DE19751199C2 - Justiervorrichtung - Google Patents
JustiervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Justieren nach Anspruch.
Justiervorrichtungen dienen dazu, ein zu justierendes
Bauteil gegenüber einem weiteren Bauteil auszurichten.
Eines der möglichen Anwendungsgebiete ist die Justage einer
verschiebbaren Fensterscheibe in einem Rahmen einer Fahr
zeugtür.
Aus der DE 195 21 121 A1 ist eine Vorrichtung zum Verbinden
eines Armfensterhebers mit der verschiebbaren Fensterschei
be eines Kraftfahrzeugs bekannt, bei der ein im Bereich der
Scheibenkante befestigbares Führungsprofil eine in Ver
schieberichtung der Fensterscheibe wirkende Feder aufweist.
Die Feder bildet einen der beiden Auflagepunkte für die
Scheibenkante und ist derart angeordnet, daß nach dem
Einbau der Fensterscheibe beim ersten Schließen des Fen
sters die über der Feder liegende Scheibenkontur vor der an
der anderen Seite liegenden Kontur in den Fensterrahmen ein
fährt. Bei einer weiteren Erhöhung des Druckes wird die
Feder zunehmend deformiert bis auch die Scheibenkontur der
anderen Seite am Rahmen anliegt und die ideale Scheibenposi
tion erreicht ist. Anschließend wird die Fensterscheibe
mittels Klemmverbindungen mit dem Führungsprofil kraft
schlüssig verbunden, wodurch der Montage- und Justageprozeß
abgeschlossen wird.
Aus der DE 43 21 161 A1 ist eine weitere Vorrichtung zum
Verbinden eines Mitnehmers eines Fensterhebers mit einer
Fensterscheibe bekannt. Der Fensterheber weist zwei Mitneh
mer auf, die über Befestigungsbolzen an der Fensterscheibe
befestigt sind. Die Befestigungsbolzen durchgreifen eine
Aufnahmeöffnung in der Fensterscheibe. Einer der Befesti
gungsbolzen durchgreift zudem ein vertikal verlaufendes
Langloch des entsprechenden Mitnehmers und ist in einem ge
wissen Bereich in vertikaler Richtung zum Mitnehmer ver
schiebbar, wobei einzelne Verstellpositionen durch eine Ver
zahnung vorgegeben sind. Nach dem Ausrichten der Fenster
scheibe ist der Befestigungsbolzen in seiner vertikalen
Position bezüglich des Mitnehmers in einer der Verstellposi
tionen arretierbar.
Aus der DE 195 16 650 A1 ist ein Fensterheber für ein
Kraftfahrzeug bekannt, bei dem die Fensterscheibe mit zwei
in Führungsschienen geführten Führungselementen verbunden
ist. In die Führungselemente ist jeweils eine Stellschraube
mit einem Kugelkopf eingeschraubt, der beim Schließen der
Fensterscheibe in ein am oberen Ende der jeweiligen Füh
rungsschiene angebrachtes Kunststoffteil eingreift und
dadurch die Fensterscheibe gegenüber einer Dichtung ausrich
tet.
Die DE 196 09 255 C1 betrifft eine Vorrichtung für einen
Seillängenausgleich eines Bowden-Fensterhebers. Dabei weist
das Ende des Bowdenrohres einen Führungsabschnitt auf, der
axial verschiebbar in einem ortsfesten Führungselement
geführt wird. Es sind als Sperrelemente dienende Rastfedern
vorgesehen, die bei einem Herausdrücken des Führungsab
schnittes aus dem Führungselement vor das Ende des Führungs
abschnittes schnappen.
Auch die EP 0 607 589 A1 bezieht sich auf eine Vorrichtung
für einen Seillängenausgleich eines Bowden-Fensterhebers.
