DE19841288C2 - Vorrichtung zur Kopplung einer Kapillarelektrophoreseeinrichtung mit einer Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung - Google Patents
Vorrichtung zur Kopplung einer Kapillarelektrophoreseeinrichtung mit einer Plasma-Massen-SpektrometereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kopplung
einer Kapillarelektrophoreseeinrichtung mit einer
Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung, insbesondere ei
ner induktiv gekoppelten Plasma-Massen-Spektrometer
einrichtung, insbesondere zur Durchführung von Element
analysen.
Aus der US-A-5 597 467 ist eine Kapillarelektrophorese
einrichtung bekannt, die mit einer Plasma-Massen-Spek
trometereinrichtung koppelbar ist. Mittels einer Vor
richtung wird die Kopplung durchgeführt, wobei diese
eine in einem Körperelement in einem Hohlraum aufgenom
mene Kapillare für die Zufuhr eines Eluats aufweist, und
wobei der Hohlraum sich wenigstens teilweise längs der
Kapillare erstreckt. Für unterschiedliche Messungen
unterschiedlicher Proben muß die Kapillare jeweils immer
entfernt werden, was sehr zeitaufwendig ist, und sie muß
dann erneut justiert werden, wenn sie in ein dort
ausgebildetes erstes und zweites Körperelement einge
setzt wird, damit ein Zerstäubungsvorgang an der Spitze
der Vorrichtung vonstatten gehen kann. Hinzu kommt noch,
daß die Kapillare durch den sich in folge des Zerstäu
bungsvorganges an den Öffnungen bildenden Unterdrucks
belastet wird, was zu einer Verschlechterung der Trenn
effizienz der Kapillarelektrophorese führt.
Die Kapillarelektrophorese ist ein analytisches Trenn
verfahren auf der Basis der Elektrophorese in Kapil
laren. Dabei tauchen beispielsweise die Enden einer
Quarz-Kapillaren mit den Elektroden in Elektrolytbehäl
ter, zwischen denen eine Hochspannung herrscht. Infolge
des elektrischen Feldes bewegen sich die Teilchen der
Flüssigkeit, die darin dispergiert oder kolloidal gelöst
sind, mit positiver Ladung zur Kathode und die negativ
geladenen zur Anode. An sich werden dann die getrennten
Substanzen bzw. Teilchen direkt in den Kapillaren
detektiert. Kapillarelektrophorese wurde bisher zur
Elementenanalyse mittels nicht selektiver indirekter
UV-Absorption oder indirektem Fluoreszenznachweis
verwendet. Grundsätzlich zeigt die Kapillarelektropho
rese eine gute Trennfähigkeit, eine beachtliche Trenn
geschwindigkeit und ist chemisch einfach durchzuführen.
Die bekanntermaßen große Selektivität von induktiv
gekoppelter Plasma-Spektrometrie zeigt bei chemischen
Trennverfahren ein gutes Auflösungsvermögen. Aufgrund
der jedoch benötigten verhältnismäßig großen Analyse
zeiten ist versucht worden, die Kapillarelektrophorese
mit der induktiv gekoppelten Plasma-Massen-Spektrometrie
zu koppeln, um kürzere Analysezeiten zu erreichen und
die Vorteile beider Verfahren miteinander zu kombinie
ren, um noch sehr viel bessere Analyseergebnisse als
bisher möglich waren zu erreichen.
Aufgrund der verfahrensbedingten geringen Probenvolumi
na, die die Kapillare der Kapillarelektrophoreseein
richtung verlassen, müssen diese geringen Mengen mög
lichst vollständig, angestrebt sind 100%, dem Plasma
der Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung zugeführt
werden. Darüber hinaus muß die Menge des von der Kapil
larelektrophoreseeinrichtung in die Plasma-Massen-Spek
trometereinrichtung geführten Eluats genau auf die
diesbezüglichen Erfordernisse in der Plasma-Massen-
Spektrometereinrichtung angepaßt sein, damit diese unter
optimalen Bedingungen das von der Kapillarelektrophore
seeinrichtung zugeführte Eluat analysieren kann.
