DE19756796A1 - Verfahren zum Bedrucken von Bogen im Schön- und Widerdruck sowie Schöndruck - Google Patents
Verfahren zum Bedrucken von Bogen im Schön- und Widerdruck sowie SchöndruckInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum beidseitigen
Bedrucken von Bogen gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Es ist allgemein bekannt, zunächst in einem ersten
Maschinendurchlauf die Bogenvorderseite zu bedrucken.
Anschließend bleiben die einseitig gedruckten Stapel
mehrere Stunden zwecks Wegschlagen und Trocknen der
Farbe stehen. Dann erfolgt für den Rückseitendruck ein
zweiter Maschinendurchlauf, wozu jeder Stapel außerhalb
der Maschine von Hand oder mit einem Stapelwender vorher
gewendet werden muß. Außerdem ist eine neue Druckform
einzurichten, wenn für sämtliche Vorderseiten ungleiche
Rückseiten zu drucken sind.
Bei größeren Schön- und Widerdruck-Auflagen werden
häufig zwei Bogenrotationsdruckmaschinen parallel
eingesetzt - eine für Schöndruck, die andere für
Widerdruck.
Beträgt die Anzahl der Vorderseiten die Hälfte oder
weniger der maximalen Breite des maximalen
Maschinenformates, kommt man mit einer einzigen
Druckform pro Farbe aus, wobei auf einer Maschinenhälfte
die Schöndruckseiten und daneben die Widerdruckseiten
für gleichzeitigen Druck angeordnet sind. In diesem Fall
des "work and turn"-Druckens oder des sog. Umschlagens
entstehen beim ersten Maschinendurchlauf einseitig
bedruckte Bogen mit zur Laufrichtung mittig angeordneten
Schön- und Widerdruckseiten. Beim zweiten Durchlauf mit
vorher umgeschlagenen Bogen fallen mit der gleichen
Druckform Schön- und Widerdruck derart versetzt
aufeinander, daß zwei identische halbgroße Bogen
zweiseitig bedruckt entstehen, sobald man den
Gesamtbogen in Laufrichtung mittig geschnitten hat.
Oder es kommen Maschinen mit Bogenwendevorrichtungen zum
Einsatz. Diese haben z. B. nach vier Drucktürmen
Schöndruck eine spezielle Bogenwendevorrichtung, die
jeden einzelnen Bogen umstülpt und dann mit der
Hinterkante vorauslaufend durch vier weitere Drucktürme
für den Widerdruck leitet, so daß 4/4-Druck über das
volle Bogenformat entsteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Herstellen von im Schön- und Widerdruck bedruckten
Bogen in einer Bogenrotationsdruckmaschine zu schaffen.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche
1 und 3 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß besonders raum- und
kostensparende sowie sehr flexible Bogendruckmaschinen
ermöglicht werden. Diese sind erfindungsgemäß bei
maximalem Bogenformat und einem Maschinendurchlauf für
reinen Schöndruck oder mit zwei automatischen
Maschinendurchläufen für Schön- und Widerdruck in
Doppelproduktion bei z. B. halbem Bogenformat mit einer
einzigen Druckform pro Farbe, d. h. einer Bebilderung bei
Computer-to-press, einsetzbar oder für Schön- und
Widerdruck mit vollem Format in zwei automatischen
Maschinendurchläufen mit einer zwischengeschalteten
neuen Bebilderung für die unterschiedlichen
Widerdruckformen pro Farbe.
Beispielsweise kann eine Vierfarben-Bogenoffsetmaschine
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren im Format DIN A2 (=
4 Seiten DIN A4) entweder Vierfarbendruck DIN A2
einseitig bedruckt oder in Doppelproduktion
Vierfarbendruck DIN A3 ( = 2 Seiten DIN A4) beidseitig
bedruckt mit einer Druckform pro Farbe oder
Vierfarbendruck DIN A2 ( = 4 Seiten DIN A4) beidseitig
bedruckt (mit einer neuen Plattenbebilderung vor dem
zweiten Widerdruck-Bogendurchlauf) vollautomatisch
produzieren.
Bei einer anderen beschriebenen Ausführungsform der
Druckmaschine kann das Verfahren beispielsweise
vollautomatisch mit einer Plattenbebilderung pro Farbe
Sechsfarbendruck DIN A3 (= 2 Seiten DIN A4) einseitig
oder Sechsfarbendruck-Doppelproduktion DIN A4 zweiseitig
oder Sechsfarbendruck DIN A3 (= 2 Seiten DIN A4)
zweiseitig mit zweiter Plattenbebilderung erzeugen.