Eine Feder sowie ein Richtgesperre ist dabei zwischen einem
in in einer Ummantelung geführten Abschnitt des Seiles und
einem ersten Befestigungspunkt der Ummantelung angeordnet,
um einen beständige Spannung zwischen der Ummantelung und
einem zweiten Befestigungspunkt zu erzielen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Justiervorrichtung zur Verfügung zu stellen, die eine
besonders schnell, einfach und trotzdem genau durchzuführen
de Justage eines Bauteils gegenüber einem anderen Bauteil
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß weist die Justiervorrichtung einen axial
verstellbaren Justierbolzen auf, der an das zu justierende
Bauteil angelenkt ist. Weiterhin verfügt die Justiervor
richtung über eine Sperrvorrichtung, die eine axiale Ver
schiebung des Justierbolzens in einer Sperrichtung bloc
kiert und in einer entgegengesetzten Freilaufrichtung
freigibt. Die Sperrvorrichtung bildet dabei z. B. eine
Festhaltung, womit ein Bauelement bezeichnet wird, das ein
gelagertes oder geführtes Bauteil - wie z. B. einen Justier
bolzen - vorübergehend an einer möglichen Bewegung hindert.
Da erfindungsgemäß die Bewegung in nur einer Richtung ver
hindert wird, kann man auch von einer gerichteten Festhal
tung sprechen.
Die einseitige Verschiebbarkeit des Justierbolzens erlaubt
eine schnelle und sichere Ausrichtung des zu justierenden
Bauteils gegenüber einem anderen Bauteil. Der Justierbolzen
ist in einfacher Weise, z. B. durch eine in Freilaufrichtung
axial am Bolzen angreifende Kraft zu verschieben, ohne daß
er in die entgegengesetzte Richtung (Sperrichtung), durch
eine entgegengerichtete, axial am Justierbolzen angreifende
Kraft zurückgeschoben werden kann.
Eine dem jeweiligen Verwendungszweck oder dem zu justieren
den Bauteil angepaßte Voreinstellung bezüglich der axialen
Lage des Justierbolzens gegenüber der gesamten Justiervor
richtung durch den Hersteller oder Zulieferer ist nicht er
forderlich, da sich der Justierbolzen vor dem Einbau der
Justiervorrichtung in Sperrichtung in einer Endlage befin
det, aus der er je nach Anwendung mehr oder weniger in Frei
laufrichtung herausgeschoben werden kann.
Die erfindungsgemäße Lösung ist besonders gut zur schnellen
Einstellung und zur schnellen Justage einer verschiebbaren
Fensterscheibe in einem Kraftfahrzeug geeignet. Es sind
aber durchaus noch weitere Anwendungsgebiete, wie z. B. die
Justage eines Schiebedachs gegenüber einer Führung oder
die Justage einer Tür gegenüber einem Türrahmen denkbar.
Zur Ausrichtung einer Fensterscheibe gegenüber einem Füh
rungsprofil kann der z. B. direkt oder indirekt an die Schei
benunterkante angelenkte Justierbolzen soweit axial verscho
ben werden, bis die gewünschte Position erreicht ist. Ein
Zurückdrücken des Justierbolzens durch eine der Verstell-
und Freilaufrichtung entgegenwirkenden Kraft ist nicht
möglich, da der Justierbolzen durch die Sperrvorrichtung an
einer axialen Verschiebung gehindert wird.
Dabei wirkt die die axiale Verschiebbarkeit des
Justierbolzens beeinflussende Sperrvorrichtung nach Art
eines Form-Richtgesperres. Es sind aber auch Varianten
möglich bei denen die Sperrvorrichtung nach Art eines
Reib-Richtgesperres wirkt. In beiden Ausführungsformen ist
die von der Justiervorrichtung aufzubringende Kraft zum
Festhalten des Justierbolzens so groß, daß in Sperrichtung
keine Bewegung entstehen kann. Die sich daraus ergebende
einseitig wirkende Sperrung verhindert die Bewegung prak
tisch bis zur Zerstörung der Justiervorrichtung und kann
durch Formschluß (Form-Richtgesperre) oder durch Reibung
(Reib-Richtgesperre) erfolgen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der
Justierbolzen mittels einer Schraubbewegung zusätzlich
sowohl in Sperrichtung als auch in Freilaufrichtung axial
verstellbar. Der Justierbolzen verfügt dazu vorzugsweise
über ein Außengewinde, durch das in einfacher Weise eine
axiale Feineinstellung des Justierbolzens möglich ist.
Darüber hinaus ermöglicht die beidseitige Verstellung
mittels einer Schraubbewegung auch die Rückführung des
Justierbolzens in Sperrichtung.