Es kommt dabei im wesentlichen darauf an, daß in der
Koppelvorrichtung die Flußraten des zugeführten Eluats
und die Flußraten nach der Zerstäubung des Eluats
einander angepaßt und die Zerstäubung optimiert wird,
wobei die Kopplungsvorrichtung die Analytbanden nicht zu
sehr verbreitern darf, was nämlich die Trennschärfer
verringern würde. Es sind bisher verschiedene Versuche
unternommen worden, um mittels einer Kopplungsvorrich
tung eine Kapillarelektrophoreseeinrichtung mit einer
Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung zu verbinden. Die
bisherigen Untersuchungen zeigten aber nachteiligerweise
apparativ aufwendige Konstruktionen, die zur Erzeugung
bestimmter Drücke gesonderte Pumpen einsetzten, wobei
aufgrund der Pumpen die Einstellung von Druckgleichge
wichten große Probleme bereitete. Die Folge waren eine
schlechtere Trenneffizienz, eine Signalverbreiterung und
Signalinstabilität.
Des weiteren wurden Versuche unternommen, um die Zer
stäubung des zugeführten Eluats mittels eines Ultra
schallzerstäubers durchzuführen, was nachteiligerweise
mit einem starken Untergrundrauschen verbunden war,
wobei sich auch ein exaktes Positionieren der von der
Kapillarelektrophoreseeinrichtung kommenden Kapillare
als aufwendig und nur schwer reproduzierbar heraus
stellte.
Ein weiteres Problem bei der bekannten Kopplungsein
richtung besteht darin, daß ein Abschalten des Zerstäu
bergases beim Probenwechsel und ein anschließendes
Anschalten jedes Mal zu Veränderungen der Analysebedin
gungen in der Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung
führt mit dem Ergebnis einer schlechteren Reproduzier
barkeit der Messungen.
Schließlich wurde zur Erhöhung des Strömungswiderstandes
des Eluats in der Kapillare der Kapillarelektrophorese
einrichtung die Länge der Kapillaren vergrößert, was
jedoch zu unakzeptabel langen Analysezeiten für einen
Trennvorgang führte, so daß mittels dieser Methode keine
echte "on-line" Kopplung zwischen Kapillarelektrophore
seeinrichtung und Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung
durchgeführt werden konnte, vielmehr das Verfahren in
einen Trennschritt in der Kapillarelektrophoreseein
richtung und einen Detektionsschritt in der Plasma-Mas
sen-Spektrometereinrichtung aufteilt wurde.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Kopplungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit der eine tatsächliche "on-line" Kopplung
zwischen Kapillarelektrophoreseeinrichtung und Plasma-
Massen-Spektrometereinrichtung möglich ist, so daß
Analysen schnell durchgeführt werden können, bei der
zudem ein exaktes Positionieren der von der Kapillar
elektrophoreseeinrichtung kommenden Kapillare entfällt
und bei der die Flußrate des in der Kapillare zuge
führten Eluats derart optimiert eingestellt werden kann,
daß eine Zerstäubung des Eluats zur Erreichung guter und
reproduzierbarer Analysebedingungen in der Plasmaspek
trometereinrichtung optimiert werden kann, wobei die
Kopplungsvorrichtung an sich einfach herstellbar und
somit kostengünstig bereitstellbar und letztlich auch
leicht bedienbar sowie für Austausch, Wartung und
Reinigung leicht handhabbar ist.