Dazu sind am Druckvorgang nur fünf Zylinder - ohne
Greiferwechsel für den Sechsfarbendruck pro Bogenseite -
erforderlich. Zum Vergleich benötigt eine übliche
6+6-Farbenreihenmaschine 12 Druck-, 12 Gummi- und 12
Plattenzylinder und je nach Bauform 11 oder 33
Bogenübergabetrommeln zwischen den Druckzylindern, was
mindestens 23 oder sogar 45 kritische Bogenübergaben
sowie einen enormen Platzbedarf erfordert. Das
erfindungsgemäße Schön- und Widerdruck- sowie
Schöndruckverfahren schafft den Sechsfarbendruck pro
Seite in einem Greiferschluß ohne Bogenübergaben. Darauf
beruhende neuartige Maschinen sind in vorteilhafter
Weise auch für Kleinauflagen und "print on demand"
einsetzbar.
Die erfindungsgemäßen Maschinen ermöglichen einen
Mehrfarben-Schön- und Widerdruck, ohne eine
Bogenwendevorrichtung vor den Widerdruck-Druckwerken
innerhalb der Anordnung der Druckwerke.
Ausführungsbeispiele zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens werden anhand von
Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vierfarben-Bogenrotationsdruckmaschine für
Schön- und Widerdruck oder nur Schöndruck in
schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine Sechsfarben-Bogenrotationsdruckmaschine
für Schön- und Widerdruck oder nur Schöndruck
in schematischer Darstellung,
Fig. 3 eine Bogen-Sequenz der Maschine nach Fig. 2.
Die erfindungsgemäße Kombination besteht aus:
- - einer Bogendruckmaschine mit mindestens einem Druckzylinder und einem Druckwerk, wobei Bogenausgang und Bogenzuführung auf der gleichen Seite des Druckzylinders angeordnet sind, wo die Bogen mit der zu bedruckenden Seite nach unten im Anlegerstapel und auf dem Anlegertisch liegen und, in der Druckmaschine beim Druckvorgang derart gewendet werden, daß sie mit der bedruckten Seite nach oben auf den Ausgangsstapel oberhalb der Bogenzuführung gelangen,
- - einer effektiven Trockenvorrichtung am oder nach dem Druckzylinder im Bogenausgang, vorzugsweise durch UV-Trocknung,
- - einer Kühlvorrichtung für Trockner, Maschine und Druckbogen je nach Bedarf,
- - einer Stapelhub- und Senkvorrichtung für den Bogenanleger,
- - einer Stapelhub- und Senkvorrichtung für den Bogenausleger,
- - einer Transportvorrichtung für Stapelbewegungen von außerhalb der Maschine in den oder aus dem Bogenanleger, aus dem Bogenausleger in den Bogenanleger und aus dem Bogenausleger nach außerhalb der Maschine,
- - einer Drehscheibe für 180° Drehung des Auslegerstapels um seine senkrechte Achse vor Erreichen seiner Arbeitsstellung im Bogenanleger für den zweiten Druckgang zwecks Widerdruck,
- - einer Bogenlängsschneideeinrichtung für Mittelschnitt bei Bedarf,
- - einer elektronischen Steuerung für den vollautomatischen oder halbautomatischen Ablauf aller erforderlichen Prozeßschritte für einen zweimaligen Bogenlauf einschließlich Bogenwendung und Stapeldrehung für Schön- und Widerdruck mit einer einzigen kombinierten Schön- und Widerdruckform pro Farbe für zweimal die halbe Bogenbreite,
- - einer elektronischen Steuerung für den vollautomatischen oder halbautomatischen Ablauf aller erforderlichen Prozeßschritte für einen einmaligen Bogendurchlauf ohne Stapeldrehung für Schöndruck, mit je einer einzigen Schöndruckform pro Farbe für einmal die ganze Bogenbreite,
- - einer elektronischen Steuerung für den vollautomatischen oder halbautomatischen Ablauf aller erforderlichen Prozeßschritte für einen zweimaligen Bogendurchlauf mit Stapeldrehung für Schön- und Widerdruck, wobei nach Beendigung des Schöndrucks mit voller Bogenbreite einschließlich Bogenwendung und Stapeldrehung vor Beginn des Widerdruckdurchlaufes pro Farbe eine neue, bebilderte Widerdruckform pro Farbe aufgespannt oder in der Maschine automatisch bebildert wird.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße
Vierfarben-Bogenrotationsdruckmaschine für Schön- und
Widerdruck oder nur Schöndruck in besonderer Bauart,
weil der Bogenanleger nicht rechts außen, die Druckwerke
nicht in der Mitte und der Auslegerstapel nicht links
angeordnet sind. Vielmehr ist der an sich bekannte
Anleger 1 mit seiner Heb- und Senkvorrichtung 1.5 für
den Anlegerstapel 1.1, Anlegetisch 1.2 und ein
Bogenzuführer 3 - in Form eines Schwinggreifers - neben
den Druckwerken - z. B. links - auf der Seite eines
Auslegers 9 und unterhalb von dessen Auslegerkette 9.1.
