DE19829741C1 - Verfahren und Presse zum Verpressen, insbesondere kontinuierlichen Verpressen - Google Patents
Verfahren und Presse zum Verpressen, insbesondere kontinuierlichen VerpressenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpressen von
Preßgutmatten zu Preßgutplatten im Zuge der Herstellung von
Spanplatten, Faserplatten und anderen Holzwerkstoffplatten
in einer kontinuierlichen Presse mit einlaufseitig
vorkragenden hochbiegeelastischen Einlaufplatten, welche
ein Einlaufmaul bilden, wobei an der oberen/oder unteren
Einlaufplatte zur Einstellung einer Einlaufkontur des
Einlaufmauls in vorgegebener Verteilung angeordnete und
gegen Pressenoberteil und/oder Pressenunterteil abgestützte
Zylinder-Kolbenanordnungen angelenkt sind, die über ein
Hydrauliksystem mit einer angeschlossenen Steuer-
/Regeleinrichtung betätigt werden.
Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art wird im großen
und ganzen im deutschen Patent 197 40 325
beschrieben. Die Einstellung der Einlaufkontur eines
Einlaufmauls mittels einer Einrichtung ist auch Gegenstand
der deutschen Patentschrift 44 33 641 sowie der deutschen
Offenlegungsschrift 195 18 879.
Bei den vorerwähnten Verfahren besteht ein Problem darin,
daß die Einlaufkontur einen mehr oder minder fest
eingestellten Verlauf aufweist, welcher unterschiedlichen
Betriebsbedingungen beim Verpressen keine Rechnung trägt.
Auch sind Überbeanspruchungen der Einlaufplatten nicht
generell ausgeschlossen. - Hier will die Erfindung
insgesamt Abhilfe schaffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art und Weise so weiter zu bilden,
daß unter Berücksichtigung möglichst optimaler
Einlaufbedingungen für eine zu verpressende Preßgutmatte
bei verschiedenen Betriebszuständen Beschädigungen am
Einlaufmaul beispielsweise durch unzulässig hohen
Druckaufbau zuverlässig vermieden werden. Außerdem soll
eine zur Durchführung besonders geeignete Vorrichtung
angegeben werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem
gattungsgemäßen Verfahren, daß die Einlaufkontur in
Abhängigkeit von zumindest den jeweiligen
Preßguteigenschaften, der jeweiligen Mattenhöhe, der
jeweiligen Streudichte des Preßgutes, ggf. einer
Vorpreßeinstellung und der jeweils zu erzeugenden
Plattenstärke vorgewählt und mittels zumindest einer
Verformung der oberen/unteren Einlaufplatte erfassender und
an die Steuer-/Regeleinrichtung angeschlossener Platten-
Verformungsmeßeinrichtung gesteuert oder geregelt und
überwacht wird. Üblicherweise werden mehrere Platten-
Verformungsmeßeinrichtungen eingesetzt, wobei es sich dies
bezüglich um zumindest in vorgegebener Verteilung
einerseits auf der oberen und/oder unteren Einlaufplatte
angeordnete Platten-Verformungssensoren, z. B. Dehnungs
meßstreifen, und zwischen der oberen und unteren Einlauf
platte wirksame Preßspalt-Wegaufnehmer handeln kann. Dabei
wird die jeweilige Einlaufkontur in Abhängigkeit von in
einem Labor ermittelten Kompressionskurven des Preßgutes
eingestellt. Die Einstellung und Überwachung der
Einlaufkontur des Einlaufmauls erfolgt in der Regel
kontinuierlich während des Betriebs der Presse. Aus der
Verformung des Einlaufmauls bzw. der eingestellten
Einlaufkontur des Einlaufmauls lassen sich hieraus
resultierende Preßdrücke in den zu verpressenden
Preßgutmatten ermitteln bzw. abschätzen. Dabei werden
regelmäßig die Verformung des Einlaufmauls und die daraus
resultierenden Preßdrücke in den zu verpressenden
Preßgutmatten auf Zulässigkeit und/oder Plausibilität hin
in der Steuer-/Regeleinrichtung überprüft. Erst nach
Freigabe durch die Steuer-/Regeleinrichtung werden
entsprechende Steuer-/Regelsignale an die Zylinder-
Kolbenanordnungen zur Einstellung der Einlaufkontur des
Einlaufmauls übermittelt.
