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DE19837055C2 - Injektionsvorrichtung und Verfahren zum Abdichten von im Erdreich befindlichen Bauteilen - Google Patents

Injektionsvorrichtung und Verfahren zum Abdichten von im Erdreich befindlichen Bauteilen

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DE19837055C2
DE19837055C2 DE19837055A DE19837055A DE19837055C2 DE 19837055 C2 DE19837055 C2 DE 19837055C2 DE 19837055 A DE19837055 A DE 19837055A DE 19837055 A DE19837055 A DE 19837055A DE 19837055 C2 DE19837055 C2 DE 19837055C2
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    • E04BGENERAL BUILDING CONSTRUCTIONS; WALLS, e.g. PARTITIONS; ROOFS; FLOORS; CEILINGS; INSULATION OR OTHER PROTECTION OF BUILDINGS
    • E04B1/00Constructions in general; Structures which are not restricted either to walls, e.g. partitions, or floors or ceilings or roofs
    • E04B1/62Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor
    • E04B1/64Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor for making damp-proof; Protection against corrosion

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Description

Die Erfindung betrifft eine Injektionsvorrichtung sowie ein Verfahren zum Abdichten von im Erdreich befindlichen Bauteilen.
Trotz der Verwendung moderner Bautechniken stellen Feuchtigkeit im Erdreich, ein hoher Grundwasserspiegel sowie mögliche Undichtigkeiten in unterirdischen Wasserleitungen und -läufen nach wie vor ein großes Problem für unterirdische Bauelemente dar. Eindringendes Wasser und Feuchtigkeit in Bauteilen kann zu Schwamm - und Schimmelbildung, der Entste­ hung von Salzausblühungen sowie letztendlich der Erweichung der Bausubstanz und damit zu Statikproblemen führen. Dabei bleibt in Folge von Kapillareffekten und der porösen Natur von Bauelementen das Problem mitunter nicht auf unterirdische oder nahe der Oberfläche befindliche Bauteile beschränkt. Insbesondere hat sich gezeigt, daß Bauteile mitunter erst nach einer gewissen Verbleibzeit im Erdreich Undichtigkeiten aufweisen. Somit besteht ein Bedarf, Mittel zu finden, mit denen Bauteile gegen Feuchtigkeit dauerhaft abgedichtet und geschützt werden können.
So können z. B. Keller von innen gegen die von außen eintretende Feuchtigkeit abgedichtet werden. Dabei werden vorzugsweise mineralische, organische und metallische Werkstoffe eingesetzt. Jedoch bleibt trotz der Verhinderung des Wasserdurchflusses das innen abgedich­ tete Bauteil außen naß, und die nach wie vor von außen eintretende Feuchtigkeit kann sich eventuell andere Austrittswege suchen oder kapillar aufsteigen.
Größere, d. h. sichtbare Feuchtigkeitseintrittsstellen; z. B. Risse, werden herkömmlicherweise durch Versiegelung mittels elastischer mineralischer oder kunstharzgebundener Abdich­ tungsmaterialien, die vorzugsweise unter Druck injiziert werden, geschlossen. Dabei werden jedoch nur die direkt injizierten Hohlräume abgedichtet, während schwerer zugängliche, nicht erreichte oder sich neu bildende Hohlräume weiterhin einen Feuchtigkeitseintritt in den Bau­ körper zulassen.
In einer anderen, aufwendigeren Methode wird das Bauteil von außen freigelegt, d. h. das um­ gebende Erdreich wird entfernt, die undichten Flächen zugänglich gemacht und mit geeigne­ ten Materialien abgedichtet. Im Anschluß wird das Erdreich wieder aufgefüllt. Der Nachteil dieser Methode besteht darin, daß in vielen Fällen die betroffenen Bauteile aufgrund von Überbauungen, Baum- oder Pflanzenbewuchs oder aus statischen Gründen nicht freigelegt werden können, so daß ein Zugang an das undichte Bauteil von außen unmöglich ist. Zudem ist das Verfahren aufwendig und kostenintensiv.
