DE19746165A1 - Verbund aus mindestens einem Leichtmetallbauteil und mindestens einem daran angeordneten Zusatzteil sowie Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Verbund aus mindestens einem Leichtmetallbauteil und mindestens einem daran angeordneten Zusatzteil sowie Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Insbesondere bei der Herstellung von Fahrzeugkarosserien finden verstärkt Werkstoffe und
Werkstoffkombinationen Verwendung, die eine exakte Abstimmung der
Werkstoffeigenschaften in einem Bauteil in Abhängigkeit von Einsatzbedingungen und
Einbauverhältnissen erlauben. Hierzu werden Bauteile aus Blechen oder dünnwandigen
Profilen eingesetzt, die aus einer Vielzahl von einzelnen Teilen durch vorwiegend thermische
Fügeverfahren z. B. die Karosserie eines Fahrzeuges bilden.
Die Forderung hinsichtlich des Gewichtes nach leichterer Bauweise der einzelnen Bauteile
macht es erforderlich, die traditionell eingesetzten Werkstoffe wie den Stahl der
Karosseriebleche und tragenden Bauteile gezielt durch andere Werkstoffe zu ersetzen. Dies
ist jedoch nur in Grenzen möglich, da hinsichtlich des Preises der Werkstoffe der Stahl eine
besonders günstige Festigkeit im Verhältnis zum benötigten Material und damit zu den
Materialkosten aufweist. Daher werden auch Werkstücke eingesetzt, die aus verschiedenen
Werkstoffen hergestellt werden. Derartige Verbundwerkstücke kombinieren dabei im besten
Fall die jeweiligen Vorteile der Verbundpartner und erlauben besonders leichte, gleichwohl
aber hochfeste Bauteile.
Problematisch beim Ersatz von Stahl durch andere Materialien ist die Verarbeitung von
Mischbauteilen, da zum einen viele Fertigungseinrichtungen speziell für die Verarbeitung
bestimmter Materialien ausgestattet sind und darüberhinaus durch die jahrzehntelang
erprobte Herstellung von Stahlkarosserien das Verfahrens-Know-How bzgl. der Verarbeitung
von Stahlbauteilen am weitesten entwickelt ist. Darüberhinaus ist für viele
festigkeitsrelevante Bauteile die Verwendung von Stahl als Werkstoff immer noch
unverzichtbar.
Besonders große Vorteile hinsichtlich einer Gewichtsersparnis durch Leichtbauwerkstoffe im
Fahrzeugbau ergeben sich dann, wenn die im allgemeinen die Außenhaut bildenden Teile
wie z. B. die Außenhautbleche, Dachpartien oder Motorraum- bzw. Kofferraumdeckel aus
Leichtbauwerkstoffen hergestellt werden. Derartige Teile werden bei der konventionellen
Stahlbauweise üblicherweise direkt an die tragende Rahmenkonstruktion des Fahrzeuges
angeschweißt oder durch Funktionsbeschläge aus Stahl mit der Karosserie verbunden. Wird
nun ein derartiges großflächiges Stahlbauteil durch ein Leichtmetallbauteil ersetzt, so
müssen neue Verbindungstechniken zwischen dem weiterhin aus Stahl hergestellten
Fahrzeugrahmen und den Leichtmetallbauteilen angewendet werden. Zwar sind derartige
Verfahren teilweise schon im Einsatz, doch verteuern sich die Fertigungskosten durch
Einsatz derartiger Verfahren teilweise erheblich, so daß ein Teil der Vorteile hierdurch
wieder wettgemacht wird.
