DE19756955A1 - Verfahren zur modellgestützten Berechnung des Drehmoments von Drehstromasynchronmotoren mit Hilfe des Statorstroms, der Statorspannung und der mechanischen Drehzahl - Google Patents
Verfahren zur modellgestützten Berechnung des Drehmoments von Drehstromasynchronmotoren mit Hilfe des Statorstroms, der Statorspannung und der mechanischen DrehzahlInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Berechnung des mechanisch an der Welle
wirkenden Drehmoments von statorgespeis
ten Drehstromasynchronmaschinen unter Ver
wendung eines Maschinenmodells und der
elektrischen Speisegrößen Statorstrom und
Statorspannung sowie der mechanischen
Drehzahl.
Der Einsatz direkt messender Drehmomen
tensensoren erfordert das Auftrennen des
mechanischen Übertragungssystems. Oftmals
ist es notwendig, zusätzliche Kupplungen
(Lamellen- oder Bogenzahnkupplungen) ein
zusetzen. Die Investitionskosten beim Einsatz
einer solchen direkten Drehmomentenmes
sung sind oftmals sehr hoch. Auf Grund des
Wirkprinzips solcher direkten Drehmomen
tensensoren, das auf der Grundlage der Aus
wertung einer dem Drehmoment propor
tionalen Verdrehung von axialen Wellen
segmenten beruht, kommt es zu einer Auf
weichung der Steifigkeit des mechanischen
Übertragungssystems. Unerwünschte Aus
gleichsschwingungen können die Folge sein.
Die hohe Genauigkeit solcher Sensoren wird
durch die geringe Überlastbarkeit und
zwangsläufige Überdimensionierung bei der
Projektierung vermindert.
Es bieten sich somit indirekte Verfahren an
das Drehmoment unter Verwendung anderer,
leichter meßbarer Größen und geeigneter Mo
delle zu berechnen.
Ein derartiges Verfahren ist bereits aus
WO 91/07644 bekannt. Es beruht auf der Mes
sung des Zwischenkreisstroms iD und der Zwi
schenkreisspannung uD der dann einschrän
kenderweise mit einem indirekten Wechsel
richter gespeisten Drehstromasynchronma
schine. Die Mittelwerte dieser beiden Meß
größen über ein festes, vorgegebenes Zeit
intervall werden miteinander multipliziert und
ergeben den Mittelwert der vom Zwischen
kreis abgegebenen Leistung PZK. Dieser Re
chenwert wird um etwaig auftretende
Verlustleistungsanteile der Ventile PWR und
der elektrischen und mechanischen Verluste
des Motors PASM bereinigt. In deren Ergebnis
wird eine modifizierte Drehfeldleistung PD er
mittelt. Die so berechnete Drehfeldleistung
wird durch die Statorfrequenz ωS der Spei
sespannung dividiert, auf die Polpaarzahl p
bezogen und im Ergebnis ein mechanisches
Drehmoment MM errechnet.
Die von der Maschine aufgenommene elek
trische Leistung wird einerseits im Motor in
mechanische Leistung umgewandelt und
dient andererseits auch zum Auf- oder Abbau
des Energiegehaltes der system- bzw. mo
torinternen Energiespeicher. Genannt sei hier
nur das Energiespeichervermögen der Haupt
induktivität LH und die Motorschwungmasse
JM des Antriebs. Die Dynamik in der Drehzahl
des Motors und somit die Änderung der ge
speicherten Energie in der Motormasse wird
bei dem in WO 91/07644 vorgestellten Ver
fahren durch eine rechentechnische Ermit
tlung des Beschleunigungsmomentes aus der
Drehzahlableitung dω/dt und dem Massen
trägheitsmoment des Motors ermittelt.
Energiespeicher des elektrischen Systems
des Motors bleiben jedoch unberücksichtigt.