Zur Lösung der Aufgabe wird eine Vorrichtung zur Kopp
lung einer Kapillarelektrophoreseeinrichtung mit einer
Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung, insbesondere
einer induktiv gekoppelten, insbesondere zur Durchfüh
rung von Elementanalysen, vorgeschlagen, umfassend ein
Körperelement mit einem Hohlraum, in dem eine Kapillare
aufgenommen ist, die das aus der Kapillarelektrophore
seeinrichtung austretende Eluat führt und die in einem
Mischungsraum endet, wobei der die Kapillare umgebende
Hohlraum ein flüssiges Medium führt und ebenfalls in dem
Mischungsraum endet, so daß das Eluat und das flüssige
Medium dort ein Gemisch bilden, welches über eine
Gemischkapillare zur Öffnung einer Sprühkammer geführt,
mittels eines Zerstäubungsgases zerstäubt und als
zerstäubtes Gemisch in die Plasma-Massen-Spektrometer
einrichtung weitergeleitet wird.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht im
wesentlichen darin, daß erfindungsgemäß eine Trennung
der von der Kapillarelektrophoreseeinrichtung kommenden
Kapillare, die in der Vorrichtung aufgenommen wird, und
der in Strömungsrichtung des Eluats nachfolgenden
Gemisch- oder Zerstäuberkapillare eine Zerstäubung des
Gemisches aus Eluat und flüssigem Medium optimiert
werden kann. Somit entfällt ein Positionieren der von
der Kapillarelektrophoreseinrichtung kommenden Kapil
lare, so daß diese vorteilhafterweise schnell ausgewech
selt werden kann. Die Gemisch- bzw. Zerstäuberkapillare
wird hingegen lediglich einmal in die Vorrichtung
eingebaut und positioniert und braucht nicht gewechselt
zu werden. Die Gemisch- bzw. Zerstäuberkapillare kann so
dimensioniert sein, daß der am Zerstäuberort herrschende
Unterdruck an der Gemisch- bzw. Zerstäuberkapillare
abfällt und die von der Kapillarelektrophoreseeinrich
tung kommenden Kapillare druckentlastet ist. Aufgrund
der einmaligen exakten Positionierung der Gemisch- bzw.
Zerstäuberkapillare, womit, wie gesagt, die Zerstäubung
selbst optimiert wird, braucht die von der Kapillarelek
trophoreseeinrichtung in der Vorrichtung aufgenommene
Kapillare zudem selbst nicht exakt positioniert zu
werden, was für Austausch-, Wartungs- und andere Zwecke
wie z. B. einer weiteren Untersuchung in der Kapillar
elektrophoreseeinrichtung von sehr großem Vorteil ist,
da sich dadurch auch schnelle Probenwechsel leicht
bewerkstelligen lassen.
Zudem ist aufgrund des erfindungsgemäßen Aufbaus die von
der Kapillarelektrophoreseeinrichtung kommende Kapillare
quasi druckentlastet und das flüssige Medium wird durch
den selbstansaugenden Effekt im Zuge der Zerstäubung
transportiert. Eine Pumpe zum Transport des flüssigen
Mediums, die einen Gegendruck auf die von der Kapillar
elektrophoreseeinrichtung kommenden Kapillare erzeugen
würde, wie sie allerdings im Stand der Technik verwendet
wird, siehe oben, wird erfindungsgemäß vermieden. Zudem
begrenzt die Gemisch- bzw. Zerstäuberkapillare vorteil
hafterweise die Flußrate des flüssigen Mediums und
ermöglicht eine stabile Zerstäubung, beispielsweise im
Bereich von 5 µL/min, so daß das von der Kapillarelek
trophoreseeinrichtung in der Kapillare zugeführte Eluat
nur um 1. 10 verdünnt wird. Aufgrund der niedrigen
Flußrate verdampft das Aerosol sofort am Zerstäubungs
ort.