Aus der DE 42 40 822 C1 ist eine Schweißverbindung zwischen einem Stahlbauteil und
einem Aluminiumblech-Bauteil bekannt, bei der eine Verbindung zwischen den zu
verbindenden Bauteilen mittels eines Zusatzteiles hergestellt wird. Hierbei wird das
üblicherweise aus einem Eisenwerkstoff gefertigte Zusatzteil in einem ersten Bereich an
dem Leichtmetallbauteil durch eine Falzung und Klebung im Randbereich des
Leichtmetallbauteiles festgelegt und in einem anderen Bereich mit dem Stahlbauteil durch
konventionelle Schweißverbindungen stoffschlüssig verbunden. Durch die
Zwischenschaltung eines Zusatzteiles können einerseits die Probleme einer z. B.
schweißtechnischen Verbindung Aluminium/Stahl umgangen werden und andererseits für
die Verbindung von Stahlbauteil und Zusatzteil die erprobten Verbindungstechniken wie z. B.
das Widerstandsscheißen sowie die hierfür vorhandenen Fertigungseinrichtungen
weiterverwendet werden. Problematisch an dieser vorgeschlagenen Lösung ist jedoch, daß
durch die Falzung und Klebung nicht so hochfeste Verbindungen ermöglicht werden, wie sie
durch z. B. Schweißverfahren erzielbar sind. Insbesondere z. B. bei sicherheitsrelevanten
großflächigen Bauteilen wie z. B. einem Dach eines Kraftfahrzeuges bildet daher die Klebe-
Falz-Verbindung eine Schwachstelle.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Verbund aus
Leichtmetallbauteilen und Stahlbauteilen so weiterzuentwickeln, daß er auch erhöhten
Festigkeitsanforderungen genügt.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich hinsichtlich des Verbundes aus den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1, hinsichtlich des Verfahrens aus den Merkmalen des
Anspruches 12 und hinsichtlich der Verwendung aus den Merkmalen des Anspruches 13 in
Zusammenwirken mit den Merkmalen des jeweiligen Oberbegriffes. Die Unteransprüche
beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
Die erfindungsgemäße Lösung geht von einem gattungsgemäßen Verbund aus mindestens
einem Leichtmetallbauteil und mindestens einem daran angeordneten Zusatzteil aus, wobei
das Zusatzteil mit mindestens einem Stahlbauteil verbindbar bzw. verbunden ist. Ein
derartiger Verbund wird dadurch weiterentwickelt, daß das Zusatzteil und das
Leichtmetallbauteil durch Druckfügen und/oder Stanznieten miteinander verbunden sind. Die
Verbindungstechniken Druckfügen und Stanznieten ermöglichen hochfeste, vorwiegend
formschlüssige Verbindungen zwischen den beteiligten Verbundpartnern, die bei
Belastungen während des normalen Einsatzes, aber auch in unvorhergesehenen
Grenzsituationen eine Sicherheitsreserve bilden. Weiterhin benötigen diese Verbindungen
nur einen kleinen erforderlichen Einbauraum und gewährleisten eine gute Zugänglichkeit der
Verbindungsstellen z. B. für nachfolgende Fertigungsoperationen. Durch die Verbindung von
Leichtmetallbauteil und Zusatzteil können die Fertigungseinrichtungen zur Verbindung des
so hergestellten Verbundteiles mit dem Stahlbauteil unverändert weiterbenutzt werden,
dadurch werden hierzu keine neuen Werkzeuge und Fertigungseinrichtungen erforderlich.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist das Zusatzteil zumindest abschnittsweise
derart im Randbereich des Leichtmetallbauteiles angeordnet, daß es in Einbaulage des
Verbundes aus Leichtmetallbauteil und Zusatzteil mit dem an dem Verbund festzulegenden
Stahlbauteil verbindbar ist. Das Zusatzteil kann daher so an dem Leichtmetallbauteil
angeordnet werden, daß zumindest Teilabschnitte, aber auch eine vollständige Verbindung
entlang des Randbereiches des Leichtmetallbauteiles zwischen dem aus dem
Leichtmetallbauteil und dem Zusatzteil gebildeten Verbund und dem in Einbaulage
angrenzenden Stahlbauteil hergestellt werden kann. Hierdurch ist abhängig von auftretender
Belastung und Einbauverhältnissen eine mehr oder weniger großflächige Verbindung
erzielbar.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Zusatzteil zumindest bereichsweise aus einem
Eisenwerkstoff, insbesondere aus Stahl, besteht. In einer Weiterbildung kann der aus
Eisenwerkstoff bestehende Bereich des Zusatzteiles zumindest im Verbindungsbereich mit
dem Stahlbauteil angeordnet sein. Hierdurch ist eine materialgleiche Verbindung zu dem
Stahlbauteil herstellbar, bei der in einer bevorzugten Ausgestaltung das Zusatzteil mit dem
Stahlbauteil stoffschlüssig verbindbar, z. B. verschweißbar, ist. Auch ist durch die
materialgleiche Ausbildung des Bereiches zwischen Stahlbauteil und Zusatzteil das Problem
einer Kontaktkorrosion zwischen unterschiedlichen Metallen gelöst.
