DE19814308A1 - Auffanglager für Kernschmelze - Google Patents
Auffanglager für KernschmelzeInfo
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Abstract
Es handelt sich um ein Auffanglager zum Zwischenlagern von aus einem Reaktordruckbehälter ausgelaufener Kernschmelze, wobei der Lagerboden Auffangfelder für die Kernschmelze bildende Bodenvertiefungen aufweist. Ferner sind zwischen den Bodenvertiefungen von der Kernschmelze überlaufene Trennstege vorgesehen. In diesen Bereichen lassen sich nach dem Erstarren der Kernschmelze und hinreichender Abkühlung Trennschnitte durchführen, so daß die daraus entstandenen Kernschmelzstücke ausgehoben, verpackt und entsorgt werden können.
Description
Die Erfindung betrifft ein Auffanglager zum Zwischenlagern
von aus einem Reaktordruckbehälter ausgelaufener Kern
schmelze
Nach den gesetzlichen Regelungen müssen auch schwere Störfälle bei Kernreaktoren ohne gravierende Auswirkung auf die Umwelt beherrscht werden. Das bedeutet, daß in einem Kernkraftwerk auch der Störfall "Kernschmelzen" ohne Beeinträchtigung der Umwelt ablaufen muß. Zu diesem Zweck kennt man als sog. "Core Catcher" Auffanglager, in welche die Kernschmelze, nachdem ein Reaktordruckbehälter durch schmolzen wurde, aufgefangen wird und abkühlen muß bzw. abgekühlt wird (vgl. PCT-WO 96/31 884 und US 5,703,917). Bei den bekannten Auffanglagern ist bisher nicht berücksichtigt worden, daß sie nach einer entsprechenden Abkühlzeit entsorgt werden müssen. - Hier setzt die Erfindung ein.
Nach den gesetzlichen Regelungen müssen auch schwere Störfälle bei Kernreaktoren ohne gravierende Auswirkung auf die Umwelt beherrscht werden. Das bedeutet, daß in einem Kernkraftwerk auch der Störfall "Kernschmelzen" ohne Beeinträchtigung der Umwelt ablaufen muß. Zu diesem Zweck kennt man als sog. "Core Catcher" Auffanglager, in welche die Kernschmelze, nachdem ein Reaktordruckbehälter durch schmolzen wurde, aufgefangen wird und abkühlen muß bzw. abgekühlt wird (vgl. PCT-WO 96/31 884 und US 5,703,917). Bei den bekannten Auffanglagern ist bisher nicht berücksichtigt worden, daß sie nach einer entsprechenden Abkühlzeit entsorgt werden müssen. - Hier setzt die Erfindung ein.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein
Auffanglager der eingangs beschriebenen Ausführungsform zu
schaffen, welches eine einwandfreie Entsorgung der
erstarrten Kernschmelze nach einer hinreichenden Abkühlzeit
in einfacher und funktionsgerechter Weise ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das gattungsgemäße
Auffanglager durch einen Lagerboden mit Auffangfelder für
die Kernschmelze bildenden Bodenvertiefungen gekenn
zeichnet. Dabei sind erfindungsgemäß zwischen den
Bodenvertiefungen von der Kernschmelze überlaufene
Trennstege vorgesehen. - Nach Lehre der Erfindung wird ein
strukturierter Lagerboden mit speziellen Konturen
verwirklicht, der es ermöglicht, mit relativ geringen
Trennmaßnahmen die ausgelaufene und erstarrte Kernschmelze
nach einer Abkühlzeit von ca. 20 bis 40 Jahren in Stücke zu
zerlegen. Diese Stücke lassen sich dann unschwer verpacken
und für die Entsorgung über ein Endlager bereitstellen.
Insoweit findet gleichsam eine Portionierung der erstarrten
Kernschmelze statt. Das Zerlegen der Kernschmelze und
folglich deren Portionierung erfolgt zweckmäßigerweise nach
Maßgabe der Auffangfelder, weil zwischen den Auffangfeldern
bzw. Bodenvertiefungen und daher im Bereich der Trennstege
jeweils Verbindungsstege in der erstarrten Kernschmelze mit
verhältnismäßig geringer Schichtdicke und folglich
Dünnschichtbereiche entstehen, die sich unschwer durch
trennen lassen, beispielsweise mittels spezieller Schneide
techniken wie z. B. Laserschneiden, Diamantsägen, Plasma
brennen oder dgl. Die anschließend vorhandenen dickeren
Stücke der Kernschmelze lassen sich dann mit speziellen
Greifwerkzeugen aufnehmen und in eine bereitgestellte
Verpackung einsetzen. In diesem Zusammenhang sieht die
Erfindung vor, daß an der Decke des Auffanglagers
Trenn- und Greifwerkzeuge angebracht sind, die es in
Kenntnis der vorhandenen Geometrie der Auffangfelder
ermöglichen, an jeder der dünnschichtigen Kernschmelz
partien die erforderlichen Trennschnitte durchzuführen und
die daraus resultierenden Kernschmelzstücke bzw. -segmente
auszuheben.