In Verfeinerung des eben genannten Verfahrens wird seit einiger Zeit das Erdreich nicht mehr komplett abgetragen, sondern stattdessen werden Schlitze oder kleine Schächte, die nur weni­ ge Zentimeter breit sind, zwischen den abzudichtenden Bauteilen und dem Erdreich erstellt, und diese Schlitze werden sodann mit Abdichtungsmaterial gefüllt. Dies hat gegenüber der vorgenannten Methode des Abtragens den Vorteil, daß Abdichtungen im Falle von Pflanzen- und/oder Baumbewuchs, d. h. bei erschwerter Zugänglichkeit, trotzdem vorgenommen werden können. Jedoch versagt die Methode nach wie vor, wenn z. B. komplette Überbauungen beste­ hen oder aber Böden von unten abzudichten sind.
Um die mit den vorgenannten Methoden verbundenen Nachteile zu umgehen, führt man seit einigen Jahren sogenannte "Schleierabdichtungen" durch. Hierzu werden Löcher durch die abzudichtenden Bauteile gebohrt, durch welche dann von innen unter Druck flüssige Ab­ dichtungsmaterialien nach außen gepreßt werden. Diese flüssigen Abdichtungsmaterialien sollen sich im Bereich des Bohrloches gleichmäßig verteilen und das Bauteil in weitem Um­ kreis des Bohrloches benetzen und damit abdichten. Üblicherweise werden die Bohrlöcher im Rasterverfahren, d. h. ungefähr im Abstand von jeweils 20-30 cm angesetzt, so daß sich eine ununterbrochene Abdichtungsschicht auf der Außenseite des Bauwerks ergibt. Um, den zum Einbringen nötigen Druck aufbauen zu können, wird üblicherweise in dem Bohrloch ein In­ jektionsdübel, ein sogenannter "Packer" eingesetzt, der ein- oder mehrfach benutzt werden kann. Dieser Dübel wird von innen fest mit dem Bohrloch verbunden, z. B. durch Auseinan­ derpressen und damit Anpressen eines Gummischlauchs an die Innenwand des Bohrlochs. Oftmals enthält er auch ein Rückschlagventil, welches das Zurückfließen des Abdichtungs­ materials bei Unterbrechung des Flusses und damit Aussetzen des Injektionsdrucks verhin­ dert. Dieses Ventil kann ebenso durch eine anderweitige Rücklaufsicherung ersetzt werden, wie z. B. durch eine Schiebeschließvorrichtung oder durch das Verstopfen der Durchflußöff­ nung. In letzterem Fall wird das flüssige Abdichtungsmaterial ohne weitere Leitvorrichtung durch das Bohrloch hindurchgepreßt. Obgleich die Schleierabdichtung im Gegensatz zu den vorhergenannten Verfahren aufwendige Erdaushebearbeiten vermeidet, birgt sie doch etliche Nachteile: im Außenbereich des abzudichtenden Bauteils befinden sich entweder das Erd­ reich, Dämmstoffe, Bauschutt oder sonstige Substanzen. Bei Einbringen des Abdichtungs­ materials durch das Bohrloch wird es sich zunächst den Weg hinter dem Bohrloch direkt in das Erdreich oder die sonstigen vorhandenen Substrate suchen. Eine seitliche Verteilung tritt in Folge dessen nur nach großem Materialeinsatz und langer Einpreßzeit ein. Selbst mit einer engen Bohrlochrasterung wird selten eine völlige Bauteilverschleierung erreicht, da das Abdichtungsmaterial auch nach langer Einpreßdauer immer noch den Weg direkt vom Bohrloch nach vorn und nicht seitlich sucht (siehe auch Fig. 5a). Außerdem kann niemals vorher be­ rechnet werden, wie hoch der Material- und Arbeitsaufwand sein wird bzw. wieviele Nachar­ beiten, d. h. zusätzliche Abdichtungsarbeiten, bei Mißlingen der ursprünglichen Abdichtungs­ arbeit erbracht werden müssen. Infolge dessen birgt die herkömmliche "Schleierabdichtung" ein nicht kalkulierbares Risiko.