Erfolgt eine materialgleiche Verbindung nur im Verbindungsbereich zwischen Stahlbauteil
und Zusatzteil, so kann das Zusatzteil vorteilhaft auch abschnittsweise bimetallisch oder in
Form einer anderen Materialkombination ausgeführt werden, beispielsweise durch
Walzplattieren oder sonstiges Beschichten oder auch Verschweißen von zwei oder mehr
Blechen stoßweise aneinander.
Erfolgt eine stoffschlüssige Verbindung zwischen Stahlbauteil und Zusatzteil, die bevorzugt
durch thermische Fügeverfahren, insbesondere durch Punktschweißen, Laserschweißen
oder dgl. hergestellt wird, so können alle hierfür bekannten Fertigungsverfahren zum
Schweißen von Stahlwerkstoffen untereinander angewandt werden. Darüber hinaus können
in der Regel die schon vorhandenen Fertigungseinrichtungen weiterverwandt werden,
wodurch die Umstellungskosten zwischen konventioneller Verbindung und
erfindungsgemäßer Verbindung nur gering sind. Auch ist ggf. eine Mischfertigung mit
konventionellen Teilen möglich.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist in den Überlappungsbereichen ein Isolator
als Zwischenschicht zwischen Leichtmetallbauteil und Zusatzteil vorgesehen ist. Hierdurch
ist insbesondere eine Herabsetzung der Kontaktkorrosionsgefahr möglich, die bei
konventionellen Verbindungen z. B. an Schweißungen nicht sicher vermeidbar sind.
Bevorzugt kann dabei der Isolator zwischen Leichtmetallbauteil und Zusatzteil als eine das
Leichtmetallbauteil und das Zusatzteil zusätzlich verbindende dünne Klebeschicht
aufgebracht sein, wodurch neben der Isolatorwirkung eine zusätzliche Festigung der
Verbindung aufgrund des Stanznietens bzw. Druckfügens erfolgt.
In einer bevorzugten Weiterbildung kann das Stahlbauteil im wesentlichen
Tragwerksfunktionen aufweisen und das Leichtmetallbauteil im wesentlichen zur Verkleidung
des tragenden Stahlbauteiles gedacht sein. Hierdurch werden die größten Einsparungen an
Gewicht erzielt, da die großflächige Verkleidung häufig einen beträchtlichen Anteil am
Gesamtgewicht einer solchen Konstruktion aufweist. Durch den Einsatz von
Leichtmetallbauteilen kann ohne wesentlichen Verlust an Stabilität entsprechend Gewicht
reduziert werden.
In einer anderen bevorzugten Weiterbildung kann das Zusatzteil mit dem Leichtmetallbauteil
zusätzlich zu den Verbindungen mittels Druckfügen und/oder Stanznieten und ggf. durch
klebefähige Isolatorschichten durch weitere formschlüssige Verbindungen verbunden sein.
Hierdurch wird eine weitere Stabilität der Verbindung hervorgerufen. Derartige weitere
formschlüssige Verbindungen können in einer Ausgestaltung Falzungen von Zusatzteil
und/oder Leichtmetallbauteil sein.