Gegenüber einer axialen Einstellung des Justierbolzens nur
durch eine Schraubbewegung bietet die erfindungsgemäße
Lösung - das heißt die Kombination der beidseitig möglichen
axialen Verstellung durch eine Schraubbewegung mit der
einseitig, nur in Freilaufrichtung möglichen axialen Ver
schiebung des Justierbolzens - eine Reihe von Vorteilen.
Neben einer wesentlich schneller und einfacher durchzufüh
renden Vorjustage und einer genau durchzuführenden Endjusta
ge, ist z. B. auch das Auffinden der gewünschten Justierposi
tion wesentlich einfacher zu realisieren. Bei einer manuel
len Einstellung ist die direkte axiale Verschiebung des
Justierbolzens in Freilaufrichtung mittels einer axial an
greifenden Kraft bis zum Anschlag an einen Widerstand, wie
z. B. einer Scheibenunterkante, einfacher durchzuführen als
ein indirektes Heranschrauben des Justierbolzens an die ge
suchte Justierposition.
Bei einer Schraubbewegung besteht insbesondere dann die
Gefahr, daß nicht ganz bis zum Anschlag oder über den An
schlag hinaus eingestellt wird, wenn das Gewinde zur Siche
rung der Verschraubung mit einer hohen Selbsthemmung und
einer hohen Reibung versehen ist. Bei einem vergleichsweise
großen aufzubringenden Moment kann ein Benutzer das Anschla
gen des Justierbolzens und die damit einhergehende weitere
Erhöhung des aufzubringenden Moments nicht so genau regi
strieren wie die Erhöhung der axial aufzubringenden Kraft
beim Anschlagen des axial zu verschiebenden Justierbolzens.
Die erfindungsgemäße Justiervorrichtung macht somit nicht
mehrere Einstellvorgänge notwendig, sondern läßt sich
bereits mit wenigen einfach durchzuführenden Handgriffen
schnell in die gesuchte Justierposition bringen.
Als Elemente der Sperrvorrichtung, die die axiale Verschieb
barkeit des Justierbolzens beeinflussen, sind vorzugsweise
ein Sperrelement und ein Federelement vorgesehen. Das
Sperrelement wird dabei durch die Federkraft des vorgespann
ten Federelements mit dem Außengewinde des Justierbolzens
in Eingriff gebracht, wodurch sich ein Formschluß zwischen
dem Sperrelement und dem Justierbolzen ergibt. Durch eine
in Freilaufrichtung auf den Justierbolzen wirkende Axial
kraft kann das Sperrelement, entgegen der Federkraft des
vorgespannten Federelements, gegenüber dem Justierbolzen
wieder außer Eingriff gebracht werden, wodurch eine Ver
schiebung des Justierbolzens gegenüber dem Sperrelement in
Freilaufrichtung ermöglicht wird. Eine in Sperrichtung auf
den Justierbolzen wirkende Axialkraft ergänzt dagegen die
Federkraft des vorgespannten Federelements und bringt das
Sperrelement noch kräftiger mit dem Justierbolzen in Ein
griff. Die in Sperrichtung auf den Justierbolzen wirkende
Axialkraft vergrößert beispielsweise die Flächenpressung
zwischen dem Sperrelement und dem Justierbolzen und sichert
den Justierbolzen dadurch noch mehr gegen ein axiales
Verschieben in Sperrichtung.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Justiervor
richtung ein Gehäuse auf, das sich an dem Bauteil abstützt,
gegenüber dem das zu justierende Bauteil auszurichten ist.
Der mit dem Außengewinde versehene Justierbolzen durch
greift das Gehäuse, innerhalb dessen er drehbar und axial
verschiebbar gelagert ist. In dem Gehäuses ist ein aus
einem oder mehreren Segmenten zusammengesetztes Sperrele
ment in Grenzen axial verschiebbar angeordnet, wobei es
zumindest in Teilbereichen den Justierbolzen koaxial um
greift. Das Sperrelement weist an seiner inneren, dem
Justierbolzen zugewandten, aus einem oder mehreren Teilen
zusammengesetzten Mantelfläche ein Innengewinde bzw. Teile
eines Innengewindes auf, die mit dem Außengewinde des
Justierbolzens sowohl in Eingriff als auch außer Eingriff
bringbar ist.