Da diese dynamischen Anteile bei der re
chentechnischen Ermittlung des Drehmo
ments nicht erfaßt werden, kommt es zu einer
Verfälschung des berechneten Drehmomen
tenistwertes. Durch ein hinreichend großes
Meßintervall bei der Bestimmung der Mittel
werte der Meßgrößen von Strom und Span
nung können diese dynamischen Anteile unter
bestimmten Bedingungen vernachlässigt
werden. Der so errechnete Wert des Drehmo
ments besitzt aber keine dynamische Kom
ponente, was bedeutet, daß sich das
Drehmoment an der Welle nicht oder nur sehr
langsam ändern darf. Für viele Anwendungen,
besonders bei der Verwendung dieses re
chentechnisch ermittelten Drehmomentenist
wertes für technologische Regelungen und
Schutz- und Überwachungseinrichtungen, ist
aber gerade ein dynamisch hochwertiger
Meßwert erforderlich.
Bei einer Speisung der Drehstromasyn
chronmaschine mit Gleichspannung bzw.
Gleichstrom (generatorischer Arbeitspunkt
des Motors) wird von der Maschine ein
Bremsmoment aufgebracht. Hier ist in
WO 91/07644 genannte Verfahren wegen der
notwendigen Division durch die zu Null
werdende Statorfrequenz nicht anwendbar.
Praktisch muß dieser Bereich wegen der
durch die Stromrichterspeisung generierten
Oberschwingungen in den elektrischen
Größen und wegen etwaiger Ungenauigkeiten
der Meßwertwandler auf einen Statorfre
quenzbereich von 3 bis 10 Hz erweitert wer
den.
Darüber hinaus ist bekannt, bei der rechen
technischen Ermittlung des Drehmoments
durch geeignete mathematische Modelle bzw.
Verfahren der Drehstromasynchronmaschine
Ausgleichsvorgänge im elektrischen Teil des
Antriebs zu berücksichtigen. So werden in
DE 42 29 554 ein Verfahren und eine schaltungs
technische Anordnung auf der Basis einer
Analogschaltung benannt, mit deren Hilfe
unter ausschließlicher Verwendung der
gemessenen Größen Statorspannung uS und
Statorstroms iS (mech. Drehzahl ωM wird nicht
benötigt) das mechanisch an der Welle
wirkende Drehmoment ermittelt wird. Der
Nachteil des Verfahrens besteht im ein
geschränkten Drehzahlbereich, der Betriebs
fähigkeit nur bei mittleren und hohen Stator
frequenzen. Die Genauigkeit des ermittelten
Rechenwertes wird weiterhin durch die
fehlende Berücksichtigung des Beschleu
nigungsmomentes vermindert. Die in
DE 42 29 554 erwähnte schaltungstechnische Um
setzung des Verfahrens mit Hilfe von
Operationsverstärkern dient zum Nachweis
der Funktionsfähigkeit des Verfahrens und
erweist sich in Hinblick auf die universelle
Einsetzbarkeit und Parametrierbarkeit für den
industriellen oder labortechnischen Einsatz als
wenig geeignet. Das der Berechnung zu
grunde liegende Maschinenmodell beinhaltet
die offene Integration von Meßgrößen. Da
diese immer mehr oder weniger offsetbehaftet
sind bzw. die Maschinenparameter, mit denen
diese verrechnet werden, Ungenauigkeiten
aufweisen, führt eine solche offene Integration
zu einem Weglaufen der Ausgangsgrößen.
Durch zusätzliche Rückführungen wird
letztendlich dieser Mangel beseitigt, das
Funktionsprinzip des Antriebs, welches bei
der Magnetflußerzeugung im Motor aber
gerade auf der Basis dieser offenen
Integration beruht, dann jedoch im Modell
qualitativ fehlerhaft beschrieben. Besonders
bei niedrigen Statorfrequenzen ist das in
DE 42 29 554 genannte Verfahren nicht mehr
anwendbar. Dieses trifft z. B. dann zu, wenn
der Motor mit Gleichspannung (ωS = 0) be
trieben wird und mit Schlupffrequenz rotiert.