Es wird weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundes nach Anspruch 1
angegeben, bei dem zuerst das Zusatzteil zumindest abschnittsweise mit dem
Leichtmetallbauteil durch Druckfügen und/oder Stanznieten verbunden und anschließend
das mit dem Leichtmetallbauteil verbundene Zusatzteil an dem Stahlbauteil festgelegt wird.
Hierdurch kann der Verbund aus Leichtmetallbauteil und Zusatzteil getrennt und zuverlässig
vorgefertigt werden und erst dann an dem häufig größere Abmessungen aufweisenden
Stahlbauteil festgelegt werden.
Ebenfalls wird eine Verwendung eines Verbundes nach Anspruch 1 im Fahrzeugbau
beschrieben, wobei die Verwendung vorzugsweise im Karosseriebau und für
Ausstattungskomponenten von Kraftfahrzeugen erfolgt.
Eine derartige Verwendung kann vorteilhaft für eine Verbindung großflächiger
Leichtmetallbauteile mit tragenden Stahl-Rahmenkonstruktionen eines Kraftfahrzeuges
erfolgen, wodurch eine besonders große Gewichtsreduzierung durch Verwendung von
Leichtmetallbauteilen erzielbar ist. Besonders vorteilhaft kann eine Verbindung zwischen
einem Leichtmetalldach und Stahl-Seitenteilen einer Fahrzeugkarosserie vorgenommen
werden, bei denen aus Sicherheits- oder Kostengründen die Seitenteile überwiegend aus
Stahl gefertigt werden und gleichzeitig die großflächige Dachhaut zur Gewichtsreduzierung
vorteilhaft aus Leichtmetall hergestellt wird. Hierzu wird das Zusatzteil an den Rändern der
Dachhaut angeordnet und dient mittels Verschweißen zum Verbinden von Stahl-Seitenteil
mit dem Leichtmetall-Dach. Hierbei kann in einer bevorzugten Ausprägung das
Leichtmetalldach und/oder das Zusatzteil in ihrem Verbindungsbereich Formelemente für
einen Dachkanal aufweisen, der damit integral gefertigt werden kann und keine zusätzlichen
Fertigungsschritte erfordert. Darüberhinaus kann das Leichtmetalldach und/oder das
Zusatzteil in ihrem Verbindungsbereich Anschlußmöglichkeiten für eine
Innenraumverkleidung der Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeuges aufweisen, wodurch
zusätzliche Befestigungseinrichtungen und deren Montage hierfür entfallen können.
Eine andere Verwendung kann vorteilhaft für eine Verbindung zwischen einem Leichtmetall-
Radhaus und Stahl-Seitenteilen einer Fahrzeugkarosserie erfolgen.
Ebenfalls kann eine Verwendung für eine Verbindung zwischen einem Leichtmetall-
Schweller und Stahl-Seitenteilen einer Fahrzeugkarosserie erfolgen.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verbundes, insbesondere
für den Einsatz an Karosserieteilen von Kraftfahrzeugen zeigt die Zeichnung.
Es zeigt: Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbundes mit Stanz
nietung zwischen Leichtmetalldach eines Kraftfahrzeuges und dem Zusatzteil,
Fig. 2 die Ausführungsform gemäß Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform in schematischer Darstellung mit U-förmig
abgewinkeltem Zusatzteil,
Fig. 4 eine andere Ausführungsform in schematischer Darstellung mit S-förmig
abgewinkeltem Zusatzteil,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform in schematischer Darstellung mit gefalztem
Zusatzteil,
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform in schematischer Darstellung mit zwischenlie
gendem Zusatzteil,
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform in schematischer Darstellung mit gefalztem U-
förmig gebogenem Zusatzteil,
Fig. 8 eine alternative Ausführungsform in schematischer Darstellung mit U-förmig
gefalztem Zusatzteil.