Im einzelnen wird hierzu das Einlaufmaul in einzelne
Bereiche oder Sektionen unterteilt und hierfür der sich aus
der Einlaufkontur ergebende Preßdruck errechnet. Sofern
dieser Preßdruck zu zulässigen Verformungen des Preßgutes
bzw. der Preßgutmatten korrespondiert und auch
Beschädigungen des Einlaufmauls durch den sich im Preßgut
einstellenden Gegendruck nicht zu befürchten sind, erfolgt
eine Freigabe durch die Steuer-/Regeleinrichtung. Diese
Freigabe bewirkt, daß die Zylinder-Kolbenanordnungen eine
entsprechende Verformung des Einlaufmauls vornehmen.
Selbstverständlich wird für den Fall, daß eine zuverlässige
Verformung bereits eingestellt ist, keine Verstellung der
Zylinder-Kolbenanordnungen durchgeführt. Sollte eine
unzulässige Einlaufkontur des Einlaufmauls vorliegen, so
besteht entweder die Möglichkeit, diese über die Steuer-
/Regeleinrichtung zu korrigieren oder die Zylinder-
Kolbenanordnungen mittels der Steuer-/Regeleinrichtung
drucklos zu schalten. Dies wird üblicherweise im Falle von
außerhalb eines zulässigen Bereiches liegenden Werten für
die Verformung des Einlaufmauls und/oder den sich
einstellenden Preßdruck durchgeführt.
Der durch das Einlaufen der Preßgutmatte in das Einlaufmaul
zu erwartende Gegendruck der Preßgutmatte wird im
allgemeinen außerhalb der Presse mittels einer Preßgut
matten-Verformungsmeßeinrichtung simuliert oder ermittelt.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, den durch das
Einlaufen der Preßgutmatte in das Einlaufmaul zu
erwartenden Gegendruck der Preßgutmatte aus
Anfangsparametern bei der Herstellung der Preßgutmatte,
z. B. Streudichte des Preßgutes, Mattenhöhe sowie evtl.
Vorpreßeinstellungen zu errechnen.
Regelmäßig wird die Einlaufkontur des Einlaufmauls während
des Betriebs der Presse kontinuierlich mittels der
Verformungsmeßeinrichtung erfaßt und zusammen mit den sich
einstellenden Preßdrücken in der Preßgutmatte auf
Zulässigkeit und/oder Plausibilität hin überprüft. Für den
Fall, daß diese Werte außerhalb eines definierbaren
Zulässigkeitsbereiches liegen, erfolgt die bereits
angesprochene Drucklosschaltung der Zylinder-
Kolbenanordnungen oder eine entsprechende Korrektur bzw.
Einstellung der Einlaufkontur des Einlaufmauls. Im Rahmen
der Erfindung liegt es schließlich, vorzugsweise den
gesamten Preßbereich, also das Einlaufmaul und die sich
daran anschließenden beheizbaren Preßplatten, zu
überwachen. Selbstverständlich können auch die
Einlaufplatten im Bereich des Einlaufmauls beheizbar
ausgeführt sein.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Presse nach
Patentanspruch 11. Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser
Presse sind in den Patentansprüchen 12 bis 15 beschrieben.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im
wesentlichen darin zu sehen, daß sich zum einen optimale
Einlaufbedingungen für die zu verpressenden Preßgutmatten
unter Berücksichtigung verschiedener Betriebszustände,
insbesondere im Hinblick auf einen wechselnden Aufbau der
Preßgutmatte einstellen lassen, zum anderen Beschädigungen
des Einlaufmauls wie der sich hieran anschließenden
Preßplatten zuverlässig vermieden werden. Unter optimalen
Einlaufbedingungen sind im Rahmen der Erfindung solche
Voraussetzungen zu verstehen, die das Erreichen hoher
(Zeit-) Gradienten für den Weg, die Geschwindigkeit
und/oder die Beschleunigung der Preßgutmatte ermöglichen.