Für diesen Betriebsfall und auch den
praktisch bedeutsameren Fall des mechani
schen Stillstands (ωM = 0), bei dem das Dreh
feld mit Schlupffrequenz rotiert ist dieses Ver
fahren nicht anwendbar. Wegen der in
DE 42 29 554 durchgeführten Vereinfachungen bei
der Modellierung der Drehstromasynchron
maschine und zusätzlich vorhandener Un
symmetrien im Drehstromsystem sowie Ober
schwingungen und Offsets in den Meßgrößen
ist eine Funktionsfähigkeit des Verfahrens
erst ab einer Statorfrequenz von 20 Hz gege
ben.
Aus den EPE Vol. 4, 1993 "Realisation of a
high-dynamic discrete-time controller for
PWM inverter-fed induction motor drives" ist
ebenfalls ein Verfahren bekannt, bei dem un
ter Verwendung des Statorstroms, der Stator
spannung und der mechanische Drehzahl des
Antriebs eine rechentechnische Ermittlung
des Drehmoments auf der Grundlage eines
Maschinenmodells erfolgt. Kern des Verfah
rens bildet die rechentechnische Ermittlung
der Statorflußverkettung ψS und der Rotor
flußverkettung ψR mit Hilfe eines Flußbeob
achters. In einer anschließenden Multiplikation
wird der Rotorfluß ψR mit dem Statorstrom iS
multipliziert und so ein normierter Wert des
Luftspaltdrehmomentes ermittelt. Die erwähn
ten Einschränkungen der eingangs vorge
stellten Verfahren hinsichtlich des Dreh
zahlbereiches und der Berücksichtigung von
Ausgleichsvorgängen existieren hier nicht.
Des weiteren wird versucht, Verstimmungen
im Modell der Drehstromasynchronmaschine
durch eine Nachführung der Modellstator
stromes iS mit Hilfe einer Regelung auszu
gleichen. Der sich so ergebende Regelkreis
weist eine recht komplizierte Struktur auf.
Zwischen den beiden Regelkreisen für die
zwei Modellstromkomponenten iSXM und iSYM
des Vektors des Modellstatorstroms bestehen
Verkoppelungen. Diese verschlechtern in
Abhängigkeit vom Arbeitspunkt des Antriebs
die Dynamik und die stationäre Genauigkeit
der Flußberechnung und als Folgefehler das
Ergebnis der Drehmomentenberechnung. Die
sich ändernde mechanische Drehzahl geht als
Maschinenparameter in das Modell ein. Bei
schnellen Änderungen der Motordrehzahl
kommt es dadurch zu Berechnungsfehlern.
Aus der etzArchiv 12 (1990) 7 S. 227-233 ist
gleichfalls eine Lösung bekannt, mit Hilfe ei
nes reduzierten Beobachters die Flußverhält
nisse in der Maschine zu berechnen und
somit auf das Drehmoment zu schließen. Hier
besteht die Notwendigkeit, viele Verstär
kungsfaktoren einstellen zu müssen, wobei
recht komplizierte, vom speziellen Einsatzfall
des Antriebs abhängige Einstellvorschriften
existieren.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die
Aufgabe zugrunde, einen stationär genauen
und dynamisch hochwertigen Drehmomenten
istwert zu berechnen. Dabei soll die Funk
tionsfähigkeit in allen vier Quadranten der
Drehstromasynchronmaschine, einschließlich
des mechanischen Stillstands (ωM = 0) sowie
bei Speisung mit Gleichspannung (ωS = 0),
gewährleistet sein. Das Verfahren soll zusätz
lich in Hinblick auf eine industrielle Anwend
barkeit robust gegenüber Parameterverstim
mungen und leicht zu parametrieren sein.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnen
den Merkmale im Anspruch 1 gelöst.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfin
dung ist in Ansprüchen 2 und 3 gekennzeich
net.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beste
hen insbesondere darin, daß durch eine ge
eignete Regelstruktur ein weitestgehend
parameterrobustes Maschinenmodell ent
wickelt wurde, das neben den Ersatz
schaltbildparametern des Drehstromantriebs
nur einen einzustellenden Verstärkungsfaktor
benötigt. Im Modell generierte Verkoppe
lungen zwischen den Komponenten der
vektoriellen, zustandsbeschreibenden Größen
werden durch geeignete Entkopplungen
kompensiert.