Da die erfindungsgemäße Vorrichtung faktisch im Betrieb
keine beweglichen Teile aufweist und Pumpen und der
gleichen zu deren Betrieb nicht nötig sind und darüber
hinaus, wie erwähnt, ein exaktes Positionieren der von
der Kapillarelektrophoreseeinrichtung kommenden Kapil
lare nicht nötig ist, ist eine hohe Reproduzierbarkeit
von Meßergebnissen mittels der der Kapillarelektropho
reseeinrichtung und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nachgeschalteten Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung
möglich, wobei die Vorrichtung zudem, wie aufgabengemäß
angestrebt, einfach im Aufbau ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung
ist der Hohlraum, in dem die Kapillare und das flüssige
Medium geführt werden, ebenfalls als Kapillare ausge
bildet. Auf diese Weise kann das flüssige Medium die von
der Kapillarelektrophoreseeinrichtung herkommende
Kapillare, d. h. die in der Vorrichtung aufgenommene
Kapillare, somit optimal am Mischungsort mit dem von der
Kapillare ankommenden Eluat vermischen und das Eluat
optimal verdünnen und sich somit an die Flußrate am Ort
der Zerstäubung des Gemisches aus Eluat und flüssigem
Medium anpassen.
Prinzipiell ist es möglich, die Schließung des für den
Betrieb der Kapillarelektrophoreseeinrichtung notwen
digen elektrischen Stromkreises an einem beliebigen Ort
der Kapillare vorzusehen, es hat sich jedoch als vor
teilhaft erwiesen, das Eluat über das elektrisch leit
fähige flüssige Medium mit einem negativen Potential
einer Hochspannungsquelle hier am Mischort zu verbinden,
so daß der Fluß des Eluats in der von der Kapillarelek
trophoreseeinrichtung kommenden Kapillare bis zu diesem
Ort nicht durch als Elektroden wirkende Einrichtungen
gestört wird.
Das Zerstäubungsgas, mit dem das Gemisch aus Eluat und
flüssigem Medium am Zerstäubungsort zerstäubt wird, ist
ein inertes Gas, beispielsweise Argon.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Vorrichtung ist die an die Vorrichtung ankoppelbare, von
der Kapillarelektrophoreseeinrichtung kommende Kapillare
mit einem Innendurchmesser von < 50 µm versehen, was
erfindungsgemäß ohne weiteres möglich ist, so daß sich
drastische Verkürzungen der Analysezeiten einerseits und
vorteilhafterweise auch erhebliche Steigerungen der
Empfindlichkeit der Analysen erreichen lassen. Zudem
lassen sich auch Proben bzw. Kapillaren ohne weiteres
wechseln, ohne daß das zur Zerstäubung verwendete Gas
abgeschaltet werden muß.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nach
folgenden schematischen Zeichnungen anhand eines Aus
führungsbeispieles eingehend beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 im Schnitt einen Aufbau der Vorrichtung, die
einerseits mit einer Kapillarelektrophorese
einrichtung verbindbar ist und andererseits mit
einer Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung,
und
Fig. 2 in Form eines Blockschaltbildes den Aufbau
einer Analyseeinrichtung, bestehend aus Kapil
larelektrophoreseeinrichtung und Plasma-Mas
sen-Spektrometereinrichtung, die mittels der
Kopplungsvorrichtung gemäß Fig. 1 verbunden
sind.
Eine Vorrichtung 10 zur Kopplung einer Kapillarelektro
phoreseeinrichtung 11 mit einer Plasma-Massen-Spektrome
trieeinrichtung, deren schaltungsmäßige Verknüpfung aus
Fig. 2 ersichtlich ist, ist in bezug auf ihren Aufbau in
Fig. 1 im einzelnen dargestellt. Insofern wird zunächst
Bezug genommen auf die Darstellung von Fig. 1.
