DE19741366C1 - Bremspedaleinrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremspedaleinrichtung nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
Bei herkömmlichen Kraftfahrzeug-Bremsanlagen wird die Brems
kraft von dem Fahrer über das Bremspedal erzeugt, in der Re
gel verstärkt und über hydraulische Druckleitungen auf die
Radbremszylinder übertragen. Bei Fremdkraftbremsanlagen be
steht zwischen der Betätigungseinheit, das heißt dem Bremspe
dal, und den Radbremsen keine mechanische, pneumatische oder
hydraulische Verbindung. Der Fahrer kann durch Betätigen des
Bremspedals zwar die Bremskraft mittels geeigneter Steuervor
richtungen beeinflussen, aber seine Muskelkraft beim Betäti
gen des Bremspedals wird weder ganz noch teilweise zum Erzeu
gen der Bremskraft genutzt.
Wird die Fremdkraftbremsanlage
elektronisch gesteuert und werden die Radbremsen mit elektri
scher Energie betätigt, so ist zum Erfassen des Verzögerungs
wunsches des Fahrers eine spezielle Bremspedaleinrichtung nö
tig, die Betätigungen des Bremspedals mit Sensoren erfaßt und
elektrische Signale erzeugt, die in elektronischer Form an
ein Bremsensteuergerät übermittelt werden (DE 196 15 186 C1;
ATZ 98, 1996, Heft 6, Seiten 328 bis 332).
Bei herkömmlichen hydraulischen Bremssystemen ist die Pedal
kennlinie nur in sehr engen Grenzen veränderbar, da sie auf
grund der hydraulischen Kopplung zwischen der Betätigungsein
heit und den Radbremsen von dem Aufbau des Bremssystems - das
heißt der Größe der Radbremszylinder, der Auslegung des
Bremskraftverstärkers und des Hydraulikflüssigkeitvolumens -
abhängt.
Die Kraft-/Weg Charakteristik eines bekannten Bremspedals zum
Ansteuern einer elektrischen Bremsanlage wird durch einen
Tellerfederstapel erzeugt, der über eine gelenkig gelagerte
Stange mit dem Bremspedal verbunden ist (DE 195 40 705 A1).
Dazu ist der Tellerfederstapel aus Tellerfedern mit unter
schiedlicher Kennung zusammengesetzt.
Bei einer ebenfalls bekannten Bremspedalanordnung für elek
trische Bremsanlagen (EP 0 708 006 A1) wird die Reaktions
kraft auf eine Bremspedalbetätigung durch zwei Schraubenfe
dern mit unterschiedlichen Federkennlinien erzeugt, die eine
gelenkig mit dem Bremspedal verbundene Kolbenstange umschlie
ßen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit geringem Auf
wand eine Bremspedaleinrichtung zu schaffen, die eine ergo
nomisch günstige Betätigung der Bremsen ermöglicht. Außerdem
soll deren Pedalkennlinie an den jeweiligen Kraftfahrzeugtyp
und Einsatzzweck angepaßt werden können. So soll zum Beispiel
bei einem sportlichen Fahrzeug eine etwas härtere Pedalkenn
linie, die bei gleichem Pedalweg eine höhere Betätigungskraft
erfordert, eingestellt werden können, als etwa bei einer kom
fortbetonten Bremsanlage einer Limousine.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bremspedalein
richtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen niedergelegt.
Die Bremspedaleinrichtung ist mit einer Feder versehen, die
Bremsbetätigungskräften, die auf das Bremspedal ausgeübt wer
den, einen Widerstand entgegensetzt und die eine nichtlineare
Federkennlinie, insbesondere eine progressive Federkennlinie
aufweist. Vorteilhaft ist dabei, daß bei Bremsungen mit ge
ringen Verzögerungen, das heißt bei Normalbremsungen, das an
fangs über einen ausreichend langen Pedalweg verhältnismäßig
weiche Bremspedal eine sehr feinfühlige Dosierung der Brems
wirkung ermöglicht. Bei einer Notbremsung dagegen wird das
Bremspedal schnell durchgetreten und mit hoher Fußkraft be
dient. Um die Reaktionszeit kurz zu halten, ist es nützlich,
daß der Pedalweg möglichst gering ist. Die weiche Zone mit
geringer Pedalkraft wird schnell durchschritten und danach
steigt die Pedalkraft mit sehr geringem Pedalweg stark an.
