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Die
vorliegende Erfindung betrifft nicht-flüchtige Alkylpyrazol-Derivate,
Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Anwendung als Nitrifikationsinhibitoren
für vorwiegend
feste Stickstoffdüngemittel,
welche die neuen Pyrazolverbindungen entweder auf der Oberfläche der
Düngemittelgranalien
fixiert oder homogen verteilt im festen Düngemittelkorn enthalten.
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Der
Einsatz von Stickstoffdüngemitteln
mit Nitrifikationsinhibitoren ist dann von Vorteil, wenn die im
allgemeinen rasch ablaufende Nitrifikation, d. h. die mikrobielle
Umwandlung von Amid- und Ammoniumstickstoff zu Nitratstickstoff
verzögert
werden soll. Die gesteuerte Nitratbildung im Boden, angenähert an
den Bedarf der Pflanzen, ist vorteilhaft. Es wird eine Akkumulation
von Nitrat im Boden mit der Gefahr der Auswaschung in tiefere Bodenschichten,
die den Pflanzen nicht mehr zugänglich
sind, vermieden. Auf diese Weise wird der zugeführte Stickstoff als Pflanzennährstoff
besser genutzt und der Gefahr der Nitratanreicherung im Grundwasser
entgegengewirkt. Damit führt
der Einsatz von Stickstoffdüngern
mit Nitrifikationsinhibitorzusatz zu wirtschaftlichen und ökologischen
Vorteilen.
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Als
wirksame Nitrifikationshemmer haben sich verschiedene Pyrazolderivate
erwiesen (
US 3,635,690 ;
US 4,969,946 ;
US 4,523,940 ; EP-A 0 166 420). Eine
besondere Rolle nimmt in der Reihe der Pyrazole das 3(5)-Methylpyrazol
ein, da es leicht zugänglich
ist und dabei eine starke nitrifikationshemmende Wirksamkeit zeigt.
3(5)-Methylpyrazol ist flüssig
und besitzt einen vergleichsweise hohen Dampfdruck, so dass sich
eine Anwendung bei festen Düngemitteln
nicht ohne weiteres realisieren lässt. Auch weitere als Nitrifikationshemmer
bekannte Pyrazole wie 3.4-Dimethylpyrazol und 4-Chlor-3-methylpyrazol,
sind aufgrund ihrer Flüchtigkeit nicht
ohne Probleme kombinierbar mit festen Düngern.
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Das
führte
dazu, dass eine Reihe von Vorschlägen zur chemischen Abwandlung
derartiger Alkylpyrazole unterbreitet wurde, um den Nachteil der
hohen Flüchtigkeit
zu überwinden.
So wurden verschiedene Substituenten in den Pyrazolring eingeführt, insbesondere
wurden C-Atome im Pyrazol alkyliert oder halogeniert (
US 3,365,690 ;
US 4,969,946 ;
EPA 0166420 ). Die meisten
Vorschläge
zur Derivatisierung betreffen allerdings Umsetzungen am Stickstoffatom
in 1-Stellung im Pyrazolring. In der EP-A 0 474 037 wird die Einführung von Alkyl-,
Cycloalkyl-, Aryl- und Aralkylresten an einem N-Atom des Pyrazolringes
beschrieben.
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1-Acylderivate
der Pyrazole und Alkylpyrazole sind als weniger flüchtige nitrifikationshemmende
Verbindungen vorgeschlagen worden (DE-PS 27 45 833; EP-A 0 508 191;
DD 292 232 ; DE-OS 40 18 395).
Hervorzuheben aus der Reihe dieser Derivate sind 1-Carbamoyl- und
1-Guanyl-3(5)-methylpyrazol, da diese mit Nitrifikationshemmern
anderer Substanzklassen, z. B. mit Dicyandiamid, Guanylharnstoff
und Thioharnstoff kombiniert, synergistische Wirkungen zeigen (
DD 222 471 ;
DD 292 232 ). Pyrazolderivate mit substituierten Oxycarbonyl-,
Sulfinyl- oder Sulfonylresten am 1-Stickstoffatom des Pyrazolringes
sind aus EP-A 0160 804 und DE-OS 34 09 317 bekannt.