Die Vorrichtung 10 umfaßt ein Körperelement 13, das
beispielsweise als rotationssymmetrisches Drehteil
ausgebildet sein kann, wobei die Drehachse hier in der
Darstellung beispielsweise durch die Kapillare 15
gebildet wird, die von der Kapillarelektrophoreseein
richtung 11 herkommt. Die Kapillare 15 ist in einem
Hohlraum 14, der ebenfalls rotationssymmetrisch zur
Kapillare 15 ausgebildet ist, aufgenommen. Der Hohlraum
14 ist an den Stellen, an denen er die Kapillare 15
ummantelt, ebenfalls in Form einer Kapillare ausgebil
det. Der Hohlraum 14 weist eine erste radiale Erweite
rung auf, über die von außen über ein stopfbuchsenähnli
ches Element 29 geeignet gegen die Umgebung druckabge
dichtet ein flüssiges Medium 18 in den Hohlraum 14
zugeführt wird, wobei das flüssige Medium 18 als Elek
trolyt-Hilfsflüssigkeit fungiert. Das flüssige Medium 18
kann somit über den radialen Hohlraumteil 14 und den
axialen Hohlraum 14, die Kapillare 15 ummantelnd, zu
einem Mischraum 16 gelangen, in dem auch die Kapillare
15 endet.
Der Stopfbuchse 29 hier gegenüberliegend ist ein weite
res stopfbuchsenähnliches Dichtelement 30 angeordnet, zu
dem auch der radiale erste Anteil des Hohlraumes 14 als
zweite radiale Erweiterung verlängert ausgebildet ist,
d. h. vom in die Vorrichtung 10 hineinragenden Ende der
Stopfbuchse 30 begrenzt wird. Die Stopfbuchse 30 durch
quert, gegen die Umgebung druckdicht abgedichtet, eine
Elektrode, beispielsweise eine Platinelektrode, mit der
negatives Potential 25 auf das Eluat 17 gelegt wird, das
von der Kapillarelektrophoreseeinrichtung 11 in der
Kapillare 15 bis zum Mischungsraum 16 die Vorrichtung 10
durchquert. Am Ort der Mischung des Eluats 17 mit dem
flüssigen Medium 18, d. h. im Mischungsraum 16, kommt das
Eluat 17 mit dem negativen Potential einer Hochspan
nungsquelle 24, die zum Betrieb der Kapillarelektropho
reseeinrichtung 11 notwendig ist, in Verbindung, vgl.
auch Fig. 2.
Nach der Mischung des Eluats 17 und des flüssigen
Mediums 18 im Mischungsraum 16 gelangt das Gemisch 19 in
eine Gemischkappilare bzw. Zerstäubungskappilare 20, die
in axialer Richtung des Körperelements 13 in einem
ebenfalls stopfbuchsenartigen Abschlußelement 31 ange
ordnet ist.
Am Endbereich des Körperelementes 13, an dem das vorer
wähnte Abschlußelement 31 angeordnet ist, das die
Gemischkappilare bzw. Zerstäubungskappilare 20 aufnimmt,
ist ein diesen Bereich umhüllendes, hier zur Achse des
Körperelements axiales Hüllelement 32 angeordnet, das
auf geeignete Weise nach außen druckdicht dichtend mit
dem Körperelement 13 verbunden ist. Über ein stopfbuch
senähnliches Element 33, das nach außen druckdicht mit
dem Hüllelement 32 dichtend verbunden ist, wird Zerstäu
bungsgas 23 zugeführt, das beispielsweise ein Inertgas,
das beispielsweise Argon sein kann, zugeführt. Über
einen Kanal 34, der zwischen Körperelement 14 und
Hüllelement 32 ausgebildet ist, kann das Zerstäubungsgas
23 in den Bereich der Öffnung 21 gelangen, in den auch
die Gemischkappilare bzw. Zerstäubungskappilare 20
mündet bzw. in dem diese endet.
Unmittelbar an diesem Ort der Öffnung 21 erfolgt eine
Zerstäubung des Gemisches 19. Die exakte Positionierung
der Gemischkappilare bzw. Zerstäubungskappilare 20 an
diesem Ort der Öffnung 21 gestattet eine optimierte
Zerstäubung des Gemisches 19. Da die Gemischkappilare
bzw. Zerstäubungskappilare 20 von der von der Kapillar
elektrophoreseeinrichtung 11 kommenden Kapillare 15
aufgrund ihrer Trennung am Mischungsort bzw. im Mi
schungsraum 16 losgelöst voneinander sind, kann für
andere Messungen die Kapillare 15, die ebenfalls durch
ein stopfbuchsenähnliches Element 36 in die Vorrichtung
eingeführt und dort gehalten wird, auf einfache Weise
ohne Beeinträchtigung der optimiert eingestellten
Gemischkappilare bzw. Zerstäubungskappilare 20 gewech
selt werden. Das stopfbuchsenähnliche Element 36 dichtet
die Kapillare 15 gegenüber der Umgebung druckdicht ab.