In den Fig. 1 bis 8 sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verbundes an
einem Beispiel aus der Karosserietechnik dargestellt, bei dem in einem Schnitt die
Anbindung eines Leichtmetall-Daches 1 an ein Stahl-Seitenteil 3 eines Kraftfahrzeuges
vorliegt. Die Figuren zeigen in einer schematischen Darstellung die wichtigsten
Komponenten verschiedener derartiger Anbindungen, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche
Bauteile bezeichnen. Es wird in der Beschreibung zu den Fig. 3 bis 8 im wesentlichen
nur noch auf Unterschiede zu der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform hingewiesen. Die
in den Ausführungsformen gemäß Fig. 3 bis 8 vorzusehenden Verbindungen sind nicht
explizit dargestellt, es ist hierbei immer mindestens eine der erfindungsgemäßen
Verbindungen einsetzbar. Entlang der Randkanten des Leichtmetalldaches 1 kann eine
Vielzahl derartiger Verbindungen angeordnet werden, die in ihrer Summe eine hochfeste
Verbindung zwischen Leichtmetalldach 1 und Stahl-Seitenteil 3 ergeben.
In der Fig. 1 ist in einem Schnitt der Anbindungsbereich zwischen einem
Leichtmetallbauteil 1, hier einem Leichtmetalldach 1 aus Aluminium oder Magnesium, und
einem Stahlbauteil 3, hier dem oberen Schweller eines Stahl-Seitenteiles 3 eines nicht
genauer dargestellten Kraftfahrzeuges im Ausbruch dargestellt. Der Schweller des Stahl-
Seitenteiles 3 ist ein aus zwei abgewinkelten Stahlblechen 3a, 3b geformtes Hohlprofil, bei
dem die zwei Bleche 3a, 3b - das bzgl. des Kraftfahrzeugs innenliegende Blech 3a und das
außenliegende Blech 3b - im Bereich der Verbindung zu dem Leichtmetalldach 1 und der
nicht dargestellten Fahrzeugseite im wesentlichen flach aufeinanderliegen. Im Bereich der
Verbindung zu dem Leichtmetalldach 1 ist eine Profilform vorgesehen, die gemeinsam mit
zugehörigen Profilformen von Leichtmetalldach 1 und/oder einem Zusatzteil 2 einen
Dachkanal 10 bildet und so ausläuft, daß eine Schweißzone 6 für das im weiteren
beschriebene Zusatzteil 2 gebildet ist. Ebenfalls kann an dem Stahl-Seitenteil 3 eine
Innenraumverkleidung 5 oder ein Dachhimmel 5 in grundsätzlich bekannter und hier nicht
weiter relevanter Weise festgelegt sein, bspw. durch Einklipsen und/oder Einklemmen
und/oder Ankleben.
Wie in der zur Fig. 1 gehörigen Explosionsdarstellung gemäß Fig. 2 noch eindeutiger zu
erkennen ist, besteht das Verbindungsglied zwischen Leichtmetalldach 1 und Zusatzteil 2
aus einem Stanzniet 4, mit dem an dem Rand des Leichtmetalldaches 1 das Zusatzteil 2
derart angeordnet werden kann, daß der damit gebildete Verbund aus Leichtmetalldach 1
und Zusatzteil 2 in Einbaulage gemäß Fig. 1 an dem Stahl-Seitenteil 3 festgelegt werden
kann. Hierzu wird das Leichtmetalldach 1 am Rand abgewinkelt und an dem abgewinkelten,
in sich vorzugsweise ebenen Abschnitt des Leichtmetalldaches 1 überlappend das Zusatzteil
2 in an sich bekannter Weise durch eine Reihe von Stanznieten 4 festgelegt. Der in Fig. 1
gezeigte Stanzniet 4 durchtritt in Montagelage gemäß Fig. 1 entlang einer Stanzrichtung 7
den abgewinkelten Abschnitt des Leichtmetalldaches 1 und das Zusatzteil 2 und legt diese