Vorteilhafterweise wird die Bremspedaleinrichtung so aus
gelegt, daß die maximale Pedalkraft, die von einem Normalfah
rer aufgebracht werden soll, bei dem ergonomisch günstigsten
Pedalweg auftritt. Da keine mechanische Verbindung zwischen
dem Bremspedal und den elektrisch betätigten Bremsen besteht,
kann das Pedalgefühl unabhängig von der Ausführung der Brem
sanlage und dem Fahrzeugtyp frei festgelegt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäßen Bremspedaleinrichtung;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Bremspe
daleinrichtung;
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Bremspe
daleinrichtung;
Fig. 4 ein viertes Ausführungsbeispiel einer, gegenüber
der Ausführung nach Fig. 3 einfacheren, Bremspe
daleinrichtung; und
Fig. 5 bis 7 Beispiele von Federkennlinien der Brems
pedaleinrichtungen nach den Fig. 1 bis 4.
Eine Bremspedaleinrichtung 1 - auch als Bremswertgeber oder
Pedalsimulator bezeichnet - weist eine bogen- oder halbkreis
förmig gebogene Blattfeder 2 auf, an der sich ein Bremspedal
3 abstützt. Der gesamten von dem Fahrer auf das Bremspedal 3
aufgebrachten Fußkraft wird von der Blattfeder 2 eine Wider
stands- oder Reaktionskraft entgegengesetzt. An ihrem oberen
Ende 4 ist die Blattfeder 3 fest in einer Halterung 5, zum
Beispiel an den Rahmen des Kraftfahrzeugs oder in einem Pe
dallagerbock, eingespannt. Das Ende 4 ist dazu in eine hori
zontale Führungsnut 6 eingesteckt und mit einem schematisch
angedeuteten Fixierungselement 7, zum Beispiel einem Stift,
befestigt. Am Austritt der Blattfeder 2 aus der Führungsnut 6
weist diese eine abgerundete Kante 8 auf, die verhindert, daß
dort Spannungsspitzen in der Blattfeder 2 auftreten.
An ihrem unteren Ende 10 ist die Blattfeder 2 durch ein Dreh
gelenk 11 mit dem Bremspedal 3 verbunden. Dort wird die am
Bremspedal 3 eingeleitete Fußkraft abgestützt. Die Verbindung
erfolgt mit einem Zylinderstift 12. Um die Reibung zwischen
dem Zylinderstift 12 und der Blattfeder 2 zu verringern, kann
eine Gleitlagerbuchse (zum Beispiel eine Bronzebüchse) oder
ein Wälzlager (zum Beispiel ein Nadellager) zwischen beiden
Teilen eingefügt werden. Die Reibung kann auch einstellbar
gestaltet werden.