Mit 2.1 sind die Vordermarken und mit 2.2 die
Seitenziehmarken bezeichnet.
Ein Druck(- und Bogenführungs)zylinder 4 dreht sich
gegen den Uhrzeiger und trägt drei gesteuerte
Greifersysteme 4.1 bis 4.3. Ihm sind eine Mehrzahl,
z. B. vier Gummizylinder S. Plattenzylinder 6 und
Farbwerke 7 für Mehrfarben-Nap-in-Napdruck zugeordnet.
Jedes Greifersystem 4.1 bis 4.3 des Druckzylinders 4
gibt einen einseitig vierfarbigen Bogen mit der
Druckseite nach oben liegend an ein Greifersystem 9.2
einer Mehrzahl von Greifersystemen 9.2 einer
Ausgangskette 9.1 ab. Die Greifersysteme 9.1, 9.2 öffnen
sich taktweise, um einseitig im Schöndruck bedruckte
Bogen auf einem Zwischenstapel 1.1 einer an sich
bekannten Ausgangsstapeleinrichtung 9.3 mit einer Heb-
und Senkvorrichtung abzulegen. Sind aber die Bogen auf
beiden Seiten bedruckt - also im Schön- und Widerdruck -
werden sie auf die gleiche Einrichtung abgelegt, jedoch
wird jetzt der "Endstapel 11" gebildet. Er wird
schließlich aus der Maschine bewegt.
Innerhalb der Transportbahn der bedruckten Bogen im
Ausleger 9 befindet sich ein Trockner, z. B. ein
UV-Trockner 20, so daß nur trockene Bogen mit
durchgehärteten, oder zumindest ausreichend
angetrockneten Farben auf eine Bogen- und
Zwischenspeichereinrichtung in Form eines
Zwischenstapels 1.1 gelangen.
Bei vorprogrammierter Druckbogenanzahl oder vollem
Auslegerstapel 11 (voller Endspeichereinrichtung)
schaltet sich jeweils der Druck automatisch ab, die
Farbe ab und die Maschine aus. Endstapel 11 bzw.
Zwischenstapel 1.1 senken sich automatisch ab. Ein
voller Endstapel 11 wird mittels Linearfördereinrichtung
8 nach links vom vollen oder Leeren Zwischenstapel 1.1
weg aus der Maschine bewegt.
Zuerst muß natürlich ein Zwischenstapel 1.1 erzeugt
worden sein. Um ihn zu erzeugen, muß zuerst anstatt des
Stapels 1.1 mit seinen schon einseitig in der Maschine
bedruckten Bogen ein "Ur-Stapel" mit Bogen automatisch
oder manuell zum Anleger 1 gebracht werden. Dessen Bogen
werden dann der Maschine zugeführt und einseitig
bedruckt. Anschließend werden sie vom Ausleger 9 auf
einem Stapel, dem Anlegerstapel 1.1 als
Zwischenspeicher, abgelegt (Dieses gilt auch für das
nachfolgende zweite Ausführungsbeispiel).