DE 39 21 938 beschreibt ein Verfahren zur Stabilisierung von Lockerböden mit Organomine­ ralharzen, bei dem mittels einer Pumpe und eines Injektionsrohres Organomineralharze unter anderem durch ein Bauwerk hindurch in das umgebende Lockergestein eingepresst werden. Das Injektionsgut tritt ungerichtet an der Austrittsstelle des Injektionsrohres aus und fließt ungezielt ins Erdreich ab, weshalb sich weit in das umgebende Lockergestein erstreckende Blasen aus Injektionsgut bilden. Lediglich in Fig. 4 von DE 39 21 938 wird eins gewisse Richtungsgebung für das Injektionsgut erzielt, dadurch daß sogenannte Vorinjektionen vorge­ nommen werden, die für eine gewisse Direktionierung des danach einzubringenden Injekti­ onsgutes sorgen und zu den gezeigten Injektionskörpern führen. Durch das in DE 39 21 938 beschriebene Verfahren bzw. die dort beschriebene Injektionsvorrichtung kann jedoch kein wirklich gezielter Injektionsgutfluß an der Außenseite des Bauwerks mit einer daraus resultie­ renden effizienten Abdichtung des Bauwerks erreicht werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung be­ reitzustellen, mit denen Bauteile besser und dauerhaft gegen Feuchtigkeit abgedichtet und geschützt werden können, wobei die Vorrichtung einfach handhabbar und der Aufwand an eingebrachten Dichtungsmaterial deutlich geringer als im Stand der Technik gehalten werden soll.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Injektionsvorrichtung zum Abdichten von im Erdreich befindlichen Bauteilen mit Dichtungsmaterial unter Druck zum Einbau in einer Bohrung im Bauteil, mit einem Rohr, einem Injektionsdübel oder Packer und einem im eingebauten Zustand außerhalb des Bauteils angeordneten Austrittsbereich für das Dich­ tungsmaterial, wobei der Injektionsdübel oder Packer einen engen Kontakt zwischen Bauteil und Injektionsvorrichtung in der Bohrung herstellt, dadurch gekennzeichnet, daß der Austrittsbereich eine Umlenkeinrichtung aufweist zum Umlenken des Dichtungsmaterials derart, daß eine Ausbreitung des Dichtungsmaterials zumindest bereichsweise um die Boh­ rung an der Außenseite des Bauteils entlang erfolgt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Umlenkeinrichtung einen Verschluß des Rohres an seinem einen Ende sowie im Endbereich des Rohres in dessen Seitenwand min­ destens eine Öffnung, oder aber auch rundum Öffnungen.
In einer Ausführungsform ist vorgesehen, daß in das Rohr ein zweites Rohr eingeschoben ist, dessen Außenwanddurchmesser im wesentlichen dem Innendurchmesser des Rohres entspricht, und das einen Teil der in der Seitenwand des Rohres 6 befindlichen Öffnungen abdeckt.
in einer anderen Ausführungsform ist bevorzugt vorgesehen, daß durch die in der Seitenwand befindlichen Öffnungen mindestens eine flexible schlauch- oder röhrenartige Einrichtung geführt ist.
Bei einer Ausführungsform ist bevorzugt vorgesehen, daß die Umlenkeinrichtung eine am Ende einer oder mehrerer Stangen angeordnete Platte aufweist, welche so befestigt ist, daß die Längsachse der Stange näheruhgsweise senkrecht auf der Fläche der Platte steht.
Bevorzugt sind die Stange bzw. Stangen nicht-hohl.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist die Umlenkeinrichtung einen auf­ klappbaren Schirm auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Umlenkeinrichtung mehrere Platten oder Schirme aufweist, die bezüglich der Längsachse der Injektionseinrichtung hinter­ einander angebracht sind, wobei die Platten oder Schirme bevorzugt Durchlaßöffnungen auf­ weisen.
Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Abdichten von im Erdreich befindli­ chen Bauteilen mit Dichtungsmaterial unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Injekti­ onsvorrichtung, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
  • a) Bohren einer Öffnung in und durch ein Bauteil hindurch mit einer Bohrvorrichtung,
  • b) Einbringen der Injektionsvorrichtung in das Bauteil,
  • c) Herstellen eines engen Kontakts zwischen Bauteil und Injektionsvorrichtung in der Bohrung,
  • d) Erzeugen eines Injektionsstrahls aus einzubringendem Dichtungsmaterial.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist bevorzugt vorgesehen, daß nach dem Einführen der Injektionsvorrichtung in die Öffnung im Bauteil und vor dem Erzeugen eines Injektions­ strahls aus einzubringendem Dichtungsmaterial Luft oder ein anderes Gas durch die Injekti­ onseinrichtung gedrückt wird.