Sowohl die Innenwand des Gehäuses als auch die Außenwand
des Sperrelements verlaufen zumindest in Teilbereichen
schräg gegenüber der Achse des Justierbolzens, wobei im ein
gebauten Zustand die schrägen Außenwandbereiche des Sperr
elements den schrägen Innenwandbereichen des Gehäuses im
wesentlichen parallel gegenüberliegen.
Der Justierbolzen ist innerhalb des Gehäuses koaxial von
einer als Federmittel dienenden Schraubenfeder umgeben. Die
Schraubenfeder ist im eingebauten Zustand vorgespannt und
drückt mit ihrer Federkraft das Sperrelement mit seinen
schrägen Außenwandbereichen gegen die schrägen Innenwandbe
reiche des Gehäuses. Dabei stützt sich die Schraubenfeder
am Gehäuse ab. Durch eine Kraftumleitung an den schrägen
Wänden wird das Sperrelement mit seiner inneren Mantelflä
che radial gegen die äußere Mantelfläche des Justierbolzens
gepreßt und dadurch das Innengewinde des Sperrelements mit
dem Außengewinde des Justierbolzens in Eingriff gebracht.
Vorzugsweise weist das Sperrelement einen kreisförmigen
Außenquerschnitt und das Gehäuse einen kreisförmigen Innen
querschnitt auf, wobei sowohl die Außenwand des Sperrele
ments als auch die diesem zugewandte Innenwand des Gehäuses
zumindest in Teilbereichen konisch ausgeführt sind. Der
Umfang der konisch ausgeführten und einander zugewandten
Wände von Sperrelement und Gehäuse verjüngt sich dabei in
Sperrichtung. Daneben sind auch weitere Varianten denkbar,
bei denen das Sperrelement beispielsweise einen quadrati
schen Außenquerschnitt und das Gehäuse einen quadratischen
Innenquerschnitt aufweisen, wobei sowohl die Außenwand des
Sperrelements als auch die diesem zugewandte Innenwand des
Gehäuses zumindest in Teilbereichen einen Pyramidenstumpf
bilden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform besteht das Sperrele
ment aus mehreren Teilsegmenten, die zumindest in einem
begrenzten Bereich radial gegeneinander verschiebbar sind.
Dazu sind die Teilsegmente vorzugsweise durch Filmscharnie
re und/oder durch begrenzt elastisch verformbare Bereiche
miteinander verbunden.
In einer Variante weist die innerer Mantelfläche des Sperr
elements mehrere Teilbereiche auf, die mit einer Verzahnung
versehen sind, welche mit den Gewindegängen des Außengewin
des des Justierbolzens korrespondiert. Beim Sperren des
Sperrelements greift die Verzahnung der einzelnen Teilberei
che paßgenau und formschlüssig in das Außengewinde des fest
zuhaltenden Justierbolzens und gewährleistet dadurch einen
sicheren Halt.
In einer weiterführenden Variante weisen die Verzahnung
des Sperrelements und/oder das Außengewinde des Justierbol
zens in Sperrichtung und in Freilaufrichtung unterschied
liche Flankenwinkel auf. Durch einen den jeweiligen Richtun
gen angepaßten Flankenwinkel kann z. B. erreicht werden, daß
sich das Sperrelement bei einer axial in Freilaufrichtung
auf den Justierbolzen einwirkenden Kraft besser in radialer
Richtung von diesem abhebt, wohingegen das Sperrelement bei
einer axial in Sperrichtung auf den Justierbolzen einwirken
den Kraft noch stärker an den Justierbolzen angepreßt wird.
Vorzugsweise umspannt das Sperrelement in einem unbelaste
ten Zustand, das heißt ohne Einwirkung von radial angreifen
den Kräfte mit den Teilbereichen seiner inneren Mantelflä
che eine Ausnehmung, die groß genug ist, um den Justierbol
zen axial gegenüber dem Sperrelement zu verschieben. Im ein
gebauten Zustand wird ein derartiges Sperrelement mit Hilfe
der Feder in radialer Richtung elastisch verformt und dabei
vorgespannt. Ein solches Sperrelement ermöglicht eine pro
blemlose axiale Verschiebung des Justierbolzens in Freilauf
richtung, da es sich nach Aufhebung der durch die Feder
über die schrägen Wände iniziierten radialen Druckkräfte
selbsttätig soweit öffnet, daß der Justierbolzen verschoben
werden kann.