Da die Blattfeder 2 eine weitgehend lineare Kennlinie auf
weist, ist ein Anschlag 14 für die Blattfeder vorgesehen, mit
dem eine progressive Pedalkennlinie erreicht wird. Die Blatt
feder 2 berührt nach Überstreichen eines vorgegebenen Pedal
weges den Anschlag 14, durch den dann ihre freie Durchbiegung
eingeschränkt wird. Damit steigt bei weiterer Betätigung des
Bremspedals 3 die Pedalkraft überproportional an. Um den
Übergang dieses progressiven Kraftanstiegs weich zu gestal
ten, nimmt der Abstand zwischen dem Anschlag 14 und der
Blattfeder 2 in Richtung von dem oberen zu dem unteren Ende
der Blattfeder 2 zu, beide Teile bilden einen keilförmigen
Ringspalt. An seinem oberen Ende 16 ist somit der keilförmige
Spalt 15 schmäler als an seinem unteren Ende 17. Dadurch legt
sich die Blattfeder 2 zuerst an dem (in der Zeichnung) oberen
Ende des Anschlags 14 an und schließt bei weiterer Pedalbetä
tigung allmählich den keilförmigen Ringspalt 15. Sobald der
Ringspalt 15 vollständig geschlossen ist, das heißt die
Blattfeder 2 vollständig an dem Anschlag 14 anliegt, ist der
maximale Pedalweg erreicht.
Der Pedalweg, der dem von dem Bremspedal bei Betätigung durch
den Fahrer überstrichenen Drehwinkel entspricht, wird mit ei
nem Drehwinkelsensor 18 erfaßt, der an einem Drehlager 19, in
dem das Bremspedal gelagert ist, angebracht ist. Die auf das
Bremspedal ausgeübte Pedalkraft wird mit einem oder zwei
Kraftsensoren 20 erfaßt, die zum Beispiel als Dehnmeßstreifen
ausgebildet sind.
Bei einer zweiten Ausführung einer Bremspedaleinrichtung 21
(Fig. 2) ist für die Blattfeder 2 ein Anschlag 24 vorgese
hen, der als einfacher zylindrischer Bolzen ausgebildet ist.
Bei Betätigung des Bremspedals steigt die mit dem Fuß aufzu
bringende Betätigungskraft zunächst proportional zu dem Pe
dalweg an. Erreicht die Blattfeder 2 den Anschlag 24, so wird
wiederum die freie Durchbiegung der Blattfeder eingeschränkt.
Damit steigt die Pedalkraft überproportional an. Wird der
Durchmesser des den Anschlag 24 bildenden Bolzens genügend
groß gewählt, ergibt sich ein weiches Eintreten der Progres
sion der Federkonstante, da sich die Blattfeder 2 dann nicht
ruckartig an den Bolzen anschmiegt. Die weiteren Bezugszei
chen haben die gleiche Bedeutung wie in Fig. 1.
Bei einem dritten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Bremspedaleinrichtung 26 (Fig. 3) wird die Widerstands- oder
Reaktionskraft auf das Bremspedal 27 mit einer zusätzlichen
federnden Stützanordnung 28 progressiv gestaltet. Die Grund
kraft wird hier von einer Drehfeder 29 aufgenommen, die koa
xial um den Drehpunkt oder das Drehlager des Bremspedals 27
herum angeordnet ist. Ein oberer Schenkel 30 der Feder 29 ist
mit einer Halterung 32 am Kraftfahrzeug, zum Beispiel an des
sen Rahmen oder einem Pedallagerbock, fest verbunden. Am ein
fachsten ist die Halterung als Anschlagplatte ausgebildet.
Ein unterer Schenkel 33 der Drehfeder 29 liegt an einem An
schlag 34 an, der an dem Bremspedal 27 vorgesehen ist. Die
Drehfeder 29 selbst hat prinzipbedingt eine lineare Feder
kennlinie RDF.
Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, wird mit der Federkennlinie
RDF der Drehfeder 29 der Anfangsbereich der Kennlinie der Pe
daleinrichtung 26 abgedeckt. Der gewünschte progressive An
stieg der Kennlinie oder Charakteristik der Pedaleinrichtung
26 wird durch die zusätzliche federnde Stützanordnung 28 er
reicht. Diese schließt eine Abstützstange 36 ein, die schräg
an dem Bremspedal 29 angreift, so wie einen mit ihr verbunde
nen Federtopf 37. Eingebracht wird die zusätzliche Stützkraft
über ein Drehgelenk 38, an dem die Abstützstange 36 mit dem
Bremspedal 29 verbunden ist. An ihrem oberen Ende ragt die
Abstützstange 36 in den Federtopf 37 hinein, der über ein
Drehgelenk 40 mit einem festen Punkt im Kraftfahrzeug verbun
den ist.