Danach senkt sich der Zwischenstapel 1.1, bis er auf
einer Drehscheibe 13 ruht. Dann dreht sich automatisch
der Zwischenstapel 1.1 um 180°, d. h. in einer durch
jeweils seine Bogen aufgespannten Ebene, so daß jeweils
der Bogenanfang der Bogen in Papierlaufrichtung zum
Druckzylinder 4 weist. Anschließend bewegt sich der
Zwischenstapel 1.1, dessen Bogen die bedruckten Flächen
nach oben zeigen, mittels Linearfördereinrichtung 8 nach
rechts in den Bogenanleger 1 hinein und wird automatisch
mittels einer bekannten Anlegerhubvorrichtung in
Arbeitshöhe zum Anlegetisch 1.2 und Bogenzuführer 3
gebracht. Die Maschine schaltet sich selbsttätig mit
allen Druckfunktionen ein und der Rückseitendruck
(Widerdruck) beginnt bis zum Ende einer vorgewählten
Druckbogen-Anzahl. Die Bogen 1.3 vom Zwischenstapel 1.1
werden geschuppt dem Bogenzuführer 3 zugeführt. Dabei
ist der exakte Passer von Vorder- und Rückseitendruck
sowie zu Bogenvorder- und Seitenkanten beispielsweise
durch übliche Vordermarken- 2.1 und
Seitenziehmarken- 2.2 -Ausrichtung jeweils vor Beginn der
Bogenzuführung für jeden Maschinendurchlauf erreicht.
Fig. 2 zeigt ein anderes erfindungsgemäßes
Ausführungsbeispiel an einer Sechsfarbenmaschine. Wie
bei der in Fig. 1 dargestellten Maschine liegen die
Endstapel 11 (= Endspeichereinrichtung 11) und der
Zwischenstapel 1.1 (Zwischenspeichereinrichtung 1.1) und
Bogenzuführer 3 links unten vom Druckzylinder 4, so daß
die Bogen gut von dem Bogenzuführer 3, - z. B. einem
Schwinggreifer -, vom Anlegetisch 1.2 in die - z. B.
mindestens vier - gesteuerten Greifersysteme 4.1 bis 4.4
des Druck- (und Bogenzuführungs)zylinders 4 übergeben
werden können. Der Endstapel 11 liegt über dem oberen
Niveau des Zwischenstapels 1.1 und kann aus der Maschine
entfernt werden, z. B. kann er nach Entfernen des
Anlegerstapels 1.1 bzw. Zwischenstapels 1.1 bis auf eine
Drehscheibe 13 abgesenkt werden. Letzteres ist bei
Bogenvorderkantentrennung (Fig. 2) des Bogenanlegers 1
ohne weiteres möglich, während bei Hinterkantentrennung
(siehe Fig. 1) der Bogentrenner (Saugkopf) 1.4 z. B.
seitlich wegbewegt wird. Der Druckzylinder 4 trägt z. B.
vier Greifersysteme 4.1 bis 4.4 und hat vier Druckfelder
4.1 bis 4.4, die mit je drei Druckfeldern A, B, C bzw.
D, E, F von zwei Gummizylindern 5.1, 5.2 und zwei
Plattenzylindern 6.1, 6.2 zusammenarbeiten. Jedem
Plattenzylinder 6.1, 6.2 sind drei getaktete
Auftragwalzen 7.1, 7.2, 7.3; 7.4, 7.5, 7.6 der jeweils
drei Farbwerke 7 zugeordnet, die jeweils nur eines der
drei Farbplattensegmente A, B, C bzw. D, E, F der
Plattenzylinder 6.1; 6.2 einfärben. Laserkanonen 21
übernehmen die Farbplattenbebilderung in der Maschine.
Jeder Bogen läuft, bevor er von einem Greifersystem 9.2
einer Auslegerkette 9.1 abgenommen wird, dreimal an den
beiden Gummizylindern 5.1, 5.2 vorbei. Wegen des
Zylinderverhältnisses 4 : 3 von Druckzylinder 4 zu
Gummizylinder 5.1; 5.2 kommt er pro Umdrehung mit einem
anderen Gummizylinderfeld in Berührung. Es entsteht ein
Doppelsammeleffekt mit je drei verschiedenen Farben A,
B, C; D, E, F in den zwei Druckstellen, so daß pro
Plattenzylinderumdrehung ein Sechsfarbendruck produziert
wird. Z. B. auf dem Druckzylinder liegend passieren die
Bogen eine Trockenstrecke eines Trockners 20, z. B.
eines UV-Trockners und bilden nach Bogenabgabe aus den
Greifersystemen 9.2 der Auslegerketten 9 den
Auslegerstapel 11 (= Endspeichereinrichtung) mit wisch-
und kratzfest oder durchgehärteten Farben. Nach
voreingestelltem Auflagenende oder bei vollem
Auslegerstapel 11 stoppt die Maschine automatisch. Der
Auslegerstapel 11 senkt sich und wird mit einer
Linearfördereinrichtung 8 nach links über die
Drehscheibe 13 hinweg aus der Maschine gefahren.