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Vorgeschlagen
wurden auch Säureadditionsprodukte
und Koordinationsverbindungen von Alkylpyrazolen. In der DE-OS 41
28 828 wird die Aufbringung von 3(5)-Methylpyrazol-Säureadditionsverbindungen auf die
Düngemittelgranalien
beschrieben. Die DE-OS 196 31 764 schlägt Säureadditionsprodukte von 3(5)-Methylpyrazol
sowie 3.4-Dimethylpyrazol in Kombination mit anorganischen und organischen
Polysäuren
vor. Gemäß DE-OS
40 18 395 wird der Einsatz von 1-Guanyl-3(5)-methylpyrazol als Säureaddukt,
z. B. mit HCl, und als Ligand in Koordinationsverbindungen beansprucht.
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Die
Umsetzung des 1-N-Atoms der Pyrazole mit Glyoxalderivaten führt gemäß der DE-OS
37 04 359 zu entsprechenden Halbaminalen, in denen die nitrifikationshemmende
Wirkung der Pyrazole erhalten bleibt. Aus der SU-PS 470 737 sind
1-Hydroxymethylderivate des 3(5)-Methylpyrazols bekannt; in DE-OS
196 31 764 werden 1-Hydroxymethyl-3.4-dimethylpyrazol sowie 1-Hydroxymethyl-4-chlor-3-methylpyrazol
als Nitrifikationsinhibitor vorgeschlagen.
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Gemäß der DE-OS
44 46 194 wird die Reaktivität
der NH-Gruppe im Pyrazolring gegenüber Halogenalkanen zur Derivatisierung
zu nicht-flüchtigen
Pyrazolverbindungen genutzt. Diese Umsetzung erfolgt unter Phasentransfer-Bedingungen.
Schließlich
wird mit dem Ziel, schwerflüchtige
Pyrazolderivate zu erhalten, in der DE-OS 195 03 827 die Reaktion
der NH-Gruppe im Pyrazolring mit Halogencarbonsäuren, mit Alkylenoxiden und
mit Verbindungen, die aktivierte CC-Doppelbindungen enthalten, wie
Acrylsäure
oder Maleinsäure, genutzt,
um schwerflüchtige
Pyrazolderivate als Nitrifikationsinhibitoren zu erhalten.
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Die
bisher vorgeschlagenen nitrifikationshemmenden Wirkstoffe, basierend
auf den Alkylpyrazolen weisen in unterschiedlicher Weise noch Nachteile
auf. Entweder hat die Derivatisierung zu einem Rückgang der nitrifikationshemmenden
Wirkung geführt
oder die chemische Stabilität
der Verbindungen genügt
nicht den Anforderungen der Kombination mit dem Dünger. So
zeigten sich in vielen Fällen
die vorgeschlagenen Derivate der Alkylpyrazole bei oberflächiger Aufbringung
auf die Düngemittelgranalien
als nicht ausreichend hydrolysestabil bei der Lagerung in loser
Schüttung.
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Bei
gemeinsamer Anwendung des Nitrifikationsinhibitors mit Harnstoff
oder harnstoffhaltigen Düngern ist
eine ausreichende Ammonolyse-Stabilität Voraussetzung. Auch hier
ergeben sich bei einer Vielzahl der bisher vorgeschlagenen Alkylpyrazol-Derivate
Defizite. Die Einbringung des Hemmers in den Formgebungsprozess
der Düngemittel
schließlich
erfordert eine Thermostabilität,
um unkontrollierbare Umsetzungen der Inhibitorsubstanz mit den Düngemittelbestandteilen
oder Zersetzungen zu unwirksamen und möglicherweise toxischen Verbindungen
auszuschließen.
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In
nicht wenigen Fällen
verbieten die zu hohen Herstellungsaufwendungen der vorgeschlagenen
Alkylpyrazol-Abwandlungen den praktischen Einsatz der Verbindungen,
auch wenn sie in den Eigenschaften den Anforderungen entsprechen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ausgehend
von Alkylpyrazolen besonders für
die Anwendung mit Harnstoff oder harnstoffhaltigen Düngemitteln
bevorzugt geeignete Derivate aufzufinden und einen kostengünstigen
Herstellungsweg sowohl für
den Wirkstoff als auch für
das mit dem Nitrifikationshemmer versetzte Düngemittel vorzuschlagen. Im
einzelnen erstreckte sich die Aufgabe darauf, neue Derivate ausgewählter Alkylpyrazole
mit hoher Hydrolyse- und vor allem Thermostabilität zu suchen,
die nicht flüchtig
sind und bei denen auch nach der Einarbeitung in das Düngemittel
eine gute nitrifikationshemmende Wirksamkeit gewährleistet ist. Der mit dem
neuen Nitrifikationsinhibitor behandelte Dünger muss in loser Schüttung ohne
Wirkstoffverluste lagerbar sein. Die Herstellung muss in einer einfachen
Technologie bei Einsatz billiger Rohstoffe erfolgen.