form- und kraftschlüssig aneinander fest. An der dem Stanzniet 4 abgewandt liegenden
Kante des Zusatzteiles 2 kann dieses nun in der Montagelage des aus Zusatzteil 2 und
Leichtmetalldach 1 gebildeten Verbundes an dem Kantenbereich des Stahl-Seitenteiles 3
angeordnet und in grundsätzlich bekannter Weise beispielsweise durch thermische
Fügeverfahren wie z. B. Schweißen im Bereich einer Schweißzone 6 festgelegt werden. Eine
derartige Schweißverbindung findet z. B. auch für diesen Einsatzfall vielfach Anwendung zur
Verbindung von Stahldächern mit Stahl-Seitenteilen 3 und muß daher hier nicht weiter
beschrieben werden. Die Ausbildung der Profilform von Schwellerblechen des Stahl-
Seitenteiles 3 und des Zusatzteiles 2 sowie deren Zuordnung zueinander im Bereich der
Schweißzone 6 erfolgt hierbei im Detail vorzugsweise entsprechend der gewählten
Verbindungstechnik, beispielsweise also flach einander überlappend oder einen keilförmigen
Spalt bildend wie in Fig. 1 bzw. 2.
Zwischen Leichtmetalldach 1 und Zusatzteil 2 kann in aus den Fig. 1 und 2 nicht
erkennbarer Weise ein Isolator angeordnet sein, der das zumindest abschnittsweise
beispielsweise aus einem Eisenwerkstoff, vorzugsweise einem schweißbaren Stahl
gefertigte Zusatzteil 2 elektrochemisch gegen das Leichtmetalldach 1 isoliert und dadurch für
eine Vermeidung von Korrosionsschäden durch Kontaktkorrosion zwischen den dort
aufeinanderliegenden Metallen sorgt. Ein derartiger Isolator kann beispielsweise auch in
Form eines Klebebandes oder einer dünnen Klebeschicht aufgebracht werden, die
zusätzlich die Verbindung zwischen Leichtmetalldach 1 und Zusatzteil 2 verfestigt.
Das Zusatzteil kann auch nur teilweise oder abschnittsweise aus einem Eisenwerkstoff
bestehen, wozu z. B. zwei Bleche unterschiedlicher Werkstoffe wie Stahl und einem
Leichtmetall miteinander entlang eines stumpfen Stoßes zu einem ebenen Blech
verschweißt werden können. Auch ist es denkbar, durch Beschichten oder Walzplattieren
auf ein Trägermetall ein anderes Metall aufzubringen, um an bestimmten Stellen des
Zusatzteiles bestimmte Materialeigenschaften herzustellen. Hierbei kommen bei
unterschiedlichen Materialien innerhalb des Zusatzteiles die Metalle am besten dort zu
liegen, wo sie an gleiche Materialien des Leichtmetallbauteiles bzw. des Stahlbauteiles
anstoßen.
In der Fig. 3 ist eine Anbindung von Leichtmetalldach 1 und Zusatzteil 2 an einem Stahl-
Seitenteil 3 dargestellt, bei der das Stahlblech-Zusatzteil 2 im wesentlichen U-förmig
abgewinkelt ist und an einem ebenfalls abgewinkelten Bereich des Leichtmetalldaches 1
innen anliegt. Im Bereich des Bezugszeichens 8 kann hierbei entweder eine nicht
dargestellte Stanznietung 4 oder ein ebenfalls nicht dargestellter Druckfügevorgang
vorgenommen werden, wodurch die Verbindung, ggf. unter Zwischenfügung eines auch
eventuell isolierenden Klebers, ausgeführt wird. Im von dieser Stanzzone/Druckfügezone 8
abgewandten Schenkel des U-förmigen Zusatzteiles 2 kann in einer Schweißzone 6 das
Stahl-Zusatzteil 2 mit dem Stahl-Seitenteil 3 in herkömmlicher Art und Weise
schweißtechnisch verbunden werden.