Auf die Drehscheibe 13 wird die
Zwischenspeichereinrichtung 1.1 (= Zwischenstapel 1.1)
abgesenkt und ruht auf ihr. Schließlich wird der
abgesenkte Zwischenstapel 1.1 automatisch um 180°
verschwenkt, d. h. in der durch jeweils seine Bogen
aufgespannten Ebene (und natürlich die Bogen mit), so
daß nun die Hinterkanten der Bogen zu Bogenvorderkanten
werden und die Bogen in Richtung Druckzylinder 4 zeigen.
(Die Drehscheibe 13 kann auch in das Ausleger- oder das
Anlegerstapelbrett eingebaut sein). Der Zwischenstapel
1.1 wird nun als "Anlegerstapel" in Arbeitsstellung des
Bogenvorderkantentrenners 1.4 automatisch gehoben und
der zweite Maschinendurchlauf für die Bogen des
"ehemaligen" Zwischenstapels 1.1 für den Widerdruck
beginnt. Im beidseitigen Sechsfarbendruckfall kann mit
eng gestellten Stapel-Seitenkantenführungen auf Vorder-
und Seitenmarke und damit auf einen eigentlichen
Anlegertisch verzichtet werden. Für höhere
Qualitätsansprüche kann beispielsweise die Anordnung von
Fig. 1 mit Hinterkantentrenner 1.4 und Anlegertisch 1.2
samt Vorder- und Seitenmarkenausrichtung 2.1; 2.2
Verwendung finden.
Fig. 3 zeigt für den Sechsfarbendruck einer Maschine
nach Fig. 2 das Zusammenspiel von Bogenzuführung auf
vier Druckfelder 4.1 bis 4.4 und Greifersysteme 4.1 bis
4.4 von Druckzylinder 4 mit je drei Farbflächen A, B, C
und D, E, F auf Gummizylindern 5.1 und 5.2.
Die Gummizylinder 5.1, 5.2 und Plattenzylinder 6.1
bestimmen den Rhythmus. Pro Umdrehung wird bei Feld A
mit D je ein Bogen zugeführt und bei Feld C mit F ein
Bogen vom Druckzylinder 4 von den Greifersystemen 9.2
der Auslegerkette 9.1 abgenommen. Wegen des
Verhältnisses 3 : 4 (Durchmesser Gummizylinder 5.1, 5.2 zu
Druckzylinder 4) ändert sich zwar die Bogenfolge zu den
Greifern 4.1 bis 4.4, aber die Farbreihenfolge bleibt
stets erhalten und ändert sich nicht. Außerdem wird
jeder Bogen in seinem Anfangsgreifersystem 4.1 bis 4.4
ohne Greiferwechsel so lange - fast drei Umdrehungen
lang - festgehalten, bis alle sechs Farben A, B, C; D,
E, F aufgedruckt sind. Bei Druckanfang und Druckende
entstehen je zwei Bogen Makulatur, auf denen zwei bzw.
vier Farben fehlen, die automatisch in einem nicht
gezeigten Makulaturausgang abgelegt werden können.
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt. So können um Druckzylinder, Gummi- und
Plattenzylinder mit sog. Doppelumfang für zwei Farben
hintereinander angeordnet sein, mit
Einfach-Farbsammeleffekt. Es können auch vier oder mehr
Farbfelder hintereinander liegen für Vielfarbendrucke.
Statt der Kurzfarbwerke können normale Heber- oder
Filmfarbwerke benutzt werden. Für Naßoffset sind
Feuchtwerke bekannter Bauart einsetzbar oder
Farb-Wasser-Emulsionsfarben verwendbar. Die
Gummizylinder (5) können entfallen und die
Plattenzylinder direkt von Flexodruckplatten gegen den
Druckzylinder 4 drucken - dann erhält man beispielsweise
mit nur drei Zylindern analog Fig. 2 in einem
Arbeitsgang Sechsfarbenflexodruck einseitig und in zwei
automatischen Arbeitsgängen
Sechsfarben-Flexo-Schön-und-Widerdruck.
Die Druckplatten können mittels Laserkanonen 21 oder
dgl. in der Maschine paßgenau bebildert werden oder
außerhalb mit üblichen Methoden samt paßgenauer
Plattenaufspannung.