D. h., es sollen im Bereich des Einlaufmauls möglichst
optimale Werte für die Verpressung hinsichtlich der Weg-
und Geschwindigkeitsänderungen (pro Zeiteinheit) und somit
der Beschleunigung erzielt werden.
Da die Preßgutmatte im Einlaufmaul und anschließend im
Preßspalt gleichsam "verengt" wird, muß im kontinuierlichen
Betrieb diese "Engstelle" mit erhöhter Geschwindigkeit
passiert werden (vgl. Flüssigkeiten und Gase; Bernoulli-
Gleichung), so daß sich aus dieser Geschwindigkeits- und
demzufolge Druckzunahme die vorstehenden Erläuterungen
erklären. Jedenfalls dient hauptsächlich das Einlaufmaul
dazu, die im Preßspalt für die kontinuierliche Förderung
notwendige Geschwindigkeit zu erreichen und demzufolge auch
für eine entsprechende Druckbeaufschlagung zu sorgen. Dies
kann nach Lehre der Erfindung nunmehr unter optimaler
Anpassung an das zu verarbeitende Preßgut erfolgen, ohne
daß Beschädigungen des Einlaufmauls und der hergestellten
Spanplatte, Faserplatte oder Werkstoffplatte zu befürchten
sind. Immer ist gewährleistet, daß die das Einlaufmaul
bildenden beheizbaren Einlaufplatten nur im zulässigen
Bereich verformt werden. Um die sich jeweils einstellende
Verformung der Preßgutmatte im Zuge des Einlaufens
abzuschätzen, kann entweder extern mit einer Preßgutmatten-
Verformungsmeßeinrichtung oder gleichsam intern mit einem
Verformungsmodell gearbeitet werden. Dieses Verformungs
modell berücksichtigt Anfangsparameter der Preßgutmatte,
wie z. B. Streugewicht, Schütthöhe wie evtl. Vorpreßdruck.
Selbstverständlich muß ggf. auch der Feuchtegehalt der
Preßgutspäne berücksichtigt werden.
Je nach den zu erwartenden Verformungen der Preßgutmatte
und den sich hieraus ergebenden Gegendrücken, kann nun eine
Grundeinstellung für die Einlaufkontur des Einlaufmauls
vorgenommen werden. Diese Grundeinstellung läßt sich im
Betrieb, praktisch "online" überprüfen und auf Zulässigkeit
und/oder Plausibilität hin abklopfen. Die Plausibilitäts
prüfung kann dabei so erfolgen, daß die an bestimmten
Positionen des Einlaufmauls zu erwartenden Preßdrücke mit
beispielsweise von aus Preßspalt-Wegaufnehmern ermittelten
Wegmeßwerten abgeleiteten Preßdrücken verglichen werden.
Die Berechnung des zu einem bestimmten Preßspalt gehörigen
Preßdruckes kann zusammen mit der sich einstellenden
Verformung des Einlaufmauls anhand von Finite-Elemente-
Berechnungen (FE-Berechnungen) abgeschätzt werden. In
diesem Zusammenhang läßt sich das Einlaufmaul mit den
Einlaufplatten in eine sogenannte FE-Balkenstruktur mit
zwei Freiheitsgraden (eine Translation, eine Rotation)
aufteilen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Presse in Seitenansicht,
Fig. 2 den Presseneinlauf vergrößert im Bereich des
Einlaufmauls mit entsprechenden Werten für den sich
einstellenden Preßspalt sowie
Fig. 3 einen Algorithmus des in der Steuer-
/Regeleinrichtung ablaufenden Arbeitsprogrammes,
In den Figuren ist eine kontinuierliche Presse 1 zum
Verpressen von Preßgutmatten 2 zu Preßgutplatten im Zuge
der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und anderen
Holzwerkstoffplatten dargestellt. Diese Presse 1 weist ein
Pressenunterteil 3 und ein Pressenoberteil 4 auf, und zwar
mit im Pressenunterteil 3 und Pressenoberteil 4 endlos
umlaufenden Stahlblechpreßbändern 5 sowie mit einem
Einlaufmaul E. Im Pressenunterteil 3 und im Pressenoberteil
4 ist jeweils eine beheizbare Preßplatte 6, 7 angeordnet,
von denen nach dem Ausführungsbeispiel die obere Preßplatte
6 gegen die untere Preßplatte 7 zur Einstellung eines
Preßspaltes S verstellbar ist. An die Preßplatten 6, 7
schließen sich einlaufseitig vorkragende,
hochbiegeelastische, beheizbare Einlaufplatten 8, 9 unter
Bildung des Einlaufmauls E an.
