DE19837180A1 - Vorrichtung zum Verdichten eines verstreckten Faserverbandes - Google Patents
Vorrichtung zum Verdichten eines verstreckten FaserverbandesInfo
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Abstract
Zum Verdichten eines verstreckten Faserverbandes ist zwischen dem Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks einer Ringspinnmaschine und einem nachfolgenden Lieferwalzenpaar eine vorzugsfreie Verdichtungszone vorgesehen. Die Vorrichtung zum Verdichten enthält eine luftdurchlässige und besaugte, am Faserverband anliegende Gleitfläche, unterhalb welcher sich ein stationär angeordneter, sich im wesentlichen in Transportrichtung des Faserverbandes erstreckender Saugschlitz befindet. Die Gleitfläche ist die ebene Stirnfläche einer rotierenden Scheibe, deren Drehachse zum Faserverband und zu den Achsen des Lieferwalzenpaares senkrecht verläuft.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdichten eines
verstreckten Faserverbandes in einer zwischen dem Ausgangswal
zenpaar eines Streckwerks und einem Lieferwalzenpaar vorgesehenen
Verdichtungszone, die eine luftdurchlässige und besaugte, am
Faserverband anliegende bewegte Gleitfläche enthält, unterhalb
welcher sich ein stationär angeordneter, sich im wesentlichen in
Transportrichtung des Faserverbandes erstreckender Saugschlitz
befindet.
Eine Vorrichtung dieser Art ist in der JP(B2) 2-40 767 be
schrieben. Zwischen dem Ausgangswalzenpaar des Streckwerks und
einem nachfolgenden Lieferwalzenpaar durchläuft bei dieser
Vorrichtung der verstreckte Faserverband eine verzugsfreie
Strecke, an der er an einer quer zu seiner Transportrichtung
umlaufenden Saugwalze anliegt. Die Saugwalze soll dem Faserver
band einen gewissen Falschdrall erteilen und damit den Faserver
band verdichten. Da in der Verdichtungszone der Faserverband
bereits bis zur gewünschten Feinheit fertig verzogen, jedoch noch
nicht durch eine Spinndrehung verfestigt ist, führt eine Bewegung
der Gleitfläche quer zur Transportrichtung des Faserverbandes
sehr schnell zum Fadenbruch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte
Vorrichtung dahingehend zu verbessern, daß an Stelle der quer
laufenden Saugwalze eine Gleitfläche geschaffen wird, die nicht
zu Fadenbrüchen führt.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Gleitfläche die ebene
Stirnfläche einer rotierenden Scheibe ist, deren Drehachse zum
Faserverband und zu den Achsen des Lieferwalzenpaares senkrecht
verläuft.
Durch diese Ausgestaltung erteilt die Gleitfläche selbst dem
Faserverband in der Verdichtungszone eine Bewegungskomponente in
Transportrichtung, ohne den Faserverband allzu weit aus seiner
ursprünglichen Bewegungsrichtung abzulenken. Der Transportweg
wird praktisch durch die Gestaltung des Saugschlitzes festgelegt,
während die Gleitfläche selbst mechanisch dazu beiträgt, daß der
Faserverband auch der Richtung des Saugschlitzes folgen kann. Der
verstreckte, noch ungedrehte Faserverband wird hierbei pneuma
tisch verdichtet, indem Randfasern um den Kernverband eingerollt
werden. Durch dieses Verdichten erhält der Faserverband eine
bessere Substanzausnutzung, was zu einer größeren Gleichmäßigkeit
und höheren Festigkeit des ersponnenen Fadens und zugleich zu
einer geringeren Haarigkeit führt.
Der Durchmesser der Scheibe sollte nahezu dem Abstand der Klemm
linien zwischen dem Ausgangswalzenpaar und dem Lieferwalzenpaar
entsprechen. Die Scheibe sollte also tief in die Keilspalte der
genannten zwei Walzenpaar hineinreichen und dabei nahezu Kontakt
zu den Walzenpaaren haben. Dies wird dann erreicht, wenn beim
Verspinnen von Baumwolle die Scheibe etwa einen Durchmesser von
25 mm hat. Diese Ausgestaltung führt zu dem Vorteil, daß die
eingerollten Faserenden sich nicht wieder zurückrollen.