Das Verfahren ist im folgenden näher be
schrieben, wobei auf zwei Zeichnungen Be
zug genommen wird. Es zeigen
Fig. 1 den schematischen Signalflußplan der
Drehmomentenberechnung
Fig. 2 den Signalflußplan der Modellstator
stromermittlung und
Fig. 3 den Signalflußplan des Entkoppelungs
netzwerkes.
Der in Fig. 1 dargestellte Signalflußplan zeigt
den prinzipiellen Aufbau des Maschinenmo
dells eines Drehstromasynchronmotors. Die
Ansteuerung erfolgt über die in einem stator
festen Koordinatensystem den Raumzeiger
der Statorspannung beschreibenden Vektor
komponenten usα und usβ (1.1). Diese beiden
Spannungskomponenten werden um den
Spannungsabfall über dem Statorwiderstand
isαRS und isβRS (1.2) vermindert und ergeben
nach einer Integration mit einer Zeitkonstante
von τ = 1 s die Modellstatorflußkomponenten
ΨSαM und ΨSβM (1.3). Mit diesen beiden Fluß
komponenten wird im Ergebnis einer kreuz
weisen Multiplikation (mathematisch Vektor
produkt) mit den Statorstromkomponenten isα
und isβ das auf ein Polpaar der Maschine
bezogene Luftspaltdrehmoment mMM* (1.4)
ermittelt. Dieses wird mit der Polpaarzahl ZP
multipliziert und liefert das Luftspalt
drehmoment mMM (1.5) und kann zur Er
höhung der Genauigkeit um vorhandene
Verlustdrehmomente (Reibmoment mR,
Eisenverlustmoment mFE) und das Beschleu
nigungsmoment MB reduziert werden (in
Fig. 1 nicht dargestellt). Die beiden Flußkom
ponenten werden mit der Übertragungs
funktion F1 multipliziert (1.6) und liefern im
Ergebnis die beiden Modellstatorstromkompo
nenten iSαM und iSβM. Die Laplacetransfor
mierte von F1 ist in Gl. (1) in vektorieller Form
dargestellt (ωM stellt dabei die mit der Pol
paarzahl multiplizierte mechanische Drehzahl
dar, TR die Rotorzeitkonstante, LS die Stator
induktivität und σ die Gesamtstreuung).
Fig. 2 zeigt den Signalflußplan der in Gl. (1)
dargestellten Übertragungsfunktion. Es ist zu
erkennen, daß wegen der Multiplikationen der
mathematisch komplexen zustandsbeschrei
benden Größen mit komplexen Verstärkungs
faktoren zwischen den beiden Komponenten
Verkoppelungen auftreten. Die mechanische
Drehzahl ωM geht als multiplikativer Faktor in
die Berechnung der Modellstatorstromkompo
nenten iSαM und iSβM ein. Die benötigten
Maschinenparameter sind die Rotorzeit
konstante TR, die Statorinduktivität LS und die
Gesamtstreuung σ. In einem anschließenden
Vergleich mit den gemessenen Statorstrom
komponenten iSα und iSβ erfolgt die Bildung
der Regelabweichungen ΔiSαM und ΔiSβM (1.7).
Diese beiden Größen sind ein Maß für die
Verstimmung des Modells bei der rechen
technischen Abarbeitung des Flußmodells.
Die Ursache für eine Verstimmung kann in
einer fehlerhaften (z. B. offsetbehafteten) Er
fassung der Meßgrößen Statorstrom, Stator
spannung und der mechanischen Drehzahl
einer ungenauen rechentechnischen Integra
tion (1.3) oder in Fehlern bei den eingestellten
Maschinenparametern TR, LS und σ im Modell
liegen. Über einen nachgeschalteten Propor
tionalregler mit dem Verstärkungsfaktor kR
wird diese Regelabweichung gewichtet (1.8).
Durch ein nachgeschaltetes Entkopplungs
netzwerk, dessen Übertragungsfunktion F1 -1
genau der Inversen von F1 entspricht, werden
die Querverbindungen in F1 kompensiert, vgl.