1
Anleger
1.1
Anlegerstapel
1.2
Anlegetisch
1.3
Bogen
1.4
Bogentrenner
1.5
Heb- und Senkvorrichtung für Anlegerstapel
2.1
Vordermarken
2.2
Seitenziehmarken
3
Bogenzuführer
4
Druck- und Bogenführungszylinder
4.1
Greifersystem, erstes
4.2
Greifersystem, zweites
4.3
Greifersystem, drittes
4.4
Greifersystem, viertes
5
Gummizylinder
5.1
Gummizylinder
5.2
Gummizylinder
6
Plattenzylinder
7
Farbwerk
8
Linearfördereinrichtung
9
Ausleger
9.1
Auslegerkette
9.2
Greifersystem
9.3
Ausgangsstapeleinrichtung
10
Makulaturabgabe und -ablage
11
Auslegerstapel
12
-
13
Drehscheibe
14
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
20
Trockner
21
Bebilderungseinrichtung
A, B, C, D, E, FGummizylinderfelder, Farbplattensegment
A, B, C, D, E, FGummizylinderfelder, Farbplattensegment
Claims (13)
1. Verfahren zum Schön- und Widerdruck von Bogen in
Bogenrotationsdruckmaschinen mit folgenden Merkmalen:
- 1. daß die Bogen in einem ersten Durchgang nebeneinanderliegend mit einem Schöndruck- und einem Widerdruck-Sujet auf der gleichen Bogenseite liegend je ein- oder mehrfarbig bedruckt werden,
- 2. daß anschließend die so auf ihrer Oberseite (ersten Seite) bedruckten Bogen eine aktivierte Druckfarbe-Trockeneinrichtung passieren,
- 3. daß anschließend die so bedruckten und getrockneten Bogen innerhalb der Druckmaschine einer Zwischenspeichervorrichtung mit ihrer bedruckten Seite (ersten Seite) obenliegend zugeführt und dort zeitweise zwischengespeichert werden,
- 4. daß anschließend die zwischengespeicherten Bogen um 180° in der durch sie jeweils aufgespannten Ebene geschwenkt werden,
- 5. daß anschließend die so geschwenkten Bogen mit ihrer obenliegenden bedruckten Seite (ersten Seite) dem Druckzylinder zugeführt und von ihm so übernommen werden, daß die jeweils bedruckte Seite (erste Seite) der Bogen an seinem Umfang anlegt,
- 6. daß anschließend jeder Bogen auf seiner Unterseite (zweite Seite) jeweils ein- oder mehrfarbig mit den nebeneinanderliegenden Schöndruck- und Widerdruck-Sujets bedruckt wird,
- 7. daß anschließend die nunmehr auf beiden Seiten (erster und zweiter) bedruckten Bogen einer Bogenauslage und von dort einer Endspeichereinrichtung für fertig im Schön- und Widerdruck bedruckte Bogen zugeführt und dort abgelegt werden (und gespeicherte Bogen),
- 8. daß die endgespeicherten Bogen aus der Maschine entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Fertigdrucken der Bogen und vor ihrem
Ablegen auf der Endspeichereinrichtung der
Druckfarbenauftrag auf der zweiten Seite jeweils
getrocknet oder zumindestens angetrocknet wird.
3. Verfahren für ein- und mehrfarbigen Schön- und
Widerdruck sowie Schöndruck auf Bogenoffsetmaschinen,
mit folgenden Verfahrensschritten
- a) die Bogen mit der zu bedruckenden Seite nach unten liegend einem Druckzylinder mit Greifern oder dgl. von einem Bogenanleger zugeführt, mit oben liegendem Druck vom Druckzylinder abgenommen und zur Bogenanlegerseite zurückgeführt werden,
- b) die Bogenzuführung in Druckzylinderdrehrichtung nach und unterhalb der Bogenabnahme erfolgt,
- c) eine UV- oder andere geeignete Trockenvorrichtung zwischen Druckwerk (4), (5) und Auslegerstapel (11) wirkt,
- d) Hub- und Senkvorrichtungen für Anleger- (1) und Auslegerstapel (11) vorhanden sind,
- e) eine Drehscheibe (13) den Anleger- oder Auslegerstapel senkrecht um 180° drehen kann,
- f) ein Linearförderer (8) Bogenstapel zwischen Anleger, Drehscheibe, Auslage und hinaus aus der Maschine fördern kann,
- g) Einrichtungen für Plattenbebilderung in der Maschine vorhanden sind,
- h) daß eine Prozeßsteuerung den vollautomatischen Druckbetrieb für zwei Maschinendurchläufe kontrolliert bei Umschlagen (work and turn) der Sogen mit einer Druckform für Schön- und Widerdruck pro Farbe mit Doppelproduktion im halben Maximalbogenformat,
- i) die Prozeßsteuerung den vollautomatischen Druckbetrieb für zwei Maschinendurchläufe kontrolliert einschließlich einer zweiten Plattenbebilderung pro Farbe für den Widerdruck bei vollem maximalem Bogenformat.