Im Rahmen der Erfindung besteht allerdings auch die
Möglichkeit, die Bodenvertiefungen und Trennstege so
auszubilden und anzuordnen, daß sich beim Abkühlen der
Kernschmelze eine Kontraktion ergibt, welche zu einer
Rißbildung in den Bereichen der Trennstege führt. Dadurch
wird das Entfernen der Kernschmelzstücke bzw. -segmente in
den Bodenvertiefungen erheblich erleichtert. Da sich das
Volumen der Kernschmelze ebenso unschwer wie das Volumen
der Bodenvertiefungen ermitteln läßt, besteht im Rahmen der
Erfindung sogar die Möglichkeit, die geometrische Anordnung
der Bodenvertiefungen und Trennstege so einzurichten, daß
die Trennstege - nachdem die Bodenvertiefungen die
ausgeflossene Kernschmelze aufgenommen haben - infolge der
Kontraktion der Kernschmelze schließlich gar nicht mehr
überdeckt sind, so daß in den Bodenvertiefungen
Einzelsegmente entstehen, die ohne zusätzliche
Trennmaßnahmen den Bodenvertiefungen entnommen werden
können. Das Ausheben der Kernschmelzstücke bzw. -segmente
wird im übrigen dadurch erheblich erleichtert, daß die
Bodenvertiefungen einen sich konisch verjüngenden
Querschnitt aufweisen, oder beispielsweise einen nach unten
pyramidenförmigen oder auch schalenförmigen Querschnitt
besitzen. Der Umfang der Bodenvertiefungen ist vorzugsweise
mehreckig oder kreisförmig ausgebildet. Jedenfalls läßt
sich stets eine geordnete Entsorgung der erstarrten
Kernschmelze nach hinreichender Abkühlzeit in einfacher und
funktionsgerechter Weise verwirklichen.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden
aufgeführt. So sieht die Erfindung vor, daß die Oberkante
der Trennstege zwischen den Auffangfeldern bzw. Bodenver
tiefungen unterhalb des Bodenniveaus im Einlaufbereich der
Kernschmelze liegt, und zwar um ein die Schichtdicke der
Verbindungsstege vorgebendes Maß, weil diese Trennstege von
der Kernschmelze überflossen werden. Es besteht aber auch
die Möglichkeit, daß die Oberkante der Trennstege oberhalb
des Bodenniveaus im Einlaufbereich der Kernschmelze liegt,
wenn dieses Bodenniveau beispielsweise mit dem Grund der
Bodenvertiefungen fluchtet. Da das Auffanglager einen
Einlauf für die Kernschmelze aufweist, liegt im ersteren
Fall die Einlaufsohle im Übergangsbereich zum Lagerboden
höher als die Oberkante der Trennstege, so daß gleichsam
ein erhabener Einlauf verwirklicht wird. Im letzteren Fall
dagegen liegt die Einlaufsohle im Übergangsbereich zum
Lagerboden niedriger als die Oberkante der Trennstege, so
daß gleichsam ein versenkter Einlauf verwirklicht wird. Der
Lagerboden ist vorzugsweise als Kassettenboden ausgebildet,
so daß also praktisch die gesamte Bodenfläche durch
Bodenvertiefungen zur Aufnahme von Kernschmelze unterteilt
ist. So läßt sich beispielsweise das Core eines EPR
(European pressurized water reactor) nach einem Kern
schmelzunfall mit ca. 300 qm entsorgen. In diesem
Zusammenhang ist die Verwirklichung von ca.
100 portionierenden Bodenvertiefungen möglich, so daß im
Zuge des Trennvorganges Kernschmelzstücke bzw. -segmente in
der Größenordnung von ca. 3 t entstehen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 teilweise ein erfindungsgemäßes Auffanglager im
Vertikalschnitt mit angedeutetem Reaktorbehälter,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Lagerboden für den Gegen
stand nach Fig. 1,
Fig. 3 ausschnittsweise eine abgewandelte Ausführungsform
des Gegenstandes nach Fig. 1 und
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Lagerboden für den
Gegenstand nach Fig. 3.