Dem Ort der Öffnung 21 in Zerstäubungsrichtung nachfol
gend ist eine Sprühkammer 22 ausgebildet, die ebenfalls
von einem hier axial zur Körperelementachse ausgebil
deten weiteren Hüllelement 35 gebildet wird. Durch das
Hüllelement 35, das am vorstehenden, freien Ende des
vorerwähnten ersten Hüllelements 32 nach außen druck
dicht und dichtend angeordnet ist, wird die Sprühkammer
22 umhüllt. Die Sprühkammer 22 ist derart bemessen, daß
sie möglichst ein geringes Volumen aufweist (geringes
Totvolumen), was zu besseren Signalschärfen führt als
eine größer ausgebildete Sprühkammer 22.
Da das Gemisch 19 aus Eluat 17 und flüssigem Medium 18
infolge der Einwirkung des Zerstäubungsgases 23 voll
ständig verdampft, wird eine 100%ige Überführung des so
gebildeten Aerosols und damit des Eluats, das den
Analyten bildet, zur Plasma-Massen-Spektrometereinrich
tung 12 möglich, so daß keine Kondensation und somit
kein Analytverlust stattfindet.
Die mechanische Ausgestaltung des Körperelements 13
gestattet die unmittelbare Anbringung der Vorrichtung 10
an der Kapillarelektrophoreseeinrichtung 11, wobei das
die Vorrichtung 10 verlassende zerstäubte Gemisch 26
(trockenes Erosol) über einen Schlauch oder dergleichen
direkt zur Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung 12
überführt werden kann, vgl. auch Fig. 2. Durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung wird überhaupt erst der
Einsatz kurzer, von der Kapillarelektrophoreseeinrich
tung 11 herkommender Kapillaren 15, deren Bestandteile
sie sind, geometrisch erst möglich, da eine räumliche
Trennung zwischen Kapillarelektrophoreseeinrichtung 11
und Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung 12 vorgesehen
werden kann.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Gemisch- bzw.
Zerstäubungskappilare 20 den Ort der Vorrichtung 10
bildet, der die mikrokonzentrische Zerstäubung am Ort
der Öffnung 21 ermöglicht. Die Gemisch- bzw. Zerstäu
bungskappilare 20 ist so dimensioniert (in Durchmesser
und Länge), daß aufgrund ihres hohen Strömungswider
standes fast der gesamte Unterdruck, der am eigentlichen
Ort der Zerstäubung, nämlich im Bereich der Öffnung 21,
stattfindet, an dieser Gemisch- bzw. Zerstäubungskappi
lare 20 abfällt. An dem Punkt, an dem das flüssige
Medium 18 und das Eluat 17 sich vereinigen, herrscht
somit nur noch ein geringer Unterdruck, der zwar zum
Transport des flüssigen Mediums 18 ausreicht, der sich
aber auf die von der Kapillarelektrophoreseeinrichtung
11 kommende Kapillare 15, die aufgrund ihrer Dimension
einen viel größeren Strömungswiderstand hat als die
Leitung, durch die das flüssige Medium 18 hindurch
fließt, praktisch nicht auswirkt und zu vernachlässigen
ist. Die von Kapillarelektrophoreseeinrichtung 11
kommende Kapillare 15 ist somit quasi druckentlastet und
das flüssige Medium 18 wird durch den selbstansaugenden
Effekt, der durch die Zerstäubung hervorgerufen wird,
transportiert.