Auch der Saugschlitz sollte so weit wie möglich an die Klemmlinie
des Lieferwalzenpaares heranreichen. Dadurch werden die vorge
nannten Maßnahmen wirksam unterstützt.
Die Breite des Saugschlitzes wird größer gewählt als die Breite
des verstreckten Faserverbandes. Dies gilt insbesondere dort, wo
der Faserverband bereits verdichtet ist. Beim Einlaufen in die
Verdichtungszone kann der noch unverdichtete Faserverband durch
aus etwas breiter sein als der Saugschlitz, jedoch ist es wich
tig, daß beidseits am Faserverband infolge der größeren Breite
des Saugschlitzes Luft vorbeiströmen kann. Nur dadurch wird ein
pneumatisches Verdichten durch pneumatische Querkräfte möglich.
Das pneumatische Verdichten wird unterstützt durch den Falsch
drall, den die Scheibe aufgrund ihrer Rotation dem Faserverband
erteilt.
Zumindest im Bereich der Drehachse der Scheibe ist vorgesehen,
daß der Saugschlitz in etwa zum Umfang der Scheibe parallel
verläuft. Dies führt in etwa zu einem bumerangförmigen Saug
schlitz, der sich vom Eingang der Verdichtungszone zunächst
seitlich schräg etwas wegbewegt und dann wieder nach einer
kleinen Umlenkung zurückgeführt wird. Diese Ausgestaltung macht
es möglich, daß die momentane Transportrichtung des Faserver
bandes in etwa der Umfangsbewegungsrichtung der Scheibe folgt.
Der zu verdichtende Faserverband erhält dadurch nahezu in der
gesamten Verdichtungszone eine Bewegungskomponente in Transport
richtung trotz seiner seitlichen Auslenkung. Fadenbrüche in der
Verdichtungszone werden dadurch wirksam vermieden.
Die Scheibe ist mit einer Vielzahl von Löchern versehen, deren
Durchmesser vorteilhaft zwischen 0,5 und 0,8 mm, je nach Schei
bendicke, liegt. Dieser relativ große Durchmesser der Löcher
führt zu dem Vorteil, daß sich die Löcher nicht durch Faserflug
während des Absaugens zusetzen.
Günstig ist es, wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe im
Bereich des Saugschlitzes wesentlich größer ist als die Trans
portgeschwindigkeit des Faserverbandes. Es sollten etwa 400 bis
500 min-1 vorgesehen werden. Dadurch gleitet die rotierende
Scheibe gleichsam unter dem Faserverband hinweg, wodurch das
Einrollen der Randfasern zusätzlich unterstützt wird.
Die Verdichtungswirkung wird verbessert, wenn die Gleitfläche, je
nach dem Material der zu verspinnenden Fasern, mit einer geeig
neten Beschichtung versehen wird, beispielsweise mit einer
Nickel-Diamant-Beschichtung. Welche Beschichtung hier zweckmäßig
ist, sollte durch Versuche festgelegt werden. Die Beschichtung
dient nicht primär dem Verschleißschutz, sondern in erster Linie
dem Verbessern der Spinneigenschaften.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Scheibe
leicht abnehmbar auf der Drehachse angebracht, beispielsweise
durch eine Magnethalterung. Die Scheibe läßt sich dadurch ohne
Demontage weiterer Teile zum Reinigen leicht abnehmen, oder die
Scheibe kann zum Anpassen an zu verspinnendes Fasermaterial
gewechselt werden, beispielsweise wenn eine andere Beschichtung
oder eine andere Lochgröße vorgesehen werden muß.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht auf den Bereich
der Verdichtungszone einer Ringspinnmaschine,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1.