Bevorzugt ist das Dichtungsmaterial flüssig, pulver- oder granulatförmig.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß zunächst Dichtungsmaterialien eingebracht werden, wel­ che schnell abbindend sind und als Wasserbarriere fungieren, und daß danach volumenkon­ stante Dichtungsmaterialien eingebracht werden.
Dabei werden bevorzugt als schnell abbindende Dichtungsmaterialien, die eine Wasserbarrie­ re darstellen, Schäume verwendet, die sich in-situ bilden.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß durch die Verwendung einer Umlenkeinrichtung ein gezieltes und auf die abzudichtenden Stellen beschränktes Einbringen von Abdichtmaterial hinter Bauteilen ermöglicht wird, was zu einer besseren und dauerhaften Abdichtung führt. Darüberhinaus wird hierdurch ein geringerer und damit kostengünstiger Materialaufwand sowie eine bessere Abschätzung des Materialbedarfs möglich.
Durch die erfindungsgemäße Injektionsvorrichtung wird erreicht, daß das Abdichtmaterial nicht mehr wie bei herkömmlichen Schleierabdichtungen unkontrolliert vom Bohrloch im Bauteil weg ins Erdreich abfließt, sondern gezielt an und um die Stellen herum angebracht wird, für die eine Abdichtung erforderlich ist. Es erfolgt eine Verteilung des Abdichtmaterials vor allem im Bereich der Außenwand des Bauteils. Dies wird ermöglicht durch die erfin­ dungsgemäße Umlenkvorrichtung, die verschiedene Ausführungsformen annehmen kann:
Im Falle der Verwendung eines hohlen Rohres wird das Material dadurch umgeleitet, daß es sich aufgrund des geschlossenen Endes des Rohres und des aufgebauten Drucks seinen Weg nur durch die im Rohr seitlich angebrachten Öffnung(en) suchen kann.
Im Falle der Verwendung von einer/mehreren Stange(n) wird das Material durch das Bohr­ loch entlang der Stange bis zur Platte gedrückt, wo diese ihm den weiteren Austritt ins Erd­ reich in dieser Richtung verwehrt. Auch hier fließt es dann seitlich entlang der Außenwand des Bauteils ab.
Im ersten Fall stellt die Umlenkeinrichtung die Kombination aus Rohrverschluß an einem Ende und seitlich angebrachten Öffnungen dar, im zweiten Falle ist die Umlenkeinrichtung die am Ende der Stange(n) angebrachte Platte.
In einer Abwandlung des verschlossenen Rohres mit seitlicher/seitlichen Öffnung(en) kann ein gezieltes Einbringen auch durch die zusätzliche Verwendung eines flexiblen Schlauches oder kleineren Rohres erreicht werden, das durch eine der seitlichen Öffnungen gesteckt wird, und durch welches das Material eingebracht wird. Denkbar sind auch mehrere solcher Schläu­ che und Röhrchen.
Die erfindungsgemäße Ausführungsform des verschlossenen Rohres mit seitlichen Öffnungen erlaubt ebenso die endoskopische Inspektion der abzudichtenden Stellen durch Verwendung moderner Endoskopietechnik. Dabei werden zum Erleichtern der Inspektion die zu untersu­ chenden Flächen vorher durch Einsatz von Druckluft, welche durch das Rohr mit seitlichen Öffnungen gepreßt wird, freigelegt.
Eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß ihre Umlen­ keinrichtung einen aufklappbaren Schirm umfaßt. Dieser wird in das Bohrloch eingeführt und so hinter dem Bauteil plaziert, daß ein Aufklappen des Schirmes dort möglich ist. Erfin­ dungsgemäß ist dabei ebenso vorgesehen, daß mehrere dieser Umlenkeinrichtungen an einer Stange angebracht sind. Dabei können sie in Teilbereichen ihrer Fläche Durchlaßöffnungen aufweisen, welche eine Materialbewegung von einem zum anderen Schirm ermöglichen. Da­ mit wird ein noch gezielterer Einsatz der Abdichtmaterialien in Abhängigkeit von der Distanz des jeweiligen Schirmes vom Bauteil möglich.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der beiliegenden Zeichnungen detaillierter beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung, die ein Rohr umfaßt, welches an einem Ende verschlossen ist und im Bereich dieses Endes eine Anzahl von Öffnungen unterschiedlicher Größe, Form oder Anord­ nung in der Seitenwand aufweist;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung, die eine Stange mit am Ende befindlicher Platte umfaßt;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung, die mehrere Stangen mit am Ende befindlicher Platte umfaßt;
Fig. 4a + b eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung, die eine Stange mit Umlenkeinrichtung umfaßt, welche ein Schirm- Aufklappprinzip aufweist, wobei der Schirm in nicht-aufgeklapptem Zustand im Bohrloch (Fig. 4a) und in aufgeklapptem Zustand hinter dem Bohrloch (Fig. 4b) dargestellt ist.