Sowohl die Voreinstellung als auch die Feineinstellung
werden während der Montage üblicherweise durch eine seit
lich in der Tür angebrachte Montageöffnung durchgeführt. Es
sind aber auch Varianten denkbar, bei denen insbesondere
für eine später durchzuführende Nachjustierung eine im
Türboden vorgesehene Öffnung verwendet wird. Dieses Vorgehen
hat den Vorteil, daß z. B. im Zuge einer Inspektion die
bei der Montage verwendete und mittlerweile von einem
Türmodul und/oder einer Verkleidung verdeckte seitliche Mon
tageöffnung nicht wieder arbeitsaufwendig frei gemacht
werden muß.
Die Vorrichtung zum Justieren ermöglich insbesondere in der Massenferti
gung eine schnelle und sichere Justage der Fensterschei
be und bietet darüber hinaus den Werkstätten die Möglich
keit einer schnell und problemlos durchzuführenden Nachju
stage.
Die Erfindung wird anhand des nachfolgend beschrie
benen Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Justiervorrichtung zur Justa
ge einer Fensterscheibe im Schnitt,
Fig. 2a die Justiervorrichtung aus Fig. 1 in einem Schnitt
entsprechend der Linie II-II aus Fig. 1 im Sperrzu
stand,
Fig. 2b die Justiervorrichtung aus Fig. 1 in einem Schnitt
entsprechend der Linie II-II aus Fig. 1 im Freiga
bezustand und
Fig. 3 die Justiervorrichtung aus Fig. 1 in einem Schnitt
entsprechend der Linie III-III aus Fig. 1.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Justiervorrichtung im
Schnitt dargestellt. Die Justiervorrichtung weist einen
Justierbolzen 1 auf, der ein Gehäuse 2 beidseitig durch
greift und in diesem aufgrund einer Spielpassung drehbar
und axial verschiebbar gelagert ist. Der Justierbolzen 1
verfügt über ein Außengewinde 10 und weist an einem unteren
Ende einen mit einem Profil versehenen Bolzenkopf 11 auf,
an den ein entsprechendes Werkzeug angelenkt werden kann.
Am anderen Ende des Justierbolzens 1 ist eine als Anschlag
dienende Kunststoffkappe 12 angebracht.
Innerhalb des Gehäuses 2 ist koaxial zum Justierbolzen 1
ein Sperrelement 3 angeordnet, das im Gehäuse 2 in Grenzen
axial verschiebbar ist. Sowohl das Sperrelement 3 als auch
das Gehäuse 2 weisen schräg gegenüber der Achse des Justier
bolzens 1 ausgeführte Wandbereiche 20, 30 auf. Die schrä
gen Außenwandbereiche 30 des Sperrelements 3 verlaufen pa
rallel zu den schrägen Innenwandbereichen 20 des Gehäu
ses 2.
Eine den Justierbolzen 1 koaxial umgebende Schraubenfeder
4, die im eingebauten Zustand als Druckfeder vorgespannt
ist, preßt das Sperrelement 3 mit seinen schrägen Außenwand
bereichen 30 gegen die schrägen Innenwandbereiche 20 des
Gehäuses 2. Das im dargestellten Beispiel konusförmige,
sich in Sperrichtung S verjüngende Sperrelement 3 wird
durch eine Kraftumleitung an den ebenfalls konusförmigen
und sich in Sperrichtung S verjüngenden Innenwandbereichen
20 des Gehäuses 2 radial zusammengepreßt. Das Sperrelement
3 weist an der dem Justierbolzen 1 zugewandten inneren Man
telfläche ein Innengewinde 31 auf, das beim radialen Zusam
menpressen des Sperrelements 3 mit dem Außengewinde 10 des
Justierbolzens 1 in Eingriff gebracht wird, so daß eine
axiale Verschiebung des Justierbolzens 1 gegenüber dem
Sperrelement 3 nicht mehr möglich ist.
Eine axial in Sperrichtung S am Justierbolzen 1 angreifende
Kraft addiert sich zu der Federkraft der Schraubenfeder 4
und führt zu einer Verstärkung des Eingriffs. Eine axiale
Verschiebung des Justierbolzens 1 in Sperrichtung S ist
somit nicht möglich.