An der Abstützstange 36 ist eine kreisförmige Scheibe 41 be
festigt, zum Beispiel angeschweißt, die an einer Schrau
ben(druck)feder 42 anliegt. Diese hat in dem Federtopf 37 ein
axiales Spiel 43, weshalb sie erst nach Überstreichen eines
vorgegebenen Leerwegs wirksam wird. Nach einer den Leerweg
überschreitenden Betätigung des Bremspedals wird die Schrau
benfeder durch die Scheibe 41 zusammengedrückt, und zwar ma
ximal so weit, bis alle Windungen der Schraubenfeder 42 an
einander liegen. Eine weitere Erhöhung der Pedalkraft wird
durch einen elastischen Anschlag 44 ermöglicht, der zum Bei
spiel als Gummischeibe 44 ausgebildet ist. Die Wirkung dieser
Gummischeibe 44 auf die Gesamtkennlinie der Pedaleinrichtung
26 wird in dem Diagramm von Fig. 7 verdeutlicht. Um die
Druckkraft von der Schraubenfeder 42 homogen in die elasti
sche Scheibe 44 einzuleiten, ist zwischen diesen beiden eine
steife Druckplatte 46 eingefügt.
Zum Messen der Pedalbetätigung dienen auch hier der oder die
Drehwinkelsensor(en) 18 und Kraftsensor(en) 20.
Ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Bremspedaleinrichtung 48 (Fig. 4) stellt eine vereinfachte
Variante zu der Pedaleinrichtung 26 gemäß Fig. 3 dar. Eine
federnde Stützanordnung 49 besteht hier aus einem elastischen
Formteil 50, zum Beispiel aus einem Gummi- oder Kautschukpuf
fer, und einer Druckstange 51. Die Gesamtlänge der Stützan
ordnung 49 ist so kurz, daß sie horizontal nach vorne in dem
Fahrzeug, zum Beispiel an dessen Spritzwand 54, montiert wer
den kann. Die progressive Gegen- oder Reaktionskraft auf die
Pedalbetätigungskraft wird hier in dem elastischen Formteil
50 aufgebaut. Der Anfangsbereich der Pedalkennlinie wird auch
hier mit der Drehfeder 29 abgedeckt. In diesem Bereich wird
die Abstützung durch den Gummipuffer noch nicht wirksam, da
zwischen ihm und der Spritzwand 54 ein axiales Spiel 55 vor
handen ist.
An dem linken Ende der Druckstange 51 ist ein Gabelkopf 56
vorhanden, der mit einem Drehgelenk 58 an dem Bremspedal 59
befestigt ist. Das Drehgelenk 58 kann mit einem einfachen Zy
linderstift realisiert werden. Von der Druckstange 51 wird
die Bremsbetätigungskraft über einen Kugelkopf 60 und eine
Druckplatte 61 auf das elastische Formteil 50 übertragen. Da
mit wird die Axialkraft homogen in dieses eingeleitet. Das
Formteil 50 hat eine rotationssymmetrische Form, es ist zen
trisch durchgebohrt und hat an seiner linken Seite eine aus
der Zeichnung ersichtliche konische Aufweitung. Es ist auf
einem Führungsstift 63, der an der Spritzwand 54 befestigt
ist, zum Überbrücken des axialen Spiels verschiebbar gela
gert. Aufgrund der Geometrie des elastischen Formteils 50 hat
die federnde Stützanordnung 49 eine progressive Kraft-Weg-
Kennlinie. Je weiter das Formteil 50 zusammengedrückt wird,
desto größer wird die Anlagefläche des Gummis an die Druck
platte 61. Dabei steigt die erforderliche Kraft überpropor
tional an.