In der Fig. 4 ist eine andere Anbindung von Leichtmetalldach 1 und Zusatzteil 2 an einem
Stahl-Seitenteil 3 dargestellt, bei der das Zusatzteil 2 im wesentlichen S-förmig abgebogen
ist und dadurch eine verbesserte Anlage und vergrößerte Überlappung zwischen Randkante
des Leichtmetalldaches 1 und dem Zusatzteil 2 sowie eine verbesserte Zugänglichkeit der
Schweißzone 6 erreichbar ist.
In der Fig. 5 ist eine weitere Anbindung von Leichtmetalldach 1 und Zusatzteil 2 an einem
Stahl-Seitenteil 3 dargestellt, bei der das im wesentlichen ebene Zusatzteil 2 an einer
Randkante eine Falzung 9 aufweist, die z. B. im Bereich der Stanzzone/Druckfügezone 8 die
Randkante des Leichtmetalldaches 1 umgreift und eine weitere Festigung der Verbindung
zwischen Leichtmetalldach 1 und Zusatzteil 2 erlaubt. Im Bereich dieser Falzung 9 kann
vorteilhaft wieder ein Isolator vorgesehen werden. Im Anschluß an die Fertigung des
Verbundes von Leichtmetall-Dach 1, Zusatzteil 2 und Stahl-Seitenteil 3 wird ein Dachhimmel 5
in bekannter Art und Weise an dem rechten bzw. linken Stahl-Seitenteil 3 angebracht, so
daß die Schweißzone 6 danach durch den Dachhimmel 5 abgedeckt ist.
Bei der Anbindung des Leichtmetalldaches 1 an das Stahl-Seitenteil 3 gemäß Fig. 6 ist das
Zusatzteil 2 im wesentlich eben oder nur gering abgewinkelt und liegt zwischen dem L-
förmig gewinkelten Rand des Leichtmetalldaches 1 und dem ebenen Anschlußbereich des
Schwellers des Stahl-Seitenteiles 3. Im Bereich der Stanznietzone/Druckfügezone 8 können
in dieser Ausführungsform auch die Bleche des Stahl-Seitenteiles 3 in diese Verbindung
einbezogen werden, wohingegen in der Schweißzone 6 eine Verschweißung von Zusatzteil
2 und Stahl-Seitenteil 3 erfolgen kann.
In den Fig. 7 und 8 sind ähnliche Anbindungen zwischen Stahl-Seitenteil 3 und
Leichtmetalldach 1 dargestellt, bei denen das Zusatzteil 2 von der Randkante des
Leichtmetalldaches 1 umfalzt und daher ähnlich wie in Fig. 5 die Verbindung weiter
verfestigt werden kann. Im Bereich dieser Falzung 9 kann dann wieder die
Stanznietzone/Druckfügezone 8 angeordnet werden, wohingegen an der
gegenüberliegenden Randkante des Zusatzteiles 2 die Schweißzone 6 vorgesehen ist.
1
Leichtmetallbauteil
2
Zusatzteil
3
Stahlbauteil, insbesondere Stahl-Seitenteil
3
a innenliegendes Blech
3
b außenliegendes Blech
4
Stanzniet
5
Dachhimmel/Innenraumverkleidung
6
Schweißzone
7
Stanzrichtung
8
Stanzzone/Druckfügezone
9
Falzung
10
Dachkanal
Claims (19)
1. Verbund aus mindestens einem Leichtmetallbauteil (1) und mindestens einem daran
angeordneten Zusatzteil (2), wobei das Zusatzteil (2) mit mindestens einem
Stahlbauteil (3) verbindbar bzw. verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
Zusatzteil (2) und Leichtmetallbauteil (1) durch Druckfügen und/oder Stanznieten
miteinander verbunden sind.
2. Verbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzteil (2)
zumindest abschnittsweise derart im Randbereich des Leichtmetallbauteiles (1)
angeordnet ist, daß es in Einbaulage des Verbundes aus Leichtmetallbauteil (1) und
Zusatzteil (2) mit dem an dem Verbund festzulegenden Stahlbauteil (3) verbindbar ist.
3. Verbund nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zusatzteil (2) zumindest bereichsweise aus einem Eisenwerkstoff, insbesondere aus
Stahl, besteht.
4. Verbund nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus
Eisenwerkstoff bestehende Bereich des Zusatzteiles (2) zumindest im
Verbindungsbereich mit dem Stahlbauteil (3) angeordnet ist.
5. Verbund nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zusatzteil (2) mit dem Stahlbauteil (3) stoffschlüssig verbindbar bzw. verbunden
ist.
6. Verbund nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzteil (2) mit dem
Stahlbauteil (3) durch thermische Fügeverfahren, vorzugsweise durch
Punktschweißen, Laserschweißen oder dgl., verbindbar ist.
7. Verbund nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in
den Überlappungsbereichen ein Isolator als Zwischenschicht zwischen
Leichtmetallbauteil (1) und Zusatzteil (2) vorgesehen ist.
8. Verbund nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolator zwischen
Leichtmetallbauteil (1) und Zusatzteil (2) als eine das Leichtmetallbauteil (1) und das
Zusatzteil (2) zusätzlich verbindende Klebeschicht aufgebracht ist.
9. Verbund nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stahlbauteil (3) im wesentlichen Tragwerksfunktionen aufweist und das
Leichtmetallbauteil (1) im wesentlichen zur Verkleidung des tragenden Stahlbauteiles
(3) gedacht ist
10. Verbund nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zusatzteil (2) mit dem Leichtmetallbauteil (1) zusätzlich durch weitere
formschlüssige Verbindungen (9) verbunden ist.
11. Verbund nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren
formschlüssigen Verbindungen (9) Falzungen von Zusatzteil (2) und/oder
Leichtmetallbauteil (1) sind.
12. Verfahren zur Herstellung eines Verbundes nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zuerst das Zusatzteil (2) zumindest abschnittsweise mit dem
Leichtmetallbauteil (1) durch Druckfügen und/oder Stanznieten verbunden und
anschließend das mit dem Leichtmetallbauteil (1) verbundene Zusatzteil (2) an dem
Stahlbauteil (3) festgelegt wird.
13. Verwendung eines Verbundes nach Anspruch 1 im Fahrzeugbau, vorzugsweise im
Karosseriebau und für Ausstattungskomponenten von Kraftfahrzeugen.
14. Verwendung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Verbindung
großflächiger Leichtmetallbauteile (1) mit tragenden Rahmenkonstruktionen.
15. Verwendung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Verbindung zwischen
einem Leichtmetalldach (1) und Stahl-Seitenteilen (3) einer Fahrzeugkarosserie.
16. Verwendung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Leichtmetalldach
(1) und/oder das Zusatzteil (2) in ihrem Verbindungsbereich Formelemente für einen
Dachkanal (10) aufweisen.
17. Verwendung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das
Stahlbauteil (3) Anschlußmöglichkeiten für eine Innenraumverkleidung (5) der
Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeuges aufweist.
18. Verwendung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Verbindung zwischen
einem Leichtmetall-Radhaus und Stahl-Seitenteilen einer Fahrzeugkarosserie.
19. Verwendung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Verbindung zwischen
einem Leichtmetall-Schweller und Stahl-Seitenteilen einer Fahrzeugkarosserie.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997146165 DE19746165A1 (de) | 1997-10-18 | 1997-10-18 | Verbund aus mindestens einem Leichtmetallbauteil und mindestens einem daran angeordneten Zusatzteil sowie Verfahren zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997146165 DE19746165A1 (de) | 1997-10-18 | 1997-10-18 | Verbund aus mindestens einem Leichtmetallbauteil und mindestens einem daran angeordneten Zusatzteil sowie Verfahren zu dessen Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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