Die Stahlblechpreßbänder 5 sind an den Preßplatten 6, 7 und
den Einlaufplatten 8, 9 unter Zwischenschaltung von
Wälzkörpern 10 bzw. Rollstäben abgestützt. Ferner findet
sich eine Vorrichtung 11 zur Einstellung des Einlaufmauls E
und eine Vorrichtung 12 zur Einstellung der Einlaufkontur
des Einlaufmauls E. Die Vorrichtung 12 zur Einstellung der
Einlaufkontur des Einlaufmauls E weist eine Mehrzahl von
doppelt wirkenden Zylinder-Kolbenanordnungen, im
Ausführungsbeispiel Differentialzylindern 13, auf. Die
Differentialzylinder 13 sind in vorgegebener Verteilung und
nach dem Ausführungsbeispiel einerseits an der oberen
Einlaufplatte 8 und/oder an der unteren Einlaufplatte 9
angelenkt. Andererseits sind die Differentialzylinder 13
gegen das Pressenoberteil 4 und/oder das Pressenunterteil 3
abgestützt. Die Differentialzylinder 13 sind an ein nicht
gezeigtes Hydrauliksystem und eine Steuer-/Regeleinrichtung
17 angeschlossen. Ferner findet sich zumindest eine
Platten-Verformungsmeßeinrichtung 14, bei welcher es sich
nach dem Ausführungsbeispiel um eine die Einlaufkontur des
Einlaufmauls E abtastende Mehrzahl von Preßspaltweg-
Aufnehmern 15 und auf die obere/ und untere Einlaufplatte
8, 9 aufgebrachte Verformungssensoren 16, nach der
Darstellung Dehnungsmeßstreifen 16, handelt.
Selbstverständlich besteht an dieser Stelle auch die
Möglichkeit, als Plattenverformungsmeßeinrichtung 14 einen
abtastenden optischen Sensor, z. B. eine Videokamera, oder
eine Lichtquellen-/Detektoreinrichtung vorzusehen.
Natürlich können derartige Maßnahmen auch mit Preßspaltweg-
Aufnehmern 15 und/oder Verformungssensoren 16 kombiniert
werden. Immer erlaubt die Platten-Verformungsmeßeinrichtung
14 die vorzugsweise rechnergestützte Erfassung und
Aufbereitung der Einlaufkontur des Einlaufmauls E, und zwar
unabhängig davon, wie diese Platten-Verformungs
meßeinrichtung 14 im Detail aufgebaut ist. Dies gelingt
letztlich dadurch, daß die Platten-Verformungs
meßeinrichtung 14 bzw. nach dem Ausführungsbeispiel die
Preßspalt-Wegaufnehmer 15 in Kombination mit den
Dehnungsmeßstreifen 16 an die Steuer-/Regeleinrichtung 17
angeschlossen sind. Dies gilt nach den vorstehenden
Ausführungen auch für die Zylinder-Kolbenanordnungen bzw.
Differentialzylinder 13. Insgesamt realisiert die Steuer-
/Regeleinrichtung 17 vorwählbare Einlaufkonturen des
Einlaufmauls E und überwacht die Einlaufkontur
kontinuierlich während des Betriebs der Presse 1.