Von der Ringspinnmaschine nach Fig. 1 und 2 ist lediglich der
Ausgangsbereich eines Streckwerks 1 dargestellt. Man erkennt das
Ausgangswalzenpaar 2 des Streckwerks 1 mit einem angetriebenen
Unterzylinder 3 sowie der zugehörigen Druckwalze 4. Dem Aus
gangswalzenpaar 2 sind ein Unterriemchen 5 sowie ein Oberriemchen
7 zugeordnet. Das Unterriemchen 5 ist durch einen Führungstisch 6
geführt. Die Druckwalze 4 ist in nicht näher dargestellter Weise
mit einer benachbarten Druckwalze zu einem Druckwalzenzwilling
zusammengefaßt, und man erkennt in Fig. 2 die Achse 8 zwischen
der Druckwalze 4 und der nicht dargestellten benachbarten Druck
walze einer anderen Spinnstelle.
Im Streckwerk 1 wird in bekannter Weise ein Faserband oder
Vorgarn 9 bis zur gewünschten Garnfeinheit verzogen. Nach dem
Ausgangswalzenpaar 2 liegt ein verstreckter Faserverband 10 vor,
in welchen zunächst noch keine Spinndrehung eingeleitet wird.
Dem Ausgangswalzenpaar 2 folgt ein Lieferwalzenpaar 11, dessen
Geschwindigkeit so gewählt ist, daß dem verstreckten Faserverband
10, bis auf einen geringen Anspannverzug, kein weiterer Verzug
erteilt wird. Auch das Lieferwalzenpaar 11 besteht aus einem
angetriebenen Unterzylinder 12 sowie einer diesem zugeordneten
Druckwalze 13. In Fig. 2 erkennt man wieder die Achse 14, welche
die Druckwalze 13 mit einer nicht dargestellten benachbarten
Druckwalze verbindet.
Zwischen der Klemmlinie 15 des Ausgangswalzenpaares 2 und der
Klemmlinie 16 des Lieferwalzenpaares 11 gibt es einen Abstand a,
der etwas größer ist als die Stapellänge des zu verspinnenden
Fasermaterials. Die Klemmlinie 16 des Lieferwalzenpaares 11 wirkt
als Drallstopp für die dem Faden 17 zu erteilende Spinndrehung.
Nach dem Lieferwalzenpaar 11 wird der Faden 17 in Transportrich
tung A einer Ringspindel zugeliefert.
Zwischen dem Ausgangswalzenpaar 2 und dem Lieferwalzenpaar 11
befindet sich die sogenannte Verdichtungszone 18, in welcher
praktisch kein Verzug mehr stattfindet. In der Verdichtungszone
18 soll der fertig verstreckte Faserverband 10, bevor er seine
Spinndrehung erhält, weiter verdichtet werden, indem Randfasern
um den Kernverband eingerollt werden. Der zu verspinnende Faden
17 ist dann weniger haarig, die Substanzausnutzung ist höher, der
Faden 17 wird gleichmäßiger und fester.
Die der Verdichtungszone 18 zugeordnete Vorrichtung 19 zum
Verdichten enthält eine rotierende Scheibe 20, deren Umfangsge
schwindigkeit deutlich höher ist als die Transportgeschwindigkeit
des Faserverbandes 10. Der Durchmesser ist so gewählt, daß die
Scheibe 20 so weit wie möglich an die Klemmlinien 15 und 16
heranreicht. Die obere ebene Stirnfläche ist eine Gleitfläche 21
für den Faserverband 10. Die Drehrichtung B ist so gewählt, daß
der aus seiner Mittellage durch die rotierende Scheibe 20 ausge
lenkte Faserverband 10 eine Bewegungskomponente in Transport
richtung A erhält. Die Gleitfläche 21 ist vorteilhaft mit einer
geeigneten Beschichtung versehen, die neben dem Verschleißschutz
auch die Spinneigenschaften verbessert.