Fig. 5a eine schematische Darstellung eines Injektionsbildes nach den bisherigen, her­ kömmlichen Verfahren;
Fig. 5b eine schematische Darstellung eines Injektionsbildes gemäß einer Ausfüh­ rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung, die ein Rohr 6, welches an einem Ende 7 verschlossen ist, und in dessen Seitenwand am verschlosse­ nen Ende sich Löcher 8 in unterschiedlicher Größe, Form, Anzahl und Anordnung befinden, umfaßt. Es ist dargestellt, wie die Vorrichtung innerhalb des Bauteils 1 positioniert werden muß, um ein gezieltes Einbringen von Abdichtmaterial durch diese Seitenwandlöcher 8 zu gewährleisten. Das Rohr kann an der Innenwand 9 des Bauteils bündig abschließen oder aber in den Innenraum 10 hineinragen. Außerhalb des Bauteils muß es soweit ins Erdreich 2 hin­ einragen, daß die sich in der Seitenwand des Rohres befindlichen Öffnungen 8 freiliegen. Durch Einschieben eines zweiten Rohres (nicht abgebildet), dessen Außendurchmesser genau dem Innendurchmesser des äußeren Rohres entspricht, oder dessen Innendurchmesser genau dem Außendurchmesser des ersten Rohres entspricht, lassen sich ein Teil oder mehrere der im Endbereich befindlichen Öffnungen abdecken, so daß auch dadurch die Einbringrichtung des Abdichtsmaterials beeinflußt werden kann. Der Innendurchmesser des erfindungsgemäßen Rohres beträgt üblicherweise zwischen 5 und 50 mm, jedoch sind unter Umständen auch grö­ ßere oder kleinere Durchmesser denkbar.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung, die eine Stange 11 umfaßt, an deren Ende sich eine zur Stange näherungsweise senkrechte Platte 12 befindet. Die Vorrichtung wird so in das Bohrloch eingeführt, daß die Platte außer­ halb des Bauteils im Erdreich 2 positioniert wird und das einzubringende Abdichtmaterial entlang der Stange bis zur Platte fließen kann, von der aus es seine Bewegungsrichtung um näherungsweise 90° ändert und nunmehr entlang der Außenwand des Bauteils hinter dem Bauteil entlang fließt. Das Einbringen des Materials in das Bohrloch kann durch einen Dübel oder ein Rohr 13 erleichtert werden, in das die erfindungsgemäße Vorrichtung eingeführt wird. Dabei kann die Länge des Rohres oder des Dübels variabel sein und ist lediglich durch die Dimensionen des Bohrloches eingeschränkt. Wie in der vorigen Abbildung ist die Länge der erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung abhängig von der Dicke des Bauteils, jedoch ist die Vorrichtung immer etwas länger als das Bauteil, damit die Umlenkeinrichtung an ihrem Ende außerhalb des Bauteils positioniert werden kann.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung, die mehrere Stangen 14, mit Platte 12 versehen, umfaßt. Wiederum kann diese Vorrichtung durch einen langen Dübel oder Rohr 13 in das Bohrloch eingeführt werden. Die in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen zeichnen sich gegenüber der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform dadurch aus, daß der Ausfluß des Materials weniger behindert wird; umge­ kehrt erlaubt die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform einen größeren Druckaufbau.