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Diese
Aufgabe wurde erfindungsgemäß durch
nicht-flüchtige
Alkylpyrazol-Derivate der allgemeinen Formel I gelöst. Es hat
sich nämlich
hierbei überraschenderweise
gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Alkylpyrazol-Derivate
eine hohe Hydrolyse- und Thermostabilität bei gleichzeitig guter nitrifikationshemmender
Wirkung aufweisen. Die erfindungsgemäßen Alkylpyrazol-Derivate wurde
durch folgende allgemeine Formel I charakterisiert:
mit Y = H, Na, K oder NH
4,
R
1, R
2, R
3 unabhängig voneinander
H, Alkyl mit 1–4
C-Atomen bedeuten.
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Die
Alkylreste können
hierbei linear oder verzweigt sein und Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-,
i-Propyl-, n-Butyl-, i-Butyl oder t-Butyl- bedeuten. Die bevorzugten
Alkylreste sind Methylreste.
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Gemäß einiger
bevorzugter Ausführungsformen
bedeuten R1 = Alkyl und R2 =
R3 = H, R1 = R2 = Alkyl und R3 =
H, R1 = R2 = H und
R3 = Alkyl sowie R1 =
H und R2 = R3 =
Alkyl.
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Im
Falle von R1 = CH3,
R2 = R3 = H und
R1 = R2 = H, R3 = CH3 stellen die
erfindungsgemäßen Alkylpyrazol-Derivate
2-[3-Methylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure bzw. 2-[5-Methylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure dar.
R1 = R2 = CH3, R3 = H im Ausgangspyrazol
führt zu
einem Isomeren-Gemisch von 2-[3.4-Dimethylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure und
2-[4.5-Dimethylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure.
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Die
erfindungsgemäßen Alkylpyrazol-Derivate
sind durch Addition von Alkylpyrazolen der Formel II
in denen R
1,
R
2 und R
3 die oben
genannte Bedeutung besitzen, an die aktivierte CC-Doppelbindung
von Maleinsäuremonoureid
der Formel III zugänglich
in der Y die oben genannte
Bedeutung besitzt.
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Die
Umsetzung erfolgt hierbei in einem Alkohol, wie z. B. Methanol oder
Ethanol, oder in Wasser oder in Wasser-Alkohol-Gemischen ggf. in
Gegenwart eines Katalysators bei Temperaturen von 20 bis 100° C.
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Bei
der Addition der Alkylpyrazole II an Maleinsäuremonoureid III können in
2- und 3-Stellung substituierte 4-Oxo-4-ureido-buttersäure-Derivate
(IV und V) entstehen.
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In
Gegenwart eines sauren Katalysators, beispielsweise in Form von
p-Toluolsulfonsäure,
der vorzugsweise in einer Menge 0,002–0,005 mol pro mol Basispyrazol
eingesetzt wird, wird die Reaktion zwar beschleunigt, aber es entstehen
dann geringe Mengen an 3-[Alkylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure (Formel
V), wie aus der Aufarbeitung der viskosen Produkte mittels Flash-Chromatographie
und NMR-spektroskopischer Charakterisierung nachgewiesen wurde.
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Unkatalysiert
entstehen ausschließlich
die 2-[Alkylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäuren in kristalliner Form (Formel
IV). In diesen Produkten ist eine Wechselwirkung des H-Atoms der
Carboxylgruppe mit dem 2-ständigen
N-Atom im Pyrazol über
eine Wasserstoffbrückenbindung
möglich,
wodurch diese Struktur stabilisiert wird.
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In
beiden Grundstrukturen – sowohl
bei den 2-[Alkylpyrazol-1-yl]- als auch bei den 3-[Alkyl-pyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäuren – liegen
aufgrund der Tautomerie bei Mono- und Dialkylpyrazolen isomere Verbindungen
vor, z. B. 3-Methyl- und 5-Methylpyrazolylverbindung sowie 3.4-Dimethyl-
und 4.5-Dimethylpyrazolylverbindung.