Die Sperrichtung S und eine entgegengerichtete Freilaufrich
tung F sind in Fig. 1 und in Fig. 3 durch entsprechende
Pfeile angedeutet.
Eine axial in Freilaufrichtung F am Justierbolzen 1 angrei
fende Kraft wirkt der Federkraft der Schraubenfeder 4
entgegen und ermöglicht - nach Überwindung der Federkraft -
in Freilaufrichtung F innerhalb des Gehäuses 2 eine geringe
gemeinsame axiale Verschiebung von Justierbolzen 1 und
Sperrelement 3. Die konischen_Außenwandbereiche 30 des
Sperrelements 3 werden bei der geringen Verschiebung von
den konischen Innenwandbereichen 20 des Gehäuses 2 abgeho
ben und das Sperrelement 3 infolgedessen nicht mehr radial
zusammengepreßt. Das Sperrelement 3 weitet sich aufgrund
einer elastischen Vorspannung und gibt den Justierbolzen 1
frei, der daraufhin weiter axial in Freilaufrichtung F
sowohl gegenüber dem Sperrelement 3 als auch gegenüber dem
Gehäuse 2 verschoben werden kann.
Das Sperrelement 3 wird in dem dargestellten Ausführungsbei
spiel jedoch durch die Federkraft der Schraubenfeder 4
sofort wieder gegen die konischen Innenwandbereiche 20 des
Gehäuses 2 gepreßt wenn es sich außer Eingriff mit dem
Justierbolzen 1 befindet. Es erfolgt wieder ein Eingriff,
der zu einem erneuten Abheben des Sperrelements 3 von den
konischen Innenwandbereichen 20 des Gehäuses 2 und zu
einer erneuten Freigabe des Justierbolzens 1 durch das
Sperrelement 3 führt. Dieser Vorgang wiederholt sich bei
einer axial in Freilaufrichtung F auf den Justierbolzen 1
wirkenden Kraft, was eine schrittweise axiale Verschiebung
des Justierbolzens 1 bewirkt.
In den Fig. 2a und 2b ist in einer Draufsicht entspre
chend der Schnittlinie II-II aus Fig. 1 das Sperrelement 3
einmal in Eingriff mit dem Justierbolzen 1 (Fig. 2a) und
einmal außer Eingriff mit dem Justierbolzen 1 (Fig. 2b)
dargestellt. Es ist zu erkennen, daß das Sperrelement 3 aus
zwei an einer Seite durch ein Filmscharnier 32 einstückig
miteinander verbundenen und an der anderen Seite durch
einen Spalt 33 voneinander getrennten Teilsegmenten 300,
310 besteht. Abweichend davon sind auch Varianten denkbar,
bei denen ein Sperrelement aus mehr als zwei Teilsegmenten
besteht, die nicht zwangsläufig alle einstückig miteinander
verbunden sein müssen.
In Fig. 1 ist das Gehäuse 2 der Justiervorrichtung mit
einem nur schematisch dargestellten Mitnehmer 5 eines Fen
sterhebers verbunden. Der Justierbolzen 1 ist mit dem in
diesem Beispiel oberen Ende an ein Halteelement 6 ange
lenkt, das mit einer Fensterscheibe 7 verbunden ist. Die
Fensterscheibe ist in bekannter Weise kraftschlüssig durch
eine Klemmverbindungen mit dem Mitnehmer verbunden. Eine
Schraube 8 stellt den Kraftschluß zwischen einem rückseiti
gen Klemmbacken 9 und dem Mitnehmer 5 her.
In Fig. 3 ist in einem Schnitt entsprechend der Schnitt
linie III-III zu erkennen, daß das Gehäuse 2 einstückig mit
dem Mitnehmer 5 verbunden ist und sich an diesem abstützt.
Die gegenüber dem Mitnehmer 5 zu justierende Fensterscheibe
7 liegt mit ihrer Unterkante 70 auf dem Halteelement 6,
welches durch den Justierbolzen 1 in seiner Lage gegenüber
dem Mitnehmer 5 zu verschieben ist. Der rückseitig am Mit
nehmer 5 mit der Schraube 8 montierte Klemmbacken 9 stellt
nach erfolgter Justage der Fensterscheibe 7 eine zusätzli
che kraftschlüssige Klemmverbindung zwischen der Fenster
scheibe 7 und dem Mitnehmer 5 her.