Nicht gezeigt ist eine externe Preßgutmatten-
Verformungsmeßeinrichtung zur Ermittlung der durch die
Einlaufkontur des Einlaufmauls E zu erwartenden
Preßgutmattenverformung. Diese Preßgutmattenverformung wird
vielmehr in der Steuer-/Regeleinrichtung 17 hochgerechnet,
und zwar anhand von Anfangsparametern bei der Herstellung
der Preßgutmatte, z. B. Streugewicht, Schütthöhe sowie
evtl. Vorpreßdruck. Hieraus läßt sich der zu erwartende
Gegendruck der Preßgutmatte 2 ermitteln.
Die Verformung des Einlaufmauls E und die daraus
resultierenden Preßspalte und damit die Preßdrücke im zu
verpressenden Preßgut 2 sind anhand eines Beispiels in der
Fig. 2 dargestellt. Hier ist das Einlaufmaul E vergrößert
gezeigt, und zwar mit Werten für den jeweiligen Preßspalt
h0 bis h7. Diese Preßspaltmeßwerte lassen sich mit Hilfe
der Preßspalt-Wegaufnehmer 15 und/oder Dehnungsmeßstreifen
16 ermitteln. In Verbindung mit der Plattendicke der
Preßgutmatte 2 (nach dem Ausführungsbeispiel 16 mm) und der
Streudichte (20 kg/m3) lassen sich bei einem angenommenen
Radius R von ca. 33 m für das Einlaufmaul E (durchgezogene
Kurve) die in Fig. 2 angegebenen zugehörigen Spaltbreiten
ermitteln. Dabei wurde von einer ursprünglichen Stärke der
Preßgutmatte 2 von 100 mm ausgegangen. Man erkennt, daß das
Einlaufmaul einen Preßspalt mit anfänglicher Spaltweite von
h0 = 110 mm aufweist, welcher sich bis auf die endgültige
Plattendicke von h7 = 16 mm verringert. Diese unter
Zugrundelegung eines Einlaufmauls E mit radialem Einlauf
(R = 33 m) ermittelten "Sollwerte" können mit tatsächlich
gemessenen "Istwerten" verglichen werden (vgl.
strichpunktierte Kurve in Fig. 2).
Die Einlaufkontur des Einlaufmauls E wird während des
Betriebs der Presse 1 kontinuierlich mittels der
Verformungsmeßeinrichtung 14 bzw. mit Hilfe der Preßspalt-
Wegaufnehmer 15 und/oder der Dehnungsmeßstreifen 16 erfaßt
und zusammen mit den sich einstellenden Preßdrücken in der
Preßgutmatte 2 auf Zulässigkeit und/oder Plausibilität
überprüft. Sofern die vorgenannten Werte außerhalb eines
Zulässigkeitsbereiches liegen, werden die Kolben-/Zylinderanordnungen
13 von der Steuer-/Regeleinrichtung 17
drucklos geschaltet und/oder es erfolgt eine entsprechende
Anpassung des Einlaufmauls E. Im Rahmen der Erfindung liegt
es, den gesamten Preßbereich, d. h. sowohl die
Einlaufplatten 8, 9 als auch die Preßplatten 6, 7 bzw. das
Einlaufmaul E und den Preßspalt S zu überwachen.
In der Fig. 3 ist anhand eines Algorithmus der prinzipielle
Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Anhand
einer anfänglichen Datenbasis wird zunächst die
Einlaufkontur des Einlaufmauls E beispielsweise in
Abhängigkeit von der zu verpressenden Preßgutmatte 2
eingestellt. D. h., anhand der Zusammensetzung und des
Aufbaus der Preßgutmatte 2 wird im einfachsten Fall ein
Radius R für das Einlaufmaul E vorgegeben (Sollwerte). Im
Anschluß hieran erfolgt eine Messung des tatsächlichen
Preßspaltes, d. h. die Ermittlung der Werte h0 bis h7.