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Nach
NMR-Messungen liegen die Isomeren in den vorgenannten Beispielen
im Verhältnis
75 : 25 bzw. 80 : 20 vor, d. h., 3-Methyl- und die 3.4-Dimethylpyrazolyl-4-oxo-4-ureidobuttersäuren sind
jeweils bevorzugt.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
der Umsetzung der Alkylpyrazole mit Maleinsäuremonoureid erfolgt unkatalysiert
in Wasser bei Temperaturen von 20–100 °C. Die Reaktionsprodukte der
exotherm ablaufenden Addition fallen als schwer wasserlösliche kristalline
Produkte mit Schmelzpunkten um 200 °C an, die abgetrennt werden
können.
Sie lassen sich direkt für
den vorgesehenen Verwendungszweck als Nitrifikationsinhibitor einsetzen.
Mit wässrigen
Laugen, z. B. wässrigem
Ammoniak, Natronlauge oder Kalilauge, lassen sich die 2-[Alkylpyrazol-1-yl)-4-oxo-4-ureido-buttersäuren in
leicht wasserlösliche
Verbindungen überführen.
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Das
für die
Umsetzung erforderliche Maleinsäuremonoureid
der Formel III kann in einer vorgeschalteten Reaktion aus Maleinsäure oder
Maleinsäureanhydrid
und Harnstoff leicht hergestellt werden.
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Eine
andere Ausführungsform
zur Herstellung der Zielverbindungen ist in der Weise möglich, dass
Maleinsäureanhydrid
und Harnstoff bei 60–100 °C in der
Schmelze zur Reaktion gebracht werden und anschließend das
Reaktionsgemisch in Alkohol (wie z. B. Methanol oder Ethanol) oder
Wasser als Suspension mit den Alkylpyrazolen der allgemeinen Formel
II in einer Art Eintopfreaktion umgesetzt wird. Die Reinheit der
Produkte nach dieser Variante ist etwas schlechter als in der getrennten
Umsetzung der Alkylpyrazole mit dem Maleinsäuremonoureid. Bei der Eintopfreaktion
treten unvermeidlich in der Umsetzung des Maleinsäureanhydrids
mit Harnstoff Kondensationsprodukte auf, die z. B. Vorstufen der
Polysuccinimid-Herstellung sind.
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Die
erfindungsgemäßen Alkylpyrazol-Derivate
zeigen eine starke mit den Basispyrazolen vergleichbare nitrifikationshemmende
Wirkung sowohl in Mischung mit dem ammonium- und/oder amidhaltigen Düngemittel
als auch in homogener Verteilung des Inhibitors im Dünger nach
der thermischen Belastung der Formgebung. Die homogene Verteilung
wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die Alkylpyrazol-Derivate
als Isomeren-Gemisch beispielsweise in Form von (Methylpyrazol-1-yl)-
bzw. (3.4-Dimethylpyrazol-1-yl)-4-oxo-4-ureido-buttersäure in fester Form oder als
konzentrierte Ammoniumsalz-Lösung
zugesetzt werden.
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Der
Gehalt an den erfindungsgemäßen Alkylpyrazol-Derivaten
wird vorzugsweise auf 0,1 bis 2,0 Gew.-%, insbesondere 0,25 bis
1,0 Gew.-%, bezogen auf den N-Gehalt des ammonium- und/oder amidhaltigen
Düngemittels,
eingestellt.
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Die
Prüfung
der nitrifikationshemmenden Wirkung der erfindungsgemäßen Alkylpyrazol-Derivate
im Vergleich zu den Basispyrazolen erfolgte am Beispiel von 3-Methyl-
und 3.4-Dimethylpyrazol in Aufwandsmengen von 0,1 Gew.-%, 0,2 Gew.-%
und 0,5 Gew.-% N-bezogen zur Düngermenge
berechnet auf den Basispyrazol-Anteil in der Verbindung. Das sind
entsprechend 0,29 Gew.-%, 0,59 Gew.-% und 1,46 Gew.-% Gehalt an (Methylpyrazol-1-yl)-4-oxo-4-ureido-buttersäure bzw.