In den Figuren ist ein Auffanglager 1 zum Zwischenlagern
von aus einem Reaktordruckbehälter 2 ausgelaufener
Kernschmelze 3 dargestellt. Dieses Auffanglager 1 weist
einen Lagerboden 4 auf, der Auffangfelder 5 für die
Kernschmelze 3 bildende Bodenvertiefungen 6 besitzt.
Zwischen den Bodenvertiefungen 6 sind von der Kernschmelze
3 überlaufene Trennstege 7 vorgesehen. Bei der Ausführungs
form nach Fig. 1 befindet sich die Oberkante der Trennstege
7 unterhalb des Bodenniveaus N im Einlaufbereich der
Kernschmelze. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 liegt die
Oberkante der Trennstege 7 oberhalb des Bodenniveaus N im
Einlaufbereich der Kernschmelze, wobei das Bodenniveau N
praktisch mit dem Grund der Bodenvertiefungen 6 fluchtet.
In beiden Fällen ist der Lagerboden 4 als Kassettenboden
ausgebildet.
Das Auffanglager 1 weist einen Einlauf 8 für die
Kernschmelze 3 auf, die im Störfall von dem
durchgeschmolzenen Reaktordruckbehälter 2 kommt. Bei der
Ausführungsform nach Fig. 1 liegt die Einlaufsohle 9 im
Übergangsbereich zum Lagerboden 4 höher als die Oberkante
der Trennstege 7, so daß ein erhabener Einlauf verwirklicht
ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 liegt dagegen die
Einlaufsohle 9 im Übergangsbereich zum Lagerboden 4
niedriger als die Oberkante der Trennstege 7, so daß ein
versenkter Einlauf verwirklicht wird. Oberhalb der
Trennstege 7 bilden sich Dünnschichtbereiche 10, die ein
Zerlegen der erstarrten Kernschmelze ermöglichen.
Nach dem Ausführungsbeispiel weisen die Bodenvertiefungen 6
einen sich nach unten konisch verjüngenden Querschnitt auf.
Claims (10)
1. Auffanglager zum Zwischenlagern von aus einem
Reaktordruckbehälter ausgelaufener Kernschmelze, ge
kennzeichnet durch einen Lagerboden (4)
mit Auffangfelder (5) für die Kernschmelze (3) bildenden
Bodenvertiefungen (6).
2. Auffanglager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Bodenvertiefungen (6) von der Kernschmelze
(3) überlaufene Trennstege (7) vorgesehen sind.
3. Auffanglager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberkante der Trennstege (7)
unterhalb des Bodenniveaus (N) im Einlaufbereich der
Kernschmelze (3) liegt.
4. Auffanglager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberkante der Trennstege (7)
oberhalb des Bodenniveaus (N) im Einlaufbereich der
Kernschmelze (3) liegt.
5. Auffanglager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lagerboden (4) als Kassettenboden
ausgebildet ist.
6. Auffanglager mit einem Einlauf für die Kernschmelze,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufsohle (9) im
Übergangsbereich zum Lagerboden (4) höher als die Oberkante
der Trennstege (7) liegt.
7. Auffanglager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlaufsohle (9) im Übergangs
bereich zum Lagerboden (4) niedriger als die Oberkante der
Trennstege (7) liegt.
8. Auffanglager nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Lagerdecke verfahrbare
Trenn- und Greifwerkzeuge zum Zerlegen der erstarrten
Kernschmelze (3) in den Dünnschichtbereichen (10) oberhalb
der Trennstege (7) und zum Ausheben der Kernschmelzstücke
angeordnet sind.
9. Auffanglager nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bodenvertiefungen (6) einen sich
konisch verjüngenden Querschnitt oder einen nach unten
pyramidenförmigen Querschnitt oder einen schalenförmigen
Querschnitt aufweisen.
10. Auffanglager nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bodenvertiefungen (6) einen
mehreckigen oder kreisförmigen Umfang aufweisen.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19814308A DE19814308A1 (de) | 1998-03-31 | 1998-03-31 | Auffanglager für Kernschmelze |
EP98107764A EP0947996A1 (de) | 1998-03-31 | 1998-04-25 | Auffanglager für Kernschmelze |
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JP10197706A JP3117952B2 (ja) | 1998-03-31 | 1998-07-13 | 炉心溶融物用捕集貯蔵所 |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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ID=7863051
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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JP (1) | JP3117952B2 (de) |
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