschwelle wird aus dieser z. B. durch Addition ei
nes Schlupfsollwerts gebildet. Ist z. B. die Geschwindigkeit
des betroffenen Rades kleiner als der Referenzwert, wird ge
mäß Schritt 125 weiterhin der gespeicherte Sollwert für die
Luftzufuhr MSOLL_L0 ausgegeben. Der bei Verschwinden der In
stabilität voliegenden Sollwert MSOLL_ZW wird festgehalten
(MSOLL_ZW0). Danach wird das Programm beendet und zum näch
sten Zeitpunkt erneut durchlaufen.
Hat Schritt 124 ergeben, daß die Referenzgeschwindigkeit von
betroffenen Rad erreicht wurde, werden gemäß Schritt 126 bis
zum Auftreten einer erneuten Instabilität (Schritt 127) die
Sollwerte MSOLL_L und MSOLL_ZW reduziert. Sind beide Null,
ist der MSR-Eingriff beendet (Schritt 128, 129)
Die Wirkungsweise der in Fig. 2 beschriebenen Lösung ist im
Detail am Beispiel einer bevorzugten Ausgestaltung dieser
Lösung anhand von Zeitdiagrammen dargestellt. Dabei ist in
Fig. 3a der zeitliche Verlauf der Differenz der Sollwerte
für die Luftzufuhr MSOLL_L und für den schnellen Eingriff
MSOLL_ZW aufgetragen, in Fig. 3b der des Sollwertes für die
Luftzufuhr MSOLL_L. In Fig. 3c ist der zeitliche Verlauf
eines zweiwertigen, die Instabilität des betrachtenden Rades
anzeigendes Signal dargestellt. In Fig. 3d ist der zeitli
che Verlauf des Sollmomentenwertes für den schnellen Ein
griff MSOLL_ZW dargestellt, während in Fig. 3e das zweiwer
tige Signal für die Radumkehr dargestellt ist. In Fig. 3f
schließlich ist der zeitliche Verlauf der Radgeschwindigkeit
VRAD in diesem Beispiel gezeigt.
Die erstmalige Instabilität trete im Beispiel der Fig. 3
zum Zeitpunkt T0 auf, da zu diesem Zeitpunkt die Radge
schwindigkeit erstmalig den aus der Referenzgeschwindigkeit
VREF ableiteten Sollschlupfwert unterschreitet und somit
Schleppschlupf anzeigt (vgl. Fig. 3c, 3f). In diesem Fall
wird der Sollwert für die Luftzufuhr MSOLL_L entsprechend
dem Schlupfwert erhöht (vgl. Fig. 3b). Der dargestellte
treppenförmige Verlauf rührt daher, daß mit jedem Programm
durchlauf ein neuer Sollwert errechnet wird. Zum Zeitpunkt
T1 wird die Radumkehr erkannt (Fig. 3e, 3f), d. h. die Rad
geschwindigkeit bewegt sich wieder in Richtung der Schlupf
schwelle. Zu diesem Zeitpunkt wird daher der Sollwert für
die Luftzufuhr im wesentlichen konstant gehalten und die
Schlupfregelung durch die Beeinflussung des Zündwinkels über
den Sollwert MSOLL_ZW geregelt (Fig. 3d, T1 bis T6)). Nach
Abklingen der Instabilität zum Zeitpunkt T2 werden die Soll
werte festgehalten (vgl. Fig. 3b, 3d). Wird die Referenz
geschwindigkeit erreicht, werden die Sollwerte abgesteuert,
bis erneut Instabilität auftritt (vgl. Fig. 3b, 3d und
Zeitpunkt T6). Bei erneut auftretender Instabilität wird der
ursprüngliche Sollwert MSOLL_L wieder ausgegeben (Fig. 3b)
und der Sollwerte MSOLL_ZW auf Null abgesteuert (Fig. 3d).
Zum Zeitpunkt T7 wird mit Beginn der Radumkehr erneut der
Momentensollwert für den Zündwinkel erhöht, um Antriebslei
stung zurückzunehmen, und der Regeklvorgang wird erneut
durchlaufen. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis zum Zeit
punkt T8 nach Erreichen der Referenzgeschwindigkeit die
Schlupfschwelle nicht mehr unterschritten wird. Der Sollmo
mentenwert für die Luftzufuhr und für den schnellen Eingriff
werden auf Null zurückgeführt (vgl. Fig. 3b, 3d). Die Mo
torschleppmomentenregelung ist beendet.
In einem anderen Ausführungsbeispiel wird durch den Sollmo
mentenwert für den schnellen Eingriff nicht der Zündwinkel,
sondern die Kraftstoffzufuhr beispielsweise durch Abschalten
der Kraftstoffzufuhr zu einzelnen Zylindern und/oder durch
Verändern des Luft-/Kraftstoffverhältnisses beeinflußt. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel sind beide Eingriffsmög
lichkeiten vorhanden.
In einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird
neben dem Momentensollwert für die Zündwinkeleinstellung ein
Momentensollwert für die Einstellung der Kraftstoffzumessung
übertragen. Dieser wird zusätzlich zum Momentensollwert für
die Zündwinkeleinstellung zugeschaltet, wenn ein bestimmter
Schlupfwert überschritten ist, ein bestimmter Schwellenwert
für die Radbeschleunigung überschritten ist, eine vorgegebe
ne Zeit ohne Beendigung der Regelung abgelaufen ist und/oder
das Antriebsmoment der Brennkraftmaschine einen vorgegebenen
Schwellenwert überschritten hat. Durch die Zuschaltung des
zweiten Schwelleneingriffes wird eine weitere Verbesserung
der Motorschleppmomentenregelung in Bezug auf ihre Dynamik
und den Regelkomfort erreicht.
Ergänzend zu der anhand der Fig. 2 und 3 beschriebenen
Vorgehensweise wird die Drosselklappenstellung durch ent
sprechende Nachführung des Sollwerts MSOLL_L in bestimmten
Betriebssituationen verändert, z. B. wenn der Zündwinkelver
stellbereich nicht ausreicht und/oder aus Katalysatorschutz-
und Temperaturschutzgründen wenn eine vorgegebene Zeit lang
der Zündwinkel verstellt wurde. Die Regelung erfolgt dann
entsprechend wie oben dargestellt auf der Basis eines verän
derten Drosselklappenstellung.
Claims (6)
1. Verfahren zur Steuerung des Schleppmoments einer Brenn
kraftmaschine, wobei auf der Basis von Signalen, die
die Radgeschwindigkeiten der Räder des Kraftfahrzeugs
repräsentierten, wobei wenigstens zwei Vorgabewerte zur
Reduzierung des Schleppmoments bei Instabilität an we
nigstens einem Antriebsrad erzeugt werden, in deren Ab
hängigkeit die Antriebseinheit des Kraftfahrzeugs ge
steuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Vorgabewert ein Vorgabewert (MSOLL_L) zur Steuerung der
Luftzufuhr zu einer Brennkraftmaschine, der zweite
(MSOLL_ZW) ein Vorgabewert zur Steuerung des Zündwin
kels und/oder der Kraftstoffzumessung ist, wobei wäh
rend der Steuerung des Schleppmoments bei Instabili
tätsneigung der erste Vorgabewert im wesentlichen kon
stant gehalten wird und die Steuerung des Schleppmo
ments durch Veränderung des zweiten vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorgabewerte von einer Steuereinheit zur Motor
schleppmomentenregelung gebildet werden und zu einer
Steuereinheit zur Steuerung der Brennkraftmaschine
übertragen werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß bei Auftreten von Instabili
tätsneigung an wenigstens einem Rad zunächst der Vorga
bewert für die Luftzufuhr verändert wird, bis der
Schleppschlupf sich verringert und ein Schwellenwert
erreicht wird, dann der Vorgabewert im wesentlichen
konstant gehalten und der Vorgabewert für den Zündwin
kel und/oder die Kraftstoffzumessung entsprechend dem
Verlauf der Radgeschwindigkeit verändert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der Vorgabe
werte ein Regler vorgesehen ist, mit Proportional-,
Differential- und Integralanteilen, wobei dem Vorgabe
wert für die Luftzufuhr der Integralanteil, dem zweite
Vorgabewert die beiden anderen zugeordnet sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Zündwinkel und Kraftstoffzu
messung beeinflußt werden, wobei einer der beiden Ein
griffe abhängig vom Schlupf, der Radbeschleunigung, dem
Zeitverlauf und/oder der Höhe des Abtriebsmoments der
Brennkraftmaschine zusätzlich zum anderen erfolgt.
6. Vorrichtung zur Steuerung des Schleppmoments einer
Brennkraftmaschine, mit einer Steuereinheit, welche
Radgeschwindigkeiten repräsentierende Signale empfängt
und die zur Verringerung des Schleppmoments bei Insta
bilität an wenigstens einem Rad Steuergrößen zur Steue
rung einer Brennkraftmaschine abgibt, wobei diese Steu
ergrößen wenigstens zwei Vorgabewerte zur Reduzierung
des Schleppmoments bei Instabilität an wenigstens einem
Antriebsrad sind, in deren Abhängigkeit die Antriebs
einheit des Kraftfahrzeugs gesteuert wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Steuereinheit einen ersten Vorga
bewert (MSOLL_L) zur Steuerung der Luftzufuhr zu einer
Brennkraftmaschine und einen zweite (MSOLL_ZW) zur
Steuerung des Zündwinkels und/oder der Kraftstoffzumes
sung abgibt, während der Steuerung des Schleppmoments
bei Instabilitätsneigung der erste Vorgabewert im we
sentlichen konstant hält und die Steuerung des Schlepp
moments durch Veränderung des zweiten vornimmt.
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