0,27 Gew.-%, 0,53 Gew.-% und 1,32 Gew.-% Gehalt an (3.4-Dimethylpyrazol-1-yl)-4-oxo-4-ureido-buttersäure.
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Die
Prüfung
auf die nitrifikationshemmende Wirkung erfolgte im Bodenmodelltest
mit 10 mg Harnstoff-N je 100 g Boden unter Zusatz der vorstehend
genannten Mengen an Inhibitorsubstanz. Maßzahl für die Wirkung ist der t50-Wert in Tagen, der angibt, in wieviel
Tagen 50 % des Amid-/Ammoniumstickstoffs bei eingestellter Bodenfeuchte
und Temperatur in Nitrat umgewandelt worden sind. Die Tabelle 1
zeigt das Ergebnis der Prüfung
von Produkten, die nach verschiedenen Synthesevarianten hergestellt
worden sind.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in fester Form oder als wässrige
Lösung
für sich
oder im Gemisch mit weiteren Zusatzstoffen direkt zur Düngemittelschmelze
oder Slurry während
des Formgebungsprozesses zudosiert werden. Besonders vorteilhaft
ist die Anwendung der schwer wasserlöslichen Säuren als leichtlösliches
Ammoniumsalz in wässriger
Lösung.
Infolge der geringen Aufwandsmengen stört im allgemeinen die mit der
Wirkstofflösung
in die Düngerschmelze
eingebrachte Wassermenge nicht, da die Hauptmenge an Wasser beim
Formgebungsprozess verdampft und sich ein Wassergehalt in den Düngergranalien einstellt,
der unterhalb der für
die Lagerung kritischen Größe bleibt.
Bei dieser Verfahrensweise kann der Zusatz an Nitrifikationshemmer
mit der Zugabe z. B. von Granulationshilfsmitteln vorteilhaft kombiniert
werden.
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Aufgrund
der Hydrolysestabilität
und Schwerflüchtigkeit
lassen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen
in Form der wässrigen
Salzlösungen
auch auf die Oberfläche
der Düngergranalien
aufbringen, ohne dass nach dem Trocknen eine zusätzliche Versiegelung zum Schutz
vor atmosphärischen
Einflüssen
nötig wird.
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Die
nachfolgenden Ausführungsbeispiele
sollen die Erfindung näher
veranschaulichen.
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Beispiel 1
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2-(3(5)-Methyl-pyrazol-1-yl)-4-oxo-4-ureido-buttersäure
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79
g (0,5 mol) Maleinsäuremonoureid
wurden in 150 ml Ethanol drei Stunden mit 41 g (0,5 mol) 3(5)-Methylpyrazol
am Rückfluß erhitzt.
Aus der anfangs klaren Lösung
fällt nach
ca. eineinhalb Stunden ein weißer
Niederschlag aus, der abgesaugt und getrocknet wurde.
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Ausbeute:
110,4 g (92 %). Das Produkt wurde elementaranalytisch und durch
NMR-Spektroskopie als 2-[3- und 5-Methylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure-Isomerengemisch
(192–198 °C) identifiziert.
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Die
Verbindung ist in heißem
Wasser löslich,
nach Zugabe von verdünnter
Natronlauge wird infolge Salzbildung die Löslichkeit in Wasser erhöht.
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Beispiel 2
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Na-Salz der 2[3- und 5-Methylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure
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5
g (0,02 mol) der 2-[3- und 5-Methylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure wird
in 20 ml 1 m NaOH gelöst,
ggf. von unlöslichen
Anteilen abfiltriert und anschließend das Wasser im Volumen
abgezogen. Der Rückstand
wird mit wenig Aceton gewaschen und stellt nach dem Trocknen eine
weiße
kristalline Verbindung dar, die leicht wasserlöslich ist. 2-[3- und 5-Methylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure kann
mit 0,1 m NaOH zur Gehaltsbestimmung titriert werden.