Bei den beschriebenen Ausführungen der erfindungsgemäßen Pe
daleinrichtung läßt sich die Dämpfung der Pedalbewegung über
die Lagerreibung in den jeweiligen Aufhängepunkten einstel
len.
Aus dem Diagramm der Fig. 5 sind typische Kennlinien von er
findungsgemäßen Pedaleinrichtungen ersichtlich, und zwar in
Form der über den Pedalweg in mm aufgetragener Pedalkraft in
Newton. Charakteristisch ist die steile Zunahme der Pedal
kraft mit steigerndem Pedalweg, ein Verlauf, der eine pro
gressive Kraft-Weg-Kennlinie ausmacht. Eine solche Kennlinie
ist sehr vorteilhaft für die Pedaleinrichtung, da sie eine
sehr zweckmäßige Bedienbarkeit der Bremsanlage ermöglicht.
Wie bereits erwähnt, erlaubt das anfangs verhältnismäßige
weiche Bremspedal bei Normalbremsungen eine sehr feinfühlige
Dosierung der Bremswirkung. Bei einer Notbremsung hingegen
wird das Bremspedal schnell durchgetreten und mit hoher Fuß
kraft bedient. Um die Reaktionszeit kurz zu halten, wird die
weiche Zone mit geringer Pedalkraft schnell durchschritten
und die Pedalkraft steigt danach bei sehr geringem Pedalweg
stark an. Zweckmäßigerweise wird die Pedaleinrichtung so ab
gestimmt, daß die maximale Pedalkraft, die von einem normalen
Fahrer aufgebracht werden soll, bei dem ergonomisch gün
stigsten Pedalweg auftritt. Da keine mechanische Verbindung
mit dem eigentlichen Bremssystem besteht, kann das Pedalge
fühl unabhängig von der Bremsanlage und vom Fahrzeugtyp frei
eingestellt werden.
Das aus der Fig. 6 ersichtliche Diagramm stellt eine Kennli
nie einer Pedaleinrichtung mit einer Drehfeder dar. Der erste
Bereich der Kennlinie wird durch die Drehfederkennlinie
(auch: Federrate der Drehfeder) RDF bestimmt.
Das aus Fig. 7 ersichtliche Diagramm stellt die Federkennli
nie der Pedaleinrichtung 48 von Fig. 4 dar. Aufgetragen ist
auch hier die Pedal- oder Federkraft F in N über dem Pedal-
oder Federweg Z in mm. Die ersten 6 mm stellen den Leerweg
dar, der dem axialen Spiel 43 entspricht. Der Bereich R1 ent
spricht der Federkennlinie der Schraubenfeder 42, die einen
Zahlenwert von etwa 150 N/mm aufweist, und der Bereich R2
entspricht der Federkennlinie der Gummischeibe mit einem Zah
lenwert von etwa 2500 N/mm.
Durch die erfindungsgemäße Pedaleinrichtung wird der Platz im
Kraftfahrzeug, der bei konventionellen Bremsanlagen für den
Bremskraftverstärker und den Hauptbremszylinder benötigt
wird, frei. Außerdem kann die Pedaleinrichtung als komplette
Montageeinheit ausgeführt werden. Dazu werden das Bremspedal
und sämtliche anderen Bauteile der Pedaleinrichtung an einem
Lagerbock befestigt. Die Gesamtanordnung kann dann im ganzen
in das Kraftfahrzeug eingebaut werden, ohne daß weitere An
schlüsse für die Bremsanlage montiert werden müßten. Ein wei
terer Vorteil ist das deutlich verbesserte Crashverhalten der
Pedaleinrichtung. Die langen und sperrigen Bauteile herkömm
licher Bremsanlagen - wie der Hauptbremszylinder, der Brems
kraftverstärker und die Druckstange zwischen dem Bremspedal
und dem Bremskraftverstärker - stellen ein hohes Gefahrenpo
tential bei Frontalzusammenstößen dar, da dabei das Bremspe
dal häufig in den Fahrgastraum eindringt. Dieser Gefahr kann
bei konventionellen Bremsanlagen nur mit erheblichem Aufwand
begegnet werden. Mit der erfindungsgemäßen Pedaleinrichtung
wird eine solche Gefahr gänzlich vermieden.