Es ist zu betonen, daß die Form der Umlenkplatte variabel sein kann; denkbar sind zirkuläre, ovale, rechteckige, quadratische, aber auch individuell auf die jeweils vorliegenden Umstände angepaßten Formen. Ebenso vorgesehen ist, daß unter Umständen die Platte nicht senkrecht auf der (den) Stange(n) angebracht ist, sondern daß vielmehr die Längsachse der Stange(n) zu der Fläche der Platte einen Winkel bildet, der < 90° ist. Daraus resultierte das gezielte Abflie­ ßen des Materials in einer Richtung, im Gegensatz zur senkrecht angebrachten Platte, bei der das Material sich zirkulär in alle Richtungen um die erfindungsgemäße Vorrichtung fortbe­ wegt.
Die in Fig. 3 dargestellte erfindungsgemäße Injektionsvorrichtung zeichnet sich gegenüber der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung durch größere Stabilität aus.
Bei den Ausführungsformen in Fig. 2 und 3 ist die Größe der Umlenkvorrichtung, d. h. der Platte durch die Dimensionen des Bohrlochs beschränkt, da sie maximal so groß sein kann, daß sie durch das Bohrloch noch hinter das Bauteil plaziert werden kann. Diese Limitierung ist nicht mehr gegeben bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform, bei der die wie in Fig. 2 an einer Stange befestigten Umlenkeinrichtung 15 das Aufklappprinzip eines Regenschirms hat. Dies bedeutet, daß eine Umlenkeinrichtung in das Bohrloch inseriert werden kann, deren Fläche deutlich größer ist als die Fläche des Bohrlochs. Nach einem vorwärts gerichteten In­ serieren, angezeigt durch einen Pfeil, in das Bohrloch (Fig. 4a) entfaltet sich die Umlenkvor­ richtung, wie bei einem Regenschirm, durch Zurückziehen der Stange, ebenso durch einen Pfeil angezeigt, (Fig. 4b). Damit wird eine wesentlich größere Fläche hinter dem Bohrloch durch die Umlenkvorrichtung abgedeckt und damit für Abdichtungsmaterial erreichbar.
Fig. 5a zeigt ein Injektionsbild, wie es nach bisherigen, herkömmlichen Verfahren erhalten wird. Abgebildet sind ein Bauteil 1, das dahinter befindliche Erdreich 2, eine Injektionsöffnung 3 im Bauteil sowie eine Vorrichtung 4 zum Einbringen von Abdichtungsmaterial 5. Es ist deutlich zu erkennen, daß das Abdichtungsmaterial 5 sich weitgehend seinen Weg nach hinten vom Bauteil weg sucht und dabei ein großes Volumen verfüllt. Aufgrund von Unre­ gelmäßigkeiten im Substrat, d. h. Risse oder Spalten im Erdreich, ist es sehr gut möglich, daß große Mengen an Dichtungsmaterial verbraucht werden, da die Richtung des Materialflusses nicht beeinflußt werden kann und unter Umständen ein großes Volumen an Abdichtungsmate­ rial in Hohlräumen und/oder Spalten verschwindet. Ein solches Verfahren im Stand der Tech­ nik ist kosten- und arbeitsintensiv.
Fig. 5b zeigt ein Injektionsbild, wie es gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemä­ ßen Verfahrens erzielt wird. Hierbei fließt das Abdichtungsmaterial 5 nicht wie bei den her­ kömmlichen Verfahren senkrecht vom Bauteil 1 in das dahinter befindliche Substrat 2 ab, sondern es breitet sich um die abzudichtende Stelle an der Außenwand des Bauteils entlang aus. Es wird viel weniger Material benötigt, und der Gesamtaufwand an Material, Kosten und Arbeit läßt sich besser abschätzen.
In Abhängigkeit von der abzudichtenden Fläche bzw. dem Schadensbild müssen die Bohrlö­ cher oder Injektionsöffnungen zum Einführen der erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung unterschiedlich gesetzt werden. Dabei hat es sich gezeigt, daß bei Eindringen von Feuchtig­ keit durch Risse im Bauteil die Bohrlöcher im Abstand von ca. 10 bis 50 cm dem Rißverlauf folgend angebracht werden. Hingegen wird bei flächigen Durchfeuchtungen ein Rastermuster bevorzugt, bei dem die einzelnen Abstände zwischen den Bohrlöchern 20 bis 50 cm betragen. Bei undichten Anschlüssen, z. B. Wasserleitungsrohren, erfolgt das Setzen der Bohrlöcher zirkulär um das Rohr herum.