Bei einer in Sperrichtung auf die Fensterscheibe einwirken
den Kraft erfolgt zusätzlich zur kraftschlüssigen Klemmver
bindung durch das Halteelement 6 und die daran angelenkte
erfindungsgemäße selbstsichernde Justiervorrichtung eine
formschlüssige Blockade einer Verschiebung der Fensterschei
be 7 in Sperrrichtung.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Justieren und Ausrichten einer Fenster
scheibe (7) in einer Fahrzeugtür, mit einem axial ver
stellbaren, ein Außengewinde (10) aufweisenden Justier
bolzen (1), der an die Fensterscheibe (7) angelenkt
ist, und mit einer Sperrvorrichtung (2, 3, 4), die min
destens ein Sperrelement (3) und mindestens ein vorge
spanntes Federelement (4) aufweist, wobei die Sperrvor
richtung (2, 3, 4) dadurch daß das Sperrelement (3)
durch die Federkraft des vorgespannten Federelements
(4) mit dem Außengewinde (10) des Justierbolzens (1) in
Eingriff bringbar ist, nach Art eines Form-Richtgesper
res eine axiale Verschiebung des Justierbolzens (1) in
einer ersten Richtung (Sperrichtung S) formschlüssig
blockiert und in der zweiten Richtung (Freilaufrichtung
F) freigibt, wobei der Justierbolzen (1) in Sperr- und
in Freilaufrichtung (S, F) zusätzlich noch mittels
einer Schraubbewegung axial verstellbar ist.
2. Justiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Sperrelement (3) und der Justierbolzen (1)
mittels einer in Freilaufrichtung (F) auf den Justier
bolzen (1) wirkenden Axialkraft, entgegen der Feder
kraft des vorgespannten Federelements (4) außer Ein
griff bringbar sind, so daß der Justierbolzen (1) in
Freilaufrichtung (F) verschiebbar ist.
3. Justiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Sperrelement (3) und der Justier
bolzen (1) mittels einer in Sperrichtung (S) auf den Ju
stierbolzen (1) wirkenden Axialkraft zusätzlich zur Fe
derkraft des vorgespannten Federelements (4) verstärkt
in Eingriff bringbar sind, so daß eine Verschiebung des
Justierbolzens (1) in Sperrichtung (S) blockiert wird.
4. Justiervorrichtung mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Gehäuse (2) vorgesehen ist, das sich an einem Bauteil (5) abstützt, gegenüber dem die zu justieren den Fensterscheibe (7) auszurichten ist,
der mit dem Außengewinde (10) versehene Justierbolzen (1) das Gehäuse (2) durchgreift und dabei in dem Gehäuse (2) drehbar und axial verschiebbar gelagert ist,
ein aus einem oder mehreren Segmenten (300, 310) zu sammengesetztes Sperrelement (3) innerhalb des Gehäu ses (2) in Grenzen axial verschiebbar angeordnet ist,
das Sperrelement (3) den Justierbolzen (1) zumindest in Teilbereichen koaxial umgibt und an seiner innere, dem Justierbolzen (1) zugewandten, aus einem oder meh reren Teilen zusammengesetzten Mantelfläche ein In nengewinde (31) aufweist, das mit dem Außengewinde (10) des Justierbolzens (1) sowohl in Eingriff als auch außer Eingriff bringbar ist,
die Innenwand des Gehäuses (2) zumindest in Teilberei chen schräg gegenüber der Achse des Justierbolzens (1) verläuft,
die Außenwand des Sperrelements (3) zumindest in Teilbereichen schräg gegenüber der Achse des Justier bolzens (1) verläuft,
die schrägen Außenwandbereiche (30) des Sperrelements (3) im eingebauten Zustand den schrägen Innenwandbe reichen (20) des Gehäuses (2) im wesentlichen paral lel gegenüberliegen und
der Justierbolzen (1) innerhalb des Gehäuses (2) koaxial von einer als Federmittel dienenden Schrauben feder (4) umgeben ist, die im eingebauten Zustand vor gespannt ist und mit ihre Federkraft das Sperrelement (3) mit seinen schrägen Außenwandbereichen (30) gegen die schrägen Innenwandbereichen (20) des Gehäuses (2) preßt, wodurch das Sperrelement (3) mit seiner inne ren Mantelfläche radial gegen die äußere Mantelfläche des Justierbolzens (1) preßbar ist.