Die Verwendung von drei Sensoren - zum Beispiel von zwei
Kraftsensoren und einem Wegsensor oder auch von zwei Wegsen
soren und einem Kraftsensor - gewährleisten eine hohe Be
triebssicherheit des Bremswertgebers. Bei Ausfall eines die
ser Sensoren läßt sich mit den restlichen zwei Sensoren zwei
felsfrei der defekte Sensor identifizieren. Da außer den Sen
soren nur mechanische Bauteile verwendet werden und zudem für
den Betrieb der Pedaleinrichtung außer der sehr geringen
elektrischen Energie zum Versorgen der Sensoren keine weitere
Hilfsenergie benötigt wird, ergibt sich eine hohe Ausfallsi
cherheit der Pedaleinrichtung.
Claims (9)
1. Bremspedaleinrichtung (1), insbesondere für ein Kraftfahr
zeug mit elektrisch betätigten Radbremsen, die Betätigungen
eines Bremspedals (3) mit Sensoren (18, 19) erfaßt, die mit
einer Federanordnung versehen ist, die auf das Bremspedal (3)
ausgeübten Bremsbetätigungskräften eine Widerstandskraft ent
gegensetzt und eine nicht lineare Federkennlinie aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die Federanordnung eine bogenförmig gebogene Feder (2) enthält, die an ihrem einen Ende (4) an einer Halterung (5) befestigt ist,
- 2. daß die Feder (2) an ihrem zweiten Ende (10) gelenkig mit dem Bremspedal (3) verbunden ist, und
- 3. daß der Feder (2) an ihrem mittleren Bereich ein Anschlag (14) gegenüberliegt, an dem sie nach einer Teilauslenkung zum Anliegen kommt.
2. Bremspedaleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Federkennlinie (Fig. 5-7) der Federan
ordnung progressiv ausgebildet ist.
3. Bremspedaleinrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (2) als Blatt
feder (2) ausgebildet ist.
4. Bremspedaleinrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (14) mit
der Feder (2) einen sich in Richtung von dem ersten zu dem
zweiten Ende (4, 10) weg erweiternden keilförmigen Ringspalt
(15) bildet.
5. Bremspedaleinrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag als ein
Bolzen (24) mit rundem Querschnitt ausgebildet ist.
6. Bremspedaleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Feder als Drehfeder (29) ausgebildet ist,
die koaxial um den Drehpunkt des Bremspedals (27) angeordnet
ist, und daß das Bremspedal (27) gelenkig mit einer Abstütz
stange (36) verbunden ist, durch die bei Betätigen des Brems
pedals (27) eine gelenkig an dem Kraftfahrzeug befestigte
Schraubenfeder (42) nach Überwinden eines Leerwegs zusammen
gedrückt wird.
7. Bremspedaleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schraubenfeder (42) an einem elastischen
Anschlag (44) anliegt.
8. Bremspedaleinrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckstange (51)
über einen Kugelkopf (60) an einem elastischen Formteil (50)
anliegt, das bei Betätigen des Bremspedals (27) nach Überwin
den eines Leerwegs zusammengedrückt wird.
9. Bremspedaleinrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ihre progressive Kraft-
Weg-Federkennlinie derart ausgelegt ist, daß bei Bremsungen
mit geringen Verzögerungen eine feinfühlige Dosierung der
Bremswirkung ermöglicht und für Bremsungen mit starken Verzö
gerungen ein zusätzlicher kurzer Pedalweg (Z) benötigt wird.
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