Metall oder Kunststoff haben sich insbesondere als geeignete Materialien für die Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen erwiesen. Dies gilt für das Rohr, die Stange(n) sowie die Umlenkeinrichtung in ihren verschiedenen Ausführungsformen. Die verwendeten Schläu­ che sind vorzugsweise aus Gummi oder einem anderen elastischen Kunststoff.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Claims (15)

1. Injektionsvorrichtung zum Abdichten von im Erdreich befindlichen Bauteilen mit Dich­ tungsmaterial unter Druck zum Einbau in einer Bohrung im Bauteil, mit einem Rohr, ei­ nem Injektionsdübel oder Packer und einem im eingebauten Zustand außerhalb des Bau­ teils angeordneten Austrittsbereich für das Dichtungsmaterial, wobei der Injektionsdübel oder Packer einen engen Kontakt zwischen Bauteil und Injektionsvorrichtung in der Boh­ rung herstellt, dadurch gekennzeichnet, daß der Austrittsbereich eine Umlenkeinrichtung aufweist zum Umlenken des Dichtungsmate­ rials derart, daß eine Ausbreitung des Dichtungsmaterials zumindest bereichsweise um die Bohrung an der Außenseite des Bauteils entlang erfolgt.
2. Injektionsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkein­ richtung einen Verschluß des Rohres an seinem einen Ende (7) sowie im Endbereich des Rohres in dessen Seitenwand mindestens eine Öffnung (8) umfaßt.
3. Injektionsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkein­ richtung einen Verschluß des Rohres an seinem einen Ende (7) sowie im Endbereich des Rohres in dessen Seitenwand rundum Öffnungen (8) umfaßt.
4. Injektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2-3, dadurch gekennzeichnet, daß in das Rohr (6) ein zweites Rohr eingeschoben ist, dessen Außendurchmesser im wesentlichen dem Innendurchmesser des Rohres (6) entspricht, und das einen Teil der in der Seiten­ wand des Rohres (6) befindlichen Öffnungen (8) abdeckt.
5. Injektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2-3, dadurch gekennzeichnet, daß durch die in der Seitenwand befindlichen Öffnungen (8) mindestens eine flexible schlauch- oder röhrenartige Einrichtung geführt ist.
6. Injektionsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkein­ richtung eine am Ende einer oder mehrerer Stangen (11) angeordnete Platte (12) aufweist, welche so befestigt ist, daß die Längsachse der Stange näherungsweise senkrecht auf der Fläche der Platte steht.
7. Injektionsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange bzw. Stangen (11) nicht hohl sind.
8. Injektionsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkein­ richtung einen aufklappbaren Schirm aufweist.
9. Injektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung mehrere Platten oder Schirme aufweist, die bezüglich der Längsachse hintereinander angebracht sind.
10. Injektionsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten oder Schirme Durchlaßöffnungen aufweisen.
11. Verfahren zum Abdichten von im Erdreich befindlichen Bauteilen mit Dichtungsmaterial unter Verwendung einer Injektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
  • a) Bohren einer Öffnung in und durch ein Bauteil hindurch mit einer Bohrvorrichtung,
  • b) Einbringen der Injektionsvorrichtung in das Bauteil,
  • c) Herstellen eines engen Kontakts zwischen Bauteil und Injektionsvorrichtung in der Bohrung,
  • d) Erzeugen eines Injektionsstrahls aus einzubringendem Dichtungsmaterial.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einführen der In­ jektionsvorrichtung in die Öffnung im Bauteil und vor dem Erzeugen eines Injektions­ strahls aus einzubringendem Dichtungsmaterial Luft oder ein anderes Gas durch die In­ jektionsvorrichtung gedrückt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11-12, dadurch gekennzeichnet, daß das Dich­ tungsmaterial flüssig, pulver- oder granulatförmig ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst Dichtungsmateriali­ en eingebracht werden, welche schnell abbindend sind und als Wasserbarriere fungieren, und daß danach volumenkonstante Dichtungsmaterialien eingebracht werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß als schnell abbindende Dich­ tungsmaterialien, die eine Wasserbarriere darstellen, Schäume verwendet werden, die sich in-situ bilden.
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