Diese gleichsam Istwerte werden mit durch die
Plattenstärke, Streudichte usw. vorgegebenen Sollwerten
(s. o.) verglichen und nach Prüfung auf Zulässigkeit
entweder geändert oder in die Datenbasis als gleichsam neue
Sollwerte eingeschrieben. Für den Fall, daß zulässige Werte
vorliegen, wird die Steuerungs-/Regeleinrichtung 17
freigegeben. Die Zylinder-/Kolbenanordnungen 13 werden
entsprechend angesteuert und die Preßgutmatte 2 wird
zugeführt. Im Anschluß hieran wird die Position der
Preßgutmatte laufend überprüft. Dies gilt auch für die zu
Anfang durchlaufende Schleife. Sofern unzulässige Werte für
den Preßspalt bzw. den Preßdruck ermittelt werden, wird die
Presse 1 drucklos geschaltet.
Claims (15)
1. Verfahren zum Verpressen von Preßgutmatten (2) zu
Preßgutplatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten,
Faserplatten und anderen Holzwerkstoffplatten in einer
kontinuierlichen Presse (1) mit einlaufseitig vorkragenden
hochbiegeelastischen Einlaufplatten (8, 9), welche ein
Einlaufmaul (E) bilden, wobei an der oberen und/oder
unteren Einlaufplatte (8, 9) zur Einstellung einer
Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) in vorgegebener
Verteilung angeordnete und gegen Pressenoberteil (4)
und/oder Pressenunterteil (3) abgestützte Zylinder-Kolben
anordnungen (13) angelenkt sind, die über ein
Hydrauliksystem mit einer angeschlossenen Steuer
/Regeleinrichtung (17) betätigt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlaufkontur in Abhängigkeit
von zumindest den jeweiligen Preßguteigenschaften, der
jeweiligen Mattenhöhe, der jeweiligen Streudichte (des
Preßgutes) ggf. einer Vorpreßeinstellung und der jeweils zu
erzeugenden Plattenstärke vorgewählt und mittels zumindest
einer Verformungen der oberen und/oder unteren
Einlaufplatte (8, 9) erfassender und an die Steuer-
/Regeleinrichtung (17) angeschlossener Platten-
Verformungsmeßeinrichtung (14) gesteuert oder geregelt und
überwacht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Platten-Verformungsmeßeinrichtungen (14) zumindest in
vorgegebener Verteilung einerseits auf der oberen und/oder
unteren Einlaufplatte (8, 9) angeordnete Platten-
Verformungssensoren (16), z. B. Dehnungsmeßstreifen (16),
und zwischen der oberen und unteren Einlaufplatte (8, 9)
wirksame Preßspalt-Wegaufnehmer (15) eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die jeweilige Einlaufkontur in Abhän
gigkeit von in einem Labor ermittelten Kompressionskurven
eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einstellung und Überwachung der
Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) kontinuierlich während
des Betriebs der Presse (1) erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verformung des Einlaufmauls (E) und die daraus
resultierenden Preßdrücke in den zu pressenden
Preßgutmatten (2) auf Zulässigkeit und/oder Plausibilität
hin in der Steuer-/Regeleinrichtung (17) überprüft und erst
nach Freigabe entsprechende Steuer-/Regelsignale an die
Zylinder-/Kolbenanordnungen (13) zur Einstellung der
Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) übermittelt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der durch das Einlaufen der
Preßgutmatte (2) in das Einlaufmaul (E) zu erwartende
Gegendruck der Preßgutmatte (2) außerhalb der Presse (1)
mit einer Preßgutmatten-Verformungsmeßeinrichtung simuliert
oder ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der durch das Einlaufen der
Preßgutmatte (2) in das Einlaufmaul (E) zu erwartende
Gegendruck der Preßgutmatte (2) aus Anfangsparametern bei
der Herstellung der Preßgutmatte (2), z. B. Streudichte,
Mattenhöhe sowie evtl. Vorpreßdruck, errechnet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlaufkontur des Einlaufmauls (E)
kontinuierlich mittels der Platten-Verformungs
meßeinrichtung (14) erfaßt und zusammen mit den sich
einstellenden Preßdrücken in der Preßgutmatte (2) auf
Zulässigkeit und/oder Stabilität überprüft wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß im Falle von außerhalb eines
Zulässigkeitsbereiches liegenden Werten für die Verformung
des Einlaufmauls (E) und/oder des sich einstellenden
Preßdruckes die Zylinder-/Kolbenanordnungen (13) von der
Steuer-/Regeleinrichtung (14) drucklos geschaltet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der gesamte Preßbereich, also das
Einlaufmaul (E) und die sich daran anschließenden
beheizbaren Preßplatten (6, 7) überwacht werden.