ein Gehäuse (2) vorgesehen ist, das sich an einem Bauteil (5) abstützt, gegenüber dem die zu justieren den Fensterscheibe (7) auszurichten ist,
der mit dem Außengewinde (10) versehene Justierbolzen (1) das Gehäuse (2) durchgreift und dabei in dem Gehäuse (2) drehbar und axial verschiebbar gelagert ist,
ein aus einem oder mehreren Segmenten (300, 310) zu sammengesetztes Sperrelement (3) innerhalb des Gehäu ses (2) in Grenzen axial verschiebbar angeordnet ist,
das Sperrelement (3) den Justierbolzen (1) zumindest in Teilbereichen koaxial umgibt und an seiner innere, dem Justierbolzen (1) zugewandten, aus einem oder meh reren Teilen zusammengesetzten Mantelfläche ein In nengewinde (31) aufweist, das mit dem Außengewinde (10) des Justierbolzens (1) sowohl in Eingriff als auch außer Eingriff bringbar ist,
die Innenwand des Gehäuses (2) zumindest in Teilberei chen schräg gegenüber der Achse des Justierbolzens (1) verläuft,
die Außenwand des Sperrelements (3) zumindest in Teilbereichen schräg gegenüber der Achse des Justier bolzens (1) verläuft,
die schrägen Außenwandbereiche (30) des Sperrelements (3) im eingebauten Zustand den schrägen Innenwandbe reichen (20) des Gehäuses (2) im wesentlichen paral lel gegenüberliegen und
der Justierbolzen (1) innerhalb des Gehäuses (2) koaxial von einer als Federmittel dienenden Schrauben feder (4) umgeben ist, die im eingebauten Zustand vor gespannt ist und mit ihre Federkraft das Sperrelement (3) mit seinen schrägen Außenwandbereichen (30) gegen die schrägen Innenwandbereichen (20) des Gehäuses (2) preßt, wodurch das Sperrelement (3) mit seiner inne ren Mantelfläche radial gegen die äußere Mantelfläche des Justierbolzens (1) preßbar ist.
5. Justiervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sperrelement (3) einen kreisförmigen
Außenquerschnitt und das Gehäuse (2) einen kreisförmi
gen Innenquerschnitt aufweisen, und daß sowohl die
Außenwand des Sperrelements (3) als auch die diesem zu
gewandte Innenwand des Gehäuses (2) zumindest in Teilbe
reichen (20, 30) konisch mit einem sich jeweils in
Sperrichtung (S) verjüngenden Umfang ausgeführt sind.
6. Justiervorrichtung nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrele
ment (3) aus mehreren Teilsegmenten (300, 310) besteht,
die zumindest in einem begrenzten Bereich radial gegen
einander verschiebbar sind.
7. Justiervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß zumindestens einige der Teilsegmente (300,
310) durch Filmscharniere (32) und/oder durch begrenzt
elastisch verformbare Bereiche miteinander verbunden
sind.
8. Justiervorrichtung nach mindestens einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Mantelfläche des Sperrelements (3) mehrere Teilbereiche
aufweist, die mit einer Verzahnung versehen sind, die
mit dem Außengewinde (10) des Justierbolzens (1) korre
spondiert.
9. Justiervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Verzahnung an der inneren Mantelfläche des
Sperrelements (3) und/oder das Außengewinde (10) des
Justierbolzens (1) in Sperrichtung (S) und in Freilauf
richtung (F) unterschiedliche Flankenwinkel aufweisen.
10. Justiervorrichtung nach mindestens einem der Ansprü
che 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrele
ment (3) im unbelasteten Zustand ohne Einwirkung von
radial angreifenden Kräften mit den Teilbereichen
seiner inneren Mantelfläche eine Ausnehmung umspannt,
die groß genug ist, um den Justierbolzen (1) axial
gegenüber dem Sperrelement (3) zu verschieben.
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- 1997-11-13 DE DE1997151199 patent/DE19751199C2/de not_active Expired - Fee Related
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