Die Scheibe 20 ist luftdurchlässig ausgebildet und weist Löcher
22 auf, deren Durchmesser vorteilhaft zwischen 0,5 und 0,8 mm
liegt. Unterhalb der rotierenden Scheibe 20 befindet sich eine
stationär angeordnete Saugeinrichtung 23, welche einen Saug
schlitz 24 enthält, der sich im wesentlichen in Transportrichtung
erstreckt. Die Breite des Saugschlitzes 24 ist etwas größer als
die Breite des verstreckten Faserverbandes 10. Die Länge des
Saugschlitzes 24 ist so gewählt, daß er so weit wie möglich an
die Klemmlinien 15 und 16 heranreicht. Vorteilhaft ist der
Saugschlitz 24, wie aus Fig. 2 ersichtlich, bumerangförmig
ausgebildet, d. h. er verläuft weitgehend parallel zum Umfang der
Scheibe 20.
Der Saugschlitz 24 ist auf seiner der Gleitfläche 21 abgewandten
Seite mit einem Unterdruckanschluß 25 versehen. Der Unterdruck
sollte nur so hoch gewählt werden, daß die gewünschte Verdichtung
stattfindet.
Die rotierende Scheibe 20 enthält eine Drehachse 26, die sowohl
zum Faserverband 10 als auch zu den Achsen des Lieferwalzenpaares
11 senkrecht verläuft. Die Gleitfläche 21 der Scheibe 20 befindet
sich etwa in der Verzugsebene, das ist die Ebene, durch welche
die Tangente zwischen den Klemmlinien 15 und 16 verläuft.
Die Drehachse 26 ist mit einer Antriebsscheibe 27 verbunden,
welche von einem Antriebsband 28 angetrieben ist. Das Antriebs
band 28 kann über eine Mehrzahl von Spinnstellen laufen und
mehrere Scheiben 20 gleichzeitig antreiben.
Die Drehachse 26 ist mittels Lagern 29 in einem Lagergehäuse 30
gelagert. Das Lagergehäuse 30 selbst ist in nicht dargestellter
Weise an die Unterdruckquelle angeschlossen.
Die Scheibe 20 selbst ist mit einem kurzen Zapfen, der zur
Drehachse 26 gehört, in eine Verlängerung der Drehachse hinein
gesteckt. Als Kupplung dient ein Haltemagnet 31. Dadurch läßt
sich die Scheibe 20 zum Reinigen oder Auswechseln leicht aus der
Vorrichtung 19 nach oben abnehmen, wenn in bekannter Weise die
Druckwalzen 4 und 13 von ihren Unterzylindern 3 und 12 abgehoben
sind.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Verdichten eines verstreckten Faserver
bandes in einer zwischen dem Ausgangswalzenpaar eines
Streckwerks und einem Lieferwalzenpaar vorgesehenen
Verdichtungszone, die eine luftdurchlässige und besaugte,
am Faserverband anliegende bewegte Gleitfläche enthält,
unterhalb welcher sich ein stationär angeordneter, sich im
wesentlichen in Transportrichtung des Faserverbandes
erstreckender Saugschlitz befindet, dadurch gekennzeich
net, daß die Gleitfläche (21) die ebene Stirnfläche einer
rotierenden Scheibe (20) ist, deren Drehachse (26) zum
Faserverband (10) und zu den Achsen des Lieferwalzenpaares
(11) senkrecht verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser der Scheibe (20) nahezu dem Abstand (a)
der Klemmlinien (15, 16) zwischen dem Ausgangswalzenpaar
(2) und dem Lieferwalzenpaar (11) entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Saugschlitz (24) so weit wie möglich an die
Klemmlinie (16) des Lieferwalzenpaares (11) heranreicht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breite des Saugschlitzes (24)
größer als die Breite des verstreckten Faserverbandes (10)
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Saugschlitz (24) zumindest im
Bereich der Drehachse (26) in etwa zum Umfang der Scheibe
(20) parallel verläuft.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Scheibe (20) mit einer Vielzahl
von Löchern (22) versehen ist, deren Durchmesser zwischen
0,5 und 0,8 mm liegt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe
(20) im Bereich des Saugschlitzes (24) wesentlich größer
ist als die Transportgeschwindigkeit des Faserverbandes
(10)
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (21) beschichtet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Scheibe (20) leicht abnehmbar auf
der Drehachse (26) angebracht ist.
Priority Applications (4)
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