Fig. 3. Gleichzeitig wird der vom Motortyp
abhängige Verstärkungsfaktor 1/LS von F1
durch einen Verstärkungsfaktor LS in F1 -1
kompensiert und die Schleifenverstärkung
gleich 1. Die mathematische Beschreibung
der Modellstatorstromkomponenten wird da
durch nicht verfälscht, da die Entkopplung
nach der Berechnung von iSαM und iSβM
durchgeführt wird. Die Übertragungsfunktion
von F1 -1 ist in vektorieller Form in Gl. (2) dar
gestellt:
Die so gewichteten und entkoppelten Regel
abweichungen Δesα und Δesβ dienen als Stell
größen für die Nachführung des Integrati
onsgliedes (1.3) durch eine additive Auf
schaltung auf die Integratoreingänge.
Die Übertragungsfunktion des in Fig. 1 dar
gestellten geschlossenen Regelkreises ergibt
in vektorieller Form für den Modellstatorstrom
iSM die in Gl. (3) dargestellte einfache Be
ziehung.
Durch die Wahl des Verstärkungsfaktors kR
läßt sich die Zeitkonstante dieses Übertra
gungsgliedes und somit des geschlossenen
Regelkreises einstellen (τ = 1 s). Zwischen den
Komponenten des Modellstatorstromraum
zeigers bestehen keine Verkoppelungen.
Durch den für ein Verzögerungsglied 1. Ord
nung typischen Amplituden- und Phasen
verlauf erfolgt mit wachsender Frequenz der
Eingangssignale eine stärkere Bedämpfung
der Regelung. Gleichanteile in den Meßsig
nalen, die ihre Ursache z. B. in einem Offset
der Meßwertwandler haben können werden
dagegen ausgeregelt. Ein Weglaufen des
Integrators (1.3) wird somit verhindert. Die
Dynamik der an den Integratorausgängen
bereitgestellten Flußkomponenten ΨSαM und
ΨSβM wird also in erster Linie von den vorsteu
ernden Statorspannungskomponenten uSα
und uSβ bestimmt. Durch eine zusätzliche
Rückkoppelung mit Hilfe des Statorstroms iS
wird das in erster Linie aus der Integration
(1.3) bestehende Statorspannungsmodell im
Regelkreis nachgeführt. Bei einer Statorfre
quenz von ωS = 0 wird im stationären Fall
keine Spannung im Stator induziert. Wegen
der erwähnten Meßungenauigkeiten und einer
Verstimmung des Statorwiderstandes RS im
Modell wird der Integratoreingang bei ωS = 0
nicht vollständig zu Null. Ein Wegdriften der
berechneten Flußkomponenten wird durch die
Modellstromregelung jedoch verhindert. Im
unteren Frequenzbereich bestimmt in erster
Linie die Modellnachführung den Wert der
Flußkomponenten. Im oberen Frequenzbe
reich erfolgt mit wachsender Frequenz eine
stärker werdende Dämpfung der Rückfüh
rungen, so daß in erster Linie die Span
nungsvorsteuerung den Wert der Dreh
momentenberechnung bestimmt.
Claims (3)
1. Verfahren zur modellgestützten Berech
nung des Drehmoments von Drehstromasyn
chronmotoren unter Verwendung der Meß
größen der beiden Raumzeiger von Stator
spannung und Statorstrom und der mechani
schen Drehzahl dadurch gekennzeichnet,
daß der gemessene, rechentechnisch auf
gearbeitete und um den Raumzeiger des
Spannungsabfalls über dem Statorwiderstand
verminderte Statorspannungsraumzeiger inte
griert wird und der so ermittelte Raumzeiger
des Modellstatorflusses durch ein Vektor- bzw.