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Beispiel 3
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Isomerengemisch aus 2-
und 3-[3(5)-Methyl-pyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure
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41
g (0,5 mol) 3(5)-Methylpyrazol in 100 ml Wasser werden mit 79 g
(0,5 mol) Maleinsäuremonoureid in
Gegenwart von 0,3 g p-Toluolsulfonsäure als Katalysator 15 Stunden
am Rückfluss
erhitzt. Das klare Reaktionsgemisch wird durch Abdestillieren des
Wassers im Vakuum aufgearbeitet. Das zurückbleibende hochviskose Produkt
(112 g) kann ohne weitere Reinigung dem N-Düngemittel als Nitrifikationsinhibitor
zugesetzt werden, wobei zur besseren Handhabung ein Wassergehalt
von 15 Gew.-% eingestellt wird. Mittels Flash-Chromatographie unter
Verwendung von Chloroform/Methanol/6 n NH3 im
Verhältnis
5,5 : 4,0 : 0,5 wurde das Rohprodukt, das als Isomeren-Gemisch vorliegt,
in 4 Isomere aufgetrennt und diese NMR-spektroskopisch identifiziert.
13CNMR (DMSO-d6) δ-Werte des
3-substituierten Produktes
10.91, 13.48, 58.76, 62.34, 104.02,
104.43, 130.552, 136.74, 137.28, 138.822, 146.28, 177.403
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Beispiel 4
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Eintopfverfahren zur Herstellung
von 2-[3- und 5-Methylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure
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49
g (0,5 mol) Maleinsäureanhydrid
werden mit 33 g (0,55 mol) Harnstoff unter Zusatz von 5 g Wasser bei
80 °C zusammengeschmolzen.
Nach Einsetzen der Reaktion wird die Erwärmung unterbrochen, ggf. muss leicht
gekühlt
werden. Mit zunehmender Reaktion verfestigt sich die Masse infolge
der Bildung von Maleinsäuremonoureid.
Durch Rühren
wird dafür
gesorgt, dass bei der Verfestigung das Reaktionsprodukt in körniger Form
anfällt.
Anschließend
nach dem Abkühlen
werden ca. 150 ml Ethanol zugegeben. In die Aufschlämmung nach
guter Homogenisierung des rohen Maleinsäuremonoureids wird eine leicht
unterstöchiometrische
Menge 3(5)-Methylpyrazol (32,8 g = 0,4 mol) zugefügt. Nach
4stündigem
Erhitzen am Rückfluss
wird analog Beispiel 1 aufgearbeitet.
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Die
2-[3- und 5-Methylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure fällt im Gemisch
mit dem überschüssig zugesetzten
Harnstoff an und kann in dieser Form direkt als Nitrifikationsinhibitor
dem N-Dünger,
insbesondere Harnstoff, zugesetzt werden.
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Die
Ausbeute am Zielprodukt im Gemisch, ermittelt durch HPLC beträgt 67 g
= 70 %.
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Beispiel 5
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Analog
Beispiel 1 wurden 79 g (0,5 mol) Maleinsäuremonoureid in 200 ml Ethanol
drei Stunden mit 48 g (0,5 mol) 3.4-(4.5)-Dimethylpyrazol am Rückfluss
erhitzt. Aus der zunächst
klaren Lösung
fiel nach ca. einer Stunde ein weißer Niederschlag aus, der abgesaugt
und getrocknet wurde.
Ausbeute: 120,7 g (95 %).
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Das
Produkt wurde elementaranalytisch und durch NMR-Spektroskopie als
2-[3.4- und 4.5-Dimethylpyrazol-1-yl]-4-oxo-4-ureido-buttersäure-Isomerengemisch
identifiziert.
Smp. 195 °C
(Zers.)
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Die
Verbindung ist schwer wasserlöslich,
kann aber analog Beispiel 2 durch Natronlauge oder wässriges
Ammoniak in wasserlösliche
Salze überführt werden.
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Beispiel 6
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Prüfung auf nitrifikationshemmende
Wirkung
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Im
Bodenmodelltest wurde die zu testende Substanz 0,1 bis 0,5 Gew.-%
N-bezogen und äquivalent auf
das jeweilige Basispyrazol berechnet einem Gemisch von 10 mg Harnstoff-N
mit 100 g Boden zugesetzt. Unter eingestellten Bedingungen (25 °C, 50 % der
max. Wasserkapazität
des Bodens) wurde der Nitrifikationsverlauf des Amidstickstoffs
analytisch verfolgt.
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Als
Maß für den Nitrifikationsverlauf
wird der t50-Wert in Tagen angegeben, das
ist die Zeit, in der 50 % des Amid-/Ammonium-N zu Nitrat-N umgewandelt
sind. Die Ergebnisse mit den erfindungsgemäßen Verbindungen sind in Tabelle
1 wiedergegeben.
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