Mit der Vorrichtung 10 ist es somit möglich, die ge
ringen Probenvolumina, die die Kapillare 15 nach der
Trennung mit einer Flußrate von beispielsweise 0,1 bis
0,9 µL/min verlassen, vollständig dem Plasma einer
induktiv gekoppelten Plasma-Massen-Spektrometereinrich
tung 12 zuzuführen. Des weiteren ist der durch den
Zerstäubungsvorgang verursachte Unterdruck auf die
Kapillare 15 derart gering, daß beim Probenwechsel
faktisch kein Ansaugen von Luft stattfindet, so daß
Störungen im elektrischen Stromkreis der Kapillarelek
trophoreseeinrichtung 11 nicht zu befürchten sind. Da
faktisch Druckfreiheit, d. h. gleicher Druck an beiden
Enden der Kapillare 15, herrscht, ist eine hohe Trenn
effektivität mittels der Kapillarelektrophoreseeinrich
tung 11 nicht beeinflußt.
10
Vorrichtung
11
Kapillarelektrophoreseeinrichtung
12
Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung
13
Körperelement
14
Hohlraum
15
Kapillare
16
Mischungsraum
17
Eluat
18
flüssiges Medium
19
Gemisch
20
Gemischkapillare/Zerstäubungskapillare
21
Öffnung
22
Sprühkammer
23
Zerstäubungsgas
24
Hochspannungsquelle
25
negatives Potential
26
zerstäubtes Gemisch
27
positives Potential
28
Puffer
29
Stopfbuchse
30
Stopfbuchse
31
Abschlußelement
32
Hüllelement
33
Stopfbuchse
34
Kanal
35
Hüllelement
36
Stopfbuchse
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Kopplung einer Kapillarelektrophore
seeinrichtung (11) mit einer Plasma-Massen-Spektrome
tereinrichtung (12), insbesondere einer induktiv gekop
pelten, insbesondere zur Durchführung von Elementanaly
sen, umfassend ein Körperelement (13) mit einem Hohlraum
(14), in dem eine Kapillare (15) aufgenommen ist, die
das aus der Kapillarelektrophoreseeinrichtung (11)
austretende Eluat (17) führt und die in einem Mischungs
raum (16) endet, wobei der die Kapillare (15) umgebende
Hohlraum (14) ein flüssiges Medium (18) führt und
ebenfalls in dem Mischungsraum (16) endet, so daß das
Eluat (17) und das flüssige Medium (18) dort ein Gemisch
(19) bilden, welches über eine Gemischkapillare (20) zur
Öffnung (21) einer Sprühkammer (22) geführt, mittels
eines Zerstäubungsgases (23) zerstäubt und als zerstäub
tes Gemisch (26) in die Plasma-Massen-Spektrometerein
richtung (12) weitergeleitet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (14) die Kapillare (15) wenigstens
teilweise umhüllt.
3. Vorrichtung nach einem oder beiden der Ansprüche 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (14),
in dem die Kapillare (15) und das flüssige Medium (18)
geführt werden, als Kapillare ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Medium
(18) elektrisch leitfähig ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Eluat (17) über das elektrisch leitfähige
flüssige Medium (18) mit einem negativen Potential (25)
einer Hochspannungsquelle (24) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Vorrich
tung (10) ankoppelbare, von der Kapillarelektrophorese
einrichtung (11) kommende Kapillare (15) einen Innen
durchmesser von < 50 µm aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998141288 DE19841288C2 (de) | 1998-09-09 | 1998-09-09 | Vorrichtung zur Kopplung einer Kapillarelektrophoreseeinrichtung mit einer Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung |
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DE1998141288 DE19841288C2 (de) | 1998-09-09 | 1998-09-09 | Vorrichtung zur Kopplung einer Kapillarelektrophoreseeinrichtung mit einer Plasma-Massen-Spektrometereinrichtung |
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DE19841288A1 DE19841288A1 (de) | 2000-03-30 |
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