Kreuzprodukt mit dem gemessenen Stator
stromvektor multipliziert wird, in dessen
Ergebnis ein auf die Polpaarzahl der
Maschine bezogenes Luftspaltdrehmoment
berechnet wird, wobei die berechneten und
gleichzeitig die Komponenten des Modell
statorspannungsraumzeigers repräsentieren
den Integratorausgänge mit einer Übertra
gungsfunktion, die den mathematischen
Zusammenhang des Statorstromraumzeigers
als Funktion des Statorflußraumzeigers der
Drehstromasynchronmaschine beschreibt,
multipliziert werden, in dessen Ergebnis ein
Modellstatorstromvektor ermittelt wird, wobei
dieser nachfolgend mit dem gemessenen
Statorstromvektor verglichen und die ermit
telten Regelabweichungen seiner Raumzei
gerkomponenten über einen Proportional
regler mit konstanter Verstärkung gewichtet
werden, nachfolgend die Verkoppelungen
zwischen den beiden Raumzeigerkom
ponenten bei der Modellstatorstromberech
nung durch ein Entkoppelungsnetzwerk ent
koppelt werden, welches in seiner Über
tragungungsfunktion genau der Inversen der
Übertragungsfunktion des Statorstrom es als
Funktion des Statorflusses bei der Drehstrom
asynchronmaschine entspricht und diese
entkoppelten Regelabweichungen auf die In
tegratoreingänge der um den Statorwider
standsabfall verminderten Statorspannungs
vektor geschalten werden, womit durch diese
Rückkoppelung ein Wegdriften der Integrato
ren durch fehlerhafte Meßwerte, eine
ungenaue rechentechnische Integration usw.,
verhindert wird und die Funktionsfähigkeit der
Fluß- und Drehmomentenberechnung im
gesamten Drehzahlstellbereich der Dreh
stromasynchronmaschine, einschließlich der
Drehzahl Null, gewährleistet ist und durch die
sich ergebende einfache, einem Verzöge
rungsglied 1. Ordnung entsprechenden Über
tragungsfunktion des geschlossenen Regel
kreises der Modellstatorstromkomponenten
eine statorfrequenzabhängige Dämpfung der
Regelung erfolgt, womit im oberen und mittle
ren Frequenzbereich eine Weitestgehende
Parameterunabhängigkeit von den Ersatz
schaltbildparametern der Drehstromasyn
chronmaschine erreicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Erhöhung der Genau
igkeit der Drehmomentenberechnung das Be
schleunigungsmoment, das die Eisenverluste
im Stator der Maschine repräsentierende Ver
lustdrehmoment und das Reibmoment be
rücksichtigt werden, wobei das Beschleuni
gungsmoment on-line mit Hilfe einer mathe
matischen Ableitung der Motordrehzahl und
dem Trägheitsmoment der Motormasse, das
Eisenverlustdrehmoment in einem Leerlauf
versuch und das Reibmoment in einem Aus
laufversuch off-line ermittelt und abgespei
chert werden und dann beim Eisenver
lustdrehmoment Statorfrequenzabhängig und
beim Reibmoment drehzahlabhängig berück
sichtigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur rechentechnischen
Umsetzung der mathematischen Beziehungen
im Maschinenmodell eine Microcontroller
schaltung verwendet wird und zur Berück
sichtigung der abtastenden Arbeitsweise die
ses Systems eine Modellierung im Z-Bereich
erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19756955A DE19756955A1 (de) | 1997-12-20 | 1997-12-20 | Verfahren zur modellgestützten Berechnung des Drehmoments von Drehstromasynchronmotoren mit Hilfe des Statorstroms, der Statorspannung und der mechanischen Drehzahl |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19756955A DE19756955A1 (de) | 1997-12-20 | 1997-12-20 | Verfahren zur modellgestützten Berechnung des Drehmoments von Drehstromasynchronmotoren mit Hilfe des Statorstroms, der Statorspannung und der mechanischen Drehzahl |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19756955A1 true DE19756955A1 (de) | 1999-07-01 |
Family
ID=7852787
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19756955A Withdrawn DE19756955A1 (de) | 1997-12-20 | 1997-12-20 | Verfahren zur modellgestützten Berechnung des Drehmoments von Drehstromasynchronmotoren mit Hilfe des Statorstroms, der Statorspannung und der mechanischen Drehzahl |
Country Status (1)
Country | Link |
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