4. Verfahren nach obigen Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Prozeßsteuerung den
vollautomatischen Druckbetrieb mit nur einem
Bogendurchlauf bei reinem Schöndruck (Einseitendruck)
kontrolliert.
5. Druckmaschine zur Durchführung der Verfahren nach
Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei
linksdrehendem Druckzylinder der Bogenausgang über der
Bogenzuführung auf der linken Maschinenseite liegt.
6. Druckmaschine nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß bei rechtsdrehendem Druckzylinder
der Bogenausgang über der Bogenzuführung auf der rechten
Maschinenseite liegt.
7. Druckmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bogenausgang eine Makulaturabgabe
und -ablage (10) vorhanden ist.
8. Druckmaschine nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß um einen gemeinsamen
Satellitendruckzylinder (4) mindestens ein Gummizylinder
(5), ein Plattenzylinder (6), ein Farbwerk (7) mit oder
ohne Feuchtwerk angeordnet sind.
9. Druckmaschine nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem Plattenzylinder (6) eine
Bebilderungseinrichtung (21) zugeordnet ist.
10. Druckmaschine nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Druckfelder
hintereinanderliegend auf mindestens einem Platten- (6)
und Gummizylinder (5) angeordnet sind, die von zwei
getakteten Farbwerken (7) pro Druckfeld spezifisch
eingefärbt werden, daß jedem Plattenzylinder (6) nur
eine Bebilderungseinrichtung (21) für zwei verschiedene
Farben zugeordnet ist und der Druckzylinder (4) drei
Druckfelder mit drei Greifersystemen oder eine andere
ungerade Anzahl aufweist.
11. Druckmaschine nach den Ansprüchen 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß drei Druckfelder
hintereinanderliegend auf mindestens einem Platten- (6)
und Gummizylinder (5) angeordnet sind, die von drei
getakteten Farbwerken (7) pro Druckfeld spezifisch
eingefärbt werden und daß jedem Plattenzylinder (6) nur
eine Bebilderungseinrichtung (21) für drei verschiedene
Farben zugeordnet ist und der Druckylinder (4) vier
Druckfelder mit vier Greifersystemen oder eine andere
gerade Anzahl aufweist.
12. Druckmaschine nach den Ansprüchen 5 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß mehr als drei Druckfelder auf
mindestens einem Platten- (6) und Gummizylinder (5)
angeordnet sind, wobei pro Druckfeld ein spezifisch
getaktetes Farbwerk (7) die Einfärbung besorgt, daß
jedem Plattenzylinder (5) eine oder mehrere
Bebilderungseinrichtungen (21) zugeordnet sind und der
Druckzylinder (4) bei gerader Anzahl von
Gummizylinderdruckfeldern eine ungerade Anzahl von
Greifersystemen und Druckfeldern aufweist oder der
Druckzylinder bei ungerader Anzahl von
Gummizylinderdruckfeldern eine gerade Anzahl von
Greifern und Druckfeldern besitzt.
13. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stapeleinrichtung am Ausleger
der Maschine, als wahlweise benutzbare Zwischenspeicher-
oder Endspeichereinrichtung für Bogen - die auf ihrer
ersten Seite bzw. die auf beiden Seiten in der gleichen
Maschine bedruckt wurden, ohne daß sie aus der Maschine
verbracht wurden - vorgesehen ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19756796A DE19756796A1 (de) | 1997-12-19 | 1997-12-19 | Verfahren zum Bedrucken von Bogen im Schön- und Widerdruck sowie Schöndruck |
DE59801899T DE59801899D1 (de) | 1997-12-19 | 1998-12-18 | Verfahren zum bedrucken von bogen |
PCT/DE1998/003726 WO1999032292A1 (de) | 1997-12-19 | 1998-12-18 | Verfahren zum bedrucken von bogen |
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