11. Presse (1), insbes. kontinuierliche Presse (1), zum
Verpressen von Preßgutmatten (2) zu Preßgutplatten im Zuge
der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und anderen
Holzwerkstoffplatten, zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 10, mit Pressenunterteil (3) und
Pressenoberteil (4) mit Einlaufmaul (E), und mit
einlaufseitig vorkragenden beheizbaren und
hochbiegeelastischen Einlaufplatten (8, 9) unter Bildung
des Einlaufmauls (E),
wobei zumindest eine Vorrichtung (12) zur Einstellung der Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) vorgesehen ist, die eine Mehrzahl von Zylinder-Kolbenanordnungen (13), insbes. Differentialzylinder (13), in vorgegebener Verteilung aufweist,
wobei die Zylinder-Kolbenanordnungen (13) einerseits an der oberen und/oder unteren Einlaufplatte (8, 9) angelenkt, andererseits gegen das Pressenoberteil (4) und/oder Pressenunterteil (3) abgestützt sind, und an ein Hydrauliksystem mit einer Steuer-/Regeleinrichtung (17) angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß
für die obere/oder untere Einlaufplatte (8, 9) zumindest eine Platten-Verformungsmeßeinrichtung (14) vorgesehen ist und diese Platten-Verformungsmeßeinrichtung (14) an die Steuer-/Regeleinrichtung (17) angeschlossen ist.
wobei zumindest eine Vorrichtung (12) zur Einstellung der Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) vorgesehen ist, die eine Mehrzahl von Zylinder-Kolbenanordnungen (13), insbes. Differentialzylinder (13), in vorgegebener Verteilung aufweist,
wobei die Zylinder-Kolbenanordnungen (13) einerseits an der oberen und/oder unteren Einlaufplatte (8, 9) angelenkt, andererseits gegen das Pressenoberteil (4) und/oder Pressenunterteil (3) abgestützt sind, und an ein Hydrauliksystem mit einer Steuer-/Regeleinrichtung (17) angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß
für die obere/oder untere Einlaufplatte (8, 9) zumindest eine Platten-Verformungsmeßeinrichtung (14) vorgesehen ist und diese Platten-Verformungsmeßeinrichtung (14) an die Steuer-/Regeleinrichtung (17) angeschlossen ist.
12. Presse (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten-Verformungsmeßeinrichtung (14) als eine die
Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) abtastende Mehrzahl von
Preßspalt-Wegaufnehmern (15) und auf die obere und/oder
untere Einlaufplatte (8, 9) aufgebrachte Verformungs
sensoren (17), z. B. Dehnungsmeßstreifen (16), ausgebildet
ist.
13. Presse nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platten-Verformungsmeßeinrichtung
(14) als die Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) abtastender
optischer Sensor, z. B. eine Videokamera oder eine
Lichtquellen-/Detektoreinrichtung, ausgebildet ist.
14. Presse nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platten-Verformungsmeßeinrichtung
(14) als Kombinationssensoreinrichtung aus einem oder
mehreren der Aufnehmer bzw. Sensoren nach den Ansprüchen 12
bis 13 ausgebildet ist.
15. Presse nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß eine externe Preßgutmatten-Verformungs
meßeinrichtung zur Ermittlung der durch die Einlaufkontur
des Einlaufmauls (E) zu erwartenden Preßgutmattenverformung
vorgesehen ist.
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